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Zukunft Teil 2 n. Ernst G. Maier mod   

Was sagt die Bibel über die Zukunft? Teil 2 Ernst G. Maier

VORWORT
Paulus schrieb In Eph. 4,11 -16: "Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, dass die Heiligen zugerüstet wurden zum Werk des Dienstes.
Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis dass wir alle hinankommen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur Reife des Mannesalters, zum vollen Maß der Fälle Christi.

Auf dass wir nicht mehr unmündig seien und uns bewegen und umhertreiben lassen von jeglichem Wind der Lehre durch Bosheit der Menschen und Täuscherei, womit sie uns beschleichen und uns verführen.

Lasset uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin,
 der das Haupt ist, Christus, von welchem aus der ganze Leib zusammengefügt
ist und ein Glied am andern hanget durch alle Gelenke,
dadurch ein jegliches Glied dem an dern kräftig Handreichung tut nach seinem Maße und macht,
dass der Leib wächst und sich selbst auf erbaut in der Liebe."
 Dieses Heft entstand im Rahmen einer gemeindeinternen Abendbibeischule
und es war immer der Wunsch des Autors, dass durch diese Publikation Gläubige durch das persönliche Bibelstudium,
durch das Bibelstudium im Hauskreis und durch die biblische Predigt zugerüstet werden zum "Werk des Dienstes".

Andreas G. Maier

Inhaltsverzeichnis Lektion Seite

11 Die Haushaltungen Gottes: Ein heilsgeschichtlicher Überblick über die Weltgeschichte 4

12 Die Entstehung der Gemeinde 9

13 Die Gemeinde ist nicht Israel 13

14 Die Gemeinde ist nicht das Reich Gottes (Königreich) 18

15 Das Verständnis der Entrückung der Gemeinde 25

16 Der Zeitpunkt der Entrückung der Gemeinde 29

17 Die Unterscheidung der Entrückung der Gemeinde von der Wiederkunft Jesu Christi 36

18 Der Richtstuhl Jesu Christi 40

19 Die Herrschaft des Antichristen nach Daniel 7-9 45

20 Die Herrschaft des Antichristen nach Daniel 11-12 50

DIE HAUSHALTUNGEN GOTTES:

Ein heilsgeschichtlicher Überblick 
über die Weltgeschichte Lektion 11


Die Grundlage der Lehre
von den Haushaltungen Gottes

Die Offenbarung von Gott ist progressiv (fortschreitend)

1. Gott hat seine Offenbarung an die Menschen nicht auf einmal gegeben, son dern über einen langen Zeitraum (von Adam bis zur Vollendung des Neuen Testaments im ersten Jahrhundert nach Christus).

2. Das Konzept der progressiven (fortschreitenden, ergänzenden) Offenbarung von Gott wird in der Schrift bezeugt. Job. 1,17; Apg. 17,30; Heb. 1,1-2.

3. Die biblische Lehre von den verschiedenen Haushaltungen Gottes unter scheidet zwischen den verschiedenen Stadien der fortschreitenden Offenba rung von Gott.

Die Geschichtsphilosophie der Bibel

1. Was ist das vereinigende (zusammenfassende) Prinzip der Weltgeschichte?
 a. Das vereinigende Prinzip der Weltgeschichte ist nicht, wie manche Theologen annehmen, die Erlösung der Menschheit.

1) Wäre es Gottes Ziel, alle Menschen zu erlösen, dann hätte Gott jäm merlich versagt, da uns selbst die Schrift sagt, dass nicht alle Men schen erlöst werden.
2) Wäre es Gottes Ziel, alle Menschen zu erlösen, was wäre dann dieses Prinzip im Garten Eden gewesen?
3) Wäre es Gottes Ziel, alle Menschen zu erlösen, was würde dieses Prin zip dann im tausendjährigen Reich sein?

b. Das vereinigende Prinzip der Weltgeschichte ist die Ehre und die Herr lichkeit des ewigen Gottes, sowie die Offenbarung dieser Ehre und Herrlichkeit des ewigen Gottes.
Vgl. Röm. 11,33-36; l.Kor. 15,24-28; vgl. Eph. l,6-l-12-»-14; Phil. 1,11 Off. 5,12-1-13.

2. Was ist das irdische Ziel der Weltgeschichte?

 a. Wir müssen uns fragen, was Gottes Ziel für die Weltgeschichte ist. Was möchte Gott mit dem Ablauf der Jahrhunderte und Jahrtausende erreichen

b. Die biblische Lehre von den Haushaltungen Gottes zeigt uns, dass Gott ein Ziel für die Weltgeschichte hat. Dieses Ziel ist das messianische, tausendjährige Friedensreich, das beginnt, wenn Jesus Christus die Herrschaft Gottes auf Erden aufrichten wird.

Die Notwendigkeit der Unterscheidung
biblischer Unterschiede


1. Vergleiche Matthäus 10,5-6 mit Matthäus 28,19-20; Apg. 9,15.

2. Vergleiche Matthäus 10,7 mit Matthäus 28,19-20; Apg. 1,8; Rom. 1,14-17.

3. Vergleiche Matthäus 10,8 mit Philipper 2,27; 1 .Timotheus 5,23.

4. Vergleiche Matthäus 10,9-10 und Lukas 9,3 mit Lukas 22,35-36.

5. Vergleiche Jesaja 2,2-4 mit Joel 4,9-16; 2.Timotheus 3,1 ff.

6. Vergleiche Psalm 58,11 mit Römer 12,17-1-21.

Die konsequente historisch-grammatische
Auslegung der Schrift


 Konsequente historisch-grammatische Auslegung der Schrift führt zur Unterschei-
 dung von mindestens vier Haushaltungen oder Heilszeiten:

1. Die gegenwärtige Heilszeit der Gemeinde begann mit Pfingsten von Apostel-
    geschichte 2 (manche würden sagen mit dem Kreuzestod Jesu Christi).

2. Eine zweite Heilszeit wäre die Zeit vor dem Kreuz Christi, die Zeit Israels, die eine Zeit der Opfer und "Vorbilder" war.

3. Die Zeit Israels begann mit Abraham oder mit der Gesetzgebung am Sinai,
    so dass die vorhergehende Zeit mindestens eine weitere Heilszeit ist.

4. Die Zeit nach der Gemeinde, die Zeit des tausendjährigen Reiches wäre dann
     eine weitere Heilszeit, die allerdings aus amillennialistischer Sicht nicht akzeptiert wird.

Das biblische Zeugnis

1. Das griechische Wort oikonomia hat die Bedeutung von Haushaltung oder
     Verwaltung. Vgl. Luk. 16,2-4; 1.Kor. 9,17; Eph. 1,10; 3,2-t-9; Kol. 1,25;
     1.Tim. 1.4.

2. Die Bibel spricht von verschiedenen Haushaltungen Gottes:

a. In Epheser 1,10 schreibt Paulus von der Haushaltung der Fülle
    (Vollheit, Erfüllung) der Zeit, einer zukunftigen Haushaltung  Gottes.
b. In Epheser 3,2 schreibt Paulus von der Haushaltung der Gnade Gottes,
     der gegenwärtigen Haushaltung Gottes.

c. In Epheser 3,9 und Kolosser 1,25-26 erwähnt Paulus eine Haushaltung
     Gottes, die vor der gegenwärtigen Haushaltung stattgefunden hat.

Die Beschreibung der Lehre von den Haushaltungen Gottes
 Merkmale einer Haushaltung

1. In einer irdischen Haushaltung gibt es zwei Vertragspartner. Erstens der Ei gentümer und zweitens der eingesetzte Verwalter des Eigentums. Vgl. Luk. 16,1; 1.Kor. 4,1-2.

2. Dem Verwalter oder Haushalter wird eine bestimmte Aufgabe übertragen. Vgl. Luk. 16,1; 1.Kor. 4,1-2.

3. Der Haushalter hat die Verantwortung der Abrechnung mit dem Eigentümer. In seiner Vertretung der Interessen des Eigentümers wird von dem Haushal ter Treue erwartet. Vgl. Luk. 16,2; 1 .Kor. 4,2.

 4. Eine Haushaltung (Verwaltung) kann entweder zu einer festgesetzten Zeit beendet werden (vgl. Gal. 4,2), oder aber wenn die Untreue des Haushalters festgestellt wird (vgl. Luk. 16,2). In diesem Sinne umfasst eine Haushaltung einen bestimmten Zeitabschnitt.

 Merkmale einer göttlichen Haushaltung

1. Die Haushaltungen Gottes werden auch "Heilszeiten" genannt, weil es sich um bestimmte
    Abschnitte in der Heilsgeschichte handelt.

2. Die Haushaltungen Gottes (oder Heilszeiten) sind in Verbindung mit den
    Geheimnissen Gottes zu sehen, da Gott seinen allumfassenden Plan nicht von
      Anfang der Weltgeschichte vollständig offenbart hat.
      Vgl. l.Kor. 4,1; Eph. 3,2-f9; Kol. 1,25.

3. Die Haushaltungen Gottes, oder Heilszeiten, haben folgende Merkmale,
    die auch in der am Schluss dieser Lektion folgenden Tabelle aufgeführt werden.

a. Einen Auftrag, den die Menschen im Gehorsam gegenüber Gott ausüben sollen.

b. Ein spezielles Gebot und eine Prüfung des Gehorsams des Menschen. Meistens      
    handelt  es sich um ein bestimmtes Gebot, das als Prüfstein des Gehorsams dient.

c. Die Sünde des Ungehorsams und das Versagen der Menschen.

d. Die Strafe für die Sünde, meistens in Form eines Gerichts.

e. Überleitend in die neue Heilszeit wird eine Verheißung gegeben. Dies ist
    manchmal verbunden mit einem neuen Gebot für die neue Heilszeit.
 
f. Die letzte Reihe in der Tabelle gibt die Zeitspanne der betreffenden Heils zeit.

 Die Veränderung der Haushaltungen Gottes

 1. Am Ende jeder Haushaltung oder Heilszeit wird festgestellt, dass die Menchen
     versagt haben. Vgl. Matth. 21,41; Luk. 16,1.

2. Fast jede Haushaltung oder Heilszeit endet mit einem Gericht Gottes oder
    einer Katastrophe. Vgl. Matth. 21,41; Luk. 16,2.

3. Gott gibt dann neue, weitere Offenbarung seines Willens und seines Heils
    plans:
a. Manche bisherigen Anordnungen werden aufgehoben.
b. Manche bisherigen Anordnungen werden beibehalten.
c. Neue Anordnungen kommen hinzu.

4. Die neuen Haushalter werden vor eine neue Aufgabe, und damit vor eine neue
    Prüfung ihres Gehorsams und ihrer Treue, gestellt.

Wiederholungsfragen zur Vertiefung

1. Nennen und erklären Sie die fünffache Grundlage der Lehre von
   den Haushaltungen Gottes.

2. Was ist "progressive Offenbarung". Erklären Sie anhand einiger Beispiele.

3. Erklären Sie die "Geschichtsphilosophie" der Bibel.

4. Nennen und erklären Sie einige Beispiele aus der Bibel, die zeigen, dass Gottes
    Plan Veränderungen vorsieht.

5. Was sind die allgemeinen Merkmale einer Haushaltung?

6. Was sind die Merkmale einer "göttlichen Haushaltung" (Heilszeit)?

7. Was geschieht bei einer Veränderung (Wechsel) einer Haushaltung Gottes?

8. Prägen Sie sich die Tabelle auf Seite 8 gut ein, so dass Sie diese Tabelle aus
    dem Gedächtnis aufschreiben können.




Die Entstehung der Gemeinde Lektion 12
Die Gemeinde Jesu Christi entstand an Pfingsten


Als Vorbereitung für die Besprechung des Zeitpunktes der Entrückung der Gemeinde Jesu Christi, der Wiederkunft Jesu und des Kommens des messianischen Friedens reiches, ist es notwendig, die Einzigartigkeit der Gemeinde Jesu Christi hervorzuhe ben. Die Aussagen der Bibel zeigen, dass die Gemeinde Jesu Christi erst am Pfingstfest von Apostelgeschichte 2 entstanden ist:

1. Zur Zeit Jesu war der Bau der Gemeinde Jesu noch zukünftig (Matth. 16,18).
   Am Ende des Pfingsttages von Apostelgeschichte 2 wurden jedoch viele "zu
   der Gemeinde hinzugetan". Dies weist darauf hin, dass die Gemeinde Jesu an   
   Pfingsten durch die Ausgießung des Heiligen Geistes entstanden ist.
     Matth. 16,18;   Apg. 2,41-F47.

2. Als Petrus sich für sein Verhalten im Haus des Cornelius vor der Gemeinde in Jerusalem verteidigen muss, spricht Petrus von Pfingsten, als "dem ersten Anfang".
    Apg. 11,15.

3. Die Gemeinde Jesu Christi entstand durch die Taufe mit dem Heiligen Geist, durch die die Gläubiggewordenen dem Leib Jesu (der Gemeinde) hinzugefügt werden
     (1.Kor. 12,13; Gal. 3,27).
Da die Taufe mit dem Heiligen Geist zur Zeit der Himmelfahrt Jesu noch zukünftig
     war (Apg. 1,5), geschah sie zum ersten Mal am Pfingstfest von
     Apg. 2. Apg. 2,1-4; 10,44-48; 11,15-17.

