Home    Forum neu    Forum alt   Begriffserklärungen  Syngrammata  Lehre auf Youtube   Mal3.16 Website  Neben der Schrift Fakten zur Bibel

Siebenten Tags Adventisten

Entstehung
Seit Christi Himmelfahrt beschäftigten sich Menschen mit der Be rechnung der Wiederkunft Jesu. So auch der US-amerikanische Baptisten-Pastor William Miller (1782-1849), namhafter Vertreter der „Adventbewegung“.

Miller proklamierte für Jesu Wiederkunft den 22. Oktober 1844.

 Als nach herber Enttäuschung die sogenannte „Millerbewegung“ mit ihren etwa 100.000 Anhängern in mehrere Splittergruppen zerfiel (daraus erwuchs u.a. auch die Gemeinschaft „Jehovas Zeugen“), schlossen sich führende Unterstützer der Adventbewegung am 21. Mai 1863 in der US-amerikanischen Stadt Battle Creek (Michigan) zur „Gemeinschaft der
Siebenten-Tags-Adventisten“ (STA) zusammen.

Von da an verzichteten die Adventisten auf neue Wiederkunftsberechnungen, bevorzugten aber eine andere Bewertung und vertreten seitdem eine mit dem von Miller berechneten Wiederkunftsjahr (1844) im Zusammenhang stehende Lehre vom „Untersuchungsgericht
(siehe unter Punkt „Lehre“).

Die damals gegründete Generalkonferenz ist bis heute oberste und weltweite Leitung der STA. Neben den Mitbegründern James Springer White (1821-1881), Joseph Bates (1792-1872), Hiram Edson (1806-1888) wird die Ehefrau von James Springer White, Ellen Gould Harmon White (1827-1915), zur einflussreichsten Person des Adventismus. Obwohl sie nie ein offizielles Amt innehatte, beein flusste sie maßgeblich die Entscheidungen dieser neu gegründeten Freikirche.

Denn bereits zwei Monate nach dem Verstreichen der von Miller für 1844 angekündigten Wiederkunft Jesu soll Ellen G. White  während einer Gebetsstunde eine Vision (Gesicht) bekommen haben. Sie überschreibt ihre Vision mit den Worten
 „Adventvolk auf dem Weg in die Heilige Stadt“,

ln Folge dieses Gesichtes wird von mehr als 200 weiteren Träumen und Visionen gesprochen, die sie später über Predigten und Niederschriften veröffentlichte.
(Quelle: www.the-white-project.net).

 Bereits zu ihren Lebzeiten wurde Ellen G. White  von ihren Anhängern „Prophetin“ genAnnt. Sie selbst sah sich als „Botin des Herrn“ und ihre Schrif ten als „kleines Licht“, die zum „großen Licht“ hinführen sollten. Von Josef Bates übernahm W. die Sabbatlehre (Ruhetag am siebten Wo chentag). W. ließ später über eine eigene Druckerei Traktate, Zeitun gen und Bücher hersteilen und verbreiten.

Wohl infolge des schlechten Gesundheitszustandes ihres Ehemannes beschäftigte sie sich - wiederum angeregt durch Träume und Visionen - mit der Naturheilkunde und engagierte sich bei der Gründung von Sanatorien und der Verbreitung ihrer Visionen zur Gesundheit über Seminarstätten und Schulen.

Nach dem Tod ihres Ehemannes 1881 trat Ellen G. White  noch stärker in das Rampenlicht der STA. Über Reisen nach Europa und Australien entstand durch ihr visioneiles Auftreten - kombiniert aus Gesundheit, Bildung und Gemeinde - ein weltwei tes Netzwerk. Ellen G. White  starb 1915 in Elmshaven (Kalifornien) im Alter von 87 Jahren.
Mehr als 5.000 Zeitschriftenartikel und 40 Bücher zeugen von einem engagierten Wirken dieser Frau.

Die Generalkonferenz der STA will in ihren Werken eine „Gabe der Weissagung“ und eine „Stimme der Wahrheit“ erkannt haben, die nützlich sei zu „Trost, Führung, Unterweisung und Zurechtweisung“

(Quelle: www.adventisten.de)


Zwischen den Jahren 1860 und 1863 kam es zur Namensgebung der „Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten“.

Die erste Gemeinde in Deutschland entstand 1875 in Wuppertal-Vohwinkel.

