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Matthäus 9

Gaebelein-Kommentar
KAPITEL 9
  1. Heilung eines Gelähmten (9,1-8)
  2. Die Berufung des Matthäus (9,9)
  3. Bei Zöllnern und Sündern (9,10-13)
  4. Die Frage der Johannesjünger (9,14-17)
  5. Die Bitte des Vorstehers (9,18-19)
  6. Die Heilung der blutflüssigen Frau (9,20-22)
  7. Die Auferweckung des Mädchens von den Toten (9,23-26)
  8. Heilung zweier Blinder (9,27-31)
  9. Die Heilung des stummen Besessenen (9,32-33)
  10. Die lästernden Pharisäer und der barmherzige Hirte Israels (9,34-38)
Der König zeigte als nächstes seine Vollmacht, Sünden zu vergeben, und als diese Vollmacht von den Schriftgelehrten in Frage gestellt und er der Gotteslästerung angeklagt wurde, heilte er als Antwort den Gelähmten, so daß der sich wieder erheben konnte. Durch dieses Wunder wurde bewiesen, daß dem Menschensohn die ganze Vollmacht zur Sündenvergebung auf Erden gegeben ist. Die Schriftgelehrten und Pharisäer sagten treffend: »Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein?« (Lk 5,21). Indem Jesus den Gelähmten heilte, gab er ihnen den nicht zu leugnenden Beweis, daß er selbst, der gesagt hatte: »Deine Sünden sind dir vergeben«, wirklich der fleischgewordene Gott war. Dieses Wunder ist ein Bild für das wunderbare Werk, das er an jedem Sünder tut, der an ihn glaubt. Auch unsere Leiber werden einst erlöst, doch wir müssen darauf warten (Röm 8,21). Das Wunder ist auch ein Bild für die Heilung Israels. Es wird der Tag kommen, an dem der Überrest seines irdischen Volkes Vergebung und Heilung erlangt (Jes 33,24). Das wird geschehen, wenn er wiederkommt (Jes 59,20; Röm 11,26-27). Auf diese Weise ist Israel ein Zeugnis für die Wahrheit der Weissagung in Psalm 103,1-5.
Als nächstes folgt die Berufung des Matthäus. Er verläßt seine Amtstube, in der er als Steuereintreiber tätig war, und ist bereit zu gehorchen. Und dann ißt und trinkt der König mit den Zöllnern und Sündern. Damit zeigt er, daß er gekommen ist, um die Sünder zur Buße zu rufen. Er deutet in den Versen 16-17 an, daß ein neues Zeitalter begonnen hat. Das alte Kleid und die alten Schläuche stehen für das Gesetz mit seinen Anweisungen. Das Stück neuen Tuches und der neue Wein stehen für die bessere Gerechtigkeit, das Evangelium. Die alten Schläuche und der neue Wein passen nicht zusammen, ebenso passen Gesetz und Gnade nicht zusammen.
Die gestorbene Tochter ist ein Bild der Tochter Zion, die als Nation und auch geistlich tot ist. Der Herr ist auf dem Weg, sie wieder aufzuerwecken. Die Frau, die ihn berührt und geheilt wird, steht für die Heiden, die ihn im Glauben anrühren. Dieses Wunder ist ein Ereignis, das hier eingeschoben wird, genauso wie das gegenwärtige Zeitalter mit der Errettung der Heiden eine Unterbrechung der Geschichte Israels ist. Und so wie Jesus die Tochter des Vorstehers auferweckte, so wird er in Zukunft Israel auferwecken. Zum ersten Mal in diesem Evangelium finden wir hier die schreckliche Lästerung der religiösen Führer des Volkes. Sie klagen den Herrn des Himmels an, satanische Mächte zu benutzen, um Dämonen auszutreiben. Doch der König fährt mit seinem Dienst fort, das Reich zu predigen und die Kranken zu heilen. Danach betrachtet er seine armen zerstreuten Schafe in ihrem schlimmen Zustand. Sein liebendes Herz ist von Mitleid bewegt (Hes 34,7-31).