4. Die neutestamentliche Gemeinde war ein Geheimnis, das zur Zeit des Alten Testaments verborgen war und erst nach Israels Ablehnung des Angebots des Königreichs durch Jesus Christus offenbart wurde.
  Eph. 3,1-10 (insbes. V. 3-6); 2,15; Kol. 1,26; vgl. Rom. 16,25-26.

5. Die neutestamentliche Gemeinde ist etwas vollständig Neues. Gläubige Ju den und
     gläubige Heiden sind in etwas vollständig Neuem, der Gemeinde, vereint.
     Eph. 2,15-16. (Zur Zeit des AT wurden gläubiggewordene Heiden zu Israel    
     hinzugefügt, d.h. sie wurden Juden.)

6. Der vollbrachte Opfertod Jesu Christi war Voraussetzung für die Entstehung der
    neutestamentlichen Gemeinde.

a. Die Erlösung der Gläubigen zur Zeit des Alten Testaments war auf "Kredit",
    denn die Bezahlung für die Sünden war noch nicht geschehen.
     Die Sünden blieben "unter göttlicher Geduld". Röm. 3,25-26.

b. Die Wiedergeburt und der Empfang des ewigen Lebens war von der
    Vollndung des Opfertodes Jesu Christi abhängig. Joh. 3,14-16.
     (Die Widergeburt ist ein Segen des Neuen Bundes;
       vgl. Jer. 31,31-34; Hes. 36,26-27.)

c. Die Gemeinde Gottes besteht aus "Bluterkauften"
    (Apg. 20,28; vgl. Eph. 5,25-26).
    Die Gläubigen des Alten Testamentes waren erlöst "auf Kredit".
     Vgl. Rom. 3,24-26.

7.  Die Auferstehung Jesu Christi war Voraussetzung für die Entstehung der
     neutestamentlichen Gemeinde.


a. Die Glieder der neutestamentlichen Gemeinde sind "mit Christus
    gestorben, begraben und auferstanden zu neuem Leben". Röm. 6,4-6.

b. Jesus Christus ist das "Haupt der Gemeinde", das er erst nach der
      Auferstehung und Himmelfahrt werden konnte. Eph. 1,20-22; Kol. 1,18

8. Die Himmelfahrt Jesu Christi und die Sendung des Heiligen Geistes waren
     Voraussetzungen für die Entstehung der neutestamentlichen Gemeinde.

a. Der Heilige Geist konnte erst nach dem Tod, der Auferstehung und der Himmelfahrt
    Jesu auf die Erde kommen. Joh. 16,7-8; vgl. I.Kor. 12,13.

b. Die Austeilung der Gaben des Heiligen Geistes, die eine Voraussetzung für das
     Funktionieren der Gemeinde sind, konnte erst nach der Himmel fahrt Jesu
     geschehen. Eph. 4,8-11.

9. Die Gemeinde Jesu Christi besteht zwar aus erlösten Menschen
, aber nicht alle
    Erlösten aller Zeiten gehören zur Gemeinde Jesu Christi. In Heb. 12,22-24
     werden die Bewohner des "himmlischen Jerusalems" unterschie den:

a. Die heiligen Engel (die sich nicht an Satans Rebellion beteiligten). Heb. 12,22.

b. Die Gemeinde Jesu Christi, die hier noch auf der Erde ist, aber deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Heb. 12,23a.

c. Gott, der Richter über alle. Heb. 12,23b.

d. Die Gläubigen des Alten Testaments (die Geister der vollendeten Ge rechten).
    Heb. 12,23c.

e. Jesus Christus, der "Mittler des neuen Bundes".
   Heb. 12,24.

Die Gemeinde Jesu Christi ist ein neuer Leib
1. Die neutestamentliche Gemeinde ist ein Geheimnis, das zur Zeit des
    Alten Testaments nicht offenbart war.
     Röm. 16,25-27; Eph. 3,6-1-9; Kol. 1,25-27.

a. Im NT ist ein Geheimnis nicht etwas, das schwer verständlich ist, son dern etwas, das nicht bekannt ist, bis es offenbart (bekannt gemacht) wird.

b. Das Geheimnis ist nicht die Erlösung der Heiden, denn die Erlösung der Heiden war
    schon im Alten Testament bezeugt.
     1.Mo. 12,3; Jes. 42,6-7.

c. Das Geheimnis ist die Tatsache, dass Gott aus erlösten Juden und Hei den etwas Neues, (einen neuen Leib) die neutestamentliche Gemeinde schafft.
      Eph. 2,11-22; 3,3-6; Kol. 1,24-29; Röm. 16,25-26.

d. Im messianischen Friedensreich (die Hoffnung des nationalen, natürlichen Israels) besteht keine Gleichheit zwischen Israel und den Nationen, wie sie in
    Eph. 3,6 als in der Gemeinde schon bestehend, beschrieben ist.
    Jes. 61,5-6..


2. Die neutestamentliche Gemeinde besteht aus gläubig gewordenen Juden und Heiden.
    Die gläubig gewordenen Heiden müssen nicht Juden werden, die Beschneidung und
   das Halten des mosaischen Gesetzes wird nicht verlangt.
      Vgl. Apg. 15,1-29; vgl.
       Galaterbrief.

3. Die neutestamentliche Gemeinde begann am Pfingstfest von Apg. 2 durch die Taufe mit dem Heiligen Geist, durch welche der Eingang in die neutestamentliche Gemeinde geschieht, während der Eingang in Israel durch die Geburt, beziehungsweise durch die Beschneidung geschieht.

4. Die Hoffnung der Gemeinde ist die Entrückung der Gemeinde, während die Hoffnung Israels die Aufrichtung des messianischen Friedensreiches ist.
   1.Kor. 15,51-52; 1.Thess. 4,13-18; Tit. 2,13. Vgl. Luk. 1,32-33; Apg. 15,16-18;
    Dan. 9,24-27.

5. Die neutestamentliche Gemeinde erstreckt sich über die Zeit zwischen Isra els
    Verwerfung seines Messias und Israels Annahme seines Messias.
   Vgl. Dan. 9,24-27.

 a. Die Zeit der Gemeinde ist im AT nicht offenbart, da Jesus bei seinem ersten Kommen Israel das verheißene Königreich anbot. Vgl. Matth. 4,17.

b. Gott erlaubte, dass Israel das Angebot des verheißenen Königreichs
    ablehnte. Die Zeit zwischen Israels Ablehnung gegenüber Jesus
    und dem Zeitpunkt, an dem Israel Jesus als seinen Messias annehmen wird,
   füllt Gott mit dem Sammeln der Gemeinde aus allen Völkern.
     Apg. 13,46-48; 15,14-18.


Wiederholungsfragen zur Vertiefung

1. Zeigen Sie aus der Schrift, dass die Erlösten aus der Zeit des Alten Testa
   ments nicht zur Gemeinde Jesu Christi gehören.

2. Zeigen Sie aus der Schrift, dass die Gemeinde Jesu Christi erst am
   Pfingstfest von Apostelgeschichte 2 entstehen konnte.

3. Zeigen Sie aus der Schrift, dass die Gemeinde Jesu Christi tatsächlich am
   Pfingstfest von Apostelgeschichte 2 "geboren" wurde.

4. Erklären Sie das "Geheimnis" von Epheser 3,1-9.

5. Zeigen Sie aus der Schrift, dass die Gemeinde Jesu Christi "ein neuer Leib" ist.

6. Was hat die "Taufe mit dem Heiligen Geist" mit der Entstehung der
   Gemeinde zu tun?
   Wann geschah die Taufe mit dem Heiligen Geist zum ersten Mal?

7. Zeigen Sie aus der Schrift, dass die Gemeinde die Zeit zwischen Israels
   Ablehnung gegenüber Jesus und Israels Annahme Jesu als Messias ausfüllt.

Die Gemeinde ist nicht Israel              Lektion 13

Israel unterscheidet sich grundsätzlich
von der Gemeinde Jesu Christi

Was ist Israel?


1. Israel ist ein Volk, das aus den Nachkommen Abrahams über Isaak und Ja kob hervorgekommen ist. Vgl. I.Mo. 12,1-3; 15,5-1-18-21.

2. Israel ist eine Nation, der Gott im Nahen Osten ein Land verheißen hat. Ob wohl Israel zeitweise aus diesem Land vertrieben war, hat Gott diesem Volk dieses Land als ewigen Besitz zugesagt. I.Mo. 13,14-17; 17,7-8.

3. Israel ist ein Volk mit einer politischen Regierung und staatlicher Souveräni tät. Obwohl Israel zeitweise keine eigene Regierung hatte, hat Gott diesem Volk eine nationale Identität zugesagt, deren Höhepunkt das zukünftige messianische Friedensreich sein wird. In diesem Reich wird Jesus als der Nachkomme Davids auf dem Thron seines Vaters David regieren. Vgl. 2.Sam. 7,12-16; Luk. 1,31-33.

4. Israel ist nicht die "Schar der Erlösten". Die Schar der Erlösten ist größer als Israel und die Gemeinde. Zur Schar der Erlösten gehören auch die Gläubigen, die vor Abraham gelebt haben.

Grundsätzlicher Vergleich zwischen
Israel und der Gemeinde Jesu Christi

1. Israel begann mit Abraham und seinen Nachkommen. 1. Die Gemeinde begann am Pfingstfest von Apostelgeschichte 2.
2. Israel ist ein Volk, dem Gott ganz konkrete Verheißungen in bezug auf Landbesitz und nationale Identität gegeben hat. 2. Die Gemeinde ist eine aus den Völkern herausgerufene Schar von Erlösten, deren Hoffnung
im Himmel ist. Vgl. Phil. 3,20.
3. Israels Hoffnung und Zukunft ist weitgehend auf diese Welt bezogen. Für den Gehorsam gegenüber Gott ist ihm ein "Irdischer Segen" verheißen. 5.Mo. 28,1-2; vgl. Psa. 1. 3. Der Gemeinde ist auf dieser Erde Verfolgung, Schmach und Tod verheißen.
Vgl. Joh. 16,33; 17,14-F16.
4. Israel hat als Volk (Staat) Souveränität über ein Staatsgebiet.  4. Die Gemeinde lebt in verschiedenen Völkern (Staaten), meistens als Unterdrückte und Verfolgte.

Israel unterscheidet sich von der Gemeinde Jesu Christi
 auch nach der zeitlich begrenzten Verwerfung Israels


 Das nationale (natürliche) Israel besteht auch seit der Entstehung der neutestamentlichen Gemeinde weiter

1. Die historische Tatsache, dass Israel neben der neutestamentlichen Gemein de weiter besteht, ist im Neuen Testament bezeugt.

a. Nach der Entstehung der Gemeinde bestand Israel bis 70 n.Chr. als Nati on weiter. Apg. 3,12; 4,8-f 10+151.; 5,21+31+35; 21,28.

b. Seit 70 n.Chr. bestand das nationale Israel als Volksgruppe auch ohne nationale Identität weiter. Durch die gesamte Zeit der Kirchengeschichte waren die Juden als "Juden" bekannt.

c. Seit 1948 besteht Israel wieder als Staat (Nation).

2. Paulus betete für das nationale (natürliche) Israel, das außerhalb der neutes tamentlichen Gemeinde weiterbesteht. Rom. 10,1.

3. Das nationale (natürliche) Israel behielt auch nach der Entstehung der neu testamentlichen Gemeinde seine nationalen Verheißungen. Rom. 9,3-5.

4. Die Heiden (Nationen) sind auch nach der Entstehung der neutestamentli chen Gemeinde von den Verheißungen Israels ausgeschlossen. Eph. 2,12ff.

5. Es ist eine historische Tatsache, dass das nationale Israel bis in die heutige Zeit fortbestanden hat, und seit 1948 wieder eine Nation geworden ist. Dies ist trotz dem Bestehen der neutestamentlichen Gemeinde geschehen.

Die Schrift unterscheidet zwischen dem
 "natürlichen" und dem "geistlichen" Israel

1. Die Unterscheidung zwischen dem "natürlichen (ungläubigen) Israel" und dem "geistlichen (gläubigen, erlösten) Israel" hat schon immer bestanden. Rom. 9,6-7.

   a. Das "natürliche Israel" (Nachkommen Abrahams über Isaak und Jakob) war nicht immer in vollem Maße identisch mit dem "geistlichen Israel". Das "natürliche Israel" war meistens größer als das "geistliche Israel", da nicht alle Nachkommen Abrahams gläubig waren.

   b. Unter dem "geistlichen Israel" verstehen wir die Nachkommen Abrahams
nach dem Fleisch, die gläubig sind.

   c. Diese Unterscheidung gilt auch zur Zeit der Gemeinde.

2. Aus biblischer Sicht gibt es seit dem Pfingstfest von Apostelgeschichte 2
drei Gruppierungen der Menschheit. Vgl. I.Kor. 10.32.

   a. Das nationale (natürliche), ungläubige Israel (die Juden;
     1.Kor. 10.32a).
   b. Die ungläubigen Nationen, die Heiden (die Griechen;
     1.Kor. 10.32b).
   c. Die Gemeinde, bestehend aus gläubigen Juden und Heiden.
     1 .Kor. 10.32c;  Eph. 2.15-17.

