Bibelkreis.ch Forum Andachtsb. CO2 Aufbereitet Aus demTenach   C.A. Coates Abriss Berean Call
5 P. Calvinism Charsim. Bibelstunde C.H. M. Conscise Bibel Companion Dispensation Dreieinheit Div. Verfasser
Evangelium Errettung Fakten 4U Gedanken Handr. Hebräerbrief   Halleluja Exklusive Jahresbibellese AV Darbysten
Bibeln Für Suchende:   Bibellese  Lehre YT Mal.  3.16     Priester Frauen Okkultismus Youtube HPW
Protesant. Richten RKK Römer ef. Segnungen Skript R.L. Synopsis CSV Bibel Richten Interlinear
Stiftshütte Singet d.Herrn STEM Matthäus Sicherheit Unterscheid. Verfasser Div. Vorbest. In meinem Wort Y.T.HPW



Haggai

HAGGAI
Eschatologie

Haggai war der Name des Schreibers dieses Buches. Ansonsten ist wenig über diesen Propheten ( 1,1 ) bekannt. Archer stellt fest: »Unter all den Büchern des Alten Testaments genießt dieses Buch den ungewöhnlichen Status, von jeder Kritik - aus welcher Richtung auch immer - verschont geblieben zu sein.« Haggai ist der Erste der nachexilischen Propheten, die zum Haus Israel redeten. Er war Zeitgenosse Sacharjas. Zu der Zeit, als Haggai seine Botschaften weitergab, waren die bis dahin Verbannten nach Jerusalem zurückgekehrt und hatten angefangen, den Tempel wieder aufzubauen. Es gab Widerstand gegen dieses Werk, wobei es später den Feinden gelang, König Artahsasta (465-424 v. Chr.) zu veranlassen, den Stopp des Wiederaufbaus zu befehlen. Achtzehn Jahre waren bereits seit der Rückkehr der Verbannten vergangen. Haggai weist die Angehörigen des Volkes zurecht, weil sie den Wiederaufbau des Tempels nicht fortsetzen, und ermutigt sie zum Anpacken ( Esr 5,1-2 ).

Das Buch besteht aus vier Botschaften. Lindsey teilt sie wie folgt ein:

1. Ein mitreißender Aufruf zum Wiederaufbau des Tempels ( 1,1-15 )

2. Eine prophetische Verheißung der künftigen Herrlichkeit des Tempels ( 2,1-9 )

3. Ein Urteilsspruch der Priesterschaft über die Segnungen des Gehorsams ( 2,10-19 )

4. Eine messianische Prophezeiung über Serubbabel ( 2,20-23 )


HAGGAI
Eschatologie

Ein mitreißender Aufruf zum Wiederaufbau des Tempels ( 1,1-15 )

Haggais erste Botschaft stammt aus dem zweiten Jahr des Darius (520 v. Chr.), vom ersten Tag des sechsten Monats (August/ September). Sie ist an Serubbabel, den Statthalter von Juda, und an Jeschua, den Hohenpriester, gerichtet ( 1,1 ). Gottes Zorn war entbrannt, weil die Angehörigen des Volkes in »getäfelten Häusern« wohnten, aber der Tempel nicht fertig gestellt war ( 1,2-4 ). Ihre geistliche Nachlässigkeit hatte wirtschaftliche Konsequenzen ( 1,6 ). Das Gebot Gottes war, den Tempel wiederaufzubauen ( 1,8 ). Dass ihnen Nahrungsmittel fehlten und sie unter der Dürre litten, war eine direkte Folge davon, dass sie sich um ihre eigenen Häuser, aber nicht um Gottes Haus kümmerten ( 1,9-11 ). Darauf reagierte das Volk: Sie begannen neu den Herrn zu fürchten. Der Herr erweckte dann den Geist Serubbabels, den Geist Jeschuas und den Geist des Überrests des Volkes, sodass sie die Arbeit am Haus des Herrn wieder aufnahmen ( 1,12-15 ).


HAGGAI
Eschatologie

Eine prophetische Verheißung der künftigen Herrlichkeit des Tempels ( 2,1-9 )

Diese zweite Botschaft fiel auf den 21. Tag des siebten Monats (September/Oktober) des gleichen Jahres ( 2,1 ). Wiederum ist die Botschaft vorrangig an Serubbabel und Jeschua gerichtet ( 2,2 .). Der Tempel, den sie bauten, konnte nicht mit dem Tempel Salomos verglichen werden, den einige von ihnen vor dem Exil noch gesehen hatten. Dennoch ermutigte der Herr sie, ihre Arbeit fortzuführen. Er gab ihnen die Verheißung, dass sein Geist mit ihnen sein würde ( 2,3-5 ). Haggai weissagt dann über eine künftige Zeit, in der die Himmel, die Erde, das Meer und das Trockene sowie alle Nationen erschüttert werden ( 2,6 ). Dies wird geschehen, wenn Christus auf die Erde zurückkehrt ( Joel 4,16; Mt 24, 29-30 ). Lindsey sagt: »Das »Erschüttern« der Heiden bezieht sich eventuell auf das Sammeln der Völker zur Schlacht von Harmagedon« (siehe Sach 14,1-4 ). Mit den großen Kostbarkeiten, mit denen die Nationen kommen werden, wird der künftige herrliche Tempel ausgestattet werden ( 2,7 ). Dies ist nicht mehr als Recht, da Gott sowieso dies alles besitzt ( 2,8 ). Größer als die Herrlichkeit des Tempels Salomos wird die des künftigen Tempels sein, der ein Ort des Friedens sein wird ( 2,9 ). Dies wird endgültig bei Christi Wiederkunft in Erfüllung gehen, wenn er die Nationen richten und hier auf Erden herrschen und regieren wird. Dann wird ein Tempel des Tausendjährigen Reiches gebaut werden, der im Hesekielbuch ( Kapitel 40-43 ) beschrieben ist.