Der Status „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ (KdöR) wurde den STA auf Bundesebene im Jahr 1952 zuerkannt. Im Jahr 1993 wurde die „Kirche der STA“ von der Arbeitsgemein schaft Christlicher Kirchen Deutschland e. V. (ACK) als Gastmitglied aufgenommen.  ........!!!

Die ACK ist ein 1948 im Zusammenhang mit der Gründung und ersten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen gebildeter Zusammenschluss christlicher Kirchen in Deutschland zum Zweck der Förderung ökumenischer Zusammen arbeit und der Einheit der Kirchen.

Ebenfalls seit 1993 sind die STA Gastmitglied in der 1926 gegründeten
Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF).
!!!!!!Im Jahr 2005 hat das STA-Leitungsgremium den Gemeinschaften empfohlen, die Selbstbezeichnung „Freikirche“ tragen.

Nach eigenen Angaben zählen die STA weltweit 20.008.779 Getaufte in 81.552 Gemeinden. Sie unterhalten u.a. Fernsehstationen, Krankenhäuser, Sanatorien, Gesundkost-Fabriken, Alten-, Kinder- und Waisenheime,
mehr als 8.500 Schulen und Universitäten mit etwa 108.500 Lehrkräften sowie rund 1.955.000 Schülern und Studenten. (Quelle: 2017 Annual Statistical Report of the General Conference of Seventh-day Adventists).

So eröffnete die „Kirche der STA“ beispielsweise 2018 in Nürnberg eine „Mose-Bekenntnisschule“, die nach dem Prinzip
„Bildung für heute.
Wissen für morgen. Charakter für die Ewigkeit“ arbeitet. In Deutschland leben rund 35.000 Adventisten, in der Schweiz 4.600 und in Österreich 4.200. Insbesondere in Afrika und Südamerika verzeichnet die Freikirche Wachstum. Beispielgebend ist das Er gebnis großangelegter Evangelisationen der Adventisten 2015 im südafrikanischen Simbabwe und 2016 im ostafrikanischen Ruan da, wo sich nach Vorträgen über den christlichen Glauben 30.000 bzw. 95.890 Menschen taufen ließen, ln kurzer Zeit sei in Ruanda (mit etwa 13 Millionen Einwohnern) die Zahl der Adventisten auf 815.000 gestiegen (Quelle: idea, 31.05.2016). Lehre Seit etwa 1956 wird in Abständen immer wieder einmal darüber dis kutiert, ob die STA - insbesondere im Hinblick auf ihre Lehre - den klassischen Sekten (Mormonen, Jehovas Zeugen, Neuapostolische Kirche, Christliche Wissenschaft) zuzuordnen ist oder nicht. Bis heute gibt es in dieser Frage konträre Auffassungen. Bereits im Namen dieser Freikirche werden zwei Lehrfelder erkenn bar, die für die Adventbewegung kennzeichnend sind:
1. der Sabbat (Schabbat, Ruhe, der siebte Wochentag als Ruhetag) und
2. die Wiederkunft Jesu (Advent = lat. adventus Domini). Im Unterschied zu anderen Kirchen und Freikirchen feiern die STA den Sonnabend und nicht den Sonntag als Ruhetag.


[Anmerkung: Der biblische Sabbat hatte eine Sonderstel lung in Verbindung mit Israel und wurde niemals den Nationen in gleicher Weise wie Israel gegeben. Unter den aufgezählten Sünden der Nichtjuden wird nicht einmal die Übertretung des Sabbats erwähnt. Jesus lag am jüdischen Sabbat im Tod.

 Deshalb halten fast alle Christen den Auferstehungstag Jesu, den Sonntag, als Ruhetag und als den ersten Tag der Woche.] STA leben - geprägt von Millers Berechnungsansätzen - nach wie vor in der Naherwartung zur Wiederkunft Jesu. Nachdem Jesus Christus 1844 nicht wie erwartet auf der Erde sichtbar erschien, entstand (geprägt von W.'s Visionen) eine spezielle „Heiligtums lehre“ mit „Untersuchungsgericht“ und der „Reinigung des himmli schen Heiligtums“.

