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Röm 11,16 Wenn aber der Erstling heilig ist, so auch die Masse<O. der Teig>; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige.

Römer 11,16a        ►► Römerbrief
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Erstling Wurzel

Elberfelder 1905

Römer

Röm 11,16 Wenn aber der Erstling heilig ist, so auch die Masse<O. der Teig>; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige.

Erstling.: 2. Mo 23,16; 4. Mo 15,19-21

Wurzel: 5. Mo 7,6-8; Jes 6,13; Jes 11,1; Jes 11,10

 

Hier stehen zwei Begriffspaare gegenüber, bei denen man zu Anfang meinen könnte, sie seien unterschiedliche Bezeichnungen für den gleichen Sachverhalt. Wenn man wirklich meint, der Heilige Geist würde ein und denselben Sachverhalt nur von unterschiedlichen Standpunkten aus betrachten, dann kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass Gläubige wieder verloren gehen können.
Hier wollen wir den Gegenstand mit Hilfe des Wortes Gottes auszulegen, wobei ganz deutlich ist, dass die Auslegung mit anderen Elementaraussagen der Bibel harmonieren muss.

Römer 11,16a

Wenn aber der Erstling heilig ist, so auch die Masse; In Vers 16 sind  zwei Dinge oder Quellen, Ursprünge, die ihrem Wesen nach heilige sind, den Erstling und die Wurzel.
Zu beiden passen nur heilige Dinge als Ergebnis, nämlich zum Erstling die Masse als Ergebnis und zur Wurzel die Zweige als Ergebnis.
Aus dem Wort  Gottes, der Bibel wird klar, dass der Erstling, bzw. die Erstlinge Gott gehören.
Auffallend ist dabei das Fest der Erstlinge, welches nach dem Passah gefeiert wurde,
und zwar am nächsten Tag nach dem Passah,
gleichzeitig mit dem Fest der ungesäuerten Brote.
Wir finden also schon in Israel die Merkmale, die uns hier vorgestellt werden.

Zunächst einmal haben wir in 3. Mose 23 als Vorbild auf den Herrn Jesus Christus das Passahlamm,
wir können dabei an das erste Lamm aus Johannes 1,29 denken, welches die Sünde der Welt wegnimmt.
Dann finden wir am Tag darauf das Lamm, welches in Verbindung mit dem Fest der Erstlinge geschlachtet wird.
Interessanter Weise fehlt in Joh. 1,36 der Zusatz „welches die Sünde der Welt wegnimmt“, dort geht es nur noch darum, dass Lamm Gottes zu betrachten.

Da hat auch das Lamm, welches in Verbindung mit dem Fest der Erstlinge geschlachtet wurde, nichts mit Sünde zu tun.
Dies Lamm ist zwar von gleicher Qualität wie das Passahlamm, aber es ist allein ein Brandopfer für jhvh Jehova,
wieder ein deutliches Vorbild auf den Herrn Jesus.

In 1. Kor. 15
sehen wir ebenfalls zweimal, dass der Herr Jesus der Erstling ist.
In Vers 20 ist er der Erstling der Entschlafenen
und in Vers 23 wird er ausdrücklich als der Erstling bezeichnet.
 In Verbindung mit dem Erstling steht ganz klar die Masse, aus der die ungesäuerten Brote gemacht wurden.
In 1. Korinther 5 wird ein bemerkenswerter Zusammenhang zwischen Christus, dem Passah auf der einen Seite und den Korinthern, die eine ungesäuerte Masse sein sollten und dem Feiern des Festes der ungesäuerten Brote hergestellt.

► ► „Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seiet, wie ihr ungesäuert seid. Denn auch unser Passah, Christus, ist geschlachtet worden. Darum lasst uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit.“
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Elberfelder 1905

1. Korinther

1. Kor 5,7 Feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr eine neue Masse<O. ein neuer Teig> sein möget, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn auch unser Passah, Christus, ist geschlachtet.

Sauerteig: 2. Mo 12,15; 2. Mo 12,19; 2. Mo 13,7; 5. Mo 16,1-4

geschlachtet: Joh 1,29; 1. Petr 1,19; Offb 5,6

1. Kor 5,8 Darum laßt uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit.

Bosheit: 1. Petr 2,1; Lu 12,1

Lauterkeit: 2. Kor 1,12; 2. Kor 2,17; 1. Petr 1,22

 



 Die erretteten Korinther sollten den alten Sauerteig ausfegen, damit sie ein neuer Teig würden, denn sie waren grundsätzlich ungesäuert.
Grundlage für diese Aufforderung ist das geschlachtete Passahlamm, Christus, ER ist die einzige Grundlage.
Auch die Israeliten konnten das Fest der ungesäuerten Brote erst feiern, nachdem das Passah geschlachtet worden war.

Wir müssen hier ganz deutlich festhalten, dass die Korinther nicht aufgefordert wurden das Passah zu feiern!
Es geht bei Ihnen, damit auch bei den Römern und bei uns darum, dass Fest der Erstlinge in Verbindung mit dem Fest der ungesäuerten Brote zu feiern. In 1. Kor. 5 wird selbstverständlich die Heiligkeit Christi vorausgesetzt, dort geht es um die Heiligkeit der Masse, die Heiligkeit der gläubigen Korinther. Hier in Römer 11,16 werden wir einfach daran erinnert, dass der Erstling heilig ist, darum auch die Masse, die mit dem Erstling in Verbindung steht.
Es ist für unsere weiteren Überlegungen von elementarer Wichtigkeit, dass an keiner einzigen Stelle davon gesprochen wird, dass etwas aus der Masse seine Verbindung zum Erstling verlieren würde oder verlieren könnte.
Von der Masse wird weder etwas weggenommen, noch wird dem etwas wieder zu dem Erstling hinzugefügt, was natürlicher Weise zu dem Erstling gehören würde. Es gibt keine Trennungsmöglichkeit der Masse oder Teile der Masse von dem Erstling. Es wird auch überhaupt nicht behauptet, dass etwas wider die Natur zu dem Erstling oder zu der Masse hinzugefügt worden sei.

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Das Fest der ungesäuerten Brote ist ein jüdisches Fest, das mit dem Passahfest verbunden ist. Es erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten, als sie keine Zeit hatten, ihren Brotteig aufgehen zu lassen. Deshalb aßen sie ungesäuertes Brot, das sie schnell backen konnten. Das Fest der ungesäuerten Brote dauert sieben Tage und beginnt am 15. Tag des ersten Monats (Nisan) im jüdischen Kalender, also im März oder April. In dieser Zeit dürfen die Juden kein gesäuertes Brot oder andere Lebensmittel mit Hefe essen. Sie müssen auch ihr Haus von allem Sauerteig reinigen.