3. Seit der Entstehung der Gemeinde gehört das "geistliche Israel" zur Gemeinde.
   a. Das "Israel Gottes" in Galater 6.15-16 sind die Judenchristen in der Gemeinde.

   b. Das "und" (kai) hat die Bedeutung von "insbesondere". Der genannte Segen gilt insbesondere für die Judenchristen in der Gemeinde, die "nach dieser Regel wandeln". Die genannte Regel ist die Freiheit der Ge meinde vom mosaischen Gesetz und die Wertlosigkeit der Beschnei dung in der Gemeinde.

Das nationale Israel wurde durch die Entstehung
der neutestamentlichen Gemeinde nicht enterbt

 Diese Tatsache ist in Verbindung mit der Frage: "Erfährt die Gemeinde die Erfüllung
der Verheißungen an Israel?" sehr wichtig. Die Antwort auf diese Frage entscheidet
über die Antwort auf die Frage nach dem
Millennium:

Amillennialismus (kein Millennium),
Postmillennialismus (Wiederkunft Jesu Christi ist nach dem Millennium) oder des Prämillennialismus (Wiederkunft Jesu ist vor dem Millennium).

 Auch die Frage der Anwendung der Schrift ist eng damit verbunden.

1. Das nationale (natürliche) Israel besteht aus den Nachkommen Abrahams aus der     
     Linie über Isaak und Jakob.
      Rom. 9.6-13.

2. Die Verheißungen für das nationale (natürliche) Israel bestehen weiter, auch nach der
    Entstehung der Gemeinde.
    Rom. 9,3-5; Apg. 15,13-18.

3. Obwohl das nationale (natürliche) Israel seit seiner Verwerfung des Messias "auf die
     Seite gestellt ist", wird die Nation Israel noch die Erfüllung der Verheißungen 
     erfahren.
     Matth. 21.43; Rom. 11.1-32; Sach. 12,10.

4. Die Erfüllung der Verheißungen für die Nation Israel setzt die Umkehr und
     Bekehrung der Nation voraus.
     Rom. 11,25-32 (insbesondere V. 26).


Die graphische Darstellung der Unterscheidung


1 = ungläubiges Israel
2 = gläubiges Israel
1 + 2 = Israel (alle Nachkommen Abrahams
     über Isaak und Jakob)
3 = Gläubige aus den Nationen
4 = Ungläubige aus den Nationen
3+4 = alle Nichtjuden (alle Heiden)
2+3 = die Gemeinde aus gläubigen Juden und Heiden


Wiederholungsfragen zur Vertiefung

1. Was versteht die Bibel unter dem Namen "Israel"?
2. Wie unterscheidet sich Israel von der Gemeinde Jesu Christi?
3. Wie unterscheidet die Schrift zwischen dem "natürlichen" und dem "geistli chen"   
      Israel?

4. Zeigen Sie aus der Schrift, dass das "nationale Israel" durch die Entstehung der Gemeinde nicht enterbt wurde.
5. Erklären Sie Galater 6,15-16.




Die Gemeinde ist nicht das Reich Gottes (Königreich) Lektion 14

Das "Reich Gottes" (Königreich)
Die "universale Herrschaft Gottes"
 Die "universale (oder souveräne) Herrschaft Gottes" ist die Herrschaft Gottes
(das Reich Gottes) über den gesamten, erschaffenen Kosmos.

Diese souveräne, universale Herrschaft Gottes (Psa. 103,19)...

1. ist ewig und ohne Unterbrechung. Psa. 10,16; 145,13; Klagelieder 5,19.

2. schließt alles (den gesamten Kosmos, auch die Theokratie des Alten Testa ments und auch die neutestamentliche Gemeinde) ein. 1.Chron. 29,12.

3. wird im Allgemeinen durch die Vorsehung Gottes ausgeübt. Psa. 148,8.

4. wird manchmal auch durch übernatürliches Eingreifen Gottes ausgeübt. Dan. 6,27.

5. wird unabhängig von der Zustimmung der Untertanen ausgeübt. Dan. 4,34.

6. wird durch Jesus Christus ausgeübt. Kol. 1,17.

 7. ist nicht das Reich Gottes, um dessen Kommen im "Vaterunser" gebetet wird.
     Psa. 103,19; Matth. 6,10.

8. schließt die Gemeinde Jesu Christi mit ein, ist aber größer und umfangreicher als die Gemeinde.

Die "Israelitische Theokratie"

1. Die "israelitische Theokratie" ist die Herrschaft Gottes in Israel durch einen von Gott ernannten Stellvertreter. ("Theokratie" bedeutet "Gottesherr schaft").

2. Die "israelitische Theokratie" begann am Berg Sinai mit der Gesetzgebung und der Einsetzung Moses, als dem ersten theokratischen Herrscher des Vol kes Israel. Vgl. Apg. 7,35ff.; 4.Mo. 16,28-30.

3. Die Richter und Könige sollten die Stellvertreter Gottes vor dem Volk sein. Vgl. 5.Mo. 18,18.

4. Die "israelitische Theokratie" endete mit der Zerstörung des Tempels. Schon vor der Zerstörung des Tempels hatte Gott den Tempel und die Stadt Jerusa lem verlassen und alles der Zerstörung preisgegeben. Vgl. Hes. 8,1-18; 11,23.


Das "messianische Königreich"
 1. Das "messianische Königreich" ist die zukünftige Fortsetzung der "israelitischen
     Theokratie" unter der Herrschaft Jesu Christi auf dem Thron Davids in Jerusalem.
     2.Sam. 7,12-16; Luk. 1,32.

 2. Das "messianische Königreich" ist das Reich, das die Propheten des Tanch      
     verkündigten.
     2.Sam. 7,12+16; Dan. 2,44-45; 7,13+27; 9,24; Apg. 3,19-21.

 3. Das "messianische Königreich" ist das Reich, das Jesus dem Volk Israel unter der
      Voraussetzung der Buße angeboten hat.
     Matth. 4,17; 10,7.

  a. Jesus ist der verheißene König dieses Reichs.
      Luk. 1,32-33; vgl. Matth. 1,1; 2,2-12; Joh. 1,48-50; Luk. 22,30.
 
b. In der Gegenwart Jesu war dieses Reich "nahe herbeigekommen".
     Matth. 3,2; 4,17; 12,28; Luk. 11,20-22.

  c. Israel hat dieses erste Angebot des Reichs abgelehnt. Dadurch wurde das Kommen     
      dieses Reiches auf eine spätere Zeit verschoben.
      Matth. 12,24; 21,43; Luk. 17,20-22; Apg. 1,3+6.
4. Das "messianische Königreich" ist das Reich, das Jesus nach seiner Wiederkunft auf 
     dieser Erde aufrichten wird.
      Matth. 24,30; Apg. 1,6-7+11; 3,19-21; 15,14-18; Off. 19,6; 20,4-6.
    

Die "Geheimnisform des Königreiches der Himmel

1. Der Ausdruck "Geheimnisform des Königreichs" ist kein biblischer Begriff.
In Matthäus 13 redete Jesus von den "Geheimnissen des Königreiches der Himmel".

 2. Jesus offenbarte in einer Serie von Gleichnissen den Zustand des "Königreich der HImmel " von der damaligen Zeit, wo er als König abgelehnt wurde, bis zu sei ner Wiederkunft, wenn er das messianische Königreich auf dieser Erde auf richten wird.

 Das "geistliche Reich Gottes"

1. Manche Ausleger gebrauchen den Begriff "geistliches Reich Gottes". Wenn damit eine Umdeutung des "messianischen Friedensreichs" und der Wegfall der irdischen Herrschaft Jesu Christi gemeint ist, muss das Konzept abge lehnt werden.

2. Mit dem Begriff "geistliches Reich Gottes" kann jedoch auch, im Sinne von Kol. 1,12-13, das "Reich der Erlösten" ausgedrückt werden.
Durch die Wiedergeburt sind wir errettet aus dem Reich der Finsternis und eingebürgert in das Reich des Sohnes Jesus Christus.
 Geistlich gesehen sind wir "jetzt schon Börger des zukünftigen Reiches".

Vgl. Matth. 6,33; Joh. 3,1-21; Apg. 8,12; Rom. 14,17; Gal. 5,21; Eph. 5,5; 2.Thess. 1,5.

Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale
zwischen dem messianischen Königreich und der Gemeinde

1. Das messianische Königreich folgt der Endform des römischen Reiches.
Dan. 2,44-45; Dan. 7,26-27
Die Gemeinde existiert parallel mit dem Großteil des vierten (römischen) Reiches.
2. Das messianische Königreich ist ein politisches, irdisches Reich. Dan. 7,27. Die Gemeinde ist kein politisches Reich.
3. Das messianische Königreich kommt ohne Zutun von Menschen. Es kommt mit Macht,
und es kommt
"vom Himmel." Dan. 2,44-45; 7,13-14+27.
Gemeinde entstand am Pfingstfest von Apostelgeschichte 2 und wächst durch Missionsarbeit und die Bekehrung von Menschen.

4. Das messianische Königreich war zur Zeit der Himmelfahrt Jesu noch
    zukünftig.
    Apg. 1,3+6-7.

5. Das messianische Königreich war auch nach der Entstehung der Gemeinde
    noch zukünftig.
    Apg. 3,19-21; 15,14-18.

6. Der Herr Jesus wird zur Aufrichtung des messianischen Königreichs wieder
    kommen.
  Apg. 15,16; Matth. 24,30; 25,31 +34.

7. Der Herr Jesus regiert noch nicht auf dem Thron seines Vaters David
     (Apg. 15,16).
     Er regiert jetzt auf dem Thron der Herrlichkeit, dem Thron
     seines himmlischen Vaters. Hebr. 1,8; 8,1; 12,2.

8. Der Herr Jesus regiert noch nicht "mit eisernem Zepter".
    Jetzt ist noch Gnadenzeit.
    Ps. 2,9; Off. 19,15. 9.
      In den Briefen des Neuen Testaments ist das messianische Königreich noch
       zukünftig:

     a. Nur die Gerechten werden das Reich Gottes erben.
         1 .Kor. 6,9-10; Gal. 5,21; Eph. 5,5.
     b. Die Auferstehung und Entrückung der Gemeinde ist notwendig,
         da Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben.
         1 .Kor. 15,50.


      c. Die Armen, die IHN liebhaben, werden das Reich Gottes erben.
             Jak. 2,5.

      d. Paulus ist am Ende seines Lebens noch nicht in dem
           'himmlischen Reich des Herrn Jesus"
      (vgl. Dan. 7,13-14; 2.Tim. 4,1).

       e. Die Gläubigen der Gemeinde, die ein Leben der Heiligung leben,
           werden einen "reichen Eingang" in das "ewige Reich unseres Herrn und
            Heilandes Jesus Christus" haben.
            2.Petr. 1,11.
      
      f. Jesus Christus wird bei seinem Kommen, und dem Kommen seines Reiches,
            die Lebendigen und die Toten richten.
               2.Tim. 4,1.

10. Die Bestimmung der Gemeinde ist, mit Christus in seinem Reich zu herrschen.

       a. Dieses "mit Christus herrschen" liegt noch in der Zukunft.
              2.Tim. 2,12; Rom. 8,17.

        b. Paulus bestätigt, dass dieses Herrschen noch nicht Wirklichkeit gewor den ist,
              also für die Gemeinde noch zukünftig ist.
              1 .Kor. 4,8.

         c. Petrus zeigt, dass unsere Stellung in dem zukünftigen Reich
             unterschiedlich sein wird, und es wird von unserem gegenwärtigen
              Leben in der Heiligung abhängig sein.   2.Petr. 1,11.

d. Um "mit Christus zu regieren", müssen wir zuerst ihm ähnlich gemacht werden.

        1) Dies ist rechtlich (juristisch) in unserer Stellung vor Gott schon geschehen.

         2) Dies geschieht jetzt schrittweise in unserer täglichen Praxis der Heiligung.
                l.Joh. 3,3.

         3) Dies wird vollendet bei (nach) der Entrückung der Gemeinde.
                1. Joh. 3,2.

Die gegenwärtige Existenzform des Gottesreiches

1. Die absolute Herrschaft Gottes über die geschaffene Welt (das Universum) ist ewig und absolut und muss von dem messianischen Gottesreich auf Er den unterschieden werden. Diese absolute Herrschaft Gottes geschieht durch die Vorsehung Gottes.

2. Zur gegenwärtigen Zeit ist der Anfang des messianischen Gottesreiches auf Erden aufgeschoben bis zur Wiederkunft Jesu Christi.

 3. Die messianische Gottesherrschaft (Reich Gottes) hat eine gegenwärtige (de jure) Existenz (also schon vor seiner zukünftigen Aufrichtung).

a. Gott errettet gegenwärtig Menschen und bringt sie in die Gemeinde, da mit sie 
     in dem zukünftigen Reich "mit Christus" regieren werden.
    2.Tim. 2,12.

b. Als Kinder Gottes sind die Erlösten, die Wiedergeborenen "juristisch" schon
        jetzt in dem "Reich Gottes".
         Kol. 1,12-13; Phil. 3,20.

 c. Illustration: Eine Regierung im Exil, die über Anhänger oder Getreue im Feindesland bestimmt. Diese Getreuen (Vorkämpfer) werden später, wenn das Reich Gottes aufgerichtet wird, Regierungsposten überneh men.

 d. Die Gemeinde erfährt schon heute den geistlichen Segen des zukünftigen,  
      messianischen Gottesreiches auf Erden.
       Heb. 6,4-5.

