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Juden kommen zuerst ins Gericht bevor sie den Messias annehmen

Amps 9.9
 
Denn siehe, ich will befehlen und will das Haus Israel unter allen Nationen schütteln, wie man mit einem Sieb schüttelt, und nicht ein Steinchen fällt zur Erde.



doch am Ende zunehmen (vgl. 2Tim 3,13). 24,8 Wehen. Das griechische Wort bedeutet eigentlich »Geburtswehen«. Hungersnöte, Erdbeben und Konflikte haben stets das Leben in dieser gefallenen Welt geprägt. Doch der Herr bezeichnete diese Dinge als den »Anfang« der Geburtswehen: Gegen Ende dieses Zeitalters würden diese Dinge sich verschärfen und so die baldige Ankunft des Messias ankündigen, der eine sündige Menschheit richten und seine tausendjährige Herrschaft aufrichten wird. Vgl. 1Th 5,3; Offb 6,1-17; 8,1-9,21; 16,1-21; s. Anm. zu V. 14. 24,9 preisgeben. S. Anm. zu 10,1


9 töten Joh 16,2; Apg 12,1-3;

Die große Drangsal Mk 13,14-23; Lk 21,20-24


Drangsal für Jakob" (Jer.30,7)

Die Voraussage der Drangsal

 Ein drittes Hauptargument des Vertreters der Nach-Entrückung beruht auf der Voraussage der Drangsal, die der Gemeinde gegeben wurde. Abschnitte wie Lk.23,27-31; Mt.24,9-11; Mk.13,9-13, die an Israel gerichtet sind und ihm Trübsal voraussagen, werden zum Beweis dafür gebraucht, daß die Gemeinde die Trübsalszeit durchleiden wird. Außerdem werden auch Stellen wie Joh.15,18-19 und Joh.16,1-2.33, die der Gemeinde gelten, dafür benutzt. Ihre Argumentation besteht darin, daß im Licht solch spezieller Verheißungen die Behauptung unmöglich ist, wonach die Gemeinde vor der Trübsalszeit entrückt werden wird. Ihr Argument wird durch das Anführen der in der Apostelgeschichte aufgezeichneten, auf die Gemeinde zukommenden Verfolgungen erhärtet (Apg.8,1-3; 11,19; 14,22; Röm.12,12), als seien sie eine teilweise Erfüllung dieser Warnungen (des HERRN, A.d.Ü.).

 1. Als Erwiderung auf dieses Argument muß zunächst zur Kenntnis genommen werden, daß die Schrift voll von Verheißungen dafür ist, daß Israel in eine Zeit der Reinigung geführt werden wird, die es als Volk auf das Tausendjährige Reich vorbereitet, das dem Kommen des Messias folgt. Da jedoch in der Haushaltung Gottes Israel von der Gemeinde unterschieden werden muß, können diejenigen Stellen, die Trübsal für Israel voraussagen, nicht für die Lehre verwendet werden, daß die Gemeinde die Trübsalszeit erleben wird. Israel und die Gemeinde sind im göttlichen Plan zwei voneinander getrennte Heilskörper und müssen als solche gesehen werden.

