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Offenbarung Kp 01 - 22  CAC

Ein Überblick über die Offenbarung

Kapitel  1 
      Dieser Teil der Heiligen Schriften hat einen ganz
besonderen und sich an das Herz wendenden Anspruch
auf die Beachtung eines jeden Christen, kein anderer
Teil der Schrift redet in der gleichen Weise zu uns.
Es ist die Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm
gab. (Vers 1) Gott gab diese Offenbarung dem ver-
herrlichten, gesalbten Menschen zu seiner Rechten; es
ist seine Offenbarung. Sie handelt somit von
Sachen, die offenbar für Gott und Jesus Christus
Bedeutung haben, und die deshalb auch eine hohe
Bedeutung für Seine Knechte haben müssen; denn als
Knechten oder  Sklaven wird uns hier gezeigt, "was
bald geschehen muss".    Dieses Buch ist für Heilige,
die im verantwortlichen Dienste stehen und für die
Angelegenheiten ihres Herrn besorgt sind.
       Dies ist geeignet, bei einem jeden von uns die
Frage zu erheben, inwieweit wir wirklich als Seine
Knechte erfunden werden.   Die Abneigung so vieler,

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dieses Buch zu betrachten, ist wahrscheinlich auf die
Tatsache zurückzuführen, dass wir so wenig das wahre
Benehmen und den Geist von Knechten verraten. Wir
sind alle so sehr geneigt, das Unsrige zu suchen, und
nicht das, was Jesus Christi ist (Philipper. 2.21): Und wenn
das der Fall ist, so sind wir kaum wirkliche Knechte und

    Johannes redet hier von sich selbst nicht als einem
Apostel, sondern als einem Knechte und Bruder. (V9)
Er gehörte einer Leidensschar an und sagte: "euer
Bruder und Mitteilhaber in der Drangsal und dem
Königtum und dem Ausharren in Jesu. (Vers 9) Einen
um des Wortes Gottes und des Zeugnisses willen
Leitenden wurde diese Offenbarung mitgeteilt, und
er tat sie denen kund, die wenigstens bis zu einem
gewissen Grade an diese Art Leiden teilhaftig waren.
Bei mir Treue würden auch mehr Leiden vorhanden
sein, und dann würde auch dieses Buch mehr geschätzt
werden. Man hat beobachtet, dass in Zeiten der
Kirchengeschichte wo besondere Drangsal und Ver-
folgungen waren, in den Tag in der Blutzeugen,
die Heiligen diesem Guche eingehende Aufmerksamkeit
gewidmet haben und aus ihm in besonderer Weise
Trost und Unterstützung empfingen.
     Wo ein Verlangen besteht, das Christentum mit
der Welt zu verbinden, und man glaubt, dass es in hie-
nieden besser wird, da kann man verstehen, dass man
wenig Geschmack an diese Offenbarung findet. Wer
solchen Wunsch hegt, dem liegt nichts daran, der Tat-
sache ins Angesicht zu schauen, dass der ganze innere
Aufbau der Welt unter Gericht kommt. Der ganze
Lauf der Dinge hingegen ist schlecht und muss hinweg-
getan werden, um für etwas anderes Raum zu schaffen

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Die Kirchen oder Versammlungen haben gefehlt, und
die Wesenszüge sind Ihnen verloren gegangen, in
denen sie wahre Lichtträger gewesen sein würden,
nämlich wenn sie durch Leiden Zeugnis für einen ver-
worfenen Christus abgelegt hätten; die Welt in
jeder Gestalt ist eben ein Schauplatz sittliche Unord-
nung.    So steht es in Wahrheit hinieden aus, und
das wird uns samt all seinen Folgen in diesem Buche
klar vor Augen gestellt. Auf diese Umstände in der
Furcht Gottes zu blicken, ruft ernste Übungen hervor,
die viele scheuen, und das mag ein Grund sein, wes-
halb dieses Buch so vernachlässigt worden ist.
      Doch in Wahrheit ist für alle, die Gott fürchten
und unseren Herrn Jesus Christ lieben, ein sehr
ermutigendes Buch; denn es zeigt den schliesslichen
Triumph Gottes über jede Form und Gewalt des
Bösen. Ich stell die Art jener Gewalt vor Augen,
und was ihr Bestreben ist, doch auch, dass sie gebrochen
und beiseite gesetzt ist, um Raum für das Reich unseres
Gottes und die Gewalt seines Christus zu machen.
Offenb 12.10.  Sein Umfang ist sehr gross, denn es
zeigt, wie gegen alles das im  sittlichen Weltall  vorge-
gangen wird, um für immer und ewig die Herrlichkeit
Gottes und die volle Segnung des Menschen zu
sichern, der, der Kirche oder anderen Familien der Er-
lösten angehörend, doch der Erlösung [von Gott]
wiedergewonnen wurde.
     In diesem Buchen werden wir anlässlich eines
besonderen Augenblick in Gottes Vertrauen gezogen.
Christus war im Fleische geoffenbart  worden, ER war
am Kreuze gewesen, um die Erlösung zu vollbringen --
und nun war er als ein auferstandener Mensch zurück

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In den Himmel gegangen. Die Kirche, die zu einem
Zeugnis während der Zeit Seiner Verwerfung zurück-
gelassen worden war hatte gefehlt ---  was sollte nun
geschehen?  Nun gerade dieses wird uns hier gesagt,
nämlich das, das bald geschehen muss (Vers 1); und
wenn wir den Anspruch darauf erheben, vertrauens-
würdige Knechte zu sein, so werden wir diesen Mit-
teilungen die ärgsten Beachtung schenken. Herzen, die
durch die Liebe Christi berührt worden sind und durch
die Art, in der sich diese Liebe im  Tode  Ausdruck ver-
schaffte ---  solche Herzen, die sich der wunderbaren
Stellung bewusst sind, in die uns diese Liebe versetzt
hat, in dem sie uns "zu Priestern seinem Gott und
Vater" gemacht, müssen tiefen und innigen Anteil an
allem nehmen, was er uns mitzuteilen hat.
       "Die Zeit ist nahe!"  (V.3) wir sind geneigt
diese Dinge in unseren Gedanken in eine einigermassen
ferne Zukunft zu verschieben, doch der Herr möchte
haben, dass sie uns nahe sind, und wenn wir dieses
Buch lesen, bringt sie uns der Geist nahet. Weiter
sollte das Lesen und Hören der Worte dieser Weis-
sagung im Blick darauf geschehen, dass das Geschrie-
bene bewahrt wird. Das niedergeschriebene ist
von grossem Wert sollte geschätzt werden; es sollte
nicht dazu dienen, unsere eitle Neugier zu befriedigen.
Wer diese Worte liest und sie hört und bewahrt, dem
wird ein besonderer Segen verheissen. Und für solche,
die wie wir in den Umständen der Letzten Tage leben,
ist es wichtig, die ernste Übung zu haben, die ein der-
artiges Buch hervorruft, und auch den Toast und die
Erbauung, die es gewährt.   Wir leben in Tagen, wo
nichts als eine gute und göttliche Grundlage uns vor

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Erschütterungen bewahren wir. Inmitten der Un-
sicherheit der Umstände geniessen möchte dieses Buch
unseren Glauben mit der Unerschütterlichkeit des
Thrones im Himmel und es auf ihm Sitzenden ver-
binden, ER ist Der, der da ist und er da war und
der dakommt, der Allmächtige (Vers 8). Das bewahrt
uns davor, in mitten all der Unruhe und Erschütte-
rungen hinieden bestürzt zu werden.
       Ein wichtiger Gegenstand dieses Buches ist, zu
verhüten, dass die Heiligen Erdenbewohner werden. Das
geschieht dadurch, dass es alle ihre Hoffnungen und Er-
wartungen mit dem Himmel verbindet und sie schon
jetzt im Geiste dorthin führt. Wir finden hier viel
für das Herz, ja auch das Gewissen. Was könnte
es Ermutigenderes  geben, als die Möglichkeit zu
sehen sogar in mitten des Fehlers und Abweichens der
Versammlung ein Überwinder zu sein? Und wenn
wir dann weiter in dem Buche die verschiedenen Fa-
milien von Heiligen sehen, die, durch Gottes Gnaden
berufenen, inmitten schrecklicher und entsetzlicher Um-
stände in einem Zeugnis für ihn aufrechterhalten
werden, soll ich das für den Glauben und die Liebe ein
grosser Ansporn.
       Auch das was Johannes uns im Bilde darstellt,
ist sehr beachtenswert. Der Herr sagt von ihm:
Wenn ich will, dass er bleiben, bis ich komme, was geht
es dich an? Johannes 21 Vers 22; und so stellt er auch das
dar, was bis zum Ende bleibt. Der erste Abschnitt
der Kirchengeschichte stand in Verbindung mit Jeru-
salem und dem Dienste des Petrus; der zweite mit den
Erfolgen der Tätigkeit und des Dienstes Pauli; und
der dritte mit denen des Johannes. In den ersten

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Kapitel der Apostelgeschichte war Jerusalem der
Mittelpunkt, doch das 7. Kapitel führt uns das vor
Augen, was man die "neue Hauptstadt" genannt hat.
Jesus war zur Rechten Gottes, und von da aus berief
er einen neuen Apostel, nämlich Paulus, und gab ihm
einen bestimmten Auftrag, und die Folge seines
Dienstes war, dass weit und breit in der heidnischen
Welt örtliche Versammlungen gebildet wurden. Das
endete in einem Zustand, wie wir ihn im 2. Timotheus-
Brief finden, und auch in Offenbarung 2 +3 sehen
wir das Fehlen der mit örtlicher Verantwortlichkeit
aufgerichteten Versammlungen. Doch nach all dem
Fellen blickt Johannes am Ende mit ungetrübter
Frische und Zuneigung auf und sagt: "Armen; komm,
Herr Jesu! (Kapitel 22.20). Er zeigt, wie der Geist
und die Braut sagen: kommen! Und wie die himm-
lische Stadt herniederkommen wird, die Herrlichkeit
Gottes habend.  Er stellt jene Heiligen und lebendigen
Zuneigung dar, die trotz des Fehlens der Kirche bis
zum Ende bewahrt werden können, und die dann als
eine völlige Antwort auf die Liebe Christine, des Kom-
menden, vorhanden sind.   Ich hoffe, dass wir den
Gedanken nähen und pflegen, in solchen zu Neigungen
erfunden zu werden. Sie werden uns keinen grossen
Platz in dieser Welt sichern; anstatt hienieden gross
zu werden, werden wir dann wahrscheinlich immer
mehr eingeengt werden.   Es kann geschehen, dass wir
mit einem Patmos zufrieden sein müssen; doch wir
werden da glücklich sein, wenn wir wie Johannes
einen klaren Überblick von dem haben, was bald durch
 unseren Herrn Jesus Christ hergeführt wird.
     Dieses Buch ist den sieben Versammlungen, die

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in Asien sind geschrieben (Vers 4)  und jene Versamm-
lungen werden als sieben goldene Leuchte gesehen,
 in deren Mitte Einer "gleich dem Sohnes des
Menschen" wandelt. (Kap. 1.13: 2.1) Diese Ver-
sammlungen werden als solche betrachtet, die alle
Versammlungen darstellen, denn die Zahl 7 redet
von Vollständigkeit.  Aber es handelt sich hier um die
Versammlungen in ihrer Verantwortlichkeit als Licht-
träger, und als solche, die der Prüfung einer Per-
son unterlegen, die auf ihren sittlichen Zustand acht
hat und alles das anerkennt, was Sie gutheissen kann,
dagegen IHR Gericht über alles das ausspricht, was
ihr missfällt.
       Das erste Kapitel schildert uns Umstände, die,
wenn sie aufrechterhalten worden wäre, die Ver-
sammlungen vor dem Verfall bewahrt hätten. Das
Halten des Geschriebenen wäre das Kennzeichen
treuer Knechte gewesen. Jede notwendige göttliche
Unterstützung und Tröstung wäre einem jeden reich-
lich doch die Gnade und den Frieden von dem ewig
Seienden auf dem Throne und von den sieben Geistern
und von Jesu Christos zu Teil geworden. In Abhängig-
keit hätten dann die Herzen der Heiligen mit der gött
lichen Fülle ihrer Hilfsquelle in Verbindung gestanden
und wären von einem überaus würdigen und gesegne-
ten Gegenstande in Anspruch genommen worden, und
dies noch dazu von einem Solchen, der durch das, was
ER für uns aus Liebe getan hat, gleichsam als Wider-
hall die Zuneigungen und das Lob eines jeden Herzens
erweckt.   "Dem, der uns liebt und uns von unseren
Sünden gewaschen hat in seinem Blute, und uns
gemacht hat zu einem Königtum, zu Pristern seinem

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Gott und Vater: ihm sei die Herrlichkeit und die
Macht in die Zeitalter der Zeitalter! Amen."
(Vers 5 + 6 )
       Es ist zu beachten, dass der Geist hier nicht als
der eine Geist in Beziehung zu dem einen Leibe
gesehen wird, sondern als "sieben Geister"  (Vers 4), d.h.
ER wird hier in der Mannigfaltigkeit Vollständig-
keit Seiner Tätigkeit zur Ausführung des unum-
schränkten Willens Gottes dargestellt.
     Der Anblick Dessen, der in mitten der Leuchter
wandelte, war derart, dass Johannes wie tot zu Seinen
Füssen niederviel. Im Dienste eines Solchen konnte
es keine Kraft oder Fähigkeit irgendwelche Art geben
ausser der  die von der stärkenden Berührung Seiner
Rechten herrührten; alles andere musste seinen Platz im
Tode finden, erst dann würden für das göttliche
Zeugnis  geeignete Gefässe vorhanden sein.      Die
sieben Leuchter sind aus Gold, also aus dem,was
seinem Wesen nach göttlich ist, sie sind die Frucht
der göttlichen Gnade und Wirksamkeit, kein anderer Bau-
stoff wäre geeignet, das göttliche Licht im Zeugnis
hinieden zu tragen.  Weiter würde das Bewusstsein
der Nähe des Herrn, der inmitten der sieben Leuchter
wandelt und Seine Augen fortwährend auf sie gerichtet
hält ein heiliges Gefühl der Verantwortlichkeit gegen
Den bewahrt haben, der Herr, obwohl unsichtbar, so nah
ist, dass er zu jeder Zeit davon Kenntnis nimmt, wie
dieser Verantwortlichkeit entsprochen wird. Wenn
das in den Seelen der Heiligen in Kraft aufrechter
halten worden wäre, so wären sie von allem, was zer-
setzender Art ist bewahrt worden.
          Den Herrn selbst sehen wir in Vers 5 als den


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treuen Zeugen. Wir könnten keinen rechten Begriff
vom Zeugnis haben, wenn wir es nicht zuerst in Ihm
gesehen, und da sehen wir es ohne jeden Fehler oder
Makel.  Wie vollkommen legte Er von allem, was
Gott in Gnade gegen den Menschen ist, Zeugnis ab,
und auch von allem, was der Mensch nach der Gedan-
ken und Wohlgefallen Gottes sein sollte!   Jetzt
ist ER "der Erstgeborene der Toten", der Auferstan-
dene, der ausserhalb alles dessen, was hienieden ist,
steht, und er wird bald als der Fürst der Könige der Erde
geoffenbart werden. Wir kennen IHN schon
jetzt als unumschränkten Herrscher und König, und
erkennen so seine Rechte, während er noch verworfen
ist, an.
       So wie diese erhabene und herrliche Person
erwähnt wird, ruft das bei einem jeden Herzen, das
Ihn kennt, einen Ausdruck des Lobes hervor: Dem,
der uns liebt…  Wir haben hier ein überströmen-
des Lob für Ihn und ein ernstes Zeugnis über
Ihn:  "Siehe, ER kommt mit den Wolken… " (Vers 7)
Die Welt hat ihn nicht abgetan; sie mag denken, sie
sei IHN losgeworden, und so handeln, als ob es der
Fall wäre, aber es ist nicht so. Gott gebietet "jetzt
den Menschen dass sie alle allenthalben Busse tun
sollen, weil er einen Tag gesetzt hat, an dem er den
Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen
Mann, der nur dazu bestimmt hat; und  hat allen den
Beweis davon gegeben, indem er ihn aufgeweckt hat
aus den Toten. (Apg. 17 30 und 31.)
     Die Stellung, in der sich Johannes befand, zeigt
 uns klar, welchen Platz das wahre Zeugnis in der
gegenwärtigen Zeit hat, d.h. während der Zeit der

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Kirche. Er war ein Gefangener auf einer kahlen und
unfruchtbaren Insel "um des Wortes Gottes und des
Zeugnisses Jesu willen. (V.9) Wir sehen also das
Zeugnis Jesu in Schmach und Leiden und an einem
äusserlich engen begrenzten Platz an. Dasselbe können wir
bei Paulus sehen; seine reifsten Jahre verbrachte er
im Gefängnis, und gerade da war das Zeugnis in
seiner vollen Klarheit gesehen, und war sein Dienst
am segensreichsten. Paulus wir auch Johannes
waren nach aussen hin sehr eingeschränkt. Wenn eine
Sache volkstümlich wird, so ist das ein sicheres Zeichen,
dass ein gut Teil vom Menschen dabei ist; es ist uns
heilsam, das zu beachten.   Der Widerstand gegen das
Zeugnis und die Schmach gehen jetzt von innen aus,
d.h., von denen, die den Namen Christi tragen. Wer
das Licht, das Gott gibt, nicht schätzt und nicht darin
wandelt, wird dessen Gegner, und ausserdem besteht
noch ein ansehnlicher Widerstand mehr verborgener Art.
      Doch an dem Platz an der Einschränkung wurde
Johannes durch göttliche Mitteilungen entschädigt,
und wir sollten darüber geübt sein, dass wir solche nicht
etwa entbehren. Gerade die doch Krampf und Schwierig-
keiten kommt die Wahrheit ans Licht; jeder jeden geist-
lichen Gewinn halber haben wir zu kämpfen und
zu leiden. Alles, was in der Kirche wiedererlangt
worden ist, wurde doch Kampf und Leiden zurück-
gewonnen.  Nehmen wir frühere Christen: wir
freuen uns jetzt ihre Frucht, aber sie war ein
grosser Kampf. Und auch die Wahrheit über Christum
und die Versammlung, die im letzten Jahrhundert
wieder gewonnen wurden, kam angesichts eines fürchter-
lichen Wiederstands ans Licht. Die Wahrheit musste

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immer gekauft werden, und wenn sie gekauft ist, so
besteht die Gefahr, sie um geringwertiger Dinge
willen zu verkaufen.
     Das Reich ist gegenwärtig durch Drangsal und
geduldiges Ausharren gekennzeichnet; die gottselig
leben wollen in Christo Jesu, leiden Verfolgung.
(2. Tim. 3.12) Bald werden wir an Gott an einem
Schauplatz der Herrlichkeit dienen, aber jetzt sollten
wir dies in Drangsal und Geduld tun. Wenn wir
verstanden haben, dass der ganze Lauf der Welt dem
Wesen und den Grundsätzen des Reiches entgegen
ist, dessen Teilhaber wir sind, so können wir nicht er-
warten, ohne Leiden zu sein. Wenn Gläubige in
einem guten Zustand sind, so können Sie auf irgend-
eine Art in Drangsal, und das dient dazu, sie in einen
noch besseren Zustand zu bringen. Je mehr man Edel-
metalle reibt, desto mehr strahlen sie; und der Wider-
stand und die Schwierigkeiten bringen die Wirklich-
keit des göttlichen Zeugnisses es seitens der Heiligen
ans Licht.
      Johannes "ward am Tage des Herrn im Geiste"
(Vers 10)  er war allem blosse Natürlichen oder dem, was
dem Geiste und Gedanken des Menschen entsprach,
ganz und da abgewandt und in ganz besonderer Weise
von geistlichen Dingen in Anspruch genommen. Es
ist lehrreich zu sehen, dass, obschon er, wie wir wissen,
allein war, der Tag des Herrn bei Ihnen doch dieses
Abgewandtsein gekennzeichnet wurde, es begriff dies
für ihn einen besonderen Genuss geistlichen Vorrechts
in sich. Der Tag des Herrn, von dem hier die Rede
ist, Ist der erste Tag der Woche, der im Christentum
eine ganz besonderer Bedeutung hat. Die Woche ist

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ein von Gott angeordneter Zeitabschnitt, sie ist auf die
Schöpfung zurückzuführen und hat in allen Haus-
haltungen einen Platz und ist ein Teil der ursprüng-
lich göttlichen Ordnung der Dinge. Der Sabbat
war der letzte Tag der Woche; Gott segnete und
heilig Degen, weil er an ihm von dem ganzen Werke
der Schöpfung ruhte, und er wollte auch, dass Sein
Volk ihn heiligte; ein grosser Rechtsstreit, den Er
mit ihm hatte, war, dass es ihn nicht hielt. Doch
jetzt ist der geheiligte Tag der erste Tag der Woche;
dieser Tag ist von allen anderen Tagen als der ge-
kennzeichnet, an dem der Herr aus dem Toten aufer-
standen, und der beanspruchte ihn als für Sich Selbst. In-
folgedessen finden wir, dass die Jünger an zwei auf-
einanderfolgenden ersten Wochentagen zusammen-
kamen, und dass der Herr da in ihrer Mitte kamen;
von einem späteren ersten Wochentage wird uns
in Apg. 20.7  berichtet, dass an ihm die Heiligen zusam-
menkamen, um Brot zu brechen [also das Abend-
mahl des Herrn zu feiern]    Es ist ein dem Chri-
stentum besonders eigentümlich Tag, der durch
besondere geistliche Vorrechte gekennzeichnet wird, und
da der erste Tag ist, so sollte er den folgenden
sechs Tagen sein geprägte aufdrücken.
        Obschon Johannes wahrscheinlich von seinen
Brüdern getrennt war, war er am Tage des Herrn
im Geiste und mit geistlichen Wirklichkeiten beschäf-
tigt, die ganz ausserhalb der Dinge hienieden lagen.
In diesem Zustand etwas Abgewandtseins nun hörte er
hinter sich eine laute Stimme, wie die einer Po-
saune", er wurde gleichsam eine Zeitlang von den
besonderen geistlichen Vorrechten auf geistlichem Ge-

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biet  zurückgerufen, die unter gewöhnlichen Umständen
am ersten Tag in der Woche seine Gedanken in An-
spruch nahmen.  Von alledem wurde er  zurückgerufen
und sah die Versammlungen in ihrem Stellung der
Verantwortlichkeit, Licht über Gott zu verbreiten; in
ihrer Mitte erblickte er Einen, der Kenntnis von ihrem
Zustand Namen und sein Urteil über sie aussprach.
      Das Licht würde scheinen wenn Gott wirklich in
Gnade erkannt würde und die Heiligen sich im Lichte
Christi befanden. Ihre Beziehungen zueinander als
solche, die in Wahrheit und Liebe und Heiligkeit und
Einheit in vollständiger Absonderung von der Welt
miteinander wandeln, würden dann derartige sein,
dass das Zeugnis der göttlichen Gnade unterstützt und
das war Zeugnis von einem verworfenen Christus
aufrechterhalten würde. Der Herr nun ist inmitten
der Leuchter, um zu sehen, wie diese Wesenszüge ge-
wahrt werden, und worin davon abgewichen worden
ist. Welch ein ernster Gedanke!    Wir sehen IHN als
den Richter, und zwar als Richter im Sinne von Beur-
teiler --- und Er sieht alle Dinge, wie Gott sie sieht.
Er ist "an den Brüsten umgürtet mit einem goldenen
Gürtel  (V .13), Er legt seinen Zuneigung und Zurück-
haltung auf, sie könne nicht ihren freien Lauf in der
Ernährung und Pflege der Seinigen nehmen, denn
vieles, was sein Auge sieht, erfordert Tadel und
Zucht.   Er zieht dabei das in Betracht, was IHM
Selbst und Gott gebührt. "Sein Haupt… und seine
Haare weiss wie weisse Wolle, wie Schnee", deutet auf
Reife des Urteils.  "Seine Augen wie eine Feuer-
flamme "reden von alles durchdringende Einsicht;
nichts in den innersten Tiefen unseres Seins kann dem

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durchforschenden Blick jener Augen entgehen. Seine
Füsse gleich glänzendem Kupfer, als glühten sie im
Ofen" ---  wohin er auch tritt beim Wandeln inmitten
der goldenen Leuchter, alles wird unserem Gott gemäss
geprüft, der "ein verzehren des Feuer" ist. (Hebr 12.29)
Wie durchforschend ist doch die Hitze jenes hei-
liegen Feuers! Wer kann eine solche Probe aus-
halten? Seine Stimme wie das Rauschen vieler 
Wasser ---- in der Tat eine hoheitsvolle Stimme!
"Und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne."
---- Er behauptet sein Recht und die Fähigkeit in den
Versammlungen jeden Verantwortlichen Teil in Seiner
rechten Hand zu halten, denn nur dort kann er recht
geleitet und unterstützt werden. Und aus seinem
Munde ging hervor ein scharfes zweischneidiges
Schwert--- jedes überführende Wort das propheti-
schen Dienstes, das uns unseren wahren Zustand nahe-
bringt, ist eine Wirkung dieses Schwertes. "Sein
Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft"
--- die volle Offenbarung Gottes, die in ihm erstrahlt,
ist das Licht, wohin die Kirche, vom Standpunkt ihrer
Vorrechte aus betrachtet, gesegnet ist; doch durch eben
dieses Licht werden auch die Versammlungen auf-
Grund ihrer Verantwortlichkeit gerichtet. Der Ab-
glanz Gottes ist im Sohne hervorgestrahlt, und das
Vorrecht der Kirche ist, "zu der ganzen Fülle Gottes"
 erfüllt zu sein (Epheser 3.19) … Um IHN hienieden ange-
messen darzustellen.     Und wenn der Herr den Platz
des Richters inmitten der Versammlungen einnimmt,
 so muss er sie der vollen Höhe dessen gemäss richten, und,
was die Versammlung in den Augen Gottes ist, und
wozu er sie hienieden gelassen hat.

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    Es wäre jedem Christen gut, den Herrn in dieser
Eigenschaft zu sehen. Johannes hatte IHN  in anderer
Weise gekannt, in der anziehenden Art Seines
Wandels als das Lamm Gottes; in all der mannig-
faltigen Holdseligkeit  des Dienstes in Wort und Tat,
die aus der Fülle der Gnade und Wahrheit floss, die
IHM innewohnte; im Dienst Seiner Liebe, als Er
Sich niederbeugte, Seinen Jüngern die Füsse zu
waschen; und in all der Innigkeit heiliger Zunei-
gung an, die ihnen bewusst werden liess, dass an "der
Jünger…, den Jesus liebte, war."  (Joh.  21.20.)
Er hatte gewusst, was es war, an Jesu Brust zu
lehnen; doch als er Ihn inmitten der goldenen Leuchter
sah, fiel er zu seinen Füssen wie tot. (V 17)
    Wenn alle diese Erfahrungen dort gemacht hätten
so würden, wie ich glaube, die Versammlungen vor
Untreue bewahrt worden sein; das muss jeder Ein-
zelne durchmachen, um ein Überwinder zu werde.
In seiner Gegenwart haben wir zu lernen, dass alles,
was vom Fleische ist, was den Menschen nach dem
Fleische gemäss ist, dort der Kraftlosigkeit des Todes
verfällt.   Dann lernen wir, dass alles, was von uns
selbst ist, zu tadeln und zu verwerfen ist, und dass wir
nur dadurch für den Herrn sein können, dass Seine
rechte Hand uns stärkt. Wir haben zu lernen: ge-
trennt von mir könnt ihr nichts tun. (Joh 15.5)
Wir können das in der Nähe des Herrn lernen, in dem
durchforschenden Lichter Seiner Gegenwart, oder durch
Misserfolge oder innere Tiefstand der Seele. Weit
glücklicher ist es, und wir lernen diese Aufgabe in ihrer
Tiefe viel besser, wenn wir sie bei ihm lernen. Wenn
 ich zu seinen Füssen wie tot niederzufallen habe, so

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geschieht das, damit er mir wirklich der Erste und
der Letzte und Lebendige werden. (V 17.).
      "Und er legte seine Rechte auf mich und
sprach: "Fürchte dich nicht!   Ich bin der Erste und
der Letzte und der lebendige, und ich ward tot, und
siehe, ich bin lebendig in die Zeitalter der Zeitalter
und habe die Schlüssel des Todes und des Hades".
( V17 und 18.)  Er sagt damit gleichsam dem, der wie
tot zu seinen Füssen liegt: Alles, was ich bin, will
ich dir sein; ich war tot, weil das dein Zustand ist,
ich nahm ihn in Gnade auf mich, doch nun bin ich
lebendig,  um dir zu Kraft und Quelle von allem
zu sein.
    Wir haben zu lernen, dass der Tod auf allen
ruth, was von uns stammt, damit Christus uns alles
sein kann. Haben wir gelernt, Dass nicht das Geringste
einen göttlichen Wert besitzt ausser das,  was wir von
 Christian empfangen? Auf diese Weise kommen wir
zu dem eigentlichen Rohstoff des Leuchters. Paulus
hatte das Bewusstsein der äusseren Schwachheit in
sich selbst, doch berühmte sich darin, auf das die Kraft
des Christus über ihn zelte". (2. Kor 12.9) Die
 rechte Hand Christie redet von Seiner Kraft, die uns
durch den uns gegebenen Geist zur Verfügung steht.
Nur insoweit wir in Berührung mit Seiner Rechten
sind, können wir Überwinter sein.  Wir sehen die
Wirkung davon in Johannes und den anderen Aposteln:
keiner von ihnen verliess die erste Liebe, sie wurden
bis zum Ende ihres verantwortlichen Pfades hinieden
in Frische und geistlicher Kraft erhalten. Die Briefe
des Johannes Petrus und Paulus nahe dem Ende
der Laufbahn eines jeden, zeigen sie uns in unvermin-


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derter Zuneigung und Kraft gestärkt und unterstützt
durch die rechte Hand der Kraft Christi.   Dieselbe
Kraft stand ihren Zeitgenossen und andere zur Ver-
fügung, und wenn die Nutzen davon gezogen hätten,
so hätte es, was ihre Verantwortlichkeit anlangt,
keinen Zusammenbruch gegeben. Gott sei Dank, sie
ist immer noch da für alle, die den Herrn anrufen aus
reinem Herzen, so dass solche selbst in den Tagen all-
gemeiner Untreue Überwinter sein können.
      Die Wichtigkeit des 19. Verses ist oft betont
worden, die eine klare Dreiteilung dessen gibt, was
Johannes schreiben sollte. "Was du gesehen hast,"
wird in Kapitel 1 berichtet; was ist sind die Ver-
sammlungen auf Erden der Zeitabschnitt der Kirche,
an diese wendet sich daher in Kapitel 2 + 3;
"was geschehen wird nach diesem"  betrifft das,
was ich ereignet wird, nachdem die Versammlungen
nicht mehr hienieden  sind, alles das haben wir von
Kapitel  4 an.
       Schliesslich wird uns gesagt: die sieben Sterne
sind Engel der sieben Versammlungen und die sieben
leichter sind sieben Versammlungen. (Vers 20) Die
Engel der Versammlungen stellen in jeder Versamm-
lung das da, was als verantwortlich angeredet werden
kann.  Es ist nicht irgendein Einzelner in jeder Ver-
sammlung, denn die Schrift gibt uns keinen Anhalt
dafür, dass ein einzelner für eine Versammlung ver-
antwortlich ist. Von ältesten Bischöfen oder Auf-
sehen wird, glaube ich, wenn sie in Beziehung zu
einer Versammlung erwähnt werden, immer in der
Mehrzahl gesprochen; nirgendwo wird darauf ange-
spielt, dass ist nur einem Bischof in einer Versamm

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 lung gibt. Der Engel der Versammlung deutet auf
eine sinnbildliche Person hin, die den verantwortlichen
Teil in der Versammlung darstellt; denn was dem
Engel geschrieben wird, bezieht sich nicht auf die
Werke oder den Zustand irgendeines Einzelnen. Ob-
schon die persönlichen Fürwörter "dein", "du" und
"dir" gebraucht werden, so handelt es sich doch ganz
klar um die Werke und den Zustand der Versammlung.
     "Sterne" sind himmlische Leuchtkörper, und darin
können wir einen Hinweis auf die erkennen, die in
den Versammlungen dazu gesetzt sind, Licht zu geben.
Wenn wir sie als solche kennen, so ist es wichtig zu
sehen, dass ihr Platz in der rechten des Herrn ist; ER
alleine hat das Recht, sie zu halten und über sie zu
verfügen, wie Er will. Doch wenn wir die Sterne als
solche ansehen, die im Bilde die darstellen, die den
Platz von Lichtgebern haben, so führt das zu einem
sehr ernsten Gedanken: dann erkennen wir, dass die, die
den Platz, Licht zu geben, einnehmen, in gewissem
Sinne für den sittlichen Zustand der Versammlungen
verantwortlich sind. Wenn wir dies bedenken, so wird
aller Dienst eine sehr ernste Sache, denn ihm handelt
es sich um die Anwendung göttlichen Lichtes auf die,
denen wir, im Blick auf einen Erfolg in sittlicher
Hinsicht dienen. Im allgemeinen würde der Zustand
der Versammlungen die Frucht des besonderen
Dienst zu sein, denn sie empfangen haben. Ein gesetz-
licher Dienst wird einen gesetzlichen Zustand hervor-
rufen; ein fleischliche Dienst kann nur Frucht nach
seiner Art hervor bringen; ein geistlicher Dienst, der
Christum bringt, aber wird geistliche Früchte zeitigen.
Der allgemeine Zustand empfängt mehr oder weniger

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sein Gepräge vom Dienst. In Verbindung mit dem
Leuchter der Stiftshütte wird Reinheit sehr betont.
er wird der reine Leuchter genannte (2. Mose 31.8;
39.37; 3. Mose 24.4) und er sollte aus "reinem
Golde" gemacht werden (2. Mose 25.36-39; 37.
17-24)  und das Oel sollte "reines Olivenöl" sein.
(2. Mose 27.20 & 3. Mose 24.2)  Des Feindes
Bemühen war es von jeher, das hereinzubringen, was
dieser heiligen Reinheit zuwider ist, und den Ton des
Zeugnisses der Kirche dadurch herabzustimmen, dass er
in den Dienst das hineinbrachte, was nach den Gedan-
ken des Menschen, und nicht vom Geiste Gottes oder
nach Christo . (Kol. 2.9.). Die Verantwortlichkeit
erstreckt sich auf die Versammlung als ein Ganzes,
doch sie trifft besonders die, die den Platz einnehmen,
Licht zu haben und es auf andere einwirken zu lassen.
Es ist etwas Gesegnetes, einen Einfluss, der geistlich
und von Gott ist, und er im Einklang mit der Rein-
heit ist Leuchters steht, auf andere einwirken zu
lassen.  Doch es ist eine ungemein ernste Sache,
andere so zu beeinflussen, dass sie von Christo ab-
kommen und das erniedrigt und verderbt wird, was in
den Seelen der heiligen von Gott ist. Ernste Her-
zensübung hierüber würden eine bewahrende Wir-
kung gehabt haben, und wahrscheinlich wird hier, im
Blick auf die Hervorbringung solche Übungen, immer
dem Engel die Verantwortlichkeit für den sittlichen
Zustand der  Versammlungen zugeschrieben. Der
Engel stellt die Verantwortlichen dar, und zweifellos
sind das zumeist die, die andere beeinflussen.


Kapitel 2

 EPHESUS

     es gibt wenig Kapitel in der Heiligen Schrift, die
wichtiger sind als Offenbarung 2 + 3, sie geben uns
das Urteil des Herrn über das, was er in den Ver-
sammlungen sieht. Die Worte "ich kenne, ich weiss"
werden oft wiederholt. Vieles im christlichen Be-
kenntnis ist nur eitler Schein, aber es gibt Einen, der
sagen kann, ich kenne"; ER kennt den Zustand jeder
Versammlung und jedes Einzelnen.
      Die Art und Weise, in der sich der Herr jeder
Versammlung darstellt, würde, wenn geistlich erfasst,
ein Hilfsmittel gegen die Untreue in einer jeden von
ihnen sein und dem Überwinder helfen.  Ephesus stellt
ER sich als DER dar, der die sieben Sterne in seiner
Rechten hält, der wandelt inmitten der sieben gol-
denen Leuchter. (Vers 1) Nur insoweit die Sterne in
Seiner Rechten gehalten werden, wird der Versamm-
lungsverantwortlichkeit entsprochen. Ihr kann nur
von denen entsprochen werden, die wie tot zu Seinen
Füssen waren, die aber die Kraft Seiner Rechte über
sicht kennen und durch deren Stärke gehalten und unter-
stützt werden. Wenn die Verantwortlichen in der
Versammlung die Erfahrung des Johannes in Kapitel
1durchgemacht hätten und doch die Stärke Seiner
Rechten aufrechterhalten worden wären, so würde alles
gut gewesen sein. Der Mensch im Fleische muss völlig
beiseitegesetzt werden; Gott hat nicht vor, diesen Men-
schen in seiner Verantwortlichkeit wiederherzustellen.
In dem Schreiben an den Engel der Versammlung in

Seite 25

Sardes nennt Sich der Herr Den, der die sieben
Sterne hat (Kap 3.1); dort werden sie nicht mehr als
in Seiner Rechten befindlich erwähnt, sondern es wird
nur gesagt, dass ER sie hat; er erhebt Anspruch auf
sie, Er hält sie immer noch für verantwortlich, obschon
sie die Stellung in der allein der Verantwortlichkeit
entsprochen werden kann, aufgegeben haben.   Hier
jedoch werden die Verantwortlichen an ihren ord-
nungsgemässen Platz gesehen; Seine Rechte allein
kann sie so halten, dass sie in Seinem Wohlgefallen gemäss
scheinen.   Es ist wahrscheinlich, dass in der Versamm-
ung zu Ephesus der verantwortlichen und lichtgebende
Teil  aus der bewussten Nähe Christi hinweggelangte
und nicht länger mehr durch seine Kraft allein ge-
halten und gestützt wurde, und dass Er Sich  um des-
willen dieser Versammlung als Der darstellt, der die
sieben Sterne an ihrem wahren und richtigen Platze
hält, nämlich in seiner Rechten.
      Des weiteren ist Er nicht nur inmitten der sieben
Leuchter, wie in Kapitel 1.13, sondern ER "wandelt"
daselbst.    Es gibt einen Kreis auf Erden, in dem Sich
der Herr bewegt, und seine Bewegungen können von
denen, die Augen haben zu sehen, wahrgenommen
werden, ebenso wie seine Stimme von denen, die ein
Ohr haben zu hören. Des Herrn Wege sind noch nicht
unter den Nationen, obwohl Gott sogar darüber allem
waltet, aber ER bewegt sich, ER ist in Tätigkeit, in-
mitten der Versammlungen.   Die Kirchengeschichts-
schreiber berichten über die Bewegungen oder das
Treiben der Menschen in den Versammlungen, und
das sind traurige Schilderungen. Wie fesselnd jedoch
würde eine wahre Geschichte der Bewegung des

Seite 26

Herrn inmitten der Versammlungen sein! Wir ken-
nen durch seine Gnade etwas von diesen Bewegungen,
und bald werden wir die ganze Geschichte davon in
den Höfen proben können.
     Die sieben Leuchter sind golden; sie stellen die
Versammlungen in ihrer Verantwortlichkeit hienieden,
dar, als das Erzeugnis des Werkes Gottes und
gekennzeichnet doch das was von Gott ist, nämlich
die Gegenwart des Geistes und die Tätigkeit der gött-
lichen Natur. Dies ist es, was den Versammlungen die
goldene Eigenart verleiht; nur ist dieser Eigenart sind
sie fähig, Christum im Zeugnis hienieden, während der
Nacht Seiner Verwerfungen, darzustellen und dies auf-
rechtzuerhalten. Geht ihnen diese Eigenart verloren,
und sie tun nicht Busse, so ist ihre Stellung verwirkt,
und der Leuchter wird unvermeidlich weggenommen
werden, denn er hat aufgehört, dem Zwecke zu dienen,
zu dem er bestimmt war.
       Es ist gut, hier von vornherein in den göttlichen
Gedanken zu finden, dass die Versammlungen Christo
verantwortlich sind; das hilft uns, uns ein wahres Ur-
teil über den stattgehabten Verfall zu bilden. Die
Gegenwart und Tätigkeit der "ersten Liebe" sind
wesentlich, so dass, wenn sie dahin, die Stellung des
"Leuchters" verscherzt ist. Dieses Schreiben an den Engel
der Versammlung zu Ephesus macht einen sehr ernste-
sten und herzerforschensten Teile der Schrift des
neuen Testamentes aus, denn es zeigt uns, dass, sowie
die Versammlungen nicht mehr in lebendiger Berüh-
rung mit Christo sind, alles, was zum wahren und in-
neren Wesen der "goldenen Leuchter" gehört, dahin ist.
 Was die Treue nach aussen hin anlangst, so stand in

Seite 27

Ephesus alles recht, und doch war es eine "gefallene"
Versammlung. Nach aussen hin mag alles richtig
erscheinen, aber wenn wir die Herzensbeziehung zu
Christo als dem Lebendigen verloren haben, und das
was wir tun nicht mehr aus dem lebendigen Antriebe
von IHM hervorgeht, so hat es für sein Herz seinen
wahren Wert verloren    "Ich habe wider dich, dass du
deine erste Liebe verlassen hast". (Vers 4)
   Der Herr erkennt alles an, was ER  anerkennen
kann so wie wir aus Vers 2 + 3.  Sie arbeiteten
und duldeten kein Böses, sie prüften das, was mit viel
Anmassung zu Ihnen kam, und erkannten dessen wahres
Wesen, sie hatten ausgeharrt und getragen um Seines
Namens willen, ohne zu ermatten. Er wusste das
alles zu schätzen, doch es befriedigte sein Herz nicht,
noch vermochte es, die Eigenart des "goldenen Leuch-
ters" zu wahren, denn ihre erste Liebe war verlassen
worden. "Erste Liebe ist etwas, worüber wir alle sehr
geübt sein sollten; es kann sein, dass wir noch nie
kennengelernt haben, was sie wirklich ist.  Es ist nicht
der Zeit nach die erste Liebe in der Geschichte der
Seele, sondern der Güte nach; "erste" ist hier im
Griechischen das selbe Wort wie "beste" in "das beste
Kleid" in Lukas 15.22 und wird oft mit "vornehmste"
übersetzt. (Markus 6.21; Apg. 17.4; 25.2) Deine erste
Liebe" ist nicht das Feuer und der Eifer, die oft bei
Neubekehrten zu finden sind, sondern eine Liebe, die
dem Wesen der Versammlung eigen ist und die Schar
der Heiligen kennzeichnet.     Mein Eindruck ist, dass
"erste Liebe" die Art Liebe ist, zu der Christus den
Seinigen am Anfang die Anregung gab. Er hatte
gesagt: ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr ein-

 Seite 28

ander liebet, auf dass, gleichwie ich euch geliebt habe,
auch ihr einander liebet. Daran werden alle
erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe
untereinander habt. (Joh.13.34 + 35). Das würde
ihnen die Eigenart des «goldenen Leuchtes» während
Seiner Abwesenheit verliehen haben; es ist die Folge
davon, dass wir unter den mächtigen und persönlichen
Einfluss seiner Liebe kommen.
     Die "erste Liebe" der Versammlung war da vorhan-
den, als Liebe zum Haupte da war, und dann waren
die in Ihm bleibenden Heiligen von einer Tätigkeit
in Anspruch genommen, der seine Liebe die Anregung
gab.     Ich denke, sie ist die Folge von dem glückseligen
Zustande, von dem in dem Gebet Epheser 3.14-19 die
Rede ist, wo es heisst: "dass der Christus durch den Glau-
ben in euren Herzen wohnen, in dem ihr in Liebe
gewurzelt und gegründet seid, auf dass er völlig zu
erfassen vermöget mit allen Heiligen, welches die
Breite und Länge und Tiefe und Höhe sei, um zu
erkennen die Erkenntnis übersteigende Liebe des
Christus, auf dass ihr erfüllt sein mögt zu der ganzen
Fülle Gottes."
    Es muss für das Auge des Herrn ein schöner An-
blick gewesen sein, eine Schar zu sehen, die, die Wahr-
heit festhalten und in Liebe", heranwächst in allem, zu
ihm hin, der das Haupt ist, der Christus, aus dem
der ganze Leib, wohl zusammen gefügt und verbunden
durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirk-
samkeit in dem Masse jedes einzelnen Teiles, für sich
das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbst-
aufbauen in Liebe. (Eph. 4.15 und 16) Ich denke,
 das zeigt uns die Art der ersten Werke (V. 5) die


Seite 29

Mit der ersten an liebe Hand in Hand gehen. "Erste
Werke" sind nicht die, wovon Menschen Kenntnis
nehmen können; ein Gelenk der Darreichung tut
erste Werke. Gelenke jedoch sind verborgene Dinge,
aber von sehr wirksame Art. "Erste Werke" haben
Zusammenfügung zur Folge (Kol 2.2+3+ 19) es ist
die Tätigkeit, die die Heiligen einander nahebringt,
und die alle Hindernisse und Misshelligkeiten über-
windet, die der einmütigen Wirksamkeit und der
Aufbahrung des Leibes entgegenstehen. Es ist eine
grosse Gunst Gottes die uns aber sehr demütig, zu
sehen, was die Versammlung in der ersten Liebe
und den ersten Werken war.  Da gingen lebendige Anre-
gungen von dem Haupte aus, die den Leib hienieden
durchströmten und dahin führten, dass man miteinander
in Liebe verbunden und in Liebe auferbaut wurde.
Die Versammlung hat ihre erste Liebe verlassen und
ist gefallen; doch es ist uns noch möglich, das Haupt
festzuhalten und zu Ihm heranzuwachsen und von
Ihm Unterstützung und Anregungen zu empfangen. Und
jedes Glied des Leibes, dass vom Haupt an seine Anre-
gung bekommt, kann erste Werke tun. Und wenn den
heiligen Speise da gereicht wird, und sie mitein-
ander in Liebe verbunden sind, so kann sogar in den
Letzten Tagen eine gewisse Rückkehr zur "ersten Liebe"
stattfinden. Der Aufruf zur Busse lässt die Tür hier-
für offen, und es kam kein Zweifel darüber bestehen,
dass der Herr wirksam ist, dieses zu Stande zu bringen.
    Wir mögen ein gut Teil Licht haben, und es doch
nicht in lebendige Verbindung mit Christo besitzen;
es kann sein, das er nicht wirklich durch Glauben in
unserem Herzen wohnt. Es will sehr viel sagen,


Seite 30

dass uns ein solcher Zustand in Epheser 3 nicht als
wahr von den Heiligen hingestellt wird, sondern in
der Form des Gebets.  Das sollte uns vor jeder Art
Anmassung in dieser Hinsicht bewahren und dahin
führen, darum zu beten. Das Wohnen des Christus
in unseren Herzen ist nicht bloss eine vorübergehende
Sache. Ich denke, wir kommen tatsächlich zuzeiten
in Berührung damit und schmecken das, was unendlich
kostbar ist, und man verlangt nach mehr geistlicher
Stetigkeit und Beständigkeit! Wie gern hat man da
die Worte von Bruder John Nelson Darby [JND]

"Der stete Geist versenkt sich dort
in diese Segensflut"

    Als die Versammlung ihre erste Liebe verlassen
hatte hörte sie auf, erste Werke zu tun, und der Herr
musste ihr sagen, wenn sie nicht Busse täte, würde Er
ihren Leuchter aus seiner Stelle wegnehmen  er ent-
sprach dann nicht mehr dem, wozu er ihn dorthin-
gestellt hatte. Es ist sehr ernst, daran zu denken,
dass die Versammlung schon gefallen war, noch ehe Pau-
lus und Johannes abschieben, um bei Christo zu sein,
und lange bevor der Zusammenbruch nach aussen hin
offenbar wurde.
      Was auch die Werke der Nikolaiten sein mochten,
sie waren keine "ersten Werke" und Christus hasste sie.
Man hat sie meist für einen fleischlichen Missbraucht der
Gnade gehalten dachte es wird hier genügend zu sehen,
dass das, was Christus hasste, der Engel der Versammlung
in Ephesos auch hasste. Die Versammlung zu
Pergamus hatte solche, die diese Werke nicht nur

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taten, sondern auch die Lehre der Nikoliaten hielten:
wenn im Wandel Dinge erlaubt werden, die dem
Herrn missfallen, so ist der nächste Schritt, dass sie
dann auch das kennzeichnen, was als Lehrer festgehalten
wird. Das Böse wird dann in eine Lehrform gebracht
und so verbreitet.
      Es kann kein Zweifel darüber bestehen, dass die
sieben Versammlungen, an die Sich der Herr hier
wendet, alle Versammlungen darstellen. Sieben ist
die Zahl geheimnisvoller Vollständigkeit. Kein Christ
kann annehmen, dass Christ Sorge sich hier nur auf
die sieben Versammlungen in der römischen Provinz
in Kleinasien beschränkte, obschon er sie als Bild vom
Zuständen gebrauchte; Er war auch nicht etwa nur
um die Versammlungen zur Zeit der Apostel besorgt.
Wir leben immer noch in der Zeit dessen, "was ist"
(Kapitel 1.19.) Und deshalb dürfen wir erwarten, in den
sieben Sendschreiben das zu finden, was den ganzen
Zeitabschnitt der Versammlung oder Kirche umfasst.
Dennoch sollte unsere Übung dahin gehend, das zu
lernen, was uns an diese Sendschreiben in sittlicher Hin-
sicht zu sagen haben.
        Es ist zu beachten, dass Sich der Herr an den
 Engeln in jeder Versammlung wendet, und was Er
sagt, ist eine förmliche und öffentliche Erklärung
Seines Urteils über den Zustand jeder Versammlung.
Doch in jedem der Sendschreiben ergeht Ruf an
einen enger begrenzten Kreis eine Stimme an den
Einzelnen --- nämlich:   Wer ein Ohr hat, höre was
der Geist den Versammlungen sagt! Das ist allen,
die es angeht, ein Fingerzeig, dass der Geist ebenso
wie der Herr den Versammlungen etwas sagt,


Seite 32


und wir ein Ohr hat, sollte das hören. Ich glaube
nicht, dass es seit Pfingsten je ein Augenblick gegeben
hat, wo der Geist aufgehört hätte zu den Versamm-
lungen zu reden; er hat immer den Ausdruck ver-
liehen, was zur Zeit notwendig machen, um welche Seite
der Wahrheit es sich auch handeln möchte. In den
ersten Tagen der Kirche geschah da hast du auch Offenbarung
oder doch die göttlich eingegebene Schrift der
Apostel. Doch seitdem die Heilige Schrift  vollständig
ist hat er dadurch gesprochen, dass er die Aufmerksam-
keit in verschiedenartiger Weise auf das gelenkt hat,
was dem Schaden abhilft, oder den jeweiligen Mangel
dadurch ergänzte,  dass Er das vorstellte, was von
Christo war und den geistlichen Reichtum des gött-
lichen Schatzes ans Licht brachte. Er hat die mannigfaltige
Gnade Gottes und der unausforschliche Reichtum des
Christus und die Schätze der Weisheit und Erkenntnis,
die in dem Geheimnis Gottes verborgen sind, sind so
den Versammlungen von Zeit zu Zeit vorgestellt
worden. Wie ungemein wichtig ist es, ein Ohr zu
haben, um zu hören, was der Geist den Versamm-
lungen heute sagt! Der Zustand jedes Einzelnen
wird dadurch doch auf die Probe gestellt. Wenn wir nicht
hören, was der Geist sagt, so haben wir keine Gemein-
schaft mit Seiner gegenwärtigen Tätigkeit, und das
ist ein sehr ernster Verlust.
       Jedes Sendschreiben betont eine Eigenschaft, die
jeder einzelne Heilige erlangen kann, und die wir in
den Worten finden: dem, der überwindet. Es steht
dem geübten Heiligen, d.h. dem, der ein Ohr hat,
immer offen, zu hören, was der Geist den Versamm-
lungen sagt, und dem Treuen ist es immer möglich


Seite 33

ein Überwinter zu sein. Welch eine Ermutigung liegt
darin!     Das öffnet jedem ergebenen Herzen die Tür
(und hält sie ihm offen), in Übereinstimmung mit den
Gedanken und der Tätigkeit des Heiligen Geistes zu
sein, trotz der Zustände ringsumher in den Versamm-
lungen, und stellt jeden ergebenen Herzen den Pfad
und den Lohn des  Überwinders vor Augen. Wer
würde da nicht danach verlangen, diesen Pfad zu
betreten und diesen Preis zu erringen?
       Ich glaube, der Überwinter in jeder Versammlung
ist einer der Christum in der Eigenart erfasst und
schätzt, in der er Sich der betreffenden Versammlung
darstellt. Der Herr hat zum Heilmittel jede Art von
Verfehlung die Art und Weise aussersehen, in der
Er sich selbst darstellt; und wer in dieser Eigen-
art schätzt den macht er zu einem Überwinter. Wenn
ich ein Überwinder sein möchte, so muss ich viel beten,
damit ich Christum erfasse und ihn schätzen. Das
bringt Kampf mit sich, weil immer grosse Mächte am
Werke sind, das zu hindern und die Herzen der Hei-
ligen von Christo abzubringen. Ich kann Christo
nicht folgen und ihn schätzen, ohne vom Feinde ange-
fochten zu werden; aber in Christo ist immer das
gewesen, und wird es immer sein, was den, der ist
wirklich auch fast zum Überwinder macht. Wenn wir
bewahrt werden, so werden wir in Jesu Christo"
bewahrt. (Judas 1). Es ist gut, die bewahren die Kraft
zu sehen, die in ihm ist.
   "Dem, der überwindet, dem werde ich zu essen
geben von dem Baum des Lebens, der in dem
Paradies Gottes ist. (Vers 7) die Versammlung
hatte ihre erste Liebe verlassen, sie hatte aufgehört


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das Haupt festzuhalten, und obgleich viele geistliche
Tätigkeit geblieben war, so trug sie doch nicht die
Kennzeichen der ersten Werke, sie empfingen nicht ihre
innere Anregung durch lebendige Berührung des
Herzens mit Christo, dem Haupt stimmt. Der Überwinder
aber für den solchen Umständen dadurch gekenn-
zeichnet sein, dass er Christum als Haupt schätzte , er
kannte sich nicht mit irgendetwas zufrieden geben, das
nicht ein lebendiger Ausfluss von Ihm war. Der
ganze Leib, und nicht Geringeres ist, würde ihm daher
vor Augen stehen, was die Darreichung und das
Wachstum anlangt. Er würde darüber geübt sein, ein
"Gelenk der Darreichung" zu sein, und nach seinem
Masse als "Teil" jenes Leibes wirken, der für sich-
das Wachstum bewirkt: zu seiner Selbstaufbauung
in Liebe. (Eph 4.16) Der Lohn eines solchen ist,
"von dem Baum des Lebens, der in dem Paradiese
Gottes ist, zu essen. Er sollte von den zwölf Frücht-
en geniessen und dadurch aufrechterhalten werden, die
von dauernder Befriedigung und dem mannigfaltigen
Vollkommenheiten denn reden, jede Art geistlichen Ver-
langen stillen; der Baum des Lebens gibt jeden
Monat seine Frucht. (Kapitel 22.2)
        Welch ein Bild von dem Leben in der heiligen
Stadt wird uns in den Worten entworfen: "In der
Mitte Ihrer Strasse und des Stromes, diesseits und
jenseits, der Baum des Lebens, der zwölf Früchte
trägt, und ein Monat seine Frucht gibt!     Die
Strasse der Stadt redet von ihrem Verkehr und ihrer
Tätigkeit, der Strom vom Geist Gottes, der der
gesegnete Strom ihres Lebens in persönlicher Hinsicht
ist, und rein wie ein Kristall dahinfliesst, doch inmitten


Seite 35

der Strasse wir auch dies Stromes ist der Baum des
Lebens.      Der ganze Verkehr in jeder Stadt hat in
Christus seinen Mittelpunkt, er gibt dort allem die
Anregung.  Und er ist auch in der Mitte des Stromes
Er ist der Mittelpunkt von allem, was lebendig macht
und erfreut, von allem der Strömung des Geistes in der
himmlischen Stadt, wie er auch der Grundgedanke des
Dienstes und des Zeugnisses des Geistes hienieden ist!
Und Er ist nicht nur in der Mitte, sondern diesseits und
jenseits".  Das legt uns nahe, dass, wohin wir
auch blicken, wir da auch an den Baum des Lebens sehen;
und ferner, ergibt das ganze Jahr hindurch seine
Frucht, jeden Monat ist nur eine Gelegenheit, eine
neue Erfrischung und Wonne in Christo zu schmecken.
Das geistliche Jahr gibt eine gesegnete Befriedigung
nach der anderen durch den Genuss der mannigfaltigen
Früchte Christi. Vom Baum des Lebens zu essen, ist
der Lohn des Überwinders; doch obschon dieser
reiche Lohn in seiner Fülle der Zukunft angehört, so
bringt zweifellos ebendie Verheissung, die ihn uns vor
Augen stellt, schon ein Teil der damit verbundenen
Glückseligkeit in der Erfahrung und Freude des Über-
winders  

Seite 35

Vers 8-11 Smyrna
           dem Engel der Versammlung in Smyrna
stellt sich der Herr als "der Erste und der Letzte, der tot
ward und lebte, dar. (V. 8) wie sehr entspricht
dieser Titel den Umständen einer Versammlung, die
durch Drangsal Armut leiden und Tod gekennzeichnet
wird!  Denn wenn wir in der Versammlung zur Ephes-

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 sus den geistlichen Niedergang sehen, der schon vor
dem Abscheiden der Apostel wahrgenommen werden
konnte, so können wir uns aus dem, was der Herr Smyrna
sagte, Sein Mitgefühl für Seine verfolgten und lei-
denen Heiligen erkennen.   Es gab, wie wir alle
wissen, eine Zeit heftiger Verfolgungen, und sie führte
zu geistlichem Reichtum, so dass der Herr sagen konnten:
du bist aber reich.  (V 9) Ich zweifle nicht daran,
dass der Fortschritt des Verfalls durch die Leiden der
Heiligen aufgehalten wurde und eine Zeitlang einen
wahren Geist der Treue hervorrief. Dadurch dass Sich
der Herr Ihnen als "der Erste und der Letzte" dar-
stellte wie sehr sie darauf hin, dass Er imstande war,
sieht durch alles in hindurchzuführen, hingegen dadurch,
dass Er «tot war und lebte" zeigte ER ihnen, dass Er
Selbst den Weg, den sie fürchteten, gegangen war und
so Mitgefühl mit ihnen haben konnte.
        "Eine Synagoge Satans" steht ihm schroffen
Gegensatz zur Versammlung Gottes. Dieser Aus-
druck deutete zweifellos auf die hin die im Fleische
einen gewissen Anspruch auf göttliche Dinge erhoben
und die Gläubigen an Christum lästerten. Viel von
dem Widerstand und der Verfolgung jener Tage
wurde von Juden angestiftet, die im geistlichen Sinne
keine Juden waren (Röm. 2, 28 +29) sondern sie
waren "eine Synagoge Satans" geworden, d.h.
Gegner von allem, was von Gott war. Es ist gut,
der Schärfe dieser Bezeichnung eingedenk zu sein, denn sie
war von denen wahr geworden, die dem Buchstaben
nach der Same Abrahams waren, wie viel mehr trifft
sie bei denen zu, die unter einem christlichen Namen
mit göttlichen Dingen im Fleische umgehen!  Das

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Kreuz hat den Menschen im Fleische vor Gott in
heiligen Gericht zu Ende gebracht, und der Geist ist
gegeben worden, dieses Gericht in den Herzen der
Heiligen aufrechtzuerhalten.  Nichts könnte Gott
mehr zuwider sein, als den Menschen, den er ganz
und gar verurteilt hat, gleichsam wieder vor IHN zu
bringen.  Von denen, die das tun, geht die grösste
Feindseligkeit gegen das aus, was von Gott ist. Die
"erste Liebe" möchte alles in lebendiger Verbindung
mit Christo, dem Haupte, erhalten wissen, gibt man
das jedoch auf, so für das dahin, den Menschen nach
dem Fleische einen Platz zu geben.  Und wenn das
auch in aller Form und nach gewissen Vorschriften
geschieht, so wird es in Gottes Augen "eine Synagoge
Satans".  Auf eine solche wird auch in dem Schreiben
an den Engel der Versammlung in Philadelphia hin-
gewiesen, was sie dem Anschein nach die bezeichnet, die
fleischliche religiöse Ansprüche erheben und sich denen
widersetzen, die das Wort des Herrn bewahren und
Seinen Namen in der letzten Stunde des Zeugnisses
der Versammlung auf Erden nicht verleugnen.
       Die Versammlung in Smyrna würde zu leiden
haben, einige von ihnen sollten ins Gefängnis gewor-
fen werden, und sie wurden ermahnt, bis zum Tode
getreu zu sein. Der Herr stellt Ihnen keine gegenwär-
tige Befreiung in Aussicht, obschon es sogar in solchen
Umständen ein grosser Trost ist zu sehen, dass die Macht
des Feindes genau begrenzt ist: ihr werdet dann Drangsal
haben zehn Tage". (V 10) Christus ist erhaben über
die ganze Macht des Bösen. Er macht zulassen, dass
 der Feind seine Heiligen zehn Tage im Blick auf ihre
Reinigung und sein Zeugnis prüfe, doch die Zeit der

 Seite 38


Verfolgungen und des Druckes ist beschränkt, keine feind-
liche Macht könnte die Drangsal auf elf Tage ver-
längern, wenn Er sie auf zehn Tage festgesetzt hat!
Es ist ein grosser Trost für die Heiligen in irgend-
welcher Zeit besonderen Drucks daran zu gedenken.
Das Bewusstsein seiner Macht ist eine grosse Hilfe,
und dies besonders dann, wenn er es zulässt, dass die
Leiden sogar bis hin zum Zeugentode gehen, worauf
die Worte hindeuten: "Sei getreu bis in den Tod".
       In solchen Zeiten wird seine Macht in sittlicher
Hinsicht sogar in noch viel hässlicher Weise offenbar,
als wenn er Eingriffe, um den Leiden Einhalt zu tun.
denn sie erweist sich darin, wie er seine verfolgten und
gepeinigten Heiligen aufrechterhält.  In Zeiten der
Verfolgung ist es oft vorgekommen, dass Heilige ent-
täuscht waren, als das Todesurteil aufgehoben
wurde. Einige Glaubenszeugen haben, nachdem sie
wieder ins Gefängnis zurückgesandt worden waren,
sehr rührende Briefe an ihre Leidensgefährten
geschrieben, die man verurteilt hate verbrannt zu
werden. Sie empfanden wirklichen Kummer darüber,
einstweilen das Vorrecht und die Ehre beraubt zu
sein, den Tod für den Herrn zu erleiden. In einigen
Fällen hatte sich beide das Vorrecht das die begehrten.
Das zeigt die Macht in der der Herr daher sogar dann das
unterstützt und aufrechterhalten kann was von Ihm
ist wenn der Tod zur äussersten Gewalt greift. In
diesem Zusammenhang ist es gut, Daran zu gedenken,
dass viele, die vor der Prüfung sehr zuversichtlich
redeten, versagten als die Verfolgung sie traf, dagegen
solche die vorher zaghaft waren und fürchteten, sie
würde nicht standhalten, oft die waren die trium

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phierend hindurchgingen. Nichts wird die Heiligen
in Wirklichkeit durch solche Prüfungen hindurch -
bringen als die Stärke des Herrn.
     "Die Krone des Lebens" ist die herrliche Antwort
 auf den Zeugentod hienieden und wer  überwindet,
wird nicht beschädigt werden von dem zweiten Tode"
(V 11) Es könnte den Anschein haben, dass der Tod
das Los solcher ist, aber sie die Auszeichnung
siegreichen Lebens empfangen, sie sollten in Wahrheit
im Leben herrschen. (Römer 5.17)

Seite 39

 PERGAMUS
Vers 12-17

    

Satan widersteht Gott auf zweierlei Art, durch;

Gewalttat und Verderbnis; das sind die beiden

einzigen Möglichkeiten für ihn zu wirken. Die erste
Art sehen wir bei Smyrna, die letzte bei Pergamus.