Das Fest der ungesäuerten Brote wird in der Bibel in 3. Mose 23 beschrieben, wo Gott Mose die Anweisungen für die Feste des Herrn gibt. Dort heißt es:

Und am fünfzehnten Tag desselben Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote für den Herrn. Da sollt ihr sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen. Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten; da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten, und ihr sollt dem Herrn sieben Tage lang ein Feueropfer darbringen. Am siebten Tag ist eine heilige Versammlung, da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten. (3. Mose 23,6-81)

Das Fest der ungesäuerten Brote ist eines der drei Wallfahrtsfeste, zu denen die Israeliten nach Jerusalem reisen sollten, um Gott im Tempel anzubeten. Die anderen beiden sind das Wochenfest (Pfingsten) und das Laubhüttenfest. Diese Feste haben eine doppelte Bedeutung: Sie erinnern an die historischen Ereignisse der Befreiung aus Ägypten und die Ernte im Land Kanaan, aber sie weisen auch auf die geistliche Errettung und die zukünftige Vollendung des Reiches Gottes hin.

Für Christen hat das Fest der ungesäuerten Brote eine besondere Bedeutung, weil es mit dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi zusammenfällt. Jesus feierte das Passahmahl mit seinen Jüngern am Abend vor seinem Kreuzestod, wo er das Brot und den Wein als Symbole seines Leibes und Blutes einsetzte. Er ist das wahre Passahlamm, das für die Sünden der Welt geopfert wurde. Er ist auch das ungesäuerte Brot des Lebens, das uns von der Sünde reinigt und uns ewiges Leben schenkt.

Wenn du mehr über das Fest der ungesäuerten Brote erfahren möchtest, kannst du die folgenden Links besuchen:



Der Erstling ist heilig, so auch die Masse;

Römer 11,16b-18

Elberfelder 1905

Römer

Röm 11,16 Wenn aber der Erstling heilig ist, so auch die Masse<O. der Teig>; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige.

Erstling.: 2. Mo 23,16; 4. Mo 15,19-21

Wurzel: 5. Mo 7,6-8; Jes 6,13; Jes 11,1; Jes 11,10

Röm 11,17 Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen worden sind, und du, der du ein wilder Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes mitteilhaftig geworden bist,

ausgebr.: Jer 11,16; Joh 15,6; Eph 2,11-13; Eph 3,6

Röm 11,18 so rühme dich nicht wider die Zweige. Wenn du dich aber wider sie rühmst du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich.

Joh 4,22

überhebe: 1. Kor 4,7

 

 Wenn die Wurzel heilig ist, dann müssen auch die Zweige heilig sein.
Häufig wird Heiligkeit einfach mit Absonderung erklärt.  Dieser Gedanke  fasst aber viel zu kurz.
Im ersten Teil des Verses haben wir erklärt, dass der Herr Jesus der Erstling ist. Wenn wir im Bezug auf den Herrn Jesus, aber auch im Bezug auf Gott über Heiligkeit nachdenken, dann macht allein der Gedanke der Absonderung wenig Sinn, zumindest wird sofort deutlich, dass damit nicht alles gemeint sein kann.
Im Bezug auf die Masse haben wir gesehen, dass diese heilig ist und auch hier wird uns im Bezug auf die Zweige gesagt, dass sie heilig seien, damit ist vollkommen klar, dass Menschen im Wort Gottes tatsächlich als Heilige bezeichnet werden und das Gott Menschen zur Heiligkeit auffordert.

 

Elberfelder 1905

3. Mose

3. Mo 11,44 Denn ich bin Jehova, euer Gott; so heiliget euch und seid heilig, denn ich bin heilig. Und ihr sollt euch selbst<W. eure Seelen> nicht verunreinigen durch irgend ein Gewürm, das sich auf der Erde regt.

heilig: 3. Mo 19,2; 3. Mo 20,7; 2. Mo 19,6; 1. Thes 4,3; 1. Thes 4,7; Hebr 12,14; 1. Petr 1,15-16; Offb 21,27

3. Mo 11,45 Denn ich bin Jehova, der euch aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat, um euer Gott zu sein: so seid heilig, denn ich bin heilig.

heraufg.: 2. Mo 6,6-7; 2. Mo 20,2; 3. Mo 22,32-33; Ps 105,43-45

heilig: 3. Mo 11,44; 3. Mo 20,26

 



Elberfelder 1905

3. Mose

3. Mo 20,7 So heiliget euch und seid heilig, denn ich bin Jehova, euer Gott;

3. Mo 11,44; 3. Mo 19,2

 



Elberfelder 1905
3. Mose
3. Mo 20,26 Und ihr sollt mir heilig sein, denn ich bin heilig, ich, Jehova; und ich habe euch von den Völkern abgesondert, um mein zu sein.

heilig: 3. Mo 19,2

abgesond.: 3. Mo 20,24; 5. Mo 26,18-19; Joh 15,19; Joh 17,15; Tit 2,14; 1. Petr 2,9-10



Elberfelder 1905
 Petrus
1. Petr 1,16 denn es steht geschrieben: "Seid heilig, denn ich bin heilig"<[3.Mose 11,45]>.

3. Mo 11,44; 3. Mo 20,26



 Natürlich wird in 3. Mose 20,26 der Gedanke der Absonderung aufgezeigt.
Auch Josef wird sowohl im Segen Jakobs, als auch im Segen Mose als der Abgesonderte unter seinen Brüdern bezeichnet, aber auch bei Josef sehen wir, dass die Merkmale eines Heiligen erheblich über die Absonderung hinausgehen.

Heiligkeit im Bezug auf Gott hat sicherlich die Bedeutung, dass Gott vollkommene Erkenntnis von Gut und Böse hat, weil er die Wahrheit ist. Es ist auch in der Schrift offensichtlich, dass Gott uns genau dies vermitteln will, wir sollen in das Bild des Herrn Jesus verwandelt werden, der als der vollkommene Mensch tatsächlich auch vollkommene Erkenntnis von Gott und Böse hatte.
 So musste David bitten, von verborgenen Sünden gereinigt zu werden, beim Herrn Jesus Christus konnte es so etwas überhaupt nicht geben.
Auch in dieser Beziehung war der Herr Jesus der Abdruck und der Abglanz der Herrlichkeit Gottes

Elberfelder 1905

Hebräer

Hebr 1,1 Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals<O. vor alters> zu den Vätern geredet hat in den<O. durch die> Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohne<d. h. in der Person des Sohnes, nicht nur durch den Sohn; es ist bezeichnend, daß der Artikel im Griechischen fehlt>,

1. Mo 20,7; 5. Mo 18,15; Jer 7,25; Lu 24,27; 1. Petr 1,10; 2. Petr 3,2

Hebr 1,2 den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat;

