Kapitel 7 zeigt die Auseinandersetzung des Herrn mit der jüdischen Ungläubigkeit im Zusammenhang mit dem Laubhüttenfest. Jesus offenbart sich als der von Gott Gesandte, dessen Stunde noch nicht gekommen ist, und ruft am letzten Tag des Festes zum lebendigen Wasser.
V. 1: Jesus zieht in Galiläa umher und meidet Judäa, weil die Juden ihn töten wollten.
V. 2: Das Fest der Juden, das Laubhüttenfest, war nahe.
V. 3–5: Seine Brüder fordern ihn auf, öffentlich nach Judäa zu gehen. Sie glaubten nicht an ihn und stellten sich seine Sendung irdisch-politisch vor.
V. 6: Jesus antwortet: „Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist stets bereit.“ – Er handelt nach göttlicher Stunde, nicht nach menschlichem Druck.
V. 7: Die Welt kann seine Brüder nicht hassen, aber ihn hasst sie, weil er von ihr zeugt, dass ihre Werke böse sind.
V. 8–9: Er geht nicht mit ihnen zum Fest hinauf, sondern bleibt zurück.
V. 10: Später geht er doch hinauf, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen.
V. 11–13: Die Juden suchen ihn; es gibt viel Gemurmel im Volk – Spaltung zwischen Anerkennung und Verwerfung, aber aus Furcht redet niemand offen.
V. 14: In der Mitte des Festes lehrt Jesus im Tempel.
V. 15: Die Juden wundern sich: „Wie kennt dieser die Schriften, da er nicht gelernt hat?“
V. 16–18: Jesus: „Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. Wer seinen Willen tun will, wird erkennen, ob sie aus Gott ist.“ – Erkenntnis hängt am Gehorsam.
V. 19–20: Er deckt auf, dass sie das Gesetz nicht halten: „Mose gab euch das Gesetz, und keiner von euch tut es. Warum sucht ihr mich zu töten?“ – Sie leugnen es und sagen: „Du hast einen Dämon.“
V. 21–23: Bezug auf die Heilung am Sabbat (Joh 5). Wenn sie am Sabbat beschneiden, warum entrüsten sie sich, dass er am Sabbat einen ganzen Menschen gesund machte?
V. 24: „Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet ein gerechtes Gericht.“
V. 25–27: Einige aus Jerusalem sagen: „Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? … Wir wissen, woher dieser ist; wenn aber der Christus kommt, kennt niemand seine Herkunft.“
V. 28–29: Jesus ruft: „Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; und doch bin ich nicht von mir selbst gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig … ich kenne ihn, weil ich von ihm bin.“
V. 30: Sie suchen ihn zu greifen, doch seine Stunde war noch nicht gekommen.
V. 31: Viele glauben an ihn: „Wenn der Christus kommt, wird er mehr Zeichen tun als dieser?“
V. 32: Die Pharisäer senden Diener, ihn zu greifen.
V. 33–34: Jesus: „Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch … ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.“
V. 35–36: Die Juden fragen spöttisch, ob er zu den Zerstreuten unter den Griechen gehen wolle.
V. 37: Am letzten, dem großen Tag des Festes, ruft Jesus: „Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke.“
V. 38: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“
V. 39: Dies sagte er vom Geist, den die Glaubenden empfangen sollten; denn der Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.
V. 40–41: Einige sagen: „Dieser ist wahrhaftig der Prophet.“ Andere: „Das ist der Christus.“ Manche zweifeln wegen seiner Herkunft aus Galiläa.
V. 42: Die Schrift sagt: der Christus kommt aus dem Geschlecht Davids, aus Bethlehem. – Sie wissen nicht, dass dies bei Jesus erfüllt ist.
V. 43–44: Spaltung im Volk; manche wollen ihn ergreifen, keiner legt Hand an ihn.
V. 45–46: Die Diener kehren zurück und bekennen: „Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.“
V. 47–49: Die Pharisäer verachten sie: „Seid auch ihr verführt? Das Volk, das das Gesetz nicht kennt, ist verflucht.“
V. 50–52: Nikodemus erinnert sie an das Gesetz, dass man niemand richte, ehe man ihn höre. Sie spotten: „Bist auch du aus Galiläa? Forsche, kein Prophet kommt aus Galiläa.“
V. 53: Jeder geht nach Hause.
Johannes 7 offenbart:
Jesus handelt nicht nach menschlichen Erwartungen, sondern nach der Stunde Gottes.
Seine Lehre ist vom Vater und kann nur durch Gehorsam erkannt werden.
Er ist der von Gott Gesandte, auch wenn seine Herkunft bestritten wird.
Am Höhepunkt des Festes ruft er: Wer dürstet, komme zu ihm, und verheißt den Heiligen Geist.
Die Menschen sind gespalten: Glaube, Unglaube, Gleichgültigkeit und Hass – alles tritt offen hervor.