Der Herr stellt Sich der Versammlung in Pergamus
als Den dar "der das scharfe, zweischneidiges Schwert
hat."   Die Versammlung hatte die Fähigkeit, anders
Geartetes zu unterscheiden und voneinanderzuhalten.
verloren. "Das Wort Gottes ist lebendig und wirk-
sam und schärfer als jedes zweischneidiges Schwert, und
durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist,
der Gelenke sowohl als des Markes, und ein Beur-
teiler der Gedanken und Gesinnung des Herzens;
und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles
bloss und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem
wir zu tun haben. (Hebräer 4.12 u 13). Wenn diese
Versammlung wirklich unter der Kraft des Wortes
Gottes gestanden hätte, so wäre sie bewahrt worden,

Seite 40

dort zu wohnen, wo der Thron des Satans ist. Ein
gewisses Mass Treue war vorhanden, und der Herr
gedachte dessen, sowie besonders eines treuen Zeugen,
der unter ihnen ermordet worden war; doch im allge-
meinen war die Versammlung in der Welt heimisch.
Das kam zustande als die Mächte dieser Welt das
Christentum dem Bekenntnis nach annahmen und Be-
schützer der "Kirche" wurden, statt deren Verfolgung
zu sein.
      Der Herr verbrachte seine erste Nacht auf Erden
in der Krippe einer Herberge; und einen Teil Seiner
letzte Nacht hienieden brachte ER ebenfalls in einer
Herberge zu. (Das griechische Wort katalyma für Gastzimmer in
Lukas 22.11 ist da selber wie das für "Herberge"
in Lukas 2.7.) ER blieb seiner Fremdlings-
eigenschaft immer treu und brachte den, dem er Barm-
herzigkeit erwies, "in eine Herberge" (Luk. 10.34)
und erwartete, ihn daselbst zu finden, wenn ER zurück
kommen würde. Wenn das Zeugnis der
«Erretteten der Gnadenzeit»
eine "Herberge" beibehalten hätte,
- wenn sie die Wesensart eines himmlischen
Fremdlings beibehalten hätte,
so würden ihr göttliche Hilfsquellen und
göttliche Fürsorge zur Verfügung gestanden haben,
und die Irrlehre Balaams und
der Nikolaiten hätten keinen Eingang gefunden.
     Zu diesem Zeitpunkt finden wir in der Ver-
sammlung solche, die verkehrte Lehern haben. Diese
Verderbnis war noch nicht allgemein, aber sie war
da:   Der Herr unterscheidet zwischen dem Engel und
den Verderbern; ER sagt: ich… werde Krieg mit
Ihnen führen mit dem Schwerte meines Mundes.
(Vers 16.)   Hier haben wir nicht nur böse Gepflogen-
heiten, sondern auch auch verderbte Lehre; in den beiden

Seite 41

angeführten Fällen handelt es sich um "Lehre", das
Böse ist zu einem Lehrgebäude ausgestaltet worden
und es wird gelehrt. In der Versammlung kann eine
Lehre auf, die Götzendienst zum Gegenstand hatte und
zu unheiligen Verbindungen mit der Welt führte und
das einführte, was Christo durchaus verhasst war.
Welch ein Gegensatz war das zu dem, was wir in
Jesu, den gesegneten Menschen von Psalm 16, sehen!
Er war "nicht von der Welt" und stand dem, was den
Götzendienst ausmachte gänzlich fern. Der Weg
dem Einfluss Balaams zu entrinnen, ist unter dem
Einfluss Christi zu sehen.    Der Feind sucht das Volk
Gottes immer zu verführen und es dahin zu bringen,
sich von dem zu nähren was er seiner Lehreform angehört;
doch das Heilmittel für alles das ist, Christum vor
uns zu haben.  Er ist hier in der Gegenwart der Ver-
führung und des Widerstandes gewesen und hat in
allen Einzelheiten den Willen Gottes hienieden völlig
getan.
     Der Lohn des Überwinders zu Pergamus ist das
verborgene Manna; das bezieht sich auf das, was
Christus hienieden war als Gottes aufgehäufter
Hort, der für die Geschlechter seines Volkes aufbe-
wahrt wurde (2. Mose 16.32 + 34), es ist ein blei-
bendes Gedächtnis dessen vor Gott, was [Er] einst
 in der Wüste war. Es stellt einen dar, in dem die
Gnade des Himmels in Berührung mit jeden Um-
stände des Wüstenlebens kam. Nun ist das alles auf-
bewahrt in dem goldenen Krug in der Bundeslade--
es ist das aufbewahrte und verborgene  Gedächtnis
eines Lebens, das in sittlicher Hinsicht aus dem
Himmel war.

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      Es ist sehr gesegnet zu sehen, dass am Tage öffent-
lichen Verfalls --  denn  wenn die Versammlung da
wohnt, wo der Thron des Satans ist, und wenn verderbte
Lehre geduldet wird, so ist das offenbar öffentlicher
Verfall  --  dem Überwinder das in Aussicht gestellt
wird, was im Geheimnis der Gegenwart  Gottes ver-
borgen ist.  Eine solche Verheissung zieht jedes treue
Herz von dem  was die Versammlung in der Öffent-
lichkeit ist und nun durch  Verfall und Verderben
gekennzeichnet wird, hinweg, und hin zu dem, was im
Heiligtum verborgen ist.   Niemand wird geistlich
vorankommen oder in Gemeinschaft mit Gott sein, der
sich durch das beeinflussen lässt, was öffentlich in
einer weltlichen und dem Niedergang anheimgefallenen
Versammlung vor sich geht. Das verborgene Manna
deutet auf etwas hin, was wirklich der grossen Masse
eines Geheimnis, also verborgen ist. Begehren wir es?
Was kennen wir vom verborgenen Manna? Haben
wir wirklich ein Geheimnis in der Freude mit Gott in
alledem, was er an dem schätzt, was Christus hie-
nieden war?  Wir singen zu weilen:

In Deiner Gnade hast du uns berufen,
Schon das zu teilen, was Dein Herz erfreut,
zu kennen das glückselige Geheimnis,
Das, was ER DIR, in seiner Kostbarkeit
.    Sogar das, was in geistlicher Hinsicht öffentlich
ist, wie Versammlungen, der Dienst usw., wird uns
nicht bewahren oder uns viel nützen, wenn wir nicht
persönlich in verborgener Gemeinschaft mit Gott die
Kostbarkeit Christi geniessen.  Das verborgene Leben
ist von höchster Wichtigkeit, und doch wie oft wird es
vernachlässigt

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       Das wahrhaft zu schätzen und sich in dem zu
freuen was Gott an einem schätzt und woran Er
Freude hat, muss in sittlicher Hinsicht Hand in Hand
 gehen.  Wenn ich ein Gesetzloser bin, so schätze ich
keinen Gehorsam. Wenn mich Stolz und Eitelkeit
kennzeichnen, wie kann ich da Niedriggesinntheit
schätzen? Wenn ich hochmütig und herrschsüchtig bin,
so schätze ich keine Sanftmut und Gültigkeit oder
Gelindigkeit. Christus kann nur von einem IHM
verwandten Wesen geschätzt werden. Woran wir also
Freude empfinden, das sind wir auch wirklich. Wenn
du wüsstest woran mein Herz Freude hat, so würdest
du mich kennen. Insoweit wir Christen vor uns
haben, werden wir Überwinder, und all solche gewin-
nen wir mehr von Christo, es ist dann Wachstum
vorhanden.

Wenn ich in deiner Nähe
nur wäre allezeit
Ich könnte mehr ertragen
So grosse Herrlichkeit

In Deines Wesens Fülle
Versenkt vor Dir o Herr,
Würd ich nach deinen Bilde
verwandelt mehr und mehr.

      Dann haben wir den "weissen Stein", auch dieser
 hat das Gepräge einer persönlichen Geheimnisses,
denn auf ihm ist ein neuer Namen geschrieben, "den
niemand kennt, als nur ihn trägt Vers 17. Da-
durch empfangen wir das Bewusstsein der Anerken-

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nung des Herrn, er stellt ein Geheimnis zwischen IHM
und dem treuen Herzen da. Für ein solches konnte es
nichts Lieblicheres geben als dieses, und das ermutigt,
voranzugehen, sei es angesichts von Widerstand oder
Vorführung. Antipas war ein treuer Überwinder,
der um seines Zeugnisses für Christi willen ermordet
wurde und zweifellos den "weissen Stein" empfangen
hatte. Wir sind oft schwach, weil wir der Anerken-
nung des Herrn nicht gewiss sind; wir sind IHM nicht
nahe genug, dass er uns den "weissen Stein" geben
könnte.
        Möchtest du nicht in den Augen des Herrn eine
solche Eigenart besitzen, dass er dir einen neuen Namen
geben könnte? Ich glaube, Er gibt jedem Überwinder
einen Namen.  Es hat nicht viel auf sich, wenn uns
die Leute Namen geben, aber es ist sicher von hoher
Bedeutung zu wissen, wie der Herr uns nennt. Er
gab Simon den Beinamen Petrus, Jakobus und
Johannes nannte ER Boanerges, d.h. Donner-
Söhne. Und die Apostel schienen dem Beispiel des
Herrn gefolgt zu sein, als Joseph den Beinamen
Barnabas, d.h. Sohn des Trostes Gaben. Wir
alle haben Namen in Verbindung mit dieser Welt,
doch der über Winder hat auch einen Namen in Ver-
bindung mit Christo, worin eine bestimmte Eigenart
zum Ausdruck kommt, Die Er anerkennt, weil ER Selbst
die uns gegeben hat.  Der Herr liebt es, uns zu sagen,
was er an uns geschätzt.    Wir sehen das im Hohenliede
in allen Stellen, wo der Bräutigam zum Herzen
der Braut von all der Schönheit redet, die sie in
Seinen Augen hat. Und dem Grundsatz nach können
wir dasselbe bei den Aposteln darin sehen, wie sie

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In schlichter und offener Weise von den Zügen geist-
licher Schönheit redeten, die sie in den Heiligen wahr-
nahmen; sie freuten sich, bei solchen Wesenszügen zu
verweilen. Doch der Name auf dem weissen Stein
ist nicht für die Öffentlichkeit, er ist ein persönliches
Geheimnis zwischen dem Herrn und dem Überwinder.
Das gibt uns das Bewusstsein, dass er uns etwas
gegeben hat, was er anerkennen kann, und dass uns
dies in Seinen Augen kennzeichnet. Das zu wissen,
macht uns nicht aufgeblasen, sondern es wird uns das
Geheimnis und die mächtige Quelle der Ermutigung,
Stärke und Zuneigung.

Thyatira
 Vers 18-29

 Es ist schon oft darauf hingewiesen worden, dass
in den Sandschreiben an die letzten vier Versammlungen
der Ruf an den, der ein Ohr hat, zu hören, was der
Geist den Versammlungen sagt, nach der Verheissung
an den Überwinder kommt, das bringt zum Ausdruck,
dass nur dieser ein Ohr haben würde, zu hören.
Weiter wird Thyatira Sardes und Philadelphia
gegenüber von dem Kommen des Herrn geredet,
während Laodicäa vor gänzlicher Verwerfung gewarnt
wird, daraus ist zu erkennen, dass diese vier Versamm-
lungen Zustände darstellen, die bis zum Ende des
gegenwärtigen Zeitabschnittes andauern.
     Dem Engel der Versammlung in  Thyatira stellt
Sich der Herr als "der Sohn Gottes dar, der seine
Augen hat wie eine Feuerflamme und seine Füsse gleich
glänzend dem Kupfer".   Darin sehen wir Seine per-

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persönliche Würde und die alles durchdringen Art
Seiner Prüfung, und dass er in den Versammlungen
wandelt, die Nieren und Herzen zu erforschen
(Vers 23); Es ist leicht zu verstehen, dass der Herr Sich-
einer derartigen Versammlung in solcher Weise
darstellt.
     Obschon sich Ephesus kein öffentlicher Nieder-
gang zeigte, so sah doch das Auge des Herrn dass die
erste Liebe verlassen worden war; Pergamus offen-
barte dann seine Untreue vor der Öffentlichkeit, denn
die Versammlung wohnte in der Welt, und Ver-
derber waren innerhalb am Werke in Thyatira nun
wird je Isabel in der Versammlung geduldet, und die,
die ihre Kinder waren. Die verschiedenen Stufen
der Untreue und das zunehmende Eindringen des
Bösen, die einander im Laufe der Geschichte der
Versammlungen folgten, werden sonach vom Herrn
klar erkannt und unterschieden.
      Doch sogar in einer Versammlung, wo auffällige
Verderbtheit geduldet wird, gab es etwas, was der
Herr anerkennen konnte. Er sagt: ich kenne deine
Werke und deine Liebe und deinen Glauben und
deinen Dienst und deinen Aushang, und weiss, dass
deine letzten Werke mehr sind als der ersten. Man
 denkt hier mit Freuden an die persönliche Hingebung
so mancher Heiligen in den so genannten "dunkeln
Zeitaltern". Viele deren Schriften ganze teil-
weise auf uns gekommen sind, liebten augenschein-
lichden Herrn und arbeiteten für Ihn; und wahrschein-
lich hat die grosse Masse solcher Ergebenen nichts
hinterlassen, was uns Ihren Namen übermittelt, und
hat so nie einen Platz in der Kirchengeschichte bekom-

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men. Der Herr konnte sogar in einer Versammlung
wie Thyatira ein Überrest anerkennen, der nicht zu
Isabels Kinder gehörte, noch persönlich doch ihre
Lehre verdirbt worden war in seine Fürsorge für
sie ist es sehr rührend: Euch aber sage ich, den übrigen,
die ihn Thyatira sind, so viele diese Lehrer nicht
haben...: Ich werfe keine andere Last auf euch;
doch wenn ihr habt, haltet fest, bis ich komme. Er ist
dessen eingedenk, dass sie etwas besassen, was gött-
lichen Wert hatte, und was sie festhalten sollten, bis
Er käme.    Ihre Liebe, ihr Glaube, ihr Dienst, ihr
Ausharren und ihre zunehmende Werktätigkeit gaben
von dem Zeugnis, was in ihren "Nieren und
Herzen" war
.    Aber bei all dieser Frucht göttlicher Gnade (einer
Gnade, von der und der Herr jeden Zug anerkennen
und zu loben liebt, wo immer ER ihn findet, war ein
Zustand vorhanden, der einfach als entsetzlich bezeich-
net werden kann: sie duldet "das Weib Isabel".
Wenn man an die Geschichte jeder "Verfluchten" zu-
rückdenkt (2. Könige 9.34), so wird man bei den Gedan-
ken, dass eine solche Person in der Versammlung
geduldet werden kann, mit Schrecken erfüllt. Sie war
die Tochter des den Götzen ergebenen Königs von
Sidon, und durch ihren Einfluss wurde Ahab ein
Knecht und Anbetung des Baal und "tat mehr, um
Jehova, den Gott Israels zu reizen, als alle Könige
von Israel, die vor ihm gewesen sind. (1. Könige
16.33.)     Sie war ein eifriger Förderer des Götzen-
dienst es in Israel, denn 850 Propheten des Baal und
 der Aschera assen an ihrem Tische. Sie wollte Elia,
den Propheten Jehovas, töten, veranlasste den

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Zeugentod Naboths (1.Kön 21) eines Mannes der
das seinen Vätern von Gott gegebene Erbe nicht auf-
geben wollte, und war der Urheber und Anstifter der
schlimmsten Bosheit, die je in Israel erlebt wurde.
Es ist gar keiner gewesen wie Ahab, der sich verkauft
hatte, um zu tun, was böse ist in den Augen Jehovas,
denn Isebel, sein Weib, reizt ihn an. Und er tat
sehr viele Gräuel, indem er den Götzen nachwandelte".
(1. Kön. 21.25 und 26.)
         Nichts konnte daher schrecklicher sein, als dass ein
solches Weib in der Versammlung geduldet
wurde, und da sie dort vorgab, für Gott zu reden:
die sich eine Prophetin nennt, und sie lehrt  und ver-
führt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götze-
nopfer zu essen.
     Aus diesen Sendschreiben geht klar und deutlich
hervor, dass die so genannte sichtbare Kirchen, d.h. der
öffentliche und verantwortliche Lichtträger, den Seelen
keine Sicherheit bietet, noch eine Gewähr für die
Wahrheit und Heiligkeit.
        Für wie viele Millionen scheinen sogar heute noch
die Lehren der Kirche und der Sakramente göttliches
Ansehen zu haben und göttliche Sicherheit zu bieten!
Wie viele glauben, dass das, was die Kirche in Lehre
und Wandel gutheisst, richtig sein muss! Wie not
tut solchen zu erwägen, dass der Herr von der Ver-
sammlung zu Ephesus sagt, sie sei gefallen --- und von
Pergamus, sie wohne da, wo der Thron Satans ist,
und habe solche, die verderbte Lehre festhalten  ---
und von Thyatira, sie dulde Isabel mit all ihren
Gräueln---  und von Sardes (Protestantismus), sie haben den Namen
dass sie lebe sei aber tot -- und von Laodicäa, Er

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werde sie aus seinem Mund ausspeien!   Kurz, das
 gesamte christliche Bekenntnis kennzeichnet äusserste
Untreue und duldet und lehrt alles was der Herr
verabscheut, so dass ihm von Seiner Seite nichts als
Gericht und gänzliche Verwerfung bevorsteht.

     Als ich so weit gekommen, wendet sich der Herr
von der öffentlichen Körper Weg, nachdem er ihn sehr
ernst und feierlich von dem unvermeidlichen Gericht
gewarnt hatte, und wendet sich an die "übrigen", die
in Thyatira sind". (Vers 24). Die ausdrückliche Aner-
kennung eines Überrestes ich doch den Herrn ist die
Nichtanerkennung der öffentlichen Körperschaft, und
das ist eine sehr ernste Sache, denn es kommt dem
Hinwegtun des Leuchters gleich.   Doch es gab solche,
die etwas besassen, was göttlichen Wert hatte, und sie
sollte es festhalten; nicht bis Isabel Busse tat--
denn das würde sie nicht tun, --- sondern bis ich
komme. Das Kommen des Herrn allein sollte der
Notwendigkeit es festzuhalten und zu überwinden ein
Ziel setzen.
        Es besteht eine unverkennbare Beziehung zwischen
 der Hurerei und dem Götzendienst die Isabel lehrte,
und der Hurerei und den Gräueln der grossen Hure
in Kapitel 17. Dort finden wir das die Könige der
Erde Hurerei mit ihr getrieben haben; sie hatte durch
 ihre Verderbtheit gesucht an der Städte, wo Christus
nur ein Kreuz und ein Grab fahren Einfluss und Macht
zu erlangen. Und dass die Kirche in der Welt, die Chri-
sto verwirft, nach politischer Macht strebt, ist das
Ungeheuerlichste, was man sich denken kann, und doch,
in welchem Umfang er hat diese Untreue die Oberhand!
Viele die Rom jeden Einfluss auf Macht absprechen

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streben eifrig danach, so viel politischen Einfluss als
möglich zu erlangen und festzuhalten; und dies ob-
schon die protestantischen Kirchen dadurch von der
Wahrheit abirrten,  dass  sie die Unterstützung der
irdischen Mächte suchten, und nicht dadurch, dass sie sie
beherrschen wollten.
       Der Platz der Kirche war es, Christo treu zu sein,
und das Licht des im Sohne in Gnade  geoffenbarten
Gottes ungetrübt im Zeugnis aufrechtzuerhalten.
Doch das würde das Zeugnis eines himmlischen
Fremdlings gewesen sein, der keinen Einfluss in der
Welt des Menschen erstrebte, sondern die Seelen von
ihr zu befreien suchte.  Denn wenn die Kirche um die ein
leidender Zeuge von einem verworfenen Christus
hätte sein sollen, einen Platz der Ehre und Oberhoheit
in einer Welt besitzt, die Christum noch verwirft, so
ist das gerade das Gegenteil von dem, was der Herr
beabsichtigte. Der Sohn Gottes wird nach Psalm 2
die Nationen zum Erdteil haben und die Enden der
Erde zum Besitztum, Er wird sie mit eisernem Zepter
zerschmettern, wie ein Topfgefäss sie zu zerschmeissen;
doch das geschieht erst am Tag der Zukunft. Es kann
keine grössere Entstellung der Wahrheit geben, als dass
die Kirche da öffentlich in Ehren ist, wo Christus litt
und starb, und auch keinen grösseren Betrug der Welt
gegenüber.
     Christus Selbst ist der Morgenstern des Tages
der Herrlichkeit, und in dieser gesegneten Weise wird
Ih der Überwinder in Thyatira erkennen. Der Tag
der Herrlichkeit wird kommen, und dann wird dem
Überwinder" Gewalt über die Nationen" gegeben; er
wird mit Christo herrschen, wenn Christus herrscht;

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Doch solange Christus leidet und verworfen ist, ist es
sein Vorrecht, Dessen Leiden und Verwerfung zu
teilen. Der Morgenstern ist nicht ein in öffentlicher
und geoffenbarter Herrlichkeit scheinender Christus;
dieser Gedanke steht in Verbindung mit der Sonne
der Gerechtigkeit.    Der Morgenstern stellt Christum
als Den dar, der, obschon Er von der schlafenden
Kirche nicht gesehen und von der verderbten Kirche
nicht gekannt wird (weil diese damit beschäftigt ist, sich
selbst da zu verherrlichen, wo Christus ein Kreuz
hatte), doch von dem Überwinder und der Vorbote des
Tages des Herrlichkeit aufs innigste geliebt wird.
       Der Überwinter ist von dem erfüllt, was kommt,
Er kennt dessen Wesensart und freut sich dessen Hold-
seligkeit, weil der Morgenstern in seinem Herzen auf-
gegangen ist; alles, was er in Jesus kennengelernt hat,
wird hervorstrahlen und die Erde mit seiner Herrlich-
keit erfüllen. Bedenken wir, was den Tag der Zu-
kunft kennzeichnen wird: die Herrschaft des Gesalbte
Gottes, unter der all Gottlosigkeit verurteilt und
aus Dessen Reiche verbrannt ist dagegen Gerechtig-
keit und Frieden aufgerichtet sind: die Versammlung,
Seine Braut, den Gegenstand seiner Liebe (in der
Er Sich Selbst für sie hingab und sie heiligste und
reinigte durch die Waschung mit Wasser durch das
Wort), hat Er Sich Selbst verherrlicht dargestellt ohne
jede Spur der Unvollkommenheit und des Vorfalls
(Epheser  5.  25-27)  sie sollte mit ihm herrschen, um den
wohltätigen Einfluss alles dessen auszustrahlen, was
sie bei Ihm durch den Geist in jenen Tagen gelernt
hatte, da Er  doch in den Himmeln verborgen war.
Die Herrlichkeit Gottes, wie sie in Seinen geliebten

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Sohne geoffenbart wurde, sollte in der Versammlung
als der himmlischen Stadt hervorstrahlen; alles das
ist dem Herzen dessen, der den Morgenstern hat eine
lebendige Wirklichkeit.
      Auch wenn die Versammlungen treu geblieben
wären, so würden immer einige Züge der Nacht vor-
handen gewesen sein; doch so haben wir nun noch den
betrübenden Zug der Versammlungsverderbtheit.
Welch eine Ermutigung und Freude aber ist es für
den Überwinder, inmitten der ihn umgebenden Fin-
sternis den Morgenstern zu haben! In der Versamm-
lung zu Thyatira können wir gleichsam die dunkelste
Stunde der Nacht  erkennen; doch in dunkelsten Augen-
blicke wird Christus dem treuen Herzen der lichte
Vorbote des kommenden Tages.
         Wenn er seine Heiligen den Sohn Gottes in
ihrem Herzen kennen, so werden sie vor dem Einfluss
des Götzendienst Isabels bewahrt, denn ER "ist der
wahrhaftige Gott und das ewige Leben" (1. Joh 5.
20.) Der "Morgenstern" bringt das Herz von jedem
Gedanken gegenwärtiger Weltherrlichkeit ab und
richtet sein Verlangen und Hoffen auf Den, der da
kommt und den Tag der Herrlichkeit einführt. Chri-
stum in dieser zweifachen Weise zu kennen, kennzeichnet
den Überwinder in Thyatira. Und auch wir sollten
ihn so kennen, um von alleine und Treue und Verderbt
heit die wir daselbst sehen bewahrt zu werden; denn
unsere Herzen neigen von Natur zum Götzendienste
und trachten nach etwas Ansehen und Ehre in der
Welt. Es gibt in der Tat nicht ein Übel in der
Christenheit, dessen Keim wir nicht in unseren Herzen
entdecken können.   Es ist sehr wohl möglich, die volle

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Entwicklung all dieses Bösen in der Geschichte der
Kirche zu brandmarken, ohne die geheime Wurzel da-
von wirklich in uns selbst zu richten.
    All dieses Böse kommt daher, dass man den Men-
schen nach dem Fleische Raum gibt. Damit räumen
wir dem einen Platz ein, worauf Satan wirken, und
das er durch Dinge verführen kann, wieso der Mensch
von Natur liebt. Es gibt Einflüsse die eine grosse
Gewalt über die religiösen Empfindungen des natür-
lichen Menschen ausüben, und wir sind alle fähig, der-
artigen und einen gewissen Platz einzuräumen. Doch
wenn der Sohn Gottes für uns ist, so haben wir einen
Menschen von ganz und gar anderer Ordnung
vor Augen, nämlich einen, der ausserhalb des Todes
ist und andere lebendig zu machen vermag, so dass sie
geistlich mit Ihm leben, als solche die mit Ihm ver-
einigt sind und nicht von der Welt sind, gleichwie ER
nicht von der Welt ist. Der im Herzen aufgehende
Morgenstern (2. Pet.1.19) verbindet die Zunei-
gungen mit allem, was den kommenden Tage ange-
hört: und das ist ungemein wichtig, wenn wir von den
tausenderlei heimtückischen sittlichen Einflüssen, die
dem Tage des Menschen angehören, bewahrt werden
sollen

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Sardes 
Vers 1-6
    Darin, dass Sich der Herr als Den darstellt, "der
die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne",
besteht ER  auf der Macht, die Er besitzt ----einer
Macht die das zustande zu bringen vermag, was Gott
wohlgefällt -- , und auch darauf, dass alles Verantwort-
liche und Lichtgebende in den Versammlungen Sein
ist, so dass Er das alleinige Recht hat, Anordnungen
zu treffen und darüber zu verfügen, Ihm ist alles un-
mittelbar unterstellt und verantwortlich.
       Die sieben Geister sehen wir in Kapitel 1.4 vor
seinem Throne, und in Kapitel vier als sieben Feuer-
Fackeln, die vor dem Throne brannten (V 5) Der
Thron stellt Gottes unumschränkte Macht dar deren
Herrlichkeit und Ehre Ihm schliesslich werden wird,
denn Seines Willens wegen bestehen alle Dinge und
sind sie und auch erschaffen worden (Kap 4.11). Und
die "sieben Feuerfackeln brennen vor dem Throne",
reden von einer Macht, die das herbeiführen ver-
mag, dass dem Lichte, und dem heiligen Gericht des
Bösen, und allem, was der Thron erfordert, völlig
entsprochen wird. Aber das wird, die uns Kapitel
5 lehrt, aufgrund der Erlösung zustande kommen,
und wenn das Lamm erscheint, so sehen wir "die
sieben Geister Gottes" als Dessen "sieben Augen…
die gesandt sind über die ganze Erde. (Kap 5.6)
       Dies ist offenbar eine Anspielung auf Sach 3.9
 und 4.10.   Als Sacharja weisssagte, hat Gott

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seiner Vorsehung gemäss eingegriffen und Sein Volk
aus der Babylonischen Gefangenschaft befreit: die
Versammlung in Sardes nun hatte etwas Ähnliches
erfahren: die grobe Verderbnis und der Götzendienst
Thyatiras sind in Sardes nicht mehr zu finden. Das
an sich deutet auf ein Eingreifen von seiten Gottes
hien und darauf, dass Er sie zum mindesten in gewissen
Grade befreit hatte. Doch wenn wir die Propheten
nach der Gefangenschaft, Haggai, Sacharja und Ma-
leachi lesen, die uns mitteilen, was die Zurückgekehr-
ten empfangen und gehört hatten, so finden wir, dass
als ihr Jehova sie zur Treue gegen Sein Haus ermahnte,
dies in Blick auf Christum und seinen Geist, der
unter ihnen bleiben sollte, und im Blick auf die letzte
Herrlichkeit geschah, die jenes Haus fühlen sollte,
(Sach 3.8; + 9; Hag.  2.5+9)   Er wollte, dass sie
über das, was die Vorsehung ihnen gegeben hatte,
hinausgingen: nicht Cyrus (Kores)  Darius, Serub-
babel oder gar der Tempel, den sie wiederaufbauten,
sollte ihre Herzen erfüllen, sondern alles, was am
Tage der Zukunft durch  Christum  und in der Kraft
des Geistes aufgerechnet werden würde. Er hatte vor
Joshua, den Hohenpriester, einen Stein auf dem sieben
Augen waren gelegt; Er wollte ihn im Bilde mit
Christo als der Grundlage beschäftigen, auf der all
Sein Wohlgefallen ruhen konnte, und damit, dass
Christus Der war, den vollkommene Einsicht über
alles, was damit zusammenhingt kennzeichnete. In den
sieben Augen treibt uns vollkommene Erkenntnis darüber
entgegen, wie alles dem Wohlgefallen Gottes gemäss
angeordnet sein müsste, und zwar besonders in Ver-
bindung mit dem Tempel und dem heiligen Dienste

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Sein Wort an Serubabbel war: "Nicht durch Macht
und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist,
spricht Jehova der Heerscharen.   (Sah 4.6)
      Wie weit würden Sie hierdurch geworden sein,
 und wären so vor leblosem Formenwesen und dem
Pharisäertum, dem sie alle bald anheimfielen, bewahrt
worden! Dadurch, dass sie vergassen, daran zu gedenken,
wie sie "empfangen und gehört" hatten, und dies nicht
bewahrten und Busse taten, verloren sie alles Wesent-
liche und verfielen in einen Zustand der Unwachsam-
keit,  so dass auf das Kommen Christi ganz unvor-
vorbereitet waren.    Als dann die Magier von Seiner
Geburt redeten,   ward nicht nur Herodes bestürzt,
sondern auch "ganz Jerusalem mit ihm". Mat. 2.3)
Er kam in Wahrheit über sie wie ein  Dieb, und sie
kannten die Stunde Seiner Ankunft nicht. Die Folge
war ihr Haus wurde Ihnen wüst gelassen und schliess-
lich wird der Zaun völlig über sie kommen. (Mat
23. 38; 1. Thess, 2.16.)
        Es ist sehr ernst zu sehen, wie sich diese Geschichte
in den Versammlungen wiederholt hat. Obwohl Gott
zur Zeit der Reformation eine grosse Befreiung gab
und ein Entrinnen von so mancher Götzendiener und
Verderbtheit, so dass von der Reformationskirchen
gesagt werden kann, dass sie den Namen haben, dass
sie leben, so kennzeichnen sie doch in Wirklichkeit leb-
lose Formen und der fortschreitenden Verfall dessen,
was von Gott war, sogar bis zum Tode. Die
Versammlung in Sardes kennzeichnet der Mangel an
Werken, die vor Gott völlig waren, sodann vergassen
sie, was sie empfanden und gehört hatten, und endlich
waren sie unwachsam im Blick auf die Wiederkunft

Seite 57

des Herrn. So stellt sich der allgemeine Zustand des
Protestantismus dem Auge des Herrn dar; und wer
könnte nicht sehen, wie war diese Anklage ist? Eine
offene Bibel und viel Wahrheit von Gott --- denn der
Herr redet von dem, was "empfangen und gehört"
worden war --- sicherlich keine geistliche Lebenskraft.
Das ist uns allen eine heilsame Warnung. Nicht was
ich meinem Bekenntnis nach bin unter dem "Namen"
nach, den ich bin bei andern habe, hat Wert, sondern was
ich in geistlicher Lebenskraft bin. Wenn
diese mangelt, so sind die Werke von Gott nicht völlig,
und sogar das, was von dem übrig geblieben war,
was ursprünglich von Gott war, neigt zum Sterben.
    Der Herr stellt Sich dieser Versammlung als Der
dar, "der die sieben Geister Gottes hat". Ihm steht
alle Macht zu Gebote, ein geistliches Ergebnis zustande
zu bringen; und Er vollbringt das auf Erden, wenn
Gerechtigkeit sie bedecken wird und der Wille Gottes
auf Erden an wie im Himmel geschieht, Christus voll-
bringt es in der Kraft der sieben Geister Gottes. Doch
die ganze Macht, die eher am Tage der Zukunft aus-
übt, und die solche Erfolge in der Öffentlichkeit in der
ganzen Welt zeitigen wird, steht ihm heute zu Gebote,
und Er übt sie Seiner Heiligen halber aus obschon in
verborgener Weise, so dass der Glaube allein sie er-
kennen kann.   Damit, dass sich der Herr Sardes als
Der darstellt, der die sieben Geister Gottes hat, wollte
Er ihnen zu verstehen geben dass in Ihm eine Fülle
von Macht und Einsicht war, das aufzurichten, was
wirklich zum Wohlgefallen Gottes war. Wenn die
Reformatoren des 16. Jahrhunderts dies
beachtet hätten, so wären sie davor bewahrt geblieben,

Seite 58

Von den Mächtigen dieser Welt Unterstützung und Schutz
zu erwarten; die Folge war, dass die Mächtigen dieser
Welt die Obergewalt über die Kirche erlangten. Das
ist beinahe ebenso beklagenswert, als wenn die Kirche
sich der Obergewalt über die Mächte dieser Welt anmasst.
        Die Worte nun, dass der Herr "die sieben Sterne"
 hat, erinnern uns daran, dass nur ER allein berechtigt
ist, alles verantwortliche und Lichtgebende in den
Versammlungen anzuordnen und zu leiten. Wenn
das klar erkannt worden wäre, so hätte ich nie geschehen
können, dass Könige und Machthaber den Dienst in der
Kirche bestimmten, oder dass sich Gemeinden, sogar
solche von Gläubigen, ihre eigenen Hirten (Pastoren) ...
und "Lehrer" wählten. Die Personalgaben nach Epheser 4
 wurden vom aufgefahrenen Haupt dem Leib gegeben. 
Die offenbarende Gaben 1. Kor 12 wurden den
Versammlungen angeordnet bis das Vollkommene,
(Das Wort Gottes) geschrieben war. 
Die Dienstgaben (Römer 12) bleiben, bis ER den
Leib holt)
Die Fähigkeit, aufzuerbauen., muss von Gott gegeben
sein, Und wenn solche da sind, so ist es das Vorrecht
der Versammlung, sie anzuerkennen und Nutzen daraus
zu ziehen.  Doch wo menschliche Ordnung die Ober-
hand hat, da kann es geschehen, dass viele göttliche
gaben (Römer 12) vorhanden sind, die nicht zur Geltung gelangen
können, weil ihnen die bestehende Ordnung die Gele-
genheit zu ihrer Ausübung versagt. Was die Men-
schen Ordnungen nennen, ist im göttlichen Sinne oft
Verwirrung, weil es weder die Unumschränktheit des
Herrn anerkennt, noch die Wirksamkeit des ein und
desselben Geistes ist, der einem jeden insbesondere
austeilt, wie ER will (1. Kor, 12.11) oder auch die
Ordnung der Versammlung Gottes ist, wie wir sie in
der Heiligen Schrift finden.

Seite 59

Die Folgen menschlicher Bestimmungen und An-
ordnungen in Dingen, die allein vom Herrn richtig
bestimmt und angeordnet werden können, machen sich
allenthalben bemerkbar. Wo solche Zustände andauern,
ist es uns vermeintlich, in leblose Formen zu fallen, und
dann wird sogar das, was noch von dem vorhanden ist,
was ursprünglich von Gott war, schwächer und
schwächer und ist am Sterben.    Nimmt es angesichts
solcher Zustand wunder, dass nur noch dem Namen nach
Leben vorhanden ist?  und dass ich allenthalben Unwach-
samkeit dem Kommen des Herrn gegenüber vorfindet?
    Nur unter der unmittelbaren Oberhoheit und
Leitungen Christi als Herrn wird man der Verantwort-
lichkeit Seiner Gedanken gemäss entsprechen können
und wird auch seinen Dienst in wahrer Einheitlichkeit
und Einstimmigkeit vor sich gehen können. "Es sind
Verschiedenheiten von Diensten und derselbe Herr".
(1. Kor.  12.5) Der fleischliche Sinn würde Paulus
und Apollos als zwei betrachten und eine Wahl
 zwischen ihnen treffen; der eine würde sagen: "Ich
bin des Paulus; der andere aber: ich bin des Apollos";
doch der Apostel besteht darauf: "Der aber pflanzt und
der begiesst sind eins. (1. Kor 3.4 + 8) Jeder
dient, "wieder der Herr einem jedem gegeben hat" (1. Kor.
3.5 ), und  unter seiner Verwaltung trägt er zum
ganzen bei, nach dem Masse dass ihm die göttliche Un-
umschränktheit zu geteilt hat. Jeder hat seine eigene
Gabe und seinen eigenen Dienst vom Herrn, doch er
hat im Einklang mit all dem anderen Dienste, der
unter demselben Herrn ausgeübt wird, zu dienen.
Demnach gibt es im Dienste des Herrn persönliche
Verantwortlichkeit, aber ohne jede Unabhängigkeit.

Seite 60

   Jeder Stern hat an seinem Orte eine örtliche Ver-
antwortlichkeit; doch es kann keine örtliche Unabhän-
gigkeit geben, wenn derselbe Herr die sieben Sterne
hat.  Es gibt keinen Grundsatz, der, an einem Orte
richtig angewandt, nicht an jedem anderen Ort richtig
sein würde; somit muss die örtliche Verantwortlichkeit
im Blick auf die ganze Welt durchgeführt werden.
Alles, was "der Versammlung Gottes, die in Korinth
ist zur Pflicht gemacht wird, war auch für alle
bindend, "die an jedem Orte den Namen unsers
Herrn Jesus Christus anrufen. (1.Kor 1.2). Wie
weit erstreckt sich also alles, was scheinbar nur örtlich
geordnet wird! Wahre Begriffe von der Versamm-
lung und die damit verbundenen Übungen können sich
nie auf das Örtliche beschränken, Sie haben es immer
mit der Gesamtheit aller Heiligen auf der ganzen
Erde zu tun.
    Wenn wir den Herrn als Den anerkennen, der
die sieben Sterne hat, so würde jeder Verantwortliche
in der rechten Beziehung und Abhängigkeit von Ihm
kommen und blossen menschlichen Anordnungen und
Einrichtungen bewahrt werden. Und jeder von Ein-
zelnen oder von der Gesamtheit der Heiligen ausge-
übte Dienst in Verbindung mit der örtlichen Verant-
wortlichkeit der Versammlung als solcher, würde im
Einklang mit allen anderen Diensten unter demselben
Herrn in der ganzen Welt ausgeübt werden. Wie
geeignet ist dies, uns von jeder persönlichen oder
kirchlichen Unabhängigkeit zu befreien! Und das
würden auch alle beengten Einflüsse ausschliessen, die
mit bloss Örtlichen, Nationalen oder Sektiererischem
zusammenhängen.

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 wie begünstigt wir auch in geistlicher Hinsicht sein
mögen, wir haben auf der Hut zu sein, dass nichts bei
uns eine Form wird oder verflacht, diese Neigung ist
immer vorhanden, und man hat dagegen wachsam zu
sein.  Der Herr sagt: ich habe deine Werke nicht
völlig [vollkommen] erfunden von meinem Gott.
Nichts als Vollkommenheit wird weder ihn noch die
 Befriedigung im Leben, und denen sein Werk am
Herz Anliegen. Deshalb betete Epaphras für die Ko-
losser, damit sie vollkommen und völlig überzeugt in
allem stehen möchten, was Gottes Wille war. (Kol.4
12). Und Paulus betete für die Philipper, dass sie
vollkommen gemacht seien, was die Frucht der Ge-
rechtigkeit anlangt, die durch Jesu Christum ist, zur
Herrlichkeit und zum Preise Gottes. (Phil. 1.11).
Wenn wir es an Entschiedenheit, Wachsamkeit oder
Gebet fehlen lassen, so werden unsere Werke nicht voll-
kommen vor Gott sein. Viele von uns haben einen
Anfang gemacht, aber die geistlichen Übungen waren
nicht hinreichend gründlich, sie zur Vollkommenheit zu
bringen. Darin besteht eine grosse Gefahr, denn wenn
wir in einer Sache nicht nach Vollkommenheit streben,
so kommen wir überhaupt von ihr ab.
    Die Versammlung in Sardes war doch Unvoll-
kommenheit gekennzeichnet, sie besass ein gewisses Mass
Licht und ein gewisses Mass göttlicher Befreiung, aber
in Bezug auf Christum oder den Geist und die Ver-
sammlung wurde nichts vor Gott zu Reife gebracht.
Vielleicht können auch wir in gleicher Weise fehlen!
Der Herr hatte Sardes viel Kostbares gegeben. Zur
Zeit der Reformation und danach gab es viel Licht,
aber es wurde grösstenteils bei den Versuche verloren

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es der Welt anzupassen, und dadurch, dass man welt-
liche Verbindungen einging und so sich so gleichsam  in
der Welt niederliess. "Den Namen, dass du lebst und
bist tot", besagt soviel wie für lebendig gehalten zu
werden, ohne jedoch geistliche Lebenskraft zu besitzen.
Jeder Versammlung sagt der Herr: "ich kenne deine
Werke; Er kennt unsere Worte, und welche Lehren
wir festhalten, doch hauptsächlich achtet Er auf das,
was uns festhält:  Er will sehen, wie es in unserem
Wandeln zum Vorschein kommen; Ihm ist daran gelegen,
welche Folgen das uns gegebene Licht hervorbringt.
     Satan bemüht sich immer, dem Volk Gottes eine
Falle zu stellen und es in weltliche Verbindung hin-
einzuziehen. Wenn sich die Heiligen mit der Welt ver-
mischen, so heiligen die Welt nicht, sondern beflecken
ihre eigenen Kleider.   Die Folge weltlicher Verbin-
dungen ist, dass das Bekenntnis Christi aufgegeben
wird, denn das will man in der Welt nicht dulden.
Ein echter Bekenner Christi muss ein abgesandter Mann
sein: er glaubt an Den, der die Welt verworfen hat,
er wacht über seine Wiederkunft halber und in der
Zwischenzeit bekennt er Ihn. Seine Werke seine
Wachsamkeit und sein Bekenntnis gehen aus seiner
Liebe zu Christus hervor, und Christo wird einen
solchen vor seinem Vater und vor den Engeln seines
Vaters bekennen. Gegenwärtig mag er zu leiden und
Schmach zu tragen haben, aber er bescheidet sich damit,
vor dem Herrn zu wandeln; und im Verborgenen Seine
Anerkennung zu haben, doch bald wird es ihm an
öffentliche Anerkennung nicht fehlen. Du brauchst
dich nicht zu fürchten, dass irgendetwas in deinem Leben
vor der Öffentlichkeit oder in deinem verborgenen

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 Leben, was Gott gefallen hat, übersehen werden wird.
Nichts, was von Gott ist, kann je verloren gehen, es
ist seinem Wesen nach ewig; deshalb heisst es "wer
aber den Willen Gottes tut bleibt in Ewigkeit.
(1. Joh 2.17)
    Aber du hast einige Namen in Sardes, die ihre
Kleider nicht besudelt haben; und sie werden mit mir
einhergehen in weissen Kleidern, denn sie sind es wert"
"Einige Namen" gesagt, dass der Herr jeden per-
sönlich mit Namen kennt. Inmitten des allgemeinen
Verfalls und ja Unwachsamkeit haben sie in ihren
Verbindungen Reinheit bewahrt, d.h. wirkliche Ab-
sonderung in Herz und Wandel von der Welt. Sie
werden in Weiss mit Ihm wandeln, denn sie sind es
wert.  Wie gesegnet ist es, schon jetzt Christo gemäss
zu wandeln, so dass mit ihm in Weiss zu wandeln, nur
die Fortsetzung eines solchen des Wandels an einem
Schauplatz unbefleckte Reinheit ist!
     Der Lohn des Überwinders in Sardes ist ein
dreifacher. Die "weissen Kleider" sind eine angemes-
sene Anerkennung der Art seines Wandels hienieden.
Da ihm Unweltförmigkeit und die sittlichen Züge
Christi kennzeichneten, widerfuhr im Schmach hie-
nieden, denn sein Wandel und Benehmen verurteilte
die leblosen und unwachsamen Bekenner um ihn her
und erregte daher deren Feindschaft; doch sein Lohn
ist "mit weissen Kleidern bekleidet zu werden. Der
"weisse Stein" von Kapitel 2.17  ist keine öffentliche,
sondern eine persönliche Anerkennung,  die weissen
Kleider dagegen eine öffentliche in ihnen bringt der
Herr die Anerkennung solcher  zum Ausdruck, die ihre
Kleider nicht befleckt haben".

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        Dann heisst es: ich werde seinen Namen nicht
auslöschen aus dem Buch des Lebens. Das Buch
des Lebens ist ein altes Buch, denn ihm waren
Namen geschrieben "von Gründung der Welt an"
(Offenbarung 13, 8; 17,8 es steht ganz klar mit Gottes
Vorsatz und Ratschluss in Verbindung. Doch die
Durchführung eines Vorsatzes wurde nur durch geeig-
nete sittliche Zustände ermöglicht und im Blick hierauf
verband man von alters her von Gedanken der Aus-
bildung mit Gottes Buch. Moses sprach in einem
denkwürdigen  Augenblick:  "Und nun wenn du ihre
Sünden vergeben wolltest… wenn aber nicht, so
lösche mich doch aus deinem Buche das du geschrieben
hast. Und Jehova sprach zu Mose: Wer gegen mich
gesündigt hat, den werde ich aus meinem Buchd aus-
löschen. (2. Mose 32.32 + 33)   Und den Psalm 69.28
heisst es:  Lasse sie ausgelöscht werden aus dem Buch
des Lebens und nicht eingeschrieben mit den Gerech-
ten. Es ist die Urkunde über die, die zum Leben
eingeschrieben sind: (Jes 4.3), aber es besteht die
erste Möglichkeit, dass das jetzt eingetragenen Namen
wiederausgelöscht werden können. Wenn es sich
aber ist das kein Leben einem Menschen ist, so
kann sein Name aus der Liste gestrichen werden. Ja
gerade der Umstand dass es das Buch des Lebens
ist deutet darauf hin dass denen, deren  Name es
enthält,  Leben eigen sein muss.  Wenn es sich zeigt .
dass einige kein Leben kennzeichnet, so können deren
Namen ausgelöscht werden, da sie kein Recht haben
in der Liste zu bleiben.
      Schliesslich heisst es: "ich… werde seinen Namen
bekennen vor meinem Vater und von seinen Engeln"

Seite 65

Es ist zu beachten, dass hier nicht steht, dass der Herr
seinen Namen vor der Welt erkennen will, die viel-
leicht nicht viel von ihm kannte, sondern von Seinem
Vater, der alles verborgene gesehen hat (Matth 6
6)  und vor den Engeln seines Vaters, die alle seine
Wege beobachtete hatten, und die sogar auf solche Ein-
zelheiten achteten, ob ein Weib soweit in der Wahr-
heit über das Haupt stand, dass sie ihr Haupt, wenn sie
betete, bedeckte . (1. Kor 11.10) Wie reffend redet
das von der geistlichen Lebenskraft und der inneren
Lauterkeit, die den Überwinder kennzeichnen!
         Möchte keiner von uns die ernsten Mahnungen
die in den Worten des Herrn an Sardes enthalten
sind, achtlos an sich vorüber gehen lassen und die
Kennzeichen des dortigen Überwinders entbehren!

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Philadelphia
Vers 7-13
    kein Teil der Heiligen Schrift könnte allen, die
den Herrn Jesus Christum lieben und sein Werk
in der gegenwärtigen Zeit auf dem Herzen tragen,
ermutigender und anregender sein als das Schreiben
an den Engel der Versammlung in Philadelphia. Es
zeigt uns, dass der Herr am Schluss der Geschichte der
Kirche auf Erden etwas ganz und gar von der Ver-
derbtheit des Papsttums und den leblosen Formen-
wesen des Protestantismus Verschiedenes vor Sich zu
haben beabsichtigt, etwas, dassie in auffallendem Gegen-
satz zu dem lauwarmen und anmassend denn Zustande
Laodicäas steht.
      In Thyatira haben wir einen Überrest, in Sardes
einige Treue, und sogar in Laodicäa war die Möglich

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keit vorhanden, dass einige des Herrn Stimme hörten
 und ihm die Tür auftaten. In Sardes sahen wir
die Anzeichen einer Neubelebung, diese steht im Zu-
sammenhang mit der Bewegung, die wir unter dem
Namen Reformation kennen. Philadelphia jedoch
redete von einer weiteren Neubelebung, in der nicht
nur grosse Missbräuche abgeschafft worden, sondern bei
der man zu den ursprünglichen geistlichen Wesenszügen
der Versammlung zurückkehrte; denn das Wort Christi
zu bewahren und seinen Namen nicht zu verleugnen,
Seine Liebe zu kennen und das Wort seines Aus-
harrens zu bewahren, heisst wirklich, die geistlichen
Wesenszüge besitzen, die die Versammlung am Anfang
kennzeichneten. Und diese Wesenszüge sehen wir hier
aufrechterhalten in der "Bruderliebe" --- dem das
bedeutet der Name Philadelphia und der Herr
erkennt sie an.
     Dass in den letzten 100 Jahren bedeutende
geistliche Bewegungen stattfanden wird niemand in
Abrede stellen, dessen Augen und Ohren dem offen
standen, was der Geist redete und der Herr tat. Diese
Bewegung hatten die Erzeugung solcher Zustände
zum Ziele, wie wir sie in Philadelphia sehen. Ich
masse mir nicht an zu sagen, wie weit dieses Ziel er-
reicht ist, und in wie viele Heiligen --- wahrscheinlich
bis jetzt allenthalben nur teilweise; --- doch ich zweifle
nicht daran, dass der Herr in Tausenden von Herzen
in dieser Richtung wirkt. Wenn das im gegenwärtigen
Augenblick Sein Tun besonders kennzeichnet, so sollte
jedes Herz, dass ihn liebt, dies ernstlich beachten und
es sich angelegen sein lassen. Keiner von uns möchte
sicherlich auch nur eines der besonderen Vorrechte der

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grossen geistlichen Wiederbelebung missen, auf die
Philadelphia hinweist! Wir haben oft von Evange-
liumsbewegungen gehört, doch was uns in Philadel-
phia entgegentritt ist- die Frucht dessen, was man eine
Kirchenbewegung nennen könnte. Wenn wir nun die
Wesenszüge dieser Versammlungs- oder Kirchenbe-
wegung betrachten, die sich hier unseren Blicken da-
bieten, so erkennen wir, inwieweit --- oder vielleicht
auch wenig! ----diese Wiederbelebung unsere
Herzen in göttlicher Kraft erreicht hat.
        Wir haben schon gesehen, wie wichtig es ist zu
beachten, in welcher Eigenschaft sich der Herr Jesus
jeder Versammlung darstellt, denn wenn wir das geist-
liche erfassen, so befähigt es uns, ein Überwinder zu
sein. Philadelphia stellt Er sich aus "der Heilige",
der Wahrhaftige dar, "der den Schlüssel des David"
hat. Darin sehen wir, was er persönlich ist, und was
Er für die Versammlung tut. Christum als den Hei-
ligen und Wahrhaftigen vor uns zu haben, macht uns
von jeder Verderbnis und allen Formenwesen frei.
Dann ist man mit einer Person beschäftigt die einer
ganz anderen Ordnung angehört als der Mensch, der
solches zulässt -- mit Einem, der jede Spur von Be-
fflecken gänzlich fernsteht, nämlich dem Heiligen Gottes.
      Er kannte keine Sünde, und doch wurde er für uns
zur Sünde gemacht auf dass Gott in Seiner Heilig-
keit verherrlicht würde; und auferstanden und aufge-
fahren ist ER nun "der Heilige"--- kein sittlicher
Makel kann je an ihm gefunden werden. Er war
persönlich immer ohne Flecken, aber als "der Heilige"
hat ER Sich der Frage des sündigen Zustandes des
Menschen nach Adam angenommen und diesen Zustand

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durch Sein Opfern in Seinem Tode beseitigt. Als ER
den Platz des befleckten und sündigen Menschen vor
Gott an unserer Stadt einnahmen, wurde er verlassen,
weil Gott heilig war, und in seinem Tode fand die
Geschichte jenes Menschen vor Gott ein Ende. Alles,
was den Menschen im Fleische einen Platz gibt, sogar
in seiner besten und anziehensten Gestalt, ist der gött-
lichen Heiligkeit zuwider. Die Frömmigkeitkeit des
Fleisches gilt oft für Heiligkeit, doch es ist etwas ganz
anderes, in Christus Jesus, dem auferstandenen und
himmlischen Menschen, zu sein, und wenn Er uns zur
Heiligkeit geworden ist. (1. Kor 1.30) Jedes wahre
Verlangen unter Christen nach Heiligkeit oder ver-
mehrter Ergebenheit ist eine Übung, die der Geist
Gottes hervorgebracht hat, aber die Bewegung, die
wir heutzutage in diese Richtung wahrnehmen, bleiben
oft weit hinter den Gedanken Gottes zurück. Man
kann heute sogenannte (Heiligkeit aus Glauben) haben
und doch mit vielem gehen, was der Wahrheit ent-
gegen ist und in Wirklichkeit den Menschen im Fleische
einen Platz gibt. Doch Gott will, dass wir jenen
Menschen im Tode Christi verurteilt und dem Gericht
hinweg getan sehen, und dass ein auferstandener und
verherrlicht Mensch "der Heilige" ist, und dass wir
in IHM sind und Seinen Geist haben, um so in den
sittlichen Wesenszügen einen neuen und himmlischen
Menschen Ordnung hienieden zum Vorschein zu kom-
men. Das lässt uns gänzlich von uns selbst und befreit
uns davon, uns selbst zum Mittelpunkt zu machen, und
verbindet uns in Herz und sind mit Christo im
Himmel. Dann fangen wir an zu verstehen, dass die
Heiligen "ein Leib in Christo sind, um Christum hie

Seite  69

nieden zum Ausdruck zu bringen, (Röm 12.5)  Wie
könnten wir im Lichte dieser Tatsache mit irgendeiner
religiösen Ordnung oder Einrichtungen, die an dem
Menschen im Fleisch an einem Platz gibt, vorangehen?
Wenn wir unsre Wesensart von Christo empfangen?
und in Ihm, also Ihnen in der göttlichen Natur, gebildet
werden, so gelangen wir zur Heiligkeit durch
Liebe. Und wenn die Heiligen das erfassen und in
Bruderliebe betätigen, so sind vor den Augen des
Herrn das da, was die ursprünglichen Züge der Ver-
sammlung trägt; dann ist etwas vorhanden, was die
wahre Eigenart die Versammlung besitzt.
     Weiter ist Christus auch "der Wahrhaftige".
Die Versammlungen haben sich als unwahrhaftig
erwiesen, sie haben die Ihnen als goldene Leuchter zu-
kommende Eigenschaft, hienieden im Zeugnis zu
scheinen, nicht gewartet; sie sind nicht einmal in dem
wahrhaftig gewesen war sie zu seinen bekannten. Doch
Christus ist in der Wahrhaftige. In welcher Eigenschaft,
welchem Amte oder Dienste ER  auch dastand, was ER
auch war, da oder sagte, sei es vor Gott oder den
Menschen, das ist Er  auch in des Wortes vollster und
wahrer  Bedeutung. Er ist das wahre Licht, das wahre
Brot, der wahre Weinstock, der wahre Gott (1. Joh
5. 25) und der wahre  Zeuge.  (Offb.  3.14) ER ist die
völliege Verkörperung, der völlige Ausdruck jeder Seg-
nung, sei es als Offenbarung oder darin, dass Er  dieser
Offenbarung als Mensch entsprach. In welcher
Eigenschaft wir auch an Ihn denken -- und auf wie
zahllose Art  kann sich die Liebe, Weisheit, Gnade und
Macht die im eigen sind kundtun! ----, Er ist der
völlige Ausdruck dieser Eigenschaft

Seite 70

    Alle Segensgedanken Gottes treten uns in IHM
entgegen; wir brauchen durchaus nichts ausserhalb von
Christo zu suchen.  Er ist uns Weisheit von Gott
geworden und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlö-
sung (1. Kor 1.30) Alles ist in Ihm ohne Makel
und Abnahme zu sehen; Er ist "der Wahrhaftige".
Und nach seinem Tode und seiner Verherrlichung
haben wir Seinen Geist, so dass wir bewusst das, was
in Ihm wahr (oder wahrhaftig) ist, kennen und
geniessen können, um hienieden in sittlicher Überein-
stimmung mit Ihm zu sein, und damit uns dies in den
Beziehungen kennzeichne, in denen wir als solche, die
die Brüder lieben, stehen.
    "Der den Schlüssel des David hat der da
öffnet, und niemand wird schliessen, und schliesst und
niemand wird öffnen".   Dies ist offenbar eine An-
spielung auf Jesaja 22.22 wo unter Bilde Scheb-
nas und Eliakim Gottes äusserste Verwerfung des
Menschen nach dem Fleische dargestellt wird, sowie
auch Sein Tun alles Herrliche mit Christo zu ver-
binden. Was Schebna anlangt so bestand dessen
ganzen Tätigkeit im Haus darin, daselbst ein Grab zu
haben  --- ein Zeichen davon, dass er unter dem Tode
war. Gott liess ihm sagen; Siehe Jehova wird dich
weithin wegschleudern mit Manneswurf und dich
gänzlich bedecken. Dich fest zusammenrollend wird er
dich wie einen Ball wegschleudern in ein geräumiges
Land.  Dort sollst du sterben, und dort hin sollen deine
Prachtwagen kommen, du Schande des Hauses deines
Herrn! (Jes 22.17+18) Es könnte kein treffen-
deres Bild gänzlicher Verwerfungen geben.  Doch dann
haben wir einen, den Jehova Seinen Knecht nennt

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(Vers 20), auf dessen Schulter der Schlüssel des Hauses
David ruht und der öffnet und schliesst, so dass nie-
mand sein Tun rückgängig machen kann. Er ist
seines Vaters Hause zum Throne der Ehre und
trägt  "die gesamte Herrlichkeit" und die "Gefässe"
jenes Hauses.  Doch sogar Er muss dem Fleische nach
abgehauen werden, wie es in Vers 25 angedeutet
wird, damit Er dann alles dauern als der Aufer-
standene und Himmlische besitze.
      Zu den Philadelphia sprach Er:  "siehe, ich habe eine
geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand zu
schliessen vermag; denn du hast eine kleine Kraft und
hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht
verleugnet. Die "Werke" Philadelphias tragen ein
sehr kostbares Kennzeichen: Sie stehen alle unmittelbar
in Beziehung zu Christo. Sie bestehen darin, dass sie
sein Wort und das Wort seines Ausharren (V.10)
bewahrt seinen Namen nicht verleugnet haben.
Dass sie alles dieses bewahrt hatten, war ein Zeichen
von Kraft.  Es war keine Kraft, die in der Welt von
sich reden macht, der Herr nennt sie eine kleine Kraft;
doch es ist eine Kraft die ihm hingebender Liebe zu dem
ausgeübt wird, was unendlich erhaben und kostbar ist,
d.h. zu dem, was das ganze Versammlungszeugnis
ausmacht.
      Sein Wort ist der Ausdruck dessen, was Er ist,
und darin ist der Vater geoffenbart.  Er kam in die
Welt, Gott kundzutun zu tun, und kein anderer als der einge-
borene Sohn im Schosse des Vaters vermochte das.
Sein "Name" deutet darauf hin, dass ER persönlich
abwesend ist; Er ist nicht mehr hier, sondern ist ein
verherrlicht der Mensch im Himmel. Jene Personen hin-

Seite 72

gebend zu lieben, sowie auch die Offenbarung Gottes
in IHM und all die kostbaren und heiligen Wesenszüge
jenes holdseligen Menschen umfasst alles --- d.h.
in Wirklichkeit Den  zu erkennen, der von Anfang ist,
und darüber hinaus gibt es nichts: Das ist die Freude
der "Vater" in der Familie Gottes. (1. Joh 2.13
und 14) obgleich Er nicht mehr persönlich in hienieden
ist, so ist er doch in der Bekenntnisse Seines Na-
mens durch die einander lieben.   Die Probe
auf alles in Wort, Tat oder Geist ist: Kommt Christus
darin zum Ausdruck? Ist die Liebe, die uns als Brüder
miteinander verbindet, die nämliche Liebe, zu der Er
am Anfang die Anregung gab?  Ein neues Gebot
gebe ich euch: dass ihr einander liebet, auf dass, gleich-
wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebet."
(Joh 13.34)   Alles, was dem entgegen ist, ist eine
Verleugnung seines Namens. Unsere Selbstsucht,
unsre sektiererische Engherzigkeit verleugnen jenen Na-
men, sie ist kein Bekenntnis des Abwesenden und kein
Einstehen für Ihn im Zeugnis hienieden, sie ist der
Heiligen unwürdig. Wir sollten miteinander in der
Bruderliebe wandeln und seinen Namen bekennen,
und so diesen Namen doch die heilige Lieben, in der
wir miteinander wandeln, kundwerden lassen. Darin
besteht die wahre Wesensart der Versammlung und
das Versammlungszeugnis.
    Dann konnte Er sagen: "Weil du das Wort
meines Ausharrens bewahrt hast".  In diesem Worte
liegt die ganze Geschichte seiner Verwerfung durch
die Welt. Seine Rechte sind ihm hienieden alle ab-
gesprochen werden. Und nun sitzt Er zur Rechten Gottes,
bis seine Feinde zum Schemel  Seiner Füssen gemacht

Seite 73

 werden.  ER  wartet mit Ausharren, um Seine Rechte
und Herrlichkeit an einem anderen Tage zu bekommen
und Seine Heiligen in Philadelphia sind dadurch
gekennzeichnet, dass sie das Zeugnis Seines Aus-
hangs bewahren. Sie wolle nicht als Könige da
herrschen wo Er verachtet und verworfen ist. Sie 
übererlassen die Politik der Welt, denen, die der Welt
angehören und warten auf Den der den ganzen gegen-
wärtigen politischen Weltaufbau durch seine Macht
und auch die Aufrichtung Seines Reiches zu seiner Zeit
hinwegtun wird.   Sie erkennen die bestehenden obrig-
keitlichen Gewalten an als von Gott verordnet an und
unterwerfen sich ihnen, aber Sie können keinen Teil an
der Herrschaft nehmen, wo Christus verworfen ist, noch
zur Förderung dessen beitragen, was sich auf dem Ge-
danken aufbaut, dass das Christentum einen ange-
sehenen Platz in der Welt hat; als Mitgenosse der
Verwerfung Christi erwarten Sie hier, an einem
Platz der Schmach zu sein, und werden der kommenden
Stunde der Versuchung entrinnen.    Die Welt hofft,
dass es besser werden, Staatsmänner mühen sich ja ab,
eine Besserung der Lage herbeizuführen; doch die
Heiligen wissen, dass eine Stunde nie da gewesener
Versuchen und Drangsal "über den ganzen Erd-
kreis kommen wird, um die zu versuchen die auf der
Erde wohnen". Der Herr hat sehr deutlich davon
gesprochen.   Die auf der Erde wohnen, werden durch
schreckliche Erfahrungen die Unbeständigkeit von  allem
hienieden zu lernen haben: Alles, worauf sie ihr
Vertrauen setzen, wird über den Haufen geworfen.
Die Ereignisse der letzten Jahre haben gezeigt, wie wenig
wir auf die Beständigkeit der Verhältnisse hienieden

Seite 74

vertrauen können, Was wird nun erst in dem schnell
herannahenden Augenblicke geschehen, wenn die Stunde
der Versuchung wirklich kommt und die Macht des
Bösen völlig zum Ausdruck gelangt? Die Versamm-
lung wird von "der Stunde der Versuchung" eigentlich
"aus der Stunde der Versuchung heraus" bewahrt
werden, denn sie wird von vor der grossen Drangsal ent-
rückt um dem Herrn in der Luft zu begegnen (1. Thess.
4.17)   Gegenwärtig aber werden die Heiligen, die
das Wort des Ausharrens Christi bewahren, in
Absonderung von dem Aufbau und der Unbeständig-
keit der politischen Welt bewahrt werden. Ihr Ver-
trauen inmitten von Kriegen Umstürzen und gehen auf-
geregtemn Trotz selbstsüchtiger und ehrgeiziger Men-
schen ist auf Gott; ihre Hoffnung im Blick auf die
Verhältnisse hienieden ist die Erscheinung Christi.
       "Siehe, ich habe eine geöffnete Tür von dir
gegeben, die niemand zuschliessen vermag. Solche,
die das Kennzeichen Philadelphia tragen, werden in
ihrem Dienst oder Zeugnis nicht aufgehalten werden,
 obschon sie weder menschlichen Einfluss ausüben,
noch menschliche Unterstützung haben und auch keine mensch-
liche Körperschafft bilden, um sich einen Erfolg zu
sichern.  Auf die Synagoge Satans wird hier ganz
offenbar als auf den grossen Widersacher dieser Ver-
sammlung hingewiesen, wie es auch bei der Versamm-
lung zu Smyrna geschehen war. Sie besteht aus
denen, die in irdisch religiöser Hinsicht grosse Ansprüche
geltend machen, und, und eine obrigkeitliche Gewalt auf
altes Herkommen gründen, die sie durch Verfügungen
über äussere Form ausüben. Der Herr sagt, sie
lügen. Die Schärfe seiner Worte sollte wohlerwogen