Demnach sei Christus (mit Bezug auf Mt 24,26) 1844 zum ersten Mal ins Allerheiligste eingetreten und untersuche bis heute alle Sünden der Menschen, die sich zu ihm bekannt hät ten. W. schreibt dazu in ihrem Buch „Wir glauben noch“ (S. 25): „Aber an diesem Tag kam Christus tatsächlich zum großen Gericht im himmlischen Gerichtssaal, in dem sein Vater den Vor sitzführt.“ Demzufolge wird davon ausgegangen, dass Jesus nach Abschluss der „Prüfung der Sündenkarteien“ wieder sichtbar auf die Erde zurückkehren werde. Beim „Untersuchungsgericht“ wür den, so Ellen G. White in ihren Visionen [„Der große Konflikt“ („der bericht führende Engel“, S. 453] alle Namen aus dem Buch des Lebens (s. Ps 69,29; Offb 3,5; 17,8; 20,12;-rl5) gelöscht, die den Sabbat als Ruhetag und die 10 Gebote nicht eingehalten und unbekannte Sünden hätten.

Eine Auslöschung hätten die nicht zu befürchten, die sich würdig erwiesen und ihren Glauben bewahrt hätten. Erst 1844 hätte, so W, Christus damit begonnen, die Sünden der Gläu bigen auszulöschen. „Finden sich dagegen bei manchen Namen in den Büchern Sünden verzeichnet, die nicht bereut und ver geben sind, so werden ihre Namen aus dem Buch des Lebens entfernt.“

Ellen G. White
„Der große Kampf“). Zuerst müsse die Reinigung im Heiligtum erfolgen und die Sünden auf Azazel (ein Wüstendä mon; 3Mo 16,8) gelegt werden. Die Bibel hingegen belegt eindeutig, dass Jesus nach seiner Him melfahrt direkt in das Allerheiligste zum Vater gegangen ist (Mk 16,19; Apg 5,31; 7,5-t56; Röm 8,34; IPetr 3,22; Eph 1,20; Kol 3,1; Hebr 1,3; 6, 19-r20; 8,1; 9,11-14; 10,12; 12,2).

Auch über die Endzeit haben STA eine eigene Lehre. So habe ihrer Ansicht nach erst der Beginn des „Untersuchungsgerichts“ (1844) die Endzeit eingeleitet. Israel habe keinen Platz in der Endzeit. Für die STA ist die neutestamentliche Gemeinde das wahre Israel. In ihrem Buch „Wir glauben noch!“ (S. 73) schreibt Ellen G. White „dass der Sab bat zu der zentralen Frage wird, um die sich der letzte grosse Kampf auf dieser Erde drehen wird?“ Des Weiteren legen STA großen Wert auf eine gesunde Lebenswei se, verzichten auf Alkohol, Tabak und oft auch auf in der Bibel als „ unrein" bezeichnetes Fleisch. Sie feiern einen schlichten Wortgot tesdienst ohne feste Liturgie mit den Schwerpunkten Bibelschule und Predigt. Die Taufe wird durch Untertauchen vollzogen auf das Bekenntnis des Glaubens an Jesus Christus und als Zeichen der

Reue über die Sünde.
Der Taufe geht Unterweisung in der Heiligen Schrift und Annahme der Lehren der STA voraus.

Nach ihrem Selbstverständnis bekennen sich die STA zur Bibel als dem inspirierten Wort Gottes und glauben, darin das wahre, ewige Leben zu finden (Joh 5,39). In der Präambel der insgesamt 28 von der Vollversammlung der Generalkonferenz (Weltsynode) festgelegten Glaubenspunkte ist verankert: „Siebenten-Tags-Adventisten anerkennen allein die Bi bel als Richtschnur ihres Glaubens. “

