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Auferstehung  

Auferstehung. Zusammenfassung :

ἀνάστασις (anastasis) : Auferstehung

 Importantia

αναστασις, εως anástasis

Übersetzung: Auferstehung

Anzahl: 42

Grammatik: N f

Herkunft: Tät. und Zustandekommen von G450 ανιστημι an-ístemi aufstehen

Kautz

Gräz.: in Inschriften oft: d. "Aufstellen" bzw. Errichten einer Bildsäule oder eines Denkmahls (2,119). Nicht aber von: "Totenauferstehung"!

Bedeutung

Tät.: d. Aufstehen

                                

d. Akt d. Aufstehens: d. Erheben (vom Stuhl); d.

                                   "Erwecken". Sach 3,8; Lk 2,34;          

                             Zustandekommen: d. Auferstehung

                                 

von d. Toten:

                                         

Christus. Apg 1,22; 2,31; 4,33; Röm 1,4; 6,5; Phil

                                           3,10; 1Petr 1,3; 3,21;

                                         

d. Gläubigen zum ewigen Leben. Mt 22,23; ua.

                                        

d. Ungläubigen zum Gericht. Joh 5,29; ua.

                                         

Totenauferweckungen in früheren Zeiten, vgl. 1Kö

                                           17,17; Hebr 11,35;                                                            

                                                    

Statistik

Vorkommen: 42; Stellen: 40; Übersetzungen: 3

Auferstehung (37x in 35 Stellen)

Toten-Auferstehung (4x in 4 Stellen)

Aufstehen (1x in 1 Stelle)

 

(1) Die Auferstehung der Toten wurde von den Patriarchen geglaubt (vgl. 1. M. 22, 5 mit Hebr. 11. 19: Hiob 19, 25-27) und durch die Propheten offenbart (Jes. 26, 19 Dan. 12, 2. 13: Hos. 13, 14), und Wunder an Toten, die wieder zum Leben erweckt wurden, werden in dem A.T. berichtet (2. Kön. 4, 32-35; 13, 21).

 (2) Jesus Christus gab Toten das Leben wieder (Mt. 9, 25: Lk. 7, 12-15: Job. 11, 43-44),

→2ER sagte Seine eigene Auferstehung voraus (Joh. 10, 18: Lk. 24, 1-8).

  (3) Eine Auferstehung von Leibern folgte der Auferstehung Christi (Mt. 27, 52-53), und die Apostel erweckten Tote (Ap. 9, 36-41: 20, 9-10).

  (4) Zwei Auferstehungen sind noch zukünftig und schließen alle ein, «die in den Gräbern sind» (Joh. 5, 28).

Diese werden von einander unterschieden und zwar die «erste Auferstehung», die eine Auferstehung «des Lebens» ist (Joh. 5, 28-29: 1. Kor. 15,22-23: 1. Thess. 4, 14-17: Offb. 20, 4-6), und eine zweite Auferstehung, die eine Auferstehung «zur Verdammnis» ist, d. h. zum Gericht (Joh. 5, 28-29: Offb. 20. 5-6. 11-13).

 

Sie sind durch einen Zeitraum von 1000 Jahren voneinander getrennt (Offb. 20. 5). Die «erste Auferstehung» zum Leben wird bei dem zweiten Kommen Christi geschehen (1. Kor. 15. 23). die Gläubigen des Zeitalters der Gemeinde werden Ihm in der Luft begegnen (1. Thess. 4. 16-17), und die Märtyrer aus der Zeit der Großen Trübsal werden am Ende der Trübsal auferweckt werden, wenn Christus zu der Erde zurück kehrt, um das tausendjährige Reich aufzurichten. Die Gläubigen des Alten Testamentes werden ebenso an der ersten Auferstehung teilnehmen.

 

 Manche nehmen an, daß diese mit der Gemeinde auferweckt werden (1. Thess. 4, 16-17: 1. Kor. 15, 51-53), vor der Trübsal: andere meinen, daß es mehr im Ein klang mit den Schriften des A.T. ist, daß man die Gläubigen des A.T. einschließt in die Auferstehung nach der Trübsal (Offb. 20. 4-6), weil beide, Jesaia und Daniel erwähnen, daß die Auferstehung der Heiligen des A.T. nach einer Zeit großer Trübsal stattßndet (Jes. 26, 16-21: Dan. 12, 1-3).