1) Vergebung der Sünde. Jes. 55,4-7; Jen 31,34.
2) Rechtfertigung durch den Glauben (zugerechnete Gerechtigkeit). Jen 23,6.
3) Die Wiedergeburt. Jen 31,33-34; Hes. 36,24-38; Hes. 11,19-20.
4) Die Innewohnung des Heiligen Geistes. Jen 31,33; Hes. 11,19-20; 36,26-27.

Verwechslung des messianischen Gottesreiches
mit der Gemeinde fuhrt zu irrtumern



1. Seit Augustinus "De civitate Dei" (Die Stadt Gottes) schrieb, hat die römisch-katholische Kirche für Jahrhunderte die weltliche, politische Macht an sich gerissen.

Wo die Möglichkeit besteht, tut sie dies auch heute noch.

2. Die lutherische Reformation ( = Zurück zu Augustin...))  übernahm die römische-katholische Ekklesiologie (Lehre von der Gemeinde) und Eschatologie (Lehre von der Zukunft).

Das Resultat war der protestantische Versuch, den Staat zu beherrschen.

3. Auch die ekklesiastische Herrschaft Calvins in Genf beruhte auf einer Verwechslung von Kirche und Reich.
Die Gemeinde Jesu Christi ist kein weltlich-politisches Reich, das säkulare Macht (zum Beispiel die Todesstrafe) ausübt.

4. Auch die extremen und fanatischen Wiedertäufer zu Münster zur Zeit der Reformation verwechselten die Gemeinde mit dem Reich Gottes.

Wiederholungsfragen zur Vertiefung

1. Auf welche Weisen wird der Begriff "Reich Gottes" verwendet?

2. Was ist die "universale, souveräne Herrschaft Gottes"?

3. Was war die "israelitische Theokratie"? Wie endete sie?

4. Zeigen Sie aus der Schrift, dass das "messianische Königreich" noch zukunftig ist.

 5. Zeigen Sie aus der Schrift, dass die Gemeinde nicht das im Alten Testament verheißene "messianische Königreich" ist. Wie unterscheidet sich die Ge meinde vom "messianischen Königreich"?

 6. Was ist die "gegenwärtige Existenzform" des Gottesreiches? In welchem Sinn und auf welche Weise besteht das Reich Gottes schon jetzt auf dieser Erde?





Das Verständnis der Entrückung
 der Gemeinde Lektion   
                                  15

 Die Entruckung ist die große Hoffnung der Gemeinde

Das biblische Zeugnis von der Entruckung

1. Jesus Christus ging in den Himmel, um uns einen Platz im Himmel vorzube reiten.
          Joh. 14,1-2.

2. Jesus Christus wird wiederkommen, um die Gläubigen, seine Gemeinde, zu sich zu nehmen, damit wir bei ihm sein werden. Joh. 14,3;  1.Thess. 4,17.

3. Bei der Entrückung der Gemeinde kommt Jesus Christus nicht auf die Erde,
    denn die Begegnung mit der Gemeinde findet im "Raum über der Erde" statt.
    1.Thess. 4,16-17.

4. Die verstorbenen Gläubigen der Gemeinde Jesu werden zuerst auferstehen und verwandelt werden, und dann bei der Entrückung mit dabei sein. 1.Thess. 4,13-16; vgl. 1.Kor. 15,16-23-1-51.

 5. Nicht alle Glieder der Gemeinde Jesu Christi werden sterben. Die bei der Entrückung lebende Generation wird nicht sterben, sondern verwandelt wer den. I.Kor. 15,51.

6. Die Glieder der Gemeinde Jesu Christi, die zum Zeitpunkt der Entrückung le ben, werden gegenüber den schon verstorbenen Gliedern der Gemeinde kei nen Vorteil haben, da die Verstorbenen zuerst auferweckt werden.
  1 .Thess. 4,15.


   Die Reihenfolge der Ereignisse bei der Entrückung der Gemeinde

1. Der Herr wird vom Himmel herniederkommen.
       1 .Thess. 4.16.
2. Die verstorbenen Glieder der Gemeinde Jesu werden zuerst vom Tod auferstehen.         
         1.Thess. 4,16b;  1.Kor. 15,52.
3. Die dann lebenden Glieder der Gemeinde Jesu werden verwandelt werden.
     1.Kor. 15,52. Diese Verwandlung geschieht folgendermaßen:

a. Plötzlich, in einem Augenblick - ohne vorhergehende Zeichen. 1 .Kor. 15,52a.

b. Zur Zeit der letzten (zukünftigen) Posaune.
       1.Kor. 15,52b.
       Diese "letzte" Posaune ist nicht eine der sieben Posaunen der Offenbarung, denn die
       Offenbarung war zum Zeitpunkt, da der Korintherbrief geschrieben wurde,
       noch nicht geschrieben!

4. Die verwandelten, lebenden Glieder der Gemeinde Jesu werden, zusammen
    mit den auferstandenen Gliedern der Gemeinde Jesu, "hingerückt" werden, dem Herrn entgegen in die Luft. Die Begegnung mit dem Herrn wird also ir gendwo über der Erde stattfinden. 1 .Thess. 4,17.

Die Folgen der Entrückung
1. Die ganze Gemeinde Jesu wird dann bei dem Herrn sein. 1.Thess. 4,17b.
2. Das Verwesliche wird dann das Unverwesliche angezogen haben. 1 .Kor. 15,53.
3. Das Wissen um diese Tatsachen soll uns eine selige Hoffnung (Tit. 2,13) und ein
       Trost  (1.Thess. 4,18) sein.

Die Entrückung Ist für die ganze Gemeinde
1. Die Theorie einer teilweisen Entrückung ignoriert klare Schriftstellen.
      Joh. 14,1-3; 1.Kor. 15,51-52; 1.Thess. 4,15-17.
2. Die Theorie einer teilweisen Entrückung gründet sich auf ein "Werk-Prinzip".

a. Die biblische Lehre von der "freien Erlösung durch die Gnade Gottes" wird zerstört.

b. Das "Werk-Prinzip" zerbricht an den Fragen:

1) Wie viele Werke sind notwendig, um an der Entrückung teilzunehmen?

2) Welcher Grad der Vollkommenheit muss erreicht werden, um an der Entrückung teilzunehmen?

c. Das "Werk-Prinzip" bedeutet, dass der Gläubige keine Gewissheit des Heils haben kann. Paulus will aber gerade der Ungewissheit entgegen wirken.
     1.Thess. 4,13-18.


3. Die Theorie einer teilweisen Entrückung widerspricht der biblischen Lehre von der neutestamentlichen Gemeinde.

a. Jeder Mensch, der sich bekehrt hat und wiedergeboren wird, gehört zur Gemeinde Jesu Christi. Diese Gemeinde ist der "Leib Jesu Christi". Eine teilweise Entrückung der Gemeinde würde die Einheit der Gemeinde Jesu zerstören. Bei einer teilweisen Entrückung der Gemeinde hätte Christus einen zerstückelten Leib. 1.Kor. 12,13.

b. Die Gemeinde wird auch die "Braut Jesu Christi" genannt. Eine teilweise Entrückung der Gemeinde würde die Einheit der Gemeinde zerstören.
     Bei einer teilweisen Entrückung der Gemeinden hätte Christus eine zerstückelte Braut.
      Eph. 5,22-32.


4. Die Theorie einer teilweisen Entröckung missachtet den Unterschied zwischen
Israel und der neutestamentlichen Gemeinde.
 Schriftstellen, die davon sprechen, dass ungläubige Juden nicht in das messianische    Friedensreich eingehen, werden auf die Gemeinde bezogen.
      Matth. 24,40-25,13; Markus 13,33-37; Lukas 21,36.

5. Die Theorie einer teilweisen Entrückung wird von Paulus in
   1 .Thessalonicher 5,1-11 bewusst widerlegt.

    a. Die Thessalonicher waren über Fragen der Entrückung zum großen Teil unwissend    
         (vgl. l.Thess. 4,13).
Paulus will diese Unwissenheit beseitigen.

  b. Über den "Tag des Herrn" waren die Thessalonicher jedoch gut infor miert.
  1.Thess. 5,1.
  c. Der "Tag des Herm" wird auch im Alten Testament ausführlich beschrieb ben. Vgl. Jes. 2,2-1-11-12. d. Die Gläubigen der Gemeinde werden vom "Tag des Herrn" nicht über rascht, weil sie Kinder des Lichts sind!

6. Wenn die Entrückung der lebenden Gläubigen nur teilweise wäre, dann gäbe es auch nur eine teilweise Auferstehung der verstorbenen Gläubigen. Die Schrift sagt jedoch eindeutig, dass alle verstorbenen Gläubigen der Gemeinde auferstehen werden.
       Joh. 14,1-3; l.Kor. 15,51-52; l.Thess. 4,14.

7. Die Tatsache, dass alle Gläubigen entrückt werden, bedeutet nicht, dass die Gläubigen in Gleichgültigkeit leben dürfen.

a. Die Schrift spricht von dem Richtstuhl Christi, vor dem jeder Gläubige erscheinen wird, und an dem die Werke des Gläubigen beurteilt werden. Rom. 14,10; 2.Kor. 5,10.
b. Hier kann ein Gläubiger Lohn empfangen oder Schaden leiden. l.Kor. 3,11-15.


8. Einige "schwierige Schriftstellen" müssen besprochen werden:
a. In Lukas 21,36 handelt es sich um eine Ermahnung an das Israel der siebzigsten Jahrwoche aus Daniel 9,27. Das Gericht wird über alle, die auf Erden wohnen, hereinbrechen. Die Gläubigen jener Zeit werden auf gefordert zum Gebet, um dem zu entkommen.

b. Zum Zeitpunkt von Philipper 3,10-11 rechnete Paulus mit seinem baldi gen Tod (vgl. Phil. 1,21-23). Damit hatte er die Hoffnung aufgegeben, bei der Entrückung (Aus-Auferstehung) der Gemeinde am Leben zu sein. Seine Hoffnung war nun auf die Auferstehung der Toten gerichtet. Paulus drückt seine Bereitschaft zum Sterben aus, damit er dann bei der Entrückung vom Tod auferstehen wird.

c. In 1 .Thessalonicher 5,1-11 sagt Paulus nicht, dass Christen wachen sol len, damit sie vom "Tag des Herrn" nicht überrascht werden. Paulus sagt, dass die Gläubigen nicht in der Finsternis sind, sondern dass sie "Kinder des Lichts" sind. Die Aufforderung zur Wachsamkeit und zur Nüchternheit gründet sich auf die Tatsache, dass sie Kinder des Lichts sind.

Wiederholungsfragen zur Vertiefung

1. Beschreiben Sie das biblische Zeugnis von der Entrückung der Gemeinde.
 
2. Beschreiben Sie die Reihenfolge der Ereignisse bei der Entrückung der Ge meinde.

3. Beschreiben Sie die Folgen der Entrückung der Gemeinde.

4. Zeigen Sie aus der Schrift, dass bei der Entrückung der Gemeinde alle Gläu bigen der 
    Gemeinde dabei sein werden.

5. Erklären Sie folgende (schwierige) Schriftstellen:
    Luk. 21,36; Phil. 3,10-11; 1.Thess. 5,1-11.

Der Zeitpunkt der Entrückung
der Gemeinde Lektion 16


 Die Zeit der Trübsal ist nicht für die Gemeinde,
   sondern für Israel Die Beschreibung der Trubsalszeit bezieht sich immer auf Israel

1. Die Zeit der großen Trübsal ist schon im Alten Testament offenbart und wird die "Drangsal Jakobs" genannt, hat also mit der neutestamentlichen Gemeinde nichts zu tun.
     Jer. 30,7.

 2. Die Zeit der großen Trübsal dient der Vorbereitung Israels für die Wiederkunft Jesu Christi (des Messias), damit Israel seinen Messias erkennen und annehmen wird.
      5.Mo. 4,29-30; Jer. 30,4-11; Dan. 12,1; Sach. 12,10; Matth. 24,3-31.

 3. Die am Ende der großen Trübsal lebenden Gläubigen gehen in ihren natürli chen Leibem in das messianische Friedensreich auf dieser Erde ein.
      Jes. 65,20-25; Matth. 24,37-25,46.

4. Beim Gericht über die Völker sind die Gläubigen und die Ungläubigen noch in ihren natürlichen Leibern. Dies ist jedoch nicht der Fall für Gläubige nach der Entrückung.
     Matth. 25,31-46; vgl. l.Kor. 15,51.

5. Wäre die Entrückung der Gemeinde am Ende der großen Trübsal, dann wäre das Gericht über das lebende Israel und über die dann lebenden Völker, und die damit verbundene Trennung der Schafe und der Böcke, nicht notwendig, da ja alle Gläubigen entrückt worden wären.
      Hes. 20,34-38; Matth. 25,14-46.

6. Wäre die Entrückung am Ende der großen Trübsal, dann wären keine Ge rechten übrig, um in ihren irdischen Leibern in das irdische, messianische Friedensreich einzugehen. Es werden jedoch nur Gerechte (Erlöste) in das messianische Friedensreich eingehen.
     Joh. 3,3+5; l.Kor. 15,51-52.

