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Taufe _ ganzes Haus
Apg
16,
15+33 und 1. Kor 1,16
Dein ganzes Haus ↓↓ = jede Person unter der Autorität und Fürsorge des Kornelius, der das Evangelium verstand und glaubte (vgl. 16,15.31), ausgenommen unmündige Kleinkinder. Apg 16 ↓↓ Lydia Offensichtlich wurde Lydia schon bald nach der ersten Predigt des Paulus getauft. Mit den Angehörigen ihres Hauses sind wahrscheinlich ihre Knechte und Kinder gemeint, denn sie war wohl Witwe. Andere Personen im Neuen Testament, die "mit ihrem ganzen Haus" zum Christentum übertraten, waren Kornelius ( Apg 10,24.44 ), der Gefängnisaufseher in Philippi ( Apg 16,31 ), Krispus ( Apg 18,8 ), Aristobulus ( Röm 16,10 ), Narzissus ( Röm 16,11 ) und Stephanas ( 1Kor 1,16 ).Daß Lydia recht wohlhabend war, sieht man auch an der Größe ihres Hauses. Sie konnte darin - außer ihren Angehörigen, Knechten und Sklaven - bequem noch vier Männer beherbergen (vgl. Apg 16,40 ). 15_Es lag nahe, dass sie sich nun taufen ließ, was auf diesbezügliche Belehrung des Paulus hindeutet (wie bei Philippus im Falle des äthiopischen Kämmerers im Wagen). Dies geschah fast zeitgleich bei jedem Neubekehrten in der Apostelgeschichte. Das Glückselige dieser ersten Taufe in Philippi und damit in Europa bestand darin, dass sie ein ganzes Haus betraf. Wir dürfen annehmen, dass die Angehörigen ihres Hauses ebenso wie sie glaubten. Die neutestamentliche Taufe galt nur Gläubigen bzw. Jüngern, obwohl manchmal Fehler unterlaufen konnten (wie in 8,13). Lydias Haus (zweifellos die Gesamtheit ihrer Bediensteten, wenn Verwandte und die Ihrigen nicht dazugehörten) war nicht nur das erste christliche Haus in Europa, sondern auch das erste, das dort die christliche Tugend der Gastfreundschaft erkennen ließ. Wo immer die Verkündiger des Evangeliums zuvor in Philippi gewesen waren, sie bestand darauf, dass sie bei ihr herbergten.
Einem offenen Herzen folgte eine offene Tür (im Falle des Kerkermeisters folgte später einer offenen Tür ein offenes Herz). Paulus wurde vom HERRN treu erachtet (1Tim 1,12), und nun war er imstande zu erkennen, dass auch Lydia treu war. Die Wiedergabe der NIV (»wenn ihr bei mir Glauben an den HERRN seht«) ist eine mangelhafte Umschreibung, da man gläubig und dennoch nicht treu sein kann. Die AV folgt dagegen eindeutig dem griechischen Text (das Wort ist kein Substantiv, sondern ein Adjektiv). Die Verkündiger der Frühzeit verdankten solchen offenen Türen viel (wie Andreas und Petrus in Joh 1,39-42). Man hat vorgebracht, dass die Gemeinde im Haus der Mutter von Johannes Markus in Jerusalem entstand und diese Räumlichkeiten noch in späterer Zeit (12,12) nutzte. Petrus wohnte in Joppe in einem solch gastfreundlichen Haus (9,43). Hier nun geht es um die erste, aber keineswegs die letzte Unterkunft, worin Paulus und die Seinen aufgenommen werden, zumindest nach dem Bericht des Lukas. Welch eine bedeutsame Rolle haben solche Häuser bei der Ausbreitung des Evangeliums und der Gemeinde über die Jahrhunderte hinweg gespielt! Wie glückselig sind diejenigen, die den Dienern des HERRN Unterkunft geboten haben wdbl -- 24-34_Vom menschlichen Standpunkt aus gesehen muss es Paulus und Silas als seltsame Führung Gottes erschienen sein, in ein Gefängnisverlies von Philippi gebracht zu werden. Doch die Gefangenen verhielten sich vortrefflich. Was sie taten, konnte nur dem Glauben daran entspringen, dass ihr Handeln in den Willen Gottes eingebettet war. Auf welch wunderbare Weise veranschaulichten sie jenen Frieden, den Paulus später umriss, als er den zum Glauben gekommenen Bewohnern von Philippi schrieb: »Der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christo Jesu« (Phil 4,7)! Während ihr Rücken blutete und wund war, man ihre Füße in den Stock gezwängt hatte und sie sich um Mitternacht im Dunkel des innersten Gefängnisses befanden, sangen sie Gott Loblieder. Im entscheidenden Augenblick erfolgte ein Eingriff vom Himmel her – ein Erdbeben ließ die Gefängnistüren aufspringen. Wie leicht hätten die Gefangenen nun freikommen können! Wir wissen nicht, was der Anlass war, jene bekannte Frage zu stellen: »Was muss ich tun, auf dass ich errettet werde?