 (5) Der sterbliche Leib wird sich zu dem Leib der Auferstehung verhalten wie sich ein gesätes Getreidekorn zu der Ähre in der Ernte verhält O. Kor. 15, 37-38): der Leib der Auferstehung wird unverweslich, herr lich, mächtig und geistlich sein (1. Kor. 15, 42-44. 49).

 (6) Die Leiber der lebenden Gläubigen werden zu derselben Zeit in einem Augenblick verwandelt werden (1. Kor. 15, 50-53; Phil. 3. 20-21). Diese Verwandlung der Lebenden und die Auferstehung der Toten in Christus wird genannt: die «Erlösung unseres Leibes» (Röm. 8, 23: vgl. Eph. 1. 13-14). Und

 (7) nach 1000 Jahren wird die Auferstehung zum Gericht (Joh. 5. 29) stattflnden. Der Auferstehungsleib der bösen Toten wird nicht beschrieben. Sie werden nach ihren Werken gerichtet werden, und sie werden dann in den feurigen Pfuhl geworfen wer den (Offb. 20, 7-15).

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 Auferstehung, auferstehen

 

I) DER BIBLISCHE BEGRIFF

A. ist ein Zentralbegriff der Bibel. Gegenüber einer griech. Unsterblichkeitshoffnung bezeugt die Schrift die Wiedererstehung des ganzen Menschen nach Geist, Seele und Leib. Das NT kennt die beiden Ausdrücke anastänai und egeiresthai (»auferstehen« und »auferweckt werden«) und verwendet sie im Sinne von Rückkehr ins Leben. »Auferstehung« und »Auferweckung« sind zwei Seiten derselben Sache. Im AT bricht die Hoffnung auf die A. erst in den späteren Teilen allmählich durch. Die bibl. Bezeugung von der A. gipfelt in der johanneischen Erkenntnis, daß Jesus Christus in seiner Person das Auferstehungsleben darstellt »Ich bin die A. und das Leben« ( Joh 11,25 ). Daher wird hier vornehmlich von Christus zu reden sein.

 II) DER ATL. BEFUND

Die israelit. Frommen haben unter der Wirkung des Gottesgeistes einen beachtlichen Wirklichkeitssinn in der Schau des Todes und des Lebens nach dem Tode entwickelt. Man stirbt im Alten Bund nicht leicht; der Tod bedeutet ein Versinken in das Schattenreich der Toten, in dem man Gottes nicht mehr gedenkt ( Ps 6,6; 115,17 ). Die Toten führen ein bejammernswertes Dasein, getrennt von Gott ( Ps 88,6. 11 ). Der Tod wird hier von seiner ganzen lebensfeindlichen Seite erlebt. Vgl.  Hölle ,  Tod .

 

Anderseits ist mit dem atl. Gottesbegriff bereits der Keim einer Auferstehungshoffnung gegeben. Ursprung des Auferstehungsglaubens ist die Wahrheit: Der Herr hat Macht über Leben und Tod. »Der Herr tötet und macht lebendig, führt hinab zu den Toten und wieder herauf« ( 1Sam 2,6 ). »Denn du wirst mich nicht dem Tode überlassen und nicht zugeben, daß dein Heiliger die Grube sehe« ( Ps 16,10 ). Solche und ähnliche Worte deuten bereits auf eine Wiederherstellung des im Tode verlorenen und versunkenen Lebens. Ein entscheidender Einsatzpunkt für die entstehende A.-Hoffnung ist die Erkenntnis, daß die Verbindung mit Gott nicht einfach abreißen kann ( Ps 73,23. 26 ).In die Reihe dieser Zeugnisse gehören noch 5Mo 32,39 ; Hiob 19,25-27 ; Jes 26,19 ; Hes 37,1-14 und vor allem als leuchtendes Zeugnis des Auferstehungsglaubens im AT Dan 12,2-3 . Hier ist bereits wie in Joh 5,29 von einer doppelten A. (zum Leben und zum Gericht) die Rede, allerdings noch nicht von einer A. aller, sondern vieler. Immer heller bricht das Licht über die A. der Toten im späteren Judentum hindurch. In der Makkabäerzeit finden die Märtyrer Trost in der Auferstehungshoffnung ( 2Makk 7,9. 11. 14 ).