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werden; eine nähere Auslegung derselben ist über-
flüssig. Alle diese werden dahin gebracht werden, vor
den Füssen derer zu huldigen, die sie verachtet und
denen sie widerstanden haben, deren Pfad sie aber
kein Ziel zu setzen vermochten sie werden erkennen,
dass ich dich geliebt habe. Es ist das liebliche Teil
und die Freude der Versammlung, von Christo geliebt
zu sein. Er hat die Versammlung geliebt und sich
selbst für sie hingegeben.., auf dass er sie heiligte,
sie reinigend doch die Waschung mit Wasser durch
das Wort, auf dass er die Versammlung sich selbst
verherrlicht darstellt, nicht Flecken oder Runzel oder
etwas dergleichen habend, sondern dass sie heilig und
tadellos sei. (Eph. 5. 25-27.)
       "Ich komme bald".   (V.11) Viele fragen da:
Wie kann das "bald" sein, wenn nahezu 2000 Jahre
verstrichen sind, ohne dass Er gekommen ist? Solche
verstehen die Sprache der Liebe nicht. Für Ihn war
es "bald" --- Seine Liebe hatte das immer vor sich;
und Er wollte, dass Sein Kommen auch den Herzen
der Heilige nahe vorkomme. [1. Mose 29. 20] Er
wollte nicht haben, dass wir, wie die vor alters, lange
Zeitabschnitte prophetischer Tage oder gar Jahre bis
zu  Sseiner Wiederkunft zählten,  sondern dass sie
unsere Herzen immer als nachher bevorstehen erschien.
       Die "Krone" macht die Auszeichnung und Herr-
lichkeit derer aus, die Christum und Seine Gedanken
über die Versammlung innig lieben. Es ist ein unauf-
hörliches Bemühen vorhanden, sie zu nehmen, und
deshalb ist es nötig, festzuhalten. Religiöse Schriften
üben oft eine sehr heimtückische und verführerische
Wirkung aus, und viel erleiden dadurch mehr Ver-

Seite 76

lust als sie sich beim Lesen derselben bewusst werden.
Atme die Lebensluft der Schrift, und nähre dich von
geistlichem Dienste. Ich erinnere mich, dass ich, als
ich neubekehrt war, zu dem Entschlusse kam, das
Beste was ich erhalten konnte zu
lesen und ich empfehle das jungen Gläubigen als
einen guten Grundsatz
      Sogar in Philadelphia gibt es einen ÜberWinder.
Welche Eigenart eine Versammlung auch kennzeichne
Überwinden ist immer persönlich,  das erfordert die
persönliche Tatkraft geistlicher Zuneigungen.  Es
würde ein grosses Vorrecht sein, mit Heiligen zu
wandeln, die in Wahrheit die Wesensart Philadel-
phia besässen, aber dann sollten wir beachten, dass
jeder, der diese Wesensart hat, persönlich ein Über-
winder ist. Wie geistlich die, mit denen ich wandle,
auch sein mögen, ich kann nur die Anerkennung und
den Lohn des Herrn haben, wenn ich selbst eine Über-
winder bin. Es erfordert Einzelüberwinden, um die
kostbaren Dinge, von denen wir gesprochen haben,
gemeinsam in der Bruderliebe fest-
zuhalten ---  und das ist Philadelphia. Es
handelt ---   sich da um einen Zustand, der nur in
der Kraft geistlichen zu Neigungen, den Christus
alles ist, aufrecht zu erhalten werden kann, und in
dem die Versammlung und alles, was zu ihr in
Beziehung steht, geliebt wird, weil er den Gegen-
stand der Liebe Christi ist, und wo alles das in der
Bruderliebe aufrechterhalten wird. Für uns alle
d.h. für alle Heiligen, ist es eine Übung, wie weit wir
diese Wesensart besitzen. Zum mindesten sollten jedoch
unser Verlangen dahin gehen durch diese kostbare


Seite 77

 Äusserungen unseres Herrn gebildet zu werden, und wir
 können beten, dass es uns immer mehr kennzeichne,
wenn wir mit unseren Brüdern in Wahrheit und Liebe
 zu wandeln suchen.
      Der Lohn des  Überwinders in dieser Versammlung
 ist sehr kostbar:  Wer überwindet, den werde ich zu
einer Säule  machen in dem Tempel meines Gottes,
und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf
ihn schreiben den Namen meines Gottes und den
Namen der Stadt meines Gottes des neuen Jeru-
salem, das aus dem Himmel hernieder von
meinem Gott, und meinem neuen Namen" Beachten
wir die viermalige Bezugnahme auf Seinen Gott.
Der gesalbte und verherrlichte  Mensch ist es, der da
redet von dem geschrieben steht: "des Christus Haupt
aber Gott  ( 1. Kor 11.3 )  Seine Freude wird es
sein, denn Überwinder, ähnlich den Säulen Jakin und
Boas im Tempel Salomos (1. Kor 7.21; 2. Chron.
3. 17), zu einem bedeutenden und bleiben Schmucke
in dem  himmlischen Heiligtum zu machen, wo heilige
Einsicht in die Gedanken Gottes ist und alles von
Herrlichkeit redet. (Psalm 29.9) Dies ist es, was  der
Überwinder in sittlicher Hinsicht gegenwärtig ist;  er
hat seine Stärke   [Boas] darin gefunden, dass Gott
ihn in Christo befestigt und ihn gesalbt hat, und so kenn-
zeichnen in geistliche Einsicht und Festigkeit
[Jakin]l. Er steht fast in jedem heiligen Tempel, wo
alles kund wird, was das Wort Geheimnis umfasst,
das der Apostel Paulus in seinem Dienste in so man-
nigfachen Beziehungen gebraucht und ihm eigentlich
ist.  Er wird seinen dauernden Platz in jenem Hei-
ligtum haben  war strahlende Scharen immer und ewig

Seite 78

teil an dem enthüllten Geheimnis haben. 
         "Und ich werde auf ihn schreiben". Wir sind
gewohnt an Christum als in Apostel ---den grossen
Redenden   -- zu denken, doch Er ist auch der grosse
Schreiber.  Die Heiligen sind jetzt schon der Brief
Christi, und Er schreibt auf die fleischernen Tafeln
ihres Herzens dem Grundsatz nach, was Er auf den
Überwinder schreibt.  "Den Namen meines Gottes",
und wir können mit Ehrerbietung sagen, dass dies so,
wie Christus, sein geliebter Sohn, Ihn kennt, durch
die kundige Hand jenes Hochgelobten in die Herzen
der Heiligen geschrieben wird. Was Christus redet
ist die Offenbarung, die den Menschen gebracht wird,
doch was Er schreibt, ist das, was diese den Menschen
gegebene Offenbarung in den menschlichen Herzen u
nter der erfolgreichen Tätigkeit seiner Hand her-
vorbringt.   Es wird geschrieben, damit es von allen
Menschen "gekannt und gelesen" werde (2. Kor 3.2)
und damit die Heiligen mit der wahren Erkenntnis
Gottes in ihrem Herzen vor den Menschen dastehen,
denn in das Herz ist sie ihnen von Christo geschrieben
worden, und auf diese Weise werden Sie die Tafeln
des Zeugnisses hienieden.     Den Namen Seines
Gottes wird Christus auf den Überwinder in seinem
verherrlichten Zustande schreiben. Er wird öffentlich
in dem Überwinder jene Eindrücke von seinem Gott
entfalten, die ER, als der grosse Schreiber, so gern
den Herzen Seiner Heiligen auf eine lebendige und
unauslöschliche Weise aufdrückt
     "Und den Namen der Stadt meines Gottes, des
neuen Jerusalems, das aus den Himmeln hernieder 

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kommt von meinem Gott.   Der in der Weise, wie
der Sohn Ihn kennt, geoffenbarte Gott muss gleichsam
die erste Zeile des göttlichen Schreibens ausmachen,
sie hat den ersten Platz und ist grundlegender Natur;
doch die zweite Zeile, wo ich so sagen darf, betrifft
die Versammlung. Wie gern schreibt Christus jetzt in
die Herzen seiner Heiligen, was die Versammlung
als die Stadt seines Gottes sein wird, als das neue
und heilige und himmlische Gefäss, worin die Herr-
lichkeit seines Gottes entfaltet werden wird!  Jene
Stadt wird das reine und durchsichtige Heiligung
göttlicher Herrlichkeit in der zukünftigen Welt und in
alle Ewigkeit sein. Christo wird auf den Überwinder
ihren Namen schreiben; der Ruhm und die Herrlich-
keit der Stadt Gottes wird in einer besonderen und
einzigartigen Weise auf ihn zu lesen sein. Es ist eine
wunderbare Stunde schon jetzt durch die Hand Christi
einen Eindruck davon zu bekommen was die Ver-
sammlung in ihrer göttlichen und himmlischen Würde
und Herrlichkeit ist. Und denken wir nicht, dass es
Christo eine besondere Befriedigung bereitet, heute
Überwiegend zu finden, auf deren Herzen Er schreiben
kann, was die Versammlung als die Stadt Seines
Gottes ist?  Wo so viele, sogar wahre Gläubigen,
überhaupt kaum an die Versammlung denken, und so
viele in der Christenheit den Begriff der Kirche mit
einem grossen verderblichen Bekenntnis verbinden, dass
in Gottes Augen Babylon ist: welch eine Freude
muss es da für Christum sein, das zu schreiben, was die
Versammlung ihrer wahren Wesensart und Herrlich
keit nach als die Stadt Seines Gottes ist! Und welch
eine Ehre ist es für den Überwindung, dass Christus

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dieses auf jeden schreibt! Die Pracht alles dessen, was
Gott ist, strahlt in der Versammlung der Vorsätze Seiner
Liebe in jeder Stadt hervor, auf die Abraham
wartete, und in der jedes geistliche Verlangen, das
durch Gottes Wirksamkeit in den Geistern der
Gerechten aller Zeitalter der Vergangenheit hervor
gebracht wurde, gestillt werden wird. Sie werden
alles das, wonach sie verlangten, in jeder Stadt finden,
und obschon die keinen Teil von ihr bilden, werden
sie ihre Glückseligkeit in Verbindung mit ihr finden,
"da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, auf
dass sie nicht ohne uns vollkommen gemacht werden".
(Hebr.11.40) 
     Diese Stadt wird aus dem Himmel hernieder-
kommen, die Herrlichkeit Gottes habend, um das
Bindeglied zwischen Himmel und Erde in der
zukünftigen Welt zu sein, wie aus Offenbarung 21
hervorgeht; und was sie in der Entfaltung der Herr-
lichkeit sein wird, ist das, was in sittlicher Hinsicht
jetzt ist. Für den Glauben, das Herz und die geist-
liche Einsicht der Heiligen ist das nichts lediglich
Zukünftiges, denn es heisst, "ihr seid gekommen
.... zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen
Jerusalem. (Hebräer 12.22) Wenn das bei uns der
Fall ist so haben wir für immer der verderbten Stadt
den Rücken zurückgekehrt die hienieden von sich reden
macht der Stadt, die durch die Herrlichkeit des Men-
schen gekennzeichnet wird nämlich Babylon.
      Und meinem neuen Namen. Christus hat einen
Namen gnadenreicher Macht in Beziehung zu dem
was alt ist; zum Beispiel: "du sollst seinen Namen Jesus
heissen; denn er wird sein Volk erretten von ihren

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 Sünden" (Mat 1.21) «diesen hat Gott durch seine
 Rechte zum Führer und Heiland erhöht, und Israel
Busse und Vergebung der Sünden zu geben». (Ap. 5
31.)  Er kann all der Not des gefallen und sündigen
Menschen in göttlicher Weise abhelfen; und es ist
Seine Herrlichkeit, das zu tun; aber das ist es nicht,
was auf den Überwinder geschrieben wird, sondern
Sein neuer Name, d.h. die Herrlichkeit, die Ihm
in Verbindung mit dem, was neu ist, angehört!
Dieses Buch redet vom "neuen Jerusalem", von
"einem neuen Himmel und einer neuen Erde" und von
dem, dass alles neu gemacht wird. Sünde und Tod
kamen in diese Welt und machten alles alt, doch Jesus
hat einen neuen Namen in Verbindung mit dem, was
gänzlich und ewig neu ist. Schon haben wir eine
Schar Brüder nach seiner eignen Ordnung und viele
Söhne für Gott, und Er wird der Mittelpunkt und die
Sonne eines Weltalls des Segens sein, wo nie eine
Spur des Bösen hingelangen kann. Es ist ja Seine
besondere Herrlichkeit der Vollführer all der ewigen
Vorsätze der Liebe des Vaters zu sein. Und wenn
jede Spur dessen, was durch das Eindringen der
Sünde alt geworden, hinweg getan ist, so wird das
Neue, das seinen Ursprung dem Vorsatze Gottes vor
Grundlegung der Welt verdankt, bleiben. Und alles,
was Christus in Beziehung zu dem ist, was ewiglich
sein wird, tritt uns Seinem neuen Namen ent-
gegen, und das wird auf den Überwinder geschrieben
werden, so dass es in ihm klar und deutlich gelesen
werden kann.
      Das Sendschreiben an den Engel der Versamm-
lung in Philadelphia zeigt, dass der Herr eine beson-
 
Seite 82

 dere Neubelegung am Ende der Geschichte der Ver-
sammlung auf Erden vor Sich hat, Schon in Sardes
hatten wir eine gewisse Neubelebung doch in Phila-
delphia geht sie viel weiter, und sie verleiht denen, die
durch des Herrn Gnade "eine kleine Kraft" haben, die
kostbaren geistliche Züge wieder, die die Versamm-
lung am Anfang kennzeichneten. Wir haben da nicht
nur persönliche Treue, sondern weit mehr, näm-
lich eine Verbundensein miteinander in
der Bruderliebe. Und ich glaube, die Gnade
des Herrn ist im gegenwärtigen Augenblick wirksam,
dieses zustande zu bringen; es ist der grösste Trost, die
grösste Ermutigung daran zu denken.
      Alle Heiligen sollten es ernstlich erwägen, dass die
 Zeit gekommen ist, wo die Bewegungen, die daher Herr
hervorruft, und das Reden des Geistes darauf hin-
zielen, die Wesensart Philadelphia hervorzubringen.

Am Tage so grosser Schwachheit würde es den Heili-
gen übel anstehen, sich anzumassen, diese Wesensart
zu besitzen; wir täte besser daran, die Entscheidung
hierüber dem zu überlassen, der das sagt: "Ich kenne
deine Werke".   Doch wenn wir zugeben, dass es eine
solche Entwicklungsstufe in der Geschichte der Kirche
gibt, mit dir Philadelphia sie darstellt, die nach der von
Sardes eintritt und bis zur Entrückung nährt so
sollten es unsere ernstes Gebet und unser Herzensent
schluss sein dem zu entsprechen, was dieser Versamm-
lung gesagt wird.
    Wenn der Herr eine Bewegung hervorruft, dies
in Seiner Gnade zustande zu bringen, so können wir
gewiss sein, dass Er dies aus Liebe zu allen Seinen
Heiligen tut, und er möchte, dass alle das, was Er

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darin tut schätzen und diese Bewegung Folge leisten.
Aller  Heiligen sollten darauf achten dass sie nicht in
Sardes zurückbleiben , wenn der Herr sie nach Phila-
delphia führen will; denn wenn wir nicht in mit IHM
gehen so kann ich leicht gesehen, dass wir der letzten
schrecklichen Entwicklungsstufe anheimfallen, die uns
in Laodicäa entgegentritt  Dort finden wir Lauheit
und Anmassung, aber keinen Platz für Christum sie
sind nahe  daran, aus einem Munde ausgespieen zu
werden.

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Laodicäa
Vers 14-22
Christus ist in Philadelphia alles, aber er hat keine
Städte in lau die Laodicäa   Wie Er Sich Selbst darstellt,
ist Philadelphia eine Ermutigung und ein Ansporn,
Laodicäa dagegen ein Vorwurf. Philadelphia ist die
Frucht eines geistlichen Dienstes, die Folge davon,
dass Christus durch Selbstgericht und Übung einsich-
tiger Liebe gestaltet worden ist.   Dadurch kommen wir
zur Erkenntnis Christi in Seiner Beziehung zur
Versammlung zu allen Dingen, und der Ver-
sammlung in ihrer Beziehung zu Christoph. Doch
Laodicäa ist durch Gleichgültigkeit gegen Christum und
Selbstgenugsamkeit gekennzeichnet. Hier haben wir
den Endzustand der Geschichte der Kirche vor uns,
dessen Merkmale heute allenthalben wahrzunehmen
sind.  Es ist sonach sehr wichtig, Christum in dem
Lichte zu erfassen, wohin er sich dieser Versammlung
darstellt. Er ist das, was der Geist gegenwärtig dem
christlichen Bekenntnis in ganz besonderer Weise vor
Augen stellen möchte.

Seite 84

    Er ist "der Amen" --- die Aufrechterhaltung und
Bestätigung jedes göttlichen Gedankens und Vor-
satzes. Er kann keine weitere Entwicklung, keinen
Fortschritt über Christum hinaus geben; Er ist Gottes
letztes Wort. Die ganze Fülle der Gottheit wohnt in
IHM leibhaftig, und die Heiligen sind vollkommen
gemacht in Ihm.  (Kol 2.9 +10) Wir müssen
beachten, dass der Kolosser Brief "auch in der Versamm-
lung der Laodicäer gelesen werden sollte, Kol 4.16)
Wenn dieser Brief damals in die Seelen der Hei-
ligen aufgenommen worden wäre, so würden sie vor
dem Zustand, in den Laodicäa fiel, bewahrt worden
sein und auch wir würden, wenn wir ihn beherzigen,
davor bewahrt werden.   Jeder verfärbte Einfluss
wird dadurch als solcher nachgewiesen und blossgestellt,
dass er "nicht nach Christo" ist. (Kol 2.8). Und in
dem neuen Menschen ist "Christus alles und Ihnen allen".
(Kol. 3.11) Jedes Abweichen ist in Wirklichkeit ein
Sichabwenden von Christo. Wenn wir einmal die
Grundsätze der Welt --- Gesetzlichkeit Philosophie
und so weiter -- zu lassen, so macht uns der Feind glauben,
dass wir noch weit mehr als Christum bekommen
haben; es ist dann eine bittere Erfahrung, zu lernen,
dass wir um wertloser Dinge wählen in Wahrheit
Christum aufgegeben haben. Dem "Amen"
etwas hinzuzufügen heisst Ihn tatsächlich verlieren.
      Wir stehen jetzt in der Zeit des Zeugnisses, und
alles was Gott bezeugt, ist in Christo verkörpert.
Ein auferstandener und verherrlichter Mensch ist "der
treue und wahrhaftige Zeuge". Die Tatsache, dass Er
im Himmel ist, bezeugt, dass er hienieden starb, und
Sein Tod zeugt vom gänzlichen Zusammenbruch des

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Menschen nach dem Fleische, und seiner Beiseite-
setzung im Gericht, doch die Tatsache, dass Er starb,
ist das vollkommene und gesegnetes Zeugnis der Liebe
Gottes.

Liebe, übers dunkle Tal des Todes
Gossest du so süssen Wohlgeruch! --
Der Erlösung Herrlichkeit erstrahlte,
wo geherrscht der Sünde Todesfluch!
      Zu Gottes Wonne befindet sich der Mensch nun
Seinem ewigen Vorsatz gemäss, in der Gegenwart
Gottes. Was Gott für den Menschen hat, und das
vole Mass Seiner Gnade Ihm gegenüber wird uns
in einem verherrlicht den Menschen im Himmel darge-
stellt. Er wird als frohe Botschaft gepredigt; Er ist
der Treue und wahrhaftige Zeuge über das, was in
dem Herzen und den Gedanken Gottes ist. Gott will
dass wir von dem gänzlichen Zusammenbruch und der
Verdammnis die in Adam ist, zu der Glückseligkeit
und Annahme hinübergehen, die in dem verherrlichten
Menschen ist!  Jedes wahre Zeugnis, sei es das des
Einzelnen oder das der Versammlung, bringt das
zum Ausdruck, was Er ist.  Die Kirche hätte treu und
wahrhaftig gewesen sein sollen als eine Fortsetzung
Christi im Zeugnis --- sie hat gänzlich versagt, aber
Christus bleibt treu, und der Dienst Christi bringt
Herzen zu Ihm, dem wahrhaftigen Zeugen Gottes,
zurück, dem Zeugen von alledem, was vor Gott Wert.
hat.  Das sollte im Zeugnis bewahrt werden, und
eine Versammlung, die das nicht tut, wird der gänz-
lichen Verwerfung nicht entrinnen und als etwas

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Ekelerregendes aus Sinem Munde ausgespien
werden.
      Er ist "der Anfang der Schöpfung Gottes". Der
ganze Gesichtskreis der Seele verändert sich, wenn sie
Christum als den Anfang der Schöpfung Gottes
erkennt. Christus ist nicht etwa erst nach dem Falle
des Menschen, also nachträglich, gleichsam als Heil-
mittel für den Fehlschlag eingeführt worden, sondern
ER ist der Ausgangspunkt für alles was Gott
jeher  getan hat oder auch tun wird. ER war der
Anfang der Schöpfung von 1 Mose 1 -- Der, dem
alles sein Dasein verdankte, und es trat ins Sein,
damit es  der  Schauplatz Seiner Herrlichkeit werde.
Was auch immer in Gottes Wegen aufkam ----die
Verheissung, das Opfer, die Auferstehung, die Ver-
waltung, das Reich in Israel oder als Geheimnis, die
Körperschaft der Erretteten der Gnadenzeit,-
die zukünftige Welt, zur Entfaltung gelangende
ewige Vorsätze ---, Christus war "Der Anfang" von
allem; und wir verstehen keines von alledem,  bis wir
das gesehen haben wenn er der Anfang der
Schöpfung Gottes" ist, so begreift, das in sich, dass
alles was folgt, von Ihm sein Gepränge  empfängt.
Und schliesslich wird alles aus der Schöpfung Gottes
verschwinden, was seine Wesensart nicht IHM ent-
nimmt.   Der Kolosser- Brief stellt Ihn in Beziehung
zum "Leib der Versammlung", als der "Anfang" dar,
als den Erstgeborene aus den Toten, d.h., als Den,
der in allen Dingen den Vorrang hat. (Kol 1.18.)
Wie angemessen ist diese Darstellung Christi einer
Versammlung wie Laodicäa gegenüber die IHM
keinen Platz gibt!
      Ein lauwarmer Zustand ist dem Herrn abscheulich

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in kennzeichnet weder die Kälte derer, die sich
überhaupt nicht zu ihm bekennen, noch die Wärme
der Herzen, die in wahrhaft lieben und die ein-
ander lieben mit Inbrunst aus reinem Herzen.
(1. Pet.1.22.) Es ist ein Zustand, der ein ruhm-
rediges Bekenntnis mit wirklicher Gleichgültigkeit
gegen Christen verbindet, und wohin sich rein gar
nichts, was göttlichen oder geistlichen Wert hat, vor-
findet. Lauheit ist ein besonderer Zug der Endzeit
der Kirchengeschichte, und das ist eine Gefahr, wo-
gegen wir immer wachen und beten müssen. Wir
sollten das erkennen und richten, was in uns laodicä-
ischem Ursprungs ist. Es ist möglich, Einsicht in die
Schrift zu haben und ein gut Teil äusserer Untadelig-
keit, ohne die Wärme geistlichen Verlangens und
geistlicher Zuneigung, die dem Herrn wohlgefällt.
Vielleicht ist niemand von uns so "warm", wies er es
sein  möchte, und wir täten gut daran, zu flehen, wie
wir es zu weilen tun:
   
Entzünd in uns Herr doch ein heilges Verlangen,
Wie in Deinem Volk  vor alters es war,
Sie  schmeckten  Deinen Lieben, ihr Herz stand in
Flammen,
Und harten auf Dich, Dich zu schaun immerdar

Weil du sagst: kommt: Ich bin reich und ich bin reich
geworden und bedarf nichts, und weisst nicht das du
der Elende der Jämmerliche und arm und blind
und bloss bist. Sie redet von sich, und nicht von
Christo -- ein sicheres Zeichen geistlichen Verfalls;
und sie erhebt Anspruch darauf, reich zu sein, Reich-
tum erworben zu haben, so dass sie sich selbst genug


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sein kann. Das ist ihr eigenes Urteil über ihren
Besitz und die Hilfsquellen, doch es ist ein ganz und
gar verkehrtes. Was die verstandesmässige Bildung
ihrer Diender anlangt oder ihre Fähigkeit, zu entschei-
den, welcher Teil der Schrift von Gott eingegeben
ist oder nicht, oder ob überhaupt nichts in ihr von
IHM herrhrt - in alledem mag sie reich sein!  Sie
mag auch reich sein, was die künstlerische Schönheit
ihrer Bauten anlangt, in denen sie ihre Gemeinden
versammeln, und in der Zugkraft ihrer Gottesdienste
und der Fähigkeit, den Menschen was zu bieten, was
ihrem natürlichen Geschmack entspricht und ihr den
Einfluss über sie sichert: was aber besitzt sie in geist-
licher Hinsicht? -- Gemessen mit jedem Massstabe
von geistlichem Werte, ist sie "der Elende und der
Jämmerliche und arm und blind und bloss".  So
lautet das Urteil des Herrn über diese Versammlung:
sie hat Christum nicht, Er ist draussen.
       Doch Er gibt ihr einen Rat und sagt: "Ich rate
Dir, Gold von mir  zu kaufen, geläutert im Feuer,  auf
dass du reich werdest" . Von Ihn zu kaufen, ist eine
persönliche Angelegenheit mit Christo. Was wahren
Wert hat, muss durch Übung erworben und bewahrt
werden, es kommt von Christo allein. Gold ... ge-
läutert im Feuer.," weist auf alles das hin was von
Gott in Christo ist und den Menschen dadurch zugäng-
lich gemacht wurde, dass die Sünde in de Leiden und
dem Tod Christi gerichtet worden ist. Das ist wahrer
Reichtum und eine gute Grundlage zum Rühmen.
(Siehe 1. Kor. 1.30 + 31) Paulus in Philipper 3 
ist z.B.: ein solcher der sein Herz darauf gerichtet
hatte, Gold…, geläutert im Feuer, zu kaufen. Er

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hatte sich von allem getrennt dem er einst vertraute.
und dessen er sich dem Fleisch nach rühmte und
begründet dies mit den Worten: "auf dass ich
Christum gewinne und in ihm erfunden werde, nicht
habend meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern
die durch den Glauben an Christus ist -- die Gerech-
tigkeit aus Gott durch den Glauben. (Phil 3.8+9)
    Weisse Kleider, auf dass du bekleidet werdest, und
die Schande deiner Blösse nicht offenbar werde, reden
von den sittlichen Wesenszügen Christi, mit denen die
Heiligen angetan sein sollen.   Die rumredigen An-
massungen des Fleisches sind in geistlicher Hinsicht
nur "Blösse" und "Schande". Wenn aber die Frucht
des Geistes Christi vorhanden ist, so werden Lust,
Hochmut und Selbstgenugsamkeit gerichtet, und Eigen-
schaften, wie Gehorsam, Sanftmut, Niedriggesinnt-
heit Freundlichkeit und Langmut, werden offenbar.
Das sind weisse Kleider, sie sind die südlichen Züge
des himmlischen Menschen, wie sie in den Umständen
der Heiligen auf Erden zum Vorschein kommen.
Kleider sind das, worin wir vor andern erscheinen,
sie sind die Frucht dessen, dass Christus in den
Heiligen ist.
    Ferner ist eine geistliche Auffassungsgabe von
grosse Notwendigkeit; deshalb rät der Herr Lao-
dicea, "Augensalbe" zu kaufen, "deine Augen zu
salben, auf dass du sehend mögest " Ananias wurde zu
Saulus gesandt, damit der "wieder sehen und mit
Heiligem Geist erfüllt" werden. (Ap. 9.17) Er sollte
hinfort alles auf eine ganz neue Weise sehen, sollte
es so sehen wie ist der Heilige Geist zieht.    In Lao-
dicäa rühmt man sich der Fähigkeit des menschlichen

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 Verstandes, man masste sich an etwas beurteilen zu
können, und rühmte sich dessen, aber den Heiligen Geist
liest man ganz ausser Acht; doch ohne den Geist gibt
es kein geistliches Verständnis. Johannes sagt den
Kindlein der Familie Gottes: "ihr habt dies Salbung
von dem Heiligen und wisset alles. Und ihr, die
Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in
euch, und ihr bedürftet nicht, dass euch jemand belehre,
sondern wie dieselbe Salbung euch über alles belehrt
und wahr ist und keine Lüge ist, und wie sie euch
belehrt hat, so werdet ihr in ihm bleiben.  (1. Joh.
2.20 + 29)
       Es ist sehr auffallend, dass der Herr zu einer
solchen Versammlung wie Laodicäa von Seiner Liebe
redet: "Ich überführe und züchtige, so viele ich liebe.
Sei nun eifrig und tue Busse! Er redet immer noch
als ein Liebender, aber es ist eine Liebe, die nichts
erfreuliches sieht: die Verhältnisse liegen so das ich
Seine Liebe nur in Zurechtweisen und Zucht kund-
tun kann. Er ist ein ähnlicher Weise über die Ver-
sammlung in letzten Zustande ihre Verfehlungen be-
sorgt, wie da Er über Jerusalem in dessen letzten
Tagen klagt. (Mat 23.37 + 38) Glückselig die
die sich Seinen Tadel und seine Zucht zu Herzen
nehmen! Inmitten des Rühmens und der Selbst-
genugsamkeit machen sich dann die Entdeckung, dass
alles das in Wahrheit Elend, Jämmerliche Armut
Blindheit und Nacktheit ist. Geistesschulung, moderne
Anschauung mit ihrem schamlosen  Unglauben, dass man
das Christentum auf eine Stufe mit den menschlichen
Ideen über Fortschritt und Weltverbesserung stellt-
alles das ist in der Tat jämmerliches und trostloses

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Zeug für ein Gewissen dass durch den Tadel  und die
Zucht göttlicher Liebe gelernt hat, dass sich der Mensch
nach dem Fleische in einem Zustand der äussersten sittlichen
Verfalls befindet --  oder auch für ein Herz, dass einen
noch so schwachen Eindruck von Christo als dem
"Amen" dem treuen und wahrhaftigen Zeugen, dem
"Anfang der Schöpfung Gottes" bekommen hat. Alles
das ist wertlos, weil es nicht Christus ist und IHN
ausschliesst. In Laodicäa ist die Tür nicht gegen die
Philosophie und den eitlen Betrug nach der Lehre
der Menschen geschlossen, sowie gegen die Elemente
der Welt (Kol 2.8) sondern gegen Christum: Er
ist draussen.
     Doch wie lieblich ist das für das Herz, das Christum
schätzen gelernt hat Ihn sagen zu hören: Siehe, ich
steh an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine
Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich
eingehen und mit ihm zu Abend essen und er mit mir!
Eine Sache Stellung und Haltung nimmt der Herr
heute in einem Bekenntnis gegenüber ein, dass durch die
Prahlereien des Menschen im Fleische gekennzeichnet
ist.  Er bleibt Seiner Ihm eigenen Liebe treu, Er
überführt und züchtigt auf mancherlei Art; Er klopft
nicht nur ein- oder zweimal und zieht sich dann
zurück, sondern Er steht an der Tür und verharrt am
Klopfen, und wir das tun bis zu dem Augenblicke,
wo die hin Hinwegnahme der Heiligen Seine äusserste
Verwerfung Laodicäas in sich begreift.
     Indem wird die Gelegenheit geboten, das Klopfen
des Herrn und seine Stimme zu hören.   Wo geist-
liches Leben vorhanden ist, wird dementsprechend wer-
den, dann wird sie Seine Überführung und Zucht erkannt,

Seite  92

und Seine Stimme gehört; und diese Weise also tut
sich hier das Werk Gottes in den Seelen. Wenn
jemand Ihn bei sich haben möchte und Ihm die Tür
auftut, dem sagt Er: "zu dem werde ich eingehen und
mit ihm zu Abend essen, und er mit mir." Der Herr
such dadurch jedes auf ihn hörende Herz von einer
Versammlung zu trennen, die ohne Ihn reich ist und
Seiner nicht bedarf. Der Herr ist mit seinem solchen
zu Abend; Er nimmt Anteil an all seinen Übungen
und lässt ihn erkennen, dass Er ihn durch und durch
kennt, und dass jedes geistliche Verlangen in seinem
Herzen, das Christum zum Gegenstand hat oder seine
Befriedigung in Christo gefunden hat, von Einem,
der ewig liebt, völlig und wahrhaftig geschätzt wird.
       Doch wir haben noch mehr als dieses, es heisst:
"und er mit mir! es bereite dem Herrn Freude,
ein solches Herz an allen den teilnehmen zu lassen,
was sein Begehren ist und was er liebt. Mit Ihm
zu Abend essen besagt soviel wie, in Seine Gedanken
und das was ihm am Herzen liegt, in der Innigkeit
und Vertrautheit einzugehen, wie sieht das Teil eines
Freundes ist. (Joh. 15.13 -15) Alles was er von
seinem Vater gehört, hatte Er den Jüngeren kundge
tan. Err liebt es, den Namen des Vaters denen kund-
zutun, die den Vater ihm aus der Welt gegeben hatte.
Sie waren die, die er seine Brüder nennen konnte.
und denen er die Botschaft sandte: ich fahre auf zu
meinem Vater und eurem Vater zu meinem Gott
und eurem Gott (Joh  20. 17.)  Mit IHM zu
Abend essen bedeutet sicherlich, mit dem Gemeinschaft
zu haben, was er der Versammlung gegenüber
empfindet, die er geliebt, und für dir sich Selbst

Seite 93

hingegeben hatte. Der Einzelne also, der mit Christo
zu Abend isst, wird was seine Gedanken und Zunei-
gungen betrifft, nicht mehr als ein Einzelner empfinden,
sondern sein Herz erweitert sich, dem Umfang der
Beziehungen und Zuneigungen Christi gemäss.
     Johannes hat es sehr mit dem Einzelnen zu tun,
doch keiner betont wie er die Liebe zueinander, die
Bruderliebe und die Familienbande und zuneigung
der Kinder Gottes. Je mehr wir unser Vorrecht als
Einzelne geniessen, weil Christus Sich uns offenbar
gemacht und wir mit Ihm zu Abend essen, desto mehr
werden wir die geistlichen Bande schätzen, die uns
in heiliger Zuneigung mit den Brüdern verbinden.
Wir müssen als einzelne in das Licht dessen kommen,
was  das Teil der Heiligen in ihrer Gemeinsamkeit ist
nämlich das Haus und die Familie Gottes, der Leib
Christi und der Tempel zu sein. Noch ist die Ver-
sammlung hienieden, und trotz all der Schwachheit und
der Spaltungen, die gekommen sind, halt der Glaube
alles das fest, und so kann uns persönliche Treue und
der Genuss unserer Vorrechte als Einzelne nie zum
Alleinstehen oder zur Unabhängigkeit führen, sondern
vielmehr darin, dass wir jeder Beziehung, die wir, im
Einklang mit der Wahrheit von der Versammlung,
zu unseren Brüdern haben. gerecht werden und sie
immer mehr schätzen.
      Die Verheissung an den Überwinder in Laodicäa
ist die einzige, die auf dem eigenen Pfad  des Herrn
Bezug nimmt und sagt: wie auch ich überwunden
....habe". Er ist, als ob sich der Herr Selbst dem
Überwinder auf eine besondere Weise vor Augen
 halten möchte, Eines Seiner letzten Worte an die

Seite 94

Seinen, bevor er ans Kreuz ging, war: «In der Welt
habt ihr Drangsal; aber sehr gutes Mutes, ich habe
die Welt überwunden». (Joh 16.33) in Seinem
Leben liess Er nie einen Grundsatz aufkommen, der in
der Welt wirksam war. Als der Fürst dieser Welt
kam, fand er nichts in jenem Hochgelobten; zwischen
Christo und der Welt gab es in südlicher Hinsicht
keinen Berührungspunkt.
    Als der Überwinder hatte ER Sich zu Seinem
Vater auf dessen Thron gesetzt. Er sitzt noch nicht
auf seinem eigenen Ton, Er wartet auf den Augen-
blick, wo seine Feinde zum Schemel Seiner Füsse
gemacht werden; doch inzwischen befindet Er Sich
bei Seinem Vater und auf einem Platz, der davon gezeugt,
Wie sehr Er ihm alles Überwinder schätzt. Und am
Tag in der Zukunft, wo er auf seinem eigenen Thron
 im Reiche sitzt, wird Er dem Überwindern geben,
daselbst mit Ihm zu sitzen. Die Welt die Jesus
überwand, war die jüdische Welt --- die Welt des
äusseren Bekenntnisses und der Selbstgerechtigkeit es
war die Welt der Unwahrhaftigkeit, in der jeder gött-
liche Zeuge verfolgt wurde. Es waren nahezu die
letzten Tage der Geschichte des jüdischen Volkes ehe
der Zorn völlig über sie kam (1.Thess 2.16) und
so lebt auch der Überwinter in Laodicäa in den
in den letzten Tagen des christlichen Bekenntnisses, er ist von
Lauheit, Ruhmredigkeit und Gleichgültigkeit gegen
Christum umgeben. Aber Christus ist Ihm "der
Amen, der treue und wahrhaftige Zeichen, der Anfang
der Schöpfung Gottes"; und ihm steht das kommende
Reich klar vor Augen; in diesem Reiche wird er mit
Christo auf Dessen Throne sitzen.


Offenbarung Kp 04 nach Charles Andrew leicht geändert.  [CAC] 



Seite 95

    wir müssen im Auge behalten, dass dieses Buch
in drei Teile zerfällt, denn der Herr sagte zu Jo-
hannes: schreibe nun was du gesehen hast, und was
ist, und was nach diesen geschehen wird. (Kapitel 1.19)
 Was Johannes gesehen hatte, wurde in Kapitel 1 be-
schrieben; das, was ist, bezieht sich auf die Ver-
sammlungen, auf die Zeit der Heiligen der Gnadenzeit; es bestand, als
Johannes schrieb, und dauert jetzt noch an. Und dann
haben wir das, "was geschehen wird nach diesen";
hieran knüpft Kapitel 4.1 mit den Worten an: "Nach
diesem sah ich", und " was nach diesem geschehen muss"
Nach Kapitel 3 finden wir die Versammlung nicht
mehr auf Erden, sondern dann haben wir die göttliche
Gnade und das Zeugnis in anderen Scharen von Hei-
ligen, die, nachdem die Versammlung entdeckt worden
ist, hienieden sein werden.

     Kapitel 4 & 5 bilden die Einleitung zum eigent-
lichen prophetischen Teile des Buches. Der erste Vers
 von Kapitel 4 ist sehr wichtig; Johannes eine Tür
im Himmel aufgetan und hörte eine Stimme zu
ihm reden: "Komm hier herauf, und ich werde dir
zeigen, was nach diesem geschehen muss".   Johannes
sollte alles vom Himmel aus sehen, und von diesem
Standorte aus haben die Heiligen der Versammlung der Gnadenzeit
 die Weissagung zu betrachten. Darin besteht der
Unterschied zwischen der Offenbarung und dem Buch
Daniel, wenn auch sonst manche Berührungspunkte
vorhanden sind. Daniel, der Stellvertreter des irdi-
schen Volkes, hatte Geschichte an den Füssen Ulei  und
Hiddekel, aber Johannes ist der Stellvertreter einer

Seite 96
 
himmlischen Schar, und er ist berufen, in den Himmel
hinauf zu kommen
Die Heiligen der Gnadenzeit werden nach Kapitel 3 tatsächlich im
Himmel sein; und um die Kapitel 4-19 richtig zu verstehen,
müssen wir im Geiste dort sein. Der
Herr möchte uns jetzt im Geiste dorthin rufen, damit
wir auf die Erde, den Schauplatz der Weissagung,
gleichsam von einem Punkte ausserhalb hernieder-
schauen; Er möchte nicht, dass wir mit der Weissagung
von einem irdischen Standpunkt aus beschäftigt sind.
Viele Ausleger dieses Buches sind nicht dort hinauf
gegangen, und so haben sie vielfach versucht, vergangene
und gegenwärtige Ereignisse in das darin Geweissagte
hineinzubringen. Jeder weiss, mit welchen "Erfolg!"...
Wenn du dieses Buch liest, um ausfindig zu machen,
was Deutschland wieder fahren wird, wie gewisse Kriege
enden werden und so weiter., so wirst du nicht viel Licht
bekommen; aber wenn du von vornherein der Einladung
folgst: "Kommen hier herauf", so wird eine grosse Er-
leuchtung die Folge sein. Der Himmel ist unser
wahrer Platz;  wohl befindet sich die die Heiligen der Gnadenzeit
augenblicklich im Zeugnis hienieden, doch sie gehört
dem Himmel an.    Erst wenn sie ihren wahren Platz,
als dem Himmel angehörig eingenommen hat, erlangt
sie Verständnis über andere Familien.

       Um Klarheit über das, "was nach diesem geschehen
muss", zu erlangen, ist noch ein anderer Umstand
wesentlich, Johannes sagt: "Alsbald ward ich im
Geiste", wir haben also die himmlische Stellung in
einem ihr entsprechenden Zustande einzunehmen.
Im Geiste zu werden, heisst also Tätigkeit des mensch-
lichen Geistes entrückt zu sein und sich in einem Kreise

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zu befinden. wo jeder Gedanke und jede Empfindung
vom Geiste her rührt; es ist dies ein und zugäng-
liches Vorrecht.   Ein im Dienste des Herrn wohlbe-
kannte Bruder sagte einmal: "Sobald ich merke,
dass beim Lesen der Heiligen Schrift mein Verstand
tätig ist schliesse ich das Buch".  Der richtige Stand-
punkt und der rechte Zustand sind erforderlich, wenn
wir Nutzen aus dieser Offenbarung ziehen wollen. Wir
müssen auf alles von einem Standorte im Himmel
sehen und ihn Geiste sein, d.h. uns wirklich in Herz
und Sinn in die Tage versetzen, wo die Entrückung
stattgefunden hat. Das wird uns davor bewahren,
Erden Bewohner zu werden und unter dem Einfluss des
menschlichen Verstandes zu geraten, was ja der
Wunsch eines jeden Heiligen sein sollte.

     Wie nötig ist es, das zu erfassen, was Johannes
sh: "ein Thron stand in dem Himmel". Hienieden
herrscht die durch die Sünde angerichtete Verwirrung,
und seit den Tagen der Flut hat Gott noch nicht
wieder öffentlich eingegriffen, ausgenommen in solchen
Ausnahmefällen, wies Sodom und Gomorra. "Die 
Himmel herrschen" (Daniel 4.26), aber in einer ver-
borgenen Weise.     Man hat das in den Worten zum
Ausdruck gebracht:  Gott ist hinter allem, was vorgeht,
aber ER leitet alles das, was IHN gleichsam verbirgt.
Der Glaube weiss das und ist in Ruhe, wenn auch
Königreiche fallen und die Gesetzlosigkeit überhand-
nimmt. Die Macht des Thrones schützt die Heiligen,
solange ihr Zeugnis notwendig ist, doch in der Öffent-
lichkeit hat sie sich noch keine Geltung verschafft.
Psalm 110.1 beschreibt den gegenwärtigen Zwischenzustand:
"JEHOVA  sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner
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Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner
 Füsse!"  Seitdem Christus hienieden verachtet und
verworfen worden, sind nun nahezu 2000 Jahre
verflossenen, doch der Throne im Himmel steht unerschüt-
tert, dort gibt es keine Umwälzungen. Der EINE sitzt auf
dem Thron, und um den Thron her sehen wir 24
Älteste sitzen.  Seiner Vorsätze der Gnade
halber hat Gott die Bosheit der Menschen lange
Zeit ertragen, aber wenn die bestimmte Zeit da ist,
wird Gott seine Macht geltend machen, und sie ist
jetzt sehr nahe. Gott steht ihm Begriff, den Erst-
geborenen in den Erdkreis einzuführen, in der Zwischen-
zeit sind die Ältesten in Ruhe, Sie befinden sich in
ungestört der Übereinstimmung mit dem Thron und mit
DEM, der darauf sitzt --- und es ist unser Vorrecht,
 jetzt schon im Geiste da zu sein.

     Der auf dem Thron Sitzende war "von Ansehen
gleich einem Jaspisstein und einem Sardis".  Es ist
Gott, der sich in seiner Herrlichkeit zu erkennen gibt,
wie sie uns in Kapitel 21.11.18& 19 in der heiligen
Stadt im Bau ihrer Mauer und in der ersten ihre
Grundlage entgegentritt. Alles das ist doch das Auf-
kommen der Sinn da und des Todes in der Welt
verdunkelt worden. Wenn die Menschen Gott nach
dem gegenwärtigen Zustande der Welt beurteilen und
glauben, dass ER aus dem Sichtbaren erkannt werden
können, so brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn
sie zu ganz verkehrten Schlüssen kommen; denn wir
sehen Böses jeder Art, zahllose Formen des Kummers
und Elends, böse Menschen kommen vorwärts, und die
gerechten leiden, Kriege richten Verwüstung an, und
der Tod ist auf allen. Wohl haben wir im Sonnen- 

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schein und Regen und in der Fruchtbarkeit der Erde,
die für den Menschen Speise hervorbringt, ein Zeugnis
von der Güte Gottes, doch sogar die Vorsehung Gottes
ist uns oft ein Geheimnis.   Von dem Throne geht
gegenwärtig keine offenbarlich zu sehende Verwaltung
aus; in einer gefallenen und sündigen Welt wäre
das auch unmöglich, ohne dass Gericht auf alle kommt.
 In der Weisheit Gottes haben wir eine Zeit der
Langmut, damit die Menschen Gelegenheit haben,
Busse zu tun, und damit doch das Evangelium SEINER
Gnade die berufen werden die Miterben Christi sein
sollen, die aber gegenwärtig zu leiden haben.

Der Jaspis und Sardis reden davon,
was Gott ist, so wie ER in Verbindung mit dem
Throne im Himmel gekannt wird, noch ehe des Thrones
Macht und Natur öffentlich kundwerden. Wer in den
Himmel hinauf geht und im Geiste ist, kennt, was Gottes
ist; es ward dem Glauben in dem Evangelium
kund, das Gottes Gerechtigkeit den Menschen gegenüber
 in vollkommener Gnade  offenbart  --- tritt uns in den
Grundsätzen seiner Regierung klar ent-
gegen Römer 2 und wird in der Heiligen Stadt
Jerusalem in Kristallheller Klarheit hervor-
strahlen. (Kap.  21,10& 2)  Dann wird kein Schatten
von Unklarheit keine Spur von Trübung mehr
bestehen. Was Gott ist wird in Seinen verherr-
lichten Heiligen hervorstrahlen, die Gottes Gerechtig-
keit in Christo geworden sind, und er wird vor
aller Öffentlichkeit an dem Schauplatz gerechtfertigt
dastehen, wo er so lange verleumdet und gelästert
worden ist, und wo gerade die Früchte der Sünde des
Menschen und seine Langmut gegen die Menschen

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Sein wahres Wesen und die Grundsätze Seiner Regierung
verdunkelt haben.
       Ich denke, man kann es verstehen, dass die Mauer
der heiligen Stadt aus Jaspis sein muss! Denn was
Gott in Verbindung mit dem Throne ist, wird die
Schutzwehr in der Stadt sein, und das wird für immer
das von ihr ausschliessen, was gemeint ist, oder was
Gräuel oder Lüge ist. (Kapitel 21.27). Und weiter
kann man verstehen, weshalb die erste Grundlage
mit Jaspis geschmückt sein müsste! Die grossen Städte
der Menschen haben keine sittliche Grundlage, und
deshalb werden die Städte der Nationen fallen.
Kapitel 16.19.   Ich habe oft daran denken müssen, dass diese
Welt dem Tale Siddim gleicht  dem gereinigt und "voller Asphalt-
schlammgruben ist. (1. Mose 14.10). Schlamm ist
kein sicherer Baugrund!   Abraham erwartete eine
Stadt, die Grundlagen hatte, und nichts als das, was
auf Gerechtigkeit gegründet ist, wird Bestand haben.
"Das Reich Gottes ist..... Gerechtigkeit und Friede
und Freude im Heiligen Geiste"  Römer 14.17 und so
werden die, die in jedem Reiche sind im Einklang
mit dem wandeln, was die Stadt und Den kennzeichnet,
 der auf den Throne im Himmel sitzt.
Der "Regenbogen rings um den Thron"
führt uns im Geiste nach 1.Mose 9 zurück, er redet
von Gottes Bundes und Verheissungstreue.  Ich
weiss nicht, wie viele Verheissungen in der Schrift
sind, aber Gott ist in ihnen allen treu.  Es hat den An-
schein, als ob seine Verheissungen nicht zustande
kämen, den Israel ist immer noch zerstreut; die
Antwort auf das Gemälde in den glühenden Farben
zukünftiger Herrlichkeit, wie es uns das prophetische


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Wort bietet, scheint noch so fern wie je zuvor zu sein,
und die ganze Schöpfung seufzt unter der Knechtschaft
des Verderbens. (Römer 8.21).  Doch um
 den Thron im Himmel sehen wir das untrügliche
Zeichen der Treue Gottes, und dort herrscht uner-
schütterliche Gewissheit darüber, dass man noch in des
Wortes vollster Bedeutung ausrufen wird: Kein
einziges Wort ist der hingefallen von all seinen guten
Verheissungen (1. Könige  8,56)

        Gottes Verheissungen wurden immer als Seine
Antwort auf die allmächtige allmähliche Entfaltung der Macht
des Bösen und ihre Folgen gegeben.  Welche Form
auch das Böse hienieden annahm, Gott dort trat ihm durch
eine Verheissung entgegen, derzufolge Er Seinerseits
etwas dementsprechend Gutes bringen wollte. Die
Verheissungen zerfallen im allgemeinen in die Klassen.
Die erste hat es mit der Macht Satans zu tun, davon
ist 1.Mose 3.15  ein Beispiel.    Die zweite steht in
Verbindung mit dem aufrührerischen Hochmut des
menschlichen Herzens und der sich daraus ergeben
den Verwirrungen 1. Mose 12.2&3 gehört hierher. Die
dritte Klasse finden wir da, wo sich die Unfähigkeit
des Menschen, irgend etwas für Gott aufrechtzu-
erhalten, erwiesen hat; 2. Samuel 23.1-7 erläutert
dies. Die zukünftigen Welt unter dem Sohne des
Menschen wird die Erfüllung einer Verheissung sein
 und die völlige Rechtfertigung der Treue Gottes. Doch
Seine Heiligen kennen Seine Treue schon heute, sie
sehen den Regenbogen rings um den Thron im Himmel.
Wir haben in seiner Treue zu ruhen und uns
nicht mit den Ereignissen auf Erden zu beschäftigen.
Die erste Bewegung die Verheissung zu erfüllen.

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 wird im Himmel stattfinden: Der Herr wird von
Seines Vaters Throne aufstehen und die Heiligen der
Gnadenzeit zu sich aufnehmen. Wenn wir diese erste Bewegung
sehen wollen, so muss unser Auge gen Himmel gerichtet
sein und nicht auf die Ereignisse hienieden. Es steht
ausser aller Fragen, dass Gott über dem waltet, was
hienieden vorgeht, und zwar im Blick auf das, was ER
tun will: aber Gott will  nicht haben, dass sich Sein
Volk damit, als eine Erfüllung von Verheissungen
beschäftigt, das würde uns von dem ablenken, was
Gott gegenwärtig in der Versammlung tut. Wenn
wir in der ruhigen Gewissheit dessen stehen, was im
Himmel obwaltet, so werden wir im Geiste wie die
24 Ältesten in völliger Ruhe dasitzen, an-
statt in Unruhe zu sein und durch die politischen
Bewegungen in der Welt in Schrecken zu geraten. oder
uns törichterweise über sie aufzuregen, in dem Glauben,
dass sie irgendein göttliches Ergebnis herbeiführen.
       Die thronenden 24 Ältesten

sind eine priesterliche und königliche Schar.
Ihre Zahl spielt ohne Zweifel auf die 24 Priesterordnungen,
die David einsetzte, an.

(1. Chronik auf 24.)
In den Häuptern dieser Abteilungen stellt sich uns
das gesamte Priestertum dar, und wahrscheinlich 
umfasst das die alttestamentlichen Heiligen wie auch

die Erretteten der Gnadenzeit, die zur Zeit der Entrückung
alle in verherrlicht in Leibern in den Himmel aufgenommen 
worden waren.


Es ist lehrreich zu sehen, dass sie sich, noch ehe eins
von den Siegeln geöffnet wird, als eine vollständige Schar
rings um den Thron her befinden.

Es ist diesem Buch überhaupt eigentümlich, dass Sich 
Gott vor jeder Reihe von Gerichten Seine Ausserwählten
(= die sich bekehret) haben sichert,
ehe Er uns diese Gerichte selbst zeigt,
 die den Schauplatz ihres Zeugnisses treffen.



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Es ist lehrreich zu sehen, dass sie sich, noch ehe eins von den Siegeln geöffnet wird, als eine vollständige Schar rings um den Thron her befinden.
Es ist diesem Buch überhaupt eigentümlich, dass Sich Gott vor jeder Reihe von Gerichten Seine Ausserwählten (= die sich bekehret) haben sichert,
ehe Er uns diese Gerichte selbst zeigt, die den Schauplatz ihres Zeugnisses treffen.

Den verschiedenen Scharen von Heiligen wird, der Unumschränktheit Gottes gemäss, eine verschiedene Stellungen

zugewiesen.

Die Ältesten sitzen im Himmel, noch ehe die Siegel geöffnet werden. (Kapitel 4-6)
Dann werden die Knecht Gottes von den Söhnen Israels versiegelt, und wir sehen eine grosse Volksmenge "aus jeder Nation" vor dem Throne, ehe die Posaunen
erstrahlen. (Kapitel 7-9)
Weiter haben wir die 144,000 von den Erkauften des Lammes auf dem Berge Zion, und die den Sieg über das Tier errungen haben, er blicken wir auf dem
gläsernen Meer, noch ehe die Schalen ausgegossen werden. (Kp 14.16.)

Das steht im Einklang mit den Wegen Gottes in allen Zeitaltern:
Noah und sein Haus wurden in der Arche in Sicherheit gebracht, ehe die Flut kam;
Lot wurde aus so Sodom herausgeführt, ehe Gott diese schuldbeladenen Städte umkehrte;
der Erstgeborene Israel wurde durch das Blut des Lammes geschützt, hat das Gericht an Ägypten vollzogen wurde;
Israel stand gerettet auf der Wüstenseite des Roten Meeres, ehe die Scharen des Pharaos umkamen; und endlich
war der Überrest nach Wahl der Gnade aus den Juden in die Versammlung gebracht, ehe Jerusalem zerstört wurde.

(Achtung: diese geschichtlichen Hinweise als Bilder betrachtet reden nie von der Ewigen Errettung,
die bekommt nur wer sich persönlich bekehrt hat.

Nationale Errettung hat nichts mit der Ewigkeit zu tun!

Der Umstand, dass wir die verherrlicht Heiligen als "Älteste" sehen, deutet darauf hin, dass sie all an Erfahrung und Einsicht Gereifte betrachtet werden.
Es ist schon oft darauf hingewiesen worden, dass sie manches zu erklären vermögen. (Siehe Kapitel 5.5; 7,13)


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Die alttestamentlichen Heiligen hatten viel Erfahrung in den Wegen Gottes, dass sie den Pfad des Glaubens
im Lichte der zukünftigen Welt wanderten; und diese Wege werden uns berichtet, damit wir durch ihre Erfahrung reicher würden.

Von Israel heisst es: → "deren die Väter sind" (Römer 9.5);
und
wenn Israel "die Väter" hatte, so haben auch wir sie, und durch ihren Reichtum an Erfahrung Nutzen zu ziehen und unsere eigene Erfahrung im Lichte der ihrigen zu erlangen.
Ich denke, in "seinen Ältesten" in Jesaja 24. 23 haben wir denselben Gedanken wie hier.

Jes 24,23: Und der Mond wird mit Scham bedeckt und die Sonne beschämt werden; denn Jehova der Heerscharen herrscht als König auf dem Berge Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.

Dieses Wort redet von denen, die Tausende von Jahren auf die Herrlichkeit der zukünftigen Welt Gottes gewartet haben,
ihrethalben litten und im Glauben an sie aus dieser Welt gegangen sind.
Das Reich in Herrlichkeit wird vor ihren Augen angetreten werden; sie werden seine Herrlichkeit anschauen, und ihre eigene Herrlichkeit
wird Ihnen darin werden. Hier sehen wir sie auf Thronen und gekrönt; das ist die göttliche Antwort auf einen langen Pfad des Ausharrens und Leidens im Glauben.

    Die "Blitzen und Stimmen und Donner"
die aus dem Throne hervorgehen, zeigen die besondere
Eigenart der Zeit, die in Offenbarung 4-19 vor uns kommt.
Sie gleicht nicht den gegenwärtigen Tragen, wo Gott vom
Sühneort aus redet (Römer 3.25) und seine
Gerechtigkeit in Gnade kundtut, und wo alles, da es
sich um einen Thron der Gnade handelt, zu Gunsten
des Menschen ist. Sowie nun die Heiligen der Gnadenzeit 
entrückt sind, haben wir sofort ganz andere Verhältnisse;
doch dann tritt offenbar noch nicht die tausendjährige Segens-
 Herrschaft Christi ein, wo ein Strom des Wassers des


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Lebens, glänzend wie ein Kristall, aus dem Throne
Gottes und des Lammes hervorgeht. (Kapitel 22.1).
Vor diesem kommen erst Kap. die 4-19 also Tage, die
durch vorbereitende Wege Gottes im Gericht gekennzeichnet
sind, durch die der Schauplatz dieser Welt von
allem Bösen im Blick auf die Errichtung des Reiches
in Macht gereinigt werden wird.     Sogar der Geist
Gottes hat in den sieben vor dem Throne brennenden
Feuerfackeln die Kennzeichen des Gerichts angenommen,
die uns daran erinnern, dass Gott Sein
Volk "durch den Geist des Gerichts und durch den
Geist des Vertilgens" reinigen wird.  (Jesaja 4.4)


           Die vier lebendigen Wesen in
Vers 6-8 stehen in inniger Beziehung zum Throne, sie
befinden sich inmitten desselben und um ihn her, und
sie sind "voller Augen vorn und hinten" und auch
"inwendig".    Dem Bilde nach haben sie also völlige
Einsicht in das Vorhaben des Thrones und inneres
Unterscheidungsvermögen über die Wesensart Dessen,
der auf dem Throne sitzt; diesem Kapitel zufolge
schreiben Sie ihm unaufhörlich Heiligkeit zu. In Kapitel 6
rufen Sie den vier schrecklichen Pferden samt
den Reiter das "Komm" zu um dadurch immer
mehr Leid über die Menschen zu bringen, und eine
Stimme in ihrer Mitte kündigt eine Hungersnot an.
In Kapitel 15 gibt eines von Ihnen "den sieben Enkeln
sieben goldene Schale, voll des Grimmes Gottes".
(Vers 7)   Sie betätigen sich sonach auf zweifache Weise:
im Blick auf Gott geben Sie ihm die "Herrlichkeit
 und Ehre und Danksagung" (Kapitel 4.9), sie fallen vor
dem Lamme nieder (Kapitel 5.8), und als die Myriaden
Engeln mit lauter Stimme die Wirklichkeit des Lammes



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aussprechen und jede Kreatur Gott und dem Lamme
die Segnung und Ehre und Herrlichkeit und Macht
zuschreibt, sprechen Sie: Armen! (Kapitel 5.14) aber
Im Blick auf die Menschen haben Sie eine aus-
führende Gewalt über die Gerichte des Thrones. Und
darin kennzeichnet  sie Stärken, Festigkeit, Einsicht und
 Schnelligkeit im Handeln, wie es uns in den Löwen,
den Kalbe, den Menschen und dem fliegenden Adler
entgegentritt.

     Die Ältesten beten Gott als Schöpfer an, Sie haben
erkannt, dass alle Dinge seines Willens und Wohlgefallen
uns wegen bestehen und erschaffen worden sind,
und schreiben IHM, dem Schöpfer, die Herrlichkeit und
die Ehre und die Macht zu.   Der letzte Vers dieses
Kapitels ist insofern wichtig, als er uns den Umfang
dessen zeigt, was die Offenbarung vor sich hat. In
diesem Buche wird, wie zu erwarten steht, vornehmlich
gegen die vorgegangen, die in besonderer Weise mit
dem Zeugnis Gottes in Berührung gekommen sind.
Aber alle Menschen, wo sie sich auch befinden, sind
Gottes Geschöpfe, und sie alle haben ein gewisses
Zeugnis empfangen und kommen deshalb unter Gottes
Züchtigung.   Welch eine Freude ist es zu sehen, dass
Gott alle Dinge zu seinem Wohlgefallen erschaffen
hat und es unmöglich ist, IHN Seiner Rechte an
Seiner Schöpfung zu berauben!   Das wird im Himmel
gefeiert, während der Mensch auf Erden saget:
 Es ist kein Gott (Psalm 53.1)  Wir sind jetzt berufen,
im Geiste hinauf, in den Himmel, zu gehen und in
Einklang mit dem zu stehen, was der Anbetung des
Himmels zugrunde liegt.  Gott als Schöpfer die
Ehre zu geben, und DEM, zu Dessen Wohlgefallen

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 alle Dinge erschaffen worden sind, Ist nicht etwa eine
niedrige Stimmung unseres Lob Gesangs, oder ein Lob-
gesang, dessen Tonlage nur einen geringen Umfang
besitzt, darin dritt uns vor Augen, dass die ganze
Schöpfung  in Beziehung zu DEM steht, "der auf dem
Throne sitzt.(Vers 9)  Psalm 148 stimmt einen
wunderbaren Lobgesang an, der einst die ganze
Schöpfung, von den Engeln an der Spitze bis hinab
zu den kriechenden Tieren, erfüllen wird.

      Der Thron redet von der unumschränkten Oberhoheit
Gottes. Dass Gott als unumschränkte Machthaber
auf dem Throne sitzt, ist im Himmel wohlbekannt,
wenn auch noch nicht auf der Erde. Von denen
die tatsächlich im Himmel sind, und auch von denen,
die im Geiste dort sind, wird er als der erhabene
Schöpfer angebetet und verherrlicht, noch ehe die
Macht des Thrones auf Erden die geringste Tätigkeit
entfaltet.   Der Thron bietet die Gewähr, dass das,
 wozu Gott alle Dinge erschaffen hat, auch erreicht
 wird; Seinem Wohlgefallen wird in der ganzen weiten
Schöpfung zustande kommen -- was auch kommen mag,
 das wird der schliessliche Ausgang von allem sein.
Das Aufkommen der Sünde hier von den Ältesten
in ihrer Anbetung nicht erwähnt, obschon der Eindruck,
den der Thron in diesen Kapiteln hervorruft, deren
Vorhanden sein voraussetzt.-- Die Ältesten können alles
darüber, doch war sie in Anbetung nieder fallen lässt,
ist, dass Gott alle Dinge seines Willens wegen erschaffen hat.
Dieser Ausspruch ist die Grundlage
des ganzen Buches, alles weitere ist die notwendige
Folge dieses Gedankens von Kapitel 4.11  Gottes
Wille muss in der weiten Schöpfung die


108 108 108


 Oberhand haben: und das erfordert die
Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den
Mund seiner heiligen Propheten von ihr geredet
hat. (Apostelgeschichte 3.21)
    Wenn es Gottes Wille ist, in einer durch die Sünde
verwüsteten Welt im Segen zu herrschen, so macht das
die wunderbarste Entfaltung der Liebe und des
Erbarmens Gottes in der Erlösung und Versöhnung
notwendig; und das wir die nächsten Kapitel im
Himmel gefeiert, es ist der Grund aller Segnung für
jede "Familie im Himmel und auf Erden", die von dem
Vater benannt wird. (Epheser 3.15) Aber das Gesetzlose,   
 das nicht zur Versöhnung kommen will, muss
im Gericht in Hinweggetan werden.   Die feierlichen Gerichte,
die in diesem Buch in vollzogen werden, seien es solche
der Zucht, im Blick auf die Möglichkeit der Busse,
oder solche, die das endgültige Gericht in der Gottlosen
ausmachen, gehen nun vor dem Throne aus, um des
durchzusetzen, was Gott auf Grund dessen, was in
Kapitel 4.11, gefeiert wird, zukommt. All die Scharen,
schauen, die im Laufe dieses Buches gesegnet werden, und Ihr
Lob hat Gott sich in unumschränkter Liebe und
Erbarmen aufgrund dessen gesichert, was in Kapitel 5
gefeiert wird, so dass diese beiden Kapitel den Schlüssel
 zu allem was folgt geben


   Die Heiligkeit Gottes, von der die lebendigen
 Wesen erfüllt sind, und Seine Rechte, die die Ältesten
feiern, erfordern, dass über alles das, was sich Seinen
Rechten wiedersetzt oder seiner Natur entgegen ist,
das Gericht kommt. Aber dann haben wir noch etwas
anderes: die Erlöserliebe ist im Lamme ans Licht
gekommen, und auf Grund dessen kann unendlicher


Seite 109

Segen herbeigeführt werden, sei es für die himmlischen
Familien, oder die irdischen, oder auch die weite
Schöpfung.    Die Ältesten kennen Gott und Seinen
gepriesenen Willen, sie verstehen, dass das Lamm die
Sünde der Welt hinwegnimmt und wissen, wie weit-
umfassend die Worte sind: "so dass er doch Gottes
Gnaden für alles den Tod schmeckte. (Hebräer 2.9) Das
besagt viel mehr, als wenn er den Tod "für jeden"
geschmeckt hätte. Der nämliche, von dem es heisst:
"durch den auch die Welt gemacht hat", ist es
der den Tod für alles geschmeckt hat.


