Kapitel 8 zeigt den Herrn Jesus als das Licht der Welt im Widerstand der Juden. Es enthält die berühmte Begebenheit mit der Ehebrecherin, das große „Ich-bin“-Wort und die Auseinandersetzung, die mit dem Versuch endet, ihn zu steinigen.
(Hinweis: Dieser Abschnitt fehlt in manchen alten Handschriften, ist aber von alters her bezeugt.)
V. 1–2: Jesus geht zum Ölberg, am Morgen lehrt er wieder im Tempel.
V. 3–6: Die Schriftgelehrten und Pharisäer bringen eine im Ehebruch ertappte Frau. Sie fragen: „Mose hat geboten, solche zu steinigen; was sagst du?“ – Sie wollen ihn versuchen, um ihn anklagen zu können.
V. 6–8: Jesus schreibt mit dem Finger auf die Erde. Er sagt: „Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe zuerst den Stein.“ – Danach schreibt er wieder.
V. 9: Überführt von ihrem Gewissen, gehen sie einer nach dem andern hinaus.
V. 10–11: Jesus fragt die Frau: „Hat niemand dich verurteilt? … Auch ich verurteile dich nicht; gehe hin und sündige nicht mehr.“ – Er vergibt, ohne die Sünde zu verharmlosen.
V. 12: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben.“ – Großes „Ich-bin“-Wort.
V. 13: Die Pharisäer sagen: „Dein Zeugnis ist nicht wahr.“
V. 14–18: Jesus erwidert: Sein Zeugnis ist wahr, weil er weiß, woher er kommt und wohin er geht. Zudem zeugt der Vater mit ihm. Nach dem Gesetz sind zwei Zeugen nötig – er und der Vater genügen.
V. 19–20: Sie fragen: „Wo ist dein Vater?“ Jesus antwortet: „Ihr kennt weder mich noch meinen Vater.“ Diese Worte spricht er im Tempel, und niemand ergreift ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.
V. 21–22: „Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben; wo ich hingehe, dahin könnt ihr nicht kommen.“ – Hinweis auf ihr Verlorensein.
V. 23–24: „Ihr seid von unten, ich bin von oben … wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.“
V. 25–27: Auf die Frage „Wer bist du?“ verweist er auf das, was er von Anfang an gesagt hat. Sie verstehen ihn nicht.
V. 28–29: „Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin.“ – Kreuzigung als Offenbarung. Der Vater ist bei ihm, weil er immer tut, was dem Vater gefällt.
V. 30: Viele glauben an ihn.
V. 31–32: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaft meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
V. 33: Sie widersprechen: „Wir sind Abrahams Nachkommen und niemals jemandes Knecht gewesen.“ – Geschichtliche Blindheit.
V. 34–36: Jesus: „Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Wenn der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein.“ – Freiheit in Christus.
V. 37–40: Sie berufen sich auf Abraham, handeln aber wie seine Feinde. Abraham würde das nicht tun.
V. 41–44: Sie sagen: „Wir haben einen Vater, Gott.“ Jesus entlarvt: Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel. Dieser war ein Menschenmörder und Lügner von Anfang.
V. 45–47: Sie glauben nicht, weil er die Wahrheit sagt. Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes; darum hören sie nicht.
V. 48: Sie schmähen: „Du bist ein Samariter und hast einen Dämon.“
V. 49–50: Jesus verneint: Er ehrt den Vater, sie aber verunehren ihn.
V. 51: „Wenn jemand mein Wort bewahrt, wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“
V. 52–53: Die Juden widersprechen: „Abraham ist gestorben, und die Propheten auch; machst du dich größer als sie?“
V. 54–56: Jesus sagt: Sein Vater verherrlicht ihn. Abraham sah seinen Tag und freute sich.
V. 57: Sie spotten: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?“
V. 58: „Ehe Abraham war, bin ich.“ – Großes „Ich-bin“-Wort, Anspruch auf ewige Existenz.
V. 59: Sie heben Steine auf, um ihn zu töten; doch er entzieht sich.
Johannes 8 zeigt:
Der Herr Jesus ist das Licht der Welt, das die Finsternis offenlegt.
Er bringt Freiheit durch die Wahrheit und durch den Sohn.
Die Juden lehnen ihn ab und offenbaren ihre wahre Abstammung vom Teufel.
Höhepunkt: „Ehe Abraham war, bin ich“ – klare Offenbarung seiner ewigen Gottheit.