 daß der Herr Macht hat, aus dem Totenreich zurückzurufen und einen toten Körper noch einmal zum Leben zu erwecken, ist dem AT durch die Erfahrung bekannt. Solche Totenerweckungen werden gewißimmer als mächtige Glaubensstärkung im Blick auf die einstige A. der Toten erlebt worden sein. Es werden im AT drei solcher Erweckungen Toter berichtet: 1Kön 17,17-24 (Elia), 2Kön 4,31-37 (Elisa) und 2Kön 13,21 (ein Mann). Mit dieser Einstellung (Ernstnehmen des ganzen Todesgeschehens und ebenso ernsthaftes Rechnen mit den Möglichkeiten Gottes, der nicht vor dem Tode kapituliert) war Israel wohl vorbereitet für die Erscheinung dessen, der sich selbst die A. nannte.

 

III) DIE ERFÜLLUNG DER AUFERSTEHUNGSHOFFNUNG IN CHRISTUS

A) JESUS IST DIE AUFERSTEHUNG

 Wesentlich für die bibl. Auferstehungshoffnung ist ihre Bezogenheit auf Christus. Grundlegendes hierüber steht in Joh 11,23-26 . Martas gläubige Hoffnung »ich weiß wohl, daß er [Lazarus] auferstehen wird - bei der A. am Jüngsten Tage« ist korrekt, aber eben nur eine Fernhoffnung. Als solche ist sie nicht genügend und auch für den Augenblick wenig tröstend. In Jesus wird jedoch diese Fernhoffnung Gegenwartshoffnung: »Ich bin die A. und das Leben«. In seinem ganzen Sein als das fleischgewordene Wort ( Joh 1,14 ) vergegenwärtigt und verwirklicht Jesus Christus das für die Hoffnung so ferne Ziel. »In ihm war das Leben« ( Joh 1,4 ). Wo Jesus ist, da wirken bereits neugestaltend und belebend die Kräfte der zukünftigen Welt ( Mt 11,4-6 ). So hat Jesus auch Tote auferweckt: Mt 9,18-26 par. (Tochter des Jaïrus), Lk 7,11-17 (Jüngling zu Nain) und Joh 11,17-45 (Lazarus). So ist er selber auferstanden, nachdem er seinen Auftrag erfüllt hatte, durch seinen Tod dem die Macht zu nehmen, der durch den Tod seine Macht ausübt, nämlich dem Teufel ( Hebr 2,14 ). Was sagt die Schrift über die A. Jesu?

 

1) Neben den Aussagen der apostol. Briefe und der Apg. haben wir das Zeugnis der Evv. In den Briefen ist vor allem auf das Zeugnis des Paulus hinzuweisen, das auf Überlieferung und eigenem Erleben beruht ( 1Kor 15,3-8 ), sowie auf den Hymnus in Phil 2,6-11 . Das Zeugnis der Evv. ist keineswegs einheitlich, was seine Glaubwürdigkeit nicht beeinträchtigt - im Gegenteil. Wir haben eine gemeinsame Kernerzählung der drei ersten Evv. über die Erlebnisse einiger Frauen am frühen Morgen des Auferstehungstages: Mk 16,1-8 ; Mt 28,1-8 ; Lk 24,1-11 . Übereinstimmend wird hier berichtet, daß einige Frauen am Sonntagmorgen sehr früh zum Grabe kommen und das Grab leer finden (die A. Jesu selbst wird nicht beschrieben - im Unterschied zu verschiedenen apokryphen Evv.). Sie vernehmen aus dem Mund eines Engels die Botschaft »Jesus ist auferstanden« und dazu den Auftrag, den Jüngern eine Begegnung mit dem Auferstandenen in Galiläa anzukündigen (Mt und Mk).

 

Darüber hinaus haben alle vier Evangelisten ein reiches Sondergut. Nur Mt berichtet von der Grabeswache ( Mt 27,62-66 ), der Bestechung der Wächter ( Mt 28,11-15 ), einer Erscheinung Jesu selbst vor den beiden Frauen (V. 9 f) und der Offenbarung des Auferstandenen auf einem Berg in Galiläa mit dem Missionsbefehl (V. 16-20 ). Im Sondergut des Mk ( Mk 16,9-20 ; diese Verse fehlen in den älteren Hss.) wird von Erscheinungen Jesu von Ostern bis zur Himmelfahrt berichtet. Während Mt und Mk nur Erscheinungen Jesu in Galiläa kennen, weiß Lk nur von solchen in und um Jerusalem zu erzählen. Das Sondergut des Lk bilden die Geschichte von den Emmausjüngern ( Lk 24,13-35 ),Berichte über eine Erscheinung des Auferstandenen am Ostersonntagabend im Jüngerkreis (V. 36-49 ) und sein Abschied von den Jüngern (V. 50-53 ). Hierher gehört auch Apg 1,1-12 mit der Erwähnung, daß Jesus »vierzig Tage lang« den Aposteln nach seinem Leiden erschienen sei.

