Kapitel 5 zeigt zwei Hauptteile:
Die Heilung des Gelähmten am Teich Bethesda (V. 1–16) und die Reaktion der Juden.
Die große Rede Jesu über seine Stellung als Sohn Gottes (V. 17–47): Er gibt Leben und übt Gericht, und mehrere Zeugnisse bestätigen ihn.
V. 1–3: Beim Fest der Juden geht Jesus nach Jerusalem. Am Teich Bethesda („Haus der Barmherzigkeit“) liegen viele Kranke.
V. 4: (Dieser Vers fehlt in den ältesten Handschriften; er erklärt den Volksglauben vom Engel, der das Wasser bewegte.)
V. 5: Ein Mann ist seit 38 Jahren krank. – Bild der Ohnmacht Israels unter dem Gesetz.
V. 6–7: Jesus fragt: „Willst du gesund werden?“ – Der Mann klagt seine Hilflosigkeit: Niemand hilft ihm.
V. 8–9: Jesus spricht: „Steh auf, nimm dein Bett auf und wandle!“ – Sofort wird er gesund.
V. 10–13: Die Juden beanstanden: „Es ist Sabbat, es ist nicht erlaubt, das Bett zu tragen.“ Der Geheilte weiß nicht, wer ihn gesund gemacht hat.
V. 14: Später findet ihn Jesus im Tempel und sagt: „Sündige nicht mehr, damit dir nichts Ärgeres widerfahre.“ – Hinweis auf die Verbindung von Sünde und Leiden.
V. 15–16: Der Mann berichtet den Juden, dass es Jesus war; sie verfolgen ihn, weil er am Sabbat heilte.
V. 17: Jesus: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke.“ – Gott ruht nicht in einer gefallenen Schöpfung, sondern wirkt im Sohn.
V. 18: Die Juden wollen ihn noch mehr töten, weil er Gott seinen Vater nennt und sich selbst Gott gleich macht.
V. 19–20: Der Sohn tut nichts von sich selbst, sondern was er den Vater tun sieht. Der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles.
V. 21: Wie der Vater Tote auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.
V. 22–23: Der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn gegeben, damit alle den Sohn ehren wie den Vater. – Göttliche Gleichstellung.
V. 24: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“
V. 25: „Es kommt die Stunde und ist jetzt, da die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und die sie gehört haben, werden leben.“ – geistliche Auferweckung.
V. 26–27: Der Sohn hat Leben in sich selbst wie der Vater, und er hat Vollmacht, Gericht zu halten, weil er der Sohn des Menschen ist.
V. 28–29: Auch die leibliche Auferstehung wird kommen: die zum Leben und die zum Gericht.
V. 30: Jesus bezeugt: Er tut nichts aus sich selbst, sondern richtet gerecht, weil er den Willen des Vaters sucht.
V. 31–32: Ein Zeugnis über sich allein gilt nicht; ein anderer (der Vater) bezeugt ihn.
V. 33–35: Johannes der Täufer zeugte von ihm, aber sein Zeugnis ist größer.
V. 36: Die Werke, die er tut, zeugen, dass der Vater ihn gesandt hat.
V. 37–38: Der Vater selbst zeugt von ihm; doch die Juden haben sein Wort nicht bleibend in sich.
V. 39–40: „Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben; und sie sind es, die von mir zeugen, und ihr wollt nicht zu mir kommen, um Leben zu haben.“ – Schriftzeugnis weist auf Christus.
V. 41–44: Sie suchen Ehre voneinander, nicht von Gott. Daher nehmen sie den von Gott Gesandten nicht an, werden aber einen anderen (den Antichrist) annehmen.
V. 45–47: Mose, auf den sie sich berufen, wird sie anklagen; er hat von Jesus geschrieben (vgl. 5. Mose 18,15).
Johannes 5 offenbart:
Jesus ist Herr über den Sabbat und gibt Leben.
Der Sohn wirkt, wie der Vater wirkt – völlige Einheit.
Er gibt geistliches und leibliches Leben, und er übt Gericht.
Vier Zeugnisse bestätigen ihn: Johannes der Täufer, seine Werke, der Vater, die Schriften.
Die Juden verwerfen ihn trotz Mose’ Schriften.