7. In keiner der Stellen des Alten Testaments, in denen der Tag des Herrn oder die Zeit der Trübsal erwähnt wird, wird die Gemeinde genannt. Die Gemein de ist ein Geheimnis, das erst zur Zeit des Neuen Testamentes geoffenbart wurde.
      5.Mo. 4,29-30; Jer. 30,4-11; Dan. 9,24-27; 12,1-2; vgl. Eph. 3,1-10.

8. Der "Tag des Herrn" betrifft Israel. Dieser Tag des Herrn und der Antichrist, der während der siebzigsten Jahrwoche regieren wird, können nicht vor der Entrückung der Gemeinde kommen.
    2.Thess. 2,1-12.


Die Beschreibung der Trübsalszeit
 bezieht sich nirgends auf die Gemeinde

1. Die Gemeinde liegt in der Zeit zwischen der 69. und der 70. Jahrwoche,
     beschrieben in Daniel 9,24-27.
Diese siebzig Jahrwochen an sich beinhalten Gottes Handeln mit Israel.

Deshalb begann die Zeit der Gemeinde nach dem Ende der 69. Jahrwoche.

Gleicherweise wird die Gemeinde durch die Entrückung von der Erde weggenommen, bevor für Israel die 70. Jahrwoche beginnt.

2. Die Briefe des Neuen Testamentes enthalten keine Warnungen vor einer
bevorstehenden siebzigsten Jahrwoche (große Trübsalszeit).

Würde die Gemeinde die Zeit der großen Trübsal erleben, müsste man annehmen, dass die neutestamentlichen Briefe die Gemeinde darauf vorbereiten würden.

 a. Die neutestamentlichen Briefe warnen die Gemeinde vor Irrlehre und vor falschen
      Lehrern. Apg. 20,29-30; 1.Joh. 4,1-3; 2.Pet. 2,1ff.

b. Die neutestamentlichen Briefe warnen die Gemeinde vor gleichgültiger und gottloser
      Lebensweise.
Eph. 4,25 bis 5,7; I.Thess. 4,3-8; Heb. 12,1.

c. Die neutestamentlichen Briefe warnen die Gemeinde vor gegenwärtiger Trübsal.
 Die Gemeinde wird Leid und Trübsal erfahren,
wird aber nicht die Zeit der großen Trübsal
 (Dan. 9,26-27) auf dieser Erde erleben. 1.Thess. 2,13-14; 2.Thess. 1,4; 2.Tim. 3,12.

Die Entrückung der Gemeinde geschieht vor der Trübsalszeit 1. Die Botschaft von der Entrückung der Gemeinde ist eine Botschaft des Tros tes. Wir warten auf die Entrückung, nicht auf die Trübsalszeit. 1 .Thess. 4,13-1-18; vgl. Tit. 2,13.

 a. Wenn Paulus den Thessalonichern eine Entrückung nach der Tübsalszeit gelehrt hätte, dann müssten die Thessalonicher sich freuen, dass ihren verstorbenen Angehörigen diese Schreckenszeit erspart bleibt.
 b. Wenn Paulus den Thessalonichern eine Entrückung nach der Trübsalszeit gelehrt hätte, dann hätten die Thessalonicher sich um ihre eigene Zu kunft Sorgen gemacht, nicht um die Zukunft ihrer verstorbenen Angehö rigen.
c. Wenn Paulus den Thessalonichern eine Entrückung nach der Trübsalszeit gelehrt hätte, dann hätte Paulus sie auf diese Trübsalszeit vorbereiten müssen, anstatt ihnen Trost zuzusprechen.


2. Die Verheißung Jesu in Johannes 14,1-3 kann sich nur auf eine Entrückung der Gemeinde vor der großen Trübsal beziehen, denn ...

Im verpfuschten "Textus Rezeptus" des Römischen Philosophen Erasmus von Rottersdann wurde dann 2. Thesalonicher 2 von Entrückungsleugnern  und Heilsverlierern Gotteslästeren herausgegen wurde vom:
 Tage des Herrn zum Tag des Christ
verfälscht.
Die "Schlachter 2000" die von Heilsverlierern  und Entrückungsleugnern
herausgegben wurde, hat die Irrlehre  dann übernommen.

Dazu: der Mythos    Textus Rezeptus

a. Jesus bereitet den Gläubigen jetzt keinen Platz im messianischen Friedensreich
auf Erden, sondern beim Vater im Himmel.

b. die Gläubigen der Trübsalszeit gehen am Ende der Trubsalszeit nicht in den Himmel, sondern in das messianische Friedensreich auf Erden ein.

3. Die Gemeinde wird sicherlich Trübsal und Leiden erfahren. Sie wird jedoch nirgends im Neuen Testament vor der 70. Jahrwoche gewarnt oder darauf vorbereitet.

 4. Die Gläubigen der Gemeinde werden von dem Tag des Herrn (Trübsalszeit) nicht überrascht, weil die Kinder des Lichts vor der Trübsalszeit durch die Entrückung aus dieser Welt genommen werden. 1.Thess. 5,1-11.

5. Die Gemeinde Jesu Christi ist nicht bestimmt zum Zorn Gottes. Die Zeit der großen Trübsal ist jedoch eine Zeit der Ausschüttung des Zorns Gottes.

1.Thess. 1,9-10; 5,9.

6. Die Gemeinde wird bewahrt vor der Stunde der Versuchung, nicht in der Stunde der Versuchung. Offb. 3,10.

a. Das griechische Wort ek bedeutet entweder "heraus", oder beschreibt
     einen "Zustand außerhalb".
    Bauer sagt in seinem Lexikon: "Einführung des Ortes, von dem die Trennung erfolgt".
    Als Beispiele nennt er:
      Matth. 2,15 "... Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen". Joh. 17,15 "
      Ich bitte nicht... dass du sie aus der Welt nehmest..." Joh. 17,15b "... dass du sie aus    
      dem Bösen heraushältst (taeraesses autous ek tou ponaerou)
     2.Kor. 1,10 "...der uns von solch großem Tode herauserlöst hat..." 1.Thess. 1,10 "zu warten auf seinen Sohn aus den Himmeln..." 1 .Thess. 1,10 "welchen er auferweckt hat aus den Toten..." 1 .Thess. 1,10 "Jesus, der uns aus dem zukünftigen Zorn errettet." 1 .Petr. 1,18"... ihr wurdet erlöst aus eurem eitlen Wandel..." 1 .Petr. 2,9 "... der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wun derbaren Licht." Offb. 3,5 "...ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens..."

b. Taeraesö ek bedeutet in Offb. 3,10 nicht "bewahren in der Stunde der Versuchung", sondern "aus der Stunde der Versuchung heraushalten". Vgl. Joh. 17,15b.

c. Um Bewahrung "in der Stunde der Versuchung" auszudrücken, hätte Johannes
      taeraeö en (oder e/s oder dia) gebrauchen müssen.
       Vgl. Apg. 12,5; 25,4; 1 .Petr. 1,4 und Judas 21 für den Gebrauch von taeraeö en.

Verfälschter Urtext? Eine Stellungnahme zur neueren Diskussion um den Textus Receptus

d. Würde Offb. 3,10 von "Bewahrung in der Stunde der Versuchung"
     sprechen, dann wäre dies im Widerspruch zu Offb. 6,9-11 und 7,14,
       denn diese Gläubigen (der Trübsalszeit) wurden offensichtlich nicht bewahrt.

e. Würde Offb. 3,10 nur "Schutz vor dem Zorn Gottes" in der Zeit großer Trübsal
      bedeuten (wie Vertreter der Lehre einer "Entrückung nach der Trübsalszeit"
      behaupten)
       und nicht auch "Schutz vor dem Zorn Satans", dann wäre die Bitte Jesu in
        Joh. 17,15 wertlos.

7. Der Tag des Herrn und die Herrschaft des Antichristen kann erst nach der Entrückung der Gemeinde kommen. 2.Thess. 2,1-12.

8. Die Gemeinde wird in Offb. 4 bis 18 nicht erwähnt, weil sie vorher in den Himmel entrückt wurde.
    Offb. 4 bis 18 erwähnt immer wieder Israel, aber nicht die Gemeinde.

9. Die Zeit der großen Trübsal ist die 70. Jahrwoche aus Daniel 9,24-27 und betrifft Gottes Handeln mit Israel.

a. Nirgends in der Schrift gibt es irgendwelche Andeutungen, dass Gottes Heilshandeln
      gleichzeitig Israel und die Gemeinde betrifft.
      Die Gemeinde hat Israel abgelöst.
      In gleicher Weise wird Israel die Gemeinde wieder ablösen.

b. Die Gemeinde wurde nach dem Ende der 69. Jahrwoche "geboren" und wird vor der  
     70. Jahrwoche (die zur Heilszeit Israels gehört) durch die Entrückung von der Erde
      weggenommen.

10. Nach der Zeit der großen Trübsal wäre eine Entrückung der Gemeinde be deutungslos.

a. Wenn die Gemeinde durch die Zeit der großen Trübsal hindurchbewahrt werden würde,
    dann könnte sie ja gleich ins messianische Reich eingehen.
    Eine Entrückung wäre dann sinnlos.

b. Eine Entrückung nach der Zeit der großen Trübsal würde eine Trennung der Schafe von den Böcken unnötig machen, da die Entrückung ja schon eine Trennung verursacht.
     Vgl. Matth. 25,31-46.

c. Würden alle Gläubigen nach der großen Trübsal entrückt, dann wären keine Gläubigen mehr da, um ins messianische Friedensreich einzugehen.
     Ins tausendjährige Reich werden jedoch nur Erlöste eingehen.

11. Bei der Entrückung werden die Gläubigen von der Erde weggenommen in den Himmel (1.Thess. 4,13-18; Joh. 14,1-3).
      Nach der großen Trübsal bleiben die Gläubigen der Trübsalszeit auf der Erde,
      um ins tausendjährige Reich einzugehen.
      Nach der großen Trübsal werden die Ungläubigen weggenommen
      (Matth. 13,41-42-1-49-50; 24,37 bis 25,46).


Wiederholungsfragen zur Vertiefung
1. Zeigen Sie aus der Schrift, dass sich die Beschreibung der Trubsalszeit immer auf
      das Volk Israel bezieht.

2. Zeigen Sie aus der Schrift, dass sich die Beschreibung der Trübsalszeit nirgends auf die
     Gemeinde bezieht.

3. Nennen und erklären Sie mindestens acht Argumente, die zeigen, dass die Entruckung
     der Gemeinde vor der Trübsalszeit stattfindet.

4. Erklären Sie ausführlich die Aussage von Offenbarung 3,10.

5. Warum wäre eine Entrückung nach der Trübsalszeit bedeutungslos?





Eine Gegenüberstellung von zwei Gesichtspunkten
           über die Entruckung der Gemeinde

DIE ENTRUCKUNG
VOR DER TRÜBSALSZEIT
DIE ENTRUCKUNG NACH DERTRUBSALSZEIT
1. Die Entrückung geschieht vor der Trübsalszeit (70. Jahrwoche) Die Entrückung geschieht nach der Trübsalszeit (70. Jahrwoche).
2. Die Gemeinde erfährt die Bewahrung von
Off. 3,10 vor der Trübsalszeit
Die Gemeinde erfährt die Bewahrung von
Off. 3,10 nach der Trübsalszeit.
3. Der "Tag des Herrn" beginnt mit der Trübsalszeit.
1 .Thess. 5,2-3.
Der "Tag des Herrn" beginnt am Ende der Trübsalszeit.
1.Thess. 5,2-3.
4. Die Erlösung der 144 000 Versiegelten geschieht am Anfang der Trübsalszeit. Die Erlösung der 144 000 Versie gelten geschieht am Ende der Trübsalszeit.
5. Die Entrückung der Gemeinde und die Wiederkunft Jesu Christi liegen mindestens 7 Jahre auseinander. Die Entrückung der Gemeinde und die Wiederkunft Jesu Christi geschehen gleichzeitig.
6. Die lebenden Israeliten werden bei der Wiederkunft Jesu Christi gerichtet werden. Es gibt kein Gericht über die le benden Israeliten.
7. Die lebenden Völker werden nach der Wiederkunft Jesu gerichtet wer den. Die lebenden Völker werden nach dem tausendjährigen Reich gerichtet werden.
8. Die Gläubigen, die die Trübsalszeit überleben, bevölkem mit ihren Kindern das tausendjährige Reich. Die 144 000 bevölkern mit ihren Kindem das tausendjährige Reich.
9. Die Gläubigen der Gemeinde werden nach der Entrückung, aber vor der Wiederkunft Jesu, beurteilt und belohnt. Die Gläubigen der Gemeinde werden nach der Wiederkunft Jesu Christi beurteilt und belohnt.
   
   



Die Unterscheidung der Entrückung der Gemeinde von der Wiederkunft Jesu Christi                                  Lektion 17


Das Verständnis der Wiederkunft Jesu Christi

1. Das Kommen des Messias Israels zur Aufrichtung seines messianischen Friedensreiches ist eines der Hauptthemen
der Propheten des Alten Testaments.
Vgl. Jes. 9,5-6; 11,1-12; Dan. 2,44-45; 7,13-i-27; 9,24; Sach. 14,1-7.

2. Die Propheten sagten beides, das Leiden des Messias und die Herrlichkeit des Messias voraus, konnten jedoch die zeitliche Einordnung dieser Aussagen nicht verstehen.
     Vgl. l.Pet. 1,10-12.

