Johannes 02 – Vers-für-Vers-Auslegung
In Johannes 2 finden wir das erste Zeichen Jesu – die Verwandlung von Wasser in Wein – und die Reinigung des Tempels in Jerusalem. Beide Ereignisse zeigen seine Herrlichkeit und deuten zugleich tiefer auf die kommende Herrschaft und die notwendige Reinigung des Gottesdienstes hin.
V. 1–2: Am dritten Tag ist eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; Jesus, seine Mutter und die Jünger sind eingeladen. – Der Messias wird in die Freude des Volkes eingeführt.
V. 3: Es fehlt der Wein. Maria wendet sich an Jesus: „Sie haben keinen Wein.“ – Wein ist Symbol der Freude.
V. 4: Jesu Antwort: „Frau, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ – Sanfte, aber bestimmte Zurückweisung; seine Stunde (das Kreuz und die Herrlichkeit) liegt noch in der Zukunft.
V. 5: Maria weist die Diener an: „Was irgend er euch sagen mag, das tut.“ – Haltung des Gehorsams.
V. 6: Sechs steinerne Wasserkrüge stehen dort – für die Reinigung nach jüdischer Weise. Sie stehen für das unvollkommene Gesetz.
V. 7–8: Jesus befiehlt, sie mit Wasser zu füllen; dann sollen sie davon schöpfen. – Er gebraucht das Vorhandene, aber verwandelt es.
V. 9–10: Der Speisemeister kostet: Das Wasser ist zu Wein geworden, besser als der zuerst gereichte. – Hinweis: Das Beste kommt durch Christus, nicht durch das Gesetz.
V. 11: „Dieses tat Jesus als Anfang der Zeichen … und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn.“ – Ziel des Zeichens: Glauben.
V. 12: Jesus geht nach Kapernaum mit Mutter, Brüdern und Jüngern.
V. 13: Das Passah der Juden ist nahe; er geht nach Jerusalem.
V. 14: Im Tempel findet er Händler mit Rindern, Schafen, Tauben und Geldwechsler. – Der Gottesdienst ist zu einem Markt geworden.
V. 15: Er macht eine Geißel aus Stricken, treibt alle hinaus, stößt die Tische um.
V. 16: „Macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus!“ – Der Tempel ist das Haus seines Vaters.
V. 17: Die Jünger erinnern sich: „Der Eifer um dein Haus verzehrt mich“ (Ps 69,10). – Messianische Schrift erfüllt.
V. 18: Die Juden verlangen ein Zeichen für diese Autorität.
V. 19: Jesus antwortet: „Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten.“ – Doppelsinn: physischer Tempel vs. sein Leib.
V. 20: Die Juden verstehen es wörtlich: 46 Jahre wurde an diesem Tempel gebaut.
V. 21: Johannes erklärt: Er sprach von dem Tempel seines Leibes.
V. 22: Nach der Auferstehung erinnern sich die Jünger daran und glauben der Schrift und dem Wort Jesu.
V. 23: Viele glauben an seinen Namen wegen der Zeichen in Jerusalem.
V. 24–25: Jesus vertraut sich ihnen nicht an, denn er kennt alle und weiß, was im Menschen ist. – Hinweis: Zeichen-Glaube ist unzureichend ohne wahre Bekehrung.
Johannes 2 zeigt zwei Aspekte:
Das erste Zeichen in Kana: Christus bringt die wahre Freude, besser als alles, was das Gesetz geben konnte.
Die Tempelreinigung: Er beansprucht das Haus des Vaters für Gott allein.
Sein Leib als Tempel: Hinweis auf Tod und Auferstehung.
Erkenntnis Jesu: Er kennt das Herz des Menschen und durchschaut oberflächlichen Glauben.