 2. Ferner muß man bemerken, daß der Begriff Drangsal (im Engl. mit dem Wort "Trübsal" identisch, A.d.Ü.) in der Schrift in mehreren unterschiedlichen Varianten benutzt wird. Er wird im fachneutralen, nicht-eschatologischen Sinn in bezug auf jede Zeit der Leiden oder Prüfung gebraucht, in die man gerät. Auf diese Weise wird er in Mt.13,21; Mk.4,17; Joh.16,33; Röm.5,3; 12,12; 2.Kor.1,4; 2.Thes.1,4 und Offb.1,9 verwendet. Er wird als Fach- und eschatologischer Ausdruck in bezug auf die gesamte siebenjährige Periode der Drangsal in Offb.2,22 oder Mt.24,29 benutzt. Er wird auch im Hinblick auf die zweite Hälfte dieses siebenjährigen Zeitraums gebraucht, z.B. in Mt.24,21. Wenn das Wort Drangsal wie in Joh.16,33 betreffs der Gemeinde verwendet wird, ist es ein fachneutraler Begriff, womit der Gemeinde Feindschaft von seiten des Gottes dieser Welt (vgl. 2.Kor.4,4; A.d.Ü.) während des ganzen Zeitalters vorausgesagt wird, aber es gibt damit nicht zu verstehen, daß die Gemeinde in die als Fachausdruck bekannte Drangsal geführt werden wird. Andernfalls müßte man lehren, daß die Drangsal schon seit über 1900 Jahren besteht.
 Da der Vertreter der Nach-Entrückung darauf besteht, daß der Gemeinde die Drangsal nicht nur vorausgesagt ist, sondern daß sie diese sogar jetzt erlebt wie die Jahrhunderte hindurch, muß er jene Zeit anders charakterisieren, als sie in der Schrift dargelegt ist. Ausführlich werden wir weiter unten zeigen, daß die Kennzeichnung dieser Periode nach der Schrift mit solchen Worten wie Zorn, Gericht, Unwillen, Mühsal, Elend und Vernichtung erfolgt. Diese grundlegende Charakterisierung muß vom Anhänger dieser Position geleugnet werden.

 Die erste Hälfte der Woche oder siebenjährigen Periode war für Johannes wie auch für sie (offb. die Juden, A.d.Ü.) eine "süße" Erwartung. Unter dem Schutz des Bundes (vgl. Dan.9,27; A.d.Ü.) werden sie "sorglos ruhen", wie wir sagen. Doch die zweite Hälfte ist tatsächlich "bitter": der Bund wird gebrochen, der Sturm bricht los, sie erfahren den Zorn des Antichristen einerseits und den Zorn Gottes andererseits. Das ist ihr "Tag der Drangsal" und damit die Große Trübsal.

b) Das Wesen der 70. Woche

 Es gibt eine Anzahl von Wörtern, die sowohl im Alten als auch im Neuen Testament benutzt werden, um den Zeitraum der 70. Woche zu beschreiben. In der Zusammenschau vermitteln sie uns das Wesen bzw. den Charakter dieser Periode:
 (1) Zorn/Grimm(Offb.6,16-17; 11,18; 14,19; 15,1.7; 16,1.19; 1.Thes.1,9-10; 5,9; Zeph.1,15.18; Jes.26,20-21; 34,1-3; die im Original unter (3) genannten Stellen wurden aufgrund des Wortlauts der Elberf hier angefügt; A.d.Ü.);
 (2) Gericht(Offb.14,7; 15,4; vgl. Luther '56, A.d.Ü.; Offb. 16,5-7; 19,2);
 (3) Heimsuchung(Jes.24,20-21);
 (4) Stunde der Versuchung(Offb.3,10);
 (5) Zeit der Drangsal(Jer.30,7);
 (6) Verwüstung(Joe.1,15);
 (7) Finsternis/Dunkelheit(Joe.2,2; Zeph.1,14-18; Am.5,18);