 

Der johanneische Auferstehungsbericht spricht zunächst von dem leeren Grab. Petrus und Johannes überzeugen sich davon ( Joh 20,2-10 ). Der Auferstandene erscheint der Maria von Magdala (V. 1. 11-18 ). Er offenbart sich ferner am Abend desselben Tages bei verschlossenen Türen den Jüngern ohne Thomas (V. 19-23 ) und acht Tage später, wiederum bei verschlossenen Türen, demselben Kreis mit Thomas, der durch diese Begegnung seine Zweifel aufgibt (V. 24-29 ). Joh 21 enthält eine weitere Offenbarung Jesu vor einigen Jüngern am See von Tiberias (d.i. der See Genezareth) mit einem wunderbarem Fischzug, einem Mahl am Ufer und dem Gespräch Jesu mit Petrus.

 

2) Wie steht es nun mit der Glaubwürdigkeit der A. Jesu? Sie geschah ganz im Verborgenen und entzieht sich damit dem Zugriff der historischen Wissenschaft. Historisch beweisbar jedoch ist der Glaube der Jünger Jesu an die A. ihres Herrn. Dieser Glaube war wohlbegründet:

a) durch zuverlässige Zeugen:

 Am zuverlässigsten hat sich auch hier an den Jüngern das Zeugnis des Heiligen Geistes ausgewirkt. Ohne dieses innere Zeugnis hätten nämlich die anderen Zeugen der A. Christi ihre Wirkung verfehlt. Übereinstimmend weisen alle Evangelisten auf den Unglauben und Zweifel der Jünger hin, der zu überwinden war ( Mt 28,17 ; Mk 16,14 ; Lk 24,11. 25. 36 ; Joh 20,24 ). Diese Tatsache, daß der Unglaube der Jünger durch das Einwirken des Geistes Gottes überwunden werden mußte, spricht für die Glaubwürdigkeit der A. als eines objektiven Geschehens und gegen die Annahme, daß die Jünger subjektiv etwa in der Form von Visionen den Auferstehungsglauben aus sich heraus gebildet hätten. Unter der Mitbezeugung des Heiligen Geistes gab es für die Jünger vier zuverlässige Zeugen: das Zeugnis des AT (s.o.), das Zeugnis Jesu vor seinem Tode über seine bevorstehende A. ( Mt 16,21; 17,23; 20,19 par.), das Zeugnis der Frauen, und das Zeugnis des leeren Grabes. Vor allem wurde jedoch ihr Auferstehungsglaube begründet.

b) durch die Erscheinungen des Auferstandenen:

 Erst durch die Erscheinungen des Auferstandenen wurden die Jünger »Zeugen seiner Auferstehung« (vgl. Apg 1,22 ). Diese Offenbarungen selbst können niemals Gegenstand historischer Forschung sein. Wir gehen nicht fehl in der Annahme, daß der auferstandene Herr seinen Jüngern nicht in der vollendeten Herrlichkeitsgestalt, die er bei dem Vater hat, erschienen ist. Diese hätten sie nicht ertragen können (vgl. Offb 1,17 ). Vielmehr ist er ihnen »in anderer Gestalt« begegnet ( Mk 16,12 ). Er gab sich ihnen also in abgewandelter Gestalt kund, der Maria von Magdala als »Gärtner«, den Emmausjüngern als »Fremdling«, den Jüngern am Osterabend in faßbarer Leiblichkeit, er aß und trank vor ihnen ( Lk 24,42 ) ebenso dem Thomas eine Woche später. Er sieht und betastet Nägelmale und Seitenwunde. In Wirklichkeit war Jesu Auferstehungsleib nicht mehr den irdischen Bedingungen des Stoffes, der Zeit und des Raumes unterworfen. Darum konnte der Auferstandene in verschlossenen Räumen erscheinen. Alles in allem ist der Glaube der Apostel an die A. Jesu wohlbegründet. Auf ihrem Glauben und Zeugnis ruht unser Auferstehungsglaube.