        Ist es nicht wunderbar, dass wir zu der Schar
gehören, die durch die Ältesten dargestellt wird? Gott
möchte uns diese Erkenntnis geben und in uns die
Einsicht zustande bringen, die sie kennzeichnet. Wir
sind nicht tatsächlich im Himmel, sondern haben das
Vorrecht, im Geiste daselbst zu sein und uns in Über-
Einstimmung mit der Anbetung und dem Lobe des Himmels
zu befinden.    Gott als Schöpfer zu verherr-
lichen und zu wissen, dass sein Wille sich in der
 ganzen Schöpfung durchsetzen muss und auch wird, ist
überaus gesegnet.   Keiner ausser den Ältesten, d.h.
 den Heiligen der Gnadenzeit, tut dies ist in der gegen-
wärtigen Zeit. Es gibt noch neblig Haare Lobgesänge
in Verbindung mit Familienbeziehungen und Zuneigungen
und wir können sicher sein, dass die Ältesten die
Sohnschaft in der vollen Höhe ihrer Glückseligkeit
kennen; doch hier sehen wir sie vor dem nieder
fallen, der auf dem Throne sitzt, sie geben ihm, dem
Schöpfer, die Ehre, der alles Erschaffen er zu Seinem
Wohlgefallen bestimmte Art, und das zu tun, ist schon
jetzt unser Vorrecht.
 

Offenbarung Kapitel fünf   CAC

Seite 110

       In Kapitel 4 haben wir den Thron im Himmel
gesehen, und die Herrlichkeit und Treue Dessen, der
darauf sitzt, und das alles Erschaffene Seines Willens
wegen ist.  Nun sehen wir ein Buch auf Seiner
Rechten, was ich als die Aufzeichnung dessen auf-
fasse, was Gott zu tun beabsichtigt, damit Sein Wille
auf dem nämlichen Schauplatze durchgeführt werde, wo
die Gesetzlosigkeit herrschte.
      Das Buch, von dem man in Psalm 40.7 und Hebräer 10.7
 sieben die Rede ist, ist ein anderes. Dort handelt es sich
darum, dass Gott an den nach dem Gesetz da gebrachten
Opfern kein Wohlgefallen haben konnte, da sie nicht
vermochten, Seinen Willen, den Menschen zu segnen,
 durchzuführen.     Er hatte zahllose Gedanken des
Segens.     Du o Jehova, mein Gott, hast deiner
Wunderwerke vieler gemacht, und deine Gedanken gegen
uns: Sie können hier nicht der Reihe nach vorgestellt
werden: wollte ich davon berichten und reden, sie sind
mehr als gezählt werden können. (Psalm 40.5) Ein
anderer Psalm sagt:  “wie köstlich sind mir deine Gedanken,
o Gott! Die gewaltig sind ihre Summen!
 Wollte sie zählen, ja sind mehr als des Sandes”.
Psalm 139.17 & 18) Alle diese kostbaren Gedanken
standen in einem Buche, und auf dessen Rolle war
geschrieben: “Siehe, ich komme..., um deinen Willen,
 o Gott zu tun. (Hebräer 10.7)   Jede in diesem Buche
geschriebene Zeile hing, ihre Durchführung halber, von
Christo ab; er hatte es auf Sich genommen, alles
zustande zu bringen. Das war kein versiegeltes Buch,
den Gott wollte, dass alle Menschen seinen Segens-

Seite 111


willen und Den kannten, der kam, um in durchzu-

führen.  Es handelte sich in ihm nicht darum, die
Zustände hienieden zu ändern, sondern den Willen

Gottes und seine zahllosen Gedanken der Segnung
kundzutun, und zwar nicht in offenbarer Machtent-
faltung, sondern mittels des Zeugnisses.
(Siehe Psalm 40.9 &10) Das ist die gegenwärtige
Eigenart der Wirksamkeit Gottes; das Buch in Psalm 40 ist das

Buch, mit dem wir es in unseren Tagen zu tun haben.
         Das Buch in Offenbarung 5.1steht in Beziehung zu
einer anderen Haushaltung, es hat mit einer Zeit zu
tun. wo Gott seinen Willen in dieser Welt
durchsetzen wird. Die Tatsache, dass ein geschriebenes
Buch vorliegt, weisst darauf hin, dass Gott sich end-
gültig und in aller Form an das Geschriebene bindet.
ER hat es, um in der Sprache der Menschen zu reden,
schwarz auf weiss niedergeschrieben, so dass nichts
daran umzustossen oder zu ändern ist. Dass das Buch
“inwendig und auswendig” beschrieben ist, lässt dessen
reichen Inhalt erkennen, denn es war nicht üblich, auf
beiden Seiten zu schreiben.    Und endlich war es “mit
sieben Siegeln versiegelt”.
      Gott hat, was die Erde anlangt, einen Willen,
seine Vorsätze sind alle niedergeschrieben, aber sie
sind noch nicht da öffnet oder vor der Öffentlichkeit
kundgetan worden.  Was sich vor dem Throne abspielt,
bringt in treffender Weise ans Licht, dass nur Einer
würdig ist, dies zu tun.  Die Zeit, wo das geschieht,
ist nun sehr nahe.
      In Vers 2 ergeht die Aufforderung an das ganze
Weltall:   “Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und
seine Segel zu brechen?  Gott wollte haben, dass jedes

Seite 112
Geschöpf im Himmel und auf Erden an und unter der
Erde dieser Frage ins Angesicht schaue.  Die Ältesten
wissen die Antwort darauf, aber Johannes, der Seher,
nicht, und so weinte er sehr, weil niemand würdig
erfunden wurde, das Buch zu öffnen, noch es anzu-
blicken. In der Welt ist die Hoffnung auf zukünftige
bessere Tage weit verbreitet, man hat um klare
Vorstellungen über eine Zeit allgemeinen Friedens
und der Glückseligkeit, und ich glaube, dass diese Gedanken,
wenigstens zum Teil, auf die Heilige Schrift zurückzuführen sind.
Wie wenige aber verbinden diese Vorstellungen damit,
dass Gott hienieden seine Rechte

haben wird, was doch für einen solchen Zustand unerlässlich ist!
Die Welt hat Jahrtausende lange die Ge-
legenheit gehabt, zu lernen, dass keiner hienieden Ver-
hältnisse zu schaffen vermochte, die in Übereinstimm-
ung mit dem Willen Gottes sind und den Menschen
Frieden und Glückseligkeit sichern.

Man hätte allen Grund zum Weinen, wenn man
mächtige Alleinherrscher, grosse Staatsmänner und die
besten der Söhne dieser Welt sieht, und sie sich einer
nach dem andern unfähig erweisen, das Buch zu öffnen
aber auch nur es anzublicken. Meinst du, dass es einen
grossen Führer unter den Menschen gäben, der vermag,
den Willen Gottes über die Erde, wie wir ihn in der
Schrift finden, mit der leisesten Hoffnung, Ihnen durch-
zuführen, in Augenschein zu nehmen?    Jeder würde
da sagen: “Nein, das ist ein hoffnungsloser Unmög-
lichkeit.
      Wie viele haben ihr Geld und ihre Söhne und
Brüder in den letzten Jahren hingegeben, in der
Hoffnung, dass die Welt wieder neu erstehen werden!

Seite 113

Haben sie nicht erfahren müssen, dass alles vergeblich
war?  Meinst du nicht auch, dass einem, der über die
heutige Verhältnisse in der Welt nachdenkt, das
Weinen nahe ist?   Gott hat jede Klasse von Menschen
auf die Probe gestellt, ob sie im Stande ist, rechte Ord-
nung zu schaffen.     

Unumschränkte Alleinherrschaft, Adelsherrschaft,
Mittelstandsherrschaft und auch die

Arbeiterherrschaft hat ihren Tag.  Sie alle, und zwar
in den verschiedenartigsten Verbindungen, sind auf die
Probe gestellt worden und werden es werden. Jede
Klasse denkt, sie kann es besser als die anderen, aber
sie alle versagen gleicherweise, weil sie mit der Wurzel
des Unheils nicht fertig werden können.

       Dann haben wir einige, hauptsächlich durch Verdrehung
der Schriften des Alten Testaments, gedacht, dass die
Kirche schliesslich alles unter göttlichen Einfluss
brächte und mittels des Evangeliums würdig  erfunden
werde, das Buch zu öffnen, so dass auch diese Weise
das Reich Gottes käme: doch wie wir in den vorher-
gehenden Kapiteln gesehen, hat sich  die Kirche selbst
als ein untreuer Zeuge erwiesen, sie hat das ja eigen-
tümliche Zeugnis nicht aufrechterhalten und ist,
anstatt die Welt zurecht zu bringen, selbst der Gegenstand
des göttlichen Gerichts.
     Nach all den Versuchungen des Menschen,
Besserung zu schaffen, sei es doch Gesetzgebung, Erziehung,
sittliche und religiöse Einflüsse mancherlei Art,
halt ein zunehmendes Gefühl der Unsicherheit Platz gegriffen.

Statt dass die Welt besser wird, empfinden Nachden-
kende, dass sie einer Stadt gleicht, die auf einem Vulkan
gebaut ist, --- jeden Augenblick kann man seines Aus-
bruchs gegenwärtig sein.

Seite 114

   Es ist gut, ein Ältester so sein! Anstatt dass der

Christ hinter der Zeit zurückgeblieben ist, wie viele
es meinen, ist er ja weit voraus. Er kennt nicht nur
all das Böse, das sich hienieden entfaltet und entfalten
wird, sondern er kennt auch den Ausgang in dem
völligen Triumpfe Gottes.      Die Ältesten weinen
nicht, denn sie sind in dem Geheimnis Gottes einge-
weiht, und einer von ihnen sagt zu Johannes: Weine
nicht! Siehe, ich hatte überwunden der Löwen,
der aus dem Stamme Juda ist, die Wurzeln David, das Buch

zu öffnen und seine sieben Siegel.

          Es gibt einen, dessen Oberhoheit durch keinen
bestritten werden kann, wenn er sich erhebt der
Löwe der aus dem Stamm Juda ist.   Der Löwe

ist “der Held unter den Tieren und der vor nichts
zurückweicht” (Sprüche 30 Vers 30) , seit der Weissagung
Jakobs in 1 Mose 49 hat man ihn mit dem Stamms
Juda verbunden.   David ist der König nach Gottes 
Wahl --- der, den siegreichen Macht über alle seine
Feinde kennzeichnete.  “Die Wurzel David” besagt,
dass sie jede Verheissung königlicher Herrlichkeit
auf Erden ihre Wurzeln in Christo hatte. Er war der Ausgangs-

punkt davon in den Gedanken Gottes; und er ist der
einzige, der zuständig ist, diese Verheissungen zu er-
füllen. Er wurde “das Geschlecht Davids” auf dass
 ER als Mensch alles das in Angriff nehmen und durch-
führe.

       Er ist es, die überwunden hat, “das Buch
zu öffnen und seine sieben Siegel”. Das Wort über-
wunden redet Bände.  Ich zweifle nicht daran, dass
es auf das Werk am Kreuze hinweist, wodurch ER
“den zunichte macht, der die Macht des Todes hat,

Seite 115 
das ist den Teufel. (Hebräer 2.14) und worin die Für-

stentümer und Gewalten zuschanden worden. (Kol. 2.
15)  ER überwand an dem Orte, wo sich gleichsam
jede böse Macht wieder Gott und seinen Christus in
Schlachtordnung aufgestellt heute. Es war ein der-

artiger Sieg, wie er auf keinem anderen Schlachtfelder
je errungen worden war, denn

in Schwachheit unterlegen,
Errang die Krone ER --
Dadurch, dass ER zertreten;
Ist ER nun alle HERR.

       Er hat dadurch überwunden, dass er in den Tod
ging. Sünde Tod und Hölle sind besiegt: als Feinde
betrachtet, die dem entgegenstehen, was Gottes Ge-
danken für den Menschen ist, sind sie überwunden. Die
Sünde kann kein Hindernis mehr sein, denn sie ist
durch sein Opfer hinweggetan; der Tod ist durch Den
zunichte gemacht, dass ich ihm, obwohl er kein Recht
auf IHN hatte, unterzog; und die Mächte des Bösen,
die des Menschen Neid und  Bosheit dazu benutzen
wollten, im Tode Christi alles das auszudrücken, was
von Gott war und in Gedanken unter den Menschen
erschienen war, diese Mächte sind niedergeworfen
worden. Doch ebendiesen Tod griff Gott ein, ER
hat Gott kundgemacht, so dass nun die Werke des Teuf-
els in den Herzen der Menschen zunichte gemacht
werden konnten.   Christus “hat überwunden”, und
darauf gründet er sich seine Würde, das Buch zu öffnen.
Das, was ER für den sündigen Menschen getan hat,
wird in Vers 9 & 10 verherrlicht; doch in Vers 5


Seite 116

haben wir den siegreichen Löwen, der jede sich Gott
widersetzende Macht überwindet.  Natürlich ist, wie
Johannes alsbald lernte, der Löwe auch das Lamm,
also der, Der für Gott erkauft hat durch sein Blut,
und er ist auch aus diesem Grunde würdig, das Buch
zu nehmen und seine Siegel zu brechen.

       Doch da hat ER überwunden hat, hat er ein Recht,
 Seine Hand auf alles zu legen, was Gott feindlich ist,
und es mit Gewalt hinwegzutun, damit Gottes Wille
dort geschehe, wo all diese Gesetzlosigkeit des Menschen
herrschte.   Sein überwinden gibt Ihm das Recht,
gegen alles Böse vorzu gehen; Sein Erlösen aber,
Gott "König und Priester" zu sichern, die mit Ihm
über die Erde herrschen, wenn alles Böse hinweg-
getan ist.

       Das Lamm, steht, wie geschlachtet, inmitten des
Thrones.  Wie ergreifend ist das! Ebender, der
beim Tun des Willens Gottes gelitten hat, ja gelitten
hat bis zum Tode, hat das Recht, die Durchführung
dieses Willens in Betreff der Erde in Angriff zu
nehmen und durchzuführen. Er hat "sieben Hörner",
also vollkommene Macht, und "sieben Augen", die die
sieben Geister Gottes sind, die gesandt sind über die
ganze Erde, was wahrscheinlich der siebenfachen
Befähigung zur Herrschaft entspricht, von der in Jesaja
11.2 die Rede ist.
Er kommt und nimmt das Buch.    Der, der in
Lukas 4 das Buch der Gnade öffnen konnte, ist würdig,
in Offenbarung 5 das Buch des Willens Gottes
betreffs der Erde zu öffnen und diesen ganzen Willen
mit Macht durchzuführen.  Das begreift somit auch die
"Wiederherstellung aller Dinge" in sich, von denen

Seite 117

Gott doch den Mund seiner heiligen Propheten von
jeher geredet hat. (Apostelgeschichte 3.21). 
Die vier lebendigen Wesen und die 24 Ältesten fallen vor dem
Lamme nieder, sie hatten ein jeder eine Harfe und
goldene Schalen voll Rauchwerk, welche die Gebete
der Heiligen sind.
Das einst geschlachtete Lamm ist es, das sie anbeten;
die einst ans Kreuz genagelte Hand ist es,
die das Buch nimmt ----
Der, der gestorben ist, wird auch das Reich und die Herrschaft haben.
Alles was sein Tod notwendig machte 
---- Gesetzlosigkeit
-----Lust und die
-----Macht des Satans

  wird hinweggetan werden.
  ER wäre nicht gestorben, um das Gericht von alledem zu tragen,
wenn er Gottes Schöpfung dauernd dadurch befleckt lassen wollte.

Deshalb bringt das Öffnen der Siegel notwendig das Gericht.
Gott geht dann endgültig gegen die Zustände in dieser Welt
vor, und die Menschen werden anfangen, seine Ge-
richte als solche zu erkennen. (Jesaja 29.9)
     Die Heiligen sind in Gnade von der Herrschaft
der Sünde der freigemacht worden. Die Menschen sind
gegenwärtig der Macht das Böse nicht hoffnungslos
verfallen; sie können den Bereich des Gerichtes durch
die Tür verlassen, die Ihnen der Tod Christi geöffnet
hat.  Wenn jemand dem Gericht anheim hält, so
geschieht es, weil er den Weg, ihm zu entfliehen,
verachtet hat.    Ich glaube, dass alle, die unter Gericht
kommen, das Bewusstsein haben werden, dass ihm
hätten entfliehen können.

    Die "Harfen", die die Ältesten haben, reden nach
meinem Dafürhalten von ihrem persönlichen Lobe.
Die "goldenen Schalen" enthalten die Gebete der nach
der Entrückung der Heilgen noch auf Erden befindlichen


118 118….

Heiligen.  Die Ältesten sind eine Priesterschar im
Himmel, aber Sie nehmen an den Übungen und Gebeten
der noch auf der Erde leidenden Heiligen innigen Anteil;
indem sie vor dem Lamme niederfallen, machen sie sich
mit diesen Gebieten eins.
   Es ist immer Gottes Weg, in Seinen Heiligen
Übungen und Verlangen in bezug auf das hervorzu-
 bringen, was er tut oder tun will. Die Heiligen auf
Erden nach der Entrückung der Heiligen, wie
keiner der Heiligen je zuvor, erfahren, welch ein Schau-
platz sittlicher Unordnung dieser diese Welt ist.   Denn von
Gott angeordneten Regierungen, die seit Tagen
Noahs der Gesetzlosigkeit der Menschen ein solches
Hinderndes waren, werden sie nicht länger mehr
 zurückhalten.   Es wird eine herrschende Macht geben,
aber sie wird ihren Wesen nach satanisch sein und
nicht wie die heutigen obrigkeitlichen Gewalten, die
vom Gott verordnet sind. (Römer 13.1) Diese Macht
wird mit den heiligen Krieg führen und sie über-
winden, und sie wird Gewalt über jeden Stamm,
jedes Volk, jede Sprache und Nation haben. (Siehe
Kapitel 13 1-10)   wie schrecklich werden unter solchen
Umständen die Leiden der Heiligen sein!   Viele von
den Psalmen verleihen ihren Erfahrungen und Übun-
gen Ausdruck. Sie werden die Gerichte ihre Feinde
und Verfolger erwarten, denn die Zeit nachdem das
Lamm das Buch genommen, um seine Siegel zu
öffnen, ist eine Zeit des Gerichts. Heutzutage ist der
Geist Christi in den heiligen ein Geist dafür Fürbitte
für alle Menschen, auf dass sie errettet werden, weil
noch der Tag der Errettung währt. Aber an jedem
zukünftigen Tage bringt der Geist Christi die Heiligen

Seite 119.
in Einklang mit dem, was Gott in Begriff steht zu
tun, in dem er gegen all das Böse hienieden durch
"den Donner seiner Macht" vorgeht. (Hiob 26 Vers 14)
 Und die Ältesten im Himmel werde mit ihnen fühlen,
sie werden dem Lamme die Gebete der auf Erden
 leitenden und zum Tode gepeinigten Heiligen bringen.
       Das neue Lied, was sie dann singen, bezieht sich
nicht auf ihre eigene Erlösung, sondern es erhebt die
Würdigkeit des Lammes, das Buch zu nehmen und
seine Siegel zu öffnen, weil es geschlachtet worden
und für Gott erkauft hat doch sein Blut aus jedem
Stamm und Sprache und Volk und Nation und sie
unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht hat,
 und sie über die Erde herrschen werden. Es hat die
gesegnete Tatsachen vor Augen, dass Gott inmitten des
Zornes des Erbarmens gedenkt. (Habakuk 3.2) Er wird
auch in jenen schrecklichen, kommenden Tagen Seine
Auserwählten und Erlösten haben, die ER Sich, kraft
des Blutes des geschlachteten Lammes, gesichert und
zu Königen und Priestern gemacht hat. Gott wird
darauf achten, dass auch bis zum Ende ein Zeugnis
über die Erlösung (durch Blut) und das geschlachtete
Lamm ist.   Jedoch verfolgte uns zu Tode gepeinigte
Heilige wird für ihn ein Zeugnis sein; wenn die
Gerichte, eines nach dem anderen, in immer zunehmender
Schärfe hereinbrechen, wird immer noch in jeden
Heiligen ein Zeugnis davon sein, dass es so etwas
wie die Erlösung durch Blut, gibt, und das sündige
Menschen, kraft derselben, bei Gott sein können. Aber
jeder Heilige wird auch ein Zeugnis davon sein, dass
die Verstocktheit und Halsstarrigkeit des völlig von
Gott abgefallenen Menschen jeden Zeugnis, dass Gott

Seite 120
ihm geben kann, widerstrebt, , so dass das Gericht unab-
wendbar ist, --  welch ein Seinem Wesen fremdes
Werk es auch dem glückseligen Gott sein mag. Nichts
könnte ernster sein als die Erwägungen der Tatsache,
dass die Würdigkeit des Lammes, das Buch zu nehmen
und seine Siegel zu öffnen, darauf zurückführen ist,
dass es geschlachtet wurde und für Gott erkauft hat
durch sein Blut!    Um zu erlösen ist er gestorben ----
die göttliche Liebe konnte nicht weiter gehen. Wenn
die Gesetzlosigkeit sich einem solchen Zeugnis nicht
unterwirft, so muss sie durch eine eiserne Rute zer-
brochen werden.

Die Heiligen, von denen hier die Rede ist, (Vers 10)
sind nicht die, die durch die Drangsal gehen, und danach
an der tausendjährigen Segnung auf Erden teilzu-
haben; denn diese werden nicht herrschen, sondern
beherrscht werden, jene aber werden "über die Erde
herrschen". Das bezieht sich auf die, die mit dem
Christus herrschen 1000 Jahren. (Kapitel 20 Verse 4-6.)
Es ist von allen Heiligen wahr, die vor dem Tausend-
jährigen Reich auferstehen und verwandelt werden,
dass sie für Gott durch das Blut des Lammes erkauft
sind und über die Erde herrschen werden.
       Das "neue Lied" erweckt in der ganzen Welt
freudigen Widerhall.   Die "Myriaden von Engeln"
die allgemeine Versammlung (Hebräer 12 Vers 23), Myriaden
von Myriaden und Tausende von Tausenden (Vers 11),
 schreiben dem Lamme die Wirklichkeit zu.  Die Ältesten
geben den Ton an, aber alle erschaffen einsichtigen
Wesen um den Thron her fallen ein und setzen das
Lob fort. . Aber dann flutet der ungeheure Lobgesang
über die Grenzen des Himmels hinaus, und alle

Seite 121

Kreatur, die in den Himmel und auf der Erde und
unter der Erde und auf dem Meere ist, und alles, was
in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne
sitzt, und dem Lamme die Segnung und die Ehre und
die Herrlichkeit und die Macht in die Zeitalter der
Zeitalter."  Hier wird augenscheinlich ich das endgültige
Ergebnis der Wege Gottes vorweggenommen, wo
IHN alles, was Odem hat, preisen wird; das ist der
grosse Höhepunkt, der am Ende der Psalmen erreicht
wird.
        Dass das Lamm das Buch nimmt, ist das Unter-
pfand dafür, dass alles, was zum Wohlgefallen Gottes
ist, in seiner Schöpfung durchgeführt werden wird.
Gerichte müssen kommen, damit dieses Wohlgefallen
an einem Schauplatz es zu Stande kommt, wo Gesetzlosig-
keit um Bosheit, ehe sie für immer zerbrochen werden,
ihren Höhepunkt erreichen.    Doch der Himmel sieht
über die Gerichte hinaus, hin zu der Herrschaft
der Blut Erkauften über die Erde und verherrlicht
die Würdigkeit des Lammes. Ihm allein gebührt
unumstrittene Ehre.    Die ganze Schöpfung liegt "zu-
sammen in Geburtswehen.… bis jetzt, sie wird frei-
gemacht werden "von der Knechtschaft des Verderbens
zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes".
Römer 8.22 und 21.    Dieses Kapitel geführt uns
im voraus zu dem gesegneten Tag der Freiheit der
Schöpfung, wo, anstatt allgemeinen Seufzens, Dem, der
auf dem Throne sitzt, von jeder Kreatur "die Segnung
und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht"
werden wird. Das Ende ist: Gott wird völlig gerecht-
fertigt dastehen, und in der Welt, und die Sünde solche
Verheerung angerichtet hat triumphieren "Und die

Seite 122
vier lebendigen Wesen sprachen: Armen! und die
Ältesten fielen nieder und beteten an"
.    Als das heilige Kindlein geboren worden war,
erhoben die himmlischen Heerscharen die endgültigen
Folgen Seines Kommens in die Welt und sprachen:
"Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Frieden auf Erden
an, an den Menschen ein Wohlgefallen. (Lukas 2.14)
Ebenso steht hier, und das Lamm das Buch nimmt, den
himmlischen Heerscharen die endgültige Folgen Seines
Tunes vor Augen. Die Tatsache, dass von Gottes
Seite aus der erste Schritt hierzu geschieht, ist dem
Himmel das sichere Unterpfand von allem. Der Erde
mag noch der dunkelste Teil der Nacht bevorstehen,
der ja der Dämmerung vorausgeht. Wohl mögen
noch schwere Wolken über der Welt hängen,  wo der
Abfall den Gipfel erreicht; doch den Himmel erfüllt
die Würdigkeit des Lammes und er erblickt, "das Licht
des Morgens, das Aufgehen der Sonne" einen Mor-
gen ohne Wolken von einem Glanze nach dem Regen
sprosst  das Grün auf der Erde (2. Samuel 23.4)
     Gott hat diese Offenbarung gegeben, damit wir
auf die Zukunft der Schöpfung schauen, sie so sehen,
wie der Himmel sie sieht, und uns "in der Hoffnung
der Herrlichkeit" Gottes rühmen, (Römer 5.2)


Offenbarung Kapitel 6
von Charles Andrew Coates
Kapitel 6-19, die wir nun betrachten wollen,
geben viele Einzelheiten über das, was sich nach Ablauf
der Zeit der Kirche bis zur Einführung der
Fülle der Zeiten Epheser 1.10 zuträgt.  

Die wir gewöhnlich das 1000-jährige Reich
 nennen, das wir die 1000 Jahre von
Offenbarung Kapitel 20.4 umfasst.
Wir sollten die Gunst
zu schätzen wissen, nach der Gott uns betreffs
der Zukunft in sein Vertrauen gezogen hat.
 Gott will dadurch einen heiligenden Einfluss
 auf uns ausüben und uns jetzt schon
von allem trennen, worüber gar bald
sein Gericht kommt; und er will auch in unseren
Herzen eine mitfühlende Anteilnahme
den Heiligen gegenüber erwecken,
die nach unserer Hinwegnahme hienieden
im Zeugnis stehen. Gottes Werk in ihnen
und Ihre Treue unter entsetzlicher Drangsal
 hat auch uns etwas zu sagen.

Die Kirche wird bewahrt werden
 «aus der Stunde der Versuchung,
die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die
zu versuchen, die auf der Erde wohnen. Kapitel 3.10.

Wir werden nicht in die grosse Drangsal kommen,
aber auch wir mögen zunehmende Schwierigkeiten
in den letzten Tagen haben, und es ist ein grosser
Trost und eine Stärkung in sittlicher Hinsicht,
 zu sehen, wie Gott sich seine Heiligen sichern kann
und wird, sie sogar in noch schwierigeren
Zeiten als die unseren aufrechterhält.
Zweifellos wird dieses Buch den leidenden Heiligen,
wenn die Kirche nicht mehr hienieden ist,
ein ungeheurer Trost sein.
     Dem Öffnen der ersten vier Siegel folgen gewisse
Ereignisse, die denen nicht unähnlich sind, wie sie die 

Seite 124
Weltgeschichte zuvor schon gesehen hatte;
an Stärke mögen sie alles bisher Dagewesene übertreffen,
aber sie sind nur ähnlicher Art. Zunächst erscheint ein
grosser Eroberer, der durch die Fähigkeit, durch die
Luft hin durch einen Schlag in der Entfernung auszu-
üben, den Erfolg erringt; er hat einen Bogen. Als
das zweite Siegel geöffnet wird, kommt einer, der ein
grosses Schwert hat, und nimmt den Frieden von der
Erde; die Menschen schlachten einander. Im folgt
einer mit einer Waage, und eine Stimme inmitten der
vier lebendigen Wesen redet von Speisen zu
Hungersnotpreisen.
            Die Worte: das Öl und den Wein
beschädige nicht, scheinen darauf hinzudeuten, dass die
armen am meisten unter dieser Plage zu leiden haben
werden, wie es immer bei Hungersnöten der Fall ist;
wer sich alle Annehmlichkeiten dieses Lebens leisten
kann, empfindet das nicht so sehen nicht so schwer
wie andere. Und dann kommt beim Öffnen des
 vierten Siegels ein
fahles Pferd, dessen Reiter der Tod ist, und der
Hades folgte ihm. «Ihm wurde Gewalt gegeben über
den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert
und mit Hunger und mit Tod und auch die wilden
Tiere der Erde.  --- das umfasst das, was Gott in
 Hesekiel 14.21 Seine «vier bösen Gerichte» nennt.  Alles
das entspricht Matthäus 24. 6-8.
     Oft werfen prophetische Ereignisse vor ihren
tatsächlichen Erfüllung ihre Schatten voraus. Gott lässt
Dinge zu, die uns die Art dessen erkennen lassen, was
in weit grösserem Massstab kommen wird. Doch
 welche Übereinstimmung auch zwischen gegenwärtigen
Ereignissen und denen der Prophezeiung bestehen mag,
es handelt sich nur um eine blosse Ähnlichkeit:  die
Seite 125

Erfüllung von Offenbarung 6 und dem was folgt,
gehört einem zukünftigen Tage an, wo die Kirche nicht
mehr hienieden ist.
        Aus dem, was Johannes beim Öffnen des fünften
Siegels sah, lernen wir, dass Gott dann immer noch
Heilige auf Erden hat, und dass sie Verfolgung und den
Zeugentod erleiden werden; das stimmt mit dem,
was der Herr in Matthäus 24.9 sagt, überein. Viele
denken, dass die Welt viel zu sehr vom Freiheitsgedanken
durchdrungen ist, um Verfolgungen solcher zu
dulden, die in Glaubensdingen andere Anschauungen
 haben, genauso wie man vor 1914 glaubten, Schiedsgerichte,
Verhandlungen, Zusammenschlüsse und Verständigungen
zwischen den Nationen würden einen Krieg nahezu
 unmöglich machen.  
Doch der Krieg mit all seinen Verheerungen kam,
und so wird auch die Verfolgung der Heiligen kommen,
und wahrscheinlich in einem fürchterlichen Masse, als sie die Welt je
gesehen hat. (der Artikel ist von 1939 geschrieben worden.)

Die schrecklichen Heimsuchungen, die der Eröffnung der
ersten vier Siegel folgten, werden die Menschen nicht
dahin bringen, sich zu demütigen und zu Gott zu wenden,
sondern sie werden seine Knechte
töten, die sein Wort haben und das Zeugnis
aufrechterhalten.      
           
Johannes sah «unter dem Altar die Seelen derer,
 die geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes
und um des Zeugnisses vielen, dass sie hatten.  
Das ist von hoher Bedeutung, weil es zeigt, dass Gott sich
etwas für sich selbst sichert, wenn die Versammlung
hinweg ist. Nach dem Christus gekommen ist, wird es
hienieden nie wieder eine Zeit geben, wo ER bis zu
Seinem Erscheinen in Herrlichkeit nicht im Zeugnis

Seite 126

aufrechterhalten wird. Diese Welt wird für Gott nie
mehr einen Schauplatz sein, über den ER nur Kummer
empfindet; ER wird das selbst immer Christus in
irgendeiner Familie von Heiligen vor sich haben.   Jede
Familie, die vom Vater benannt wird, wird Liebe zur
Gerechtigkeit und Hass gegen Gesetzlosigkeit kenn-
zeichnen, und das ist in dem Wesen nach Christus.  ER
wurde um des Wortes Gottes und des Zeugnisses
willen geschlachtet, und die Heiligen in Offenbarung
6 folgten seinen Fussstapfen.   Bedenken wir, welches
Wohlgefallen Gott an ihnen hat!   Gerade beim
Öffnen der Siegel treten verschiedene Scharen von
Heiligen vor uns:  

Wenn nun die in Hinwegnahme der Versammlung, die heute
 das Gefäss des Zeugnisses ist, eine neue Familie Zeugen erfordert,
 so wird ER die bereit haben, die in die entstandene Lücke eintreten.
Die Entrückung der Kirche kann dazu bei denen,
sofort eine neue Körperschaft von Zeugen für Gott hervortreten zu lassen.
Aus 2. Thess 2.7—12  wissen wir, dass  diese,
dass diese nicht aus  denen sein werden,
die die gegenwärtige Wahrheit gehört haben,
 ihr aber weder glaubten noch die Liebe
zu ihr annahmen, denn sie fanden Wohlgefallen an der
Ungerechtigkeit Solche werden nach Gottes gerechtem

Seite 127

Gericht unter die Macht des Gesetzlosen kommen, der
 geoffenbart werden wird; sie werden der Lüge glauben
und gerichtet werden. Wie weit die von der Christenheit
Angehörenden sich das Sünde schuldig gemacht haben,
der Wahrheit nicht zu glauben, ist Gott allein bekannt.
Viele in den Ländern christlichen Bekenntnisses haben
nie das Evangelium der Gnade Gottes oder eine
wahrheitsgemässe Predigt über Christian gehört; aber
es gibt keine Hoffnung für solche, die sie gehört und nicht geglaubt haben.
            Wir sehen heute viel «Wirksamkeit des Irrtums»,
zum Beispiel: Spiritismus Theosophie christliche Wissenschaft
 Charismatiker; Zeugen Jehovas; Neu =Apostolen NAK;
Mormonen; Adventisten usw. muss und viele handgreifliche
Verdrehungen der Schrift durch die Millionen von der Wahrheit abgewandt
werden.  Es ist eine Zeit vieler Antichristen, und dann erkennen wir,
dass es die letzte Stunde ist. (1.Joh. 2. 18.)
 Das Wort Gottes zu schätzen und sein Zeugnis angesichts
solcher Zustände festzuhalten, wird immer schwieriger werden.
Der erste Hinweis auf Heilige, die der Versammlung im
Zeugnis hienieden folgen, zeigt sie uns als eine verfolgte und
hingeschlachtete Schar: ; ihre Seelen werden unter dem Altar
gesehen, sie sind «um des Wortes Gottes und um des
Zeugnisses willen, da sie hatten» geschlachtet worden.
    Es sei bemerkt, dass ich dieses Buch im allgemeinen
auf den Vorbildern der Stiftshütte und des Tempels
aufbaut.  Die Ältesten «rings um den Thron» (Kap. 4.4)
 stellen deshalb Allerheiligste da.
Die weissgekleidete
Volksmenge in Kapitel 7 jedoch die vor dem Throne Gottes  
steht, entspricht den Heiligen, sie dient «ihm darum Nacht
in seinem Tempel; der auf dem Krone sitzt wird sein Zelt
über ihnen errichten.»

Seite 128

Dann steht eine andere Schar von Überwindern  «auf
dem gläsernen Meer»   (Kapitel 15.2), was augenscheinlich
dem ehernen Waschbecken im Hofe der Stiftshütte
entspricht. Und die Seelen der Schar endlich, die wir
beim Öffnen des fünften Siegels sehen, sind unter
dem Alter. Obschon dies nun einen wichtigen Zug im
Aufbau des Buches ausmacht, so sollten wir uns doch
hüten, alle das, stofflich genommen, zu betrachten.
Gott stellt uns unter diesen Bildern grosse sittliche
Gedanken vor und möchte uns ein geistliches Verständnis
von denen geben, was sie uns sagen sollen.
       Seelen unter dem Alter befinden sich da, wo die
Asche liegt; das besagt, dass sie als Brandopfer
geopfert worden sind. Christus war in sittlicher
Hinsicht in Ihnen; sie machten sich mit dem Wort Gottes
eins und hielten sein Zeugnis aufrecht, und deshalb
wurden sie geschlachtet.     Sie bilden die erste Gruppe
von Blutzeugen, nachdem das Zeugnis der Versammlung
vorüber ist; doch sie sollte nicht die letzten sein,
denn «es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kleine
Zeit holen sollen, bis auch ihre Mitknechte und ihre
Brüder vollendet sein würden, die ebenso wie sie
 getötet werden würden.»    Ich glaube, Gott möchte
 unser Augenmerk auf die lenken, die bald nach uns den
Platz des Zeugnisses innehabe werden. Eins von
 dem, was uns an diesem Buch am meisten fesselt, ist,
 die verschiedenen Chargen Heiliger zu sehen, die den
Schauplatz betreten.  Wir sehen da die Züge Christi
 und des «Zeugnisses Jesus» durch Gottes Auserwählung
und Macht bis zum Ende hin in den
verschiedenen Familien der Erlösten aufrechterhalten.
     Nach der Entrückung der Versammlung und vor


Seite 129

der Aufrichtung des Reiches wird ein grosser
Tätigkeit des unumschränkten Erbarmens vor sich gehen;
 wir sehen das ganz klar in Kapitel 7.   Dieses Buch
zeigt uns nicht, wie die verschiedenen Gruppen von
Zeugen berufen werden, oder welcher Mittel Gott Sich
bedient, in ihnen zu wirken.    Bis zu einem gewissen
Grade wenigstens können wir das anderen Teilen der
Schrift entnehmen, so sehen wir zum Beispiel aus
Matthäus 10. 6 & 23, das ein besonderes Zeugnis an
die verlorenen Schafe des Hauses Israels ergehen
wird, dass, wenn
der Sohn des Menschen kommt, noch nicht zu Ende
gekommen ist.   Und aus Matthäus 24.14 lernen
wir, «dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt
werden auf dem ganzen Erdkreis, alle Nationen
zu einem Zeugnis,
und dann wird das Ende kommen.» Dieses
Zeugnis wird unter einem solchen Zustand der Welt
und solchen Verfolgungen stattfinden, wie sie uns in
 Offenbarung 6-19 entgegentreten; das ist leicht aus dem
Vergleich mit anderen Schriftstellen zu erkennen.
Dieses Buch gibt uns mehr die Frucht des göttlichen
Werkes und nicht, wie es zustande kommt. Manches,
was heute vorgeht, mag die Predigt der frohen
Botschaft des Reiches am Tage der Zukunft zum
Ziel haben. Ich weise da besonders auf die weite
Verbreitung der Heiligen Schrift an, die ihn nahezu
alle Sprachen der Erde übersetzt sind; das verbreitet
 etwas Licht über Christum unter allen Nationen.
Wenn die Versammlung heute entrückt würde, so kann
Gott man kann es benutzen, um das alsdann folgende
Zeugnis an alle Nationen anzubahnen.
          Gott wird eine Fortsetzung Christi im Zeugnis
bis zum Ende hin sichern. Der liebliche Wohlgeruch

Seite 130

Christi wird vor Gott in denen sein, die sein Wort
lieben und sein Zeugnis bewahren; doch das wird
die erbarmungslose Feindschaft derer erwecken, «die
auf der Erde wohnen» (Vers 10), und die Heiligen
werden den Zeugentod erleiden, sie werden gleichsam
auf dem Altar Gottes dargebracht werden. Natürlich
keineswegs zur Sühnung, sondern als solche, die ihres
Gehorsams und Zeugnisses wegen den Tod erleiden.
Ihr Tod wird Gott wie der liebliche Wohlgeruch
eines Opfers sein; was aber den Menschen anlangt,
so wird ihr Blut um Rache schreien. Deshalb rufen
sie: «Bis wann, o Herrscher, der du heilig und
wahrhaftig bist, richtest und rächst du nicht unser Blut
an denen, die auf der Erde wohnen?
Der auffallende Gegensatz zu Lukas 23. 34
und Apostelgeschichte 7.60 zeigt klar den
Wechsel der Haushaltung.
Wir stehen hier auf einem Boden, der den Psalmen
eigentümlich, aber nicht auf dem der gegenwärtigen Zeit, der
einer der Gnade gegen alle ist.
       Das weisse Gewand, das einem jeden von dieser
Schar ergeben wurden, brachte ihnen die persönliche
Anerkennung Gottes zum Bewusstsein, es war die
besondere, ihnen, während der Zeit ihres Wartens
auf öffentliche Anerkennung im Reiche, zugebilligte
Entschädigung.  
       Der Öffnung des sechsten Siegels folgt ein
grosses Erdbeben und der Umsturz von Ordnungen und
Gewalt. Sonne Mond und Sterne sind Bilder von
Herrschaft siehe (1.  Mose 1.16-18) in verschiedenen
Würdengraden, und zwar als unumschränkte, abhängige
 und untergeordneter Gewalt.     Die Beseitigung
der Berge  und Inseln deutet darauf hin, dass alles

Seite 131

was fest und dauernd erschien, ins Wanken kommt.
Die Menschen verstehen nicht, dass die Beständigkeit
der Verhältnisse in der Welt, was die Staaten und
den Handel anlangt, nur deshalb aufrechterhalten
wird, weil es Gott gefällt, zum Nutzen seiner Heiligen
und seiner Geschöpfe also zu tun. Solange die
Versammlung hienieden ist, steigen fortwährend
Gebete auf «für alle Menschen, für Könige und alle,
 die ihn Hoheit sind, auf das wir ein ruhiges und stilles
Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und würdigem
Ernst». 1. Timotheus 2.1&2.

Hieraus schliesse ich, dass Gott, infolge der Gebete in
Seinem Hause, die Regierung in der Welt, solange
die Versammlung hingegen ist, aufrecht erhalten wird.
Ich glaube, dass die Heiligen, obschon sie
keinen Anteil an der Politik dieser Welt nehmen,
der wichtigste Bestandteil für die Aufrechterhaltung
von Ordnung und Herrschaft sind; ihre Gebete richten viel mehr
 aus als Stimmzettel.

Jedermann beginnt zu fühlen, das grosse Gewalten
der Gesetzlosigkeit auszubrechen bereit sind,
aber Gott wird Ihnen, solange die Versammlung hienieden ist,
 durch bestehende Regierungsgewalten Schranken setzen.
Könige und her schon verdanken die Festigkeit
ihrer Stellung der Tatsache, dass das Volk Gottes für Sie betet.
 
Doch wenn die Versammlung fort ist, werden
die Regierungen nicht mehr Gottes Unterstützung
haben, und die schreckliche Unordnung und Herrschafts-
losigkeit, die dem Öffnen des sechsten Siegels folgt,
wird eintreten.      Wir brauchen nicht aus Europa
hinauszugehen, um zu sehen, was ist bedeutet, dass die
Sonne schwarz wird, und der Mond wie Blut, und

Seite 132

dass die Sterne herniederfallen! Gott erlaubt, dass die
 künftigen Ereignisse ihre Schatten vorauswerfen,
um die Menschen zu warnen --- wenn sie nur darauf
hören wollten.
       Unter den Strafen, die dem Öffnen des sechsten
Sieges folgen, erlangen die Menschen die Überzeugung,
 dass Gott und das Lamm in ihrem Zorn wider
 sie handeln.        Wie ernst ist das für die Christenheit, wo
Gott so lange als ein Heiland – Gott verkündigt worden
ist! «Der grosse Tag seines Zornes» ist dann zwar
noch nicht tatsächlich gekommen, aber die schuldigen
Gewissen der Menschen haben das Empfinden,
als ob er gekommen wäre. Auch jetzt ist es oft
 so; wenn fürchterliche Schicksalsschläge kommen, dann
fangen die Menschen an, an Gottes Zorn zu denken.
Der Mensch hat trotz allem ein Gewissen, und keine
Macht Satans kann ihm das ganz nehmen; das Gewissen
des Menschen ist immer ein Zeuge auf Gottes Seite wider ihn.

Offenbarung Kp 07 CAC

Seite 132

Dieses Kapitel zeigt, wie Gott sich sogar in den
Tagen der Drangsal ungeheure Scharen von Heiligen
 sichert.  Es ist ein grosser Trost, dass er nicht zu-
lassen wird, was seinem Vorsatz zuwiderläuft, eine
grosse Schar sowohl aus Israel als auch den Nat-
ionen zu haben. Es wird eine Zeit sein, wo über
die ganze Welt Gerichte hereinbrechen, denn
Johannes sah vier Engel auf den vier Ecken der Erde

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stehen; doch sogar Gottes Gericht dann wird Einhalt
getan, bis seine Knechte versiegelt sind. (Vers 3)
       Wir sehen hier in einer wunderbaren Weise, wie verschiedenartig und weitgehend die Segenswege Gottes sind.
 Paulus sagte: dieserhalb beuge ich meine Kniee vor dem Vater, von welchem jede Familie in den Himmeln und auf der Erde ihm benannt wird. Epheser 3. 14 & 15.
Der Vater steht im Begriff, viele Familien zu haben, und jede von ihnen empfängt ihre Eigenart von ihm.
Er wird jeder Familie einen Eindruck von Christum geben, und so wird eine Einheit des Wesens unter all den verschiedenen Familien bestehen, die die verschiedenen Wohnungen im Vaterhaus innehaben werden. Welche Familie wir auch betrachten, wir sehen Wesenszüge in ihnen, die denen gleichen, die der Vater heute den Heiligen der Versammlung aufdrückt.       
      Dies ist einer der lehrreichsten Gegenstände, die man beim Lesen dieses Buches vor sich haben kann.
       
«Und ich sah einen anderen Engel  vom Sonnenaufgang heraufsteigen, der das Siegel des lebendigen Gottes hatte das redet  von dem was in sittlicher Hinsicht mit einem neuen Tage in Verbindung steht.
 Die Sonne der Gerechtigkeit ist dann noch nicht auf gegangen, doch der lebendige Gott wird einen Eindruck von jenem Tage, der in Begriff steht anzubrechen, auf den Sternen seiner Knecht  hervorbringen.
Inmitten der umgebenden Finsternis werden sie öffentlich doch die Züge des kommenden Tages gekennzeichnet sein.
«Das Siegel des lebendigen Gottes» schon dieser Titel redet von seiner Tätigkeit und seinem machtvollen Wirken, und er besagt, dass sittliche Züge, die vom Tage sind, In ihnen lebendig sind.  


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Auf den Unterschied zwischen den Heiligen
 unserer Tage und denen jener Tage ist schon oft hinge-
wiesen worden, wir hatten ihn bei der Betrachtung
von Kapitel 6.10 besprochen; doch wir haben auch vieles
 mit ihnen gemeinsam.
1.  Thessalonich zeigt wie sich die Heiligen unseres Tages von den ganzen Götzenbildern zu Gott bekehrt haben, «dem lebendigen und wahren Gott zu dienen», und dass sie Söhne des Lichts und Söhne des Tages sind, und deshalb angetan sind mit dem Brustharnisch des Glaubens und der Liebe und als Helm mit der Hoffnung der Errettung. (1. Thessalonich 1,9; 5,5 & 8).
 Heute ist die Versammlung Gottes versiegelte Schar, unter der Gottes Tätigkeit gekannt wird, und in der durch seine Wirksamkeit die Züge des Tages zu sehen sind.
Gott findet Wohlgefallen daran, diese Züge inmitten der gegenwärtigen Finsternis hervorzubringen.
Die versiegelten Knechte ihn Offenbarung 7 sind «aus jedem Stamme der Söhne Israels; sie sind also hier nicht aus den zwei, sondern aus allen zwölf Stämmen.
    Die Zahl der Versiegelten braucht nicht notwendig eine buchstäbliche Bedeutung zu haben; sie redet von Vollständigkeit im Blick auf die Verwaltung.
Dass Dan ausgelassen ist, weisst meiner Meinung nach darauf hin, dass das was mit dem Götzendienst und dem Abfall zu tun hat hier ausgeschaltet ist so dass die, die wir hier vor uns haben, wahrhaftige Knecht Gottes sein können und für ihn brauchbar sind.
Es handelt sich um ein auserwähltes Israel denn es sind 12000 aus jedem Stamme, und wir sehen sie hier in der zur Verwaltung erforderlichen sittlichen Vollkommenheit. Gott wird seine Tätig-

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keit wieder in Verbindung mit den Söhnen Israels
aufnehmen und wird sie unter den Nationen zur Seg-
nung gebrauchen. Sie werden an allen Wassern
sähen (Jesaja 32.10), und dann folgt die Frucht
ihrer Saat, denn nach diesem sah Johannes eine grosse Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen».
 Zuerst sehen wir eine auserwählte Schar aus jedem Stamme der Söhne Israels, und dann eine unzählbare Volksmenge aus den Nationen, die gesegnet wird.
Christus wird sogar an jenem Tage als Gottes Heil bis an das Ende der Erde gekannt sein. (Jesaja 49 6)
    Ich denke nicht, dass Gott uns hier alles das vorstellt, was für 1000-jährigen Reiches haben, obwohl sich dieses Kapitel bis auf jene Tage hin erstreckt; sondern es zeigt uns in dem Gesichte, das Johannes sah, was er sich für das Reich sichert.
Im Tausendjährigen Reich wird Israel das Land besitzen, und auch dann wird darin nach Hesekiel 48.1 sein Teil mit dem übrigen Stämmen haben.
Hier jedoch wird uns die sittliche Seite dargestellt, nämlich wie Gott in der Zeit des Gerichts und der Drangsal aus den zwölf Stämmen eine Auswahl trifft um ein vom Abfall gereinigtes Israel zu haben, dass ER zur Verwaltung seines Zeugnisses den Nationen gegenüber gebrauchen kann. Sie werden ein lebendiger Ausdruck der Züge des kommenden Reiches sein, Noch ehe es aufgerichtet wird, und Gott wird sie dazu benutzen, das reicht den Nationen zu verkündigen.
Dann sehen wir eine grosse Volksmenge aus den
Nationen vor dem Throne und dem Lamme stehen,
«bekleidet mit weissen Gewändern und Palmen in

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ihren Händen. Sie stehen anerkannt und siegreich vor dem Throne, und «sie rufen mit lauter Stimme und sagen: die Errettung ist von dir Dame auf dem Toni sitzenden, unserem Gott, und dem Lamme! Es ist eine ungeheure Schar aus den Nationen, die während der Drangsalszeit Errettung fanden, und die nun vor dem Throne erscheinen, Gott mit dem Lamme die Ehre zu geben.   
Das ist ein Lobgesang, der von denen, die nur die Zustände des Reiches kennen, nicht angestimmt werden könnte.
 Sie werden als solche betrachtet, die aus der Prüfung kommen, doch sie hatten sie durchzumachen, um ihre Errettung während dieser Tage in Gott und dem Lamme zu finden; nun liegt die Prüfungszeit hinter ihnen, und sie stehen vor dem Throne als Sieger.
 Ich denke nicht, dass vor dem Throne und vor dem Lamme in Vers 9 sagen will, dass sie im Himmel sind; das zeigt uns viel mehr, wo sie in sittlicher Hinsicht als Sieger stehen.
Alle Heiligen, die während der grossen Drangsal den Zeugentod erleiden, und das sind viele, werden einen himmlischen Platz haben; denen jedoch, die bis zur Aufrichtung des Reiches bewahrt werden, wird eine Segnung besonderer Art auf Erden zuteil.
Worauf ich hier ankommt ist, wie mir scheint, dass sie nach der Prüfung, wie sie enden mag, vor dem Throne als Sieger stehen, und solche waren sie dadurch geworden, dass die Errettung in Gott und dem Lamme fanden.
       Die Gegenwart einer solchen Schar vor dem Throne bewirkt, dass alle Engel und die Ältesten und die vier lebendigen Wesen vor dem Throne auf ihre Angesichter fallen und anbieten.
Augenzeugen eines solchen Triumphes Gott von so ungeheuer Trag- 

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weite zu sein, bei denen der vereinten Macht des Bösen in ihrer völligsten Entfaltung und stärke entgegen treten werden müsste, führt den ganzen Himmel dazu, zu sagen: «Amen»!
«Die Segnungen und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke
unserem Gott in die Zeitalter der Zeitalter Amen!»
 Und auch unsere Herzen werden dazu mit Freunden schon jetzt ihr Amen sagen.
       Die Aufmerksamkeit des Johannes wurde besonders durch die Frage eines der Ältesten auf diese grosse Volksmenge gelenkt; dessen Frage lautete: «wer sind Sie, und woher sind Sie gekommen?»
 Er konnte nur antworten: »Mein Herr du weisst es».
Dann erfuhr er: Dies sind die, welche aus der grossen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiss gemacht in dem Blute des Lammes.
Was könnte für den Glauben ermutigender sein, als zu sehen, dass sogar in solchen Tagen so viel für Gott vorhanden sein wird?
Ich wüsste keine andere Schriftstelle, die von dieser grossen Volksmenge redet, und deshalb ist dieses Gesicht von ganz besonderer Bedeutung.
Sie selbst haben ihre Kleider gewaschen, das besagt, dass sie sich äusserlich gereinigt haben, unsere Kleider sind das, wohin wir vor den Menschen erscheinen, d.h. sie haben sich in ihrem Wandel und in ihren Verbindungen gereinigt.
Dass sie ihre Kleider gewaschen und weiss gemacht haben im Blut des Lammes, zeigt, dass sie nicht nur den Erlösungswert in des Blutes kannten, sondern dass sie es auch auf ihren Wandel und ihre Verbindungen angewandt haben; sie haben sich als ein erlöstes Volk betragen. 

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Die Waschung im Wasser bedeutet sittliche Reinigung, also den Tod Christi, der in der Seele als die Reinigung von Menschen nach dem Fleische samt all seinen Flecken gekannt wird, so dass die Heiligen bewusst von jedem Menschen getrennt sind.
    Doch das Waschen der Kleider in den Blute  des Lammes deutet darauf hin, dass die Heiligen gelernt haben, dass sie durch dieses Blut  von der Macht des Bösen hienieden erlöst worden sind und dass nun auf ihrem Wandel und ihre Verbindungen anwenden.
Sie sind darüber geübt, dass kein Flecken auf ihren Kleidern sein sollte, der von dem bösen herrührt, von dem sie erlöst worden sind.
      Es ist lehrreich zu sehen, dass sie selbst im Vers 10 ihre Errettung dem auf dem Throne Sitzenden, ihrem Gott und dem Lamme zuschreiben ----  sie erkennen dankbar ihre Befreiung völlig als Gottes Rettung an.
Wenn jedoch der Älteste von ihnen redet, so spricht er von dem, was sie getan haben, also von den Übungen, die sie dahin führten, sich selbst in ihrem Wandel und ihren Beziehungen von all dem Bösen um sie her zu reinigen, weil sie durch das Blut des Lammes erlöst waren.
Das Kleiderwaschen ist ihre Seite, sie wollten dadurch in ihrem Wandel in Einklang mit der Erlösung stehen und sich als solche benehmen, die die Rechte des Lammes anerkennen, die es ist durch der Erlösung über sie erlangt hatte.
   Alles das ist in solchen Scharen von Heiligen zu sehen, legt die Frage nach: Wie weit stehen wir heutzutage im Einklang mit ihre Treue?
Wir sind nicht in der grossen Drangsal, unsere Prüfungen sind lange nicht so schwer wie die ihrigen; doch da wir den Geist 


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haben, so tragen wir Gottes Kennzeichen an einem Schauplatz, wo das Böse die Oberhand hat, und es ist Gottes Absicht, dass wir als solche offenbar sein.
Wir sollten in unseren Tagen des Zeugnisses doch Reinheit und Sieg gekennzeichnet sein, was ein offenbarer Beweist der Richtung Gottes von allem Bösen um uns her ist.
   Weiter ist es an uns, unsere Kleider zu waschen siehe, (Kapitel 22,14), d.h. unsere Wege und Beziehungen unbefleckt von dem Bösen der Welt zu erhalten, denn wir erachten uns von ihr durch das Blut des Lammes erlöst.   Es ist unser Vorrecht, in unseren Tagen ebenso klar von dem Bösen in der Welt geschieden zu sein, wie sie es in ihren Tagen sein werden.

 Es würde in der Tat traurig sein, wenn wir,
die an einer höheren und gesegneteren Berufung teil-
haben und eine reichere und tiefere Erkenntnis Gottes
besitzen, Ihnen nicht an Treue, Reinheit und Absonde-
rung ebenbürtig sind, oder wenn unsere Wandel statt
der Siegespalmen die Spuren von Niederlagen trägt, weil wir von der Welt überwunden worden.

   Die Treue dieser grossen Volksmenge nun wird sicher Ihre Antwort und ihren Lohn finden, wie ihn Treue zu allen Zeiten hat.     Sie werden Gott «Tag und Nacht in seinem Tempel dienen» (Vers 15)
Die Redewendung «Tag und Nacht» bezeichnet in der Schrift ununterbrochene Fortdauern, sei es in den Umständen der Zeit oder in der Ewigkeit. (Siehe Lukas 2.37);
Apostelgeschichte 26.7) ; Offenbarung 20.10.).
«Sein Tempel» ist nicht der Tempel des 1000-jährigen Reiches von Hesekiel 40-46, denn es heisst: Kein Sohn der Fremde, unbeschnittenen am Herzen oder unbeschnittenen am Fleische,  ….soll in mein Heiligtum kommen (Hesekiel 44.9) und dies ist ja

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 eine Volksmenge aus allen Nationen. Das Wort «Tempel» wird hier wie sehr oft in der Schrift in sichtlich im Sinne gebraucht, es deutet auf einen Dienst in priesterlicher Nähe und Einsicht hin.
   Gott wird sein Zelt über ihnen errichten, ----  sie werden in besonderer Weise unter seinem Schutz stehen, und sie werden nicht mehr hungern, auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird je die Sonne auf sie fallen noch irgendeine Glut.
Im Gegensatz zu alledem heisst es: «das Lamm, dass in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Quellen des Wassers des Lebens, und Gott wird jede Träne abwischen von ihren Augen».

    Wie gesegnet ist es, daran zu denken, dass eine so ungeheure Volksmenge aus der grossen Drangsal kommt und diesen besonderen Platz und Segen bei Gott hat!
Ihr Teil ist nicht die öffentliche und allgemeine Segnung des 1000-jährigen Reiches, sondern ein Platz innerhalb des Tempels, um Gottes Zelt überschattet sie.
 Sie werden von dem Lamme geweidet und von ihm zu Quellen des Wassers des Lebens geleitet.
Sie werden sogar die Quellen des Lebens kennen lernen, also nicht nur die Fülle irdischer Segnung, sondern geistliche Quellen in der Erkenntnis Gottes.
Es ist kostbar zu wissen, dass das Lamm eine solche Herde zu weiden haben wird und dieser Herde einen so gesegneten Dienst der Liebe erweist.
Viele Schriftstellern reden von der Segnung Israels in der zukünftigen Welt und von der Segnung der Nation im Reiche, wo sie durch die Blätter des Baumes des Lebens geheilt werden und im Lichte der himmlischen Stadt wandern Kapitel 21. 24; 22.2 doch ich kenne


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keine andere Schriftstelle, die uns das gibt, was wir in Offenbarung 7 haben, nämlich eine Schar aus den Nationen mit einem solchen besonderen Platz des Dienstes Gottes gegenüber, die unter der besonderen Leitung des Lammes, hin zu Quellen des Wassers des Lebens steht.
 Man kann verstehen, dass ein Kapitel, wie dieses, treue Heilige in den Tagen der Drangsal dafür trösten und stärken wird, dass Ihnen das als himmlisches Licht gibt, was da bald ihr Teil sein wird.
Ich hege keinen Zweifel, dass sie noch in der Drangsal im Geiste das schmecken werden, was wir hier haben, und dass sie Gott schon da als den kennen, der sehr bald jede Träne abwischen wird von ihren Augen (Vers 17(.

 Das ganze Kapitel ist sehr trostreich und stärkend
und im Blick auf die kommende Hochflut des Bösen um uns herum.
Es versichert uns, dass Gott sich zur Freude seines Herzens am dunkelsten Tage der Weltgeschichte einen ungeheuren Erfolg sichert.
 Er wird dann die haben, die sein Kennzeichen tragen, und die durch all diese furchtbaren Druck der Macht des Bösen hindurch gehen, aber rein und siegreich daraus hervorkommen werden.      
    Seine Rettung wird mit Ihnen sein, und sie werden ihre eigene Errettung durch viel persönlicher Übungen und Leiden bewirken. An uns ist es das heute zu tun.
Wir sind nicht in der grossen Drangsal, und werden es durch unendliche Gnade nie sein, doch all die Grundsätze des Bösen, die dann in voller Blüte zum Vorschein kommen, sind heute schon in der Welt wirksam, und so sollten auch wir Errettung in Gott und dem Lamme finden und unsere Kleider waschen

Offenbarung Kp 08 CAC



Seite 142 Offenbarung 8
von Charles Andrew Coates

        Dem Öffnen des siebten Siegels folgt «ein Schweigen in dem Himmel bei einer halben Stunde». Das gleicht den Selas der Psalmen, der feierlichen Pause, die hier darauf hinweiset, wie folgenschwer das vorliegende Ereignis ist, und das ist die ungestörte Erwägung des Himmels erfordert. Es leitet eine neue Reihe von Gerichten ein, die auf die Gebete aller Heiligen hin erfolgen, die auf dem goldenen Altar vor dem Throne dargebracht werden. Zweifellos ist der Engel, der an dem Altar steht, Christus; und Er hat Rauchwerk, wodurch den Gebeten, die er darbringt, Kraft gegeben wird. «Alle Heiligen» auf Erden beten -- das ist der einzige Hinweis auf ihr Tun während der ersten sechs Posaunen  -- , und ihre Gebete werden durch Christum, den Engelpriester, auf dem goldenen Altar vor dem Krone da gebracht.
In Kapitel 6.9 haben wir gesehen, dass es auf Erden Heilige geben wird, die das Wesen Gottes haben und sein Zeugnis aufrechterhalten; aus Kapitel 7.14 lernen wir, dass wieder andere ihre Gewänder waschen werden, und Kapitel 8.3 zeigt, dass sie alle durch Gebet gekennzeichnet sind. Diese Züge sind sehr lehrreich, dass sie uns erkennen lassen, die verschiedenen Familien in sittlicher Hinsicht Beziehung zueinander haben; denn alles was das sind Wesenszüge, die heute die Versammlung kennzeichnen.

     Wenn wir jedoch die Art ihrer Gebete betrachten; die wir aus deren Antwort, den Posaunen, erkennen, so sehen wir sofort, dass sich Gottes Wege geändert

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unten
 haben ihre Gebete laute nicht mehr: «Herr rechne Ihnen dieses Sünde ! (Apostelgeschichte 7. 60), sondern sie schreien zu Gott, damit er in seiner heiligen Macht eingreifen und alle Gesetzlosigkeit hinwegtue, die ihn seines Wohlgefallen uns an den Menschen beraubt und alle waren Glückseligkeit der Menschen zerstört. Die Glückseligkeit eines Heiligen besteht darin, dass er doch unendliches Erbarmen Gottes unterwürfig geworden ist; er kann daher in Wahrheit sagen: «dein Reich komme dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden» (Matthäus 6 10).
Heute jedoch befinden sich die Heiligen im Einklang mit Gottes langmütiger Geduld und Gnade, sie wissen, dass noch der Tag des Heils währt; dann aber werden Sie verstehen, dass die Zeit nahe ist, wo Gott in richtender  Macht gegen all das Böse hienieden vorgeht, und so  handeln sie im Einklang mit seinem Tun. Ihre Gebete sind in jenen Tagen in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes, und Gerichte werden dann die Antwort sein, ebenso wie heute auf die Gebete des Volkes Gottes hin Sünder bekehrt und gesegnet werden.
      Der Altar, woran der Engel stand, ist der eherne Altar ----   die Städte, wo der liebliche Wohlgeruch Christi doch Sein Opfer aufstieg, als Er den Platz
der Sünde und des Todes einnahmen,-- und von dem Feuer dieses Altars füllt Er sein Rauchfass und warf es auf die Erde. Die Gebete der Heiligen werden am goldenen Altar dargebracht, wo der Wohlgeruch Christi des Lebendigen, für Seine Heiligen vor Gott aufsteigt. Er steht Ihnen durch Seine Fürbitte bei, die kraft all des lieblichen Wohlgeruchs Seiner Selbst und Seine eigenen Wohlannehmlichkeit erfolgt.
Der Engel steht

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also in Beziehung zu beiden Altären. Beide haben den Menschen in Gnade zur Verfügung gestanden, aber sie beide erfahren, dass das, was nicht mit Ihnen in Einklang steht, schliesslich den Gericht weichen muss, wenn ist der Herrschaft der knarrte nicht reicht, hier erwies sich der vollkommene Wohlgeruch und die vollkommene Ergebenheit Christi unter den Willen Gottes, und er starb, damit die Menschen den Segenswillen Gottes, der die Quelle von unendlichem Guten ist, kennenlernen. Doch wenn Christus geopfert wurde, den Willen Gottes aufrechtzuerhalten, so ist es unmöglich, dass das, womit er litt, unbeschränkt Bestand haben dürfte.

