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Davidischer Bund
Zwei Hauptabschnitte enthalten die Einzelheiten
über den Abschluss des Bundes mit David, und zwar 2Sam 7,11-17 und 1Chr
17,10-15 . In diesen Texten wird geschildert, wie der Bund zwischen Gott
und David geschlossen wurde, wobei David als Oberhaupt seines Hauses
oder seiner Dynastie fungierte. DAVIDISCHER BUND Die Bestimmungen des davidischen Bundes Für diesen Bund gibt es insgesamt sieben
Bestimmungen. Erstens wurde David der ewige Bestand seines Hauses oder
seiner Dynastie verheißen (2Sam 7,11.16; 1Chr 17,10 ). Zweitens sollten
Davids eigene Söhne, besonders Salomo, nach seinem Tod den Thron
besteigen ( 2Sam 7,12 ). Drittens sollte Salomo den Tempel bauen ( 2Sam
7,13 ). Viertens sollten der Thron Davids und das Reich Salomos ewigen
Bestand haben ( 2Sam 7,13 ). Nicht Salomo selbst war diese ewige Dauer
verheißen, sondern dem Thron, auf dem er sitzen sollte. Fünftens sollte
Salomo wegen seines Ungehorsams bestraft werden, aber Gott würde seine
Barmherzigkeit nicht von ihm wegnehmen ( 2Sam 7,14-15 ). Gott hatte zwar
Saul das Königtum weggenommen, aber Saul befand sich nicht wie Salomo
unter einem bedingungslosen Bund. Sechstens wird der Messias aus dem
Samen bzw. der Nachkommenschaft Davids kommen ( 1Chr 17, 11 ). Siebtens
werden der Thron, das Haus und das Reich des Messias ewigen Bestand
haben ( 1Chr 17,10-14 ). Diese sieben Bestimmungen lassen sich wie folgt
zusammenfassen: Der Bund enthielt vier Verheißungen ewiger Natur, und
zwar über ein ewiges Haus bzw. eine ewige Dynastie, einen ewigen Thron,
ein ewiges Reich und einen ewigen Nachkommen. Der ewige Bestand des
Hauses, des Thrones und des Reiches ist gewährleistet, weil der Same
bzw. die Nachkommenschaft von jemandem verkörpert wird, der selbst ewig
ist, nämlich dem Messias, der wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich
ist. DAVIDISCHER BUND Die Bedeutung des Bundes Die Bedeutung des Bundes mit David liegt darin,
dass er den Aspekt des Samens bzw. der Nachkommenschaft aus dem Bund mit
Abraham verstärkt. Dem Bund mit Abraham zufolge sollte der Messias vom
Samen Abrahams abstammen. Das bedeutete lediglich, dass er ein Jude aus
einem der zwölf Stämme sein sollte. Später, zur Zeit Jakobs, wurde der
messianische Aspekt der Nachkommenschaft auf ein Mitglied des Stammes
Juda beschränkt ( 1Mo 49,10 ). Dann wurde dieser Aspekt noch weiter
eingeengt auf eine bestimmte Familie aus dem Stamm Juda, nämlich die
Familie Davids. In Jer 22,24-30 erfolgte eine weitere Einschränkung. Der
Messias sollte zwar aus dem Samen Davids stammen, aber nicht aus der
Nachkommenschaft von Jechonia (Konja). DAVIDISCHER
BUND Die Bestätigung des Bundes Der Bund mit David wird erneut bestätigt in
2Sam 23,15; Ps 89,1-52; Jes 9,6-7; 11,1; Jer 23,5-6; 30,8-9;
33,14-17.19-26; Hes 37,24-25; Hos 3,4-5; Am 9,11; Lk 1,30-35 und Apg
15,14-18 . Da er nicht an Bedingungen geknüpft ist, ist er noch immer
wirksam. DAVIDISCHER BUND Auswirkungen in diesem Zeitalter Dieser Bund enthielt vier Verheißungen ewiger
Natur. Eine von ihnen bezog sich auf den ewigen Nachkommen. Aufgrund der
Tatsache, dass der Messias, der ewige Nachkomme, jetzt zur Rechten des
Vaters sitzt, wie es David selbst in Ps 110,1 prophezeite, ist der Bund
noch immer wirksam. Als Erfüllung des Aspekts über den ewigen Samen aus
dem Bund mit David wird Jesus der Sohn ( Mt 11; Lk 1,32 ) und die Wurzel
Davids ( Offb 5,5 ) genannt. Jesus herrscht zwar heute nicht vom Thron
Davids aus über ein Reich in Israel, aber das wird in der Zukunft
geschehen. Vertreter der »Ersatz-Theologie« behaupten
nachdrücklich, der gesamte Bund habe sich bereits heute verwirklicht; so
habe sich die Verheißung über den Thron erfüllt, als Jesus sich auf den
Thron seines Vaters gesetzt habe ( Offb 3,21 ). Zweifellos sitzt Jesus
heute auf dem Thron des Vaters. Die Verheißung in Lk 1,32 lautet jedoch,
dass er eines Tages auf dem Thron seines Vaters David sitzen wird. Es
ist töricht zu behaupten, der Thron Davids und der Thron Gottes seien
identisch - es sei denn, die Vertreter der »Ersatz-Theologie« wollen
damit sagen, dass David einst auf dem Thron Gottes, des Vaters, gesessen
habe. DAVIDISCHER BUND Auswirkungen in der Zukunft Eine bedeutende Facette in der endgültigen
Wiederherstellung Israels ist die erneute Aufrichtung des Thrones
Davids, deren eindeutige Grundlage der Bund mit David ist. Jesus hat
drei Ämter: Er ist Prophet, Priester und König. Diese Ämter nimmt er
jedoch nicht gleichzeitig wahr, sondern in chronologischer Reihenfolge.
Bei seinem ersten Kommen und seinem Dienst in der Öffentlichkeit trat er
in seiner ersten Funktion als Prophet auf. Seit seiner Himmelfahrt
fungiert er in seinem zweiten Amt als Priester. Bei seiner Wiederkunft
wird er sein drittes Amt als König antreten, und zwar als König Israels
und der ganzen Welt. Die erneute Aufrichtung des Thrones Davids wird
in prophetischen Texten ebenfalls ausführlich dargestellt, so zum
Beispiel in Ps 89; Jes 9,6-7; 16,5; Jer 23,5-6; 33,14-26; Am 9,11-12 und
Lk 1,32-35 . Siehe auch: Davids Rolle in der biblischen
Prophetie Arnold G. Fruchtenbaum |