c) Der Geltungsbereich der 70. Woche

 Es kann keine Frage darüber geben, daß diese Zeit den über die ganze Erde ausgegossenen Zorn Gottes erleben wird. Offb.3,10; Jes.34,2; 24,1.4-5.16-17.18-21 und viele andere Stellen unterstreichen dies sehr deutlich. Und dennoch steht dieser Zeitraum, obwohl es um die gesamte Erde geht, in besonderer Beziehung zu Israel. Jer.30,7 - wo diese Periode "eine Zeit der Drangsal für Jakob" genannt wird - stellt dies eindeutig heraus. Die Ereignisse der 70. Woche sind Geschehnisse des "Tages des HERRN". Dieser Gebrauch des göttlichen Namens hebt die nur Gott auszeichnende Beziehung zu Israel als Volk hervor. Als diese Zeit in Dan.9 vorweggenommen wird, sagt Gott zum Propheten: "Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt" (V.24). Dieser gesamte Zeitraum bezieht sich demnach speziell auf Daniels Volk, Israel, und Daniels heilige Stadt, Jerusalem.
 Da viele Stellen im Neuen Testament wie Eph.3,1-6 und Kol.1,25-27 verdeutlichen, daß die Gemeinde ein Geheimnis ist und ihr Wesen als ein aus Juden wie Heiden gebildeter Leib im Alten Testament nicht geoffenbart wurde, konnte sie in dieser oder in jeder anderen alttestamentlichen Prophetie nicht gemeint sein. Weil die Gemeinde erst nach dem Tod des Christus (Eph.5,25-26), der Auferstehung des Christus (Röm.4,25; Kol.3,1-3), der Himmelfahrt (Eph.1,19-20) und der Sendung des Heiligen Geistes zu Pfingsten mit dem Beginn Seines ganzen Dienstes für die Gläubigen (Apg.2) bestand, konnte sie in den ersten 69 Wochen dieser Prophetie nicht vorkommen. Da sie nicht zu den ersten 69 Wochen gehörte, die nur Gottes Heilsplan für Israel betreffen, kann sie nicht an der 70. Woche beteiligt sein, die erneut mit Gottes Plan für Israel nach Abschluß des verborgenen Heilsplans für die Gemeinde zusammenhängt.
 In einer ausführlichen Erörterung jeder wichtigen Schriftstelle zum Thema Drangsal, worin er sich mit Abschnitten wie Mt.24, Dan.12, Lk.21, Mk.13, Jer.30 und Offb.7 befaßt, schlußfolgert Kelly:

 ... die hier vertretene Ansicht ergibt sich aus einer genauen Untersuchung jedes einzelnen Abschnitts, den die Schrift zum Thema der großen Drangsal ("Drangsal" im Engl. mit "Trübsal" identisch, A.d.Ü.) bietet. Ich bin allen dankbar, die mir andere, sich darauf beziehende Stellen liefern, aber ich bin mir ihrer nicht bewußt. Dabei verlange ich ... daß sie auf ein Wort hinweisen können, das die Existenz eines Christen oder der Gemeinde auf Erden annimmt, wenn die große Drangsal anbricht. Haben wir nicht gesehen, daß die Lehre des Alten und Neuen Testaments - die Lehre Jeremias, Daniels, des Herrn Jesus und des Apostels Johannes - darin besteht, daß unmittelbar vor der Erscheinung des HERRN in Herrlichkeit die letzte und beispiellose Drangsal Israels kommen wird, obwohl Jakob daraus errettet werden wird? Es wird die "große Drangsal" (vgl. Offb.7,14; A.d.Ü.) geben, aus der eine große Schar (vgl. Menge, A.d.Ü.) aus den Nationen kommt. Doch sowohl Juden als auch Heiden unterscheiden sich völlig von den Christen oder der Gemeinde. In bezug auf die Christen besteht die eindeutige Verheißung des HERRN darin, daß Er diejenigen, die das Wort Seines Ausharrens bewahrt haben, vor der Stunde der Versuchung bewahren wird, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, welche auf der Erde wohnen (vgl. Offb.3,10; A.d.Ü.).

 Man muß mit dem oben angeführten Autor folgern, daß der Geltungsbereich der Trübsal nicht zuläßt, daß die Gemeinde daran beteiligt ist, da sich jede Stelle zur Trübsal auf Gottes Heilsplan mit Israel bezieht.

Könige der Erde auf der Erde" (Jes.24,19-21).

  "Gehe hin, mein Volk, tritt ein in deine Gemächer und schließe deine Tür hinter dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe! Denn siehe, der HERR tritt hervor aus seiner Stätte, um die Ungerechtigkeit der Bewohner der Erde an ihnen heimzusuchen; und die Erde enthüllt ihr Blut und bedeckt nicht länger ihre Ermordeten" (Jes.26,19-21).

  "Wehe! denn groß ist jener Tag, ohne Gleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob; doch wird er aus ihr gerettet werden" (Jer.30,7).

  "Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Greuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden" (Dan.9,27).

