PFINGSTEN Fest der Das Wochenfest (Hag Ha Schavuot) wurde auch
das Fest der Pfingsten, das Fest der Fünfzig, genannt; dies ist
der griechische Name für dieses alttestamentliche Fest. Gott gab Israel Festzeiten ( 3Mo 23,4 ;
»eine heilige Versammlung«), und die sieben Feste des Mose waren
von zweifacher Bedeutung: sie waren Tage des Gedenkens und sie
waren prophetisch ( Mt 5,17; Röm 15,4; Kol 2,16-17 ). Sie sind
beschrieben in 3Mo 23 , in 4Mo 28-29 und in 5Mo 16 . Drei dieser Feste waren im ersten Monat
(Nisan) zu feiern: Das Passahfest, das Fest der ungesäuerten
Brote und das Fest der Erstlingsfrucht. Die letzten drei Feste fallen in den
siebten Monat (Tischri): Das Posaunenfest (Jom Teruac h), der
Große Versöhnungstag (Jom Kippur) und das Laubhüttenfest (Sukko
t). Das Wochenfest liegt zwischen diesen beiden
Festperioden. Es wurde am Tag nach dem »Zählen des Omer« ( 3Mo
23, 15-22 ) gefeiert, das heißt, fünfzig Tage nach dem Fest der
Erstlingsfrucht; so wurde in der Septuaginta das Wort pentekonta
verwendet, um den Begriff der Fünfzig zu übersetzen. Es ist auch bekannt als »Erste Ernte« (Hag
Ha Kazir), als Erntefest. Das Fest wurde ausgerufen als eine »heilige
Einberufung« (mikra w, »Probe«). Es durfte keine niedrige Arbeit
verrichtet werden, und jeder männliche Israelit war
aufgefordert, beim Heiligtum zu erscheinen ( 3Mo 23,21 ). Es war
eine von drei Einberufungen, die für alle männlichen Juden
verpflichtend waren ( 5Mo 16,16 ). Zwei gebackene Laibe von neuem, fein
gemahlenem, gesäuertem Mehl wurden von den Anbetern
herbeigebracht und von den Priestern vor dem Herrn dargebracht,
zusammen mit den Gaben des tierischen Sündopfers und des
Friedensopfers ( 3Mo 23,17-20 ). Dies ist das einzige Fest, zu dem
gesäuertes Brot gebraucht wurde. Sauerteig war sonst ein Symbol
für die Sünde. Pfingsten war ein Tag der Freude und des
feierlichen Zelebrierens. Die gläubigen Israeliten brachten ihre
Dankbarkeit für die Segnungen der Getreideernte zum Ausdruck und
bezeugten aufrichtige Gottesfurcht ( Jer 5,24 ). Aber es war die Danksagung und die Furcht
eines befreiten Volkes, denn das Fest war mit Sünd- und
Friedensopfern verbunden und war ein Gedenken an die Befreiung
Israels aus Ägypten ( 5Mo 16,12 ) als Gottes Bundesvolk ( 3Mo
23,22 ). Die Annahme des Opfers durch Gott setzte die
Beseitigung der Sünde und die Aussöhnung mit ihm voraus. PFINGSTEN Fest der Rabbinische Traditionen Der Zeitpunkt des Festes, der sechste
Sivan, wird nach Rabbinischer Beurteilung von 2Mo 19 als Tag der
Geburt des Volkes Israel betrachtet. Es scheint auch eine Tradition
(möglicherweise mit kabbalistischem Hintergrund) zu geben, dass
Henoch am sechsten Sivan geboren und auch entrückt worden sei
und dass das Fest der Fünfzig an eben jenem Tag gefeiert werde. Dieses Fest steht auch in enger Verbindung
mit dem Buch Ruth, das an diesem Tag traditionell gelesen wird. PFINGSTEN Fest der Prophetische Verflechtungen Die ersten drei Feste des jüdischen Jahres
scheinen prophetisch auf das erste Kommen Jesu Christi
hinzuweisen: Das Passahfest, das Fest der ungesäuerten Brote und
das Fest der Erstlingsfrucht. Ihre prophetische Rolle beinhaltet
auch ihre Erfüllung genau am dem Tag, an dem sie gefeiert
werden. Die letzten drei Feste werden allgemein mit dem zweiten
Kommen Christi in Verbindung gebracht. Die Gemeinde, der vom Heiligen Geist
bewohnte Leib Christi, nahm ihren Anfang an diesem Festtag ( Joh
14,25-26; Apg 1,8; 2,1-47 ). Die Jünger waren an einem Ort in
Jerusalem versammelt und wurden von Zeichen vom Himmel
heimgesucht. Der Heilige Geist stieg auf sie herab, und
neues Leben, Kraft und Segen waren offenbar. Die Tatsache, dass
dieses Fest eines der obligatorischen Feste war, erklärt,
weshalb sich so viele ausländische Besucher in Jerusalem
aufhielten und die Jünger in den Sprachen der Besucher reden
hörten. Auch die Verwendung gesäuerten Brotes ist
ein Hinweis auf einen nichtjüdischen Charakter des Festes. Das
Erfordernis der zwei Laibe und der zwei Lämmer wird von einigen
manchmal mit der Geburt der Nation (oder mit dem Empfang des
Gesetzes) und der Geburt der Gemeinde in Verbindung gebracht.
Interessant ist, dass das Buch Ruth, eine bemerkenswerte
Darstellung des verwandten Lösers, der sich eine heidnische
Braut nimmt, mit diesem Fest in Zusammenhang gebracht wird. Manche finden die Verbindung mit dem Tag
von Henochs Geburt und dem seiner Entrückung mit diesem Festtag
provokativ. Die »Posaune Gottes« erscheint nur zweimal in der
Bibel: Beim Empfang des Gesetzes am Sinai ( 2Mo 19,13.16 ) und
bei der Entrückung ( 1Thes 4,16 ). Siehe auch: Heiliger Geist , Taufe mit dem
Heiliger Geist , im Zeitalter der Gemeinde . Charles W. Missler Richard Booker, Jesus in
the Feasts of Israel (Shippensburg, Penn. 1987, Destiny Image
Publishers); Victor Buksbazen, The Feast s of Israel (Ft.
Washington, Penn. 1954, CLC); Abraham Chill, The Minhagim (New
York 1979, Sepher-Hermon Press); Alfred Edersheim, The Temple:
Ist Ministry and Services (Grand Rapids 1958, Eerdmans); Daniel
Fuchs, Israel's Holy Days (Neptune, N.J. 1985, Loizeaux Bros.);
J.H. Hertz, Pentateuch & Haftorahs (London 1989, Soncino Press);
Rabbi Aryeh Kaplan, The Living Torah (Jerusalem 1981, Maznaim
Publishing Corp.); Chuck Missle |