In Matthäus
12,30 sagt der Herr: "Wer nicht mit mir ist,
ist gegen mich", in Markus
9,40 dagegen: "Wer nicht gegen uns ist, ist
für uns." Wie ist dieser Gegensatz zu erklären?
Bibelstelle(n): Matthäus
12,30; Markus
9,40
Das ist aus den gänzlich verschiedenen Umständen beider
Begebenheiten zu erklären.
In Matthäus
12
wurde der Herr von Seinen Hassern angegriffen, nachdem Er
einen unglücklichen Menschen von einem Dämon befreit hatte.
Da zeigte Er ihnen, dass Nichtannahme Seiner Person nicht etwa
Neutralität - denn in dieser Form kann es keine Neutralität
geben, sondern nur ein Entweder-Oder - sondern direkte
Ablehnung, Verwerfung bedeute, deren Folge unausweichlich das
Gericht Gottes sein würde. Davon ist Pilatus ein deutliches
Beispiel, der ja auf alle Weise suchte, sich aus der Sache Jesu
zu ziehen, aber doch zu Seinem Richter und Justizmörder wurde,
weil er nicht Gerechtigkeit walten ließ und keinen Mut hatte, zu
seinem eigenen dreifachen Bekenntnis der Unschuld Jesu zu
stehen.
In Markus
9
dagegen wendet sich der Herr gegen die geistliche
Engherzigkeit der Jünger, welche den Stab brachen über einen
offenbaren Zeugen des Herrn, der sogar in Seinem Namen wirkte,
sich ihnen aber nicht angeschlossen hatte. Dabei erkannte der
Herr, dass es den Jüngern nicht um die Nachfolge des Herrn ging,
sondern dass ihr Überheblichkeit, Jünger des Messias zu sein, im
Spiel war, als ob sie allein den richtigen Platz einnehmen
würden. Und der Mann hatte mehr zustande gebracht als sie,
trotzdem sie die Nähe des Herrn genossen (Verse 14-29). Es war
somit Eifer um ihre eigene, nicht um des Herrn Sache (vgl. "der uns nicht
nachfolgt") und dieser einseitigen "Nur-wir"-Einstellung gibt
der Herr hier eine deutliche Absage.