Wenn der Herr Jesus am Altar steht, so besagt das, dass die Zeit gekommen ist, war sein Tod vor aller Öffentlichkeit eine Antwort erhalten werde. Während einer langen Zeit des göttlichen Zeugnisses haben die Menschen Gelegenheit gehabt, im Lichte dessen, was in Christo und in seinem Tode entfaltet worden ist, Busse zu tun und aus unendlicher Gnade von der Gesetzlosigkeit frei zu werden; doch wenn sich die Gesetzlosigkeit dem Zeugnis der göttlichen Gnade nicht unterwirft, so muss sie dem Gericht weichen. Ihr Gericht ist am Tage der Zukunft ebenso klar die Antwort auf das Kreuz, wie es heute der Reichtum des Segens ist. Es ist in Gottes Weltall unmöglich, dass die Gesetzlosigkeit der Verdammnis entrinnen kann. Sein Volk wird jetzt mit «Feuer gesalzen» Markus 9 49 die Gnade herrscht dadurch, dass sie die Menschen im Lichte Christie und seines Todes zum Selbstgericht bringt.
 Das Feuer des Altars wird jetzt In die Seelen der Menschen geworfen, damit sie sich selbst

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richten, sich in Reue zu Gott wenden und erkennen, dass er ein Heiland=Gott ist. Offenbarung 8 jedoch redet von einer Zeit, wo das Feuer des Altars auf die Erde geworfen wird, und alles was gesetzlos ist unter Gericht kommt.
        Beim Öffnen des vierten Siegels kamen Straf-
gerichte über den «vierten Teil der Erde»; doch die Posaunen kennzeichnen solche über «den dritten Teil».
Rührt es nicht unsere Herzen, dass Gott sogar dann, wenn er im Zorn handelt, seines Erbarmens gedenkt? (Habakuk 3.2) Sogar dann, wenn er sein [IHM] im fremdes Werk tut und seine ungewohnte Arbeit des Gerichts verrichtet (Jesaja 28. 21). lässt Er uns erkennen, was das Verlangen seines Herzens ist. Seine Heimsuchung erstrecken sich nicht sofort über die ganze Welt, sondern nehmen stufenweise an Umfang zu, um auch dadurch noch der Mehrzahl der Menschen Gelegenheit zur Busse zu geben, dass sie sehen, wie Er gegen andere verfährt. Zum mindestens zeigt die in Kapitel 9.20 berichtete Tatsache:  «die übrigen der Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten nicht Busse, ausfüllen, dass sie Gelegenheit hierzu gehabt hatten und Gott sie Ihnen im Blick hierauf gab. Das ist ein rührendes Zeugnis des Mitgefühls Gottes, sowie ein trauriges von der Verstocktheit des menschlichen Herzens. Gott möchte, dass der Mensch Busse tue und gesegnet werde.

       Es Ich mag gut sein, hier zu bemerken, dass unter der mannigfaltigen göttlichen Tätigkeit, die uns in Offenbarung 6 bis 16 entgegentritt das Öffnen der Siegel den ersten Platz einnimmt, und zwar nicht nur der Reihenfolge nach, sondern auch in sittlicher Hinsicht;

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denn es ist von grundlegender Bedeutung, dass der Glaube die Macht und das Recht des Lammes anerkannt, in allem einzugreifen, damit der Wille Gottes hienieden durchgeführt werden. Es wird ein grosser Halt für die heiligen jeder Tage sein, zu wissen, dass die Ereignisse, die mit einem so fürchterlichen Umsturz ändern, die Folge der Tätigkeit des Lammes im Himmel sind, und dass sie im Blick auf die baldigen Segnung der ganzen Welt geschehen. Die Posaunen der sieben Engel folgen, sie sind ein siebenfaches Zeugnis an die Gewissen der Menschen, das in einer Reihe ernster Strafgerichte an sie ergeht, deren Ziele die Vollendung des Geheimnisses Gottes ist. (Kapitel 10.7)
In den Schalen ergiesst sich dann der Grimm Gottes über die Abtrünnigen und die in offener Empörung wider IHN Stehenden; sie geben uns nicht deren endgültigen Zerstörung, sondern sie sind Strafgerichte unter denen offenbar wird, dass solche der Gegenstand seines Grimmes sind.

        Die ersten vier Posaunen bringen Strafgericht über die Erde, das Meer, die Ströme und Wasserquellen und die leuchtenden Himmelskörper. Diese vier Dinge umfassen die Lebensbedingungen, denen der Mensch als Geschöpf unterstellt ist, sie sind ein Bild dessen, worin die Menschen leben. Die Erde ist die Stätte, wo der Mensch gedeiht wie ein nicht verpflanzt du grüner Baum (Psalm 38. 35) einschlagender Gegensatz zu DEM, der sagen kann: «ICH aber bin ja ein grüne Olivenbaum im Hause Gottes» (Psalm 52.8) und wo alles Fleisch wie Gras ist, «und alle seine Herrlichkeit wird es Grases Blumen. (1. Petrus 1.24)
Gott wird das Gedeihen des Menschen Ein


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flüssen zerstörender Art auszusetzen. Das Meer redet von ungeheuren Mengen Menschen (Kp 17.15)
«Wie ein grosser, mit Feuer brennender Berg wurde in das Meer geworfen».    Die Niederwerfung einer grossen Macht, die selbst der Gegenstand des göttlichen Gerichts geworfen war, wird dazu benutzt werden, die grosse Masse der Menschen derartig zu beeinflussen, dass ein grosser Teil des Lebens der Welt, dass von Beziehungen der Völker untereinander und dem Handel (Schiffe) abhängig ist vernichtet wurde.

       Als dann der dritte Engel posaunte fiel vom Himmel ein grosser Stern, brennend wie eine Fackel und da fiel auf den dritten Teil der Ströme und auf die Wasserquellen. Das scheint ein sittlicher  Einfluss zu sein, der es denen bitter macht, die wie  Flüsse einen gewissen Lauf verfolgen, und der die Quellen verdirbt, von denen der Mensch in schickliche Hinsicht lebt. Es handelt sich um einen grossen Stern, um einen Einfluss; der den Menschen Licht von oben zu bringen scheint; aber was sie bekommen, ist nur «Wermut», alles, womit er in Berührung kommt wird Bitter.
Wir können heutzutage mancherlei verschiedene Strömungen in der Welt wahrnehmen!
Die verschiedenen Klassen der Menschen bewegen sich gemeinsam in gewissen gesellschaftlichen und geistigen Kanälen und verfolgen dabei ganz bestimmte Ziele.
Und wir können uns der Tatsache nicht verschliessen, das es nicht schwer hält, diese verschiedenen Klassen gegeneinander zu verbittern. Die «Wasserquellen» stellen die Quellen der Gedanken und Empfindungen dar, alles, was die sittliche Quellen des Verhaltens ausmacht. Wenn nun dieser grosse Stern fällt,

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so werden diese Quellen auf einem grossen Teilen der Erde bitte gemacht werden, und die Folge ist, kein Glück noch Gedeihen irgendeiner Klassen, sondern der Tod in sittlicher Hinsicht.

 Der vierte Engel posaunt, und der dritte Teil der Sonne, des Mondes und die Sterne wird geschlagen -----   alles, was der Ordnung Gottes gemäss den Platz der Herrschaft inne hatte, wird verfinstert. Ich denke, das zeigt einen Wandel in der Art der Herrschaft an; anstatt dass sie zugunsten der Gerechtigkeit ausgeübt wird, wird es dem Grundsatze nach heute der Fall ist, hört sie auf, Gottes Unterstützung zu haben, und wir den sittliche Hinsicht verfinstert. Die obrigkeitlichen Gewalten herrschen dann nach Willkür und ungerecht und werden immer mehr dort Bedeutung und Unbarmherzigkeit gekennzeichnet.

          An dieser Stelle tritt eine Unterbrechung ein,
die da die die ersten vier Posaunen von den letzten drei trennt, und die die besondere Aufmerksamkeit darauf lenken, dass die Strafgerichte der drei letzten Posaune weit mehr zu fürchten sind als die der voraus gegangenen.
     Und ich sah: und ich hörte einen Adler fliegen inmitten des Himmels und mit lauter Stimme sagen: Wehe, wehe, wehe denen die auf der Erde holen, wegen der übrigen Posaunenstösse der drei Engel, die nun posaunen werden!


Offenbarung Kapitel 9 CAC
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         Als der fünfte Enkel posaunte, sah Johannes einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war, und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes gegeben.
Und er öffnete den Schlund des Abgrundes; und ein Rauch stieg auf aus dem Schlunde, wie der Rauch eines grossen Ofens.
Hier haben wir einen anderen gefallen Stern, und er lässt auf die Menschen Einflüsse wirken, die noch schrecklicher sind als der Stern Wermuth, denn diese kommen unmittelbar aus dem Abgrunde.
Das ist viel einschneidender als eine Verbitterung der Klassenempfindungen und Klassen- Gegensätze; die sind in gewissem Sinne der Menschen natürlich.
Die Heuschrecken jedoch, die aus dem Rauche des Abgrunds hervorgehen, sind übernatürliche Peiniger, die ein derartiges Elend über die Menschen bringen, dass sie den Tod suchen und werden ihn nicht finden, und werden zu sterben begehren, und der Tod flieht vor ihnen.
Das sind geistliche Mächte des Bösen, die aus dem Abgrund kommen.
 Gott lässt es zu, dass die Macht Satans, der sich der Mensch anfangs beugte und die er willkommen hiess, seine Geissel wird.
Das ist so bei aller bösen Lehre.
Falsche Lehre hat immer etwas Bestrickendes an sich; dem natürlichen Sinne erscheint sie mächtiger und anziehender als die Wahrheit.
Das tritt uns in den Gestalt der Heuschrecken entgegen: sie waren gleich zum Kampfe gerüsteten Pferden, und auf ihren Köpfen wie Kronen gleich Gold, und ihre Angesicht wie  Menschenangesichter; und sie hatten

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Haare wie die  Weiberhaare, und ihre Zähne waren wie die der Löwen. Und sie hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Geräusch ihre Flügel war wie das Geräusch von Wagen mit vielen Pferden, die in den Kampf laufen.

Alles das macht Eindruck, zieht an und überwältigt doch seine offenbare Überzeugungskraft.
Menschen, die sich von der Wahrheit abgewandt haben, nehmen so etwas bereitwillig auf und ziehen ist dem Evangelium vor; doch dann wird es Ihnen zur Geisel --- ihr Herz wird verfinstert und ihr Gewissen kommt unter einen schrecklichen Druck.
«Und sie haben Schwänze gleich Skorpion und Stacheln, und ihre Gewalt ist in ihren Schwänzen, die Menschen zu beschädigen fünf Monate.» Nicht das, was die Menschen auf den ersten Blick sehen, wird Ihnen zur Qual, sondern das was dem folgt. Es hat schreckliche Beispiele davon gegeben, dass Leute, die sich Lehren, die aus dem Abgrund stammen, zu eigen machten, in
eine Seelenangst gerieten, in der es für sie keine Erleichterung gab.
Manche haben mir [CAC] gesagt, dass sie sonst etwas darum geben, wenn sie dazu auch von Lehren frei werden könnten, die sie in sich aufgenommen hatten, die Ihnen aber nun eine Seelenangst seien.
Ich denke das ist ein Vorschatten von dem, was dann, wenn der fünfte Engel posaunt, allgemein Platz greift, nur noch in einer schrecklicheren Weise.
Theosophie
Spiritismus
Christliche Wissenschaft
Charismatik
Pfingstspiritismus
Adventismus
NAK
Astrologie
Okkultismus in mancherlei  Gestalt, der Aberglaube der heidnischen Welt --  werden eine schreckliche Strafe nach sich ziehen, wenn Gott es erlaubt, dass Ihnen alles unter Apollyon vergolten wird.

 Der König dieser Heuschrecken ist der Engel des Ab-

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grundes; sein Name ist auf Hebräisch Abaddon, im Griechischen hat er den Namen Apolloyn.
Bei den Namen beziehen bezeichnen ihn als Verderber.
Dass sein Name sowohl Hebräisch Als Griechisch gegeben wird, soll eine Warnung an die Hebräer wie auch an die Nationen sein, und wie angebracht das ist, erkennen wir daraus, dass unter den Posaunen wieder Palästina und Jerusalem in den Gesichtskreis der Weissagung bringt, wie aus den beiden nächsten Kapiteln hervorgeht.

   Es ist gesegnet zu sehen, dass die Menschen mit dem Siegel Gottes ihren Stirnen diesem furchtbaren Strafgericht entgehen (Vers 4)
Sie werden denn durch Christi Fürbitte am goldenen Altar aufrechterhalten, und ihre Gebete werden aus seiner Hand mit viel wohlriechendem Räucherwerk vor Gott aufsteigen.
    Jeder von ihnen wird den Wert des Blutes des Lammes etwas kennen, Gott und das Lamm werden ihre Rettung sein, und sie werden entweder aus diesem Buche oder auf anderem Wege wissen, dass Christus sich vor dem Angesicht Gottes für sie verwendet.
Was von Apollyon ist, halten sie ihren Seelen fern, weil daselbst das, was von Gott ist, gehegt und gepflegt wird.
Sie wissen etwas davon, was der Rauch des Rauchwerk bedeutet, der mit ihren Gebeten aus der Hand Christi zu Gott aufsteigt. Er redet zu ihnen von all dem Duft der Vollkommenheit, die irethalben vor Gott sind, und im Lichte dessen hat das, was aus dem Rauche des Abgrundes hervorgeht, keine Anziehungskraft für sie, und deshalb wird sie aus Sein Stachel niemals quälen. Dasselbe gilt den Grundsatz nach für die Heiligen heutzutage. Wenn wir durch Gottes Gnaden einen Eindruck von Christo und den Zügen des kom-

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menden Tages der Herrlichkeit in unseren Seelen haben, der durch das aufgehen der Sonne der Gerechtigkeit eingeleitet wird, so kann uns das, was von das alles die Gerichte sind. Vieles war's der traurige Beweis der Verderbtheit des Menschen und der Macht Satans über ihn ist, ist an sich ein Gericht; weil sie Gott nicht ehren, hat er es ihren Herzenszustandes wegen über sie verhängt.
 Der Mohammedanismus ist auch eins auch das Gericht Gottes das über Länder kam, die das Licht des Christentums hatten. Abergläubische Handlungen, die die Gewissen der Menschen an die Knechtschaft von dem was böse ist, bringen, gehören oft auch hier.
Materialismus einerseits und Spiritismus andererseits treten da auf, wo sich die Menschen vom göttlichen Lichte abgewandt haben.
Wenn sich die Leute von Christo, der die Wahrheit ist, abwenden, so ist es kein Wunder, dass sie in ein unentwirrbares Durcheinander von Irrtum geraten, worin sie in Herz und Sinn ermatten.
Der Materialist von gestern ist heute der Anhänger der über irdischen Mystizismus (Geheimlehre), und morgen wird der vom
Antichristen betrogen und bete das Tier an.
       Obschon Satans Macht in diesen Strafgerichten tätig ist und der Zustand des menschlichen Herzens darin blossgestellt wird, so sind sie doch Gottes Werk des Gerichts;  und infolgedessen haben wir in allen Mass und Begrenzung, es steht unter Aufsicht und darf seine Schranken nicht durchbrechen.
Sei es der Um-

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fang der Strafgerichte (der dritte Teil), oder die Dauern Gewissen plagen die zweimal wiederholt werden fünf Monate alles redet von einem grossen um schränke die Macht, die wohl von Damon, Was böse ist, in ihrem Strafgerichten Gebrauch macht, ist aber vollkommen beherrscht. Welch einen Begriff gibt uns das von der unumschränkten Oberhoheit Gottes!

        Als der sechste Engel posaunte, redete «eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott ist» das ist also eine Antwort auf die Gebete, die da selbst durch den Engelpriester dargebracht wurden.
Die Heiligen auf Erden haben verstanden, dass in Gottes Wegen die Zeit gekommen ist, wo die östliche Frage endgültig durch die Erfüllung des prophetisches Wortes über Immanuels Land und die Stadt des grossen Königs gelöst werden müsse.
(Jesaja 8.8; Mat. 5.35)
     Ihre Übungen werden denen Daniels im neunten Kapitel seiner Weissagung gleichen, wo es heisst: «im ersten Jahre seiner Regierung verstand ich, Daniel, durch die Schriften» und so weiter;
 und sie werden es zweifellos doch die Schriften verstehen, denn sie haben das Buch Daniel und die Offenbarung.

Sie werden dann erkennen, wo sie in den 70 Wochen (Daniel 9 Vers 25) stehen, und dass die Zeit nahe ist, dass also das Geheimnis Gottes im Begriffe steht, vollendet zu werden. (Kapitel 10.7).
Unter tiefer Demütigung werden sie ihre Sünden bekennen und rufen: «Herr, höre! Herr, vergib! Herr, merke auf und handle; zögere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volker sind nach deinem Namen genannt. (Daniel 9. 19)
Der Umstand, dass die Stimmen aus den Hörnern

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des goldenen Altar redet zeigt, dass als Antwort auf die Gebete der Heiligen «die vier Engel, die an dem grossen Strome Euphrat gebunden sind», gelöst werden.

Die Erwähnung des Euphrat ist ein Ortshinweis und zeigt uns, dass nun die östliche Welt eine Quelle des göttlichen Gerichts wird und vielleicht auch der Gegenstand des selben.
Unter den sechsten Siegel werden die Menschen als solche dargestellt, deren Sprache eine christliche Erkenntnis zu verraten scheint, denn sie reden nicht nur von Dem, der auf dem Throne sitzt, sondern auch von dem Lamme.  Doch in der sechsten Posaune tritt der Osten vor uns, und was in Kapitel 9.  20 u. 21 erwähnt wird, sind Zustände, die unter den Heiden sowohl in verderbten den Christentum zu finden sind.
die heidnische Welt ist von dort abgefallen und wird also auch gerichtet werden.
Zu Offenbarung 9
Die ganze Bevölkerung der Welt stand in 1 Mose 8 unter Noahs Altar und besass die Erkenntnis des wahren Gottes, und die Tatsache, dass sobald der Götzendienst aufkam, beweist, dass sie, Gott kennend, Ihn weder als Gott verherrlichen . Und . es nicht für gut fanden, Gott in Erkenntnis zu haben. (Römer 1. 21-32.)

«Am Tage des Zornes und der Offenbarung des gerechten Gericht Gottes» wird Drangsal und Angst über jede Seele eines Menschen, der das Böse vollbringt, kommen. (Römer 2,5u.9)

An jenem Tage werden die Heiden, wie auch solche, die in äusserer Beziehung zu Gott standen, Gegenstände des Gerichts sein.

Die Zuchtrute ist in diesem Falle ein Heer von 200 000 000 Reiter. Ihre Zahl wird ausdrücklich erwähnt: ich hörte ihre Zahl.

Im Verein

Seite 155

mit den vier Engeln haben wir da eine ungeheure Zahl von Streitkräften, die bereitet waren auf Stunde und Tag und Monat und Jahr, auf dass sie den dritten Teil der Menschen töten.

Offenbarung Kapitel 10 CAC

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An dieser Stelle haben wir ebenso wie zwischen
dem Öffnen des sechsten und siebten Siegels eine
Einschaltung zwischen den Blasen der sechsten und
siebten Posaune, nämlich Kapitel 10.1 bis 11. 13.
In beiden Fällen nimmt uns Gott gleichsam beiseite,
heraus aus dem Lauf der Gerichte, Der seinen Fort-
gang nimmt, und lässt uns sein Tun in Verbindung
mit seinem Volke und seinem Zeugnis sehen. Noch
ehe uns das Tier und der falsche Prophet in ihrem
schrecklichen und verderbten Treiben gezeigt werden,
und noch vor der Ausgiessung der Zornes, Schalen sehen
wir Gottes Seite von alledem in der Tat des «starken
Engels» und ihm Zeugnis ist der beiden Zeugen hienieden.

   Der «starke Engel» ist der Herr in Engelsgestalt;
Er kommt hernieder, angetan mit dem, was von gött-
licher Herrlichkeit redet, und mit dem Zeichen der
Treue Gottes auf seinem Haupt.  Der ungetrübte 
Glanz Gottes ist auf Seinem Angesichte, und Seine
Füsse sind wie Feuersäulen.    Wo auch diese Füsse
wandeln, muss Gericht, der Heiligkeit Gottes gemäss,
 die Folgen sein.     «Und er hatte in seiner Hand ein
geöffnetes Büchlein.

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       Was das «geöffnete Büchlein» ist, können wir aus
der Tatsache schliessen, dass Johannes, der hier solche,
 die Gefässe des Zeugnisses sein sollten darstellt, es
 aufessen sollte, und dass es in seinem Munde süss wie
Honig war, aber in seinem Bauch ein bitter.    Es ist ein
geöffnetes Buch; sein Inhalt umfasst die bekannte
Weissagung, es ist nichts Versiegelt, sondern das,
 worauf in Vers 7 mit den Worten hingewiesen wird:
«wie er seinen eigenen Knechten, den Propheten, die
frohe Botschaft verkündet hat. Und so viel ich
verstehe, ist es ein k l e i n e s Buch, weil es sich auf
 das bezieht was mir durch Übung und Zeugnis
mittels der Zeugen Gottes aufzunehmen ist, und nicht
 so sehr durch das öffentliche Ergebnis im Reiche.
Kleinheit kennzeichnet die Zeit des Zeugnisses, nicht
bei der Offenbarwerdung; sie hängt mit dem zusam-
men, was im Zeugnis der beiden Zeugen  von Kapitel
11  wiederaufgekommen wird.   In des Zeugen Mund
ist es süss, all das zu schmecken, was Gott darin tut,
dass Er Israel das Reich wiederherstellt; aber welche
bitteren inneren Übungen zieht es nach sich, wenn ihm
sein eigener Zustand und derer nahegebracht wird,
die hätten Gottes Zeugnis auf Erden sein sollen.

Der starke Engel kommt hernieder, um alles für
Gott zu beanspruchen und zu schwören «bei dem, der
lebt in die Zeitalter.… dass keine Frist mehr sein
wird, sondern in den Tagen der Stimme des siebten
Engels, wenn er Posaunen wird, wird auch das Ge-
heimnis Gottes vollendet sein. Es ist dies also ein
 prophetisches Gesicht, das den heiligen im Blick
auf die dunkelsten aller Tage den sicheren göttlichen
Triumph vor Augen stellt.
Seite 157

       «Das Geheimnis Gottes» besteht, wie ich glaube,
darin, dass er Tausende von Jahren hindurch hienieden
Seine grosse Macht nicht angetreten hat.    Er hat
bösen und gesetzlosen Menschen erlaubt, Ihren Pfad
fortzusetzen und ihre Listen sowie ihren Ehrgeiz zu
frönen. Gar manche haben deshalb das Dasein Got-
tes in Frage gezogen, weil sie sahen, dass das, was
sie als sehr böse verurteilten, ungehindert seinen Lauf
nehmen konnte. Gott hat den Blick auf die Vorsätze
Seiner Gnade und der Segnung der Menschen in
Langmut gehandelt, doch seine Propheten haben
immer bezeugt, dass er eilends gegen all das Böse
vorgehen werde. Es war «die frohe Botschaft» also
Zeitalter von den Tagen Henochs an gewesen (Judas
14), dass Gott seine Gedanken schliesslich durchführen
werde und das Böse öffentlich beiseitesetzt und das
Gute aufrichtet.    Ein «Geheimnis» in der Schrift
bedeutet nicht etwas Unerklärliches, sondern etwas;
was nur den Eingeweihten bekannt ist.  Nach mensch-
lichem Urteil hat Gott lange gezögert, öffentlich die
Grundsätze seiner Region sichtbar werden zu
lassen, doch nach den Worten des »starken Engels» soll
nun «keine Frist» mehr sein. Gott richtet nicht eher
 als bis die Bosheit des Menschen voll ist. Gott sprach
zu Abraham: «die Ungerechtigkeit der Amoriter ist bis
hierher noch nicht voll».  (1. Mose 15 16).  Gott
 wartet, bis die Sünde des Menschen in offener
Herausforderung gegen ihn in den Tieren und dem
Antichristen ihren Höhepunkt erreicht, und dann wird
Er das alles richten und seine grosse Macht an Sich
nehmen und herrschen.

 Der Geschmack dessen, was Gott bringen wird ist

Seite 158


dem süss, der es isst; doch es bringt viel bitterer Übung
mit sich, weil es die Entdeckung und das Gericht all
der Grundsätze des Bösen in sich begreift, die im
Fleische wirksam sind. Nicht ein Übel, das die Welt
zum Gegenstand des göttlichen Gerichtes macht, gibt
 es, dass nicht der Wurzel und dem Keime nach in dem
Fleische der der Kinder Gottes vorhanden wäre, und des-
halb ist es eine Notwendigkeit, dass sie es erkenn-
en und daselbst richten.  Sie richten sich selbst und werden
so nicht gerichtet; Gottes Ziel ist dann bei Ihnen in
sittlicher Hinsicht erreicht. Welche innere Bitterkeit
wird es dem Überrest Israels verursachen, das Buch
zu essen. Süss wird es Ihnen sein, dass Christus
erscheint und alle ihre Feindschaft unterwirft und
so allen Götzendienst und Gesetzlosigkeit hinweg tut und
jede Verheissung über Israel Herrlichkeit erfüllt und
vor seinen ältesten in Herrlichkeit erscheint. Jesaja 24.
 23. Doch wenn sie das Essen, d.h. in sich aufnehmen,
werden sie daran geht denken müssen, dass sie das Gesetz
gebrochen und die Verheissungen erachtet haben, und
weiter an der Verwerfung Christi und an die jahr-
hunderte lange Verwerfung des Zeugnisses des Heil-
igen Geistes.      Wenn wir etwas von der inneren
Bitterkeit, diese durchzumachen haben werden, kennen-
lernen wollen, brauchen wir nur Sacharja 12.10-14 zu
lesen
       Ihre Übungen sehen wir prophetisch im Bilde in
der grossen «Bitterkeit» dargestellt, doch die Hiskia
zu gehen hatte, als er entdeckte, dass der Tod auf ihm
 war. (Jesaja 38.17) Wie kann ein Volk, das selbst
 unter dem Tode ist, lebendig werden, um Jehova zu
preisen?   (Jesaja 38 & 18.) Das ist nur durch die Auf-
erstehungsmacht und die Lebendigmachung von Gott
 aus möglich und die unbedingte Notwendigkeit davon
 werden sie doch Bitterkeit lernen.     Jesaja 36-39 ist
ein wichtiger Abschnitt des prophetischen Wortes, da
 er uns drei verschiedene Übungen zeigt, durch die der
Überrest zu gehen habt. Sie werden die ganze Macht
des irdischen Feindes, der uns im Sanherib dar-
gestellt wird, fühlen und ihrer Befreiung halber auf
Gott geworfen sein. Dann aber werden Sie die noch
tiefer gehende Wahrheit des Kapitels 38 zu lernen
haben, sie entdecken, dass der Tod auf ihn ist, und
dass Gott allein sie in ihrer äusseren Not zu erretten
vermag. Und endlich lernen Sie alles B a b y l o-
n i s c h e   in ihrem Herzen kennen und richten; sie haben
sich davon abzulenken, auf dass Gott in Wahrheit all
die Herrlichkeit des Wunders werde, «das im Lande
geschehen wird. 2. Chronika 32.31). Die erfahrungs-
gemässe Entdeckung ihrer eigenen Schwachheit ist uner-
lässlich, um Gottes Befreiung kennen zu lernen; gerade
durch diese Übung werden sie Christus schätzen
lernen.
       Dem Grundsatz nach haben wir doch die nämlichen
 Übungen zu gehen. Wenn Gott uns befähigt, uns
von seinen Gedanken und seinen Willen zu nähren,
wie sie in Christo zum Ausdruck kommen, so erfordert
das Selbstgericht.
Wenn wir uns die Wahrheit nicht in Selbstgericht aneignen,
so fallen wir in die Hände Satans.
Petrus empfing eine wunderbare Offenbarung vom Vater
und ebenso eine von Christo,
aber er machte sie sich nicht im Selbstgericht zu eigen -→
und wurde so fast unmittelbar danach zum Munde Satans.
Derselbe, der aus menschliche Mitgefühl den Herrn

Seite 160

vor dem Kreuze bewahren wollte, war es, der IHN
nochmals verleugnete.
Doch die innere Bitterkeit musste für ihn kommen,
denn er war ein wahrer Heiliger, und als sie kam,
ging er hinaus und weinte bitterlich.
Ohne die entsprechende Bitterkeit des Selbstgerichts
empfangen wir nichts Wirkliches von Christo.  Viele
sagen zu weilen:  «welch ein schönes Wort hatten wir
doch!»   Doch wenn wir das Wort wirklich essen, so
geht es uns zu Herzen und erforscht uns. Der wahre
Wert eines Dienstes kann sehr gut an der Übung, die
 er verursacht, ermessen werden, die wirkliche Beseiti-
gung unseres Ich's doch Christian kommt in unserem
Wandel nie ohne Übung zustande.
      Johannes hatte zu weissagen, und so musste er
die Wirkung der Weisssagung an sich erfahren; alle
Propheten hatten doch ähnliche Erfahrungen zu
gehen.  Bedenken wir, was Jesaja, Jeremia und Hese-
kiel durchzumachen hatten!   Sie mussten den Zustand
d e s Volkes, dem sie weisssagten, kennenlernen und
sich in ihn versetzen, um in Gott gemäss zu fühlen.
Dann hatten sie auch ihren eigenen persönlichen Anteil
daran, denn sie konnten den Zustand des Volkes nicht
von sich abwälzen; das konnte der Glaube nie tun.
Bedenken wir, wie Esra, Nehemia und Daniel den
Zustand des Volkes auf sich nahmen und sich mit ihm
vor Gott eins machten!  (Kapitel [9] in jedem ihrer Bücher.)
Doch diese innere Bitterkeit, dieser wahre Geist des
Selbstgerichts, ermöglicht es Gott, das kundzutun, was
vor IHM ist, zu seinem Wohlgefallen und Zeugnis;
solche können den Tempel messen und den Altar und
die Anbeter.     Die Folge innerer Übung über Gottes
Gedanken ist, ob schon immer Selbstgericht damit zu-


Seite 161


sammenhängt, dass wir etwas mit einem göttlichen
Massstab messen können. Das sind grosse göttliche
Grundsätze, die auf uns ebenso anzuwenden sind wie
auf den Überresten am Tage der Zukunft. Wenn die
 Wahrheit doch Selbstgericht wirkt, und das tut sie,
wenn sie überhaupt wirksam ist, so führt sie dahin,
unsere natürlichen Gedanken, Empfindungen und Neig-
ungen beiseitezusetzen, und wir fangen an, Gottes
Dinge nach einer göttlichen Messart zu beurteilen.

Offenbarung Kapitel 11
Seite 161
n. CAC
 

 es ist das Vorrecht des Glaubens, von dem Kenntnis zu nehmen,
was zu irgendeiner Zeit auf Erden für Gott vorhanden ist.
Dass zu Johannes gesagt wurde:
 "Stehe auf und miss den Tempel Gottes und den Altar, und die darin anbieten",
zeigt, dass sogar an jenem Tage ---die dunkelsten der Weltgeschichte,
 der letzten 1/2 J.- Woche von Daniels 70 Jahr- Wochen
etwa von Gott und für ihn auf Erden sein wird,
 was eingehend in Augenschein genommen werden kann:
es kann gemessen werden.
Die folgenden Kapitel gehen uns die schrecklichste Zeit der grossen Drangsal,
dass ehe wir das Gebiet jener Dunkeln Schatten betreten, erlaubt uns Gott zu sehen,
dass er etwas für sich selbst vorbehalten hat.
Es wird den 7000 Übriggelassenen gleichen, die inmitten des
 Abfalls in den Tagen Elias dem Baal ihre Knie nicht gebeugt hatten.
(1. Könige 19. 18)
 was der Glaube immer im Auge behalten sollten, sei es in der Gegenwart oder in
zukünftigen Tagen, ist das, zu beachten, was von und für Gott ist und auch heute

Seite 162

können wir das messen, was Bedeutung und Wert für Gott hat;

es ist das Vorrecht des Glaubens, das zu tun.

Ich denke nicht, dass hier der Tempel Gottes und der Altar mit etwas stofflichen zu tun hat;
Johannes hatte zu messen, was geistlich für Gott vorhanden war.
In ihm sehen wir im Bilde solche die Gottes Gedanken erfasst haben (denn er hatte das geöffnete Büchlein gesehen
und durch die Tiefe Übung und das Selbstgericht gegangen waren, die das in sich begriff.

Er ist nun zubereitet, von dem Kenntnis zu nehmen, was geistlich für Gott vorhanden ist. Das Messen
erstreckt sich auf das Innere, der Hof ausserhalb sollte nicht gemessen werden, denn da ist den Nationen
gegeben worden, und sie werden die Heilige Stadt zertreten 42 Monate.

      Es besteht eine auffällige Ähnlichkeit zwischen den Zuständen an jenem Tage und an dem unsrigen.
Der ganze äussere Aufbau des Christentums ist den Menschen überlassen, und was heilig ist, wird von ihren Füssen zertreten:
der Wille des Menschen hat die Oberhand.  

Doch es gibt etwas Geistliches
-- das Heiligtum, den Altar und Anbeter,

und der Glaube hat das vor Augen. Der Tempel ist die Städte, wo man Gottes Gedanken kennen lernt,
ihn zu fragen ihn zu erfragen in seinem Tempel (Psalm 27.4) 
Der Altar redet von äusserster Heiligkeit; der Altar soll hoch heilig wörtlich: (Heiligkeit der Heiligkeit) ein:
alles was den Altar anrührt wird heilig sein 2. Mose 29. 37
der Sinn des Menschen ist seinem
Wesen nach unheilig, sogar in seiner Frömmigkeit.

Wer würde von Natur glauben, dass der Mensch nach
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 dem Fleische Gott nie annehmbar sein könnte?
Dass nichts als der lieblichen Geruch Christie den Grund oder Massstab der göttlichen Gunst bilden kann?

Würde man zu der grossen Masse in der Christenheit von der Beiseitesetzung des Menschen im Fleisch reden,
so würde das Ihnen Hebräisch sein, sie können das nicht verstehen, denn sie sind noch nicht in Berührung mit dem Altar gekommen.
Wenn aber jemand nicht in Übereinstimmung mit dem Altar ist, so wird er das Heilige mit den Füssen zertreten.
Hier stellt hier stellt Johannes einen solchen dar, der misst,
 was heilig ist; und dann haben wir noch eine Schar ausserhalb, die dadurch gekennzeichnet wird,
dass sie das Heilige mit den Füssen zertritt.
                                                        
Es sollte für uns eine wirkliche Übung sein, dass Gott uns die Messrute gibt, und uns so befähigt,
das Wesen dessen, was für IHN ist, richtig einzuschätzen.
Das würde uns zu äusserster Absonderung führen, denn wenn wir Heiliges schätzen, so können wir nicht mit ungöttlichem vorangehen.
Von der Mauer rings um den Tempel her heisst es:
Das Haus hatten eine Mauer ringsum: die Länge war 500, die Breite 500 und zwischen den Himmeln und zwischen
den heiligen und den gemeinen zu scheiden → Hesekiel 42.20
wenn wir das aufrecht erhalten wollen, was nach Gottes Wohlgefallen ist und seinem Dienst entspricht,
so müssen wir eine breite Mauer bauen, die das heilige von unglücklichen scheidet.
Das, was von Gott und für Gott ist, zu erkennen, erfordert viel Übung.

 In der religiösen Welt gibt es vieles was eine Messung mit einem göttlichen Massstab nicht verträgt;
aber wenn etwas beim Messen nicht bestehen kann,
 so wird es der Glaube 
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nicht als von Gott herrührend und anerkennen können.

 In der Heiligen Stadt (Kapitel 21) hat alles ein volles Mass und das rechte Verhältnis nach eines Menschen Mass
 (Vers 17), alles daselbst hat das Mass Christi erreicht.

Wie gesegnet ist es zu wissen, dass in den dunkelsten Drangsals Tagen der Tempel Gottes und gerade der Altar,
 und die darin anbeten, bestehen werden!
Es wird dies in geistlicher Hinsicht im Überrest zu finden sein, denn wir stehen hier auf jüdischen Boden. Die
"heilige Stadt" (Vers 2) ist Jerusalem und sie ist auch die grosse Stadt, die geistlicher Weise Sodom und Ägypten heisst,
wo auch ihr HERR gekreuzigt wurde.
(Vers 8) Alles Äusserliche wird geschändet werden, doch es wird eine Schaer geben, die geistliche Einsicht in den Willen Gottes hat,
die Weisen oder Verständigen von Daniel 12.3,
solche die die Versammlung der Übeltäter hassen und nicht bei den "Gesetzlosen"
sitzen, sondern in Unschuld ihre Hände waschen, und
denen der Altar Jehovas kostbar ist, [deshalb halten Sie sich in dessen Nähe auf und bewegen sich um ihn herum.] (Psalm 26 5 & 6).
 Es handelt sich um das, wohin sie in geistlicher Hinsicht gekommen sind, noch
ehe es einen stofflichen Tempel oder Altar geben
 kann, an dem sie anbeten.    Es wird sogar in jener Zeit
einen stofflichen Tempel geben; doch es wird einer sein, wo der Mensch der Sünde der Sohn des
Verderbens, sitzt und sich selbst darstellt, dass er Gott
sei.   (2. Thessalonicher 2.3 u. 4)

     Dann wird es nicht nur Anbetung geben die ja
zuerst vorhanden sein muss, sondern auch ein Zeugnis:
"Ich werde meinen zwei Zeugen Kraft geben und

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sie werden weissagen 1260 Tage, mit Sacktuch bekleidet. In Jerusalem wird

unter tiefer Bekümmernis ist ein angemessenes Zeugnis
geben, und Gott zählt es nach Tagen, um anzudeuten,
dass es tagaus, tagein erfolgen wird. Von
 Ihnen heisst es: "diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen".
(Vers 4)  dadurch werden die beiden Zeigen als die nämlichen hingestellt, von denen in Sacharia 4 die Rede ist.

 Ihr Zeugnis wird nicht in menschlicher Macht oder Kraft geschehen, "sondern durch meinen Geist,
 spricht Jehova der Heerscharen" Sacharia 4 Vers 6.
Und weiter stehen sie vor dem Herrn der Erde,
denn darin besteht das Zeugnis jeder Tage. Aus
Furcht werden die Menschen eine kurze Zeit "dem
 Gott des Himmels Ehre geben, (Vers 13), weil sie
gewissermassen nicht anders können; denn sie wollen
 nicht zugeben, dass er der Herr der Erde ist, und
werden IHM dieses Sein Recht so lange als möglich
streitig machen. Aber angesichts all der
gotteslästerlichen Anmassungen der Menschen wird Gott die letzte halbe Woche hindurch doch seinen Geist ein
mächtiges Zeugnis über seine Rechte und seinen Titel
 "der Herr der Erde» ergehen lassen.   Moses und
Elias hielten das, was Gott zu kam, vor einem
ungehorsamen und widerspenstigen Volke aufrecht --- sei
 es in der ägyptischem Welt oder  unter den
abtrünnigen Volke Gottes, und ihr  Zeugnis wurde durch
Taten göttliche Macht unterstützt, also wird es auch
in den Tagen der beiden Zeugen sein.
    Dass sie in Sacktuch gekleidet waren, entsprach
durchaus er Zeit, den Ort und der Art ihres

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Zeugnisses.  Sie werden über den Zustand des

Volkes tief geübt sein und erkennen, wie sehr Israel
von allem was Gott mit ihm vorhatte, abgewichen
war. 
 Aber auch wir sollten aus ihrem Sacktuchgewande lernen,
was dem gegenwärtigen Zeugnis
geziemt; wir sollten nie das Versagen und den
Zusammenbruch des christlichen Zeugnisses vergessen.
Die erste Wirkung davon, dass wir die
Wahrheit von Christo und der Versammlung kennenlernen,
muss eine tiefe Übung sein, und ein tiefes Bewusstsein
darüber, wie sehr das christliche Bekenntnis von den
 ursprünglichen Gedanken Gottes abgewichen ist. Was
unser geistliches Vorrecht anlangt, so steht es uns
durch unendliche Gnade offen, uns aus dem Staube
zu erheben und unsere herrlichen Kleider anzuziehen
 und unseren Platz vor Gott in all der Glückseligkeit
unserer heiligen und himmlischen Berufung einzunehmen.
Dies steht mit dem Tempel, dem Altar
und den Anbetern in Verbindung; wenn wir jedoch
zum Zeugnis kommen, so haben wir des völligen
Versagens der Kirche vor der Öffentlichkeit eingedenk,
zu sein, wir können den allgemeinen Verfall nicht von
uns abwälzen, und so geziemt uns das Sacktuch.
Jedes wahre Zeugnis muss voll tiefer Bekümmernis
abgelegt werden, weil das Versagen des öffentlichen
Zeugnis sehr empfunden wird,----  das erhält uns
 demütig und ehrt  Gott; das Licht aber wird dabei
 durch das goldene Oel  des Geistes aufrechterhalten.
Es ist immer noch möglich, Gefässe zur Ehre zu sein
"geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten
Werke bereitet.  2.  Timotheus 2.21)

    Es macht auch einen Teil des Zeugnisses der

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Versammlung aus, dass die Erde des Herrn ist. Die
ganze Zeit Verwerfung beansprucht sie der
Glaube für ihn und er wartet auf sein Kommen, um
von dem, was von Rechts wegen Sein ist, Besitz
zu ergreifen. Einer unserer Dichter schreibt darüber:


 So komme denn, und zu den vielen Kronen
Nimm hin doch eine  ---- 
die der  ganzen Erd;
Nur Du allein bist würdig, Herr, zu thronen,
Von jeher ist das Recht, dass Dir gehört.
 Doch nun hat Dir`s  ein Kaufpreis noch erworben  --
 Mehr als bezahlt hast du sie durch DEIN  Blut   --
Du bist der König, der für uns gestorben,
Dir jubelnd all der deinem Herzen zu,
in denen nun Dein Name ein geschrieben
Mit Zügen unauslöschlich aus klar und rein;
Du bist ihr alles, bist Der, den sie lieben. --
 Denn ewige Liebe schreib ihn da hinein.
"Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben
werden, so werden das Tier, dass aus dem Abgrunde
 heraufsteigt, Krieg mit Ihnen führen, und wird sie
überwinden und sie töten".   Hier sehen wir ein
anderes Beispiel dafür, worauf wir übrigens schon
bei der Betrachtung dieses Buches hingewiesen haben,
dass die Macht des Bösen immer göttlich beherrscht,
und in ihrem Tun auf das beschränkt wird, was Gott
erlaubt. Die ganze Macht des Tieres war nicht
imstande, die zwei Zeugen zu töten, bis sie alle Tage
 ihres Zeugnisses vollendet hatten. Das zu sehen, ist
eine grosse Glaubensstärken.
        Das "Tier" wird erwähnt ohne irgendeine
Erklärung, wenn es darstellt; es genügt hier zu wissen,
Seite 168
das hienieden eine schreckliche Macht aufkommen wird,
gleichsam eine Macht aus dem Abgründen, die, mit
 heftiger Feindschaft wieder Gottes Zeugnis erfüllt,
Dessen Zeugen tötet, sobald sie es vermag.  Ihre
Leiber werden drei Tage und einen halben unbeerdigt
auf der Strasse der grossen Stadt liegen, und "die auf
der Erde wohnen freuen sich über sie und frohlocken";
 aber "nach den drei Tagen und einem halten kam der
Geist des Lebens aus Gott in sie; und grosse Furcht
viel auf die, welche sie schauten. Und ich hörte eine
laute Stimme aus dem Himmel sagen: Steiget hier
herauf! Und sie stiegen in den Himmel hinauf in der
Wolke, und es schauten sie ihre Feinde". Gott wird sogar
den Feinden dieses ausserordentliche Zeugnis darüber
 geben, dass nun sein Reich in der Kraft der
Auferstehung und Himmelfahrt kommen wird.
Dem Glauben ist das durch die Auferstehung und Himmelfahrt
Christi und das Zeugnis des Geistes über IHN, den
 Auferstandenen und Aufgefahrnen dargetan worden.
Offenbar besteht eine gewisse Übereinstimmung zwischen
dem Dienste Christi und dem der beiden Zeugen. Er
diente drei Jahre und ein halbes, wurde dann getötet
und aufgeweckt und in den Himmel aufgenommen.
Und zweifellos mir die öffentliche Auferstehung und
Himmelfahrt der beiden zeigen den Glauben und die
Hoffnung des Überrestes jener Endzeit der Trübsal
völlig auf den Himmel richten; denn von dort wird
auch ihre Befreiung kommen.    Deshalb lesen wir
 auch am Ende dieses Kapitels: "Und der Tempel
Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade
seines Bundes wurde in seinem Tempel gesehen".
Durch die Gegenwart Christi Himmel, als Aufer

Seite 169
standener

und Aufgefahrener, ist dem Glauben alles
gesichert. Der Überrest wird ihn dort, noch ehe ER
geoffenbart wird, als die Lade des Bundes Gottes
kennen, als das Unterpfand all ihrer Segnung.

   Als der siebente Engel posaunte, geschahen
laute Stimmen in dem Himmel, welche sprachen: Das
 Reich der Welt   unseres Herrn und Seines Christus ist
gekommen, und er wird herrschen in die Zeitalter der
 Zeitalter. Die über Daniels Volk und Daniels
 heilige Stadt bestimmten 70 Wochen werden
dann abgelaufen sein. Nunmehr bleibt nichts weiter
von prophetischen Wort zu erfühlen übrig, als "die
Gerechtigkeit der Zeitalter einzuführen" (Daniel 9.24)
Und der Himmel feiert diesen grossen Höhepunkt der
Wege  Gottes als gekommen. Die 24
Ältesten bezeigen ihre Dankbarkeit und verweilen bei
dem Gedanken, das mit dem Reiche die Zeit der
göttlichen Belohnung der heiligen gekommen sei. Sie
haben den Zorn der Nationen und all die Leiden
der Knecht Gottes mit angesehen die der Propheten,
 der Heiligen und derer, die seinen Namen fürchteten
der Kleinen und der Grossen und danksagen nun,
dass sie für all ihre Leiden entschädigt werden. Aus
dem Zusammenhang bin ich geneigt zu denken, dass
 sich "die Zeit der Toten um gerichtet zu werden"  auf
verstorbene Heilige, vielleicht ganz besonders auf die
Blutzeugen und ihnen bezieht; sie alle werden
gerechtfertigt und belohnt werden, denn es handelt
sich um die Einführung der "Gerechtigkeit der Zeit-
alter", um das Offenbarwerden in der Öffentlich
Seite 170

keit.

 Die Heiligen sind von Abel an bis zu den
beiden Zeugen unseres Kapitels getötet, verfolgt,
geschmäht, und verlacht worden, und haben alle mehr
oder weniger um der Gerechtigkeit willen zu leiden
gehabt; Doch sie alle werden im Reiche Gottes
entschädigt werden.   Gottes Zorn wird über die kommen,
die "voller Zorn" Vers 18 wider sein Volk gewesen
sind, und Er wird die "verderben" welche die Erde
verderben

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Offenbarung  Kapitel 12  CAC

"In den Tagen der Stimme des siebten Engels"
Kapitel 10 Vers 7 waren wir in dem prophetischen Gesicht zur Aufrichtung des Reiches gekommen.
Kapitel 12 bis 19 geben uns darum Einzelheiten die volle Belehrung für uns sind und eine ausserordentliche Bedeutung für die besitzen, die jene Zeiten durchzumachen haben.

Sie reden offenbar von Ereignissen, die dem vorausgehen, was in Kapitel 11 Vers 15-18 im Himmel gefeiert wird.

Israel tritt uns hier so entgegen, wie ist der Himmel sieht.
Nach Gottes Vorsatz soll Israel die Oberhoheit und Herrlichkeit sowohl auch die Verwaltung hienieden haben.
Er hat diesen Vorsatz nie widerrufen ____
die Gnadengaben und Berufungen Gottes sind unbereubar Römer 11. 29, ___
doch Israel kann diesen Platz nur durch das männliche Kind haben,
all seine Herrlichkeit hängt von Christo ab.

In Römer 9.4 u. 5 heisst es:
«aus welchen, im Fleische nach, der Christus ist welcher über alles ist, Gott gepriesen in Ewigkeit. Amen.»
Wir sehen hier das Israel des Vorsatzes Gottes und dessen grossen Widersacher,
Seite 171

oder vielmehr den des männlichen Kindes, dass von Israel geboren wurden, und er verfolgt es seiner Beziehung zu diese Kinder halber.

Der grosse, feuerrote Drachen ist die alte Schlange, der, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt. Vers 9.
Seiner Beschreibung nach hat er sieben Köpfe und zehn Hörner., . Und auf seinen Köpfen sieben Diademe
Vers 3.

Die Bedeutung hiervon erhält aus der Übereinstimmung mit dem, was in Kapitel 13 über das Tier gesagt wird.
Es wird ein Tier kommen, dem der Drache seine Macht und seinen Thron und grosse Gewalt gegeben wird,
so dass alle, die auf der Erde wohnen, es anbeten, ein jeder, dessen Name von Grundlegung der Welt an nicht geschrieben ist in dem Buch des Lebens des geschlachteten Lammers.
Kapitel 13. 2 und 8.

Somit zeigen die sieben Köpfe und zehn Hörner des Drachen, dass er als der betrachtet wird, denn danach trachtet, die ganze Erde unter seine Gewalt zu kriegen, und der in den ersten Tier von Kapitel 13 all den gotteslästerlichen Ehrgeiz in der öffentlichen Verwaltung zum Ausdruck bringt.

n. [CAC]

Zum Unterschied von dem Tier das die Diademe auf seinen Hörnern trägt, hat sie der Drache die auf seinen Köpfen.

→ Des Drachen Sinn und Vorsatz geht dahin, die Gewalt über die ganze Erde an sich zu reissen; das ist ein Gegenstand seiner Überlegungen und seiner Pläne, und deshalb trägt er die Diademe auf seinen Köpfen

---- Die tatsächliche Ausführung dieses Planes in Macht ---
von der ja Hörner reden ---- wird, soweit Gott es erlaubt, durch das Tier erfolgen.

Deshalb sehen wir hier Satan als den Drachen
Seite 172

vor dem Weibe stehen, auf dass er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind verschlängen.
Satan kennt die Heiligen Schriften; er weiss sehr wohl, dass es Gottes Vorsatzes ist, Christus die Herrschaft über die ganze Welt zu geben;
er weiss, dass ihm der Same des Weibes das Haupt zermalmen soll,
und dass die ganze Herrlichkeit Israels und alles, was Gott auf Erden zu tun beabsichtigt, von dem Kommen dieses Kindes abhängt.

Er ist der grosse Widersacher Gottes und ist dazu gesetzt,
sich jeden Gedanken Gottes zu widersetzen und ihm entgegenzuarbeiten.

Sein ganzer Plan von Eden an ist es gewesen, die Menschen und die Erde für sich selbst zu haben.
Er bediente sich:
- Kains um Abel zu töten,
- des Pharao, um die Söhne Israels zu bedrücken,
- dieses irregeleiteten und betrogenen Volkes,
- um die Propheten Gottes zu töten,
- des Herodes, um Jesu alsbald nach seiner Geburt, zu töten -
- der Ersten unter den Priestern und des römischen Kaisers, das Todesurteil an ihn zu vollziehen, -
- und des Saulus von Tarsus und vieler anderer, um seine Heiligen zu verfolgen oder zu töten.
Zu allen Zeiten ist er derselbe Drache gewesen und wird es auch bis zum Ende sein.
.
In Offenbarung, Kapitel 12
und der folgenden Kapitel tritt uns Satan in drei weiteren Formen des Wiederstandes gegen Christian entgegen.
Er ist der vom Verkläger der Brüder, → Israel) und als solcher widersteht er Christus als Priester d.h. DEM, der sich für sie verwendet.
Sodann bringt er das erste Tier auf den Schauplatz,
den grossen Vergewaltiger der Rechte Christi als König.
Und das zweite Tier endlich ist der falsche Prophet, der mit Lügen bedrückt, der Wider

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sacher Christie als Prophet.
All die Wahrheit die Christus kundgetan, wird der Antichrist leugnen.
" Und sie gebar einen männlichen Sohn, der alle Nationen weiden soll mit eiserner Rute; und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Thronen".
→ Es ist der König des 2. Psalmes der hier geboren wird.
Der, von dem JEHOVA sagt: "du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt"; aber anstatt die Nationen zum Erbteil und die Enden der Erde zum Besitztum zu bekommen (Psalm 2.7 und 2.8 ) , ward ER in den Himmel entrückt.
Wir wissen, dass, seitdem nahezu 2000 Jahre verflossen sind, in denen die Versammlung berufen wurden, und dass auch sie in den Himmel entrückt werden wird, weil ihr Platz und ihre Segen dort sind, wo ER ist;
so dass, wie schon oft bemerkt wurde, die Entrückung der Heiligen in der des männlichen Kindes in begriffen ist:
wie der Himmlische so auch die Himmlischen.
→ 1. Korinther 15 Vers 48

Seine Entrückung begreift die ihrige in sich denn sie ist sein Leib und die Braut des Lammes.
Alles das jedoch wird hier übergegangen, weil Israel, seine Mutter, der Gegenstand der Betrachtung ist, und nicht die Versammlung sein Weib.

Was wir aus diesem Kapitel lernen, ist, dass es ein "Israel Gottes" gibt Galater 6. 16; weiter, dass es eine für dasselbe von Gott zu vorbereiteter Stätte gibt, wo es (Überrest Israel) während der schrecklichen letzten halben Woche der Drangsal ernährt wird. (so.: "Vater unser"!

Gott hat einen Überrest Israels in der Versammlung bewahrt, und wenn die Versammlung aufgenommen ist,
wird er noch ein auserwähltes Israel gleichsam in einer Stellung haben, die der Wüste entspricht.

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Diese Wüstenzeit wird von unermesslichem Wert für die Kinder Israel sein; sie werden ihre Geschichte von neuem beginnen und erfahren, wie Gott in der Wüste für sie sorgt und sie ernährt.
zu Offenbarung 12
Er bringt sie nicht sofort in das Land, sondern in die Wüste, wo sie, noch ehe sie in die Tausendjährige Segnung eingehen, das Lernen werden, wozu ER sie darin gebracht hat, dass er sie zu sich selbst bringt.

Die Worte: "ich werde sie locken und sie in die Wüste führen und zu ihrem Herzen reden" und so weiter., in Hosea 2 14-17 beziehen sich auf diese Zeit.
Der Überrest wird eine sichere Zufluchtsstätte finden in dem er sich von dem Getriebe dieser Welt nach einem Platz ausserhalb zurückzieht.
Für den Glauben hängt alles, genau wie heute, von dem Platz ab, der Christus gegeben wird:
ist Christus geehrt, so auch die Heiligen;
ist er aber verworfen und verschmäht, so sagt Ihnen das Wort: deshalb lasst uns zu Ihnen hinaus gehen ausserhalb des Lagers Seine Schmach tragend Hebräer 13. 13

Zu: Offenbarung, Kapitel 12.
Und an jedem Tag wo Satan durch das Tier die Herrschaft an sich gerissen hat, bleibt dem Weibe nur noch die Wüste; doch sie wird ihr zu der gesegneten Stätte, wo Gott sie ernährt, sie wird dort Christus kennen lernen.


Gerade so wie er sein Volk in der Wüste züchtigte und auferzog, als er es aus Ägypten geführt hatte und es darf doch in sittlicher Hinsicht für das Land zubereitete, wird es auch am Tage der Zukunft sein; viele Schriftstellen in den Propheten beziehen sich auf diese Zeit.
Gott lässt die Wüstenerfahrungen durchmachen, ehe sie das Land eingehen, und ihre Hoffnung wird gleichsam auf den Himmel gerichtet sein, weil ihr Messias dort ist.

Sie werden sich den

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Inhalt der Reden des Apostels Petrus an:
"das ganze Haus Israel"
in Apostelgeschichte 2 & 3 zu eigen machen und zuverlässig wissen, dass der gekreuzigte Jesus im Himmel sowohl zum Herrn als auch zum Christian gemacht worden ist,
sie werden erkennen, dass Ihn der Himmel aufnehmen musste bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott… von jeher geredet hat.
(Apostelgeschichte 2.36; Apostelgeschichte 3. 21).
Und sie werden dann zu IHM aufblicken, damit ER Christum sende und diese "Zeiten der Erquickung" kommen, → Apostelgeschichte 3.19

Einiges im Leben Des Petrus ist ein Abbild auf den Weg Gottes mit Israel.


Nun tritt ein wunderbares Ereignis ein, nämlich:
Krieg im Himmel, und der Ausgang ist, dass Satan und seine Engel aus dem Himmel auf die Erde geworfen werden. Dem wahrscheinlich ältesten Teile der Heiligen Schrift; (Buch Hiob) können wir entnehmen, dass Satan Zutritt zu Gott hatte, Hiob Kp 1- und dort Anklagen wider einen, der Gott fürchtete, vorbrachte.

Seinen Platz im Himmel hat er dazu benutzt, die Brüder Tag und Nacht von Gott zu verklagen.
Gott hat dies, wie auch andere Übel, In seiner Weisheit erlaubt, aber das wird mit einem Male ein Ende nehmen, wenn Satan aus dem Himmel geworfen wird.
Zweifellos bieten die Fehltritte der Kinder Gottes dem Widersacher oft Gelegenheit sie anzuklagen, aber darin wird seine Wesensart offenbar.

Ob er nun einen gerechten Grund zur Klage hat oder nicht, vor Gott ist er der Verkläger, während Jesus Christus, der Gerechte, der Fürsprecher ist.
Die Sünde eines Gläubigen hat das Eintreten des Gerechten für ihn zu Folge, hingegen Anklagen von Seiten des Bösen.
Man hat die Frage aufgeworfen, und sie ist sehr

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angebracht:

"Auf wessen Seite stehst du? Auf der des Verklägers oder des Fürsprechers?

Die Brüder überwinden den Verkläger um des Blutes des Lammes… willen; sie finden eine Antwort auf all seine gerechten Anklagen und werden gerechtfertigt kraft jenes kostbaren Blutes, dass von aller Sünde reinigt.

Erster Johannes Brief Kapitel 1 Vers 7.

Dieses Blut wird ihren Gewissen die völlige Antwort auf jede wahre Anklage sein, die der Verkläger wieder sie vorbringen kann; und das macht ihre Gewissen frei und ihre Herzen kühn, hienieden offen im Zeugnis hervorzutreten.

Satan sucht sie durch Anklagen einzuschüchtern, deren Berechtigung sie nicht leugnen können; doch wenn das Blut des Lammes vor Gott jeden Flecken beseitigt hat, so können Sie mit dem Wort ihres Zeugnisses furchtlos fortfahren.

Sie weichen dem Feinde nicht, noch geben Sie ihr Zeugnis für Gott auf: sie überwinden den Verkläger.
Und schliesslich heisst es: sie haben ihr Leben nicht gelebt bis zum Tode! Satan denkt von den Menschen:
"Haut um Haut,
ja, alles, was der Mensch hat, gibt er für sein Leben".
(Hiob Kp 2.4) aber die Brüder werden zeigen, dass sie Gottes Zeugnis mehr als ihr Leben leben.
Mit solchen kann Satan ja dann weiter nichts anfangen, als sie töten, wenn Gott ihm das erlaubt; aber in jedem Falle, lebend oder sterbend überwinden sie ihn.

Das Hinabwerfen Satans aus dem Himmel ist das Zeichen seiner vollständigen Niederlage, so dass eine laute Stimme in den Himmel sagen kann:

"Nun ist die Errettung und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus gekommen".


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Der Himmel ist dann gereinigt von aller "Herrschaft"


und aller Gewalt und Macht" (1. Korinther 15.24), der Gott entgegen ist, und nach einer kurzen, aber schrecklichen Zeit der Wut des Teufels wir dem auch die Reinigung der Erde folgen.

Alles das sagt der Herr in Lukas 10.18 voraus; als durch die Macht seines Namens Dämonen ausgetrieben wurden, sagte eher:

"ich schaute den Satan wie einen Platz vom Himmel fallen".
Tatsächlich sollte das in der Zukunft geschehen, aber die Kraft, die Satan alles entreissen sollte, war da und wirkte.
Der Entrückung des männlichen Kindes in den Himmel folgt das Hinauswerfen Satans,
und wenn der Erstgeborene in den Erdkreis eingeführt wird, so wird Satan gebunden und in den Abgrund geworfen.

Der besondere Gegenstand der Feindschaft Satans, nachdem er aus dem Himmel geworfen ist, ist das Weib, das das männliche Kind geboren hatte.
Doch es werden ihr Flügel gegeben, dass sie in die Wüste fliege, an ihre Stätte, woselbst sie ernährt wird eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange.

Der Überrest, der wahre Israel Gottes jener Tage, wird an einem wüsten Orte bewahrt und ernährt werden; ich denke, das deutet an, dass solche in Zurückgezogenheit, fern von der ganzen Ordnung der Dinge leben werden, in denen die Macht der Schlange wirksam ist.
In sittlicher Hinsicht trifft das auch heute von der Versammlung zu:
Sie wird insoweit bewahrt und ernährt, als sie sich von der Welt getrennt hält.
Dann wirft die Schlange aus ihrem Munde Wasser wie einen Strom nach dem Weibe;
ich denke, das bedeutet, dass die grossen Massen beeinflusst, dem

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 Weibe feindliche Schritte zu tun.
Doch "die Erde half dem Weibe, und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang den Strom"; die Vorsehung wird eingreifen und den Plan der Schlange vereiteln.

Wie oft ist es so in den Wegen Gottes, wenn Schritte geschehen, vielleicht eine schädliche Wirkung auf Sein Volk haben würden; es tritt dann eine unerwartete Wendung ein, die die ganze Sachlage ändert.

"Und der Drache war zornig über das Weib und ging hin Krieg zu führen mit dem Überrest ihres Samens welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben."
Das Weib hatte das männliche Kind geboren, das zu Gott entrückt wurden, und nun erfahren wir, dass sie noch einen anderen Samen hat, da der Gegenstand der Feindschaft des Drachen auf Erden sein wird.

Israel wird durch Mühsal der Seelen einen Samen für Gott hervorbringen.
"Sobald Zion Wehen hatte, hat sie auch ihre Kinder geboren. (Jesaja 66. 8).

Es wird ein geistlicher Same sein, den Gehorsam kennzeichnet; das Gesetz wird in ihre Herzen geschrieben, sie werden "belebt" worden sein, um ihn zu entsprechen (Psalm 119), Und sie haben das Zeugnis Jesu.

Es ist auffallend, dass hier das Zeugnis Jesu und in Kapitel 14.12
der Glaube Jesu erwähnt wird;
und in Kapitel 19.10 heisst es dann:
denn der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu.

Es ist, als ob Gott im Gegensatz zu dem gotteslästerlichen Hochmut jener Tage, besonderen Nachdruck auf die demütige Gnade Dessen legt, der hernieder kam, um Gottes Willen zu tun der Glaube wird Jesum zum Gegenstand und zum Zeugnis haben.

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Der das Reich und die Herrschaft haben wird, ist Jesus.

"Siehe, dein König kommt zu dir: er ist gerecht und bringt Errettung [durch sich]; demütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Füllen,
einem Jungen der Eselinnen. (Sacharja 9.9)

Er, der in Gehorsam den niedrigsten Platz einnahm, hat einen Namen empfangen, der über jeden Namen ist, und in seinen Namen muss sich jedes Knie der Himmlischen, Irdischen und Unterirdischen beugen.

Er hat jetzt im Himmel und in den Herzen der Heiligen einen Namen, der über jedem Namen ist, und er wird Ihn in den Herzen und dem Zeugnis des Überrestes vom Samen des Weibes haben, und am Ende auch in der ganzen Welt.

Die Männer zu Thessalonich urteilten ganz recht, dass, wenn ein anderer als der Kaiser König sei, nämlich Jesus, dies die ganz ganze gegenwärtige Ordnung der Welt und umkehre (Apostelgeschichte 17.6 & 7)


Kp 13 nach CAC


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Offenbarung, Kapitel 13

 dieses Kapitel zeigt uns die beiden hervorragenden Formen, die die Macht des Bösen während der letzten halben Woche der 70 Wochen Daniels annimmt.
 doch diese beiden Tiere werden die auf der Erde wohnenden betrogen und die Heiligen verfolgt und geschlachtet werden.

Es wird dann eine grosse politische Macht geben, die von einer religiösen Macht gefördert und unterstützt wird.

Das Tier vom Vers 1 ist das römische Reich oder dessen Haupt und das Tier von Vers 11 der Antichrist.
  
    Das erste Tier steigt aus dem Meer auf, d.h., aus einem unruhigen, und ungeordneten Zustand; es wird ein derartiger sein, dass sich die Gelegenheit zur Wiederherstellung des römischen Reiches doch satanisch Macht bietet.

Die gegenwärtigen obrigkeitlichen Gewalten sind von Gott verordnet. (Römer 13.1)
Nachdem Israel gefehlt hatte, ordnete Gott an, dass die Herrschaft auf Erden nacheinander in vier heidnischen Reichen ausgeübt werden sollte, nämlich durch das das
Babylonische,
Medo- Persisch
Griechische und das
Römische Reich;
Er hatte das prophetisch in Nebukadnezars Traum über das grosse Bild kundgetan.
(Daniel Kapitel 2)
Die Einheit des römischen Reiches ist längst in Stücke gegangen und der Mensch mag bezweifeln, dass er sie wieder in Dasein trete; doch es wird aus dem Abgrunde herauf steigen Kapitel
13,7
17.8
 und seine Macht von den Drachen empfangen Vers 4,  so dass, wenn es erscheint, die heiligen ihm nicht Untertan sein noch im Ehre erweisen können.

