Eingesandt von Peter Streitenberger:
Thesen, warum eine bestimmte Übersetzung nichts mit der Inspiration zu tun hat:
  • Jede Übersetzung hat Ungenauigkeiten, da vom Original zu einer Übersetzung immer bestimmte Nuancen verschwinden, seien es nur Partikel, die nicht übersetzt werden. Wie will man das griechische Imperfekt mit den Mitteln der damaligen deutschen Sprache übersetzen, Luther hat Aorist und Imperfekt Formen nicht in seiner Übersetzung unterschieden, im Original war dies jedoch genauer (Qualitätsverlust von Original zu Übersetzung).
  • Bestimmte bei Luther falsch/ungenaue Übersetzungen gaben Vorschub für unsinnige Auffassungen (Säuglingstaufe) bzw. die seltsame Version im Philipperbrief „schaffet, dass ihr selig werden mit Furcht und Zittern“ statt einer Anwendung des Heils.
  • Welche Ausgabe einer Übersetzung ist inspiriert, da sie sich weiterhin laufend ändern, auch nach der letzter Hand, durch weitere Bearbeitungen bis in unsere Tage. Warum nicht die Luther 2017, worin einige Verbesserungen sind?
  • Die Stilistik des Originals (z.B. in Hebräer 1 die Wiederholung desselben Buchstabens Pi bei vielen Wörtern, d.h. eine Alliteration) geht zwangsläufig verloren. Dass in Psalm 119 jeder Vers nach dem ABC gestaltet ist, kann in keiner Übersetzung übernommen werden. Reime im Original des Hebräischen sind auch bei Luther 1545 verschwunden. Z.B. im Vers von „Wer Menschenblut vergießt…“. Das betrifft viele und zahllose weitere Stellen.
  • Paulus spricht von Inspiration des griechischen Originals, dies ist laut Paulus abgeschlossen, und wird nicht 1545 bzw. ca. 1445 Jahre später wiederholt. Judas spricht davon, für den ein für allemal überlieferten Glauben zu kämpfen.
  • Wenn man das griechische Neue Testament mit Luther vergleicht, sind deutliche Unterschiede allein in der Zahl der Wörter etc., sodass, wenn man Luther für inspiriert hält, das ein Angriff auf das tatsächlich inspirierte Original wäre.