Sohn: Mt 17,5; Mk 1,1; Joh 1,14; Joh 1,18

Erben: Mt 21,38; Ps 2,8

geschaffen: Hebr 1,10; Hebr 11,3; Joh 1,1-3; Kol 1,16

Hebr 1,3 welcher, der Abglanz<Eig. die Ausstrahlung> seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner<d. h. seiner eigenen> Macht tragend, nachdem er [durch sich selbst] die Reinigung der Sünden bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe;

Ausdruck: Joh 14,9; 2. Kor 4,4

trägt: Kol 1,17

Reinigung: Hebr 9,12-14; 1. Petr 2,24

gesetzt: Hebr 1,13; Hebr 12,2; Mk 16,19

 



 Genau diesen Gedanken finden wir auch im weiteren Verlauf des 1. Petrusbriefes wieder,
indem uns auch die Wahrheiten des Ecksteins,
des Steins des Anstoßes
und des Fels des Ärgernisses
und die Verwerfung des Ecksteins durch die Bauleute (Psalm 118,22) vorgestellt wird.

Wir haben  in Römer 11,15 die Verwerfung genauso ausgelegt und finden jetzt hier weitere Hinweise zum 1. Petrusbrief.
Der Gedanke der Heiligung wird in 1. Petrus 2 in der Form fortgeführt, dass wir auf der einen Seite Freie von der Sünde, auf der anderen Seite aber Sklaven Gottes, sprich Sklaven der Gerechtigkeit sein sollten.

 ►  „als Freie und nicht als solche, die die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit haben, sondern als Knechte Gottes.“ 1. Petrus 1,16


Auch dieser Gedanke harmoniert mit dem Römerbrief, in dem der Begriff tatsächlich mit Sklave wiedergegeben wird.

►  „Wisst ihr nicht, dass, wem ihr euch darstellt als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht: entweder der Sünde zum Tod oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit? Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wart, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bild der Lehre, dem ihr übergeben worden seid! Freigemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.“ (Römer 6,16-18)

Wenn wir die uns von Gott gegebene Stellung der Sohnschaft verwirklichen, dann unterscheiden wir uns in nichts von dem wahren Knecht Gottes, dem Herr Jesus, das ist das volle Maß der Heiligkeit zu dem wir in der Schrift aufgefordert werden. Im Römerbrief drückt es der Geist Gottes so aus, dass wir von Herzen dem Bild der Lehre gehorchen,
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 dem wir übergeben worden sind und Sklaven der Gerechtigkeit wurden. Im 1. Petrusbrief spricht der Geist Gottes davon, dass wir erkennbar Knechte Gottes sind und dass wir Christus, den Herrn, in unseren Herzen heiligen sollen (1. Petrus 3,15).

Nun wissen wir schon seit 2. Mose 21, dass der wahre Knecht Sohn sein muss! Dort wird gezeigt, dass der hebräische Herr eine hebräische Magd nur für sich selbst oder für seinen Sohn kaufen konnte (2. Mose 21,8+9). Wenn also die Annahme von 2. Mose 21,4 eintreffen sollte, nämlich dass der hebräische Herr dem hebräischen Knecht eine Frau gab, dann musste der Knecht Sohn sein, sonst ging das nicht! Der hebräische Herr konnte nicht einfach für einen Knecht eine Frau kaufen!

IN  Apg. 20,28 sehen wir, dass Gott sich die GdHdG  mit dem Blut seines Eigenen erworben hat.
 Der Eigene ist sein eingeborener Sohn, der Knechtsgestalt annahm und gehorsam wurde bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz.
Dieser ist, wie wir oben gesehen haben der Erstling und die, die zu dem Erstling gehören sind die Masse, sein unverlierbares Eigentum! Durch die Gnade Gottes sind sie, durch Glauben, geworden, was sie sind und niemand kann sie aus der Hand des Vaters oder des Sohnes rauben.
►  „

Elberfelder 1905

Titus

Tit 2,11 Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen<O. Die heilbringende Gnade Gottes ist erschienen allen Menschen>,

Gnade: Joh 1,17; Apg 20,24

heilbring.: 1. Tim 2,4

Tit 2,12 und unterweist uns, auf daß wir, die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verleugnend, besonnen und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf,

Begierd.: Röm 6,12; 1. Petr 4,2

leben: Lu 1,74-75; 2. Kor 7,1; Hes 36,25-27

Tit 2,13 indem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus,

Hoffnung: Kol 1,5; Kol 1,23; 1. Petr 1,3-5

Herrlichkeit: Mt 6,13; Joh 1,14; Apg 7,2; Apg 7,55

Tit 2,14 der sich selbst für uns gegeben hat, auf daß er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit und reinigte sich selbst ein Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken.

erlösen: Mt 20,28; Mk 10,45; Gal 1,4; Kol 1,13-14

Volk: 1. Petr 2,9; 2. Mo 19,5-6

reinigen: Apg 15,8-9; 1. Joh 3,3

Werke: Eph 2,10; Kol 1,10

Tit 2,15

Nachdr.: 2. Tim 4,2

gering sch.: 1. Tim 4,12

 

► „Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.“ Joh. 10,29

►„und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“ Joh. 10,28

Niemand kann uns aus der Hand des Vaters rauben und niemand wird uns aus der Hand des Erstlings rauben!

Es ist eindeutig, dass die Wurzel etwas völlig anderes ist als der Erstling.
Zwar ist die Wurzel heilig und auch die Zweige sind heilig,
doch gibt es zu der Wurzel eine zweifache Beziehung.
Wenn die Zweige ebenso heilig sind, wie die Wurzel, dann kommt es nie zu einer Trennung zwischen der Wurzel und den Zweigen.
Wir sehen aber sofort in Vers 17, dass einige der Zweige ausgebrochen worden sind. Im weiteren Verlauf des Abschnittes sehen wir, dass es sich dabei um Zweige handelt, die eigentlich von Natur aus in die Wurzel gehören.
Daneben müssen wir die Tatsache beachten, dass Zweige in die Wurzel eingepfropft wurden, die wilde Zweige sind, also von Natur aus überhaupt nicht in die Wurzel hineingehörten.
Die unnatürlichen Zweige sollen sich nicht gegen die ausgebrochenen natürlichen Zweige rühmen, denn gerade die unnatürlichen, wilden Zweige werden von der Wurzel getragen!