3. Die Ablehnung Israels gegenüber Jesus, sowie der Tod und die Auferstehung Jesu Christi, ließen erkennen, dass ein zweites Kommen Jesu Christi zur Erfüllung der alttestamentlichen Verheißungen notwendig ist.

4. Nachdem er von Israel abgelehnt wurde, hat Jesus selbst von seiner Wiederkunft gesprochen.
     Vgl. Matth. 24,3-1-29-30.

5. Nach der Himmelfahrt Jesu sprachen zwei Engel zu den Jüngern Jesu. Sie sprachen von der Wiederkunft Jesu.
    Apg. 1,11.

6. Auch die Apostel Jesu Christi bezeugten die Erwartung der Wiederkunft Jesu.
     Vgl. Apg. 3,19-21; 15,14-18.

7. Auch die Offenbarung spricht von der Wiederkunft Jesu.
     Off. 19,11 - 20,6.

 Das Kommen Jesu zur Entrückung der Gemeinde unterscheidet sich von der "Wiederkunft" Jesu Christi.


DIE ENTRÜCKUNG DER GEMEINDE DIE WIEDERKUNFT
JESU CHRISTI
. Die Entrückung der Gemeinde wurde im Alten Testament nicht offenbart.  Vgl.
Eph. 3,1-10.
Die Wiederkunft Jesu Christi wurde im Alten Testament offenbart.
 Dan. 7,13.
2. Für die Entrückung der Gemeinde gibt  es keine vorhergehenden Zeichen.
Vgl. 1.Kor. 15,51-52.
Die Wiederkunft Jesu Christi wird durch vorhergehende Zeichen angekündigt.
 Matth. 24,lff.; 2.Thess. 2,3ff.
3. Die Entruckung ist nur für die Gemeinde Jesu Christi. 1.Kor. 15,51; 1.Thess. 4,16f. Die Wiederkunft Jesu Christi ist für Israel und für die Völker.
 Sach. 12,9-10; Matth. 24 + 25; Apg. 15,13-17.
4.  Die volle Machtergreifung des Antichristen folgt der Entrückung der Gemeinde. 2.Thess. 2,7-8.
Das Wort "Antichrist" kommt nur in den Johannesbriefen vor.
Der Antichrist wird bei der Wieder kunft Jesu Christi gerichtet.
Offb. 19,20
5. Die Sünde und das Böse wird weiter hinbestehen, ja, überhand nehmen. 2.Thess. 2,6-8. Gerechtigkeit wird die Erde erfüllen.
Dan. 9,24.
6. Die Entrückung der Gemeinde ist vor dem "Tag des Zoms".
1.Thess. 5,9; Offb. 3,10.
Die Wiederkunft Jesu Christi folgt dem "Tag des Zoms".
2.Thess. 1,7-10; vgl. Offb. 6,12-17.
7. Bei der Entrückung kommt Jesus für seine Gemeinde. 2.Thess. 2,1. Bei der Wiederkunft kommt Jesus mit seiner Gemeinde.
Offb. 19,6-8; vgl. Judas 14.
8. Der Herr Jesus begegnet der Gemeinde in der Luft.
 1 .Thess. 4,17.
Der Herr Jesus kommt auf die Erde. Sach. 14,4-5; Apg. 1,11.
9. Der Herr Jesus kommt nicht auf die Erde. Er nimmt seine Gemeinde mit in den Himmel.
 Joh. 14,1-3; 1.Thess. 4,17.
Der Herr Jesus bleibt auf der Erde zur Aufrichtung des messianischen Friedensreichs. Offb. 20,1-6.
10. Die Gläubigen der Gemeinde werden "verwandelt".
1.Kor. 15,51.
Die Gläubigen gehen in ihrem
natürlichen Leib in das messianische Friedensreich ein. Matth. 25,1-46.
1. Die Gläubigen der Gemeinde gehen mit Christus in den Himmel. Joh. 14,1-3; 1.Thess. 4,17. Die Gläubigen werden auf der Erde gesammelt und bleiben auf der Erde.
Matth. 24,31; 25,13-46.
2. Die Gläubigen der Gemeinde werden überrascht.
1.Kor. 15,51-52.
Die Gläubigen können auf Grund der vorhergehenden Zeichen und Ereignisse die Zeit erkennen.
Dan. 12,7-12.
3. Die Gläubigen der Gemeinde werden den Antichristen nicht kennen.
2.Thess. 2,7-8.
Die Gläubigen wurden vom Anti christen verfolgt.
Offb. 13,16-18.


Wiederholungsfragen zur Vertiefung

 1. Zeigen Sie aus der Schrift, dass das Kommen des Messias zur Errichtung eines messianischen Friedensreiches ein Hauptthema der Propheten des AT ist.
 
2. Was war die Schwierigkeit der Propheten, wenn sie vom Kommen des Messias sprachen?
Warum? Wie hat sich die Schwierigkeit gelöst?

3. Vergleichen Sie das Kommen Jesu zur Entrückung der Gemeinde mit der Wiederkunft Jesu.
Erklären Sie unter Verwendung von Bibelstellen zehn Unterschiede.



Der Richtstuhl Jesu Christi Lektion 18

Der Dienst des Gläubigen

1. Der Gläubige ist erlöst zum Dienst.
     Er soll nicht für sich selbst leben.
       2.Kor. 5,15; vgl. 1.Thess. 1,9.

2. Gott gibt jedem Gläubigen Gaben und Aufgaben.
     Vgl. 1.Thess. 1,9; Eph. 2,10; Tit. 2,14; 3,1+8+14.

3. Gott erwartet von jedem Gläubigen Gehorsam gegenüber dem Auftrag. Vgl. 1.Kor. 3,5-10; 4,1-5.

Die Beurteilung des Gläubigen

 Das dreifache Gericht über den Gläubigen

1. Das Gericht über den "Sünder" hat Jesus am Kreuz auf Golgatha auf sich genommen. Joh. 5,24; Rom. 3,24-28; 6,2-11.

2. Das Gericht über die "Söhne" ist die Züchtigung, die Kinder Gottes erfahren. Hebr. 12,6-9; I.Kor. 11,30.

3. Das Gericht über den Gläubigen als "Knecht Gottes" betrifft die Belohnung am Richterstuhl Jesu Christi.
 Röm. 14,10; 2.Kor. 5,10; I.Kor. 3,11-15.


Der Richterstuhl (bema) Jesu Christi

1. Das NT erwähnt den Richtstuhl Jesu Christi zweimal.
Bema = Preisgericht bei den olympischen Spielen.
Dieses Gericht wird deshalb auch das Preisgericht (Richterstuhl)
Jesu Christi genannt.
      Vgl. 2.Kor. 5,10; Röm. 14,10.

2. Der Richter ist der Herr Jesus Christus selbst, denn Gott hat ihm alles Ge richt ubergeben. Vgl. Joh. 5,22+27.

      a. Der Richter ist beides, wahrer Gott und wahrer Mensch.
Vgl. Joh. 5,22+27; Apg. 17,31; Röm. 2,1-16; Apg. 10,42; 2.Tim. 4,1-2; 1.Petr. 4,5.

b. Wir Menschen müssen erkennen, dass wir nicht richten dürfen, da alles Gericht dem Herrn Jesus Christus gehört.
    Vgl. Matth. 7,1-2; Joh. 8,7; I.Kor. 4,5.

  Es gibt Situationen, wo wir aufgefordert sind, zu richten. 1.Kor. 6,1-8.
Jeder Christ muss  urteilen ( krino = richten)

2) Gemeindegericht und Gemeindezucht ist geboten. 1 .Kor. 5,12.

3) Wir dürfen durch unsere Beurteilung den nicht verdammen,
 den Christus angenommen hat.
     Röm. 14,3-3+4- +10+13; 1.Kor. 4,3-5.

4) Wir müssen erkennen, dass unsere Beurteilung nicht endgültig ist, da
    sie nur auf dem Sichtbaren ruht.
 Der Nächste ist im letzten Grunde Gott verantwortlich, l.Kor. 4,1-5.

Die Beschreibung des Gerichtes

1. Hier geht es nicht um die Erlösung oder Verdammnis des Gläubigen.   
    Alle, die vor diesem Gericht erscheinen, sind erlöst.
     2.Kor. 5,10; Röm. 14,1-13.

    a. Die Erlösung ist ein Geschenk, das Gott gegeben hat, und das er
        nicht beurteilen muss.
      Vgl. Eph. 2,8-9.

   b. Die Erlösten gehören zur Familie Gottes, da sie durch die
     Wiedergeburt in die Familie Gottes hineingeboren wurden.
      Hiob 1,12; Röm. 8,14-16.

    c. Nichts, absolut nichts kann die Erlösten, die Familienglieder Gottes,
       von der Liebe Gottes trennen.
      Röm. 8,31-38.


2. Hier geht es um die Werke des Gläubigen, nicht um seine Erlösung. Hier geht es um die Beurteilung des Lebens des Gläubigen nach seiner Bekehrung.
       1.Kor. 3,11-15.

3. Die Werke des Gläubigen sind von zweierlei Art (1 .Kor. 3,12);

 a. Beständige Werke sind wertvoll und bleiben erhalten
 (Frucht des Geistes).

b. Nichtbeständige Werke sind wertlos und vergehen
     (Werke des Fleisches).
   Vgl. 1.Kor. 3,12.

 4. Der Tag des Gerichts wird mit dem Bild des Feuers beschrieben.

1 .Kor. 3,12-13.
      a. Gute Werke werden belohnt.
            1.Kor. 3,14.
     b. Wertlose Werke verbrennen.
           1 .Kor. 3,15.

5. Der Gläubige, dessen Werke keinen Bestand haben, wird "Schaden leiden". 1.Kor. 3,15.

Die Belohnung des Gläubigen

 Drei Bilder aus dem NT
1. Der Gläubige wird wie ein Haushalter gerichtet und belohnt.
       Röm. 14,10-12; 1.Kor. 4,1-5.

2. Der Gläubige wird wie ein Baumeister oder Bauarbeiter
    gerichtet und belohnt.
     1.Kor. 3,10-15.

3. Der Gläubige wird gerichtet und belohnt wie ein Wettkämpfer    
      (Wettläufer) gerichtet und belohnt.
      l.Kor. 9,24-27; vgl. 2.Tim. 4,7-8.


Die "Kronen" des Gläubigen

1. Die "unvergängliche Krone". 1 .Kor. 9,24-27.

2. Die "Ruhmeskrone". 1 .Thess. 2,19-20.

3. Die "Krone der Gerechtigkeit". 2.Tim. 4,5-8.

4. Die "Krone des Lebens". Jak. 1,12; Offb. 2,10.

5. Die "unverwelkliche Krone". 1 .Petr. 5,1-4.



    Der Ernst der Sache
 1. Ein vergeudetes, vergeblich gelebtes Leben kann nicht wiederholt     
      werden.
 Verpasste Gelegenheiten zum Dienst sind vorbei.
      Vgl. Heb. 6,4-8.

2. Die Bibel sagt zu Gläubigen;
"Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen".
       Hebr. 10,31.

a. Der Gläubige gehört zur Familie Gottes und darf nicht sorglos und
      mutwillig sündigen, denn er ist für sein Leben gegenüber Gott
        verantwortlich.
      Hebr. 10,26-29.

 b. Wer diese Warnung missachtet, wird die Folgen tragen müssen:

        1) Wer diese Warnung missachtet, steht schon auf dieser Erde 
             unter der Disziplin und Züchtigung Gottes, die sogar zum 
             frühzeitigen,  körperlichen Tod führen kann.
             Vgl. Hebr. 12,5-11; l.Kor. 11,30; l.Joh. 5,16-17; Jak. 5,19-20.

 
        2) Wer diese Warnung missachtet, wird am Richtstuhl Jesu Christi
              keine Belohnung bekommen, sondern "Schaden leiden".
              l.Kor. 3,15.


Wiederholungsfragen zur Vertiefung

1. Was sagt die Schrift über den Dienst des einzelnen Gläubigen?
2. Beschreiben und erklären Sie das dreifache Gericht über den
      Gläubigen.
3. Was verstehen wir unter dem "Preisgericht Jesu Christi"?
4. Wie beschreibt die Bibel die Beurteilung des Gläubigen am 
      "Preisgericht"?
5. Wie sieht die Belohnung des Gläubigen aus?
6. Warum ist die Beurteilung des Gläubigen am
Preisgericht eine ernste Ange legenheit?
7. Prägen Sie sich die tabellarische Übersicht über die verschiedenen Gerichte auf der nächsten Seite ein.

968 βῆμα (bema) : Schritt, Tribüne

 

  1. übertr.:
    beim Richterstuhl Christi werden nicht d. Sünden d. Gläubigen gerichtet (diese sind ja bereits gesühnt und vergeben), sondern ihre Werke für d. Herrn werden auf ihre Motive und auf ihre Qualität hin beurteilt und dementsprechend erhalten sie oder verlieren sie Lohn.
    Röm 14,10; 2Kor 5,10;




Die Herrschaft des Antichristen nach
Daniel 7-9                                                            Lektion 19


Der Prophet Daniel ist der Prophet der Weltgeschichte. In verschiedenen Gesichten
 erfährt Daniel Einzelheiten über den Plan Gottes mit der Weltgeschichte.

Wir können in dieser Lektion kein ausführliches Studium des Propheten Daniel durchführen.

Hier sollen nur die Abschnitte berücksichtigt werden, die etwas über den Antichristen aussagen.