III. Jesu Beweise seiner Gottheit  8.1-11.1

A. Seine Macht über die Krankheit 8.1-15
1.  Aussatz (Lepra)

2. Lähmungen
8.5-13

3. Fieber
8.14-15   Die Schwiegermutter des Pertrus war schlagaritg gesund


B. Seine Macht über Dämonen
8.16 - 17

C. Seine Macht über Menschen
8.18-22

D. Seine Macht über die Natur
8.23 -27

E. Seine Macht über die Sünde
9.1-8
9,9 an der Zollstätte sitzen. Hier sehen wir, wie demütig Matthäus war. Er verheimlicht seine Vergangenheit nicht und redet sich nicht heraus. In Mk 2,14 und Lk 5,27 steht sein ursprünglicher Name Levi, doch Matthäus selbst verwendete den Namen, unter dem man ihn kannte, seit er Jünger Jesu war (vgl. Mk 3,18; Lk 6,15). Zöllner gehörten zu den am meisten verachteten Menschen der damaligen Gesellschaft. Sie sammelten in die eigene Tasche (vgl. Lk 19,8), während sie die von Rom erhobene Steuer einzogen. So waren sie nicht nur Diebe, sondern dazu Verräter der jüdischen Nation (s. Anm. zu 5,46; Mk 2,15).

F. Seine Macht über die Traditionen
9.10- 17
9,12 Starken … Kranken. Die Pharisäer hielten sich für stark, d.h. in religiöser Hinsicht für rein und gesund. Die Ausgestoßenen wussten, dass das auf sie nicht zutraf. Selbstgerechte können nicht errettet werden.

9,13 Geht aber hin und lernt, was das heißt. Dieser Ausdruck wurde üblicherweise als Tadel für solche verwendet, die etwas nicht wussten, was sie eigentlich hätten wissen müssen. Jesus zitiert Hos 6,6 (vgl. 1Sam 15,22; Mi 6,6-8). Dieser Vers sagt, dass die sittlichen Forderungen des Gesetztes Vorrang haben vor den zeremoniellen Forderungen. Die Pharisäer betonten die zeremoniellen Aspekte des Gesetzes auf Kosten der inneren, ewigen und moralischen Vorschriften. Dabei wurden sie herzlos, kritiksüchtig und selbstgerecht und schauten auf andere herab. Dieselbe Kritik wiederholt der Herr in 12,7.

9,14 Jünger des Johannes. Lukas berichtet, dass die Pharisäer diese Frage stellten (s. Anm. zu Lk 5,33; vgl. Mk 2,18-20). Offensichtlich waren einige Pharisäer noch anwesend, als die Johannesjünger kamen. Vielleicht haben beide Gruppen diese Frage gestellt. fasten … die Pharisäer so viel. Vgl. Lk 18,12.

 9,15 dann werden sie fasten. S. Anm. zu 6,17. Es war wie an einem Hochzeitsfest: solange Christus unter ihnen weilte, war die Freude der Jünger viel zu groß, als dass sie hätten fasten mögen. Fastenzeiten sind Zeiten des Kummers und des Schreiens zum Herrn.

9,16 einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid. Neue Textilien halten auf altem Material nicht. Ebenso wenig kann man die Wahrheit des Neuen Bundes auf die alten Formen des Gesetzes aufflicken.


9,17 neuen Wein in alte Schläuche
. Junger Wein gärt; dabei bildet sich Druck, der die Weinschläuche dehnt. Ein alter Weinschlauch ist nicht mehr elastisch; er würde reißen und den Wein verschütten. Jesus lehrte mit diesem Vergleich, dass die Formen alter Rituale wie die Fastengebote der Pharisäer und Johannesjünger nicht für den neuen Wein der Zeit des Neuen Bundes geeignet waren (vgl. Kol 2,17). Mit beiden Illustrationen (V. 16.17) sagte der Herr, dass das Fasten und die anderen rituellen Praktiken der Pharisäer nicht zum Evangelium gehören

G. Seine Macht über den Tod
( 9,18-26 )

9,18 Vorsteher. Jairus (Mk 5,22; Lk 8,41) war Synagogenvorsteher.

9,20 zwölf Jahre blutflüssig. Das Leiden dieser Frau war nicht nur unangenehm, sondern machte sie außerdem ständig kultisch unrein (vgl. 3Mo 15,25-27). Sie wurde von allen gemieden, sogar von der eigenen Familie, und sie war von Synagoge und Tempel ausgeschlossen. den Saum seines Gewandes. Vgl. 14,36. Wahrscheinlich eine der Quasten, die an den vier Ecken des Gewandes befestigt waren, um dessen Träger beständig an Gottes Gebote zu erinnern (4Mo 15,38-40; 5Mo 22,12).

9,22 hat dich gerettet. Das kann auch übersetzt werden mit »hat dich geheilt«.

9,23 die Pfeifer und das Getümmel. Typische Trauerbräuche der damaligen Zeit (vgl. 2Chr 35,25). Zur Bestattung gehörten professionelle Klageweiber, die unter Nennung des Namens des Verstorbenen sowie anderer neulich verstorbener Angehöriger laut jammerten. Das Ergebnis war ein chaotisches Stimmengewirr.