Nun tritt natürlich die Frage auf, wer denn die Wurzel ist.
Auf Grund dessen, im Bezug auf Christus steht, kann Christus nicht die Wurzel in Römer 11 sein.
Ein einziges Mal wird Christus als die Wurzel und das Geschlecht Davids bezeichnet, das ist in Offenbarung 22,16.
Hier ist die Wurzel sicher nicht der Herr Jesus, sonst müsste man annehmen, dass Gläubige wieder verloren gehen könnten.
Der Herr sagt aber: „sie gehen nicht verloren in Ewigkeit!“


Weiter müssen wir berücksichtigen, dass es weder Zweige, noch Glieder seines Leibes, noch Teile der Masse gibt, die „von Natur aus“ zu dem Herrn Jesus gehören. Alle Menschen sind von Natur aus durch Sünde gekennzeichnet und können in keiner natürlichen Beziehung zu dem Herrn Jesus stehen. Es bleibt die Frage, wer ist heilig, wessen natürliche Zweige sind nicht heilig, so dass sie ausgebrochen werden? Durch wen wird Fettigkeit, also Segen gegeben und zwar auch an solche, die von Natur aus in gar keiner Beziehung zu ihm standen, aber gegen die Natur in eine Beziehung zu ihm gekommen sind. Wenn wir jetzt noch berücksichtigen, was wir im zweiten Teil von Römer 10 und im ersten Teil von Römer 11 über die „seligmachende Eifersucht“ gefunden haben, dann kann die Wurzel nur Abraham sein!

Abraham hat die Verheißung das in seinem Namen gesegnet werden alle Nationen!
► „Und ich will die segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“ 1. Mose 12,3

 ►► „und Vater der Beschneidung, nicht allein für die aus der Beschneidung, sondern auch für die, die in den Fußstapfen des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham hatte, als er in der Vorhaut war. Denn nicht durch Gesetz wurde dem Abraham oder seiner Nachkommenschaft die Verheißung zuteil, dass er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichte gemacht und die Verheißung aufgehoben. Denn das Gesetz bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. Darum ist es aus Glauben, damit es nach Gnade sei, damit die Verheißung der ganzen Nachkommenschaft fest sei, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist (wie geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt) vor dem Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre; der gegen Hoffnung auf Hoffnung geglaubt hat, damit er ein Vater vieler Nationen würde, nach dem, was gesagt ist: So wird deine Nachkommenschaft sein.“ Röm. 4,12-18



Im Bezug auf die Wurzel und die Zweige geht es also darum, wie jemand des Segens Abrahams teilhaftig werden kann. Es geht darum, dass jemand nur unter den Segen kommt, wenn er den Glauben Abrahams hat. Ein Mensch muss in der „Qualität“ Abrahams glauben, nämlich dass Gott Leben aus dem Tod gibt! Wer so glaubt, wird Teil der heiligen Masse und ist ein Zweig in der Wurzel.

►► „

Elberfelder 1905

Galater

Gal 3,7 Erkennet denn: die aus<O. auf dem Grundsatz des [der]; so auch nachher> Glauben sind, diese sind Abrahams Söhne

Röm 4,11-12; Röm 4,16; Lu 19,9


Die Söhne der Ketura (1. Mose 25,4 und 1. Chr. 1,32-33) sind genauso ausgebrochene Zweige wie die ungläubigen Juden aus Johannes 8.



► Johannes 8.6
►► Johannes 8.19
►►►Johannes 8.21
►►►►Johannes 8.24
►►►►►Johannes 8.24
►►►►Johannes 8.37
►►►Johannes 8.40
►►Johannes 8.40
►Johannes 8.59


Gerade in Ismael finden wir das perfekte Vorbild im Bezug auf die natürlichen Zweige. Ismael wollte nicht glauben und verfolgte den, der dem Geist nach geboren war (Gal. 4,29).
In 1. Mose 21 sieht, dass Ismael als natürlicher Zweig wegen seines Unglaubens ausgebrochen wurde.
Wir finden, dass Ismael, nachdem er ausgebrochen wurde, zu Gott ruft und das Gott ihn hört.
Darum sagt auch Galater 4, dass dem Abraham zwei Söhne geboren wurden (Gal. 4,22).
Bereits im vorhergehenden Kapitel wird uns mitgeteilt, dass allein solche, die aus Glauben sind Söhne Abrahams sein können (Gal. 3,7).
Die Söhne der Ketura sind natürliche Zweige Abrahams aber durch Unglauben ausgebrochen worden.
Wir finden die Wurzel und die Zweige im Leben Abrahams wieder.

Jetzt wendet sich das Heil aber den Nationen zu. Doch bevor sich das Heil den Nationen zuwenden konnte, musste es notwendiger Weise den Juden verkündigt werden.

Elberfelder 1905

Apostelgeschichte

Apg 13,46 Paulus aber und Barnabas gebrauchten Freimütigkeit und sprachen: Zu euch mußte notwendig das Wort Gottes zuerst geredet werden; weil ihr es aber von euch stoßet und euch selbst nicht würdig achtet des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Nationen.

zuerst: Apg 3,26

Heiden: Apg 28,28; Mt 21,43; Mt 22,8-9; Röm 10,19-21

 



Hier, in Antiochien in Pysidien sehen wir diesen Vorgang. Die Juden gehörten ihrer natürlichen Abstammung nach zu der Wurzel, zu Abraham. Genau das, was sie in Johannes 8 so vehement einfordern wird ihnen hier nahe gebracht. Es wird ganz deutlich, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können.

►► „Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können,“ 1. Kor. 15,50a

 Den Juden musste aber das Wort Gottes zuerst gepredigt werden. Sie haben es aber von sich gestoßen und sich selbst des ewigen Lebens nicht für würdig erachtet. Wir werden später sehen, dass sie durch Unglauben ausgebrochen wurden. Genau diesen Vorgang haben wir hier. Nachdem den Juden das Evangelium gebracht wurde, wendet sich die Botschaft an die Nationen. Wir müssen genau beachten, dass Paulus und auch Barnabas zu diesem Dienst ausgesondert wurden und dass das Evangelium, welches sie verkündigten schon vor Apg. 13 bekannt war und dass auch vorher schon ganz klar war, dass Paulus und Barnabas zu den Nationen gesandt waren.

►►↓↓↓

Elberfelder 1905

Galater

Gal 2,2 Ich zog aber hinauf zufolge einer Offenbarung und legte ihnen das Evangelium vor, das ich unter den Nationen predige, im besonderen<d. h. getrennt von den übrigen> aber den Angesehenen, damit ich nicht etwa vergeblich laufe oder gelaufen wäre;

Angeseh.: Gal 2,6; Gal 2,9

Evang.: Röm 2,16

vergeblich: 1. Kor 3,15; Phil 2,16

Gal 2,3 (aber auch Titus, der bei mir war, wurde, obwohl er ein Grieche war, nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen)

1. Kor 9,21

Gal 2,4 es war aber der nebeneingeführten falschen Brüder wegen, die nebeneingekommen waren, um unsere Freiheit auszukundschaften, welche wir in Christo Jesu haben, auf daß sie uns in Knechtschaft brächten;

falschen: Apg 15,1; 2. Kor 11,26; 2. Petr 2,1; 1. Joh 4,1

unterjochen: Röm 8,15; Kol 2,20

Gal 2,5 denen wir auch nicht eine Stunde durch Unterwürfigkeit nachgegeben haben, auf daß die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbliebe.

