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Wieso steht in Matthäus "Dieser ist ...", statt wie in Markus und Lukas "Du bist ..."?

Im Evangelium nach Matthäus steht, dass Gott bei der Taufe Jesu sagte:
"Dieser ist mein geliebter Sohn ...", während Markus und Lukas berichten, dass Er sagte:
"Du bist mein geliebter Sohn ..." Wie kann man nun an der wörtlichen Inspiration der Heiligen Schrift durch den Heiligen Geist und an der Glaubwürdigkeit und Genauigkeit der biblischen Berichte und Berichterstatter angesichts einer solchen Verschiedenheit festhalten?

Bibelstelle(n): Matthäus 3,17; Markus 1,11; Lukas 3,22

Wie sich in dem Aufbau der drei synoptischen Evangelien die Unumschränktheit des inspirierenden Geistes Gottes unverkennbar zeigt,
so auch in der Berichterstattung über die einzelnen Geschehnisse. [...]

Als Matthäus einige Jahre nach Jesu Weggang seinen Bericht zunächst für "das Volk" verfasste, wollte Gott nun diesen Bericht über die nun zurückliegenden Geschehnisse in dem Leben des Königs-Messias so dargestellt wissen, dass ein Gemälde entstünde, das den Juden in den eingezeichneten Zügen dies und jenes für sie besonders Wichtige deutlich machen sollte. In vorliegendem Falle tritt, - nur in Matthäus! - der Zug hervor: in Gnade nimmt der König-Messias unter den Bußfertigen Platz (Mt 3,14.15), Er, der das nicht nötig hatte.

 

Auf den diesbezüglichen Einwurf des Täufers bekundet Er, dass es schon seine Richtigkeit damit habe, wenn alles nach den Gedanken Gottes bei Ihm und dem Täufer gehen soll. Das ist so wertvoll und wohlgefällig in den Augen Gottes, dass Er Zeugnis gibt, dass dieser Täufling den anderen Täuflingen nicht gleichzustellen ist. Er will diese Bekundung Seines Wohlgefallens an Seinem Sohn so durch Matthäus dargestellt wissen, dass es für die anderen Daseienden zu einer auffallenden Bezeugung wird:
 "Dieser ist mein geliebter Sohn...!"

Gott nimmt sich das Recht dazu, und wir, indem wir den Grund dazu erkennen, freuen uns innig darüber, und denken nicht, es sei ein Widerspruch. Wenn dann später Markus und Lukas dasselbe berichten sollen, jeder unter Wahrung des Gesichtspunktes, von dem seine Darstellung auszugehen hat, so dürfen sie hervorheben, dass die Bekundung des Wohlgefallens Gottes ganz eigentlich in direkter Anrede an den Sohn geschehen sei:
 "Du bist mein geliebter Sohn...!" Der Anlass zu dem "Dieser" in Matthäus wird gar nicht erwähnt.
Dafür findet sich bei Lukas die später noch mehrfach vermerkte und so herzbewegende Mitteilung: "Jesus betete!"