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Widersprüche in den Geschlechtsregistern des Herrn Jesus?Bibelstelle(n): Matthäus 1; Lukas 3 1. EINE ALLGEMEINE ANTWORT
Die beiden Abschnitte Matthäus
1,1–17 und Lukas
3,23–38 enthalten zwei Geschlechtsregister
oder Ahnenreihen des Herrn Jesus.
Diese Zahlen sind geistlich-symbolisch zu verstehen, denn sie beinhalten die Formel 3x7x2, d.h. eine göttliche (3) Vollkommenheit (7) des Zeugnisses (2). Die Auslassung der genannten Könige ist also kein Fehler von Matthäus, der als Jude natürlich wusste, wie die Könige Judas hießen. Außerdem hätte ihn jeder einigermaßen schriftkundige Jude berichtigen können. Hier zeigt sich eine Gefahr bei der Übertragung von Denkweisen: Die Forderung nach generationenmäßiger Vollständigkeit eines Geschlechtsregisters mag in der heutigen westlichen Welt als selbstverständlich erscheinen, für einen Juden war das anerkannte Geschlechtsregister als solches wichtig, nicht dessen penible Ausfüllung mit jeder einzelnen Generation. Das sieht man auch, wenn man die Ahnentafeln in den ersten Kapiteln des ersten Buches der Chronika liest. Dass es sich hier um den Stammbaum Josephs, des Mannes der Maria handelt, geht aus Matthäus 1,16 hervor, wo es am Schluss der Ahnenreihe heißt: „Jakob aber zeugte Joseph, den Mann der Maria, von der Jesus geboren wurde, der Christus genannt wird.“ Nach dem Gesetz Israels war Jesus der Sohn Josephs. Insgesamt gilt:
Das Geschlechtsregister in Lukas 3 stellt den Herrn Jesus in Übereinstimmung mit dem ganzen Charakter dieses Evangeliums als den vollkommenen Sohn des Menschen in seiner Erniedrigung vor. Als solcher ist Er mit dem ganzen Menschengeschlecht bis auf Adam verbunden, aber durch seine Mutter Maria. Deshalb schreibt Lukas auch unter der Leitung des Heiligen Geistes: „Und er, Jesus ... war, wie man meinte, ein Sohn Josephs...“ (Lukas 3,23). Im Unterschied und in Ergänzung zu Matthäus beweist Lukas, dass Maria, die Mutter des Herrn Jesus, aus dem Haus Davids stammt, wenn auch nicht über den Thronfolger Salomo, sondern durch seinen Bruder Nathan (Lukas 3,31; 2. Samuel 5,14; 1. Chronika 3,5). 2. WELCHER SOHN DAVIDS BEFINDET SICH IN DER ABSTAMMUNGSLINIE DES HERRN JESUS?
Wie oben angeführt, beschreibt Matthäus den Stammbaum des Herrn Jesus über seinen rechtlichen Vater Joseph. Im Lukasevangelium wird dagegen die Stammeslinie über seine leibliche Mutter Maria angeführt. In dem König David treffen sich beide Linien. Deshalb erwähnt Matthäus Salomo als Vorfahre des Herrn Jesus. Lukas dagegen Nathan. Das ist auch kein Widerspruch zum Alten Testament, denn dort erfahren wir, dass David mehrere „Söhne in Hebron geboren wurden“ (2. Samuel 3,2–5) und weitere Söhne und Töchter, darunter auch Salomo und Nathan, „in Jerusalem geboren wurden“ (2. Samuel 5,13–16). 3. WER WAR DER VATER VON USSIJA?
Amazja war der Vater Ussijas. Joram war ein weiter entfernter Vorfahre (vielleicht sein Großvater?). 4. WER WAR DER VATER VON JEKONJA?
Der Vater Jekonjas hieß Jojakim. Er wird in Matthäus 1 nicht erwähnt. Josia war der Großvater Jekonjas. 5 WAR JEKONJA ODER NERI DER VATER VON SCHEALTIEL?
Es handelt sich hier um zwei verschiedene Personen mit Namen Schealtiel. Interessanterweise nannten beide einen Sohn Serubbabel. Das ist aber in der Antike nicht ungewöhnlich. So nannten sowohl Könige aus Juda wie auch Könige aus Israel ihre Söhne Joram und Ahasja (2. Könige 1,17; 8,16.25.). Auch bei den alten ägyptischen Dynastien findet man Ähnliches1. 6. WIE HIESS DER VATER SERUBBABELS UND WELCHER SEINER SÖHNE WAR EIN VORFAHRE VON JESUS CHRISTUS
„Und die Söhne Jekonjas: Assir; dessen Sohn Schealtiel, und Malkiram und Pedaja und Schenazar, Jekamja, Hoschama und Nebadja. Und die Söhne Pedajas: Serubbabel und Simei. Und die Söhne Serubbabels: Meschullam und Hananja; und Schelomit war ihre Schwester; und Haschuba und Ohel und Berekja und Hasadja, Juschab-Hesed, fünf“ (1. Chronika 3,17–20). Nach Aussage des Matthäus-Evangeliums war Schealtiel der Vater von Serubbabel, nach 1. Chronika 3 hieß er allerdings Pedaja. Diese Schwierigkeit kann dadurch gelöst werden, dass Schealtiel (hebräisch: „Ich habe von Gott erbeten“) und Pedaja (hebräisch: „Der Herr hat erlöst“) unterschiedliche Namen ein und derselben Person waren. Pedaja besaß demnach den Zweitnamen Schealtiel oder neben seinem eigentlichen Namen noch einen Rufnamen. Schealtiel in Lukas 3 ist wahrscheinlich eine ganz andere Person als die in Matthäus 1 erwähnte – auch wenn beide einen Sohn mit Namen Serubbabel besaßen. Pedaja-Schealtiel (1. Chronika 3,18 u. Matthäus 1,12) war wohl ein Enkel Jekonjas. Der König Jekonja (auch Jojakin genannt) regierte von 598–597 v. Chr. Sein Enkel lebte dann um ca. 540 v. Chr. Schealtiel (Lukas 3) stammt aus der 21. Generation nach David. David lebte ungefähr 1000 v. Chr. Wenn man pro Generation ungefähr 30 Jahre veranschlagt, lebte Schealtiel um 370 v. Chr. Damit ist offensichtlich, dass hier von ganz verschiedenen Personen – die allerdings den gleichen Namen trugen – die Rede ist. 7. WER WAR DER VATER JOSEPHS?
