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Koran Quellen
Die Quellen des Koran
Die Frage, aus welchen Quellen der Koran entspringt, stellt sich den Muslimen
nicht. Sie gehen davon aus, dass die „Mutter des Buches“, der ewige Koran, im
Monat Ramadan auf die unterste Stufe des Himmels herab gesandt wurde. Durch
Vermittlung des Engels Gabriel soll er von dort Wort für Wort an Mohammed
weitergegeben haben. Auch für ein Gespräch mit Muslimen werden die im Folgenden
aufgeführten Fakten wohl kaum dienlich sein. Für uns als Christen können sie
allerdings hilfreich aufzeigen, woher Mohammed vermutlich sein Wissen hatte.
Viele Lehren und Erkenntnisse Mohammeds finden sich in nachfolgenden sechs
Quellen wieder. Das legt nahe, dass Mohammed auf diese Quellen zurückgriff. Hier
werden aus Platzgründen nur einige wenige Beispiele angeführt.
1. Quelle der heidnisch-arabischen Vergangenheit
a) Allah: Der Gottesname „Allah“ war schon vor Mohammed bekannt, und war keine
Neuschöpfung. Mohammeds Vater hieß z. B. Abd-ullah (Sklave Allahs).
b) Kaaba: Die Kaaba wurde 60 v.Chr. von Deodorus Sicolus als Ort der Anbetung
beschrieben. Bereits vor Mohammed war die Kaaba als Tempel für viele Gottheiten
benutzt worden.
c) Hadsch: Die durch und durch heidnischen Wallfahrtspraktiken der Pilgerreise
wurden von Mohammed eins zu eins übernommen, einschließlich dem Küssen des
schwarzen Steins, dem Besuch von Safa und Marwa und dem Rennen zwischen den zwei
Hügeln, ebenso das Steinewerfen gegen Steinsäulen, die den Teufel symbolisieren
im Wadi Mina und das Schächten von Tieropfern in Mina.
d) Namaz-Gebet: Das ausgestorbene Volk der Sabäer, das vorher auf der arabischen
Halbinsel lebte, hatte täglich sieben feste Gebetszeiten. Mohammed übernahm fünf
davon einschließlich deren Namen. Die Sabäer beteten für die Toten, Muslime
heute ebenso.
e) Ramadan: Die Sabäer fasteten jährlich 30 Tage und feierten ein Fastenbrechen
am Ende dieser Tage, genau wie die Muslime heute.
2. Quelle des Jüdischen Talmud
a) Nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. flohen einige jüdische
Stämme auf die arabische Halbinsel und überlebten. Viele von ihnen hörten mehr
auf Legenden (z.B. Hagadda) und den Talmud als auf das Alte Testament. Diese
Juden damals und manche Juden heute glauben, dass Gott den Talmud den Zehn
Geboten beigefügt habe und dass beide Duplikate der originalen himmlischen
Bücher seien. Mohammed konnte diesem Denken gemäß den Koran hinzufügen.
Verschiedene jüdische Traditionen und Gedankengut wurden in den Koran hinein
gewoben.
b) Satans Ablehnung, Adam anzubeten: Sure 2,34; 7,11-18 kann man im
alttestamentlichen Pseudepigraphen aus dem 1. Jh. n.Chr. finden: „Das Leben
Adams und Evas“.
c) Kain und Abel: Zur Sure 5,30-35 findet sich ein paralleler Text im Targum des
Jonathan-ben-Uzziah, Targum von Jerusalem und Pirke Rabbi Eleazar, das wörtlich
übernommen sein könnte.
d) Abraham: Die Kenntnisse Mohammeds über Abraham stammten aus jüdischen
Legenden im Midrash Rabbah (Sure 2,260; 6,74-84; 19,42-50; 21,52-72; 26,70-82;
29,16-17; 37,83-89; 43,26-30; 60,4). Die Bibeltexte über Abraham hat Mohammed
offenbar nicht gekannt.
e) Der Besuch der Königin von Saba Sure 27,17ff: Als Quelle liegt das II.Targum
des Buches Ester (außerbiblisch) nahe.
f) Harut und Marut: Sure 2,102 berichtet von zwei Engeln. Die Namen der Engel
finden sich als Götzennamen, die im vorchristlichen Armenien angebetet wurden.
Die Armenier wiederum hatten die Idee vom Hindu-Gott des Windes. Als Quelle
liegt auch der Talmud nahe (Midrash Yalzut, Kap. 44).
g) Sieben Himmel und Höllen: Sure 15,44; 17,44 finden wir auch in der jüdischen
Tradition, die sich Hagigah und Zuhal nennt.
3. Quelle der Neutestamentlichen Apokryphen
a) Die Apokryphen sind eine Legendensammlung über Jesus, die von den ersten
Gemeinden und Kirchenvätern abgelehnt wurde, weil sie nicht von den Aposteln
stammte. In manchen christlichen Sekten wurden sie wie das Neue Testament
wertgeschätzt. Ihre Mitglieder flohen vor der Verfolgung der römischen Kirche
auf die arabische Halbinsel. Auf diese Weise erfuhr Mohammed vermutlich von
einer entstellten christlichen Lehre. Die Koptin Maria, die eine von Mohammeds
Frauen war, kann ihm von diesen Dingen erzählt haben oder der Christ Waraqqa ibn
Naufal, der Cousin seiner ersten Frau Chadidscha.
b) Jesus: Sein Name im arabischen Koran lautet seltsamer Weise „Isa“. Sure
19,16-31 berichtet, dass er unter einem Palmbaum geboren wurde. Nachzulesen ist
das gleichfalls in der „Geschichte der Geburt“. Als Maria von ihrer eigenen
Familie beschuldigt wird, unverheiratet ein Baby bekommen zu haben, verteidigt
sie ihr neugeborener Säugling Jesus. Dies finden wir in dem „Evangelium der
Kindheit“ – beides Apokryphen.