Gal 5,2-6

Gal 2,6 Von denen aber, die in Ansehen standen, was irgend sie auch waren, das macht keinen Unterschied für mich, Gott nimmt keines Menschen Person an denn mir haben die Angesehenen nichts hinzugefügt<O. nichts weiter mitgeteilt>;

gelten: Gal 2,2; Gal 2,9

Ansehen: Gal 2,2; 5. Mo 10,17; Apg 10,34; Röm 2,11; Kol 3,25

Gal 2,7 sondern im Gegenteil, als sie sahen, daß mir das Evangelium der Vorhaut anvertraut war, gleichwie Petrus das der Beschneidung,

1. Tim 2,7; 1. Petr 1,1

Gal 2,8 (denn der, welcher in Petrus für das Apostelamt<Eig. die Apostelschaft> der Beschneidung gewirkt hat, hat auch in mir in Bezug auf<O. gegen> die Nationen gewirkt)

Apg 2,41; Röm 15,18

Gal 2,9 und als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben ist, gaben Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen wurden, mir und Barnabas die Rechte<d. i. die rechte Hand> der Gemeinschaft, auf daß wir unter die Nationen, sie aber unter die Beschneidung gingen;

Gnade: Röm 1,5

Kephas: Gal 1,18

Säulen: Eph 2,20; Jer 1,18

Gemeinsch.: Apg 15,4-30

 

 

Die Vorgänge wie sie in Galater 2 beschrieben werden, liegen vor den Ereignissen von Apostelgeschichte 13.

Paulus ist zu den Nationen gesandt, damit diese, gegen die Natur, Söhne Abrahams aus Glauben würden.
Auch die Nationen können plötzlich durch Glauben des Segens Abrahams, nämlich der Fettigkeit der Wurzel teilhaftig werden.


Wir dürfen aber weder hier, noch später den Fehler machen zu meinen die natürlichen Zweige wären ausgebrochen worden, damit die wilden Zweige Platz hätten.
Später sehen wir, dass von Natur aus sowohl die natürlichen Zweige, als auch die wilden Zweige durch Unglauben gekennzeichnet sind und beide Gruppen allein durch Glauben die Gnade ergreifen können um Söhne Abrahams zu werden und so unter den Segen Abrahams zu kommen.

Die wilden Zweige haben keinen Grund sich gegen die ausgebrochenen natürlichen Zweige zu rühmen. Hier wird noch einmal daran erinnert, dass alle unter den Segen Abrahams gekommen sind, die Wurzel ist der Grund für den Segen, nicht die Zweige verursachen den Segen.

Römer 11,19+20

Du wirst nun sagen: Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde. Recht; sie sind ausgebrochen worden durch den Unglauben; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich;

Diese beiden Verse müssen wir im Zusammenhang betrachten. Wir haben hier nämlich zwei unterschiedliche Redner vor uns. In Vers 19 wird mit der Einleitung „Du wirst nun sagen:“ deutlich, dass es sich um eine mögliche Schlussfolgerung handelt, die die Empfänger aus dem bisher gesagten ziehen könnten.
Eigentlich haben wir diese Schlussfolgerung schon in dem zuvor Gesagten zurückgewiesen.

Problematisch ist das „Recht“ in Vers 20. Man könnte dies als eine Bestätigung für die Aussage von Vers 19 halten, es kann aber durchaus die Einleitung für eine Korrektur dieser unterstellten Aussage sein, dann wäre „Recht“ im Sinne vor „richtig ist“ zu verstehen.

Es gibt keine Bibelstelle, mit der man belegen könnte, dass es dem Ratschluss Gottes entspricht, dass bestimmte Menschen verloren gehen, damit andere gerettet werden könnten. Darüber hinaus haben wir bei Ismael gesehen wie er wieder eingepfropft wurde und wir sehen später, dass natürliche Zweige wieder eingepfropft werden.
Es gibt überhaupt keine Notwendigkeit für das Ausbrechen natürlicher Zweige, es sei denn der Unglaube oder Ungehorsam der natürlichen Zweige.

Gott ist der Heiland Gott, der will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Man muss überhaupt nicht glauben, dass die Verkündigung der Botschaft an die Juden in Pysidien nur so eine Art Spiegelfechterei gewesen sei oder dass die Botschaft an die Nationen nur verkündigt wurde, weil die Juden nicht geglaubt haben.
Vers 20 zeigt, dass die natürlichen Zweige wegen des Unglaubens ausgebrochen wurden und die wilden Zweige durch den Glauben stehen.
Das kann jetzt kein Anlass für Hochmut sein sondern muss die wilden Zweige ganz demütig machen.

Römer 11,21

denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat dass er auch dich etwa nicht verschonen werde.

Es muss nun niemand glauben, dass es einen alternativen Weg geben würde um mit der Wurzel in eine Verbindung zu kommen. Das kann sowohl für die natürlichen Zweige, die die ganzen Segnungen haben, die wir zu Beginn von Römer 9 gefunden haben, als auch für die wilden Zweige, die überhaupt keine natürlichen Vorzüge haben, nur auf Grund des Glaubens geschehen. Wer die Botschaft hört und nicht glaubt, der hält sich selbst des ewigen Lebens, nämlich des Herrn Jesus für unwürdig. Wir müssen schon hier das Prinzip erkennen. Die natürlichen Zweige sind alle ausgebrochen durch den Unglauben und die wilden Zweige wurden immer nur eingepfropft wegen des Glaubens. Außerhalb vom Glauben hat Abraham keine Söhne und damit hat die Wurzel nur Zweige, die durch den Glauben eingepfropft wurden. Niemand der das Evangelium hört sollte einen Alternativweg suchen, sonst wird er nicht verschont! Gerade Namenschristen aus den Nationen haben gemeint durch welche Handlungen auch immer, z.B. auf Grund der Taufe in eine Verbindung zu Abraham gekommen zu sein, das ist ein gigantischer Trugschluss, es geht allein auf der Grundlage des Glaubens. Nur ein Bekenntnis hilft gar nicht.

Römer 11,22

Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, die gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte Gottes, wenn du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du ausgeschnitten werden.