HAGGAI
Eschatologie

Ein Urteilsspruch der Priesterschaft über die Segnungen des Gehorsams ( 2,10-19 )

Die dritte Botschaft ist datiert vom 24. Tag des neunten Monats (Dezember/Januar) des gleichen Jahres. Der Herr gebraucht ein einfaches Bild, um den Angehörigen des Volkes zu zeigen, warum sie in der Vergangenheit nicht gesegnet waren. Heiliges Fleisch kann nicht Brot, Gekochtes, Wein, Öl oder irgendeine Speise berühren und sie dadurch heilig machen. Ein Mensch dagegen, der eine Leiche berührte und rituell unrein wurde, machte diese Dinge, wenn er sie berührte, unrein. Der Herr wollte damit verdeutlichen, dass alles, was die Angehörigen dieses Volkes und dieser Nation taten und ihm als Opfer darbrachten, unrein war, weil sie selbst unrein waren ( 2,10-15 ). Infolgedessen brachten sie nur eine spärliche Ernte ein. Sie mussten erleben, wie Gott Getreidebrand, Vergilben und Hagel kommen ließ ( 2,16-17 ). Selbst diese Züchtigung hatte sie nicht zu ihm zurückgebracht. Doch jetzt, da sie sich ihm erneut zugewandt hatten und den Tempel wiederaufbauten, sagte der Herr, dass er sie segnen würde ( 2,18-19 ).


HAGGAI
Eschatologie

Eine messianische Prophezeiung über Serubbabel ( 2,20-23 )

Diese vierte Botschaft fiel auf den gleichen Tag wie die dritte. Aber sie ist speziell an Serubbabel, den Statthalter von Juda, gerichtet ( 2,20-21 ). Die Botschaft lautet, dass der Herr die Himmel und die Erde erschüttern, die Throne umstürzen und die Macht der Königreiche der Nationen brechen wird. Außerdem wird er die Heere der Nationen vernichten, indem sich diese gegenseitig bekämpfen werden ( 2,21-22 ; vgl. Sach 12,2-9; 14,1-5 ). Damit ist das in Dan 2 beschriebene Ereignis gemeint, wo der »Stein« die Nationen erschüttert und das ewige Reich aufgerichtet wird ( Dan 2,44-45 ). Das wird die in Offb 16,16-18 dargestellte Schlacht von Harmagedon bei der Wiederkunft des Herrn ( Offb 19,11-21 ) sein. Haggai beendet diese Botschaft mit den folgenden Worten: »���An jenem Tag«, spricht der HERR der Heerscharen, »werde ich dich nehmen, Serubbabel, Sohn des Schealtiel, mein Knecht«, spricht der HERR, »und ich werde dich einem Siegelring gleich machen; denn ich habe dich erwählt«, spricht der HERR der Heerscharen.« Walvoord sagt dazu: »Der Schlussvers des Haggaibuches war eine weitere Bestätigung für die Wiederherstellung Israels, die auf dem Hintergrund des Gerichts über die Macht der Nationen in dieser Welt geschieht. Gott versprach, Serubbabel zu ehren und ihn zu einem Siegelring - einem Zeichen der Autorität - zu machen. Dies sollte nicht zu Serubbabels Lebzeiten in Erfüllung gehen, sondern ein Sinnbild für das Kommen des Messias darstellen. Zu jener Zeit wird Serubbabel aus den Toten auferweckt werden und im Tausendjährigen Reich mit David an der ihnen übertragenen Macht teilhaben. In dieser Offenbarung gibt Gott seinem Volk die erneute Zusicherung, dass er es letztendlich segnen und die David gegebenen Verheißungen über sein Reich und sein Volk schließlich erfüllen wird.«

Siehe auch: Theokratisches Reich ; Hesekiel, Eschatologie.

Russell L. Penney

Robert L. Alden, »Haggai« in The Expositor´s Bible Commentary , Bd. 7, Hg. Frank E. Gaebelein (Grand Rapids: Zondervan, 1985); Gleason Archer, A Survey of Old Testament Introduction , rev. Ausg. (Chicago: Moody Press, 1994); F. Duane Lindsey, »Haggai« in: Walvoord Bibelkommentar , 5 Bde., (Hänssler-Verlag, Holzgerlingen 1992); John F. Walvoord, The Prophecy Knowledge Handbook (Wheaton: Victor Books, 1990).