Der Antichrist in Daniel 7

Erklärung des vierten Tieres (7,19-27)

1. Daniel ist von dem vierten Tier, das das vierte heidnische Weltreich
beschreibt, besonders beeindruckt und hätte gerne Näheres gewusst. 7,19-22.

2. Die zehn Hörner sind zehn Könige (Herrscher), die aus dem vierten Weltreich hervorgehen werden (7,23-24a):

   a. Diese zehn Könige werden gleichzeitig regieren, denn einer, der nach ihnen kommt     
          (der Antichrist) wird drei der zehn Könige stürzen. 7,24.
    b. Diese zehn Könige sind mit den zehn Hörnem in Offenbarung 13,1 ff. gleichzusetzen.

    c. Diese zehn Könige sind bis jetzt (zumindest bis zum Ende des ersten Jahrhunderts)
        noch nicht erschienen (vgl. Off. 17,12).
   
    d. Diese zehn Könige sind bis jetzt noch nicht erschienen, denn nach ihnen kommt die
         Herrschaft des Antichristen, die relativ kurz ist, und danach folgt das messianische   
          Friedensreich.

3. Nach den zehn Königen (Hörnern) kommt ein anderer König (kleines Hom) an die Macht. 7,24b-25.

a. Das kleine Horn ist der Antichrist, der die Heiligen, Israel, bekämpfen wird. 7,25.

1) Er wird Gott lästern.
2) Er wird Israel dreieinhalb Jahre lang brutal verfolgen.
3) Er wird die Festzeiten und das
      Gesetz ändern.

b. Da der Antichrist (das kleine Horn) drei der zehn Könige stürzen wird, muss er zu einer Zeit kommen, da diese zehn Könige noch da sind und noch an der Macht sind. 7,24.

4. Zum ersten Mal wird hier im Propheten Daniel die Zeit der großen Trübsal Israels 
      erwähnt. 7,21 -1-25.

a. Die große Trübsal wird in den restlichen Kapiteln des Buches Daniel mehr und mehr
       ins Blickfeld gerückt; vgl. 8,24; 9,26; 11,32-35; 12,10.

b. Die große Trübsal dauert dreieinhalb Jahre. 7,25; vgl. Off. 11,3; 12,6; 13,5.

c. Die große Trübsal ist die zweite Hälfte der 70. Jahrwoche aus Daniel 9.

      In der Mitte der siebzigsten Jahrwoche... 11 werden die zwei Zeugen aus der
      Offenbarung getötet werden (Off. 11,7).

2) wird der Antichrist seinen Bund mit Israel brechen (Dan. 9,27).

3) wird der Antichrist in Jemsalem den Gräuel der Verwüstung aufrichten
      (Matth.  24,15;  2.Thess. 2,3-4; Off. 13,11-17).

d. Die große Trübsal wird eine "Zeit der Angst für Jakob" genannt. Jer. 30,7.


e. Die große Trübsal Israels wird eine Schreckenszeit sein, wie sie nie ge wesen ist und nie wieder sein wird. Matth. 24,21.


f. Die große Trübsal kommt, wenn die "Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat". Es handelt sich hier also um eine ausgesprochene Endzeitprophetie. 12,7.



5. Die Zeit des Antichristen ist begrenzt. Nach dreieinhalb Jahren, wenn seine Zeit um ist, wird dieser König entmachtet und gerichtet. 7,26.

Der Antichrist in Daniel 8

Das kleine Horn (8,9-14)

1. Aus einem der Bestreiche Griechenlands wuchs "ein kleines Horn", das sich in 
      Richtung Süden, Osten und gegen das "heilige Land" ausbreitete. Dan. 8,9.

 2. Geschichtlich wird dieses kleine Horn als Antiochus Epiphanes identifiziert.

a. Antiochus Epiphanes ist der achte König dieser Dynastie und der "verächtliche
       Mensch" von Daniel 11,24.

b. Antiochus Epiphanes hat "einige von den Sternen des Himmels zur Erde geworfen und sie zertreten" (vgl. 8,10).
     Die "Sterne des Himmels" sind wahrscheinlich "geistliche Führer" (vgl. Dan. 12,3; Off. 2-3), die Antiochus Epiphanes durch die Verfolgung der Juden zerstört hat.


c. Der "Fürst des Heeres" des Himmels muss Gott selbst sein (8,11 -12),

 denn das kleine Horn (Antiochus Epiphanes) nahm ihm "das tägliche
 Opfer" weg. 169 v.Chr. ging Antiochus in den Tempel und raubte den
goldenen Altar und den Leuchter (vgl 1.Makk. 1,41-49). Außerdem ließ er 167 v.Chr. im Tempel ein Götzenbild erstellen und ein Schwein auf dem Tempelaltar opfern (vgl. 1.Makk. 1,54-59).

3. Daniel 8,13-14 stellt die Frage nach der Dauer dieser Verunreinigung des Tempels. Die Antwort, 2300 Abende und Morgen, ist schwierig einzuordnen:

a. Es handelt sich um 2300 Tage. Die Theorie, dass es sich um 1150 Tage handelt, hat unuberwindbare Schwierigkeiten.

 b. Das "Ende der 2300 Tage" sehen die meisten Ausleger in der Zeit als Antiochus Epiphanes auf einem Kriegszug 164 v.Chr. in Medien starb.
Dadurch wurde es möglich, den Tempel zu reinigen und den jüdischen Opferkult neu zu beginnen.

c. Der Anfang dieses Zeitabschnitts ist mit den Informationen, die zur Zeit erhältlich sind, nicht genau identifizierbar. Eine Möglichkeit ist 171 v.Chr., der Zeitpunkt, da der Hohepriester Onias III. heimtückisch ermor det wurde.

d. Whitcomb sieht den Anfang der Zeitperiode im Herbst 170 v.Chr., als abgefallene Juden von Antiochus Epiphanes die Erlaubnis erhielten, heidnische Ritualien zu feiern.

e. Die Mitte dieser Zeitperiode mag wohl der 25. Dezember 167 v.Chr. sein, der Tag, an dem die Opfer aufhörten.

f. Versuche die 2300 Abende und Morgen als 1150 Jahre oder 2300 Jahre zu sehen, haben zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt.

Die Zeit des Endes
 1. Das kleine Horn, das in Kapitel 8 aus einem Bestreich Griechenlands (das dritte heidnische Weltreich) kommt, unterscheidet sich von dem kleinen Horn in Kapitel 7, das aus dem vierten Weltreich hervorkommt.

2. Es werden jedoch Aussagen gemacht und Ausdrücke verwendet, die die Vermutung aufkommen lassen, dass das kleine Horn in Kapitel 8 doch etwas mit dem zukünftigen Antichristen zu tun hat:

a. Vers 17: "Dies Gesicht geht auf die Zeit des Endes".
Vgl. 11,35-1-40.

b. Vers 19: "Ich will dir kundtun, wie es gehen wird zur letzten Zeit des Zorns..." "Zeit des Zorns" ist ein Ausdruck für die Zeit der großen Trübsal
(vgl. l.Thess. 1,10; 5,9; Offb. 15,5-21).

c. Vers 23: "Aber gegen Ende ihrer Herrschaft, wenn die Frevler überhand nehmen,
wird aufkommen ein frecher und verschlagener König".

d. Vers 25a: Er "wird sich auflehnen gegen den Fürsten aller Fürsten..."

e. Vers 25b: "Er wird zerbrochen werden ohne Zutun von Menschenhand."

f. Vers 26: "... du sollst das Gesicht geheim halten; denn es ist noch eine lange Zeit bis dahin."

3. Die Aussagen über Antiochus Epiphanes haben sich buchstäblich erfüllt. Der Gedanke liegt jedoch nahe, dass die Aussagen in Kapitel 8 über Antiochus Epiphanes hinausgehen.

a. In seinem Charakter, in seiner Verfolgung Israels, und in seiner Auflehnung gegen Gott hat Antiochus Epiphanes mit dem zukünftigen Anti christen vieles gemeinsam.

b. Antiochus Epiphanes ist deshalb in gewissem Sinne zumindest ein Vor bild auf den zukünftigen Antichristen.


Der Antichrist in Daniel 9

1. Daniel sah in Daniel 9 die Geschichte Israels von dem Befehl zum Wiederauf bau von Jerusalem bis zum Kommen des messianischen Friedensreiches als eine Zeitspanne von siebzig Jahrwochen.

2. Die siebzigste Jahrwoche folgt einer Unterbrechung, deren Länge nicht vor ausgesagt ist. Sie ist eine Zeitspanne von sieben Jahren, die auch die "Trüb salszeit Israels" genannt wird. Dan. 9,27; 12,1; Matth. 24,9-29; Off. 4 bis 9.

3. Die siebzigste Jahrwoche wird in zwei Teile von jeweils dreieinhalb Jahren geteilt. Während den ersten dreieinhalb Jahren hat der Antichrist (das kleine Horn aus dem vierten Weltreich) mit dem wieder gesammelten Israel einen Bund geschlossen. Dan. 9,27.

4. In der Mitte der 70.Jahrwoche wird der Antichrist diesen Bund mit Israel brechen, das tägliche Opfer in Jerusalem abschaffen, und ein "Gräuelbild der Verwüstung" im Heiligtum aufrichten. Dan. 9,27; Matth. 24,15; 2.Thess. 2,3-4; Off. 13,11-17.

5. Die zweite Hälfte der 70. Jahrwoche ist dann die "Zeit der großen Trübsal Is raels". Vgl. Jer. 30,7; Dan. 12,1; Matth. 24,21.

6. Die Zeit der großen Trübsal (70. Jahrwoche) ist noch zukünftig und wird mit der Wiederkunft Jesu ihren Abschluss finden. Matth. 24,15-30; Dan. 7,13.



Wiederholungsfragen zur Vertiefung

1. Erklären Sie die Aussagen über das vierte Tier (Weltreich) in Daniel 7.

2. Erklären Sie die Aussagen über das "kleine Horn" in Daniel 8.

3. Wie müssen wir die 2300 Abende und Morgen in Daniel 8.13-14 verstehen?

4. Warum sind die Aussagen über das kleine Horn in Daniel 8 auch zutreffend für den zukünftigen Antichristen?

5. Was sagt uns Daniel 9 über den Antichristen?


Die Herrschaft des Antichristen nach
Daniel 11 -12 Lektion 20

Daniel 10 bis 12 ist die Beschreibung des letzten Gesichts, das Daniel geoffenbart
wurde.

Daniel 10 beschreibt die äußeren Umstände. Ab Daniel 11,2 beginnt die
prophetische Offenbarung.
Vieles, das Daniel in Kapitel 11 beschreibt, hat sich schon erfüllt.

Ein Teil der Aussagen beziehen sich jedoch auf die Endzeit und den endzeitlichen Antichristen.

Geschichtlich identifizierhare Ereignisse

 Zwei heidnische Reiche (Dan. 11,2-4)
1. Das erste heidnische Weltreich, das beschrieben wird, ist das persische Reich. Unter Satan ist ein Engelfürst Fersiens (Dan. 10,13+20).
Unter die sem Engelfürsten Persiens werden vier Könige, die über Persien regieren werden, genannt.
Der vierte wird als der Mächtigste bezeichnet, der auf dem Höhepunkt seiner Macht gegen Griechenland Krieg führen wird.

a. Kambyses 530-522 v.Chr.

b. Gaumata (Smerdies) 522 v.Chr.

c. Darius I. (Sohn des Hystaspes) 522-486 v.Chr. verlor 490 v.Chr. eine Schlacht bei Marathon gegen Griechenland.

d. Xerxes I. (Ahasveros; Est. 1,1; Esra 4,6) 486-465 v.Chr. Führte 481 bis 479 v.Chr. mit 200 000 Mann Krieg gegen Ägypten, um die Demütigung seines Vaters rückgängig zu machen.

Auch seine Armee wurde 479 v.Chr. in einer Schlacht bei Salamis, westlich von Athen, geschlagen.

Von Artaxerxes 465-424 v.Chr., dem chronologisch fünften König, ist nichts bekannt, dass er gegen Griechenland Krieg geführt hätte.

e. Die biblische Frophetie ist selektiv und übergeht den Rest der persi schen Könige und die restlichen 150 Jahre persischer Geschichte. Der nächste König, der wichtig ist, ist der erste König von Griechenland.


2. Das zweite heidnische Weltreich, das beschrieben wird, ist das griechische Weltreich. Satan hat auch einen Engelfürsten, der für Griechenland zuständig ist (Dan. 10,21). Unter diesem Engelfürsten Griechenlands ist ein mächtiger König. Dan. 11,3-4.

a. Dieser mächtige König ist Alexander der Große, das "ansehnliche Horn" von Daniel 8,5, dessen Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht zerbro chen ist. Dan. 11,4; vgl. Dan. 8,5-8.


b. Als Alexander starb, erbte nicht sein Sohn das Reich. Das Reich wurde unter vier seiner Generäle zerteilt. Dan. 11,4; vgl. Dan. 7,6; 8,8.


Die Könige des Sudens und des Nordens (Dan. 11,5-20)

1. Von den vier Restreichen aus dem griechischen Weltreich waren für Israel das syrische Reich (König des Nordens) und das ägyptische Reich (König des Sudens) von besonderer Bedeutung. Da diese beiden Reiche sich gegen seitig bekriegten, und da Israel geographisch zwischen diesen beiden lag, war es ständig in die Kriege dieser beiden Könige verwickelt.