In diesem Vers werden uns auf bemerkenswerte Weise die Güte und die Strenge Gottes vorgestellt. Beide Handlungsweisen entsprechen der Gerechtigkeit Gottes. Auch wenn Gott gütig oder gnädig handelt, geht dies nie zu Lasten der Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes. Der Herr Jesus hat durch Gottes Gnade für alles den Tod geschmeckt (Hebr. 2,9) und er hat das getan, indem er sich dem übergab, der gerecht richtet.

 ►►  „der keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden, der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet; „
1. Petr. 2,22+23

Christus hat durch Gottes Gnade für alles den Tod geschmeckt und das Gericht, welches er ertrug war eine heiliges und gerechtes Gericht des heiligen und gerechten Gottes. Gnade ist überhaupt nicht willkürlich, Gnade lässt nicht fünf gerade sein, Gnade hat immer eine gerechte Grundlage. Wir müssen bei diesen Versen weiter beachten, dass es hier noch immer um die Verkündigung des Evangeliums Gottes über seinen Sohn Jesus Christus geht. Wir können es auch anders ausdrücken, hier geht es noch immer um die Entfaltung des Evangeliums, welches Paulus durch Offenbarung empfangen hatte und welches er unter den Nationen verkündigte.

Die aus den Nationen, die das Evangelium im Glauben angenommen hatten, standen in der Gnade. Diesen Zustand finden wir bereits in Römer 5, dort rühmen sie sich der Gnade in der sie durch den Glauben stehen.

►► „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir mittels des Glaubens auch den Zugang haben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.“ Röm. 5,1+2

Dieser Standort ist fest und gesichert, er kann aber nur durch Glauben eingenommen werden. Timotheus wird aufgefordert:

►► Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist; 2. Tim 2,1

Er stand in der Gnade, hier wird er aufgefordert in der Gnade stark zu sein. Jemand der in der Gnade steht kann in ihr stark oder schwach sein. Wenn er schwach ist, dann ist das außerordentlich bedauerlich und es verunehrt den Vater und den Sohn, aber trotzdem steht er in der Gnade.

Hier in Römer 11 haben wir einen etwas anderen Aspekt. Hier geht es um die Gnade Gottes die für alle Menschen heilbringend erschienen ist.

► Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen, Titus 2,11

 Die Gnade unterweist die Menschen, aber sie ist nicht unwiderstehlich, sie führt nicht zu einer „Zwangssohnschaft“. Gnade wird nur dann wirksam, wenn jemand glaubt. Ansonsten wird deutlich werden, dass er, obwohl er es sein könnte, kein Sohn Abrahams ist, er wird ausgeschnitten. Wir finden gerade bei den Galatern solche, die versuchten auf einem alternativen gesetzlichen Weg Söhne Abrahams zu werden, denen wird gesagt:

► „Wir, von Natur Juden und nicht Sünder aus den Nationen, aber wissend, dass der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Jesus Christus, auch wir haben an Christus Jesus geglaubt, damit wir aus Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt werden wird. Wenn wir aber, indem wir in Christus gerechtfertigt zu werden suchen, auch selbst als Sünder befunden worden sind ist also Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne! Denn wenn ich das, was ich abgebrochen habe, wieder aufbaue, so erweise ich mich selbst als Übertreter. Denn ich bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe; ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleisch, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“ Gal. 2,15-20

Wir haben hier die Situation vor uns, dass jeder aus Glauben durch Gnade die Sohnschaft bekommen kann, jeder aus den Nationen und jeder aus den Juden. Von den natürlichen Zweigen wird gesagt, dass ausgebrochen wurden, weil sie kein Anteil am Segen Abrahams hatten, wegen ihres Unglaubens und von den wilden Zweigen wird gesagt, dass sie ausgeschnitten werden und keinen Anteil am Segen Abrahams haben, wegen ihres Unglaubens.

Wir haben hier eine ganz andere Situation als in Galater 5,4

►►Ihr seid abgetrennt von Christus, so viele ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen. Gal. 5,4

Es ist bezeichnend, dass Ihnen dies mitgeteilt wird, nachdem sie die Belehrungen des Galaterbriefes, den wir bisher schon reichlich zitiert haben erhalten hatten. Dort haben wir die Situation, dass die Gläubigen sich auf Grund falscher Lehren von Christus abgetrennten und aus der Gnade fielen, wenn sie unter das Gesetz zurückkehrten. Da ist nicht Gott der Handelnde sondern der Gläubige und es geht um Wirkung und Darstellung.

Weder in Römer 11 noch in Galater 5 kann man die Verlierbarkeit des ewigen Heils in Christus hineininterpretieren, wiewohl das etliche getan haben.


►► UVDH = Unverlierbarkeit des Heils
Wenn die aus den Nationen, die wilden Zweige an der Güte bleiben, dann werden sie eingepfropft und nie mehr kann sie jemand von Christus scheiden,
das hat schon Römer 8 untermauert.


►►  „Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Rö. 8,38+39

 Römer 11,23
Auch jene aber, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott vermag sie wieder einzupfropfen.

Wir haben weiter oben schon gesehen, dass die natürlichen Zweige durch den Unglauben aus der Wurzel ausgebrochen wurden. Jetzt können wir erkennen, dass sie gerade nicht ausgebrochen wurden um für die wilden Zweige Platz zu machen. Wir dürfen hier schon vorweg nehmen, dass sie ausgebrochen wurden, damit sie auf Grund der Gnade, die ihnen durch Glauben zu Teil werden kann wieder eingepfropft werden. Das ist das Werk Gottes an Ihnen, sobald sie nicht im Unglauben bleiben. Hier müssen keine wilden Zweige die eingepfropft wurden erst wieder ausgebrochen oder abgeschnitten werden. Gottes Gnade ist reich für alle die glauben.

►  „Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr von allen ist reich für alle, die ihn anrufen;“ Rö. 10,12

Römer 11,24
 „Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum ausgeschnitten und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden diese, die natürlichen Zweige, in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden!“

Hier wird uns noch einmal auf eine ganz eindrückliche Weise vorgestellt, dass gerade die Tatsache, dass die Nationen, völlig gegen die Natur Söhne Abrahams wurden, der Beleg dafür ist, dass die natürlichen Zweige wieder eingepfropft werden. Wieder denken wir hier an Ismael, der auf eine beeindruckende Weise wieder eingepflanzt wurde. Der Name Ismael bedeutet „Gott hört!“. Tatsächlich sehen wir in 1. Mose 21, dass Gott auf die Stimme des Knaben hört. Trotzdem, und darin liegt sicher ein tieferer Grund, wird der Name des Knaben in der Begebenheit nicht genannt. Schon Hagar erhielt die Zusage das Gott hört (1. Mose 16,11). Abraham gibt ihm im Gehorsam den Namen, den Gott befohlen hatte (1. Mose 16,15), aber Ismael musste im Glauben selbst gehorsam sein und Gott anrufen (1. Mose 21,17). So, wie Ismael dem Fleisch nach geboren war, sind alle natürlichen Nachkommen Abrahams dem Fleisch nach geboren. Selbst der historische Isaak musste sich ganz persönlich bekehren, auch wenn die Schrift uns diesen Vorgang nicht berichtet. Wir müssen aber sehen, dass die natürlichen Zweige überhaupt nicht endgültig von der Wurzel getrennt sind, ganz im Gegenteil; ihnen steht der Weg zur Sohnschaft durch Glauben und Gehorsam auf Grund der Gnade genauso offen, wie den wilden Zweigen, den Nationen.