 B) JESUS IST UNSERE AUFERSTEHUNG HEUTE

 Es ist sofort deutlich zu machen, daß der christl. Auferstehungsglaube etwas anderes ist als eine Hoffnung auf ferne Zeiten. »Gelobet sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die A. Jesu Christi von den Toten« ( 1Petr 1,3 ). Wir können also zugespitzt sagen, daß wir nicht nur eine Hoffnung haben, sondern daß sich diese Hoffnung an uns, die wir glauben, bereits jetzt zu verwirklichen anfängt. Es muß allemal der Schritt vollzogen werden von dem dogmatisch-rechtgläubigen »Einst« zu dem triebkräftigen und bewegenden »Hier und Jetzt«! Wir haben im Glauben mit Sofortwirkungen der A. Jesu Christi zu rechnen. Von einer solchen Sofortwirkung berichtet Mt 27,52 . Gott hat Jesus von den Toten auferweckt und ihn damit glorreich gerechtfertigt und beglaubigt. Der nun errungene Sieg über die Macht des Todes wurde sofort in der Mitauferweckung einer Erstlingsschar offenbar. Hiermit ist das neue Auferstehungszeitalter eingeleitet worden. Es ist bibl. erlaubt zu sagen: Die A. der Gläubigen hat bereits begonnen.

 1) Es müssen hier beide Wörter betont werden: das »hat« und auch das »begonnen«; denn das »hat« will bezeugen, daß die A. der Gläubigen ein mit der A. Jesu bereits eingeleiteter Vorgang ist, der sich im Vollzuge befindet, und das »begonnen« deutet darauf hin, daß er einen Abschluß finden muß, der erst mit der Wiederkunft des Herrn erfolgen wird, wir befinden uns also in einer Situation des »Schon« und »Noch nicht« (Oscar Cullmann).

 Zunächst haben wir von der Mitauferstehung der Gläubigen, d.h. derer, »die Christus angehören« ( 1Kor 15,23 ), zu sprechen, wie es die an dieser Stelle aufgestellte Reihenfolge gebietet: »Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus, danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören«. Solchen Gläubigen gelten die Worte: »Mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht...« ( Kol 2,12 ). »Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so...« ( Kol 3,1 ). Also gibt es durch den Glauben eine fortlaufende »Herausauferstehung aus den Toten« (so wörtlich Phil 3,11 ). Dieser Glaube vollzieht sich in den Gläubigen auf Grund derselben Kraftwirkung, mit der Gott Christus auferweckt hat ( Eph 1,19 ). So ist die Aufforderung zu verstehen: »Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten« ( Eph. 5,14 ). Diese »A. von den Toten«, die auch Neu- bzw. Wiedergeburt genannt wird ( Joh 3,3 ), muß hier und jetzt begonnen haben, wenn man in der Wiederkunft des Herrn zu ihr »gelangen« will (vgl. Phil 3,8-11 ).

 2) Wir werden also durch die A. Jesu Christi in ein gegenwärtiges, sich an uns, die wir glauben, vollziehendes Geschehen hineingestellt. Wir gelangen aus dem Zustand des geistlichen Todes in den Lebensbereich Christi hinein ( Eph 2,5 ). Wer so in Christus seine Existenz gefunden hat, der ist eine neue Kreatur ( 2Kor 5,17 ), er wandelt »in einem neuen Leben« ( Röm 6,4 ). Hier wirken sich die Lebenskräfte des Auferstandenen aus. Gott hat ihn ja »um unserer Rechtfertigung willen« auferweckt ( Röm 4,25 ), d.h. damit die neue Wesensgerechtigkeit Jesu Christi in uns Gestalt werde ( Röm 6,4 ).

 3) Wer sich so in das Auferstehungsleben Christi gläubig hineinnehmen läßt, hat bereits jetzt lebendigen Anteil an dem Auferstehungsgeschehen. Er ist hinübergewechselt vom Bereich des Todes in den des Lebens ( Joh 5,24 ). Er wird den Tod (hier im geistlichen Sinne) nicht »sehen« und nicht »schmecken« ( Joh 8,51 ). »Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben« ( Joh 11,25 ). Dieses alles haben wir jedoch hier auf Erden nur »im Glauben« und noch nicht »im Schauen« ( 2Kor 5,7 ). Wir müssen wohl durch viele Bedrängnisse ins Reich Gottes eingehen ( Apg 14,22 ), aber dennoch ist in Christus alles vorgebahnt und geebnet, und schließlich wird in einer kommenden Vollendung das zum herrlichen Abschluß gebracht werden, was seit dem Golgatha- und Ostergeschehen mächtig im Werden ist.