  "Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht bis zu jener Zeit ..." (Dan.12,1).

  "Wehe über den Tag! Denn nahe ist der Tag des HERRN, und er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen" (Joe.1,15 Rev.Elberf).


nicht Licht, und Dunkelheit und nicht Glanz" (Am.5,18.20)?

  "Nahe ist der große Tag des HERRN; er ist nahe und eilt sehr ... Ein Tag des Grimmes ist dieser Tag, ein Tag der Drangsal und der Bedrängnis, ein Tag des Verwüstens und der Verwüstung, ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels.
  Auch ihr Silber, auch ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes des HERRN; und durch das Feuer seines Eifers wird das ganze Land verzehrt werden ..." (Zeph.1,14-15.18).

  "Denn alsdann wird große Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, noch je sein wird; und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden" (Mt.24,21-22).

  "Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen, und auf der Erde Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen; indem die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden" (Lk.21,25-26).

  "Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, gleichwie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen" (1.Thes.5,3).

Aus diesen Schriftstellen geht zwangsläufig hervor, daß das Wesen oder der Charakter dieser Zeit in folgendem besteht:
 (1) Zorn/Grimm Zeph.1,15.18; 1.Thes.1,10; 5,9; Offb.6,16-17; 11,18; 14,10.19; 15,1.7; 16,1.19; Jes.26,20-21; 34,1-3 (die unter "Unwillen" (3) angegebenen Stellen sind aufgr. des Wortlauts der Elberf hier angefügt, A.d.Ü.);
 (2) Gericht Offb.14,7; 15,4 (vgl. Luther '56, A.d.Ü.); 16,5.7; 19,2;
 (3) Versuchung Offb.3,10;
 (4) Drangsal Jer.30,7; Zeph.1,14-15; Dan.12,1;
 (5) Verwüstung/Verderben Joe.1,15; 1.Thes.5,3 (vgl. auch Luther '56, A.d.Ü.);
 (6) Finsternis/Dunkelheit Joe.2,2; Am.5,18; Zeph.1,14-18;
 (7) Verwüstung Dan.9,27 (vgl. Anm. Elberf, A.d.Ü.); Zeph.1,14-15;
 (8) Umkehrung/Fall Jes.24,1-4; 19-21 (das engl. Wort "overturn" kann beides bedeuten, A.d.Ü.);
 (9) Heimsuchung Jes.24,20-21


b) Der Ursprung der Trübsal

 Weil der Vertreter der Nach-Entrückung nicht zwischen den von der Gemeinde zu erleidenden Drangsalen dieses Zeitalters und der einzigartigen sowie noch nie dagewesenen Trübsalszeit unterscheiden will, die über die Erde kommen wird, beharrt er darauf, daß die Unbilden der Trübsal nur durch die Wirksamkeit der Menschen oder Satans eintreten können, und löst Gott völlig aus dieser Zeit heraus.
Reese schreibt:

 Nach Darby und seinen Anhängern stellt die Große Trübsal den Zorn Gottes gegenüber dem jüdischen Volk aufgrund seiner Verwerfung des Christus dar. Nach der Schrift verkörpert sie den Zorn des Teufels gegenüber den Heiligen wegen ihrer Ablehnung des Antichrists und Treue zu Christus.
  Möge der Leser doch einmal die biblische Wahrheit an dieser Stelle erkennen! Dann wird die ganze Angelegenheit klar werden.

Die Trübsalszeit wird den Zorn Satans in seiner Feindseligkeit gegenüber Israel (Offb.12,12-17) und den der Marionette Satans, des Tieres, in seiner Feindschaft gegenüber den Heiligen (Offb.13,7) erleben. Dennoch wird nicht einmal dieser Ausdruck des Zorns das Ausgießen des Zorns in jener Zeit ansatzweise erschöpfen.