Römer 11,25

 Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: dass Israel zum Teil Verhärtung widerfahren ist, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen ist;

In diesem Vers teilt uns der Heilige Geist ein Geheimnis mit, dass wir bis hierher nicht kannten. Er hat dazu einen ganz wichtigen Grund. Die Gläubigen aus den Nationen sollten sich nicht selbst für klug halten. Nun ist das eine Aufforderung, die geht eigentlich jedem Menschen zuwider. Wir betrachten sehr gerne eine Situation von vielen Seiten und ziehen dann daraus unsere klugen Schlüsse. Im Bezug auf Israel hat der Geist Gottes schon sehr viel Wert darauf gelegt uns zu zeigen, dass Gott sein irdisches Volk weder verstoßen, noch verworfen hatte. Nun war es aber schon zur Zeit der Verfassung des Römerbriefes ganz deutlich, dass Israel als Volk und die Juden insbesondere verhärtet war. Nun könnte man aus Römer 9,18 den Schluss ziehen, dass Gott Israel verhärtet hätte und das dieser Vorgang, ähnlich wie bei dem Pharao endgültig wäre. Hier wird uns aber mitgeteilt, dass Israel nur zum Teil Verhärtung widerfahren ist. Diese teilwiese Verhärtung betrifft sie als Volk hier auf der Erde lebend. Schon in Römer 11,1 haben wir gesehen, dass diese „kollektive“ aber „partielle“ Verhärtung nicht den einzelnen betreffen kann. Es würde auch dem göttlichen Prinzip widersprechen.

►►  „Aber die Söhne der Totschläger tötete er nicht, wie geschrieben steht im Buch des Gesetzes Moses, wo der HERR geboten und gesagt hat: Nicht sollen Väter getötet werden um der Kinder willen, und Kinder sollen nicht getötet werden um der Väter willen, sondern sie sollen jeder für seine Sünde getötet werden.“ 2. Könige 14,6

►►  „ Aber ihre Söhne tötete er nicht, sondern er tat, wie im Gesetz, im Buch Moses, geschrieben steht, wo der HERR geboten und gesagt hat: Nicht sollen Väter sterben um der Kinder willen, und Kinder sollen nicht sterben um der Väter willen, sondern jeder soll für seine Sünde sterben.“ 2. Chr. 25,4

Als Volk konnte Israel eine teilweise Verhärtung widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen war, nie und nimmer konnte diese Verhärtung aber den einzelnen Israeliten betreffen, auch wenn sie gerufen hatten „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ (Matt. 27,25)

Die Vollzahl der Nationen muss überhaupt nicht eine bestimmte Zahl von geretteten Personen betreffen, sondern allein die Tatsache, dass aus jedem Stamm und Sprache und Volk und Nation Gerettete vorhanden sein müssen.

►►  „Und sie singen ein neues Lied: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation,“ Off. 5,9

 Auch wenn wir hier überhaupt nicht darum herumkommen die Auswirkungen des Werkes des Herrn Jesus zu betrachten, müssen wir doch an erster Stelle die Wurzel Abraham sehen. Dem Abraham wurde zugesagt, „in dir werden gesegnet werden alle Nationen.“ (Gal. 3,8) Abraham ist der Segenskanal, nur wer durch die Sohnschaft mit ihm in Verbindung kommt bekommt Segen. Hier geht es überhaupt nicht darum, dass jemand, der einmal in die Wurzel eingepfropft war wieder ausgebrochen oder abgeschnitten wird. Den Nationen wird die Güte und Gnade Gottes angeboten, nur durch Glauben können sie in der Gnade stehen, wer nicht will verhärtet sich und wird verhärtet.

Römer 11,26+27

„und so wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: Aus Zion wird der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden; und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.“

 Diese Anführung aus Jesaja 59 zeigt:
Israel wird als Nation durch den Glauben an den kostbaren Eckstein gerettet werden.






 
Gott handelt  mit dem Volk Israel.
Der Eckstein wird in Zion sichtbar werden
, sie werden den Herrn Jesus als ihren Erretter annehmen.

Der Herr Jesus wird sie als Volk in den neuen Bund einführen, den wir auch in Hebr. 9 und an anderen Stellen finden, dann wird sich auch Jer. 31,31 erfüllen, dass, was die Schrift hier sagt, unterstreicht den Vers 29 unseres Kapitel, „die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar“, es bedeutet aber überhaupt nicht, dass sozusagen nachträglich jeder Israelit gerettet würde. Diese Zusagen nehmen überhaupt nichts von der individuellen Verantwortung weg, denn wir wissen aus dem Propheten Sacharja, dass es sich bei den Geretteten um die übrig gebliebenen Geläuterten handelt (Sach. 13,8+9). Alle diese Zusagen Gottes an sein Volk werden buchstäblich in Erfüllung gehen, Satan kann nichts davon verhindern.

Römer 11,28

„Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde, um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl aber Geliebte, um der Väter willen.“

Diese Stelle führt uns noch einmal auf beeindruckende Weise vor Augen, dass die Errettung nicht mit Auswahl in Verbindung steht. Hier werden das Evangelium und die Auswahl zusammengeführt. Der Herr Jesus selbst macht klar.:

►►  „und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ Mark. 1,15

Allein Umkehr  und Glaube an das Evangelium führen zur Errettung. Die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes müssen Umkehern und Glauben verlangen. Wir haben schon bei unseren vorherigen Überlegungen festgehalten, dass Glaube im Wort Gottes ganz deutlich von Werken unterschieden wird und dass der Glaube aus der Sicht Gottes gerade kein Werk ist! Buße und auch Glaube sind Gehorsamsakte, die aus der Botschaft des Evangeliums resultieren. In dieser Beziehung sind die Juden Feinde!

Ein Problem könnte jetzt „um euretwillen“ verursachen. Wir müssen hier ganz klar sehen, dass es um die persönliche Haltung des Einzelnen geht, die Aufforderung zum Glauben ergeht immer an den Einzelnen. Der einzelne Jude, der sich als Feind des Evangeliums erweist, ist, wie wir schon gesehen haben, eifersüchtig auf die Nationen.