Es hat "sieben Köpfe"  --  eine schreckliche Art der Vollkommenheit denn es hat auf  seinen Köpfen Namen der Lästerung

 Seine Vollkommenheit der geistigen Fähigkeit, mit der es  seine Pläne ausführt wir durch Lästerung gekennzeichnet; seine ausführende Macht stellen die zehn Hörner dar.
Es hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der vorher gehenden Reichen vergleiche  Daniel 7;
ich glaube es wird all die bösen Züge derselben einnehmen und in sich vereini

Seite 181

gen.
Es erscheint als ein solches, dessen Todeswunde geheilt worden ist.
Das römische Reich hat eine Todeswunde gehabt, so dass kaum daran zu denken war, dass seine kaiserliche Oberhoheit je wieder hergestellt werden könnte.
Die Ausbreitungen demokratischer Grundsätze scheint eine Neubelebung des Kaisertums auszuschliessen; doch ich glaube, dass die Mächte, die auf dem Sturz jeder Herrschaft hin wirken der Rückkehr zur uneingeschränkten Weltherrschaft den Weg bahnen.

Wenn alles erschüttert und in Verwirrung ist, so wird die ganze Erde das Aufkommen einer Macht willkommen heissen, die stark genug erscheint,
den Wirrwarr in Ordnungen und eine erfolgversprechende Einheit zustande zu bringen.

Aber noch unendlich trauriger ist der Gedanke, dass eine von Gott abgefallene Welt bereit ist, einer Macht Ehre zu erweisen die Gott lästert und Seine Heiligen verfolgt.



Die außergewöhnliche Art, auf die das Römische Reich wieder zustande kommt setzt die ganze Erde in Erstaunen.
Sie werden es anbeten und der Drache gibt ihm seine Gewalt.
 Die einzigen, die diese gotteslästerliche selbstherrliche kaiserliche Macht nicht anbeten werden, sind Gottes Auserwählte, die, deren Namen von Grundlegung der Welt an ......
 in dem Buch hat es geschlachteten Lammes geschrieben sind.

     Das erste Tier von Offenbarung 13 ist das kleine Horn von Daniel 7, dort werden die Einzelheiten seines Aufkommens erwähnt, nämlich drei Könige werden gedemütigt;
 doch in diesem Kapitel steht dem Tier die ganze Macht der zehn Hörner zur Verfügung, wir sehen es hier in der vollen Machtentfaltung

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und grossen Gewalt, die der Drache ihm verleiht. Vers 2


   Das Tier «öffnete" seinen Mund zu Lästerungen wider Gott, seinen Namen zu lästern und seine Hütte".
Sogar daraus können wir auf etwas Gesegnetes schließen, denn es beweist, dass über Gottes Namen ein Zeugnis abgelegt wird, und dass seine Güte seine Heiligen schützend überschattet.

Wenn sein Name und seine Hütte von der Erde verschwunden wären, so wäre es sinnlos, Sie zu lästern.
Weiter lästert das Tier "die, welche ihre Hütte in dem Himmel haben".
Ich denke, das deutet darauf hin, dass es an jenem Tage solche geben wird, die das alte Bekenntnis des Glaubens, Fremdlinge und ohne Bürgschaft auf der Erde" zu sein Hebräer 11 V 13, festhalten, und die bereit sind, ihr Leben zu verlieren im Blick auf eine Wohnung im Himmel.

Ein Platz im Reich auf Erden wird das Teil derer sein, die durch die Drangsal unter dem Schutze der Hütte Gottes hindurchgeführt werden.
Doch die Heiligen, wieder die das Tier Krieg führt und sie überwindet, werden ein besseres, das ist himmlisches, teilhaben.

 Hebräer 11 Vers 16
Das Tier mag sie insofern überwinden, als es im Stande ist, sie zu töten, aber in sittlicher Hinsicht haben sie den Sieg über es errungen. Kapitel 15 Vers 2 und Kapitel 20 Vers 4.


  . Demnach werden einige Heilige [durch die Drangsalszeit] hindurchgeführt, um so ein Zeugnis vom Schutze der Hütte Gottes zu sein; andere aber werden keine Befreiung erlangen, sondern das Bewusstsein haben, dass ihre Hütte in den Himmeln ist.

Satan steht den Gedanken des Menschen, dass

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 ja er gegenwärtig eine Wohnung in den Himmeln habe, immer in erbitterter Feindschaft gegenüber; dagegen widersetzt er sich den Gedanken, dass die Menschen meinen, beim Tode in den Himmel zu gehen, nicht so sehr, weil sie das nicht zu Fremdlingen und solchen macht, die ohne Bürgerschafft auf der Erde sind.


Gegenwärtige jedoch lästert er die, die ihre Hütte in den Himmeln haben, und die sich dessen bewusst sind, dass der Himmel nach Gottes Vorsatz und Berufung ihre gegenwärtige Wohnung ist, weil Christus dort ist.

Vers 9 und 10 warnen die Heiligen jener Tage vor Anwendung menschlicher und fleischlich Gewalt zu ihrer Verteidigung;
sie waren berufen, wie das geschlachtete Lamm geduldig zu leiden.
Hierin ist das Ausharren und der Glauben der Heiligen.
Diese Warnung gilt auch uns.


Dann steigt "ein anderes Tier" aus der Erde auf.
Augenscheinlich geht es aus ruhigen und geordneten Verhältnissen hervor, es hat eine Ähnlichkeit mit Christoph:
es hatte zwei Hörner gleich einem Lamme und es tut grosse Zeichen, anscheinend hinreichende Beweise seiner Vollmacht und es setzt seinen ganzen Einfluss ein, dass die Menschen das Tier und dessen Bild anbieten und zum Zeichen ihrer Untertänigkeit dem Tiere gegenüber ein Malzeichen annehmen.
Dieses Tier ist ein religiöses Haupt, dass sich seinen Einfluss durch Zeichen sichert und viele werden so Anbeter des ersten Tieres und tragen sein sittliches Gepräge.

Es lässt vor den Menschen Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen, fordert sie auf, den Tiere ein Bild zu machen, gibt ihm oder man stellt es zur Anbetung auf und bewirkt, dass alle

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getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeten.


Das entspricht in gewissen gerade den Bildern, das Nebukadnezar machen liess Daniel Kp 3 das Bild unseres Kapitels jedoch begleiten übernatürliche Zeichen, um die zu betrügen die auf der Erde wohnen.
Nichts könnte in der Tat ernst zu sein als zu sehen, dass dieselben Worte, die in Apostelgeschichte zwei 22 von dem Zeugnis gebraucht werden, dass Gott dem Herrn Jesus gab, in zwote Thessalonich ja zwei Vers neun von den Antichristen gebraucht werden, nämlich: Macht und Zeichen und Wunder.


     Ich zweifle nicht, dass dieses zweite Tier der König von
Jesaja 30 Vers 33
Jesaja 57 Vers 9
Daniel 11 Vers 36 ist, einer, der in seinem eigenen Namen kommt:

→   Johannes 5 Vers 43, und ihn Jerusalem seinen Wohnsitz hat; es ist der Antichrist, der sowohl den Vater und den Sohn leugnet
1. Johannes 2.  22 und der Widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heisst oder ein Gegenstand der Verehrung ist,
 so dass er sich selbst in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei.
2. Thessalonicher 2 Vers 4.

Wir sehen also in diesem Kapitel eine grosse politische Macht satanischen Ursprungs und Wesens, und sondern eine grosse religiöse Macht, die jene politische Macht unterstützt und wie ein Drache redet.
 Obschon sie vorgibt Christo gleich zu sein, so sind doch ihre Ausführungen teuflische Art. Das sind die beiden Mächte, die bald auf dem Schauplatz der Weltgeschichte erscheinen.
Es ist nicht unmöglich, dass das Tier und der Antichrist heute schon auf Erden leben,
aber sie werden erst nach der Entrückung von der Heiligen geoffenbart werden.

Alles das hat auch uns etwas zu sagen, weil die

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Grundsätze, die in diesen beiden Tieren völlig zur Entfaltung kommen, heute schon in der Welt wirksam sind.

Paulus sagt uns:
"Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam;
und Johannes;
 wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist.

2. Thessalonicher 2.7; 
1. Johannes 2. 18.


Die in dem ersten Tier verkörperten Grundsätze herrschen in der politischen Welt,
und der Geist des Antichristen herrscht in der religiösen Welt.
Lasst uns darauf achten, dass wir nicht doch dieser heimtückischen Einflüsse des Bösen beschmutzt werden.
Man kann nicht achtlos daran vorübergehen, dass die Zustände in der Industrie sowohl auf Seiten der Arbeitgeber als auch auf dem Arbeitnehmer, zur Bildung und Anerkennung von Verunreinigungen führen, die es denen die ihnen fern bleiben wollen, immer schwerer macht.
Noch ist Gott sei Dank, das Malzeichen des Tieres nicht da, aber die Menschen werden schon den Grundsätzen aufgeben sich sein Reich aufbaut vertraut gemacht.

Wenn diese Grundsätze völlig durchgeführt sind,
 jetzt niemand mehr kaufen oder verkaufen können als nur der, welcher das Malzeichen hat,
den Namen des Tieres und die Zahl seines Namens.
 Dann gibt es wieder eine staatsbürgerliche, noch eine religiöse Freiheit und auch keine solchen des Gewissens;
 jeder muss auf seiner rechten Hand oder auf seiner Stirn das Malzeichen des Tieres tragen;

Jeder muss seine Tätigkeit in seinem Wesen nach sich offenkundig mit dem Tiere eins erklären. Der Zweck, den der Drache mit dieser Massnahme verfolgt, die

Seite 186

seinen beiden Vertretern soweit als möglich durchführen, ist, auf Erden jede Spur des Zeugnisses für Gott und seinem Christus aus zu tilgen.

Er wird sein Ziel nicht erreichen, er wird nur "eine kurze Zeit haben".
Kapitel 12 Vers 12


"Die auf der Erde wohnen"  Vers 12 und Vers 14 sind solche,  die in sittlicher Hinsicht hierdurch gekennzeichnet werden;

Paulus sagt von Ihnen, dass sie auf das Irdische sinnen, weil sie die Feinde des Kreuzes Christie sind"
 Philipper  Brief Kapitel 3 Vers 19 beziehungsweise Vers 18 und erstellt und im Gegensatz dazu die vor Augen, deren "Lebensbeziehungen" "in den Himmeln sind" Philipper 3 Vers 20.

"Die auf der Erde wohnen" sind damit zufrieden dort ihr Teil ohne Gott und ohne Christen zu haben, und die so Gesinnten sind bereit, das erste Tier anzubeten, vom zweiten betrogen zu werden und sogar den
Drachen anzubeten.

Wenn es Gott gefällt, uns noch hier zu lassen, so werden zwar die Schwierigkeiten zu nehmen, aber wir werden auch seine Hilfsquellen besser kennen lernen und die Art, wie er uns entschädigt.

Wer mit Gott wandelt, wird erfahren, was ER seinem geprüften und leidenden Volke sein kann.
Ein bewusstes Band mit Christoph im Himmel wird unseren Geist von all den bösen Grundsätzen, die hienieden wirksam sind, getrennt halten.

Gott kann Umstände zulassen, die uns den Wert der Psalmen lehren, so dass wir angesichts grosser irdischer Schwierigkeiten in Gott unsere Zuflucht finden, dabei aber in Herz und Sinn  den Geist der gegenwärtigen Zeit der Gnade erfahren, und den Geist der Sohnschaft in Beziehung zu Gott.

Die Psalmen werden den Glauben an

Seite 187

einem Tage ein Trost und ein Halt sein,  wo ein Druck bis zum Äussersten über das Volk Gottes kommt.

 Insoweit nun die Heiligen den Druck hienieden empfinden, werden sie auch imstande sein, mit dem Leiden des Überrestes Mitgefühl zu haben.
Die Ältesten werden den bedrückten Heiligen auf Erden priesterliche Teilnahme erzeigen und mit ihnen fühlen,
da sie selbst durch Leiden gegangen sind.

      Weiter steht zu erwarten, dass, wenn der äussere Druck zunimmt, die Heiligen auch in gegenseitiger Liebe und Fürsorge zueinander hingezogen werden; so dass wenn einige des Lebensunterhalts beraubt sind, sie bereit sind für solche zu sorgen.

 Liebe der Kinder Gottes untereinander ist Gottes Malzeichen.

 Das Malzeichen des Tieres wir bald die Weltkennzeichen
aber das Malzeichen Gottes ---
 die göttliche Natur in ihrer Tätigkeit ---
sollte die Heiligen Kennzeichen.
Möchten wir immer mehr geübt werden, dieses Malzeichen zu tragen.

Die Zahl des Namens des Tieres wird von den Verständigen,
wenn es erscheint, verstanden werden;
aber bis dahin haben Mutmassungen wenig Wert.

Offenbarung 14 CAC
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       Die Schar von Heiligen, die uns in der ersten
fünf Versen dieses Kapitels entgegentritt, ist sehr
beachtenswert;  ich denke,  wir können sie als nahe
Nachbarn der Versammlung betrachten, Sie haben einen
besonderen Anspruch auf unsere Teilnahme und Zu-
neigung; Es ist eine Schar Heiliger, mit der wir in
besonderer Weise mitfühlen können.  Die Versammlung


Seite 188

 hat einen himmlischen Platz, und dieses Schar ist
dem Himmel so nah an, dass sie sein Lied singen können.
Mein Eindruck ist, dass diese Schar die besondere
Entschädigung des Herrn für das ist, was er in Juda und
Jerusalem liegt. Jerusalem war die Stadt des grossen
Königs, doch daselbst hatte er mehr Schmach, Kummer
und Leiden leiten durchzumachen als anderswo, und ich
glaube das die 144,000 eine
 Schar aus den Juden sind, die ihm als
Entschädigung für jenes Leid besonders nahe sein werden.
      Sie tragen "seinen Namen und den Namen seines
Vaters an ihren Sternen geschrieben. Im Reiche
des Tieres wird jeder dessen Malzeichen zu tragen
haben ungezwungen sein, dessen Wesensart
anzunehmen; es wird nichts anderes dulden.  Doch zu
elender  Zeit, wo das Tier allen seinen Untertanen
seine Wesensart aufdrückt, wird Christus eine Schar
haben, die Sein Malzeichen trägt  ---  sie empfangen
ihre Wesensart von IHM und von seinem Vater. Es
ist eine Freude, daran zu denken, dass Christus und
dessen Vater auch noch in anderen Familien, nicht
nur in den Heiligen der Gnadenzeit, zum Ausdruck gelangen.
Diese Heiligen sind nicht im Himmel aber sie sind dem
Himmel nahe genug, seinen Gesang zu lernen. Sie
stehen mit dem Lamme auf dem Berge Zion und
schätzen das unumschränkte Erbarmen Gottes. Noch
ehe die königliche Herrlichkeit des Lammes öffentlich
kund wird, werden sie IHN darin sehen darin sehen und in völliger
Anerkennung der selten, geistlich genommen, bei ihm
stehen. Diese sind gleichsam die Erstlinge (Vers 4) von
der Einsammlung der grossen Ernte für das
1000-jährige Reich.

Seite 189

     Im Hohelied Salomos und Psalm 45 schenkt
uns die Schrift Licht über solche Heilige, die innige
Vertrautheit mit Christo kennzeichnet und Seine
königliche Herrlichkeit kennen, noch ehe das Reich
tatsächlich aufgerichtet wird. In Jerusalem wird es
solche geben, die mit wohlriechenden Salben zu dem
gesetzlosen Könige ziehen, (Jesaja 57.9) doch zu gleicher
Zeit wird des Königs Tochter, die Königin da-
sein und wird zu Dem geführt werden (Psalm 45.13
9 bzw. 14) von dem es heisst: habe doch ich meinen
König gesalbt auf Zion, meinem heiligen Berge!
(Psalm! 2.6) Es wird solche geben, die IHN als den
auf Zion Gesalbten kennen, während Nationen und
Völkerschaften und Könige noch in Aufruhr "wider
Jehova und wider seinen Gesalbten" stehen.
(Psalm 2. 1-3)   Es ist ein besonderes Vorrecht, Ihn also vor
dem Tage seine offenbaren Herrlichkeit zu kennen.
       "Die Königin" von Psalm 45.9 hat man als
Jerusalem aufgefasst, um die Jungfrauen hinter ihr her,
ihre Gefährtinnen (Vers 14), als die Städte Judas.
Es wird eine auserwählte Schar aus Jerusalem
und Juda dahin gebracht werden, den König zu kennen und
als seine Gefährten besonders vertraut mit IHM zu
sein, und dies zu einer Zeit, wo er noch sein Schwert
und Seine Hüfte zu gürten hat, und seine Pfeile
scharf machen muss im Herzen seiner Feinde.
(Psalm 45.3+5) Soviel ich verstehe, entspricht diese Schar der,
die wir in Offenbarung 14 haben.
  Ein bräutliches Wesen ist anderen Scharen von
Heiligen ebenso eigene wie den Heiligen der Gnadesnzeit.
Unter diesem Bild kommt Innigkeit der Zuneigung zum
Ausdruck, und dass diese Heiligen seine Gefährten sind.

Seite 190.

Die Versammlung ist Christi Braut und Weib.
 Seine traute Gefährtin im himmlischen Beziehungen;
die Braut des Hohelied Salomos und die Königin
vom Psalm  45 aber steht, was die Erde anlangt,
vor und am Tage in Seiner offenbaren Herrlichkeit zu
Christo in innigen Beziehungen der Liebe; und
Israel wird während des 1000-jährigen Reiches
die Braut Jehovas sein. Viele halten die Weissagung
für trocken, wenn wir sie jedoch in Verbindung
mit den sittlichen Übungen und zu Neigungen betrachten,
von denen sie reden ----   und das macht sie gerade
den Geistlich gesinnten so anziehend  --, so ist sie alles
andere, nur nicht trocken.

      Die Klagelieder Jeremias sollten im Zusammenhang
mit dem Hoheliede Salomons gelesen werden,
weil jenes Buch die tiefen Übungen zeigt, die "die
Fürstin" (Klagelieder 1.1 ) durchzumachen hat, um sie
darauf vorzubereiten, zum König gebracht zu werden.
Nahezu alles im Hoheliede ist ein Werk am
Herzen, aber dem muss ein solches am Gewissen
vorausgehen, und das triff uns in den Klageliedern
entgegen, die in sittlicher Hinsicht die Vorstufe zum
Hoheliede bilden.  Es kann keine wahren geistlichen
Zuneigung geben, ohne dass zuvor sittliche Fragen
erhoben und erledigt werden. Die Fürstin wird
zu lernen haben, dass sie in allem gefehlt hat, dass
hier Jehova die wegen der Menge ihrer Übertretungen
heimgesucht hat und alle ihre Pracht gewichen ist; alles
Völker werden ihren Kummer ohnegleichen sehen
(Klagelieder 1, 4. 5. 12 &18), und sie werden zu lernen
haben, dass Jehova  in allem gerecht ist. Er musste
seinen Altar verwerfen und sein Heiligtum verschmähen


Seite 191

Klagelieder (2.7) Es bleibt ihr nichts weiter übrig,
als "einen Bache gleich" ihre Tränen rinnen
zu lassen Tag und Nacht und ihr Herz "wie Wasser
vor den Angesicht des Herrn auszuschütten.
Klagelieder 2.18+19 

     An jedem Tag in der Zukunft nun werden sie lernen,
 dass ihr Messias all ihren Kummer in Gnade
auf sich genommen und sich mit Ihnen in diesen
ihren Herzleid eins gemacht hat. Sie werden
empfinden die gleichgültig sie gegen IHN in Seinen
Schmerzen gewesen sind, die in Wahrheit die ihren
waren, die er in Gnade trug.  Sie werden ihres
Schmerzens gedenken und wissen, dass ER ihn auf Sich
genommen, und dadurch wird ihre Seele ihn ihnen
niedergebeugt werden und die Hoffnung wieder-
aufleben (Klagelieder 3.19-21)  Sie werden die Gütigkeiten
Jehovas kennenlernen. (Klagelieder 3.22. 25.31.32) sie
werden finden, dass Er gütig ist gegen die, die auf
IHN harren, gegen die Seele, die nach Ihm trachtet.
Das alles ist sehr ergreifend, und wir können ihre
Übungen im gewissen Masse durch unsere eigenen
 verstehen. Dem Grundsatz nach müssen wir dieselbe
Strasse ziehen. Wir mussten kennenlernen, dass in
unseren Herzen kein Raum für Christum war, und
dennoch nahm ER Sich unser in Seiner unseligen
Liebe an trug unsere Sünde.  Wenn wir das sehen,
so fangen unsere Herzen an, dem entgegenzu-
schlagen, Dessen gnadenreiche Liebe an all unserem
Schmerz teilnahm und den Tod und das Gericht auf
sich genommen hat.
   In Klagelieder 4 sehen wir den bedauernswerten
Zustand eines Volkes, dass von Jehova abge-

Seite 192
kommen und von Ihm nicht mehr anerkannt wurde.
Sie haben ihren Wert verloren; die Gefässe aus gediegenem
Golde sind ihr den irdenen Krügen gleich geworden.
(V. 1 und 2 ) Ihre Liebe ist geschwunden: "die Tochter
meines Volkes ist grausam geworden wie die Strausse
in der Wüste  (Vers 3) Speise ist nicht mehr
vorhanden: "die kleinen Kinder fordern Brot niemand
bricht es Ihnen." (Vers 4) ihre sittliche Schönheit ist
gänzlich dahin: ihre Nasiräer waren reiner als
Schnee, weisser als Milch....Dunkler als Schwärze
ist ihr Aussehen man erkennt sie nicht auf den
Strassen. (Vers 7+8) Und das Blut von Gerechten
ist in ihrer Mitte vergossen worden. (Vers 13). Doch
in Vers 22 wird ein Punkt erreicht, wo gesagt werden
kann: "die Strafe deiner Ungerechtigkeit und Tochter
Zion ist vollzogen!  er wird dich nicht mehr in
Gefangenschaft wegführen. Die tiefen Übungen
haben sie zubereitet, den Weg schätzen zu lernen, auf
dem ihr Messias ihre Sünden und ihre Schmerzen
auf Sich genommen hat. Ihre eigenen Leiden be-
reiten Sie zu, die Seinigen schätzen zu lernen und zu
Ihm, dem leidenden Lamme, gezogen zu werden. Er
wird königliche Herrlichkeit auf dem Berge Zion,
tragen, doch der sie trägt ist das Lamme -- der
 sanftmütige und demütige Dulder
     Indem wir nun die Übung der Fürstin weiter
verfolgen, gehen wir von den Klageliedern zum Hohenleid
über.  Der Schauplatz dieses Buches ist meist
Jerusalem oder dessen Umgebung, und es ist von
Zuneigung die Rede, die daselbst vorhanden sind,
noch ehe um Israel in seiner Gesamtheit geworden,
und es gewonnen worden ist; dessen geistliche Zuneigung

Seite 193

 sind bis dahin noch unterentwickelt, Kapitel
8.8  bezieht sich wahrscheinlich hierauf. Die Fürsten-
tochter sehen wir im  Hohenliede  auf einer anderen
Stufe ihre geistlichen Fortschritt. (Kapitel 7.1)
Der König hat nun sein Herz darauf gerichtet, sie
durch Seine Liebe zu fesseln und sie sich völlig zu
sichern. Ihre Herzensempfindungen gegenüber Christum
und die Seinigen gegen sie werden dort in anziehender
Weise geschildert.    Offenbar liegen hier nicht die
Verhältnisse des Reiches vor, denn in Kapitel 1.6
haben wir zornige Kinder; und dann hat sie zu lernen,
wo sie Den zu finden hat, den ihre Seele liebt. (Kapitel 3.1)
 Sie ist die "Lilie inmitten der Dornen".
(Kapitel 2.1) Wir haben hier eine Zeit vor uns, wo
sie Ihn zu suchen hat, und wo er sie sucht und nicht
immer die Ihn befriedigende Antwort findet, so dass
sie an den Folgen ihrer Nachlässigkeit zu leiden hat.
Und obwohl sie in Kapitel 8.5 von der Wüste herauf-
 kommt, sich auf ihren Geliebten lehnend, so schliesst das
Buch mit dem Rufe "Eile mein Geliebter." Sie
ist noch nicht dauernd bei ihm, geniesst noch keine fort-
währende Befriedigung, obschon sie etwas davon ge-
schmeckt hat --- und sie folgt ihm auch noch nicht, wohin
irgend er geht (Offenbarung 14.4) .  Im Hohenliede haben
wir noch nicht die tatsächliche Gegenwart des
Königs; dessen Gegenwart wird in diesem Buche
nur geistlich gekannt.   Es wird darin geschildert,
durch welche Herzenszustände die Fürsten Tochter dem
König gegenüber zu gehen hat, ehe ER Sich vor der
Öffentlichkeit offenbart. Solche Übungen, wie die
soeben beschriebenen, habe nach der Aufrichtung
des Reiches keinen Platz; und gerade dieser Umstand

Seite 194
lässt in vieler Hinsicht die Nutzanwendungen im
gegenwärtigen Augenblick zu. 
   In Psalm 45 gehen wir einen Schritt weiter,
das ist "ein Lied über den Geliebten". (Siehe die
Überschrift). Wenn wir den Psalmen lesen, so finden
wir, dass wir hier nicht das Durcheinander der
Erfahrungen des Hohenliede haben, den Wechsel
zwischen der Freude bewusster von Nähe und des Gefühls
der Entfernung; hier sind wir, was den Zuleitungen
anlangt, zu einm mehr beständigen Zustand gekommen.
  Der, der litt, wird in seiner königlichen
Herrlichkeit gesehen und wird der Geliebte derer,
die Ihn kennen; sie schätzen Ihn in all Seiner persönlichen
und sittlichen und amtlichen Herrlichkeit.  
"Du bist schöner als die Menschensöhne Holdseligkeit ist
ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott
dich gesegnet ewiglich… Dein Thron,  oh Gott, ist
immer und ewiglich.   Er hat darin, dass eher und das Lamm
wurde, und in allem, was dieser Titel in sich begriff,
erwiesen, wie er Gerechtigkeit  ....  geliebt und
Gesetzlosigkeit gehasst hatte (Vers 7), denn er litt
und starb, jene aufzurichten und diese hinwegzutun.
Nun sehen wir ihn "gesalbt mit Freuden öl, mehr
 als deine Genossen".  Myrrhe und Aloe, Kassia sind
alle deine Kleider; aus Palästen von Elfenbein erfreut
dich Saitenspiel".  (Vers 8) Und die Königin ist
IHM nahe, sie hat sich alle anderen Einflüssen entzogen,
um unter den Seinigen zu stehen; sie besitzt
eine wahrhaft jungfräuliche Wesensart. Sie steht zu
seiner Rechten in Gott gemessen Schmuck; sie wird zu
dem König geführt und ist in den königlichen
Gemächern und hochherrlich. Alles das wird im Voraus

Seite 195

 geschildert, denn gegen Christi Feinde ist noch nicht
vorgegangen worden. Es ist gerade zu auffällig, wie
wenig wir in der Schrift von der Herzenserfahrungen
der Heiligen finden, die sie machen, wenn die Herrlichkeit
tatsächlich gekommen ist. Sehr viel wird uns
über die Übungen und Erfahrungen und geistlichen
Verhältnisse der Zeit des Glaubens mitgeteilt; und
wenn wir das verstehen, wissen wir, was die Zeit der
Herrlichkeit sein wird, denn wir geniessen davon im
Geiste einen Vorgeschmack. Den Glauben und der
Hoffnung aber ist die tatsächliche Zukunft
gegenwärtig.

      Es ist gesegnet zu wissen, dass es in den Letzten
Tagen eine der artige Schauer geben wird. Noch ehe
Jehova in Zion den Schleier vernichtet, der alle
Völker verschleiert, und die Decke die über alle Nationen
 gedeckt ist, und ehe ER den Tod in Sieg 
verschlingt (Jesaja 25.7+8) wird ER es zustande
bringen, dass dieses Jahr durch tiefe Übungen dahin
gebracht wird, ihren Messias, als einen leidenden
Messias zu schätzen, und dass ihre Herzen doch alles
das ergriffen  werden, dem er sich aus Liebe und
Erbarmen ihrethlaben unterzogen hat. Sie werden
dazu berufen sein, ihn geistlich darin zu folgen, wie
Seine Jünger in den Tagen Seines Fleisches.  Da
diese Heiligen "mit ihm" sind, so nehmen Sie auch
den Platz derer ein, den die innehatten, die mit
dem Herrn waren, als er hingegen war. Lukas
redete von solchen, die das Gefolge [oder die
 Gefährten] des Wortes waren (Lukas 1.2) diese Schar
 bildet das Gefolge, die Dienerschaft des Lammes am
Tage der Zukunft. Sein Name wird auf Ihren

Seite 196  

Stirnen geschrieben sein das heisst,  Seine eigene holdselige
Wesensart, die uns in den Seligpreisungen (Matthäus 5. 1-12)
entgegentritt, ist in ihnen zu sehen, und auch
der Name seines Vaters. (Matthäus 5.45 +48)

         Die Braut kann im Hohenliede von der Schönheit
des Königs reden, aber auch ER von der ihrigen;
Seine Wesenszüge spiegeln sich in ihr wieder, und
beides wird in der Bergpredigt geschildert. Die sittliche
Schönheit Christi ist in diesen Heiligen zu sehen,
und ihre Verhalten richtet sich nach dem Seines
Vaters: darin kommt das zum Ausdruck, dass sein
Name und der Name seines Vaters an ihren Sternen
geschrieben steht.  Der Bergpredigt wird von Ihnen,
angesichts der ganzen Gewalt des Tieres und des
Antichristen, entsprechen werden, und zwar auf
äusserste Kosten; eine solche Macht hat die göttliche
Gnade.     Die Jünger sahen das Reich auf dem
heiligen Berg; unsere Vorrecht ist es, mit ihm auf
dem heiligen Berg zu sein Petrus 1.18 und das
gleiche Vorrecht für diesen heiligen von
Offenbarung 14 zuteil.
    Von Ihnen heisst es, dass sie dem Lamme folgen,
 wohin irgend es gehet. Sie sind IHM in Herz und
Sinn in seinen Dienste hienieden gefolgt, und da-
durch sind sie IHM gleichförmig geworden.   Sie sind
ihm über Gethsemane und Golgatha zur Auferstehung
gefolgt, und dann zu seiner königlichen
Herrlichkeit  auf dem Berg  Zion. Sie werden dort
mit ihm stehen stehen, während die ganze Erde dass Tier
bewundert und es anbetet. Sie werden im Glauben
mit IHM  im vollen Lichte des Reiches sein, noch ehe
es tatsächlich auf gerichtet ist. An uns ist es, das

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heute zu tun; und so werden sie und auch wir, inmitten
der Verderbtheit rings um her, in einem jungfräulichen
Wesen bewahrt werden. Und während die Leugnung,
 dass Jesus nicht der Christus sei, in dem Munde all
derer ist, die der Lüge geglaubt haben, wird kein
Falsch in dem Munde dieser Schal gefunden; ihrem
Wandel nach sind sie tadellos.

     Weiter hat diese Schar die Empfindungen des
Himmels; sie können das Lied des Himmels lernen.
Die Sänger im Himmel werden solche hier sein, die
während der Drangsalszeit den Zeugen Tod erlitten,
nämlich die in Offenbarung 6.11 erwähnte Schar; es sind
nicht die Ältesten, obschon diese, da das Lied von Ihnen
gesungen wird, es vollauf zu würdigen wissen und
darin in Einklang mit dem Throne und den vier
lebendigen Wesen stehen. Worauf es ankommt, ist
das ist ein himmlisches Lied ist. Die Psalmen enthalten
wunderbare Lieder über das kommende Reich,
keines von Ihnen aber könnte ganz hinauf zu dem
reichen, was im Himmel gesungen werden kann.
Sie sind irdische Gesänge, dies aber ist ein ganz neuartiges
Lied. Es feiert alles das was der Himmel mit dem
Lamme und dem Berge Zion verbindet.; Und es ist
gesegnet zu sehen, dass es auf den Erden eine Chance gibt,
die dieses Lied lernen kann. Sie werden das Reich
und den König der Wertschätzung des Himmels gemäss
feiern, dann sagst du dem Himmel in sittlicher Hinsicht
sehr nahekommen. Obwohl sie noch auf Erden sind,
stehen sie in Einklang mit den Gedanken des Himmels.
     Dies ist das Vorrecht der Versammlung heutzu-
tage. Dieses Jahr hat in der Tat viele Züge mit
der Versammlung gemeinsam; darum die jungfräuliche

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Wesensart und die Tatsache, dass sie die Erstlinge sind.
Paulus sagt: ich eifrig um euch mit Gottes Eifer;
denn ich habe euch eine Mann verlobt, um euch
als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen".
(2. Kor. 11.2) Dadurch dass wir uns vor dem verderblichen
Einflüssen der Welt hüten, waren wir die
jungfräuliche Wesensart. Auch die Versammlung ist
eine Erstlingsfrucht nachdem Moser 23.17. Das
Schriftwort Jakobus 1.18) eine gewisse Erstlingsfrucht
seiner Geschöpfe, denke ich, geht seinem Umfang
ihn auch soweit, die heiligen der Versammlung wie auch
die von Offenbarung 14 zu umfassen. Ich zweifle
nicht daran dass diese heiligen dem Brief des Jakobus
lesen und schätzen lernen.  Erstlingsfrüchte
werden besonders geschätzt ---  deshalb liegt der
Landmann besonderen Wert auf sie, --  sie zeugen von dem,
was später in grösserer Fülle kommt. Die Versammlung
umfasst die "Erstlinge" heutzutage. Auch wir
sind wie die Heiligen, von denen wir reden, zum
Berg Zion gekommen; wir sehen ihn Christo, dem
Auferstandenen, königliche Gnade; wir sehen Jesum
mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Alles, was Gott
und dem Lamm am Tage des Reiches haben werden,
wird Ihnen in besonderer Weise in den "Erstenlingen"
zuteil, und das kommt den Umständen zum Vorschein,
die dem einen besonderen Wert verleihen. Erstlinge
kommen frühzeitig; sie bilden den ersten und
am meisten geschätzten Lohn des Landmanns.
Gpottes Erstlinge kommen heute, angesichts von Schwierigkeit
und Widerstand, in der Versammlung unter
widrigem Umständen hervor; in den Tagen des Tieres
und des Antichristen aber in der Schar von

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Offenbarung  14. Frucht in solchen Zeiten ist Gott und
dem Lamme sehr kostbar.
       Diese sind es, die dem Lamme folgen, wohin
irgend  es geht. Bewegungen kennzeichnet das
Hohelied Salomos. Ziehe mich: wir werden dir
nachlaufen; "gehe hinaus, den Spuren der Herde
nach":  eine Stute an das Pharaos Prachtwagen
vergleiche ich dich meine Liebe. (Hohelied 1. 4.8 &9).
"Ich will doch aufstehen und in der Stadt umhergehen;
 auf den Strassen und auf den Plätzen will ich den
suchen, denn meine Seele liebt.  Wer ist sie, die da
heraufkommt von der Wüste her….?  Hohelied 3.2 und 6)
In Kapitel 4.8 ruft er ihr zu:   Mit mir… Sollst du
kommen".   "Ehe ich mir dessen bewusst ward  [unversehens]
setzte mich meine Seele auf die Pracht Wagen
meines willigen Volkes ." (Kp 6.12)l "Wer ist dies;
der da heraufkommt von der Wüste her, sie lehnend
und auf ihren Geliebten?"  (Kapitel 8.5 )
       Wir werden dadurch geprüft, ob wir so viel Zu-
neigung zu Ihm haben, dass wir seine Bewegungen
erkennen und Ihnen folgen.    Es ist eine beständige
Übung für den, der Ihnen sagen hört: Folge du mir
nach (Johannes 21.22) Christo  wird an jedem Tage
eine Antwort auf seine Gedanken und seine Liebe
werden; seine Gedanken werden dann von denen
verstanden werden, die Ihm folgen, wohin ER
geht. Auch heutzutage finden Bewegungen Christi
statt, die nur Liebe zu unterscheiden vermag.
Er bewegt Sich jetzt in einem geistlichen Sinne, und
seine Bewegungen stellen die Liebe auf die Probe.
Als er auf dem See wandelte, wollte er an Ihnen
vorüber gehen Markus 6.48 und den Lukas 24 .28

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stellt ER  Sich "als wollte er weitergehen". Seine
Bewegungen prüfen ihre Herzen. Welche Wirkung
bringt es bei uns hervor, wenn er sagt: ich komme
zu euch, oder ich werde ihn lieben und mich selbst
ihm offenbar machen? Wenn wir ihn heute finden
wollen, so müssen wir zu ihm hinausgehen, ausserhalb
des Lagers, seine Schmach tragend ich vorher Hebräer 13.13.

Glückselig, die ihm folgen, die ihm folgen, wohin
 ER geht!

      Der zweite Abschnitt des Kapitels redet von
einem himmlischen Boten mit einer HeilsBotschaft
an alle Menschen, sie lautet: "fürchtet Gott
und gebt ihm EHRE, denn die Stunde seines Gerichts
ist gekommen; und betet den an, der den Himmel
gemacht hat und die Erde und das Meer und die
Wasserquellen. Sogar zu einer Zeit, wo alle Rechten
Gottes von den Tiere und den Antichristen bestritten
werden, der Gott eine gute Botschaft über ganze
Welt hinsenden; welch ein wunderbares Zeugnis
seiner Güte! Es wird hier "das ewige Evangelium"
genannt, weil es keinen besonderen Zeitalter oder
einer bestimmten Haushaltung angehört; ich stand
den Menschen aller Zeitalter immer offen,  Gott im
im Blick auf die kommende Gerichte zu fürchten und Ihm
als Schöpfer die Ehre zu geben. Der Ruf, dieses
zu tun, werden in die ganze Welt ergehen, und die auf
ihn hören, werden dem kommenden Zorn entrinnen.
Das ist nicht die frohe Botschaft der Gnade Gottes,
die heute gepredigt wird; es ist darin nicht von einem
in Gnade geoffenbartem Gott die Rede, oder von der
Erlösung, sondern die Menschen werden einfach auf-

Seite 201

 gefordert, dass anzuerkennen was Gott zukommt. Die
grosse Anstrengung des Tieres und des Antichristen
gehen dahin, jeden Gedanken an Gott zu verbannen;
doch das ewige Evangelium will ihn in den Menschen
bringen und ihnen dadurch, dass ihn fürchten und
ihm die Ehre geben, eine letzte Gelegenheit bieten,
der Gesetzlosigkeit zu entrinnen. Aus Matthäus 25. 40& 45
lernen wir, dass noch ehe der Sohn des Menschen
in seiner Herrlichkeit kommt alle Nationen dadurch
geprüft werden, dass ich Christin Brüder unter ihnen
befinden; wer sie freundlich behandelt, wird von
Seinem Vater gesegnet werden und das Reich
ererben. Das wird ja der offenbare Beweisen dessen sein,
 dass sie Gott fürchten, und sie werden zum Ewigen
Leben auf Erden eingehen.
     Und ein anderer ein zweiter Engel folgte,
und sprach: Gefallen, gefallenes ist Babylon die grosse
 die von dem Weine der Wut ihre Hurerei alle
Nationen trinken gemacht tat. Hier wird zum
ersten Male ein Gegenstand des göttlichen Gerichts
erwähnt, der, diese buche zufolge, Gott und
dem Himmel im höchsten Grade des Abstandes und Zornes
würdig ist. Das Eigenschaftswort gross wird immer
mit Babylon verbunden; es wird doch Grösse und
Pracht an dem Platz an gekennzeichnet, wo Christus
verworfen wurde und dieser einigen eine kleine Herde"
sind. Lukas 12.32. Später wird sie uns als die
grosse Hure beschrieben. Diese kennzeichnende
Eigenart steht im Fall im Gegensatz zu der, die der
 Braut, den Weibe des Lammes, eigen ist, welche die
heilige Stadt, Jerusalem, genannt wird.
Kapitel 21 Vers 9-22.fünf. Der geoffenbarte Gegensatz beider Städte.

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 Wird uns vor Augen gestellt. Welcher von ihnen
gehört unsere Gedanken und Zuneigung an? Beide
Städte bestehen heute schon, und wir sind in sittlicher
Hinsicht Bürger der einen oder anderen Punkt. Werden wir
von dem angezogen oder beeinflusst, was "gross» auf
Erden ist, war Christus starb, oder werden wir von
der Macht dessen gefesselt, was heilig ist? Die
eine Stadt ist irdisch, die andere himmlisch; die eine
ist voll von der Herrlichkeit des Menschen und der
Welt, die andere hat die Herrlichkeit Gottes.

    "Die grosse Babylon" Kapitel 16.19; 14,8; 17,5;
 18. 2 Vers 10.21 ist, was sie selbst betrifft, untreu und
was andere anbelangt eine Verführerin.  Anstatt Gott
den Menschen darzustellen, das Gefäss reiner und
heiliger Einflüsse  zu sein  ---  anstatt dass sie "ein Strom
des Wassers ist Lebens, glänzend wie Kristall"
durchzieht  ---  verführt sie alle Nationen zum Götzen-
dienst und macht sie "mit dem Wein der  Wut ihrer
Hurerei trunken.  Wenn der Herr und die Apostel
 uns nicht zuvor gewarnt hätten, dass es so kommen
würde, so würde niemand geglaubt haben, dass aus
dem Christentum, dass durch die Wirksamkeit der
Apostel in der Welt aufgerichtet wurde, das werden
könnte, was es heute ist. Doch der Herr hat uns
gesagt, dass aus dem Senfkorn ein Baum werden
würde, so dass die Vögel des Himmels kommen und
sich niederlassen in seinen Zweigen, und dass der
Sauerteig, der in den Heiligen Schrift immer ein
Bild vom Bösen ist ( 2. Mose 12.15 .19 13.3 7;
23,18 34, 25 3. Mose 2.11  6.10 5. Mose 16,03 und 4
Vers vier Matthäus 16,6 11.12;  Markus 8.15 Lukas 12.1
1. Korinther 5.6-8:  Galater 5,9 wirken würde bis die

Seite 203

 ganze Masse durchsäuert war. (Matthäus 13. 31-33).
Und jeder der von Gott geleitet den Verfasser der
Schrift des neuen Testaments hat uns vor dem
kommenden Abfall und verderben gewarnt. Die
 grosse Babylon ist die Folge, und sie wird ein besonderer
Gegenstand des göttlichen Gerichtes.   Gott
wünscht, dass seine Heiligen sie als gefallen kennen,
noch ehe sie tatsächlich gestürzt wird. Gerade so
wie die 144,000 in Glauben und
Liebe mit dem Lamme auf dem Berg Zion stehen,
ehe das Lamm tatsächlich dort sein wird, möchte Gott
dass die grosse Babylon für seine Heiligen gefallen
ist, noch ehe sie wirklich zerstört wird. Eine Zeitlang
wird sie eine wunderbare hohe Stellung innehaben,
wenn sie auf dem Tiere reitet Kapitel 17.3 doch für
den Glauben ist sie gefallen. Daher Herr sah in
Lukas 10.18 8 Satan wir einen Blitz vom Himmel
fallen, aber tatsächlich wird er nicht vor den Tagen
von Offenbarung 12.7-12  aus dem Himmel geworfen
werden. Und so ist die grosse Verführen, die falsche
Kirche, die Nebenbuhler wegen der Braut, die durch
fleischliche Herrlichkeit und und Prunk die Menschen
betrogen und götzendienerischer SelbstVerherrlichung
gefrönt hat, denen, die Ohren haben, die Stimme des
zweiten Enkels zu hören, schon jetzt gefallen.
Keiner ist von ihrem Einfluss frei, der sich nicht als
gefallen erkennt. Denn sie besitzt ehrliche Pracht-
bauten, Ehrfurcht heischende feierliche Würdenbräuche
ausgezeichnete Tonkunstaufführung, kurz alles, was
auf die Einbildungskraft und die religiösen Empfindungen
der natürlichen (verlornen) Menschen Eindruck macht.
Es ist eine ungeheure göttliche Befreiung, sie als "ge-

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fallen" zu erkennen. Die Grundbestandteile Babylons
sind dem Fleische nach in einem jeden von uns, und
wir haben sie nun zum Fleische zu richten. Babylon
begreift jedes bisschen menschlicher um Herrlichkeit in
sich, alles was den Menschen im Fleische verherrlicht;
und ihr Wein regt das Fleisch an und erhebt es;
Gott jedoch hat nichts für das Fleisch, der neue Wein
ist für den neuen Menschen. Wenn Christus und der
Geist einen Platz bei uns haben, und wir unter den
Einfluss dessen kommen, was von Gott ist, so werden
wir von dem Einfluss der grossen Babylon frei. Die
zwiefache Wiederholung gefallen gefallen will uns
viel sagen.
     Der dritte Abschnitt des Kapitels enthält die
feierliche Warnung vor den Folgen, die die Anbetung
des Tieres und die Annahme seines Malzeichens
nach sich zieht. Das Ausharren der Heiligen
mag auf eine schwere Probe gestellt werden,
dennoch wird es solche geben, "die die Gebote Gottes
halten und den Glauben Jesus.
      Alsdann tröstet "eine Stimme aus dem Himmel"
die Treuen. Sie mögen ihre treue halber zu sterben
haben, und das mag angesichts der nahen Aufrichtung
des Reiches besonders beklagenswert erscheinen, doch
es wird Ihnen ausdrücklich eine besondere Glückseligkeit
zugesichert: sie sollten ruhen von ihren Arbeiten;
und welche Beschwerden werden die Heiligen in jenen
dunklen Tagen dabei durchmachen müssen!
Sie werden nichts davon verlieren, was ich erarbeitet haben
(2. Johannes Brief 8) ; es wird Ihnen alle die Ehre dessen
zuteilwerden, was sie getan und war sie erlitten. Im
nächsten Kapitel erblicken wir sie auf dem gläsernen

Seite 205

Meere. Sie wurden in den heftigsten Feuer der Verfolgung
geprüft, doch das Feuer der Prüfung läuterte
sie  so dass keine Flecken an Ihnen blieb. Das Waschbecken,
das sie zu ihrem Reinigung nicht länger mehr
bedurften,  wird Ihnen zu einem Kristallen Untergrund
auf dem ihre Füsse stehen.

Die beiden letzten Abschnitte dieses Kapitels
zeigen die Endergebnisse nämlich, die Getreide-
und Weizen und Weinernte. Wenn der Sohn des Menschen
der gekrönte Einernter, seine Sichel und die Erde
legt, wird alles zur vollen Reifung gekommen sein.
"Die Ernte… Ist die Vollendung des Zeitalters"
(Matthäus 13.39) Dieses Zeitalter war Zeuge des Saat
des Sohnes des Menschen und der Staat des Teufels,
und zwischen inzwischen hatte kein öffentliches Eingreifen
Gottes auf Erden stattgefunden, um sein Urteil über
das Ergebnis davon kundzun und.  Die Ernte nun ist
das Ende jedes Zeitabschnittes:;sie findet nicht eher
statt, als bis alles zur Entwicklung und Reife gekommen,
ja sogar "dürre" geworden ist. Dann schliesst
das Zeitalter mit der Auslesung aller "Ärgernisse"
und derer, "die das Gesetzlose tun", aus dem Reiche
des Sohnes des Menschen; der Weizen dagegen wird
in seine Scheune gesammelt, als Frucht zum Ewigen
Leben. (Matthäus 13.41; Joh 4.36). Alles für Gott
Wertlose wird in das Feuer geworfen, alles IHM
Wohlgefällige aber wir für die Scheune der Segnung
in zukünftigen Zeitalter eingesammelt. Zurzeit
der Ernte wird alles vollkommen unterschieden
werden können, und dann wird seinem wahren Wesen
entsprechend mit ihm verfahren. In diesem Zeitalter
darf die Gesetzlosigkeit noch bestehen, aber nichts von

Seite 206

ihr darf in das zukünftige Zeitalter hinübergehen;
die Ernte bringt die gegenwärtige Ordnung zum
Abschluss.   Das Unkraut oder das Toolkraut (Lolch)
wir zuerst zusammengelesen und im Bündel gebunden, um
verbrannt zu werden. Das Binden in Bündel scheint
auf Vereinigungen und Körperschaften hinzudeuten.
Wie sorgfältig sollen daher Christen sein, dass sie zu
keinem der Bündel in Beziehungen stehen, die verbrannt
werden!

      Die Weinernte ich dann das zerstörende
Gericht dessen, was seiner Stellung nach bekannte,
die Frucht für Gott zu tragen, was jedoch nur wert war,
in die grosse Keltre seines Grimmes geworfen zu
werden.    Der Engel, der dieses Gericht herbeirief,
"kam aus dem Alter hervor» und hatte Gewalt über
das Feuer".   Der war da redet vom Tode Christi, der
gegenwärtig den Grund der Segnung bildet, aber
dann das Gericht fordert. Gott hat im Tode  Christi
gezeigt, wie er zu seinem eigenen Herrlichkeit gegen
die Sünde vorgehen und dabei noch den Menschen die
Tür der Segnung öffnen könnte. Doch dieses Sein
Tun ist der grösste Beweis dafür, dass Er nicht gleich
gültig  gegen die Sünde sein kann, und dass den
Menschen, wenn sie nicht durch die Tür eingehen, die
ER Ihnen geöffnet hat, nichts als das Gericht bleibt.
Wenn Gott im Tod Christi die Sünde gerichtet hat,
so kann ER ihr unmöglich eine ungehinderte Fort-
dauernde starten. Was den Weinstock der Erde anbe-
langt, so haben die Menschen nicht nur den göttlichen
Weg, den Gericht zu entfliehen, verachtet, sondern
sie sind, nachdem sie vorgaben, in Beziehung zu Gott
zu stehen, von ihm abgefallen und haben IHN

Seite 207

 gelästert. Denn ich glaube "der Weinstock der Erde
umfasst die abtrünnigen Juden und vielleicht auch
solche aus den Nationen, die sich mit ihnen eins-
machen,
nachdem sie die Wahrheit aufgegeben hatten
und unter die Macht des Tieres und des Antichristen
gerieten.
      "Seine Beeren sind reif geworden. Da haben
wir die reife Frucht der Feindschaft wider Gott, die
 jene bringen, die die Stellung des Vorrechts inne
hatten, aber nur in die dunkle Nacht des Abfalls
hinausgegangen sind. Judas war der grosse Abtrünnige,
und mit dem Kaufpreis seiner Verräterei wurde
der Blut Acker gekauft; er blieb ein ernstes Zeugnis
wieder an, einzahlt nicht der Tatsache, dass er an seinen
eigenen Arsch gegangen war. Apostelgeschichte 1.19-25 wenn
VERS 20 unseres Kapitels erfüllt ist, wird es einen
anderen schrecklichen "Akeldama, das ist Blutacker,"
geben nämlich die endgültige Zerstörung der stolzen
Gegner Gottes und seines Gesalbten.)Vergleiche
Jesaja 63 + 1-6)

Offenbarung  Kapitel 15
Charles Andrew Coates
Seite 207
Hier  haben wir die Einleitung zu einer Reihe
von Plagen, in denen der Grimm Gottes vollendet"
ist. Das Ausgiessen der den sieben Enkeln gegebenen
sieben goldenen Schalen ist die letzte Heimsuchung des
göttlichen Zorns vor der endgültigen Abrechnung mit
allem Bösen auf Erden.      Diese Gerichte kommen
besonders über die, die das Malzeichen des Tieres
haben, und über dessen Thron (Kapitel 16.2 u. 10): aber

Seite 208
vor dem Hereinbrechen derselben sehen wir eine für
die Segnung gesicherte Schar.
        Das gläserne Meer, auf dem diese Schar steht,
 hat Beziehung zum gegossenen Meer des Tempels.
(1. Könige 7.23; 2. Chronika 4.2 ) die Priester hatten
ihre Hände und Füsse zu waschen, damit der heilige
Dienst Gottes durch keine Befleckung gehindert werde.
Das Wasser zur Reinigung ist jetzt unerlässlich. Das
gegossene Meer fasste 2000 Bath 1. Könige 7,26)
und stand auf zwölf Rindern, die nach Norden,
Westen, Süden und Osten schauten; das deutete auf
die Verwaltung sittlicher Reinigung für die ganze
Welt hin, sie war allen zugänglich, wo immer man
ihrer bedurfte.  Fühlen wir nicht, wie nötig eine
solche Fürsorge ist? Könnten wir uns mit Flecken
des Fleisches oder der Welt auf uns wohlfühlen? oder
könnten wir passend und frei sein für den Dienst
Gottes ohne sittliche Reinigung? Die Reinigung des
Waschbeckens geht weiter als die das Bewusstsein, dass
Gott uns vergeben hat; es handelt sich dabei um die
Beseitigung des sittlichen Schandflecks, den wir uns
zugezogen hatten. Dies kommt durch die Anwendung
des Todes Christie auf uns doch das Wort zustande,
das uns zum Selbstgericht führt, und dadurch, dass
wir das, was uns befleckt hat, in unserem Wandel
von uns weisen.

      Doch für die auf dem gläsernen Meer Stehenden
besteht hinfort keine Notwendigkeit zur sittlichen Rei-
nigung mehr.   Der Umstand, dass es mit Feuer
gemischt" ist, mag ein Gedenkeichen an das Feuer
der Prüfung sein, durch die Ihr Glaube gegangen ist;
aber sie hatten die Probe bestanden und waren zu

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Lob und Herrlichkeit und Ehre erfunden worden.
(1. Petrus 1.7) Und der kristalline Untergrund, auf
dem die Füsse dieser Siegreichen Heiligen standen,
redet vom dauernden Reinheit und Fleckenlosigkeit --
dort werden sie sich nie mehr eine Befleckung zuziehen.
         Sie haben "Hafen Gottes." Ihre Fähigkeit, zu
preisen, ist mannigfacher Art, sie umfasst viele Töne,
aber sie alle kommen durch Gottes Kraft zustande.
Harfen setzen auf Seiten derer, die sie gebrauchen,
Geschicklichkeit voraus, solche müssen fähig sein, die
verschiedenen Töne mit Einsicht hervorzubringen, damit
ein vollkommener Wohlklang entsteht. Wir
brauchen nicht zu denken, dass die Heiligen, von denen
hier die Rede ist, in dieser Hinsicht geschickter sind, als
ich die heiligen der Versammlung sein sollten. Paulus
war ein sehr geschickter geistlicher Tonkünstler; er
sagte: ich will lobsingen mit dem Geiste, aber ich will
auch lobsingen mit dem Verstande. (1. Korinther 14.15).
Viele Liter sind blosse menschlichen Gefühlsäusserungen,
sie entbehren der Kennzeichen der "Harfen
Gottes."  Ein geschickter Hafenspieler schlägt den
rechten Ton im rechten Augenblick an; und wie wichtig
ist das, wenn sich die Heiligen als Versammlung
zusammenfinden! Wir sollten es verstehen, den Ton
anzuschlagen, der in Einklang mit den jeweiligen
Bewegung steht, die der Geist in den Herzen hervorbringt,
so dass der Lobgesang aufrechterhalten und
weitergeführt wird. Sogar ein lieblicher Harfenton
kann einen Missklang erzeugen, wenn er zur unrechten
Zeit oder nicht im Einklang mit den übrigen Tönen
 angeschlagen wird!
        Die Hafensänger auf dem Gläsernen Meere
Seite  210
"singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und
das Lied Lammes."  Wie Israel vor alters haben
sie eine göttliche Befreiung erfahren und sind imstande,
sie im  Gesang zu feiern. 2. Mose 15 und Offenbarung 15
geben uns den ersten und letzten Gesang in der
Heiligen Schrift, und dessen Gegenstand ist derselbe,
nämlich die Befreiung des Volkes Gottes doch göttliche
Macht, die sich auf die Erlösung doch Blut
gründet.   Seine grossen und wunderbaren Werke, die
Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit seiner Wege als
"König der Nationen" werden gefeiert; auf Harfen
Gottes können Sie das alles zum Ausdruck bringen.
Sie tun das was zu einer Zeit, wo das Tier die Weltherrschaft
an sich gerissen hatte, Ihnen jedoch ist Gott "der
König der Nationen".   Das ist ein weit mehr
umfassend Titel als der "König Israels, darin
tritt uns gegen, dass sich das Reich Gottes über die
ganze Welt erstreckt; und die Tatsache, dass ER
der, Herr, Gott, der Allmächtige, ist sichert  Seinen
schliesslichen Triumph über jeden Feind. "Heilig" in Vers
4 ist ein Wort, dass in Apostelgeschichte 13 Vers 34 mit
Barmherzigkeiten übersetzt ist, es erscheint von Heiligkeit
 in Verbindung mit den Gnadenwegen und dem Erbarmen
Gottes zu reden, ich werde in Apostelgeschichte 2.27 und 13.35 auf
Christum angewendet, wo ER  "dein Heiliger (oder
Barmherziger) genannt wird ---  Gottes Erbarmen ist ein
heiliges Erbarmen.

       Dann heisst es, "deine Gerechtigkeiten sind offenbar
geworden."     Diese Heiligen haben die schrecklichsten
Tage, die je auf Erden waren, durchgemacht, wahrscheinlich
sind sie ihres Zeugnisses halber geschlachtet
worden; doch sie sind im Stande zusammen zu sagen dass Gottes

Seite   211
Gerechtigkeiten offenbar geworden sind, sie haben IHN
in jeder Einzelheit treu erfunden, treu jedem Worte,
das er geäussert hat. Sie haben zum Beispiel die Wahrheit
dessen, was in den Psalmen geschrieben steht,
erfahren, die ja im hohen Masse für heiligen geschrieben
wurden, die sich wie die in Tagen der Drangsal
befanden.   Sie werden durch die Übungen und Prüfungen
gegangen sein, die Psalmen in Blick auf
die Betrüger, Bedrücker  und die Täter der Gesetzlosigkeit
schildern, und dazu durch jene die den aller niederdrücken
und schwersten, Kummer ausmachen,
nämlich die durch das Bewusstsein der eigenen Sünde.
Dennoch hat sie sich Ihnen jedes Wort als wahr erwiesen,
das Gott den Glauben und der Hoffnung Seines
geprüften und unterdrückten Volkes zum Halt gegeben
hat.

Das sind Gottes "Gerechtigkeiten". Er ist
seinem Wort und seinem Volke immer treu
gewesen und wird es auch immer sein. Es ist unser
Vorrecht, Seine Treue jetzt zu kennen und sie zu
erfahren; alle die ihm vertrauen, werden das gewiss
lich erfahren. Das Wort: trachtet… zuerst nach
dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit"
(Mattheus  6.33) besagt, dass wir, wenn wir unter Gottes
Herrschaft kommen, erfahren werden, dass er durch-
aus so gut ist, wie  Sein Wort es uns sagt. Seine
"Gerechtigkeiten" treten uns im einzelnen entgegen,
da das Wort in der Mehrzahl steht; es handelt sich
um die unzähligen Offenbarungen seiner Treue.
Wer IHM vertrauen lernt und seine Treue unter
solchen Umständen, die unter der Herrschaft des
Tieres, erfährt, dem wird ein tiefer empfunden,

Seite  212
inniger Ton in Lobgesang eigen sein, als ihn die
haben können, die nie durch solche Widerwertigkeiten
gegangen sind, wie zum Beispiel die im Tausendjährigen
Reich Geboren.   Für jedwedes Ungemach, das wir
erduldet, werden wir eine gerechte Belohnung empfangen.
Das tritt uns in Kapitel 20.4 entgegen, wo wir
diese Heiligen lebendig sehen und sie 1000 Jahre
 mit dem Christus herrschen.

       Dann wurde "der Tempel der Hütte des Zeugnisses
 in den Himmel geöffnet. In Kapitel 11
 wurde darin die Bundeslade gesehen (Vers 19) damit
 die Heiligen verständen, dass Gottes Bund der Segnung
in Christo im Himmel gesichert war; doch hier
handelt es sich lediglich um Gericht, und deshalb sehen
wir da keine Bundeslade.    Der Tempel wurde mit
Rauch erfüllt von der Herrlichkeit Gottes und von
seiner Macht.     Der Tempel wurde geöffnet, damit
die sieben Engel mit ihren "sieben plagen…, den
letzten", herauskommen konnten. Das Gericht ist
das letzte, wozu Gott greift; ER hält damit so lange
zurück bis ein weiterer Aufschub nicht mehr Erbarmen,
sondern Glückseligkeit gegen das gesetzlose Böse sein
würde. Gott kann unmöglich zulassen, dass die
Halsstarrigkeit und Verkehrtheit  seiner gefallen
Geschöpfe dauernd ungehinderten Fortgang nehmen.


Offenbarung Kp 16 CAC
Seite 213

        das Gericht geht hier vom Tempel aus, und so
sehen wir keine Bundeslade wie in Kapitel elf Vers 19; wir
kommen damit zum letzten Einschreiten Gottes gegen
offenen Aufruhr und Abfall, bevor er alles durch "den
Donner Seiner Macht (Hiob 26.14) hinwegtut. Die
sieben Engel kamen hier aus den Tempel hervor,
angetan mit reiner, glänzender Leinwand, um die
Brüste gegürtet mit Goldenen Gürteln. (Kapitel 15.6)

   Das deutet auf das, was sich vor Gott in sittlicher
Hinsicht geziemt, und auf göttliche Gerechtigkeit; alles
im Reiche des Tieres steht im Gegensatz dazu und
muss deshalb unter Gericht kommen.

      Als der erste Engel seine Schale auf die Erde
ausgoss, kam ein böses und schlimmes Geschwür an
die Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten,
und die sein Bild anbeten".  Ich denke, in gewissen
Sinne wird die Bosheit der Menschen ihr eigenes
Strafgericht.  Das können wir sogar schon jetzt in der
Regiierung Gottes sehen; was einem Menschen zum
Fallstrick ist, wird es seine Geisel.
  So ist es sogar
beim Volk Gottes; wenn du oder ich leicht durch
etwas zu Fall kommen und darin nicht im Selbst-
gerecht wandeln, so wird uns die sicher zur Zucht-
rute werden. "Deshalb werden sie essen von der
Frucht ihres Weges und mit ihren eigenen Ratschlägen
gesättigt werden. Sprüche 1. 31
.)    Ich zweifle nicht
daran, dass dieser Grundsatz in den öffentlichen Wegen
Gottes zur Durchführung kommt, so dass, um das-
willen der Mensch die Wahrheit und Gerechtigkeit
und Gott aufgibt, seine Zuchtrute wird. Der Mensch

 Seite 214…

wird gerade unter dem zu zu leiden haben, dem sein

Herz nachjagt. Dies ist eine sehr ernste Warnung
an uns. Die Wirksamkeit des menschlichen Willens
wird die Quelle seines Elends.
 Wenn die Menschen
die ganze Wahrheit und Gerechtigkeit und Erkenntnis
Gottes aufgeben, werden sie in unsägliches Elend
geraten.
    Die Grundsätze, die hierzu führen, sind heute
schon am Werke, "schon ist das Geheimnis der
Gesetzlosigkeit wirksam», sagt der Apostel. 2. Thes 2.7.)
Das Ziel der Wünsche so vieler ist es  heute, sich dem
was sie lieben, ohne Rückhalt hinzugeben.  Neulich
fuhr ein Zug durch diese Stadt, und aus einem seiner Fenster
ragte eine Fahne mit der Inschrift:
kein Gott kein Herr!   Die Folge dieses Grundsatzes wird
namenloses Elend werden; "es wird ein Böses und
schlimmes Geschwür" an den Menschen erzeigen.
Anstatt dass der Mensch, wenn man seine eigenen Wege
geht, Befriedigung Ruhe und Glückseligkeit erlangt,
wird ihm das zum Schrecklichsten werden, was sich je
zutrug. Es ist ein eitler Wahn, anzunehmen, dass es
unter dem Tiere und dem Antichristen irgendwelche
wahre Glückseligkeit geben wird.   Ich glaube nicht,
dass eine einzige der Hoffnungen, die die Menschen
hegen, wenn Sie diese beiden grossen Werkzeuge
Satans aufnehmen, in Erfüllung gehen wird.
Zweifellos werden dann viele erklären, wie auch heute
schon einige, dass das grosse Hindernis menschlichen
Glücks und der Freiheit, der Zwang des Willens
Gottes und göttlicher Anordnungen sei. Und die
Menschen werden das glauben, sich aber dann unter
einer wahrhaft schrecklichen Zwangsherrschaft befinden

Seite 215…

und in solchem Elend, wie ist die Welt nie zuvor
gesehen hat.
 Und der zweite [Engel] goss seine Schale aus
auf das Meer und es wurde zu Blut, wie von einem
Toten, und jede lebendige Seele starb alles, was in
dem Meere war. Und der dritte goss seine Schale
aus auf die Ströme die Wasserquellen und sie
wurden zu Blut». "Das Meer" scheint ein Bild von
dem allenthalben zu findenden allgemeinen Zustand
der Menschen zu sein; Die Ströme und die Wasser-
quellen stellen das das, was unter gewöhnlichen Ver-
hältnissen für die Menschen eine Wohltat ist, sie sind
die Quellen natürlich Erfrischung. Was von Gott kommt,
ist dem Menschen zuträglich. Seine Herrschaft
in der Welt ist eine Wohltat für die Menschen;
ebenso sein Gesetz, soweit dessen Bestimmungen aner
kannt werden; auch seine Verordnungen über die
Ehe und die natürlichen Verwandtschaftsbeziehungen.
Wohltätigkeit, Güte, Freundschaft tragen zur Glück-
seligkeit der Menschen bei. Dabei denke ich nur an
die natürlichen Umstände des menschlichen Lebens auf
Erden, nicht an die Bekehrung. Die Verhältnisse
unter einer gerechten Regierung sind den Menschen
zuträglich. Was auch zur Aufrechterhaltung der Un-
verletzlichkeit dessen dient, was Gott in unseren natür-
lichen Verwandtschaftsbeziehungen oder in Verbin-
dung mit der Verantwortlichkeit gehe ich in den Nächsten
eingesetzt hat oder anerkennt, das ist eine Wasser-
quelle.   Das Werk des Gesetzes. ... geschrieben in
ihrem Herzen, (Römer 2.15).  dient dazu, das zu tun,
was dem Menschen als Geschöpf hiniesen dienlich ist.
      Doch unter dem "Gesetzlosen" wird der böse Geist

Seite 216
des Götzendienstes zurückkehren noch sieben anderen
Geistern, böser als er selbst, und sie werden hinein-
gehen und das selbst wohnen, und das Letzte jenes
Menschen wird Ärger als das Erste. Matthäus 12.43-45.)
    Unter solchen Umständen wird alles, was
an sich heilsam und von Gott ist, verdorben werden.
Wenn Gott aus allem ausgeschlossen wird, so ist die
Folge, dass der Mensch alles verdirbt, bis es ihm
zum Ekel wird
.  Ich denke, wir können sogar heute
schon Beispiele einen solchen Zustande sehen: die
Menschen geben sich dem was sie Vergnügen nennen,
auf jede erdenkbar verderbte Art hin, oft wird Ihnen
dann alles so zum Ekel, dass das Grab eines Selbst-
mörders das Ende davon ist.