 Die Schrift ist voll von Aussagen darüber, daß diese Zeit weder den Zorn von Menschen oder den Zorn Satans, sondern die Zeit des göttlichen Zorns umfaßt.
  ... der HERR leert die Erde ... (Jes.24,1).
  ... der HERR tritt hervor aus seiner Stätte, um die Ungerechtigkeit der Bewohner der Erde an ihnen heimzusuchen ... (Jes.26,21).
  ... er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen (Joe.1,15).
  Auch ihr Silber, auch ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes des HERRN ... (Zeph.1,18).
  ... und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallet auf uns und verberget uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorne des Lammes; denn gekommen ist der große Tag seines Zornes, und wer vermag zu bestehen (Offb.6,16-17)?
  Und die Nationen sind zornig gewesen, und dein Zorn ist gekommen ... (Offb.11,18).
  Fürchtet Gott und gebet ihm Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an ... (Offb.14,7).
  ... so wird auch er trinken von dem Weine des Grimmes Gottes ... (Offb.14,10).
  Und der Engel legte seine Sichel an die Erde und las den Weinstock der Erde (vgl. Anm. Elberf, A.d.Ü.) und warf ihn in die große Kelter des Grimmes Gottes (Offb.14,19).
  Wer sollte dich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen preisen? ... denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden (Offb.15,4 Luther '56).
  Und eines der vier lebendigen Wesen ("beasts" im engl. Original, vgl. Konkordante!; A.d.Ü.) gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen, voll des Grimmes Gottes, der da lebt in die Zeitalter der Zeitalter (Offb.15,7).
  ... Gehet hin und gießet die sieben Schalen des Grimmes Gottes aus auf die Erde (Offb.16,1).
  ... Ja, Herr, Gott, Allmächtiger, wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte (Offb.16,7).
  ... ihr den Kelch des Weines des Grimmes seines Zornes zu geben (Offb.16,19).
  Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht sind unseres Gottes! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat ... gerichtet ... (Offb.19,1-2 Rev.Elberf).

 Von diesen Schriftstellen her ist nicht zu leugnen, daß diese Periode besonders die Zeit beinhaltet, in der Gottes Zorn und Gericht die Erde treffen. Dies ist kein menschlicher oder satanischer Zorn, sondern Gott benutzt diese Wesen lediglich als Kanäle zur Vollstreckung Seines Willens. Die Trübsal entspringt Gott. Diese Zeit unterscheidet sich nicht nur in der Intensität, sondern auch in ihrer Art von allen vorangegangenen Drangsalen, da sie von Gott selbst kommt.

c) Das Ziel der Trübsal

1. Das erste große Ziel der Trübsal besteht darin, das Volk Israel für seinen Messias zuzurüsten. Die Prophetie Jeremias (30,7) verdeutlicht, daß sich diese kommende Zeit besonders auf Israel bezieht, denn sie ist die "Zeit der Drangsal für Jakob". Stanton läßt den jüdischen Charakter dieser Zeit erkennen, indem er sagt:

 Die Drangsal ist in erster Linie eine jüdische. Diese Tatsache wird durch alttestamentliche Schriftstellen (5.Mo.4,30; Jer.30,7; Hes.20,37; Dan.12,1; Sach.13,8-9), die Ölbergrede Christi (Mt.24,9-26) und die Offenbarung selbst (Offb.7,4-8; 12,1-2.17 usw.) bestätigt. Sie betrifft "Daniels Volk", das Kommen des "falschen Messias", die Predigt des "Evangeliums des Reichs", die "Flucht ... am Sabbath", den Tempel und die "heilige Stätte" (vgl. Rev.Elberf; A.d.Ü.), das Land Judäa, die Stadt Jerusalem, die zwölf "Stämme der Söhne Israels", den Sohn des Mose, "Zeichen" im Himmel, den "Bund" mit dem Tier, das "Heiligtum" sowie die "Schlachtopfer und Speisopfer" des Tempeldienstes (vgl. die o.g. u. relevante Stellen, woraus die Zitate entnommen sind, A.d.Ü.). All diese haben mit Israel zu tun und beweisen, daß die Trübsal zum großen Teil eine Zeit ist, in der Gott mit dem Volk, das von alters her Ihm gehört, vor dessen Eingang in das verheißene Reich handelt. Die vielen alttestamentlichen Prophetien, die für Israel noch in Erfüllung gehen müssen, weisen weiterhin auf eine zukünftige Zeit hin, in der Gott erneut mit diesem Volk handeln wird (5.Mo.30,1-6; Jer.30,8-10 usw.).