►► „Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer der Versammlungen Gottes geworden, die in Judäa sind in Christus Jesus, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt, wie auch jene von den Juden, die sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet und uns durch Verfolgung weggetrieben haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen entgegen sind, indem sie uns wehren, zu den Nationen zu reden, damit sie errettet werden, um so ihre Sünden allezeit voll zu machen; aber der Zorn ist völlig über sie gekommen.“ 1. Thessalonicher. 2,14-16

►►  „Die Juden aber wurden eifersüchtig und nahmen einige böse Männer vom Gassenpöbel zu sich, machten einen Volksauflauf und brachten die Stadt in Aufruhr; und sie traten vor das Haus Jasons und suchten sie vor das Volk zu führen.“ Apg. 17,5

An vielen Stellen in der Apostelgeschichte finden wir diese Haltung bei Juden, wobei wir immer festhalten müssen, dass gerade in der Apostelgeschichte viele Juden zum Glauben gekommen sind. Aber gerade auch die ungläubigen Juden sind im Bezug auf die Auswahl Geliebte. So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt gerettet werde. Damit ist die Erwählung zur Sohnschaft verbunden. Warum sind nur die, die auf Grund ihrer Eifersucht Feinde wurden, Geliebte um der Väter willen? Weil Gott den Vätern eine Zusage gemacht hatte. In den Feinden und hier wollen wir daran denken, dass Christus gestorben ist als wir noch Feinde waren (Röm. 5,8+10), erfüllt Gott seine Zusagen an die Väter und darum hat er keinen von der Auswahl ausgeschlossen.

Römer 11,29

 „Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar“

Römer 4 macht uns deutlich, „darum ist es aus Glauben, damit es nach Gnade sei“. Gott bietet durch seinen Ruf die Gabe in Gnade, in dem Herrn Jesus, jedem Menschen an (Röm. 5,15). Gott muss nichts zurücknehmen oder korrigieren. Sein Ratschluss geht auf, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass er von den Menschen Glauben und Gehorsam fordern muss.

Römer 11,30 „Denn wie ihr einst Gott nicht geglaubt habt, jetzt aber unter die Begnadigung gekommen seid durch deren Unglauben,“

Wir haben bereits in Römer 3 und in Römer 5 gesehen, dass alle Menschen, egal ob Juden oder solche aus den Nationen ungläubig und damit ungehorsam sind. Die Adjektive in Römer 5 sind „kraftlos“ und „gottlos“ und der Zustand „Sünder“ und „Feinde“. Sowohl Juden als auch Nationen sind von Natur aus in dieser Stellung. Indem sich der Ungehorsam und der Unglaube der Juden in ganz besonderer Weise manifestierten, wandte sich die Begnadigung den Nationen zu. Hier müssen wir uns wieder auf‘s Neue vor Augen halten, dass es Gnade nur aus Glauben gibt, Gnade wirkt nie bedingungslos.

 Römer 11,31 „so haben auch jetzt diese an eure Begnadigung nicht geglaubt, damit auch sie unter die Begnadigung kommen.“

 So, wie die Nationen einst Gott nicht geglaubt haben, genauso haben die Juden als Volk nicht an die Begnadigung der Nationen geglaubt, damit sie, durch Glauben unter die Begnadigung kommen. Wir merken bei diesen Versen, wie leicht wir auf eine falsche Ebene kommen können, wenn wir die Gnade vom Glauben entkoppeln und nicht im Auge behalten, dass es aus Glauben ist, damit es nach Gnade sei.

 Römer 11,32

„Denn Gott hat alle zusammen in den Unglauben eingeschlossen, um alle zu begnadigen.“

Grundsätzlich ist jeder Nachkomme Adams durch Ungehorsam und Unglauben gekennzeichnet. Es ist das Kennzeichen des gefallenen Menschen, es gibt keine Ausnahme davon. Die Ausgangslage ist für alle gleich. Gott will alle Menschen begnadigen. Auch hier müssen wir wieder sehen, dass Gnade nicht einfach unwiderstehlich wirkt, immer wieder haben wir bei der Entwicklung des Evangeliums gefunden, dass man allein auf Grund des Glaubens Gnade erfahren kann.
Dieses Prinzip ändert sich auch mit diesem Vers nicht. Das Evangelium des Guten ist bis an die Enden des Erdkreises über die ganze Erde erschollen, wie wir in Kapitel 10 gelernt haben. Gott hat auf eindrückliche Weise dokumentiert, dass er alle begnadigen will. Allein Glaube oder Unglaube macht den Unterschied. Von Seiten Gottes ist die Gnade erschienen, „heilbringend für alle Menschen“ (Titus 2,11! 
Gott will alle begnadigen,
aber niemand erfährt Gnade gegen seinen Willen, weder Jude noch jemand aus den Nationen. Es gibt nur einen Ratschluss Gottes und der ist für alle gleich!



 „O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unergründlich seine Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen? Oder wer hat ihm zuvor gegeben, und es wird ihm vergolten werden? Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.“

 Wir haben diese Verse bereits zum Schluss unserer Überlegungen zu Römer 9 angeführt. Gott hat uns hier einen ganz einzigartigen und auf eine wunderbare Weise vollkommenen Plan entfaltet. Wir können nur staunen über die Weisheit Gottes und auch über seine alles übersteigende Liebe. Tatsächlich sind seine Gerichte für einen Menschen unerforschlich und seine Wege können wir nicht ergründen. Wir verstehen sehr deutlich und mit anbetendem Staunen, dass es einer Offenbarung Gottes an den Apostel Paulus bedurfte, damit uns diese Dinge mitgeteilt werden konnten. Den Sinn Gottes kann niemand erkennen es sei denn, dass Gott seinen Sinn offenbart. Weil niemand vorhanden ist, der den Sinn des Herrn erkannt hat, darum kann es auch keinen Mitberater geben. Genau aus diesem Grund ist der Ratschluss des Herrn vollkommen.

►►  „Das Gesetz Jehovas  ist vollkommen und erquickt die Seele; das Zeugnis Jehovas  ist zuverlässig und macht weise den Einfältigen.“ Psalm 19,8

Niemand hat Gott etwas gegeben, der ganze Ratschluss entspringt allein seinem Wesen. Darum kann auch niemand Lohn oder Vergeltung erwarten. Der Plan ist so vollkommen, dass Gott selbst Mensch werden musste um ihn zur Ausführung zu bringen. Ja, von ihm und durch ihn sind alle Dinge, in Ewigkeit wird IHM die Herrlichkeit sein.

►► „Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.“ 1. Kor. 15,28