Sure 3,49 und 5,113 erzählen davon, wie Jesus Lehmtauben machte und ihnen Leben
einhauchte, so dass sie davonfliegen konnten. Genau das finden wir aber im
apokryphen Thomas-Evangelium.
In Sure 4,156 steht die Aussage, Jesus sei weder gekreuzigt noch getötet worden.
Die Quelle dafür kann eine gnostische Irrlehre sein, die von den Basiliden seit
dem zweiten Jahrhundert verbreitet wurde.
c) Dreieinigkeit: Christen sind erstaunt, in Sure 5,75,76,116 zu lesen, die
Dreieinigkeit bestehe aus Gott, Maria und Jesus. Die Quelle dazu ist sicherlich
die Irrlehre von der Vergöttlichung der Maria als „Mutter Gottes“.
d) Jungfrau Maria: Das apokryphe Jakobus-Evangelium liegt als Quelle des
Berichts nahe, in dem Maria im Tempel gelebt haben soll. Sie sei von Engeln mit
Nahrung versorgt worden und Joseph wäre durch wundersame Losstäbe zu ihrem Mann
ausersehen worden: Sure 3,35-36.42-47
e) Grab der Siebenschläfer: Sure 18,9-26 findet seine Parallele im Buch
„Geschichten der Märtyrer“ von Gregory von Tours. Eine legendäre Geschichte von
Christen, die in einer Verfolgungszeit für 200 Jahre einschliefen. 309 Jahre vor
Mohammed fanden diese Legenden bereits Verbreitung.
4. Quelle der Bibel
a) Tisch vom Himmel gesandt: Sure 5,112-115 nimmt vermutlich völlig verzerrt
Bezug auf das Abendmahl der Christen (Mt 26,20-29; 1.Kor 11,27-29) und die damit
verbundene Warnung.
b) Kamel durchs Nadelöhr: in Sure 7,40 finden wir wörtlich ein Zitat aus dem ca.
600 Jahre älteren Neuen Testament (Lk 18,25).
5. Quelle der östlichen Religionen
a) Paradies: Sure 55,56 und 56,35-36 sprechen von weiblichen Wesen namens
„Huris“, die große perlenförmige Augen haben. Dazu finden wir eine Parallele in
der Zoroastrischen Religion von Persien. Dort heißen die Jungfrauen nicht Huris,
sondern Paaris. Die gleiche Quelle gilt für die bösen Geister (Dschinn) und
Mohammeds „Himmelfahrt“.
b) Miradsch: Der Miradsch ist der Bericht der Himmelfahrt Mohammeds auf einem
pferdeähnlichen Geschöpf, das Buraq heißt. Er soll in den siebten Himmel
aufgefahren sein. In Sure 17 finden wir dazu Texte, aber detaillierter in der
Mishkat (die vertrauenswürdigste Hadithensammlung: „Mishkatu`l Masabi“). Wir
könnten diese Geschichte auf ein spekulatives Buch namens „Testament Abrahams“
zurückführen, das aus Ägypten stammt (200 v.Chr.) und ins Griechische und
Arabische übersetzt wurde.
c) Waage: Der Gedanke, dass Gott die Menschen beim Gericht mit einer riesigen
Waage richten wird, auf der gute und böse Werke gegeneinander aufgewogen werden,
ist weit verbreitet. Eine Quelle für diese Lehre dafür kann wieder das
„Testament Abrahams“ sein oder das „Buch der Toten“, ebenso aus Ägypten, das
sich auf das Gericht von Osiris bezieht, einer ägyptischen Gottheit, die
dasselbe Waagenkonzept beinhaltet.
d) Sirat: Die Brücke, die über den tiefen Abgrund der Hölle ins Paradies führt,
war in Persien gut bekannt und wurde dort Chinavad (die Verbindung) genannt,
nachzulesen im Buch „Dinkart“ der Zoroastrier.
6. Quelle der Hanifen
a) Manche Gottessucher lehnten den Götzendienst in Mekka bereits ab, bevor und
während Mohammed erstarkte. Sie hießen Hanifen und glaubten an den „Gott
Abrahams“, schlossen sich aber weder den Juden noch den Christen an. Vier werden
namentlich genannt. Man vermutet, dass sie aus dem Kontakt mit den Juden zu
dieser Überzeugung kamen. Hanifische Glaubensaussagen sind mit denen von Koran
und Hadith ähnlich: Einzigkeit Gottes, Paradies, Hölle und der Ausruf: „Allah
ist barmherzig und gnädig“.
Zusammenfassend müssen wir feststellen, dass Mohammeds Wissen von der Bibel sehr
schwach und oberflächlich war.
Text-Quelle: www.orientdienst.de