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Der Mensch der Gesetzlosigkeit   

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Der Mensch der Gesetzlosigkeit

Die Frage der Identifikation des Menschen der Gesetzlosigkeit hat das Volk Gottes jahrhundertelang beschäftigt, aber im Allgemeinen kamen und kommen dabei nur zwei Kandidaten in Frage,
nämlich die beiden Tiere von Offb 13.
Beim Nachdenken über die Frage, auf welchen von beiden sich 2. Thessalonicher  2 bezieht, sind zwei entscheidende Punkte aus diesem Kapitel wichtig, die hier zitiert werden, zusammen mit anderen Schriftstellen, die sich unserer Auffassung nach darauf beziehen.

1._»Welcher widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist ... sich selbst darstellt, dass er Gott sei« (V. 4).

Darauf bezieht sich die Schriftstelle:
 »Und er wird sich erheben und groß machen über jeden Gott, und wider den Gott der Götter wird er Erstaunliches reden.« »Und auf den Gott seiner Väter wird er nicht achten ... noch auf irgendeinen Gott wird er achten, sondern wird sich über alles erheben« (Dan 11,36-37).

 2._»Dessen Ankunft nach der Wirksamkeit des Satans ist, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge und in allem Betrug der Ungerechtigkeit ...« (V. 9-10). Darauf bezieht sich die Schriftstelle: »Und es tut große Zeichen ... und es verführt die auf der Erde wohnen wegen der Zeichen, welche vor dem Tiere zu tun ihm gegeben wurde ... Und es wurde ihm gegeben, dem Bilde des Tieres Odem (nicht Leben) zu geben ...« (Offb 13,13-15).

Das zweite Zitat bezieht sich auf das zweite Tier, aber es bestehen gewisse Meinungsverschiedenheiten darüber, welches der Tiere im ersten Zitat angesprochen ist.

Wir glauben, dass die Stelle in Dan 11,36-37 sich ebenfalls auf das zweite Tier von Offb 13 bezieht.
Der Ausdruck »der Gott seiner Väter« wird in der Geschichte Israels im AT häufig gebraucht;
siehe
2. Könige  21,22; 2Chr 21,10; 28,25; 30,19; 33,12.

Dadurch wird der »nach seinem Gutdünken handelnde König« als abgefallener Jude identifiziert.

Deshalb kann sich der Vers nicht auf das erste Tier von Offb 13 beziehen, weil diese Person ein Römer ist.
Dieser Schluss gründet auf der Aussage in Dan 9,26, wo das zukünftige Haupt des wiederhergestellten römischen Kaiserreiches beschrieben ist und zwar als der Fürst des »Volkes, das die Stadt und das Heiligtum zerstören wird«.

Nun wird aber allgemein anerkannt, dass dies ein Hinweis auf die Zerstörung Jerusalems 70 n. Chr ist, und das Volk waren die Römer.
Allein schon auf dieser Basis glauben wir, dass der Mensch der Gesetzlosigkeit das zweite Tier von Offb 13 ist, und während es im Zusammenhang der Thessalonicherbriefe nicht möglich ist, weiter darauf einzugehen, möchten wir darauf hinweisen, dass das, was wir in anderen Schriftstellen über den zukünftigen religiösen Führer finden, mit dem in 2. Thes 2 Angedeuteten übereinstimmt.

Der Umstand, dass er der falsche Prophet ist (Offb 16,13; 19,20) mit lammgleichen Zügen, passt zu jemand, der sich als der falsche Christus (anti, an Stelle von, anstatt) Satans offenbart,
und Mt 24,5 zeigt, dass Betrug und Verführung Kennzeichen des Antichrists sind.

Hier haben wir den, der in seinem eigenen Namen kommt (Joh 5,43), sich selbst in all seiner aufgeblasenen Selbstherrlichkeit brüstet, den personifizierten »Lügner« (1.Jo 2,22), den nach Gutdünken handelnden König (Dan 11,36), den »nichtigen Hirten« (Sach 11,17).

 Wie Saul wird er der vom Volk Erwählte für den Thron Israels sein, ehe Gott den Mann nach Seinem Herzen offenbart.

Ohne Zweifel wird der große Abfall den Weg für diesen abgefallenen Juden ebnen; und seine gewaltigen satanischen Verführungskünste werden ihm bei seiner Aufgabe helfen, das dekadente gottlose Judentum und die christuslose Christenheit zu einem großen Publikum für den eigentlichen Zweck seines Auftauchens zu verschmelzen, nämlich die Anbetung Satans.

Er ist wie ein Lamm, hat aber die Stimme eines Drachen. Seine beiden Hörner zeigen, dass Satan, gewaltsam aus seiner antihohenpriesterlichen Rolle des Verklagens der Brüder im Himmel entfernt, nun auf der Erde die Ämter Christi als Prophet und König sucht.

 Die Versammlung ist in den Himmel entrückt,
so füllt nun der große Abfall das Vakuum; der Heilige Geist ist in den Himmel zurückgezogen, so ist nun Satan auf der Erde aktiv. Gott wird nicht mehr anerkannt
 – ein Mensch, ein Jude, sitzt im Tempel Gottes und posiert als Gott.
Hier sehen wir den Menschen am Ende der Tage nach dem trachten, womit er bereits im Garten Eden versucht wurde: »Ihr werdet sein wie Gott.«

Nachdem es Satan nicht gelungen ist, Gott Seinen Thron im Himmel zu entreißen, versucht er es nun auf der Erde.

Hat Christus die Kraft Gottes durch Machttaten und Wunder und Zeichen bewiesen?
Der Teufel wird seinen Mann durch seine Macht das Gleiche tun lassen.
Hat Elia, der Prophet Jahwes, Feuer vom Himmel fallen lassen, um zu beweisen, dass Jahwe Gott ist? Nun, Satans falscher Prophet wird es ebenso tun, aber in Betrug.
Satan gibt dem ersten Tier die politische und militärische Macht, die die Menschen vor dieser furchtbaren Gestalt in die Knie gehen lässt; aber dem zweiten Tier gewährt er das bedeutsamere Werkzeug religiöser Beeinflussung, mit all seiner eigenen Verschlagenheit, Heimtücke, Betrügerei und Verführung, um so, entwaffnend wie ein Lamm, die Menschen zu verderben.
Das Ziel Satans ist mit beiden Tieren das gleiche, nämlich dass die Menschen tun, was Gottes herrlicher Mensch sich zu tun weigerte – niederzufallen und ihn anzubeten. »Und sie beteten den Drachen an« (Offb 13,4).  wdbl