2. Daniel 11,5-9 beschreibt verschiedene Auseinandersetzungen zwischen dem König des Südens und dem König des Nordens. Wer die Geschichte Ägyp tens und Syriens kennt, kann die Einzelheiten recht gut identifizieren.

3. Daniel 11,10-19 beschreibt die Kriegszüge des Königs des Nordens, Antiochus III, (der Große; 222-187 v.Chr.). 190 v.Chr. verlor er eine wichtige Schlacht gegen die Römer (11,18). Dadurch wurde er gegenüber Rom tribut pflichtig und musste Rom seinen Sohn als Sicherheitsgeisel überlassen.

4. Daniel 11,20 beschreibt Seleukus IV Philopater (Sohn von Antiochus III), der Judäa schwer besteuern ließ und dann später vergiftet wurde.

Antiochus IV. Epiphanes (Dan. 11,21-35)

1. Daniel 11,21-35 beschreibt die Karriere von Antiochus Epiphanes (175-164 v.Chr.). Er erschlich sich den Thron, da er kein berechtigter Thronfolger war. Dan. 11,20.

2. Nach einigen kriegerischen Auseinandersetiungen mit Ägypten unternahm er 168 v.Chr. einen zweiten Feldzug gegen Ägypten.

a. Die Ptolemäer sicherten sich die Hilfe Roms. Antiochus IV. konnte fast ungehindert bis Alexandrien vordringen.

 b. In Alexandrien erfuhr er, dass die römische Flotte im Hafen von Alexan drien lag und ihn erwartete. Er nützte die Gelegenheit, um dem Vertreter Roms einen Höflichkeitsbesuch abzustatten.

c. Die Römer legten ihm nahe, die Freunde der Römer in Ruhe zu lassen. Antiochus IV. wollte sich mit seinen Ratgebern beraten. Da zeichnete der römische General einen Kreis um Antiochus IV. und gebot ihm, sich zu entscheiden, bevor er den Kreis verlässt.

3. Antiochus IV. zog sich gedemütigt zurück. Auf dem Rückweg entlud er sei nen Zorn über den Juden, er eroberte Jerusalem und plünderte den Tempel.

a. Er kam mit einer Armee von 22000 Mann gegen Jerusalem. Tausende
Juden wurden ermordet.
Antiochus IV.
gebot den Juden, die griechischen Götter anzubeten.
Verweigerung bedeutete die Todesstrafe.
Viele Juden liefen zu ihm über.

b. Zu diesem Zeitpunkt entweihte er den Tempel,
 beendete das tägliche Opfer und erstellte "das Gräuelbild der Verwüstung"
 (Statue des Jupiter Olympus) im Tempel. Dan. 11,21-31.

c. Später identifizierte Antiochus IV. Epiphanes sich selbst mit Jupiter
und forderte Anbetung.

4. In dieser schweren Zeit war das Volk gespalten.
Viele Juden kehrten Gott den Rücken.
Aber es gab auch noch viele, die Gott treu blieben mit der Folge, dass sie verfolgt wurden. Dan. 11,32-33.

5. Der Widerstand der Makkabäer brachte nur einen Teilerfolg.
Teilweise waren die Makkabäer selbst gottlos und grausam. Dan. 11,34-35.


Noch unerfüllte, zukünftige Ereignisse
 Die Machtergreifung des endzeitlichen Antichristen (Dan. 11,36-39)

1. Antiochus IV. Epiphanes war in vielem ein Schattenbild für den Antichristen.
Daniel 11,35 leitet von dem gottlosen Antiochus Epiphanes
 (das kleine Horn aus Daniel 8) über zu dem zukünftigen Antichristen
 (dem kleinen Horn aus Daniel 7).

2. Daniel 11,35-39 findet in der Geschichte keine Erfüllung. Die Verse sind eine Beschreibung des endzeitlichen Antichristen und der Anfangszeit der siebzigsten Jahrwoche aus Daniel 9,27.

a. Daniel 11,35 spricht von der "Zeit des Endes". Schon Daniel 10,14 weist auf eine "ferne Zeit" hin.
    Vgl. Dan. 11,40.
b. Die beschriebenen Ereignisse passen nicht auf die Karriere des Antiochus IV.
 Epiphanes (weil sie eine andere Person, den endzeitlichen Antichristen, beschreiben).
Dan. 11,36-12,1.

c. Daniel 12,1 -2 verbindet die Zeit der vorhergehenden Verse mit der zu künftigen Zeit der großen Trübsal (zweite Hälfte der 70. Jahrwoche) und der Auferstehung.

3. Der endzeitliche Antichrist wird in Daniel 11,36-39 beschrieben:

a. Er wird ein Gewaltherrscher sein, der in seinen Totalitätsansprüchen
    Leib und Seele der Menschen beherrschen wird.
     Dan. 11,36; vgl. Dan. 7,21-25.


b. Er wird den Gott seiner Väter nicht achten.
 Einige Ausleger schließen daraus, dass der endzeitliche Antichrist ein Jude sein wird.

1) In Offenbarung 13,1 kommt der endzeitliche Antichrist (↓↓↓)  aus dem Meer,
      ein Bild für die Völker (Dan. 7,2-3; Off. 17,15).

Er kann jedoch trotzdem ein Jude sein, der in den heidnischen Völkern zur Macht kommt.

2) Man nimmt zu Recht an, dass die Juden keinen Nichtjuden als ihren Messias akzeptieren werden. Vgl. 5.Mo. 18,15; 2.Sam. 7,12; Joh. 5,43.

c. Er wird den Lieblingsgott der Frauen nicht achten (vgl. Hes. 8,14).

 Diese Stelle ist etwas unklar. Manche übersetzen in Anlehnung an 2.Samuel 1,26: "Er wird Frauenliebe (oder: "das, was Frauen lieben") nicht respektieren.

d. Er wird ein erfolgreicher militärischer Führer sein. Sein Interesse gilt den militärischen Geräten. Dan. 11,38-39. Der erste Teil der 70. Jahrwoche (Dan. 11,40-45)

1. Daniel 11,40-45 beschreibt drei Könige:
a Den König des Südens: Ägypten und seine Verbündeten.
    Manche Ausleger sehen hier eine Allianz nordafrikanischer Länder.

b. Den König des Nordens, der hier größer sein muss als nur Syrien und wahrscheinlich
    Russland, das genau nördlich liegt, einschließt.
    Vgl. Hes. 38 -F 39.

c. Den Antichristen, der in den Versen 36 bis 39 schon beschrieben wurde.

2. In Daniel 11,40-45 werden viele persönliche Fürwörter verwendet, und es ist schwierig zu bestimmen, ob sich alle auf den Antichristen beziehen, oder ob sie sich auf den König des Nordens beziehen.
  Traditionell werden Verse 41-45 auf den Antichristen bezogen.

3. Whitcomb sieht allerdings einige Schwierigkeiten, die Verse 41 bis 45 auf den Antichristen zu beziehen. Er bezieht diese persönlichen Fürwörter auf den König des Nordens:

a. Die Übersetzung von Vers 40 lautet dann folgendermaßen:
  "Und zur Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm (Antichristen) mes sen. Und der König des Nordens wird mit Wagen und mit Reitern und mit Schiffen gegen ihn (Antichristen) anstürmen und er (der König des Nordens) wird in die Länder einfallen und sie überfluten....".

b. Die in Verse 41 bis 45 folgenden persönlichen Fürwörter beziehen sich dann nicht auf den Antichristen, sondern auf den König des Nordens.


4. Bis auf weiteres wird in diesen Versen einiges unklar bleiben, so dass wir mit unseren Auslegungen und Identifizierungen sorgfältig sein müssen. Whitcomb macht folgende Vorschläge:

a. Der Antichrist schließt am Anfang der 70. Jahrwoche mit Israel einen Verteidigungsbund.
   Vermutlich wird er sich dann mit seinem Heer in Israel aufhalten. Vgl. Dan. 9,27.

b. Der König des Sudens (verbündet mit dem König des Nordens) wird den Antichristen und sein Heer in Palästina angreifen. Man muss beachten, dass in erster Linie der Antichrist und sein Heer (der sich mit seinem Heer in Israel befindet) angegriffen werden.

c. Der Antichrist erhält in der Auseinandersetzung mit dem König des Nor dens eine tödliche Wunde.
Der Antichrist geht in den Bereich der Toten und "ist nicht mehr".
    Off. 13,3+12-1-14; 17,8+11.

d. Der König des Nordens überrennt Palästina und die Gebiete seines Ver bündeten, des Königs des Südens, so schnell, dass er Edom, Moab und Ammon unberührt liegen lässt. Dabei wird er die Schätze Ägyptens und seiner Verbündeten erobern. Dan. 11,41-43 e. Der König des Nordens wird auf seinem Eroberungszug durch Gerüchte aus dem Osten und dem Norden (Palästina) erschreckt werden. Dan. 11,44-45.

1) Der Antichrist wird durch die Macht Satans (des Drachens) befähigt, aus dem Abgrund in dieses Leben zurückzukommen. Vgl. Off. 13,1-10.

2) Vermutlich verliert der Antichrist sein Leben in Jerusalem und kommt in Jemsalem ins Leben zurück. Der Antichrist ist der "falsche Messias" und ahmt auf diese Weise den Tod und die Auferstehung Jesu Christi nach. Dabei müssen wir beachten, dass der Antichrist ins irdische Le ben zurückkommt, währenddem Jesus einen Auferstehungsleib hat.
      Vgl. Off. 17,7-9.

3) Bisher war der Antichrist der siebte große Feind Israels. Jetzt ist er der achte große Feind Israels. Vgl. Off. 17,10-11.

f. Der König des Nordens geht zurück nach Palästina und wird dort durch Gottes Eingreifen vernichtet.
      Dan. 11,44-45; vgl. Hes. 38 +39.

Die Mitte der 70. Jahrwoche
 In der Mitte der 70. Jahrwoche kommt der Antichrist zur absoluten Weltherrschaft. Wie ist das möglich?

1. Die Rückkehr des Antichristen ins irdische Leben löst überall Verwunderung aus und es
      wird ihm ermöglicht, sich als Gott darzustellen.
       Vgl. Off. 13,11-14.


2. Oer falsche Prophet errichtet im Tempel in Jerusalem ein Bild des
Antichristen
  (Matth. 24,15 Dan. 9,27; vgl. Dan. 11,31 als Vorbild),
 dem er Leben gibt und die Macht, die Gegner zu töten.
   Off. 13,14-15.

3. Der falsche Prophet bezeugt den Antichristen als den allmächtigen Gott und lässt als Beweis Feuer vom Himmel fallen. 2.Thess. 2,4; Off. 13,13.

4. Die Vernichtung des Königs des Nordens und des Königs des Südens, deren sich der Antichrist möglicherweise rühmt, hinterlässt ein Machtvakuum. Vgl. Hes. 38 + 39.

Der zweite Teil der 70. Jahrwoche:
 die große Trübsal Israels (Dan. 12,1)

1. Die Zerstörung des Königs des Nordens, als den großen Feind des Antichris ten, überläset die Weltmacht dem Antichristen.
Damit beginnt für Israel die dreieinhalbjährige Zeit der großen Trübsal.
      Dan. 9,27; 12,1; vgl. Jer. 30,7.

 a. Der Antichrist lässt die beiden Zeugen, die während der ersten dreiein halb Jahre der siebzigsten Jahrwoche geweissagt haben, töten. Off. 11,3-14.

b. Der Antichrist bricht seinen siebenjährigen Bund mit Israel und beginnt eine grausame Verfolgung der gläubigen Israeliten. Dan. 9,27; 12,1; Off. 12,6.

2. Der zweite Teil der 7Ü.Jahrwoche wird für Israel eine so große Krise sein, dass der Engelfürst Michael für das Volk Israel eintreten muss. Dan. 12,1a.

3. Die nun folgende Zeit wird beschrieben als eine so schreckliche Zeit, wie sie nie gewesen ist und danach auch nie wieder sein wird.
Dan. 12,1b; vgl. Matth. 24,21-22.

Das Ende der 70. Jahrwoche:
die Auferstehung (Dan. 12,2)

1. Der Zeit der großen Trübsal wird die Auferstehung folgen. Die Auferstehung wird eine Zeit der Belohnung der Gerechten sein. Aber auch die Ungerechten werden auferstehen und ewige Schande leiden.
Dan. 12,2-3.

2. Daniel erhält die Verheißung, dass er am Ende der Tage zu seinem Erbteil auferstehen wird. Dan. 12,13.

Wiederholungsfragen zur Vertiefung
1. Wie identifizieren Sie die zwei heidnischen Weltreiche von Daniel 11,2-4?
2. Was wird in Daniel 11,21-35 über "Antiochus Epiphanes" gesagt?
3. Was sagt Daniel über die Machtergreifung des zukünftigen Antichristen?
4. Was sagt Daniel über den ersten Teil der siebzigsten Jahrwoche?
5. Wie identifizieren Sie die "persönlichen Fürwörter" und die drei Könige in Daniel 11,40-
         45? Begründen Sie Ihre Antwort.
6. Was sagt Daniel über den zweiten Teil der siebzigsten Jahrwoche?
7. Was wird in Daniel 12 über die große Trübsal gesagt?
8. Was geschieht nach der siebzigsten Jahrwoche?