« (V. 30). War es der Zusammenbruch der Welt, worin der Kerkermeister lebte? War es das Verhalten der Gefangenen, die so leicht hätten entkommen können? Wollte er sich vor den römischen Behörden retten, die ihn hingerichtet hätten, wenn die Gefangenen verschwunden gewesen wären? Oder war es ein Ruf nach wahrem Heil? Mit Sicherheit hatte er nicht die Loblieder von Paulus und Silas gehört, da es in V. 27 heißt, dass er geschlafen hatte – im Gegensatz zu den anderen Gefangenen, die ihr Beten und Loben hörten. Wir wissen es nicht, doch infolgedessen kam zum zweiten Mal ein ganzes Haus in Philippi zum Glauben, und zwar eines ganz anderer Art als das erste. Es fand eine zweite Taufe statt, wobei der Kerkermeister unter Beweis stellte, dass er umgestaltet worden war, als sich seine Haltung gegenüber den Verkündigern änderte. Aus einem gefühllosen wurde ein sanfter Mensch, aus einem mitleidlosen ein freundlicher, der sich um ihre Wunden und ihre Bewirtung kümmerte. Die Drittgenannte, anonym bleibende Person, die aus der Verkündigung des Evangeliums in Philippi Nutzen zog, war dieser Kerkermeister. Es war, verglichen mit Lydias Fall, eine ganz andere Verkettung von Umständen erforderlich, damit er sich bekehrte, doch so sieht Gottes Wirken aus. Lydia war dort zu finden, wo religiöse Gebete verrichtet wurden, der Kerkermeister an seinem Arbeitsplatz. Die Erstgenannte kam an einem Ort zum Glauben, wo »es gebräuchlich war, das Gebet zu verrichten«, der letztere im Gefängnis, wo vielleicht das einzige Mal in der Geschichte Loblieder angestimmt wurden. Lydia hatte sich mit der jüdischen Religion und den alttestamentlichen Schriften beschäftigt, der Kerkermeister war zweifellos ein unwissender Heide. Bezüglich seiner Gefangenschaft hätte Paulus durchaus die Worte gebrauchen können, die er später den Philippern schrieb: »Meine Umstände (sind) mehr zur Förderung des Evangeliums geraten« (Phil 1,12). Die Gemeinde in Philippi war die erste entstandene Einzelgemeinde, bezüglich derer wir einen im Neuen Testament erhaltenen Brief aus der Feder des Apostels besitzen (dabei müssen wir erkennen, dass die Briefe an die Thessalonicher, Korinther und Römer zwar zuvor geschrieben, die betreffenden Gemeinden aber nach der philippinischen gegründet wurden und der Brief an die Galater an mehrere Gemeinden gerichtet war). Daher können wir mit Verbindungen zwischen Apg 16 und dem Brief an die Philipper rechnen. Wir haben bereits auf zwei davon Bezug genommen (Phil 1,12;4,7). Es ist ebenfalls interessant, die Erwähnungen des Wortes »Gewinn« in diesem Brief (1,21; 3,7-8) an Gläubige zur Kenntnis zu nehmen, die in einer Stadt lebten, wo Gewinn als so bedeutsam angesehen wurde. Der Lebensstil des Paulus während seines Aufenthaltes bei ihnen sollte ebenfalls Vorbild sein: »Was ihr ... an mir gesehen habt, dieses tut« (Phil 4,9). Erneut öffnete Gott in der Apostelgeschichte Gefängnistüren. Beim ersten Mal in 4,3.7 erfolgte dies auf normale Weise; bei den folgenden beiden Gelegenheiten war der Engel des HERRN im Blick auf die Beteiligten – die Apostel und Petrus – der Wirkende (5,19; 12,7-10), das vierte Mal in 16,26 geschah dies durch göttlichen Eingriff in Form eines Erdbebens. Die Allmacht hat überall Diener, seien es Menschen, Engel und Naturgewalten: auf der Erde, im Himmel und in den Kräften des All |