      Wir alle sind mit 2. Timotheus 3 vertraut, aber
vielleicht haben wir es noch nicht eingehend genug als
ein Bild von der Zeit erwogen, wo die Ströme und
Wasserquellen zu Blut werden.
   Daran können wir
ermessen wie weit der Mensch heutzutage schon in
diese Richtung fortgeschritten ist. Lesen wir das
erst einmal recht bedächtig, damit uns dessen ganze Furcht-
barkeit zum Bewusstsein kommt: "Dieses aber wisse,
dass in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein
werden; denn die Menschen werden eigenliebig sein,
geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den
Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, ohne natürliche
Liebe, unversöhnlich, Verleumdung, unenthaltsam,
grausam das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, auf-
geblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott,
die eigene Formen der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber
verleugnen".
Bedenken wir dass diese Worte den Zustand


Seite 217
innerhalb des christlichen Bekenntnis es vor der Ent-
rückung der Kirche beschreiben! Wenn es vor der
Entrückung schon soweit kommt, was wir dann erst
unter der Herrschaft des Tieres stattfinden? Wir
können uns daraus verlassen, dass dann alles was Gott
sein Dasein verdankte und zum wahren Wohlbefinden



        Als der dritte Engel seine Schale ausgegossen
hatte, erfolgen zwei feierlich ernste Aussprüche. Der
"Engel der Wasser» redet zu essen und sagt:
Du bist gerecht, der da ist und da war der Heilige,
dass du also geurteilt hast. Denn Blut von Heiligen
und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du
Ihnen zu trinken gegeben; Sie sind es wert. Es ist
lehrreich zu wissen, dass es eine solche Person wie
"den  Engel der Wasser gibt", einen, den die Verwal-
tung dessen unterstellt ist, was in natürlicher Hinsicht
der Erfrischung und dem Wohlbefinden des Menschen
dient; er kann diese schreckliche Heimsuchung nicht
sehen ohne auf deren Gerechtigkeit hinzuweisen. Gott
hat den Menschen, Seiner Vorsehung gemäss, Ströme
und Wasserfällen gegeben, aber er hat ihn auch

 Seite 218.

 Geistliche Ströme und Wasserquellen in Seinen "Heiligen
und Propheten" gegeben; die Menschen jedoch
hatten sie buchstäblich in Blut verwandelt, indem sie
sie töteten; als gerechte Strafe dafür mussten sie nun
trinken, was der Tod in sittlicher Hinsicht war. Das
Wort "wert" oder "würdig" kommt in diesem Buche
in verschiedenen Beziehungen vor, aber in keiner so
feierlichen ernsten wegen dieser  -----   sie sind es würdig".
         Dann redet der Altar. Gesehen haben wir
den Altar schon verschiedentlich in diesem Buchen, aber
nie zuvor haben wir Ihnen gehört!    Er spricht sein
ernst «Ja"   Der Altar erinnert uns an Christum
im Tode, darum, dass Gott der Sünde halber verherrlicht
wurde, auf dass für solche, die sündige Menschen
gewesen waren, der Weg, IHM zu nahen, geöffnet
werde.    Doch nun sagte Alter: Ja, Herr Gott,
Allmächtiger, wahrhaftig und gerecht sind deine Ge-
richte".   Der Tod Christi hat dargetan dass Gott die
Sünde nicht dulden kann, Und wenn er sie in Seinem
Erbarmen gegen die Menschen im Tode seines Opfers
gerichtet hat, sofort gerade diese Tatsache, dass
Sein gerechtes Gericht die Unbussfertigen treffen muss.
        Und der vierte goss seine Schale aus auf die
Sonne; und es wurde ihr gegeben, die Menschen mit
Feuer zu versengen. Die Sonne stellt die höchste
Obergewalt des in Frage stehenden Schauplatzes da,
und das ist hier das Reich des Tieres. Ich fasse das
dahin auf, dass die oberste Gewalt den Menschen so
zu schaffen machen und sie bedrücken wird, dass sie
gleichsam von ihr versengt werden. "Und der fünfte
goss seine Schale aus auf den Thron des Tieres; und
sein Reich wurde verfinstert; und zerbissen ihre

Seite  219
Zungen vor Pein.. . Welch eine fürchterliche Folge
der Aufrichtung des Zehnstaatenbundes der Nationen
und der Vereinigung von allem unter einem grossen
kaiserlichen Haupte! (Siehe Kapitel 17.12 und 13). Das
Reich des Tieres wird verfinstert werden; ich be-
zweifle, dass es in ihm irgendwelche wahre Menschen-
freundlichkeit gibt.    Wenn die Herrschaft satanischer Ur-
sprungs und ebensolchen Wesensart Ist, so wird sie
weder durch Gerechtigkeit noch Erbarmen gekenn-
zeichnet; Waisen und Krankenhäuser und andere An-
stalten, die zur Linderung menschlichen Elends dienen,
sind die Folge des Einflusses des Christentums.
  
Von Christo heisst es: er wird dein Volk richten
in Gerechtigkeit, und deine Elende nach....
er wird retten die Kinder der Armen und den Bedrücker
zertreten.... Er wird sich erbarmen des Ge-
ringen und des Armen und die Seele der Armen
wird er treten: von Bedrückung Gewalttat wird
err ihre Seelen erlösen, und ja Blut wird teurer sein
in seinen Augen. (Ps 72. 2.4 13 u 14.) Der
Antichrist jedoch, obwohl darin, dass er zwei Hörner hat
"gleich einem Lamme  eine gewisse Nachahmung
Christi liegt, "redet wie ein Drache", von ihm heisst
es: er "warf die Wahrheit zu Boden"; und er wird
erstaunliches Verderben anrichten,… und er wird
Starke und das Volk der Heiligen verderben. .... Und
durch seine Klugheit wird der Trug in seiner Hand
gelingen; und er wird in seinem Herzen grosstun"
Daniel 8.12.24u.25 "Wer ihm Anerkennung zollt,
dem wird er viel Ehre erweisen, und er wird ihm
Herrschaft verleihen über die vielen und das Land
austeilen zum Lohne"   (Daniel 11.39) Die Wesens-

Seite 220…

art des Tieres erhält hinreichend daraus, dass es als
politische Macht grosse eiserne Zähne hatten, es
frass und zermalmte,  und was übrigblieb, zertrat es
mit seinen Füssen (Daniel 7.7), und was die Heiligen
anbelangt so macht es Krieg mit Ihnen und tötete sie
das wird eine zeit unablässiger Verfolgung sein.
     Gottes Zorn wird das Reich des Tieres heimsuchen,
so dass die Menschen vor grosser Hitze versengt
werden und ihre Zungen vor Pein zerbeisse; doch sie
werden dabei keine Empfindung der Reue haben, sie
werden den Namen Gottes, den Gott des Himmels,
lästern.     Naht Sich Gott den Menschen in Gnade,
wie ER es heute tut,  so verachtet das der Mensch;
handelt er im Gericht, so lästert er IHN --- wir tun
gut das zu beachten. Sie werden nicht leugnen, dass
ein Gott ist, sie werden IHN aber voller erbitterter
Feindschaft lästern. Sie werden Gott dann geradeso
ihres Elendes halber Tadeln, wie sie ihn heute tadelnn,
wo doch alles Elend nur der Ausfluss ihrer eigenen
Gesetzlosigkeit ist. Es ist sehr ernst, dass Millionen
von denen, die heute auf Erden leben, in der Zukunft
durch diese Gerichte gehen müssen.
       Und der sechste goss seine Schale aus auf den
grossen Strom Euphrat; und sein Wasser vertrocknete,
auf dass der Weg der Könige von Sonnenaufgang
her  bereitet würde.  Der Euphrat bildet die Grenze
zwischen der westlichen und östlichen Welt; jene
Schranke wir im Blick auf die Versammlung der
Könige der ganzen Erde an den Ort der auf he-
bräisch Armaggedon heisst", beseitigt werden. Die
Anzeichen davon können wir jetzt schon wahrnehmen:
die Teilnahme Japans an der Weltpolitik und das

Seite 221…

Erwachen des Ostens im allgemeinen sind offenkundige
Tatsachen.
          Wenn nun die sechste Schale ausgegossen ist, so
erfolgt eine vereinte Anstrengung von seiten des
Drachen, des Tieres und des falschen Propheten, die
Mächte der Welt für jene letzten grossen Kampf zu
mustern, der den letzten, verzweifelten Versuch dar-
stellt, die Erde in Besitz zu halten, damit Christus sie
nicht zum Erbfall bekäme. Der falsche Prophet
wird seinen ganzen Einfluss auf die abtrünnigen
Juden aufbieten, das Tier wird die vereinten Mächte
der römischen Erde auf reizen, und Gog udn Magog
werden sich von Norden her wie eine gewaltige Flut
heranwälzen   ----- ein ungeheurer Staatenbund  von
Nation ist nur von dem einen Gedanken dem einen
Vorhaben erfüllt, alles, was von Gott ist, zu ver-
nichten, damit Menschen, vom Abgrund gestählt, die
Erde besitzen. Das wird eine grosse Ansammlung
von Menschen in offenem Aufruhr wider Gott sein,
die in herausfordert. Sie werden ihre Hand aus-
strecken wieder Gott und sich selbst wieder den Allmäch-
tigen stärken (Hiob 15 .25+26) aber es wird ihr
eigenes Verderben werden.  Satanische Kräfte werden
das Werkzeug, sie zu versammeln, sein, und also ver-
sammelt, wird der Zustand ihrer Herzen offenbar
werden; Gottes Hand aber ist hinter allem -- ER  hat
sie zum Gericht versammelt. Die Propheten des
Alten Testaments reden von verschiedenen Gesichts-
punkten aus hierüber.
     Gerade an dieser Stelle haben wir eine kleine
Einschaltung, eine Stimme redet für alle, die Ohren
haben zu hören, es ist die Stimme Jesu: Siehe

Seite 222…

Ich komme wie ein Dieb.   Glückseligkeit der das wacht
 und seine Kleider bewahrt, auf dass er nicht nackt
wandle oh man so eine Schande sehe! Er wird der
Welt gänzlich unerwartet kommen; doch es wird solche
geben, die den Glauben und das Zeugnis Jesus haben,
und der wachsame Heilige wird seine Kleider bewah-
ren. In der Welt wird nichts als nacktes Fleisch zu
sehen sein, d.h. Fleisch, dass seine wahre Wesensart
offen zeigt. Doch angesichts einer solchen schrecklichen
Blossstellung ist der Heilige glückselig, wenn er wacht
und seine Kleider bewahrt, damit nichts vom Fleische
zu sehen ist --- das ist ein Wort, dass uns ebenso wie
jenen gilt.
       "Und der siebten Klasse seine Schale aus auf die
Luft."   Die ganze Lebenslust der Welt wird ein
Gepräge annehmen dass die Folge des Gerichts
Gottes ist.   Es gibt eine sittliche Lebenslust, deren
Fürst jetzt Satan ist, denn er ist der Fürst "der Ge-
walt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den
Söhnen des Ungehorsams. Epheser 2.2.  Das ist die
Lebenslust, die die Söhne des Ungehorsams atmen:
Sie macht ihren Lebensodem aus, sie tun "den Willen
des Fleisches und die Gedanken, und das ist der
Beweis, dass sie von Natur Kinder des Zonen sind.
(Epheser 2.3). Das wird nach dem Ausgiessen der siebten
Schale völlig zu Tage treten und unter den offenbaren
Zorn Gottes kommen. Und es gegen eine
laute Stimme aus von dem Tempel des Himmels,
von dem Throne welche sprach: es ist geschehen.
Die letzte Stunde 6000-jähriger Gesetzlosigkeit
ist gekommen, dass lange aufgeschobene Gericht,
 die Zeit, wo gegen alles Böse vorgegangen wird, ist da.

Seite 223.

welch eine ernster Gegensatz zu dem "Es ist vollbracht"
 des Kreuzes!
      Dann lesen wir: "und ein grosses Erdbeben ge-
schah desgleichen nicht geschehen, seitdem die Men-
schen auf der Erde waren; es war eine grosse Um-
kehrung, als man sie erlebt hatte. "Die grosse Stadt"
wurde zerteilt. In diesem Buche werden zwei Städte
gross genannt, die eine ist Jerusalem als das geist-
ich Sodom und Ägypten geworden war (Kapitel 11.8)
und die andere ist Babylon, wo selbst der Abfall der
Nationen zum Abschluss kommt. Gott wird die grosse
Stadt vor ihrer gänzlichen Zerstörung in drei Teile
teilen: das besagt, dass Gott die Einheit dessen, was
der Mensch aufrichten sucht, zerstören wird, wie er
zu Babel tat. Sein Gericht wird alles menschliche
Streben nach Einheit treffen, sei es in der religiösen
oder politischen Welt.

" Und die Städte der Nationen fielen". Städte
sind Mittelpunkte der Politik und des Handels; ihr
Fall deutet auf den Zusammenbruch von allem hin,
worauf der Bau und der gegenwärtigen Welt ruht -- ihrer
Regierung, das Vertrauen, was die Grundlage ihres
Handels ist, und ihre ganze gesellschaftliche Ordnung
zerfällt.
       Und die grosse Babylon kam ins Gedächtnis vor
Gott, ihr den Kelch des Weines des Grimmes seines
Zorns zu geben. Die nächsten zwei Kapitel geben
uns viel Einzelheiten über diese besonderen Gegen-
stand der Rache Gottes.

Offenbarung Kp 17 CAC

 Seite 224  
       In Kapitel 21 zeigt "einer von den Engeln", welche
die sieben Schalen hatten, voll der letzten sieben Plagen,
dem Johannes "die Braut, das Weib des
Lammes (Vers 9) an diesem Kapitel zeigt ihm  einer
von ebendiesen Engeln "das Urteil über die grosse
Hure.   Der Gegensatz zwischen beiden muss die Auf-
merksamkeit eines jeden Lesers auf sich ziehen.

        Die eine ist die wahre Kirche --- sie ist heilig
himmlisch und erhellt von der Herrlichkeit Gottes; die
andere ist "gross", aber untreu und verderbt, Sie
sitzt auf den vielen Wassern, die der Engel mit den
Worten erklärt: "Die Wasser die du sahst, wo die
Hure sitzt,  sind Völker und Volksmengen und Nationen
und Sprachen. (V15), und damit ist deren Bedeutung
nicht unsicher; das zeigt uns auch den
grossen Umfang ihres Einflusses. Doch sie beeinflusst
nicht nur Völker sondern Könige, es heisst: "mit der
die Könige der Erde Hurerei getrieben haben. Sie
hatten Leckerbissen für Könige und Höfe, die den
Aufenthalt bei ihr wertvoll erscheinen liessen, und so
machten sie ihr den Hof, um sich dadurch ihre Gunst zu
sichern. Auf diese Weise hat sie ihren Reichtum und
ihre Herrlichkeit dadurch vermerkt, dass sie andern das
angebot, was sie anzog, gerade so wie Tyrus das auch
eine Hure genannt wird (Jes. 23) es mit seinem
Handeln tat (Hes 27.) Aber all solche Einflüsse in
der Welt muss auf Kosten der Treue gegen Christum
gehen, er kann nur erlangt werden durch Untreue der
Stellung, gegenüber, die die Kirche als ein leidender


225 225…
Zeuge für einen verworfenen Christus inne hat: sie
ist eine grosse Hure"
   "Die auf der Erde wohnen sind trunken geworden
von dem Weine ihrer Hurerei".    Sie hat die Menschen
unter dem Einfluss des Götzendienstes gebracht,
und das ist Gott, nach der vollen Offenbarung Seiner
Selbst in Seinem Sohne und nach der Gabe der Heiligen
Geistes, durch den seine Liebe in die Herzen
der Gläubigen ausgeschlossen ward, besonders verhasst.
Ein derartiger Götzendienst ist unendlich schlimmer
als der der Heiden.

      "Und er führte mich im Geiste hinweg in eine
Wüste ---  welch ein Gegensatz zu dem hohen Stand-
orte von Kapitel  21.10!  Die Wüste ist ein angemessener
Schauplatz für das, was keine Erfrischung oder geistliche
Speise hervorbringt!  All die Pracht Babylons
ist, obwohl es den Gipfel des menschlichen Stolzes
und menschlicher Herrlichkeit darstellt, in sittlicher
Hinsicht eine Wüste  ----  dort gibt es keine Quellen der
Erfrischung.
     "Und ich sah ein Weib auf einem scharlachroten
Tiere sitzen, voll Namen der Lästerung, das sieben
Köpfe um zehn Hörner hatte". Dieses Tier ist also
das erste Tier Kapitel 13, es ist das Staatenge-
bilde des wiedererstehenden Römischen Reiches in
seiner letzten Gestalt, der von zehn Königreichen, ent-
sprechend den zehen Zehen des Bildes von Daniel 2.
Das Weib ist das verderbte religiöse Gebilde. Das
Tier ist eine gotteslästerliche Macht; Es lässt das
Weib auf sich sitzen, solange es einem Zwecke dient,
aber Ende wird es die grosse Hure hassen und sie öde
und nackt machen, und ihr Fleisch fressen und sie mit

Seite 226

Feuer verbrennen Vers 16 Babylon wird vielleicht
nie wieder solchen Einfluss erlangen, wie es Ihn
gehabt hat. Eine sogenannte "Kirche" die Ansehen
und Einfluss unter den Menschen hat, ist den Regierungen
nützlich.    Doch ich zweifle nicht daran, dass
die irdischen Mächte religiösen Anmassungen immer
mehr abgeneigt werden und im Grunde genommen
"die Hure hassen», wenn sie ihr auch noch eine Zeit-
lang einem Platz einräumen.
     " Und das Weib war bekleidet mit Purpur und
Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen
und Perlen. Sie besass da Herrlichkeit, wo Christus
geschmäht und verworfen wurde. Es ist wirklich ein
Meisterstück Satans, dass das, was ich die Kirche
nennt, der Gipfel der Herrlichkeit der Welt werden
konnte. Der hier erwähnte Prunk wird oft als ein
Bild von dem gebraucht, was göttlichen Wert und
göttliche Schönheit besitzt, aber auf "der Mutter der
Huren und der Gräuel der Erde» (Vers 5)  kann ja nur
eine fleischliche und weltliche Herrlichkeit und Anzie-
hungskraft darstellen. Der goldene Becher oder
Kelch in ihrer Hand ist "voll Greuel und Uneinig-
keit ihrer Hurerei.
      Der Segen dieses Kapitels liegt grösstenteils in
den Gegensätzen, die es uns nahelegt.  Man kann
kaum an den Kelch an der Hand der Hure denken,
ohne an des Herrn Kelch erinnert zu werden.
(1.Korinther 10.21) im Griechischen steht in beiden Schrift-
stellen dasselbe Wort.  Sein Kelch ist voll von den
Segnung des neuen Bundes, dem göttlichen
 und geistlichen Teil seiner Heiligen; er redet von
der Vergebung der Sünden und der Erkenntnis des

Seite 227

durch  den Tod seines Sohnes in Liebe geoffenbarten
Gottes; er ist voll geistlichen Segnung, die alle
durch die Erlösung gesichert und in einem auferstan
denen und verherrlichten den Heiland zu erkennen sind;
er gibt dem Gewissen Frieden und dem Herzen göttliche
Befriedigung und Freude. ---Doch der Kelch
der Hure ist voller Gräuel ---  ein Wort, das in
der Schrift gewöhnlich für das gebraucht wird was
mit dem Götzendienst zusammen hängt, d.h. er
ist der Dämonen Kelch. 1. Korinther 10.21) Weiter
enthält er die "Unreinigkeit ihrer Hurerei"; da sie
selbst untreu ist, kann sie die Menschen nur unter den
Einfluss unheiliger Vertrautheit mit der Welt bringen.
       Babylon begann mit Nimrod (1. Mose 11). es
ist der alte Sitzt der Herrlichkeit und des Ehrgeizes
des Menschen und der Unabhängigkeit von Gott.
 Abraham wurde aus dem Lande, wo Babel errichtet,
worden war, berufen, um den Gott der Herrlichkeit
kennen zu lernen und auf dessen Stadt zu warten. Es
ist schrecklich, daran zu denken, dass all die Grundge-
danken Babylons in bekennenden Christentum zur
Entfaltung kommen; sie werden dort, nachdem jedes
lebendige Glied Christie doch die Entrückung heraus-
genommen ist, zum völligen Abschluss gelangen. Doch
all die sittlichen Wesenszüge Babylons sind jetzt schon
vorhanden, und wo immer sie zu finden sind, sollten
sie vom Volke Gottes gerichtet und gemieden werden.
      Dann lesen wir weiter: und ich sah das Weib
trunken von dem Blut der Heiligen und von dem
Blute der Zeugen Jesu. Wir können nicht erstaunt
darüber sein, dass ich Johannes, als er sie sah "mit
grosser Verwunderung über sie verwunderte. Er

Seite 228

hatte sich nicht gewundert, als er den Drachen, das
Tier oder den Antichristen sah ---  sie im Böses tun zu
erblicken, war das ja kein Wunder; aber das, was
den Namen Christie getragen hatte, in einem derartigen
Zustand zu sehen, musste ihn in Erstaunen setzen. Er
hatte ihr das Urteil des Herrn über den Götzendienst und
die Verderbnis, die in den Versammlungen keimte
und sich entwickelte, kennengelernt (Kapitel 2 und 3): er
hatte erfahren, was es war, ein Diotrephes in der
Versammlung herrschen zu sehen der seine Macht-
befugniss nicht anerkannte und die Treuen aus der
Versammlung stiess (3. Johannes 9+10) aber er konnte
es kaum fassen, dass je ein solcher Zustand, wir er in
Offenbarung 17 und 18 beschrieben wird, eintreten
könne.

      Nun die Geschichte der Christenheit vor uns
liegt wissen wir, wie getreu das Bild ist; und wir
können verstehen, was an jedem schrecklichen Tage der
Zukunft geschehen wird, wenn es, wie in Thyatira,
nicht länger mehr ein Überrest von wahren Heiligen
geben wird, um inmitten der Verderbnis ringsumher
eine göttliche Wesenszüge zu wahren. Sogar in
diesem grossen bekennenden Körperschaften, die am
meisten verderbt waren, sei es die im Osten oder im
Westen, sind immer viele wahre Heiligen gewesen, und
sind es noch; doch in den Tagen von Offenbarung 17
und 18 wird dies nicht mehr der Fall sein, denn dann
sind alle heiligen der Versammlung entrückt. Der
Ruf: "Gehet aus ihr hinaus, mein Volk, auf dass ihr
nicht ihre Sünden mitteilhaftig  werdet, und auf dass
ihr nicht empfanget  wird von ihrem Plagen (Kapitel 18.4)
ergeht heute an alle, die sich in etwas befinden an

Seite 229

dem sie die Züge in Babylons wahrnehmen können, und
er ist auch eine Warnung an die Heiligen die sich
nach der Entrückung der Kirche auf Erden befinden.
      Auf die Verwunderung des Johannes ihnen sagt
ihm der Engeln das Geheimnis des Weibes und des
Tieres dass sie trägt.    Das Tier ist das durch satan-
ische Macht wiedererstandene römische Reich; es
steigt aus dem Abgrunde herauf, es war und ist nicht
und wird da sein (Vers 8). Die auf der Erde wohnen,
werden sich über das wiedererstandene Tier verwundern.
Die sieben Berge, auf denen das Weib sitzt,"
sind eine leichtverständliche Anspielung auf Rom. Doch
das Tier wird nicht wieder heraufsteigen, um eine
lange Lebensdauer zu haben: ich steigt herauf und geht
ins Verderben. (Vers 8und 11) Die zehn Hörner
empfangen "Gewalt wie Könige ...eine  Stunde
mit dem Tieren; Ihre Zeit ist ihnen sehr kurz bemessen,
sie läuft ab, wenn der Himmel geöffnet wird und der
König der Könige und der Herr der Herren, gefolgt von
den Kriegsheeren,, die in dem Himmel sind, hervor-
tritt. (Kapitel 19 Vers 16 und Vers 14). Die letzte Tat des Tieres
und der ihm verbündeten Könige und ihrer Heere ist,
sich zu versammeln, um wider das Lamm bei dessen
Erscheinen Krieg zu führen. Der Ausgang dieses
Kampfes ist, das Lamm wird sie überwinden, und
 ihr Los wird in Kapitel 19 Vers 20 und 21 geschildert.
      Doch vor die Sonne ihrer letzten Tag des offenen
Aufruhrs wird Gott die zehn Hörner und dass Tier
dazu benutzen, die Hure zu zerstören; das verderbte
religiöse Gebilde wir doch weltliche Macht zugrunde
gerichtet werden.   "Und die zehn Hörner, die du
sahest, und das Tier, diese werden die Hure hassen

Seite 230  
und werden sie öde und nackt machen, und werden ihr
Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen. Wie
vollständig beherrscht Gott doch alles! Obschon darin,
dass die zehn Könige den Tiere ihre Macht und Ge-
walt geben (Vers 12 und 13), der Gipfel der Gesetzlosig-
keit des Menschen liegt, und der völlige Abfall obrig-
keitliche Gewalt, so sehen wir, wie alles in dem Willen
Gottes dienen muss; sogar deren Einmütigkeit wird
auf Gott zurückgeführt: "Denn Gott hat in ihre
Herzen gegeben seinen Sinn zu tun, und einen Sinn
zu tun… bis die Worte Gottes vollbracht sein
werden.* Es ist dem Herzen ein unermesslicher Halt,
zu sehen, dass sogar Satan selbst Gottes Diener ist,
und sein Tun nur Gottes Wort erfüllt. Dieser
grosse Triumph Satans, diese ungeheure Machtver-
einigung, die sehr umfangreiche Bund von Nationen,
wird Gottes Worte erfüllen und sein lange aufge-
schobenes Gericht an der verhassten Hure vollziehen.
Das gibt einen ein tiefes Bewusstsein davon, die
völlig alles der mächtigen Hand Gottes untersteht.
Er lässt diese grosse Vereinigung der geeinten kaiser-
lichen Macht Seiner eigenen Vorsätze halber zu, um
das Gericht der grossen Hure herbeizuführen. Wir
können uns darauf verlassen, dass das, was Christi
Namen nur trägt, um IHN zu verunreinigen Gott am
verhasstesten ist. Nichts in der ganzen Schrift wird
als ein solcher Gegenstand des Abscheus Gottes, des
Himmels und der Heiligen geschildert, wie Babylon:
und weil sie auf schändlicher Weise Könige und Völker
zu beherrschen sucht, so hat Gott angeordnet, dass
sie von ihrer Hand zerstört werden soll.
         In unserem Kapitel steht ein Vers, der in heiligem

Seite 231
Gegensatz zu allem steht, was die grosse Hure kenn-
zeichnet, er lautet: und geh mit ihm, sind Berufene
und Auserwählte und Treue. Wie gesegnet ist es,
an eine solche Schar zu denken! Es wird solche geben,
die mit ihm in der Herrlichkeit sind; doch ehe sie mit
Ihm dort sind, sind sie mit ihm hienieden in Schmach
und Verwerfung gewesen. Sie waren tadellos und
lauter... unbescholtene Kinder Gottes, inmitten
eines vertreten und verkehrten Geschlechts; sie haben
als Lichter in der Welt geschienen, nicht als solche
die irdische oder weltliche Herrlichkeit tragen, sondern
die sittliche Schönheit dessen, was himmlisch ist, und
sie haben nicht den Lüsten der Menschen gedient oder
sie durch Götzendienst verfärbt, sondern haben das
Wort des Lebens dargestellt. (Philipper 2.15 +16).
       Solche sind "Berufene" gewesen; sie waren, der
Unumschränktheit der Liebe und das Erbarmens Gottes
gemäss, die Gegenstände Seiner mächtigen und durch-
greifenden Wirksamkeit. Sie sind, wie auch Abraham,
aus der götzendienerischen Babel herausgerufen
worden, um im Lichte des Gottes der Herrlichkeit zu
stehen, Fremdlinge und Gäste hinlegen zu sein und
auf Gottes Stadt zu warten. (Apg. 7.2; Heb. 11.13 u. 10)
    Wenn wir den Gott der Herrlichkeit wirklich
kennen so schliesst das den Götzendienst aus unsern
Herzen aus, und wir werden die Wesensart Seiner
Stadt verstehen; dann werden wir dort die fleisch-
liche Herrlichkeit Babylons nicht betrogen werden.
      Weiter sind die mit ihm "Auserwählte". Ich
fasse "auserwählt" hier als die Ausarbeitung des
Wohlgefallen auf, weil es nach Berufene kommt;
handelte es sich jedoch um die Ausarbeitung der Un-

Seite 232
umschränktheit, so würde diese an erster Stelle er-
wähnt worden sein. Christus ist Gottes Auserwählter
---der Gegenstand seiner Wonne und Auserwählung;
von IHM heisst es: "ich habe einen Auserwählten
erhöht aus dem Volke. (Psalm 89.19) Und die Heili-
gen werden dann im selben Sinne der Auserwählung Gottes
Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebte genannt,
wegen Seines Wohlgefallen an Ihnen. (Kolosser 3.12)
Als "Auserwählte Gottes" ziehen sie an: "herzliche
Erbarmen, Güte, Niedriggesinntheit Milde, Lang-
mut, einander ertragend und in gegenseitig ver-
gebend, wenn einer Klage hat wider den andern; wie
auch der Christus euch vergeben hat, also auch ihr,
 Zu diesem allem aber füget die Liebe, die das Band
der Vollkommenheit ist. Und der Friede des Christus
herrsche in euren Herzen, wozu ihr auch berufen
worden sein in einem Leibe: und seid dankbar.
(Kol. 3.12-15) Welch eine schöne Schilderung des
wahren Schmucks der Versammlung! Welch ein
Gegensatz zu, trunken von dem Blut der Heiligen
zu sein! Wenn die sittliche Lieblichkeit dessen unsere
Herzen in der Kraft des Geistes erfasst, so bewahrt
es uns davor, durch den unechten Schmuck Babylons
gefangengenommen zu werden.

     Zuletzt werden die heiligen mit ihm als Treue
bezeichnet.    Sie haben Christie Wort bewahrt und
Seinen Namen nicht verleugnet; sie haben den ihnen
anvertrauten Schatz ihm zum Gewinn verwandte und
den Glauben bewahrt. (Offb. 3.8; 2.Tim 1.14;
4.7). Solche Wesenszüge fehlen in Babylon gänz-
lich. Die grosse Hure ist in natürlicher Hinsicht
prächtig und fesselnd; die Braut dagegen ist anziehend,

Seite 233
weil sie in dem Wesen und der sittlichen Schönheit
Christie erscheint.   Diese Kapitel sind als eine gött-
liche Warnung vor einer götzendienerischen Körper-
schaft geschrieben worden, wo alles darauf abzielt,
das, was von Gott und von Christo ist, auszuschliessen.
Es ist schrecklich, so auch angemeldet zu betrachten, doch
es sollte uns in jeder Hinsicht zu den Gegensatz da-
von, zur Braut, dem Weibe des Lammes hinleiten.
       Die Kirche ist heilig und himmlisch, und ihre Ein-
flüsse sind göttlicher und lebensspendender Art; da sie
den Geist hat, besitzt sie Ströme lebendigen Wassers".
(Johannes 7.38) Es gibt einen Strom --- seine Bäche
erfreut die Stadt Gottes Psalm 46.4) --- nämlich die
Segensmacht des Geistes, die den Herzen der Heil-
igen alles das zu eigen macht, was die in der Gnade
der Erlösung offenbarte Gott ist, und dazu all die
Früchte der göttlichen Liebe.  Dort haben wir keine
Wüste, sondern den Garten Gottes. Die Reize
Babylons entbehren jeder göttlichen Wesenszug. Das
Anziehende, wonach wir trachten sollten, besteht darin,
imstande zu sein, das, was von Gott und von Christo
ist darzustellen. Wir brauchen keine Prachtbauten,
keine Tonkunstaufführungen und alles das, was sich
an den natürlichen Menschen wendet; aber wir sollten
danach streben, gottesfürchtigen Seelen anziehend zu
sein, durstige Seelen, die geistliche Bedürfnisse und
Übungen haben, sollten an uns etwas Anziehendes
finden. Die Versammlung ist der Kreis auf Erden,
wo Gott gekannt wird, wo der unausforschliche Reich-
tum des Christus zu finden ist (Epheser 3.8), und wo
der Heilige Geist wohnt: sie ist Gottes Start. Der
Gegensatz zwischen Babylon und Jerusalem ist

Seite 234 
in allen seinen Einzelheiten eine Aufforderung [zur
Treue] an uns.   Woran finden wir Wohlgefallen?
was pflegen und was offenbaren wir? Die Züge der
grossen Hure oder die der Braut?--- Wenn ich Nicht-
igem nachgehen und dem, was der Selbsterhöhung
dient, sei es bei mir selbst oder bei anderen, so ist das
der Weg Babylons.

Offenbarung Kp 18 CAC

Seite 234
       in Kapitel 17 bekommen wir die prophetische Ge-
schichte Babylons und ihr Schicksal, die geschichtlichen
Tatsachen werden angeführt; Kapitel 18 verbreitet
sich über ihren sittlichen  Zustand und die Folgen ihres
Sturzes.    Die Ankündigung des Engels in Vers 2:
"Gefallen, gefallen ist Babylon, die grosse", geht ihrem
tatsächlichen Sturze voraus; sie soll die Heiligen
dahin führen, dass sie in ihren Augen das ganze Lehrge-
bäude, das Babylon darstellt, gefallen ist, bevor dies
tatsächlich eintritt ---- schon heute sollte  sie dem Volk
Gottes etwas Verurteiltes sein. Infolgedessen er
geht hier der Ruf: "Gehend aus ihr hinaus mein Volk,
auf dass ihr nicht ihrer Sünde mitteilhaftig werdet,
und auf das ihr nicht empfanget von ihren Plagen"
(Vers 4)

     In Vers 2 ist von ihrem sittlichen Falle die Rede,
sie "ist eine Behausung von Dämonen geworden und ein
ein Gewahrsam jedes unreinen Geistes und Ge-
wahrsam jedes unreinen und gehassten Vogels".
Welch ein Gegensatz zu: "mit aufgebaut zu einer
Behausung Gottes im Geiste"!  (Epheser 2.22) Es gibt
ein Baum, der aus geistlichen Baustoff besteht worin

 235 235
Gottwohnt.   In der Versammlung ist, der Wahr-
heit zufolge, kein Platz für die Herrlichkeit des Men-
schen  ---  Gott wohnt da selbst.  Doch als der Heilige
Geist seinem Platz verlor und die Wahrheit, dass
Christus festgehalten wurde da begann in göttlichen
Dingen der menschliche Verstand in Tätigkeit zu
treten; dieser aber ist in seinem Wesen nach unheilig,
und so wurde der Weg zum Götzendienst gebahnt.
Heiligkeit können wir nur dadurch bewahren, dass wir
dem geistigen Raum geben. Babylon wird eine
Behausung von Dämonen und ein Gewahrsam jedes
unreinen Geist des; statt der heiligen Einflüsse, die
dort, wo Gott wohnt und sein Geist nicht betrübt ist,
zu finden sind, wird alles unrein.
        Die Frucht des Geistes… ist: Liebe, Freude,
Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue,
Sanftmut, Selbstbeherrschung. Galater 5.22. Zu
den Korinthern redet Paulus viel vom Kreuz und
im Geiste, weil das Kreuz den Menschen nach dem
Fleischer ausschliesst, und der Geist Gottes einführt.
Der Mensch nach dem Fleischer hat keinen Platz in der
Versammlung Gottes; seine Gedanken und seine
Art müssen ausgeschlossen werden, sonst öffnet er nur
dem Götzendienst die Tür, und dadurch kommen
Dämonen herein. Doch wenn Gott Seinen Platz
durch den Geist hat, so ist Kraft zur Aufbahrung da,
weil die Liebe vorhanden ist. Das Haus Gottes ist die
Versammlung des lebendigen Gott des; Gott wohnt
dort und ist daselbst in Bewegung, Seine Wirksam-
keit wird dort gekannt.    Ich hoffe, wir alle wünschen
mehr davon kennenzulernen. Was vom Menschen und

Seite 236
den Dämonen ist, kann nur dadurch draussen gehalten
werden, dass Gott und seinem Geiste Raum gegeben
wird.
     Es liegt mir sehr am Herzen, dass uns beim
Lesen dieses Kapitels die Wahrheit der Versamm
lung in all ihrer wirklichen Glückseligkeit vor Augen
tritt, das uns nichts anderes wird uns von Babylon
bewahren.   Die Tatsache, dass in diesem Kapitel ein
Ruf aus Babylon herauszukommen, ergeht, bestätigt
den Gedanken, dass hier alles in sittlicher Hinsicht
betrachtet wird.    Die Versammlung zu Korinth haben
wir am Anfang des Christentums, damals war die
Welt voller Götzendienst, und die heiligen daselbst
wurden aufgefordert, herauszukommen und sich abzu-
sondern (2. Korinther 6.17); in Offenbarung 18 dagegen
wird von den Heiligen gesagt, aus dem herauszukommen,
was im christlichen Bekenntnis verderbt
und götzendienerisch ist.

       Israels erste Untreue im Lande bestand darin,
dass Achan unter der Beute Jerichos "einen schönen
Mantel aus Sinear" ,sah,  und er gelüstete danach und
nahm an, der Mantel war babylonischen Ursprungs.
(Joshua 7.21). Was dem im Neuen Testament ent-
spricht, ist die Sünde von Ananias und Sappira
(Apostelgeschichte fünf). Es war nichts Schlechtes, das Geld zurück
zu behalten, ihre Sünde bestand vielmehr darin, unter
den Brüdern, infolge ihrer Selbstlosigkeit, ein höheres
Ansehen geniessen zu wollen, als dieser wirklich ent-
sprach, und um sich dieses zu sichern, sagen sie dem
Heiligen Geist; sie begehrten also ein babylonisches
Gewand.  Achan wollte in einem schönen Mantel
erscheinen, und Annanias und Sapphira wollten sich

Seite 237  
 mit der Herrlichkeit unechter Ergebenheit schmücken.
Das war der Anfang Babylons in der Versammlung.
Ich weiss, dass Eitelkeit und Hoffart in meinem
Fleischer sind; aber, wenn ich sie darin verurteile und
von mir weisen, so kann ich fortfahren, Christo zu
dienen, und werde von seinem Vater geehrt werden.
Wenn ich ihr aber Raum geben und ihr diene, so
komme ich unter den Einfluss dessen, was babylonisch ist.
     Wir sind in die Gemeinschaft des Sohnes Got-
tes berufen, in die Gemeinschaft des Leibes und Blut-
es Christie, in die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
und die Gemeinschaft der Brüder miteinander (1.
Korinther 1.9: 10: 16; 2. Kor13.13; 1. Johannes 1.7).  Alles
Babylonische trifft wie ein Schlag gerade die Wurzel
von alledem was verstrickt in eine Gemeinschaft,
die allem Geistlichen entgegen ist. Die Sünde Achans,
wie auch die Annanias und Sapphira traf ein ganz
einzigartiges  Gericht, als ob Gott Sein Volk von
Anbeginn sehr feierlich vor dem Eindringen des Ba-
bylonischen warnen wollte.     Wir haben Babylon in
sittlicher Hinsicht jetzt überall da zu richten, wo wir
es finden ----    sei es in uns selbst oder in dem christ-
lichen Bekenntnis.      Das Verlangen nach einer uns
nicht von Gott verliehenen Herrlichkeit ist der Ge-
danke, der Babylon zugrunde liegt. In der Versamml-
ung sehen wir den Keim davon in Apostelgeschichte 5,
dessen volle Entwicklung aber in Offenbarung 17
und 18.
      Babylon verherrlicht sich selbst und lebt in Prunk;
Christus verherrlich die Versammlung so dass sie
nicht nötig hat sich selbst zu verherrlichen. (Epheser 5
 27.)   Er hat ihr Seinen Geist gegeben, damit sie
Seite 238
Seinen Gedanken und Seinem Herzen gemäss sich
benehme uns Sein entsprechendes Gegenbild
sei, und so in jeder Eigenschaft gebildet werden, die in
Seinen Augen herrlich ist. Unser ganzes Verlangen
sollte dahin gehen, dem zu entsprechen, was die Ver-
sammlung in den Gedanken Christi ist. Ihre Wonne
ist es, Ihn zu verherrlichen.     Je mehr sie die Gedan-
ken Seiner Liebe kennenlernt, desto mehr verlangt sie
danach, Ihnen zu entsprechen. Eben weil die Herr-
lichkeit, die Christo der Kirche verliehen hat, nicht
gekannt wird kommt der Geist Babylons auf. Die
falschen Kirche verherrlicht sich an der Stätte selbst, wo
Er nicht ist; sie sitzt als Königin und ist keine Witwe
sie hat gar kein Empfinden darüber, Christi beraubt
zu sein.
      Die Versammlung ist in hienieden gelassen worden,
um die Gefährtin der Verwerfen Christi zu sein und
bis zu Seiner Rückkehr in Herrlichkeit von einem
leidenden Christus Zeugnis abzulegen. Sie ist eine
wirkliche Wittwe (1.Tim 5.5) da sie fühlt, dass
Christus hienieden gestorben ist, und dass er nicht hier
ist und hienieden nicht  begehrt wird. Wenn sich
unsere Seelen von dem genährt haben, was vom Haupte
kommt, so werden wir uns um willkürlich von dem ab,
was die Herrlichkeit des Menschen trägt und ihr
dient. Alles läuft einfach darauf hinaus, ob wir
Christum liebhaben. Die Gedanken und Zuneigung
der Braut drehen sich um Christum; ER ist in allem ihr
Massstab, ihr Herz ist IHM ergeben und seinen Ange-
legenheiten. Jedes Mal, wenn der Herr uns zusam-
menführt, Sein Mahl zu essen dient es IHM
dazu, uns von neuem unter dem Einfluss Seiner Liebe

Seite 239
zu bringen und uns zu unterweisen, welchen Platz die
Versammlung in Seinem Herzen hat. Und so können
wir jedes Mal in die Welt mit einem tiefen Bewusst-
sein davon hinaustreten, was es ist, der wahren
Wesensart einer Witwe gemäss hienieden zu sein.
       Rebecca nahmen einen Schleier und verhüllte sich.
Die Kirche verhüllt sich in dem Bewusstsein dessen, was
sie Christo ist; sie wünscht, dass nur ER  gesehen und
verherrlicht werden, und auf diese Weise offenbart sie
die wahre  Wesensart der Braut.   Sie hält Christum
als Haupt fest, schaut zu IHM mit Ehrfurcht und Zu-
neigung auf; sie empfängt von IHM  und entspricht
IHM im Herz und Sinn.  Gott kann herniederschauen
und in dieser Welt Herzen sehen, die Christum
schätzen die geübt sind IHM den ersten Platz zu
geben, IHM zu entsprechen und, wenn auch in schwachen
Masse, dass zum Ausdruck zu bringen, was von IHM
ist.    Möchte das Herz eines jeden von uns mehr denn
je zuvor darauf gerichtet sein, in der wahren Wesen-
sart der Braut erfunden zu werden.   Bald wird
Christus Sich Selbst aus eine verherrlichte Ver-
sammlungen darstellen, die nicht Flecken oder Runzel
oder dergleichen habe. (Epheser 5.27) Und nach
der Hochzeit des Lammes wird sie von Gott als "die
heilige Stadt Jerusalem Herr niederkommen, die Herr-
lichkeit Gottes habend,  um so das Licht der Erde im
Tausendjährigen Reich zu sein; das werden wir in
Kapitel 21 Vers 9 ansehen.
       Ein grosser Teil von Kapitel 18 handelt von der
Wehklagen der Könige der Erde und der Kaufleute
und der Überseehandel treibenden über den Fall Baby-
lons.  (Vers 9:11,17)   Es mag uns befremdend erschei-
nen,
Seite  240
… dass die weltliche Macht sie zerstört, und das den-
noch eine so allgemeine Wehklage über ihren Fall
stattfindet.     Ich denke, die Folgen ihrer Niederwer-
fung werden erst dann übersehen werden, wenn diese
Tat geschehen ist.    Sie hatte sich all die Herrlichkeit
und den Prunk der Welt zu eigen gemacht und hat im
hohen Masse zum gedeihen des Welthandels bei-
getragen.    Den Menschen wird es nicht eher klar
werden, wie sehr sie mit dem ganzen Aufbau der
Welt, in der Gesellschaft wie im Handel, verquickt
war, bis sie sie zerstört haben. Bitte denken wir,
welche Folgen die Zerstörung aller religiösen Bauwerke Euro-
pas und die Plünderung alles Kircheneigentums und
der vollständige Zusammen aller haben wird, die
ihr Teil in der religiösen Welt hatten und in Ver-
bindung mit ihr lebten!    Man wird das als einen
verhängnisvollen Schlag empfinden, der den Lebens-
nerv der ganzen Welt getroffen hat; aber es ist un-
möglich in ungeschehen zu machen.  Die Menschen
werden die Werkzeuge dieser Tat sein, doch die Zer-
störung Babylons ist ein Gericht Gottes, dass nicht
rückgängig gemacht werden kann.      "Sei fröhlich über
sie, du Himmel und ihr Heiligen und ihr Apostel und
ihr Propheten! denn Gott hat euer Urteil an ihr
vollzogen" (Vers 20)

Offenbarung Kp 19 CAC
Seite 241

    Die einleitenden Verse dieses Kapitels legen
uns nahe, welchen innigen Anteil der Himmel an der
Versammlung nimmt; er führt ihn zu einem dreifachen
"Halleluja" über das Gericht der grossen Hure. [RKK]
Und andererseits sehen wir die Freude des Himmels darüber,
dass die Hochzeit des Lammes gekommen ist, und dass sich
sein Weib bereitet hat.
          Ich stelle meinen eigenen Herzen und dem deinen
die Frage: haben wir ein zartes Empfinden gegen
alles, was die Versammlung verdirbt? Der Himmel
ist sehr empfindsam dagegen, und die Folge davon ist,
ein ungeheurer Ausbruch des Lobes, wenn all diese
Verderbnis unter Gericht kommt. Haben wir ein
gleiches Empfinden? Haben wir ein solches Bewusst-
sein von dem, was die Versammlung ist ----   als die
wunderbare Schar die am Tage der Verwerfung
Christi herausgerufen wurde, damit der Geist in ihr
wohne und sie das Gefäss sei worin die Liebe Gottes
und die Vollkommenheit Christie zum Ausdruck
gelangen sollten, ---    dass wir uns bei den Gedanken
freuen können, dass alles, was sie verderbt  hat, dem
Gericht verfällt?
     Die Zeit für die öffentliche Gerichte über alles dessen,
was im christlichen Bekenntnis falsch und götzen-
dienerisch ist, ist noch nicht gekommen; aber in sitt-
licher Hinsicht sollten wir derartiges schon gegen-
wärtig in unseren Seelen richten. Alles verderbte
Wesen sollte in unseren Herzen eine grosse Eifersucht
wecken. Die Versammlung wird im Herzen Christi,
all den Gedanken der göttlichen Liebe gemäss, liebevoll

Seite 242
geschätzt, und wenn wir gesehen haben, was sie als
die in Seinem Herzen Geschätzte ist, so wird uns das
gegen verderbliche Einflüsse sehr eifersüchtig machen
[Vergleiche 2. Korinther 11.2], und dann sind wir bereit,
Halleluja zu sagen, wenn wir sehen, dass solche Einflüsse
in sittlicher Hinsicht gerichtet werden. Wenn ich sehe,
dass ein Christ durch Gottes Gnade dazu erweckt wird,
irgendeinen verderblichen Einfluss, unter dem er stand,
oder der ein Flecken auf seinen gesellschaftlichen Be-
ziehungen war, zu richten und ihm zu entfliehen, so
kann ich mit Freuden sagen:  Halleluja!
   Der Himmel hat ein solches Bewusstsein von der
Herrlichkeit und Schönheit der Versammlung --- von
dem, was sie als das Weib des Lammes und die
Hütte Gottes sein sollte ----   dass ein mächtiges
"Halleluja!"  ertönt, wenn das, was die Verkörperung jeder
Verderbnis ist, gerichtet worden ist.   Die Menschen
auf Erden werden ob der Verwüstung Babels voller
Bestürzung sein, weil es verstanden hatte, die Herrlich-
keit und Wohlfahrt der Welt innig mit sich selbst zu
verknüpfen, aber der Himmel wird sich freuen. Gottes
Gericht an ihr wird das der Anlass sein, dass seine Rettung,
Herrlichkeit und macht in Erscheinung treten werden.
(Vers 1). Er kommt, um seine Schöpfung von jedem
bösen Einflüsse zu befreien, und geht dabei zuerst
gegen die grosse Hure vor. Die Erde von so etwas
freizumachen, ist in Wahrheit Gottes Rettung, wie
auch seine Herrlichkeit und Macht.
    Wir müssen damit beginnen, alles, was von
Babylon in unserem eigenen Herzen ist, zu richten. Ich
glaube nicht, dass es auch nur eine Verderbtheit in
 der Christenheit gibt deren Keim nicht nicht in meinem

Seite 243 

 eigenen Herzen finden könnte. Zum Beispiel macht Eitelkeit
und die Neigung, Ansehen oder Ehre hienieden
wo Christus verworfen und entehrt ward, zu suchen
gerade das Wesen Babylons aus. Wenn der Hoch-
mut des Lebens in mir wirkt, so habe ich das als
babylonisch zu richten; wir haben vor allem, was
Götzendienst ist, zu fliegen. Ich brauche kein Bild
oder ein Stück Brot anzubieten, um ein Götzendiener
zu werden; es kann da so manches andere aufkommen
und Gott den IHM gebührenden Platz in meinem
Herzen rauben.
      Zu Korinth redeten sie mit Zungen (d.h. in
fremden Sprachen), aber nicht zur Auferbauung der
Heiligen, sondern um sich selbst damit zu verherrlichen.
Paulus sucht sie dadurch zurechtzubringen, dass er sie
ermahnte, nach Liebe zu streben; Liebe denkt nicht
daran sich hervorzutun, sondern sie denkt an das Wohl
anderer. (1. Kor 14.1) So ermutigt er sie zu weis-
sagen, d.h. in einer solchen Weise zu reden, dass die
Gewissen in die Gegenwart Gottes kommen und durch
Sein Wort erforscht werden. Weissagen in
1. Kor.14 ist kein Regen über zukünftige Ereignisse, sondern
man lässt dabei das, was von Gott ist, auf die Hei-
ligen einwirken, damit eine einsichtige geistliche Übung
zustande kommt. Ich kann keinen anderen in die
Gegenwart Gottes bringen, wenn ich nicht selbst dort
bin.  Um zu weissagen, muss man bei Gott sein,
und das selbst verdorrt die Herrlichkeit des Menschen,
und das zerstört die Wurzeln Babylons.
      Paulus war ein ausgesprochener Teil der heiligen
Stadt, in kennzeichneten Durchsichtigkeit, göttliches
Licht und göttliche Herrlichkeit und die gänzliche Ab-

Seite 244
wesenheit von Selbsterhöhung. Er sagt: Ich will
aber sehr gerne alles verwenden und völlig verwendet
werden für eure Seelen. Wozu? Um einen gewissen
Platz bei den Heiligen zu erlangen, oder damit man
eine gute Meinung von ihm hatte? Nein! "Wenn
ich auch, ja überschwänglicher ich euch lieben, umso
weniger geliebt werde. (2. Kor 12.15) Das
ist nicht Babylon.   Betrachten wir nun im Gegensatz
hierzu Diotrephes: der gern unter ihnen der Erste
sein will. 3. Joh. 9 er ist in Wahrheit ein Teil
der grossen Hure.

      Es ist Gottes Rettung und Herrlichkeit und Macht,
wenn irgendein verderbter Einfluss unter Gericht
kommt. Das wird tatsächlich sehr bald geschehen,
aber Gott lässt gegenwärtig sein Licht darauf fallen,
damit es von seinem Wesen nach gerichtet werden.
Bedenken wir, was die Folge davon wäre, wenn heute
jeder verderbliche Grundsatz in den Zellen des Volkes
Gottes Gericht würde!  Dann würden alle Heiligen
in heiliger Liebe und Absonderung vom Bösen zu-
einander gezogen werden; die Kennzeichen der Ver-
sammlung ----  Heiligkeit, Wahrheit und Einheit ---
würden offenbar werden; Christus als HERR und
Haupt würde den IHM  zukommendem Platz haben,
und der Heilige Geist würde nicht betrübt werden:
Alles, was von Gott ist, würde ausstrahlen, und
Gottes Natur würde tätig sein und alle miteinander
verbinden.
      Und zum anderen Male sparen sie: Halleluja!
Und die Rauch stieg auf in die Zeitalter der Zeit-
alter" (Vers 3) Es scheint dass ein bleibendes Zeugnis
des gerechten Gerichts Gottes über die Hure vorhanden

Seite 245
sein wird, etwas, was dem letzten Verse von Jesaja
entspricht. Das ganze 1000-jährige Reich hindurch
wird ein Zeugnis des Gerichtes Gottes über die Ge-
setzlosen bestehen.

Die Ältesten und die vier lebendigen Wesen fügen
dem ihr "Armen, Halleluja! hinzu (Vers 4); das ist
die letzte Tat und Äusserung der Ältesten in diesem
Buche. Und schliesslich sagt eine Stimme aus dem
Throne: Lobet unseren Gott, alle seine Knechte, und
die ihr ihn fürchtet, die Kleinen und die Grossen!
Der Kreis des Lobgesang ist in Vers 1 sehr umfang-
reich, in Vers 4 wird er schon kleiner, und in Vers 5
schliesslich umfasst er nur noch eine Stimme. Nach der
vollbrachten Erlösung ist Christus der erste, der den
Lobgesang anstimmt, dann fällt die Versammlung ein,
 gefolgt von "der grossen Gemeinde", von Israel, und
schliesslich folgen "alle in der Erde" Psalm 22.22:
25 + 27) hier  jedoch ist die Reihenfolge umgekehrt.

   Sowie die grosse Hure gerichtet ist, tritt uns die
Braut entgegen.  Dann haben wir ein ungeheures
"Halleluja", um die Tatsache zu feiern: "der Herr,
unser Gott, der Allmächtige hat die Königsherrschaft
angetreten. Der, in dem Gott all seine Rechte als
"der glückselige und alleinige  Machthaber… Der
König der Könige und der HERR der Herren 1. Tim-
6.15) behauptet, trägt in siegreicher Macht hervor;
doch bevor ER das tut, wird im Himmel "die Hochzeit
des Lammes gefeiert. Die Braut, um die ER in leiden-
der Liebe geworben und sie so gewonnen, wie auch
durch alles das, was der Geist von IHM, während ER
im Himmel verborgen war, kundemacht hat, wird
dann mit ihm vereinigt werden. Durch Gottes Gnaden

Seite 246

und Macht ist die Zeit zwischen Seinem Tode und
Seinem Erscheinen fruchtbringend gewesen, ihr ver-
danken die Braut und die Heiligen ihr Dasein, die
nach der Entrückung unter den "Glückseligen" sein
werden, die geladen sind zum Hochzeitsmale des
Lammes.
      Durch leidende Liebe hat er das Herz Seiner
Braut gewonnen, und ihn königlicher Herrlichkeit wird
ER sie anerkennen und darstellen. Doch in erster Linie
ist sie für IHN SELBST da: es ist "die Hochzeit des
Lammes", und "sein Weib hat sich bereitet". Es
besteht eine Ähnlichkeit mit Psalm 45; was wir hier
finden ist jedoch persönlicher und inniger. Wir sehen
hier die Braut nicht bereit gemacht für die Öffentlich-
keit, sondern für IHN, ihr Gedanke dabei ist, IHM
wohlannehmlich zu sein, sein Herz zu befriedigen.
In Epheser 5  wird die Versammlung als das Weib
Christi, des gesalbten Menschen, betrachtet; dort
handelt es sich um die letzten Adam und die wahre
Eva. Hier jedoch ist er "das Lamm" ---der sanft-
mütige und heilige Dulder, der zur Herrlichkeit Gottes
in den Tod ging.   Mit dem Besitzer seines Weibes
empfängt er die Antwort auf Seine Leiden als das
Lamm.   die Tatsachen endlich, dass die Versammlung
"die Braut, das Weib des Lammes" ist, (Kapitel 21.9),
zeigt, dass sie IHM  in jener Eigenschaft ent-
spricht: sie ist durch geduldiges Leiden, angesichts
der Macht des Bösen zubereitet worden. Einem
Lamme gleich zu sein, gilt in dieser Welt nicht viel;
Menschen dieser Art erringen nicht die höchsten Stellen
hienieden.  Die Menschen nutzen das Lammeswesen
Christi dahin aus, IHM alles zu haben; Er ertrug

Seite 247

es geduldig "und wie ein Lamm, das stumm ist vor
seinen Scherer, und ER empfängt, der Wesensart
des Lammes entsprechend, ein Weib. Die Heiligen
sind berufen, geduldig zu leiden, und so werden sie im
Geiste passend, Gefährten des Lammes zu sein.

     Das Sein Weib "sich bereitet hat", deutet wahr-
scheinlich darauf hin, dass der Richterstuhl hinter ihr
liegt. Sie hat sein Urteil über alles in ihrem ver-
antwortlichen Pfade hienieden daselbst kennengelernt
und steht in vollkommenem Einvernehmen mit Ihm
betreffs alles dessen, was da Seinen Gedanken nicht
entsprach. Sie trägt  dann nichts alles, was Er aner-
kennt, und was Wert und Schönheit in seine Augen
besitz.
        Und es war ihr gegeben, dass sie sich kleide in
feine Leinwand, glänzend und rein; denn die feine
Leinwand sind die Gerechtigkeit in der Heiligen".
Ihren Schmuck verdankt sie gänzlich der Gnade, denn
er "ward ihr gegeben"; doch er ist eine Schönheit, die
durch den Geist Christi hienieden, angesichts von
Schwierigkeiten und Widerwärtigkeiten, zum Vor-
schein kam. Es gibt ein Gewand von Goldwirkerei"
(Psalm 45.13) worin uns, wie ich glaube, die Seite
der neuen Schöpfung entgegentritt, es ist dem Vor-
satz Gottes gemäss von ihm gewirkt, als seine Ant-
wort darauf, dass Christus für uns zur Sünde ge-
gemacht wurde. (2. Kor. 5.21)..  Hier dagegen haben
wir mehr das "Stickereigewand" [bundgewirkte
Gewand]  von Psalm 45.14,  was Stich für Stich dadurch
zustande kommt, dass die Heiligen die Frucht des
Lichts in aller Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahr-
heit hervorbringen. (Epheser. 5.9)... In diesem Sinne

Seite 248

arbeitet die Braut jetzt an ihrem Hochzeitskleid; es
ist der Ausfluss der Gegenwart des Geistes und die
Folge seiner Wirksamkeit in den Heiligen. Natür-
lich geht die Erzeugung des "goldgewirkten" und des
"bundgewirkten" Kleides Hand in Hand.

Wir sollten jetzt geübt sein, uns bereit zu machen,
und immer daran denken, passend für ihn zu sein.
Deshalb beeifen wir uns auch, ob einheimisch oder
ausheimisch, ihm wohlgefällig zu sein. (2. Kor. 5.9)
Wer die Liebe Christi erfasst, kommt zu dem Urteil,
"dass die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben,
sondern dem, der für sie gestorben ist und ist auf-
erweckt worden.  (2. Kor. 5.15).. Dann findet eine
Antwort des Herzens auf die Liebe Christi statt, und
das es nur recht und billig ist IHM zu leben, wird
anerkannt, das ist von Rechts wegen unsere Pflicht.
Jedem bisschen wahre Gerechtigkeit ist ein breut-
licher Zug eigenen, denn sie ist die Tat einer Verlobten,
sie geht aus Liebe zu Christi hervor.  Im Lichte
dessen kann man verstehen, wie "die Gerechtigkeit
der Heiligen» zum Hochzeitskleider des Weibes des
Lammes werden können; denn ein solches Gewand ist
zu dieser Gelegenheit wohlgeeignet.
     Wenn die Liebe Christi gekannt wird, findet das
seinen Ausdruck in unserem Handeln, und alles das
zusammen wir den Schmuck der Braut ausmachen; es
ist gesegnet, daran zu denken. Niemand kann ermessen,
welchen Wert eine geringfügige Tat für Christum hat,
wenn sie der Ausfluss der Liebe zu IHM ist. Wie
freute sich Jehova im Alten Testament über Sein
Volk, wo immer es auch nur im geringsten Seinen
Gedanken entsprach! ER konnte sagen: Ich habe dir

Seite 249.

gedacht die Zuneigung deiner Jugend, die Liebe
deines Brautstandes, dein Wandeln hinter mir her
in der Wüste. (Jer 2.2) Sie folgten IHM nach,
und dessen gedachte ER.   Das sollte unsere Herzen mit
Verlangen dem Herrn zu wenden, damit seine Liebe
in Frische und Kraft in unseren Herzen sei, damit im
Widerhall der Zuneigung "Gerechtigkeit" in uns
hervorgebracht werden.

 Ich möchte zu Erläuterung dieser Gerechtigkeit
auf Lukas 7.38. hinweisen. Die Tränen des
Weibes, dass sie ihm die Füsse damit wusch, sie mit
den Haaren ihres Haupt trocknete und dann mit
den Haaren ihre Hauptes trocknete und dann mit
Myrre salbte, alles das zeugt davon, dass sie "
viel geliebt" hat; Und diese ihre Liebe brachte gleichsam
eine ganze Traube gerechter Taten hervor. In Lukas 8.3.
werden dann gewisse Heilige mit Namen genannt
"und viele andere die ihm dienten mit ihrer Habe"

Er war ihre Herrlichkeit geworden. Und ich glaube
nicht, dass es zu weit geht, zu sagen, sie seien Seine
Herrlichkeit. (Vergleichen 2.Kor 8.23). Was sie taten,
waren "Gerechtigkeiten", und das Lamm hat Wonne
daran, Seinen Weib mit ihnen geschmeckt zu sehen.
     In Psalm 45 Vers 10+11 lesen wir: vergiss deines
Volkes und deines Vaters Hauses! Und der König
wird deine Schönheit begehren. Das gibt uns einen
anderen Anblick der Gerechtigkeit, nämlich die Schön-
heit der Absonderung für Christum und diese ist
Christo sehr anziehend. Weiter besteht Gerechtigkeit
darin, die Heiligen zu lieben, und deren Würstel ist,
DEN zu lieben, dem sie angehören. Wenn Christus
der Gegenstand des Herzens ist, so geht alle unsere
Tätigkeit aus unserer Beziehung zu ihm hervor; das

Seite 250

eigene Ich  ist ausgeschaltet, und etwas von dem wahren
Wesen und der Schönheit der Braut kommt ans Licht.
    Jeder kleine Dienst, jede Freundlichkeit, die aus
Liebe zu Christus hervorgeht, jedes Gebet für sein
Werk, jedes Mal, wenn wir dies Herrn Mal essen,
um das aufrecht zu erhalten, was ihm gebührt,
fügen wir diesen Gerechtigkeiten, geht das Weib des
Lammes am Tage seiner Hochzeit schmücken eine
hinzu.  Ich war tief ergriffen als ich die Inschrift
eines Denkmals las, dass man zwei Frauen in Schott-
land errichtet hatte, die den Zeugentod erlitten; in
ihr heisst es, sie starben," die Rechte Christi in Seiner
Versammlung aufrechtzuerhalten. Insoweit sich dies
bewahrheitet, war es eine edle Tat die Gerechtig-
keit. Man kann verstehen, wie angemessen es ist, dass
die Braut an jenem herrlichen Tag in der Zukunft im
Schmucke solche Taten hervortritt. Das aufrechtzu -
erhalten was Christo als Herrn und Haupt in Be-
ziehung zur Versammlung zu kommen, wird uns etwas
kosten; es bedeutet Schmach, anstatt mit einer Menge,
müssen wir mit wenigen gehen  ---- aber das alles wird
im rechten Lichte am Tage der Zukunft zum Vorschein
kommen.