Aus den Glaubenspunkten der STA geht weiter hervor, dass sie dem Bekenntnis, dass es „ein Gott ist - Vater, Sohn und Heiliger Geist - drei in Einheit verbunden“, nicht widersprechen. Sie glau ben, dass Gott „Himmel und Erde in sechs Tagen“ schuf und leh nen die Evolutionstheorie ab. Sie glauben, dass der Mensch seit dem Sündenfall der „Macht des Todes unterworfen“ und dadurch die ganze Menschheit,,!« eine große Auseinandersetzung zwischen Christus und Satan“ hineingezogen wurde und „allein Christi stellvertretender Tod sühnende, versöhnende und umwandelnde Wirkung“ hat. Es wird auch bekannt, das der Glaube „an Jesus als Herrn und Erretter... allein durch die Kraß des Wortes Gottes ent steht und „ein Geschenk seiner Gnade“ ist. (Quelle: www.adventisten.de). Was bedeutet es aber, wenn im 18. Glaubenspunkt steht: „Eine der Gaben des Heiligen Geistes ist die Weissagung. Diese Gabe ist ein Kennzeichen der Gemeinde der Übrigen und hat sich im Dienst von Ellen G. White erwiesen. Die Schriflen dieser Botin des Herrn sind eine fortwirkende, bevollmächtigte Stimme der Wahrheit und geben der Ge meinde Trost, Führung, Unterweisung und Zurechtweisung. Sie heben auch deutlich hervor, dass die Bibel der Maßstab ist, an dem alle Lehre und Erfahrunggeprüfi werden muss. “ Mit der Bezeichnung „Gemeinde der Übrigen“ wird der Anschein erweckt, als seien STA durch White die exklusiven Kinder Gottes, also die wahren Christen - oder vielleicht auch deshalb, weil sie den Sabbat und nicht den Sonntag als Ruhetag halten, keinen Alkohol trinken und in Naherwartung des Herrn Jesus leben? Fragwürdig ist auch, wieso die „Kirche der STA“ einerseits behauptet, alle Lehren einer Person zu prüfen, andererseits aber da von ausgeht, dass sich White. in keinem einzigen Punkt ihrer Verlaut barungen geirrt haben könnte. Darin besteht die Gefahr, dass die Heilige Schrift durch die Brille der Auslegung von W. gelesen wird. Wäre dem so, bekämen Whites Gesichte einen Lehrstatus. In den Schriften der STA werden immer wieder Zitate von Ellen G. White. angeführt, um damit die Lehrinhalte zu bekräftigen. Wozu aber, wenn allein die Bibel, Gottes Wort, „die Richtschnur des Glaubens


ist? Wieso machen STA keinen Unterschied zwischen der Inspiration der Heiligen Schrift und der Inspiration, die Ellen G. White zugesprochen wird? White.'s Visionen, niedergeschrieben in Büchern, sind umfangreicher als die Bibel. Wie kann begründet werden, dass Gott einer Frau mehr Informationen gab, als all den von ihm beauftragten biblischen Propheten? Bis heute streiten die STA auch darüber, was Ellen G. White. selber geschrieben hat.

 So fand beispielsweise der Adventistenpastor Walter T. Rea (1922-2014) heraus, dass viele Texte von W. aus anderen Büchern stammen und einige Visionen nur eine Beschreibung von Bildern sind, die sie vor sich liegen hatte. White behauptete immer, dass ihre Schriften von Gott stammen, was allein deshalb schon hinterfragt werden muss.
Auch Whites.'s Prophezeiungen, sie werde noch leben, wenn Christus wiederkommt (Quelle: Early Writings, S.14-17) oder dass die Sklaverei in Amerika bis zur Wiederkunft Jesu beste hen bleibe, haben sich als falsch herausgestellt.

 Wie wohl in jeder Denomination, so gibt es auch bei den STA ver schiedene Lager. Der sogenannte historische Adventismus hält vehe ment an den Visionen von W. und damit am mosaischen Gesetz fest. Der eher liberale Adventismus unterstützt das Modell „Einheit in der Vielfalt“ (das auch die Deutsche Evangelische Allianz proklamiert). Die eher liberale Gruppierung bewegt sich nicht nur auf andere pro testantisch geprägte Kirchen und Freikirchen zu, sondern letztlich auch auf die Ökumene. Streitpunkte innerhalb der STA sind bis heute insbesondere die Be deutung der Visionen von W, aber auch die biblische Einordnung von Gerechtigkeit und Gnade. Auch was den Weg der Errettung des Menschen angeht, sind die Anschauungen widersprüchlich. Ei nerseits wird herausgestellt, dass der Mensch allein durch Glauben errettet wird. Andererseits sind Aussagen zu finden, die dem wider sprechen. So heißt es von Ellen G. White. u.a. in „Der große Konflikt“ (S. 457): „Unsere Handlungen, unsere Worte, ja unsere geheimsten Beweggrün de tragen alle zur Entscheidung unseres Schicksals bei, sei es zum Le ben oder zum Tode. “ Oder auch: „Die Gebote Gottes zu halten, ist der einzige Weg, um Gottes Wohlwollen zu erhalten/ verdienen. “ (Ellen G. White. in „Testimonies”, Band 4, S.28, zitiert in „White Washed“, S.61, Ü. PT). Die Bibel spricht von der Gewissheit der Erlösung (s. Eph 1,7; 1. Joh 5,13). Nach W. sei es falsch, zu sagen, dass man errettet sei. Ihrer Ansicht nach könne das ein Mensch erst nach dem Endgericht sagen.