 C) »SIEHE, ICH MACHE ALLES NEU!« ( OFFB 21,5 )

 Mit der A. Jesu hat seine Erhöhung und damit der Durchbruch eines neuen Äons (Weltperiode) angefangen. Christi A. bedeutet eine Revolution in den gesamten Weltzuständen. Sie hat unermeßliche Folgen für die Zukunft der Welt:

 1) Die Vollendung derer, die Christus angehören:

 »Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten A.« ( Offb 20,6 ). Die A. der Gläubigen findet ihren glanzvollen Abschluß, wenn der Herr wiederkommt. Dann wird das gekrönt werden, was im Glauben hier auf Erden begann: die Verwandlung unseres Leibes, der dem Tod und der Nichtigkeit ausgeliefert ist, in die Ebenbildlichkeit seines verherrlichten Leibes ( Phil 3,21 ). Dann wird der Herr die Seinen für alle Zeit mit sich vereinen ( 1Thess 4,13 ). Entsprechend dem verklärten Leibe des auferstandenen Herrn, der nicht mehr den Bedingungen des Raumes, des Stoffes und der Zeit unterworfen war wie ein irdischer Leib, wird es sich auch mit den verklärten Leibern der Auferstandenen verhalten. Sie gehören nicht mehr der Erde an, sondern dem Himmel; sie sind nicht mehr irdisch-stofflich, sondern sie sind geistliche Leiber; sie sind auch nicht mehr der Vergänglichkeit und Verweslichkeit unterworfen, sondern sie sind ewig ( 1Kor 15,42 ). Kurzum: »wir werden ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist« ( 1Joh 3,2 ). Vgl.  Entrückung .

 2) Neue Zustände auf Erden (vgl.  Tausendjähriges Reich ):

 Auferstehungskräfte werden auch das Leben auf dieser Erde neugestalten. Jesus spricht von der »Wiedergeburt«, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit ( Mt 19,28 ). Hier harren noch viele bisher unerfüllte Verheißungen ihrer Erfüllung (z.B. Jes 11,6 ; Sach 8,7. 13. 20-23 ). Wenn der Satan gebunden sein wird, wird der Weg frei sein für die ungeahnte Entfaltung der Lebenskräfte des auferstandenen Herrn auf dieser Erde ( Offb 20,1-6 ).

 3) Die allgemeine Totenauferstehung zum Gericht:

 Die A. Jesu hat unermeßliche Folgen auch für die übrige Menschheit, die nicht an den Herrn glaubt. Nach Jesu Aussage ( Joh 5,28 ) gibt es eine »Auferstehung des Lebens« und eine »Auferstehung des Gerichts«. Von der ersten war oben die Rede. Die zweite steht allen übrigen Menschen bevor. »Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden« ( 1Kor 15,22 ). Diese allgemeine A. geschieht, wenn Christus seine Königsherrschaft in die Hände seines Vaters zurückgeben wird ( 1Kor 15,24 ), also am Ende der Erdentage. Diese A. ist mit dem Jüngsten Gericht verbunden und wird alle Toten vor dem Thron des Weltrichters vereinen. Das in den Gerichtsakten Gottes Geschriebene und die Namenslisten im Buch des Lebens entscheiden über das endgültige Los der Gerichteten ( Offb 20,11-15 ).

 4) Die Vollendung aller Dinge:

 Die allerletzten Folgen der A. Jesu Christi sind für uns noch fast undenkbar. »Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird« ( Jes 65,17 ). Darauf warten »wir«, die Christen ( 2Petr 3,13 ). Der Seher Johannes empfängt in seiner gewaltigen Schau einen Vorgeschmack davon ( Offb 21-22 ). Die in der A. Jesu wirksamen Verwandlungskräfte bergen in sich die Gewähr, daß auch die jetzige leibliche Gestalt des Kosmos zu einer neuen verklärten Leiblichkeit hindurchverwandelt wird ( 2Petr 3,13 ).