In Matthäus 1,16 wird von der Zeugung Josephs durch Jakob, aber auch von der Tatsache gesprochen, dass Joseph der „Mann der Maria“ war. Wir haben also eindeutig den Stammbaum Josephs vor uns. In Lukas 3,23 heißt es jedoch: „Und er, Jesus ... war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, des Eli“. Im Lukasevangelium liegt demnach nicht der Stammbaum Josephs vor, sondern der der Maria. Erstens verläuft dieser bis zu David völlig anders (wenn beide sich auch bei Serubbabel und Schealtiel „treffen“, s. o.). Zweitens wird ausdrücklich nichts von einer „Zeugung“ Jesu durch Joseph gesagt, was ja völlig falsch gewesen wäre (vgl. Lukas 1,35), sondern das Wort sagt: „... und war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, des Eli“. Ebenso wenig lesen wir etwas von der Zeugung Josephs durch Eli. Im Gegenteil, es heißt sehr zurückhaltend und knapp: „des Eli“. Eli war nicht der Vater Josephs, sondern Marias und damit sein Schwiegervater. Außerdem zeigt der Ausdruck „wie man meinte“, dass es sich lediglich um eine öffentliche Annahme handelte, dass Jesus der leibliche Sohn Josephs sei. In Wirklichkeit war er es nicht. 8. WIE VIELE GENERATIONEN GAB ES ZWISCHEN DEM BABYLONISCHEN EXIL UND JESUS CHRISTUS?
Der Stammbaum, wie er in Matthäus 1 aufgeführt wird, wird nach Vers 17 in drei Epochen mit je 14 Generationen unterteilt. Demnach müsste der Leser im Text 42 Generationen finden. Das ist aber scheinbar nicht der Fall, denn er kommt nur auf 41 Namen[3]. Die erste Zeitepoche von Abraham bis David führt genau 14 Namen bzw. Generationen auf, die eben mit der Zeit Davids endet. Auch in der folgenden Zeitspanne, die mit Salomo beginnt, finden sich 14 Generationen. Der Epochenwechsel ist in diesem Fall an eine Person gebunden, an den König David. Er darf deswegen auch nur einmal gezählt werden. Der Wechsel von der zweiten zur dritten Zeitepoche ist aber nicht an eine Person, sondern an ein Ereignis gebunden, nämlich an die babylonische Gefangenschaft. Genau in dieser Zeit lebte der König Jojakin, wie 2. Könige 24 und 25 berichten. Im Alter von achtzehn Jahren begann seine Regierung. Er regierte drei Monate und 10 Tage, in den Jahren 598 und 597 v. Chr., als Jerusalem von Nebukadnezar belagert und Juda in die babylonische Gefangenschaft geführt wurde. Jojakin selbst wurde nach Babel weggeführt und dort 36 Jahre im Gefängnis gehalten. Bei Beginn der Regierungszeit Ewil-Merodaks, des Sohnes Nebukadnezars, 562 v. Chr. wurde er aus dem Gefängnis herausgeführt und über andere gefangene Könige erhöht. Der Grund dafür war wohl Mitleid, das der babylonische König über den solange im Gefängnis sitzenden Jojakin hatte. Jojakins Hauptlebensabschnitte bestanden demnach aus 18 Jahren Freiheit vor der babylonischen Gefangenschaft und anschließenden 36 Jahre Gefängnis nach der Wegführung in die babylonische Gefangenschaft. Außerdem wurde Jekonja vor der Wegführung geboren, war bis zur Wegführung kinderlos und zeugte seine Kinder nach der Wegführung. Deshalb wird der König Jekonja zweimal aufgeführt, da er vor und in der Gefangenschaft in völlig verschiedenen sozialen Umständen lebte. So sind es genau 14 Generationen vor und 14 Generationen nach der babylonischen Gefangenschaft. Es heißt in Vers 17 eben nicht von David bis auf Jekonja und von Jekonja bis auf Christus, sondern von David bis zur Wegführung, und von der Wegführung bis auf Christus. 9. WAR KENAN ODER ARPAKSAD DER VATER VON SCHELACH (SALA)?
Der Vater von Schelach war Arpaksad. Das bestätigt auch das Alte Testament. Der Name Kenan in Lukas 3,35 kommt in einigen wichtigen Handschriften zum Lukasevangelium nicht vor. Allerdings findet sich der Name Kain an in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments. Vielleicht ist er von dort aus in einige neutestamentliche Abschriften gekommen. An dieser Stelle lernen wir, dass wohl kein Geschlechtsregister vollständig ist. Ein direkter Verwandtschaftsbezug ist manchmal nicht herstellbar. Es ist nicht das Ziel Gottes, uns eine vollständige Auflistung aller Generationen bis zur Zeit Adams zu geben. Online seit dem 12.03.2017. Fußnoten
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