 Gottes Ziel mit Israel in der Trübsal besteht darin, daß sich viele Juden bekehren, die an den Segnungen des Reichs Anteil haben und die Erfüllung aller Bundesschlüsse Israels erleben werden. Die gute Nachricht, daß der König bald wiederkommt, wird verkündigt werden (Mt.24,14), damit Israel bereit wird, sich seinem Retter zuzuwenden. Wie Johannes der Täufer eine solche Botschaft verkündigte, um Israel für das erste Kommen zuzurüsten, wird Elia predigen, um es auf das zweite Kommen vorzubereiten:

 Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu ihren Vätern wenden, auf daß ich nicht komme und das Land mit dem Banne schlage (Mal.4,5-6).

 Dieses Zeugnis wird darin verwirklicht werden, daß eine Vielzahl von Juden während der Trübsalszeit zum Glauben kommt und auf den Messias wartet (Offb.7,1-8 und die klugen Jungfrauen in Mt.25,1-13). Gottes Ziel besteht auch darin, Scharen geretteter Heiden im Tausendjährigen Reich leben zu lassen, die durch die Verkündigung des gläubigen Überrests erlöst werden. Dies wird mit der großen Volksmenge aus "jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen" (Offb.7,9) und mit den "Schafen" (Mt.25,31-46) erreicht, die in das tausendjährige Zeitalter kommen. Gottes Absicht ist demnach, das Tausendjährige Reich zu bevölkern, indem Er eine unzählbare Schar (vgl. Offb.7,9; A.d.Ü.) aus Israel und den Heidenvölkern zu sich führt.

2. Das zweite große Ziel der Trübsal besteht darin, das Gericht über die ungläubige Menschheit und die Nationen auszugießen. In Offb.3,10 wird es genannt: "... werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, welche auf der Erde wohnen." Diese Stelle haben wir oben bereits betrachtet. Daß sich diese Zeit auf alle Nationen erstreckt, wird auch in anderen Schriftstellen eindeutig gelehrt:

  So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, Unglück geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf von dem äußersten Ende der Erde. Und die Erschlagenen des HERRN werden an jenem Tage liegen von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde; sie werden nicht beklagt, und nicht gesammelt noch begraben werden ... (Jer.25,32-33).
  Denn siehe, der HERR tritt hervor aus seiner Stätte, um die Ungerechtigkeit der Bewohner der Erde an ihnen heimzusuchen ... (Jes.26,21).
  Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrtums, daß sie der Lüge glauben, auf daß alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit (2.Thes.2,11-12).

Von diesen Schriftstellen her kann man erkennen, daß Gott die Nationen der Erde wegen ihrer Gottlosigkeit richtet. Die Nationen der Erde sind durch die falsche Lehre des Systems der Hure getäuscht worden (Offb.14,8) und haben den "Wein der Wut ihrer Hurerei" mitgetrunken. Sie sind dem falschen Propheten bei der Anbetung des Tieres gefolgt (Offb.13,11-18). Aufgrund dieser Gottlosigkeit müssen die Nationen gerichtet werden. Dieses Gericht bricht herein über "... die Könige der Erde und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Starken und (über) jeden Knecht und Freien ..." (Offb.6,15), über all diejenigen, die "den Namen Gottes (lästerten) und ... nicht Buße (taten), ihm Ehre zu geben" (Offb.16,9). Da im künftigen Reich Gerechtigkeit herrschen wird, muß dieses Gericht als ein weiterer Schritt bei der fortschreitenden Entfaltung des göttlichen Heilsplans im Umgang mit der Sünde angesehen werden, damit der Messias herrschen kann. Dieser Gerichtsplan für Sünder bildet das zweite große Ziel der Trübsalszeit.