9,24 es schläft. Jesus sagte damit nicht, der Tod des Mädchens sei eine Fehldiagnose, sondern prophezeite, dass sie wieder leben werde. Ähnliches sagte er über den Tod des Lazarus (Joh 11,11) – und musste dann den Jüngern erklären, dass er bildhaft sprach (Joh 11,14). Schlaf ist im NT eine Bezeichnung für den Tod (vgl. 1Kor 11,30; 15,51; 1Th 5,10). sie lachten ihn aus. Wie schnell wandelte sich ihr bezahlter Dienst des Klagens zu Spott!

H. Seine Macht über die Blindheit

9.27-31
Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde , die sich an ihn wandten und ihn als Sohn Davids ansprachen (vgl. Mt 12,23;15,22;20,30-31 ). Dieser Titel deutet auf die messianische Abstammung Jesu (vgl. Mt 1,1 ) hin.
Die Blinden folgten Jesus beharrlich bis in das Haus, zu dem er ging, wo ihnen dann auch auf wunderbare Weise ihre 
Augen geöffnet wurden . Der Glaube dieser beiden Männer war echt, denn sie vertrauten felsenfest darauf, daß Jesus sie heilen könne ( Mt 9,28 ). Sie bestätigten seine Gottheit, indem sie ihn als Herrn anerkannten, und erhielten infolge ihres Glaubens ihr Augenlicht wieder. Trotz Jesu Drohung, niemand davon zu erzählen, verbreitete sich die Kunde von ihm weiter im ganzen Land (vgl. V. 26 ; Mt 12,16 ). Wahrscheinlich wollte Jesus verhindern, daß sich die Menschen in Massen um ihn scharten, nur um von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Denn obwohl er viele von ihren körperlichen Gebrechen heilte, sollten diese Wunder doch vor allem seinen Vollmachtsanspruch legitimieren. Er war ja in erster Linie gekommen, um die Menschen geistlich gesund zu machen, und nicht so sehr, um physisch Kranke zu heilen.

9,29 nach eurem Glauben. S. Anm. zu 8,13.


I. Seine Macht über die Stummheit

9,30 Seht zu, dass es niemand erfährt. S. Anm. zu 8,4.

9.32 - 34


9,34 Obersten der Dämonen. Die Pharisäer hatten Jesu Macht zur Genüge gesehen, um zu wissen, dass es Gottes Kraft war. Doch in ihrem mutwilligen Unglauben sagten sie, seine Kraft komme vom Teufel. S. Anm. zu 12,24; vgl. 25,41; Mk 3,22; Lk 11,15


J. Seine Macht, Diener zu berufen
1. Die Arbeit
( 9,35-38 

9,35 jede Krankheit und jedes Gebrechen. In einem beispiellosen Heilungsdienst verbannte Jesus jegliche Krankheit. Damit bezeugte er eindrücklich seine Gottheit – und das macht seine Ablehnung durch die Juden umso verwerflicher S. Anm. zu 12,15.

9,36 empfand er Mitleid. Wörtl. »wurde er innerlich bewegt«. Weil Jesus Mensch war, hatte er gegenüber Sündern solche Regungen menschlichen Mitgefühls. Er wurde von Mitgefühl »bewegt«. Gott hingegen ist unveränderlich und ist nicht dem Kommen und Gehen unterschiedlicher Gefühle unterworfen (4Mo 23,19). Aber Christus, der vollkommen Mensch war und alle menschlichen Regungen besaß, wurde einige Male sogar zu Tränen bewegt angesichts der Not von Sündern (Lk 19,41; s. Anm. zu Lk 13,34). Gott selbst drückte durch die Propheten entsprechendes Mitgefühl aus (2Mo 33,19; Ps 86,15; Jer 8,23; 13,17; 14,17). ermattet und vernachlässigt. Die geistlichen Nöte der Menschen brauchten noch dringender Abhilfe als alle körperlichen Gebrechen.Dazu waren weitere Arbeiter erforderlich (V. 37).

 9,37 Ernte. Vgl. Lk 10,1.2. Der Herr sprach von der geistlichen Ernte von Seelen, die errettet werden.

9,38 Darum bittet. Das bestätigte die Tatsache, dass die Gebete der Gläubigen an der Erfüllung von Gottes Plänen beteiligt sind. 10,1.2 Jünger … Apostel. »Jünger« bedeutet »Schüler« oder »Lehrling«, d.h. jemand, der von einem anderen unterrichtet wird. »Apostel« sind qualifizierte Repräsentanten, die mit einem Auftrag ausgesandt werden. Beide Begriffe betonen unterschiedliche Aspekte ihrer Berufung.

10,1 gab ihne