    "Die Gerechtigkeit in der Heiligen sind keine
gesetzlichen Gerechtigkeiten, sondern das, was wir in
Beziehung zu Einem getan haben, den wir lieben.
"Herrlichkeit ist es Königstochter drinnen Psalm
45 .13, bezieht sich das, was sie in den königlichen
Gemächern ist, ehe sie heraus in die Öffentlichkeit
tritt.  Christus sieht die sittliche Schönheit der Ver-
sammlung schon jetzt, aber der Welt ist sich verborgen.
     Zu den "zum Hochzeitsmal des Lammes Ge-

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ladenen  gehören, wie ich glaube, die alttestamentlichen
Heiligen und alle die Heiligen im Himmel, die nicht
zur Braut gehören.  Jede Familie im Himmel wird
sich mit inniger Teilnahme Christo und der Versammlung
zu wenden, und in dem sie an der Freude dieser
Festfeier teilhaben, werden sie glückselig sein.
     Der Geist der Weissagung ist das Zeugnis
Jesu.  Das gibt uns den Schlüssel zu aller Weis-
sagung; sie ist das Zeugnis über die Menschenart, die
nach Gedanken Gottes ist. Das ist ungemein wichtig,
Wer die Weissagung studiert, wird oft ganz von den
Ereignissen in Anspruch genommen und geht des
Geistes davon verlustig.  Jesus ist der Mensch, den
Gott an den ihnen gebührenden Platz haben will,
und jede Menschenart, die ihm entgegen ist, muss
verschwinden.   Bedenken wir, dass alle Nationen, die
uns in der Weissagung entgegentreten, Gegenstände
Seines Gerichts sind!   Jeder von Ihnen kennzeichnet
irgendeinen Zug oder einige Züge, die Jesus ganz und
gar nicht entsprechen; deshalb kommen sie unter Ge-
richt. Wer wird nun gesegnet werden? Die Sanft-
mütigen, Demütigen, Barmherzigen, Gnädigen und
Gerechten  ---- also die wie Jesus sind! Der Name
Jesus redet von allem, was er in demütiger Gnade
und Gehorsam hienieden war ---von den Menschen,
an dem Gott Wohlgefallen fand. "Das Leben Jesu
umfasst ein Menschenleben, dass in den Zuständen
dieser Welt vollkommen der Herrlichkeit Gottes ent-
spricht. Der ganze Geist des prophetischen Wortes ist
ein Zeugnis von diesen Menschen. Gott steht ihm
Begriffen, jeden anderen Menschen hinwegzutun und
in der ganzen Welt das einzuführen was Jesus ent

Seite 252

spricht. Dieses zu sehen, macht alle Weissagung in
gewissem Sinne sehr einfach, und verleiht ihr in den
Augen derer eine grosse Anziehungskraft, denen der
Name Jesus lieb und teuer ist. Es ist unser Vor-
recht, unter den Brüdern zu sein, Die das Zeugnis
Jesu haben. Vers zehn.
      Das kommen Jesu bedeutet, Herrlichkeit Gott
in der Höhe er sollte sie auf alle Kosten aufrecht-
 erhalten; und es bedeutete, Frieden auf Erden, denn
in Jesu war nichts Unstimmigkeit, kein gesetzloser Wille,
der Freiheit darin suchten, dass er einen Lauf der
Sünde verfolgte; und es bedeutete, "an den Menschen
 ein Wohlgefallen», weil er ein Geschlecht nach Seiner
eigenen Ordnung haben würde. Lukas. 2.14.. Gott
möchte das wir das Zeugnis Jesu festhalten. All der
Hochmut und die Herrlichkeit des Menschen wird
verschwinden müssen, und Niedriggesinntheit, Gehor-
sam Abhängigkeit Vertrauen Liebe zu Gott und den
Menschen, und jede andere Gnade  und sittliche Schön-
heit, die in Jesus gesehen wurde, wird kommen. Die
Herrlichkeit des Sohnes des Menschen war es, als
das Weizenkorn in die Erde zu fallen und zu
sterben, auf dass er viel Frucht brächte. (Johannes 12.24.).
Durch seinen Tod wird er die Welt mit Frucht für
Gott füllen, mit Frucht derselben Wesensart und
Ordnung wie er selbst. Die in seinem Tode ge-
offenbarte Liebe wird diese Saat des Lebens in mensch-
lichen Herzen, so dass ein IHM ähnliches welches Geschlecht
hervor gebracht wird.
Das "Wort" trat einst voller Gnade und Wahr-
heit hervor. Gott kam den Menschen sehr nahe,
damit sie unter den Einfluss und die Anziehungskraft

Seite 253

Seiner Gnade  kämen, und durch die Aufnahme des
Wortes das Recht bekämen, Gottes Kinder zu
werden; doch nun tritt die nämliche Person, die "das
Wort" genannt wird (Vers 13), in siegreicher Macht
hervor, um Gerichte an seinen Feinden zu üben.
(Verse 11-16) .. Es ist sehr ernst, daran zu denken, dass der
Herr in dieser Hinsicht "Treu und Wahrhaftig"
genannt wird. Im Gericht Gottes herrscht keine Willkür,
es wird nach Treue und Gerechtigkeit sein und
notwendig dass unterwerfen und beiseite setzen, was
Gott entgegen ist: "ER richtet und führt Krieg in Ge-
rechtigkeit". Was von Gott ist, wird überwinden; es
war im Zeugnis gebracht worden, und die Menschen
haben es verlacht, aber es wird überwinden. Alles
wird von jeden Augen, die wie eine Feuer- Flamme
sind, erforscht werden. Gegenwärtig erforschen
Sie die Versammlungen, wie wir es in Kapitel zwei und drei
sehen; aber dann werden Sie die Nationen erforschen.
       In diesem Kapitel ist die Zeit gekommen, dasd
Diademe auf seinem Haupt es sind ---- in Kapitel
zwölf und 13 sehen wir solche auf den Köpfen des Drachen
 und den zehn Hörner des Tieres, ---,  doch der Fürst
dieser Welt soll nun öffentlich und vor allen Augen
hinaus geworfen werden.    Die ganze Macht des
Tieres --- das vereinte Können des Menschen in der
völligsten Entwicklung seiner Fähigkeiten, angefeuert
durch den Drachen  -----  soll überwältigt werden; alles
das ist eine widerrechtlich an sich gerissene Macht ---
die königlichen Rechte gehören Christo: die vielen Dia-
deme, die Zeichen oberhoheitlicher Gewalt, sind auf
dem Haupte des  Herrn Jesus.
     Er tritt hervor in seiner göttlichen Hoheit Er

Seite 254

hat einen unerschaffenen Namen, den niemand kennt,
als nur Er selbst; er redet von dem IHM persönlich
eigenen göttlichen Herrlichkeit, die kein erschaffenes
Wesen fassen kann. Sein im Blut getauchtes Gewand
steht im schrecklichen Gegensatz zu der Myrrhe und
Aloe und Kassia, die alle Seine Kleider kennzeichnen,
wenn ER das Reich in köstlichem Wohlgeruch einführt;
doch jenes Gewand geht notwendig diesem voraus,
und es redet vom schonungslosen Gericht alles dessen, was
für sein Reich unpassend ist. Die Bahn hierfür muss
freigemacht werden, und ich glaube, dass jeder, der
dem Gericht verfällt, überzeugt ist, dass er es verdient
hat. Das scharfe zweischneidiges Schwert, das aus
Seinem Munde hervorgeht, gebraucht ER jetzt, um
alles in seinen Heiligen zu erforschen und das, was
Gott entgegen ist, blosszustellen. Hebräer. 4.12.+ 13;
Offenbarung. 1.16; 2.12; dann aber wird es gebraucht
werden, die Nationen zu schlagen. Das bedeutet, so-
viel ich verstehe, dass den Menschen ihre Schuld nahe-
gebracht wird, sie werden, vielleicht zum ersten Male,
sehen, dass sie das Gericht verdient haben. Ihr wahrer
Zustand wird Ihnen dadurch durch die unerbittliche Schärfe
jendes Schwertes zum Bewusstsein gebracht, das dann
in göttlicher Machtvollkommenheit im Gericht vorgeht.
     Man hat dieses "den Gerichtskrieg" genannt, und
diesem folgt die Gerichtssitzung von Matheus 25,
wo der Sohn des Menschen auf seinem Throne der
Herrlichkeit sitzt und alle Nationen vor IHM ver-
sammelt werden. Das zeigt, dass es in der Welt
ausser denen, die unter dem Tiere und den Königen
der Erde in offene Feindschaft wider Christum stehen
werden, noch grosse Völkerscharen geben wird, die

Seite 255
nach der Zerstörung jener nach dem gerichtet werden,
wie sie die, die der Herr seine Brüder nennt (Mat 25.
40)., behandelt haben -- es sind dies seine jüd-
ischen Brüdern, die an jenem Tage die drei Träger Seines
Zeugnisses über die ganze Welt sein werden. Die
"Schafe" in diesem Gericht werden das irdische Reich
ererben, während die Böcke hingehen werden "in
das ewige Feuer das bereitet ist dem Teufel und
seinen Engeln, das wird ja endgültiges Gericht sein.
     Sein Weiden der Nation mit eiserner Rute
(Vers 15) steht mit dem Antritt seines Erbes in Ver-
bindung siehe (Psalm 2.8+9);  Offenbarung. 2.27, es ist die
Ausübung unumstrittener Obergewalt, um alles das
zu besitzen, was der Vater ihm gegeben hat. Das
Treten  der Kelter bedeutet, dass alles Aufrührerische
und Abtrünnige zermalmt wird.
       Dies alles hängt mit der Durchführung der dem
Herrn Jesus Christus zukommenden Rechte zusammen;
Er ist "König der Könige und Herr der Herren"
das ist der wahre Gedanke, der der kaiserlichen Macht
zugrunde liegt. Es ist sehr gesegnet zu sehen, dass jede
erdenkbare Würde nur deshalb aufkam, damit sie von
Christo beansprucht werden. Das haben wir in Kolosser 1
 Vers 16: "Denn durch ihn sind alle Dinge erschaffen wor-
den, die in den Himmeln und hier auf der Erde die
sichtbaren und unsichtbaren; dann werden einzelne
angeführt, nämlich: Throne oder Herrschaften oder
Fürstentümer oder Gewalten. Das alles sind Herr-
schafts und Würden Begriffe, die überhaupt nicht dem
Menschen ihr Dasein verdankten, sie sind vom Sohne
 der Liebe des Vaters erschaffen worden. Die Men-
schen mögen Würdenstellungen an sich gerissen haben,

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und Gott mag ihn in seiner WeltRegierung erlaubt
haben, sie zu bekleiden, aber alle solche Stellungen
sind "durch ihn und für ihn" erschaffen worden. Er
ist das Haupt jedes Fürstentums und jeder Gewalt
(Kolosser 2.10) und wird seine Rechte auf alles geltend
 machen und jede untergeordnete Würde kommt von
ihm. König der Könige und Herr der Herren ist
ein göttlicher Würden Begriff.  Soweit angängig, mag
das Tier ihn nachahmen; aber dieser Titel wird nie
so einen völligen Ausdruck finden, bis er auf den Ge-
wande  und der Hüfte des Gesalbten Gottes stehet


       Der Schluss dieses Kapitels zeigt uns, dass die
Erscheinung Christi dem Tiere und den Königen der
Erde der Anlass zur letzten verzweifelten Anstrengung
wird, sich seiner Oberhoheit zu widersetzen . Über
den Ausgang des Kampfes besteht keine Ungewissheit.
Wenn menschliche Heer zusammenstossen, findet ein
Kampf zur Erinnerung des Sieges statt,  aber in dieser
Schlacht hab wir nichts dem Ähnliches. Was den
Gesetzlosen betrifft, heisst es: den der Herr Jesus
verzehren wird doch den Hauch seines Mundes und
vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft.
(2.Thess 2.8) das Tier  und der falsche Prophet
werden dann ergriffen werden und ohne erst durch den Tod
zu gehen in den Feuersee geworfen "und die übrigen
werden mit dem Schwerte getötet, das aus dem
Munde dessen hervorging  der auf dem Pferd sass".
    Als ihm seine Feinde im Garten Gethsemane
entgegentraten, sagte Er "ich bin's", und sie wichen 
zurück und vielen zu Boden. (Johannes 18 Vers fünf und sechs)
Durch dieselbe Macht werden ihn nicht mehr ferner Zeit  alle
Seine Feinde umkommen. Die Welt in der wir

Seite 257
leben wird binnen kurzem der Schauplatz dieser
ernsten Machttaten des göttlichen Gerichts werden.
Gott will dadurch, dass er uns diese Einzelheiten mit-
teilt einen tiefen Eindruck bei uns hervor bringen; in
2. Petrus. 3.11 + 14) heisst es: welche solltet ihr sein
in heiligem Wandel und Gottseligkeit! ...  So befleissiget
 euch, ohne Flecken und tadellos von ihm erfunden
zu werden in Frieden".

Offenbarung Kp 20 CAC

Seite 257

Offenbarung Kapitel 20.
       Wir kommen nun zu den Ereignissen der Ge-
schichte dieser Welt. Satan wird gebunden; die
leidenden und hin geschlachteten Heiligen werden
lebendig gemacht und entschädigt, sie herrschen mit
Christo 1000 Jahre; danach findet, wenn Satan
gelöst wird, der letzte Ausbruch des Bösen statt und
dessen vollständige Niederwerfung durch göttliche
Macht; und schliesslich sehen wir den grossen weissen
Thron in der Ewigkeit aufgerichtet zum Gerichte
derer, die in ihren Sünden gestorben sind.
     Satan ist das böse Wesen, dass die unsichtbare
Haupt Triebfeder die ganze Geschichte menschlicher Bos-
heit hindurch gewesen ist, doch nach den Gerichte
seiner beiden Hauptvertreter des Tieres und des
falschen Propheten wird er 1000 Jahre gebun-
den werden. In den verschiedenen Namen, unter
denen er hier erwähnt wird, gelangt seine verschieden-
artige Wirksamkeit zum Ausdruck.
        Als der Drache suchte er das männliche Kind
und das Weib umzubringen, die jedes geboren hatten,
und auch den Überrest ihrer Samens. Unter diesem

Seite 258

Titel suchte er auch, die Herrschaftsrechte Christi an
sich zu reissen.     "Die alte Schlange" erinnert
uns an den Garten Eden und offenbart ihn als den
grossen Betrüger und Verführen, als den, der weiss,
wie er des Menschen Lüste zu erwecken und sich ihrer
zu bedienen hat, um über ihn Macht zu erlangen. Der
"Teufel" ist dann der grosse Verleumder und Ver-
schwender, der alle Zeitalter hindurch Gott Seinen
armen gefallen Geschöpfen gegenüber verleumdet
har, und der von jeher der Verkläger der Brüder
gewesen ist.   "Satan» ist der Widersacher oder
Gegner, der, der sich dem Tun Gottes immer mit all
seiner Macht bis zum äussersten widersetzt und es zu
hindern gesucht hat.    Was auch Gott tun mochte, Sa-
tan hat dem immer widerstanden und ist dagegen an-
gegangen, sowohl in der Welt als auch unter dem Volk
Gottes.    Es könnte kaum einen grösseren Betrug
geben als den, dass die alte Schlange den Menschen
überredet, dass sie überhaupt nicht bestehe. Leute, die
die Persönlichkeit des Teufels leugnen, sind selbst
lebendige Zeugen davon, wie er betrügen kann. Doch
die Zeit wird kommen, wo diese ganze Tätigkeit auf-
hören wird:  Satan wird gebunden und in den Ab-
grund geworfen werden.
    "Und ich sah Throne, und sie sassen darauf".
Welch ein Gegensatz trägt uns da entgegen! Satan
gebunden, und die heiligen auf dem Thronen! Da muss
man an das Wort denken: "Der Gott des Friedens
aber wird im kurzen den Satan unter euren Füssen
zertreten. (Römer 16 Vers 20) In Offenbarung 5.10 ist das
Herrschen  dieser Heiligen die Frucht der Erlösung
durch Blut -----  das Lamm ist es, dass alles dies zu 

Seite 259
Stande  gebracht und Es  allein ist würdig; hier aber
sitzen sie auf Thronen, eine gerechte Entschädigung
von Seiten Gottes für ihre Leiden. Sie werden
würdig geachtet… Des Reiches Gottes (2.Thess 1.5)
Denn sie sind um das Zeugnis  Jesu und um
des Wortes Gottes willen enthauptet worden. Sie
hatten das Tier nicht angebetet…, noch sein Bilde,
und das Malzeichen nicht angenommen… an ihre
Stirn und an ihre Hand. Sie haben das Zeugnis
des von Gott angenommen in Menschen während der
Zeit fortgesetzt, da der von Ihm verworfen Mensch
den Gipfel seiner Macht erreicht hatte, und haben dafür
sogar bis an den Tod gelitten. Die Menschen werden
diese Gesinnung ganz und gar von sich weisen und
solche enthaupten; doch sie werden auf Thronen sitzen,
und niemand wird Ihnen dieses, ihr Recht, streitig
machen können: denn sie haben in der treuen Auf-
rechterhaltung der Grundsätze, die während ihrer Re-
gierungszeit die herrschenden sein werden, bis in den
Tod gelitten.

      Die Heiligen der Versammlung kommen in diesem
Kapitel nicht davor, sondern die Blutzeugen in der -Drangsals-
Zeit.   Natürlich werden die Heiligen der Ver-
sammlung auch herrschen, und wir haben heute für
das Zeugnis Jesu und das war Gottes einzustehen.
Paulus sagt: allezeit das Sterben Jesu am Leibe
herumtragend, auf dass auch das Leben Jesu an
unserem Leibe offenbar werden. (2. Kor.4.10) Wenn
wir herrschen sollen wir die Frage unserer Befähi-
gung zu aufgeworfen. Über wie viele Städte könn-
test du für Christian herrschen? Was hast du in der
Schule Gottes gelernt, wo du auch du einen göttlichen

Seite 260

Einfluss auf andere ausüben von möchtest? Nur das
Wenige, was dir etwas gekostet hat, kommt da in
Betracht; wofür du gelitten hast, das kannst du ver-
walten. Die Verwaltung der zukünftigen Welt wird
vollkommen sein; kein Unbefestigter wird teil  daran
haben.     Dem Grundsatz nach ist das auch heute so;
der Herr sendet keine ungeeigneten Diener. Er gibt
Ihnen die geistliche Befähigung für den Dienst, den
sie verrichten sollen   ---- es ist das eine Befähigung, die
nicht an ihnen, sondern aus Gott  ist. Pauli drei
Jahre in Arabien, Petri l Entzückung auf dem Dach
sind Erläuterungen, wie Diener für ihr Werk zube-
reitet werden (Galater 1.17 und 18; Apostelgeschichte 10.9-23.)

Die Ereignisse von Lukas 8 waren eine wunderbare
Vorbereitung auf die Aussendung der Zwölfe im
nächsten Kapitel.    

          Auf diesem Wege der Erziehung
lernten die Jünger kennen, dass Christus imstande
war, die schwierigsten und hoffnungslosesten Fälle zu
behandeln, so dass sie ohne die geringste Besorgnis
hinaus gehen konnten. Was sie von ihm gelernt hatten,
befähigte sie zu ihrem Dienste. In diesem
Zusammenhang ist es wichtig zu beachten, dass diese
Heiligen in Offenbarung 20 sowohl mit dem Chri-
stus lebten als auch herrschten. Sie werden
mit Christoph im Leben vereinigt sein, und die mit Ihm
leben, sind auch geeignet, einen dem Seinen ähnlichen
Einfluss auszuüben, sie können also mit ihm herrschen.
    Priester Gottes und des Christus  (Vers 6) ist
etwas anderes wie "Priester seinem Gott und Vater"
in Kapitel 1.6  und "unserem Gott"  in Kapitel 5.10. Prie-
ster Seinem und unserem Gott geht auf die Priester-
dienst vor Gott, dagegen Priester Gottes und so weiter, mehr

 Seite261
auf ihre priesterliche Tätigkeit unter den Menschen.
Es wird dann eine Verwaltung der Hilfeleistung und
der priesterlichen Unterstützung geben, so dass das
Reich nicht in Eintreiben von Forderungen, sondern
in der Darreichung alles dessen besteht, was der
Mensch bedarf, um ihn in seinen Beziehungen zu Gott
und seinem Nächsten aufrechtzuerhalten. Was Gott
ist und was Christus ist, wird den Menschen im Dienste
nahegebracht werden. Sogar der Herr wird ein
"Priester sein auf seinem Throne» (Sacharias. 6.13)..
Wir werden auf einem Schauplatz der  Widerwär-
tigkeiten aufrechterhalten; sie auf einem solchen der
Segnung ---  nicht einmal dann werden sie sich allein
aufrechterhalten vermögen.

      Haben wir die Fähigkeit erlangt, zwischen Gutem
und Bösem zu unterscheiden, und leiden wir um der
Gerechtigkeit willen, so befähigt uns das, die Verwal-
tung von Königen aus zu üben; die Erfahrungen unsrer
eigenen Schwachheit und der Gnade Christi, die uns
aufrechterhält, lehrt uns sodann weiter, wie nötig
priesterliche Unterstützung ist.   Ich denke, Gott lehrt
uns in Berührung mit unseren Mitteiligen, ihnen priester-
lich durch einen Dienst des Trostes und der Unter-
stützung beizustehen. Melchisedek ist ein grosses Vor-
bild Christie als königlicher Priester, und er brachte Brot
und Wein heraus; er brachte den Unterstützungen und
Freude, die siegreich aus dem Kampf hervorgegangen
waren.   Das wird Christus am Tage der Zukunft
Seinen Heiligen auf der Erden gegenüber tun, die durch
den schrecklichen Kampf der Letzten Tage als Über-
winder gegangen sind.   Und die Heiligen, die mit
IHM herrschend einen Platz auf Thronen haben, wer -

Seite 262

 den auch am Priesterdienst den Menschen gegenüber
teilhaben und Priester Gottes und des Christus
sein. Christus wird seine königliche Macht in prie-
sterlichen Gnade ausüben, und seine Heiligen gleichen
IHM darin. In unseren Beziehungen zueinander
lernen wir jetzt, göttliche und geistliche Einflüsse auf
andere einwirken zu lassen darin kommt Herrschaft
zum Ausdruck; doch wir lernen auch alles das, was
in den Heiligen von Gott und von Christo ist, unter-
stützen ---- und das hat mit dem Priestertum zu tun:
das alles befähigt uns für den Platz, den wir in der
zukünftigen Welt ausfüllen werden.
     "Und wenn die 1000 Jahre vollendet sind"
wird noch ein letzter und schrecklicher Beweis von dem
entsetzlichen Zustand des gefallen Menschen gege-
ben.   In gewisser Hinsicht wird das furchtbarer sein
als irgendetwas vorher Geschehen ist, weil es  sich
über die ganze Erde hin erstreckt und eine Halsstarrig-
keit sondergleichen offenbart. Nicht etwa auf einem
begrenzten Flecken Landes, "sondern an den vier
Ecken der Erde" wird der Aufruf wider die Herr-
schaft Christie und der Heiligen ausbrechen. So-
bald Satan aus seinem Gefängnis losgelassen ist,
werden die Menschen weit und breit sofort bereit -
willig seinen Betrügereien entsprechen. Die Erweckung
der gesetzlosen Gelüste der Menschen wird sie zu
Feinden der heiligen und  gerechten Regierung des
Reiches Gottes machen.
    Mancher, mag das vielleicht fragen: "Wie ist es
möglich, dass man sich, wenn man die Glückseligkeit
der Herrschaft Christie erfahren hat, dann noch wider
IHN erheben kann? Doch haben wir nicht schon in

Seite 263
einem kleineren Kreise als dieser es wird, etwas
ebenso Schreckliches erfahren müssen? Haben wir nicht
gesehen, dass Kinder, die unter der schützenden Für-
sorge christlicher Eltern vor dem Bösen der Welt und
von manchen Fallstricken Satans bewahrt wurden, und
die sich in einem Kreise, wo sich der Einfluss Christi
bemerkbar machte, wohlzufühlen schienen, sowie sie
durch das, was die Welt Anziehendes zu bieten ver-
mag, auf die Probe gestellt wurden, völlig in die Welt
gingen?   Haben wir nicht auch solche kennengelernt,
die die Segnung in der Gnade zu geniessen und ihr
Teil und Glück in Christo mit Seinen Heiligen
zu finden schienen, und die dennoch in einen Zustand
gerieten, wo sie, zu mindestens eine Zeit lang, jede
göttliche Zurückhaltung von sich geworfen haben?
Haben wir weiter nicht aus eigener Erfahrung kennen-
gelernt, was unser Fleisch ist? Seine Widerspenstig-
keit mag aus unendlicher Gnade gezügelt worden
sein, aber wir kennen solche Wirksamkeit ihn uns.
Trotz allem was wir von dem schmecken durften, was
zum Haushalte des Glaubens gehört, wissen wir, dass
in unserem Fleischer nicht es Gutes wohnt. "Die Gesin-
nung des Fleisches ist Feindschaft… gegen Gott,
denn sie ist im Gesetz Gottes nicht untertan, denn sie
vermag es auch nicht" (Rö. 8.7) Nichts als Gnade
bewahrt einen jeden von uns, und einige tieferes Be-
wusstsein wir davon haben, desto sicherer sind wir.
     Gott wird Satan 1000 Jahre lang einkerkern,
 und da dann seine Betrügereien und Versuchung
aufgehört haben, werden sich viele Menschen der
Herrschaft Christi unterwerfen und ihre äusseren
Wohltaten geniessen ohne dabei von neuem geboren

 Seite 264
zu sein. Doch selbst 1000 Jahren der Segnung des
Reiches werden das Fleisch nicht verändern; Gott
lässt uns das klar sehen, damit wir nicht auf Fleisch
vertrauen. (Philipper 3.3) Weiter sollte das eine ernste
Übung bei uns hervorrufen, ob wir nun äusserlich mit
göttlichen Dinge vorangehen. Äussere Vorrechte
die christliche Eltern, die Glaubenstaufe,
die Teilnahme am Brotbrechen, der Umgang mit den Heiligen,
der häufige Dienst des Wortes  --  alles das bildet
keine Gewähr für die Segnung; es muss ein wirk-
liches Werk am Herzen und Gewissen stattfinden,
man muss es persönlich mit Gott zu tun haben.
    Vers 9 zeigt, dass sogar im Tausendjährigen Reich
die Heiligen beieinander sein werden, das geht
aus den Worten "das Heerlager der Heiligen" her-
vor. "Die geliebte Stadt ist, Jerusalem die Stadt,
 deren Name Jehova Schamma, d.h. Jehova  jhvh
 daselbst sein wird (Hesekiel 48 35) Die
Heiligen werden einen Anziehungsmittelpunkt Im
Tempel und der Stadt finden, gerade so wie die Stifts-
hütte der göttliche Mittelpunkt des Lagers in der
Wüste war. Den prophetischen Worte kann man ent-
nehmen, dass Gott besonders in Jerusalem und in
Israel wirken wird, und dass die Masse wahrhaft Be-
kehrter dort zu finden sein wird.   "Und dein Volk,
sie alle werden Gerechte sein, werden das Land besitzen
auf ewig der Spross meiner Pflanzungen das
Werk meiner Hände, damit ich verherrlicht werden.
(Jes 60.21)  Ganz Israel wird errettet werden,
wie geschrieben steht: es wird aus Zion der Erretter 
kommen, er wird die Gottlosigkeit den von Jakob abwen-
den. (Römer 11.26) .. Israel und Jerusalem inson-

Seite 265

derheit, wird der göttliche Mittelpunkt der Verwalt-
ung auf Erden sein, und deshalb dieser Angriff der
aufrührerischen Nationen.
      Mit der Zerstörung dieser Nation und dem
endgültigen Gericht Satans, der in den Feuersee ge-
worfen wird, endet die Geschichte der gegenwärtigen
Erde.  In Vers 11 kommen wir dann zu dem letzten,
ernsten Ereignis in Verbindung mit dieser Geschichte,
zu dem Gerichte der gottlosen Toten; dieses liegt
ausserhalb der Zeit, und seine Folgen sind ewig. Die
Erde und der Himmel fliegen vor dem Angesicht
Dessen, der auf dem grossen weissen Throne sitzt. Die
ganze bekannte Ordnung fällt, wie uns 2. Petrus 3.10
sagt, der Zerstörung durch Feuer anheim. Die
stoffliche Welt wird vergehen, aber die Personen, die
sie bewohnt haben, werden fortbestehen, um nach ihren
Werken Gerichte zu werden.

    Wie wenig erkennen die Menschen an, dass sie
Gott verantwortlich sind. Doch ihre Verantwortlich-
keit bleibt in Ewigkeit, sie können sie nicht von sich
abschütteln.     Die Menschen können jetzt, Gott sei
Dank, kennenlernen, dass ihre Verantwortlichkeit in
unendlicher Gnade entsprochen worden ist. wenn ihr
Gewissen darüber erwacht. Ihre Sünden können
vergeben, und alles, was wider sie war, kann ausge-
teilt werden, und sie empfangen den Geist als die
Kraft, das zu tun, was recht ist in Gottes Augen.
Doch wenn der Verantwortlichkeit des Menschen
nicht in Gnade begegnet worden ist, so muss über sie
im Gericht Rechenschaft gegeben werden. die vor
dem grossen weissen Throne stehen, sind solche, die
sich der Gerechtigkeit Gottes, als sie Ihnen in Gnade

 Seite 266 
kundgetan wurde, nicht unterworfen haben; es sind
die Verfluchten, die Unerretteten  von Karin an, die
Grossen und die Kleinen, keiner fehlt, und das Ge-
richt ist nach dem, was geschrieben war. Daraus,
dass "Bücher" erwähnt werden, da sehen wir, dass alles
planmässig und genau aufgezeichnet ist. Auch "ein
anderes Buch" ---- wird genannt ein ganz und gar
verschiedenes Buch, das Buch des Lebens; aber
wir lesen hier nichts vom Gericht derer, deren
Namen in diesem Buch stehen, nur gegen die, die
da rein nicht stehen, wird vorgegangen. Die ver-
storbenen Heiligen kommen überhaupt nicht in dieses
Gericht; zur Zeit dieses Gerichtes waren sie schon
lange auferweckt und haben mit Christo in verherr-
licht in Leibern 1000 Jahre geherrscht. "Die erste
Auferstehung ist die derer, die glückselig und heilig"
sind, von den "übrigen der Toten" aber heisst es,
dass sie nicht lebendig geworden, bis die 1000 Jahren
vollendet worden. Vers 5 +6)
      Und die Toten wurden gerichtet… Nach ihren
Werken. Die Grossen wir auch die Kleinen sind
da; das Meer und der Tod und der Hades  geben die
Toten, die in ihnen waren.     Und der Ausgang des
Gerichtes ist: "wenn jemand nicht geschrieben
wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den
Feuersee geworfen".   Es wird immer auf den sitt-
lichen Kennzeichen derer bestanden, deren Namen
im Buch des Lebens stehen. So sagt Paulus zum Beispiel
von Mitarbeitern, dass deren Namen im Buche
des Lebens sind (Philipp 4.3.) Das waren also solche,
die an demselben Werke wie Paulus teilhatten!
"Wer überwindet", dessen Namen sollte nicht aus-

Seite 267

gelöscht werden aus dem Buch des Lebens.
Kapitel 3.5. Die sich nicht über das Tier verwundern, noch
es anbeten, deren Namen sind darin geschrieben.
Kapitel 17.8 .13.8) Aus 2. Mose 32.32/33
und Psalm 69.28  können wir entnehmen, dass Sünder
aus diesem Buche ausgetilgt werden. Wir können
darauf rechnen, dass eine sittliche Wesensart, die Gott
wohlgefällt, immer in diesem Buch zu finden sein
wird.  Solche, deren Namen im Buch des Lebens
stehen, wandeln nicht in den sündigen Werken deret-
halben die Menschen ins Gericht kommen.

       Diese furchtbaren ewigen Wirklichkeiten werden
der Schrift mit wenigen und einfachen Worten
behandelt. Wir finden keinen Versuch, Sie dadurch
eindrucksvoll zu gestalten, dass bei der Schrecklichkeit
dessen, was alles das in sich begreift, verweilt wird,.
Es ist Gottes würde, dass er also redet. Er redet,
und er hat es nicht nötig, das nachdrücklich zu betonen,
was ER sagt. Diese inhaltschweren Worte sind
den Gewissen der Menschen überlassen. Nicht der
Strahl eines Sternes an Licht oder Hoffnung scheint
denen, die in ihren Sünden sterben, in der langen
finstern Nacht der Ewigkeit. Da wird nun den
Schrecken des Herrn kennen, so überreden wir die
Menschen. (2. Kor. 5.11).. Paulus hatte ein
tiefes Bewusst sein von dem feierlichen Ernste jenes
Tages  wo  Gott Rechenschaft zu geben ist.    Das
Evangelium stellt den Menschen ein wunderbares
Licht in Christo; doch je heller das Licht, desto
dunkler Schatten des wirft. "Was wird das
Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht
gehorchen" 1. Petrus 4.17.

Seite 268
 und der Tod und der Hades wurde in den
Feuersee geworfen. Der Tod ist ein Feind, der
zerstört und vernichtet werden wird. (1. Kor.15.26)
   Das ist sein Ende; er wird nie mehr tätig sein:
der Tod wird nicht mehr sein. (Kapitel 21 .4). Die
schreckliche Macht, die durch des Menschen Sünde in
die Welt eindrang, und die allen Gedanken Gottes
entgegen ist, die er mit den Menschen vorhatte, sehen
wir hier in den Feuersee geworfen; dem Hades wider-
fährt das gleiche Schicksal. Es bedarf keines Ortes
für abgeschiedene Geister mehr, denn die Gottlosen
sind dann für immer im Feuersee, und die Heiligen
sind in verherrlichten Leibern bei Christo.

Offenbarung Kp 21 CAC

Seite 268
Kapitel 21
     es ist geradezu auffallend, wie wenig über den
Ewigen Zustand gesagt ist; die ersten vier Verse
dieses Kapitels sind die ganze Beschreibung, die
uns die Schrift davon gibt. Vielleicht könnte man
noch zwei andere Verse, die klar über ihn reden,
anführen, nämlich:  Wir erwarten aber… neue
Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtig-
keit wohnt» (2. Petrus. 3.13). Und wenn ihm aber
alles unterworfen sein wird, dann wird auch
der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm
alles unterworfen hat, auf dass Gott alles in allen
sei.   1. Kor 15.28.  Das ist sehr gesegnet ----
 Gott alles an allen!   Er wird jedes Gefäss
füllen. Hier ist der grosse Gedanken: "die Hütte Gottes
bei den Menschen! Und er wird bei Ihnen zelten,
und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird
bei Ihnen sein, ihr Gott.

Seite 269 

Von Anbeginn gedacht Gott, bei den Menschen
zu sein, und so sehen wir ihn in 1. Mose 3 im
Garten Eden wandern; doch der Mensch war ge-
allen und ihm entfremdet, er konnte die Gegenwart
seines Schöpfers nicht ertragen. Dann vergingen
4000 Jahre, und es war Einer bei den
Menschen, Dessen Name Immanuel, d.h. Gott mit
uns, war wieder wurde darin Gottes ursprünglicher
Gedanke offenbar. "Und und das Wort ward Fleisch und
zeltete unter uns… Voller Gnade und Wahrheit.
Gott wollte als solcher gekannt sein, der den Men-
schen in ihrem gefallenen Zustande nahe kam, um sie
von alledem zu befreien, was jenem Zustande an-
haftete, und Sich Selbst ihren Herzen als die Quelle
von allem Guten kundzutun.    Im Ewigen Zustand
 wird das  das volle Ergebnis dessen an einem unverwes-
lichen Schauplatz gekannt werden, wo weder Sünde
noch Tod je gelangen können. Das unter Seinen
Jüngern zeltende Wort, das Ihnen ohne jede Seiner
Würde angemessener Entfernung so nahe kam, war
ein kleines Bild davon, ja, mehr als ein Bild ---- es
 war die Wirklichkeit; auf ihrer Seite freilich haben
wir den Zustand der Unvollkommenheit.
      Johannes hatte zuvor "die grosse Stadt" gesehen
und ihren schrecklichen Fall; nun sieht er die "hei-
lige Stadt", und zwar zuerst in Beziehungen zum
ewigen zu Zustande, und als dann in Beziehung zur zu-
künftigen Welt. (Vers 9----Kapitel 22. 5. Zuerst tritt
sie uns also an ihrem Platze in der Ewigkeit ent-
gegen;   Rom war die ewige Stadt genannt worden,
aber diese Stadt ist die einzige ewige Stadt.  
       Die Heilige Stadt wird als" aus dem Himmel

Seite 270
hernieder kommend von Gott dargestellt. (Siehe 3.12;
21.2 und 10).  Auf welche holdselige Art
wird alles das, was Christus ist, in dieser Stadt widerge-
spiegelt!      Er kam aus dem Himmel und brachte alles
das, was himmlisch war, hernieder (Johannes 6) Das
wird auch die Stadt in der zukünftigen Welt und in
Ewigkeit tun ----   die Versammlung tut es jetzt in sitt-
licher Hinsicht. In der vollen Höhe ihrer himmlischen
Stellung sehen wir sie im ersten Teile von Epheser 2,
und ich denke, wir können sagen, sie kommt in der
heiligen Gnade und Würde ihrer himmlischen Stel-
lung hernieder, um die Behausung Gottes hienieden
zu sein, und als eine solche, die in sittlicher Hinsicht
für ihren Mann geschmückt ist. Alle Gläubigen
werden zugeben, dass die Versammlung, ihre Be-
stimmung nach in himmlisch ist; Gott aber wünscht,
dass wir verstehen, dass sie himmlischen Ursprungs
ist.
      In Kapitel 19.8 Sahen wir das Weib des Lammes
mit den "Gerechtigkeit in der Heiligen"  geschmückt;
das war ein Gewand das hienieden  erworben und mit
hinauf in den Himmel genommen wurde, dieses Hoch-
zeitskleid oder hingegen bereitet. Doch in Kapitel
 21.2 lernen wir die wahre Quelle und den Ursprüngen
all ihre bräutlichen Schönheit kennen ---  sie stammte
gänzlich aus dem Himmel und von Gott. Sie wurde
durch Übungen und geistliche Zuneigung hienieden
erworben, ihrem Ursprung und Wesen nach aber war
sie durchaus himmlisch und göttlich. Infolgedessen ist
ihre bräutliche Schönheit unvergesslich und unver-
welklich, sie ist am Ende der 1000 Jahre noch
ebenso frisch als da, wo ER sie Sich Selbst verherrlicht

Seite 271

darstellte.  Sie kommt als die wahre Rebecca aus
dem Lande Isaaks und sie ist ihm verwandt. Ihre
Schönheit ist ewig, weil sie ihre Quelle und ihren
Ursprung im Himmel und in Gott hat, und deshalb
ist sie vollkommen für Den passend, für den sie ge-
schmückt ist.
     Die himmlischen Heiligen werden "die Hütte
Gottes" sein, n der Er bei den Menschen wohnen
wird. Er wird seinem Volke kämen auf der neuen Erde
nahe sein; Er "wird bei Ihnen sein, ihr Gott". Sie
werden IHN aber als in einer Hütte wohnende kennen.
Wie wunderbar, daran zu denken, dass Gott ewig in
Seinen Heiligen wohnt und alles in ihnen wohnend
gekannt wird!    Er wird in den himmlischen Heiligen
wohnen, und ewig bei Seinem Volker auf Erden sein.
Die Sendung des Sohnes Gottes in die Welt und
die Vollbringung der Erlösung geschah im Blick auf
den herniederkommenden Geist, damit Gott eine
Wohnstätte habe, und Johannes sagt:
"Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns,
und seine Liebe ist voll endet in uns. (1. Johannes 4.12).
Durch die Unachsamkeit und die Untreue er Hei-
ligen ist gar vieles eingetreten, was die Tatsache,
dass Gott eine Wohnung in Inhalt, verdunkelt
hat; doch es ist immer noch war, dass Gott in Seinem
Hause wohnt, welches die Versammlung des leben-
digen Gottes ist. (1. Tim 3.15); und was auch heute
von Gott auf Erden gekannt wird, wird durch Seine
Heiligen gekannt. Gott will in alle Ewigkeit
als in Seinen Heiligen wohnend gekannt sein; dann
wird es nichts Hinderndes mehr geben.
       Ich denke nicht, dass die Schrift und sagt, wer die

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Menschen sein werden bei denen  Gott  zelten wird;
doch ich glaube, es werden die am Ende der 1000
Jahre auf Erden lebenden Heiligen sein, die auf die
neue Erde versetzt werden. Das werden keine Juden
und Nationen mehr sein --- die Bezeichnungen ge-
hören den Zustand der Zeitlichkeit an, ----  sie werden
dann einfach "Menschen" sein. Auch die Verhältnisse
sind dann gänzlich neue: "das Meer ist nicht mehr".
    Vers 4  redet davon, dass "das vormalige" ver-
gangen ist. Die einzige im bejahenden Sinne er-
wähnte Eigenart des ewigen Zustandes ist, "Gott
selbst wird bei Ihnen sein ihr Gott" Der Inbegriff
aller Glückseligkeit wird in der Tatsache zusammenge-
fasst, dass Gott daselbst ist. Gott möchte uns
die Glückseligkeit des ewigen Zustandes dadurch zu
verstehen geben, dass wir ihn erkennen; doch Worte
können Sie uns nicht übermittelt werden. Als Paulus
in den dritten Himmel entrückt wurden, hörte er "Un
aussprechliches reden, was einem Menschen zu sagen
nicht zusteht» (2. Kor 12.4) es hätte in einer mensch-
lichen Sprache oder in unserem gegenwärtigen Zustand
nicht mitgeteilt werden können. Es ist sehr bezeich-
nend, dass in Vers 4 nur alles das genannt wird, was
dort nicht ist, wovon wir also befreit werden. Ein
grosser Mann brauchte die zwölf Jahre um eine Ge-
schichte der Welt zu schreiben, und sie war sehr unvoll-
kommen; doch man könnte die Geschichte der Welt
kurz in den fünf Worten dieses Verses schreiben:
Tränen, Tod, Kummer Geschrei Mühsal!
        Alles das steht nicht im Einklang mit Dem, der
auf dem Throne sitzt, und seine Herrlichkeit erfor-
dert, dass alles neu gemacht wird; das Vorhanden

Seite 273

sein solcher Verhältnisse ist gleichsam eine Heraus-
forderung des Thrones. Die Menschen haben Gott
jahrtausendelang getadelt, als ob er für all das
hereingebrochene Elend verantwortlich wäre; doch es
ist dadurch gekommen dass das Geschöpf dem Ver-
sucher Gehör schenkt und in Sünde fiel, und so dem
Tode und jedem Weh die Tür geöffnet hat. Gott
wird Seine Macht in einer neuen Schöpfung zeigen,
wo alles neu gemacht wird.    Eine solche Schöpfung
besteht in geistlicher Hinsicht ist sogar schon jetzt, denn es
heisst: "Daher wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue
Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles
ist neu geworden. Alles aber von dem Gott der uns
mit sich selbst versöhnt hat durch Jesum Christen.
(2. Kor 5.17)
      Wenn Sünde und Tod in die Schöpfung Gottes
gekommen sind, so erfordert seine Herrlichkeit, dass
alles neu gemacht wird; und da soll niederge-
schrieben werden, es soll urkundlich eingetragen
werden zu einem Zeugnis. Vers 5-8 sind ein ge-
genwärtiges Zeugnis, was Gott dem Menschen im
Blick auf das ewige Leben gibt. Seine Worte sind treu
und wahrhaftig; der Ausspruch: "Es ist geschehn",
besagt, dass Gott alles, als ob es schon vollbracht
wäre, gegenwärtig ist. Gott ruft das Nichtseinde
.…: Wie wenn es da wäre (Römer 4.17). und es ist
das Vorrecht das Glaubens, die Ordnung der ewigen
Dinge der neuen Schöpfung als eine glückselige,
lebendige Wirklichkeit vor sich zu haben. Es liegt
ausserhalb des Gesichtskreis ist es Sichtbar, aber
den Glauben und der Hoffnung ist es eine Wirklich-
keit. Gott sagt: "Ich bin das Alpha und das Omega

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der Anfang und das Ende".  Alles begann durch IHN
und wird durch IHN enden.  Er hat das erste Wort
bei der Schöpfung, und er wird das letzte Wort in
der Versöhnung und der neuen Schöpfung haben. Er
wird alles in Einklang mit sich selbst bringen, so
dass es "sehr gut" sein wird. Das wird hier sehr
einfach festgestellt, aber wie viele begreift dass in sich!
     Dann richtet Gott ein Wort an die drei Klassen von
Menschen, an den Dürstenden an denen der "über-
windet", und an die "Feigen… und Ungläubigen"
und so weiter.
       Ich will den Dürstenden aus der Quelle des
Wassers des Lebens geben umsonst. Es ist etwas
Gesegnetes, mit Bezug auf Gott zu dürsten, das ist
eine Übung, die uns in Joh. 4 & 7 entgegentritt.
Dabei handelt es sich strenggenommen nicht um das
Bewusstsein der Schuld, oder um Elend infolge dessen,
was auf unserem Gewissen lastet ---   obschon das auch
vorhanden sein mag, --- sondern um das Verlangen,
Gott kennen zu lernen.. Durst ist das Bewusstsein
ohne Gott zu sein und das sehnliche Verlangen, Ihn
zu haben. Er ist denen, die ihn suchen eine Belohner.
(Hebr. 11.6). Gott wird bei den Menschen allent-
halben daheim, Durst nach Sich Selbst zu erwecken,
dahin, dass sie ihn suchen, ob sie ihn wohl tastend
fühlen und finden möchten, obgleich er nicht fern ist
von einem jeden von uns. (Apostelgeschichte 17.27).
       Nichts ist so gesegnet mit die Erkenntnis Gottes.
Ihn in Seiner Liebe zu kennen, um zu sehen, wie
Seine Liebe in vollkommenem Einklang mit allen
Seinen Eigenschaften gehandelt hat, um Sich Selbst
Seinen armen, hilfsbedürftigen Geschöpfen in Segen

Seite 275

kundzutun, das gewährt die tiefste Befriedigung, deren
das menschliche Herz fähig ist. Der Vorsatz bei seiner
Erschaffen war, das ist doch unendliches Erbarmen
fähig sein sollten, diese Befriedigung zu haben.

     Die "Quelle des Wassers des Lebens" ist, glaube
ich, die Liebe Gottes; es ist eben der Springquell und
die Quelle, aus der alle Segen fliesst. Später lesen
wir von einem "Strom des Wassers des Lebens"
(Kapitel 22.1) der von dem redet, was hervorfliesst;
doch der Springbrunnen ist der Ursprung des Stro-
mes, von dem aus er sich ergiesst. Gottes grosser Vor-
satz und Sein Wohlgefallen ist es gewesen, Sich
selbst zu offenbaren, und wer dürstet, bekommt die
glückselige Befriedigung jener Offenbarung. Niko-
demus gab sich nicht mit Wundern zufrieden, er ver-
langte nach Gott und sagte: "wir wissen, dass du ein
Lehrer bist, von Gott gekommen. (Joh 3.2). Er
war eine Erläuterung der Wirkung der neuen Ge-
burt, obschon er sie nicht verstand. Viele kamen bei
Tage, um die Wunder zu sehen; Doch er kam in der
Stille der Nacht, um alleine mit dem zu sein, der von
Gott zu ihm reden konnte. Er dürstete, und der
Springbrunnen des Wassers des Lebens brach hervor,
und seinen Durst zu löschen: die Liebe Gottes wurde
ihm in einer Weise kundgetan wie nie zuvor. Auch
das Weib in Johannes 4 dürstete, und der Herr hatte
vor, ihr lebendiges Wasser zu geben, ER sagte: das
Wasser, das ich ihm geben werde, wird ihn ihm eine
Quelle Wassers werden, das ins Ewige Leben quillt".
(Vers 14) Ihr Herzenszustand, wie auch der unsrigen,
war ganz und gar in Unordnung; doch Christus gibt
den Geist, und so kommt unsere Zuneigung anstatt

Seite 276


in viele Richtungen umherzuschweifen um einen
Ruheort zu erspähen, den sie nie finden werden, unter
göttliche Herrschaft und werden dahin gebracht, die
Richtung des Ewigen Lebens einzuschlagen.
      Wenn wir von der Quelle des Wassers des
Lebens trinken, so können wir die Liebe Gottes, sie
ist dann in das Herz ausgegossen durch den Geist, und
es ist Kraft da zum Überwinden. Wer da trinkt, ent-
deckt die unbedingte Notwendigkeit, ein Überwinder
zu sein. Er findet, dass alle Einflüsse in der Welt
und in seinem eigenen Fleisch Gottes feindlich sind, und
auch der göttliche Befriedigung, die er geschmeckt
hat. Er kann die diesen Einflüssen nicht nachgehen, ohne
dessen beraubt zu sein, war seine vornemste Freude
geworden ist. Die durch das Trinken von der Quelle
erlangt der Erkenntnis Gottes bringt einen auf die Lauf-
bahn des über Überwinders, denn wir haben dann in IHM
eine Hilfsquelle die uns zur Unterstützung und zum
Siege verhilft. Die Kraft des Heiligen zum Über-
winden liegt in der Tatsache, dass er den in Liebe
geoffenbarten Gott kennt ihr, und dass er wider jedes
Böse auf Gottes Beistand rechnen kann. Ebendie
Tatsache, dass er Gott also kennt, bringt ihn ihn Wi-
derstreit mit allem, was Gott entgegen ist; doch in
diesen Kampfe wird ihm göttliche Unterstützung zu-
teil: Ich werde ihm Gott sein. (Vers 7). Der Be-
treffende, von dem in der letzten Hälfte von Röm-
er 7 die Rede ist, will das Rechte tun, hat aber dazu
nicht eher Kraft, als bisher sagen kann: "Ich danke
Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! (Vers 25)
Er hat zu lernen, dass Gott für ihn ist, und dass es
einen Ehemann gibt, der ihn durch den Geist unter-

Seite  277

stützen kann. In Römer 8 sichert uns dann die Tat-
sache, dass Gott für uns ist, den Sieg. Jeder, der
sein Herz darauf richtet, ein Überwintert zu sein, ern-
ährt die Wahrheit des Wortes: ich werde ihm
Gott sein". Wie gesegnet ist es, zu erfahren, was
Gott einem Geschöpfe sein kann, das ohne Ihn keinen
Schritt tun und auch keinen einzigen Feind standhalten
kann.
    Der Überwinter geht in den Besitz dessen ein,
was gesegnet und ewig ist: wer überwindet, wird
dieses ererben. Wenn Heilige nicht Überwinder
sind, so ererben sie in Wirklichkeit gegenwärtig nicht
viel. Wenn wir uns von der Welt oder dem Fleische
überwinden lassen, so geniessen wir das, was von
Gott ist, nicht. Das grosse Hindernis geistlicher
Freude ist nicht eine mangelhaft der Lehrer, sondern dass
man dem Fleischer gestattet, wirksam zu sein, und dass
das, was von der Welt ist, sich ins Herz einschleicht.
Solche Dinge streiten wider die Seele (1.0 Petrus 2.11)
und dann werden wir sie nicht überwinden, so haben wir
keinen gegenwärtig Besitz der Genuss vom gött-
lichen Erbe.
       Der Überwinder geniesst sein ihm von Gott ge-
gebene Erbteil, und er wird ein Gegenstand der
Freude des Herzens Gottes:    er wird mir Sohn
sein. Er hat die Sohnschaft nicht nur als die Gabe
der göttlichen Liebe empfangen, so dass der Geist von
der Person in seinem Herzen aber ABBA Vater!
ruft (Galater. 4.6: Römer. 8.15)., sondern er ist, was
Reife der Zuneigung und Einsicht anlangt, ein Sohn
geworden so dass er dort einen Sohn im wahren
Sinne des Wortes ist; das ist sehr gesegnet.

Seite  278

Die letzten Klasse, von der ich hier die Rede ist, sind
die "Feigen… und Ungläubigen" und so weiter. Die Feigen
sind solche, die nicht gedürstet haben und auch keine
Überwinter gewesen sind; Sie haben den Einflüssen
der Welt, des Fleisches und des Teufels nachgege-
ben, sie schämten sich, Jesus als Herrn zu bekennen.
Sie haben keine göttliche Unterstützung empfangen,
weil sie ihre nicht bedurften; sie sind ungläubig
gewesen.   Sie befinden sich in Gesellschaft verab-
scheungswürdiger Personen, Mördern und Hurern
und Zaubereren Götzendienern  und allen Lügnern",
und von Ihnen heisst es: Ihr Teil ist in den See, der
mit Feuer und Schwefel brennt, welches ist der zweite
Tod"      
     Wir wenden uns nun der heiligen Stadt zu in
ihrer Beziehung zur Erde während des 1000-jährigen
Reiches, wie sie uns in 21.9--22.5
entgegentritt.  Dass es sich hierum handelt, geht aus
den Worten hervor: "Und die Nationen werden durch
ihr Licht wandeln, und die Könige der Erde bringen
ihre Herrlichkeit zu ihr. Und man wird die Herr-
lichkeit und Ehre der Nationen zu ihr bringen.
(Vers 24 +25)
       Wir können nur die ausserordentliche Glückselig-
keit dessen empfinden, was vor uns liegt; es ist die
Entfaltung des Endergebnisses des Werkes Gottes in
seinen Heiligen. Wir könnten kaum etwas betrach-
ten, das geeigneter wäre, unsere Herzen zu berühren.
Es steht ihm offenbar im Gegensatz zu Kapitel 17, wo
Johannes gerufen wurde, die grosse Hure zu sehen,
die Stadt, wo jede Verderbtheit zu finden, wo es
nichts gab was von Gott war. Der Schauplatz jenes

Seite 279 

Gesichtes war seinem Gegenstande angemessen, er
war eine Wüste, wo nichts zu finden war, was Gott
wohlgefällig oder den Menschen Vorteil brachte; doch
hier sehen wir den gesegneten Gegensatz in einer
Stadt, wo alles von Gott ist, und die als Mittelpunkt
der göttlichen Verwaltung den Menschen den denkbar
grössten Gewinn bringt. Johannes wurde auf einen
grossen und hohen Berge versetzt, um diese Stadt zu
betrachten,  Sie kann nur geschaut werden, wenn wir
einen geistlich erhabenen Standort einnehmen; sie
steht weit über der Standhöhe der Welt oder der
Gedanken des Menschen.
        Johannes war hienieden gelassen worden, die
Schäden in den Versammlungen zu sehen, und des
Herrn Urteil über sie als solche, die gefallen und
verderbt waren, niederzuschreiben; doch er war auch
der, der uns dieses wunderbare Gesicht von der Ver-
sammlung geben sollte, so wie sie in der zukünftigen
Welt zur Entfaltung kommen wird. Er lässt uns
wissen, was die Versammlung als das Gefäss des
Lichts und der Verwaltung sein wird, damit wir ver-
stehen lernen, wozu sie jetzt herangebildet wird. Da-
mit beabsichtigt Gott, einen Eindruck auf unsere Her-
zen zu machen und unsere Übungen und Gebete dement-
sprechend zu gestalten.
      Die Stadt wird nie"gross» genannt; sie heisst
immer die Heilige Stadt. Sie ist die volle Antwort
auf Pauli Gebet in Epheser 3,   dass die Heiligen
erfüllt sein mögen zur ganzen Fülle Gottes (Vers 19):
dort zeigt er uns auch in den Worten: "ihm sei die
Herrlichkeit in der Versammlung in Christo Jesu, auf
alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin!

Seite 280
Armen (Vers 21) die Versammlung als das Heiligtum
der göttlichen Herrlichkeit. Hier nun sehen wir die
Antwort auf jedes Gebet, und zwar in einem Gefässe,
das der Entfaltung dessen, was Gott ist völlig ent-
spricht! Welch ein gesegnetes Werk Gottes durch
seinen Geist, und welch eine Gestaltung in der gött-
lichen Natur bedurfte es, um ein solches Ergebnis
zustande zu bringen! Die ganze Fülle Gottes war
in Christo (Kol 1.19; 2.9) ..---  Aber die Versammlung
soll zu ihr erfüllt sein, um Gott angemessen darzu-
stellen. Es ist wahrhaft wunderbar, dass es in Gottes
Vorsatz sein konnte, ein heiliges Gefäss zu haben,
das, völlig das Erzeugnis eines eigenen Werkes,
 seine Herrlichkeit hervorstrahlen soll.   Die heilige
Stadt wird die Leuchte der zukünftigen Welt sein.
Alles, was von Gott gesehen und gekannt werden
kann, wird aus ihr in ungetrübte Reinheit
scheinen. Alle das ist ihr in der frohen Botschaft,
wie sie in Christo ihren Ausdruck fand, gebracht wor-
den, und sie ist zu ihr hin erfüllt, dadurch dass der
Geist die göttliche Natur in ihrer wirkte. In Seiner
Fülle sehen wir hier auch das Ergebnis davon, dass
Christus für uns zur Sünde gemacht wurde, in der
Tatsache, dass die Heiligen offenbarlich Gottes Ge-
rechtigkeit in ihm geworden sind. (2. Kor 5. 21.)
   Es ist oft darauf hingewiesen worden, dass
Paulus die Heiligen der Gnadenzeit hinauf in den Himmel nimmt,
dass aber
Johannes sie von dannen herabbringt, um himmlisches Licht hinieden zu geben..
Die Heiligen wurden
bei der Entrückung in den Himmel aufgenommen;
hier sehen wir sie aus dem Himmel herniederkommen,
das Licht der Nationen zu sein.  "Ihr Lichtglanz

Seite 281

war gleich einem sehr kostbaren Edelstein wie ein
kristallheller Jaspisstein». Über den Jaspis haben
wir bei der Betrachtung von Kapitel 4 gesprochen.
(Siehe Seite 99).
     Die grosse und hohe Mauer der Staat nimmt
in ihrer Beschreibung einen hervorragenden Platz
ein; sie sichert und bewahrt die Stadt vor dem Ein-
dringen alles dessen, was nicht von Gott ist, sie
schliesst alles das aus, was in Vers 27 erwähnt wird:
"nicht wird in the eingehen irgendetwas Gemeines
oder was Gräuel oder Lüge tut.    "Gemeines" um-
fasst das, was dem Sinne des Menschen gemäss ist;
so hat etwas mit Korinth zugelassen, denn die
Heiligen wandelten "nach Menschenweise"
(1.Kor 3.3.) Was "gemein" ist steht im Gegensatz zu dem,
was vom Geiste Gottes ist.  --- Was Gräuel tut so-
dann, erstreckt sich auf jede Art Götzendienst, es ist
alles was Gott nicht seinen Platz gibt oder Seine
Herrlichkeit verdunkelt. --- Deine Lüge steht im
Gegensatz zu allem, was Christus "als die Wahrheit
ist". ----- Jede Form des Bösen, die von jeher das ver-
dorben hat, was von Gott ist, fällt und eines dieser
Kennzeichen ----  derartiges darf nicht in die Stadt
eingehen.    Gott hat uns doch diese Beschreibung
hierrüber Licht gegeben, um uns gegenwärtig dieser-
halb zu üben, damit wir uns jetzt in sittlicher Hin-
sicht im Einklang mit seinen Gedanken befinden.
     Die "zwölf" Tore reden von der Eigenart der
Verwaltung der Stadt, und die darauf geschriebenen
Namen zeigen, dass die Ausgänge der Start nach den
zwölf Stämmen der Söhne Israels hingehen; sie
werden diejenigen auf Erden sein, die zuerst in den

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Segen dessen kommen, was durch die Stadt verwaltet
wird. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grund-
lagen, und auf Ihnen zwölf Namen der zwölf Apostel
des Lammes. Es ist beachtenswert, dass die Grund-
lage mit der Mauer in Verbindung stehen; darin
scheint der Gedanke zur Ausdruck zu kommen, dass die
Mauer alles sichert, dass also, wenn die Mauer fest
steht, auch die Stadt fest steht. Dass die Grundlagen
die Stadt der zwölf Apostel tragen, deutet an, dass
die grossen Grundsätze des Reiches Gottes die Grund-
lage bilden, worauf alles ruht.   Wenn diese Grund-
sätze nicht gut und regelrecht in den Seelen der Hei-
ligen gelegt sind, so hat die Mauer keine Grundlage,
und es ist nichts von der wahren Wesen der Versamml-
ung vorhanden. Die Grundsätze des Reiches Gottes
sind bewahrender Natur, sie begreifen Absonderung
vom Bösen und dessen dauernden Ausschluss in sich.
      Von Zion heisst es am künftigen Tage seiner
Herrlichkeit, deine Mauer wirst du Errettung  nen-
nen. (Jesaja 60.18.)  Die Mauer stellt die Schutzwehr
der Stadt dar. Diese Grundsätze, die sich auf den
Dienst der zwölf Apostel gründen, bilden die bewah-
rende Einhegung der heiligen Stadt. Sie sind keine
gesetzliche oder blosse äussere Absonderung, sondern
eine Absonderung die sich darauf gründet, dass Chri-
stus in der Mannigfaltigkeit seiner sittlichen Schön-
heit und Vollkommenheit gekannt wird, wie sie in
"jedem Edelstein" (Vers 19) zum Ausdruck gelangt.
Was nicht damit in Einklang steht, muss ausgeschlos-
sen sein. "Und der Bau ihrere Mauer war Jaspis"
die ganze Natur der Mauer ist ihre Art nach göttlich,

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sie entspricht der Natur und den Eigenschaften Got-
tes.   Böses ist ausgeschlossen, weil es da göttlichen
Liebe und Heiligkeit entgegen ist.
       Die Mauer schliesst die ganze Stadt ein. Bei
der Aufrechterhaltung der persönlichen Absonderung
hat den Heiligen die Wahrung der heiligen Wesens-
art der Versammlung vor Augen zu stehen. In
Nehemias Tagen bauten die Priester und andere, ein
jeder die Mauer eines eigenen Hauses gegenüber, und
von einem lesen wir sogar, dass er sie zu seiner Zelle
gegenüber baute. (Nehemia 3.10 23. 28. 29 bez 30)

Diese persönliche Übung ist am Tage des Verfalls
sehr nötig doch jeder Bauende  hatte dabei die ganze
Stadt im Auge. Sogar im Römerbrief werden die
heiligen als "ein Leib in Christo, einzeln aber als
Glieder voneinander betrachtet. (Römer. 12.5.)
Jeder hat seinen persönlichen Dienst im Blick auf das
Ganze zu verrichten.

      Beim Bauen handelt es sich um etwas tatsäch-
lich Aufgebautes.   Es ist bedauerlich, wenn Heilige
mehr durch das gekannt werden, wogegen sie zeugen,
 oder wovon sie sich absondern, als dadurch, dass sie
sichbarlich in dem aufgebaut sind, was von Gott
ist, und in der Erkenntnis der Kostbarkeit Christi. Der
Jaspis und jeder Edelstein redet von tatsächlicher
Bereicherung und von Schmuck; sie reden von Auf-
gebaut sein in der Erkenntnis Gottes, von der Her-
anbildung in der göttlichen Natur und davon, dass
Christus die Kostbarkeit der Gläubigen geworden ist.
      Das gesegnete Licht Gottes schien in Vollkom-
menheit in all seiner Fülle in Christo; doch es war
 Gottes Vorsatz, dass er in den Menschen aus-

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strahlen sollte, und dieses erforderte eine ungeheure
Schar ich..   Es erfordert "zwölf Apostel" für die Grund-
lagen, der Dienst eines jeden war in besonderer Weise
mit der Kostbarkeit Christi geschmückt, wie sie die kost-
baren Steine von Vers 19 und 20 darstellen, auf dass
die Verwaltung dieser Kostbarkeit vollkommen sei.
Und es erforderte in Verbindung mit den zwölf Apo-
steln eine ungeheure Erfolg göttlicher Arbeit, der
darin zum Ausdruck kommt, dass die Stadt 12,000
Stadion misst, die Länge und die Breite
und die Höhe der Seiten sind gleich. (Vers 16). Die
Zahlen sind alle Vielfachen von zwölf, das zeigt, dass
die Stadt, hinsichtlich des Platzes der Verwaltung,
den sie in den zukünftigen Welt einnimmt, vollkommen
ist. Wir haben hier die Versammlung in ihrer Voll-
ständigkeit als das Ergebnis der Wirksamkeit Got-
tes, als Gottes Bau; und keine andere Weise hätte
sie das volle Mass, gemessen mit dem goldenen Rohre,
erreichen können. 
         Es ist sehr kostbar bedenkenswert zu wissen, dass das
Werk Gottes, das in der Stadt endet, in der Gegen-
wart fortschreitet, dass es aber auch viele Übungen her-
vorruft.       Insoweit das Werk Gottes in den Hei-
ligen gewirkt ist und sie Gottes Werk geworden sind,
besteht die Stadt heute schon. Ich bezweifle nicht,
dass es heute etwas gibt, was mit dem goldenen
Rohr gemessen werden kann, etwas, wovon Gott, da
 es von Ihm Selbst hervorrührt, Kenntnis nehmen kann;
in vorlegenden  Kapitel jedoch sehen wir das volle
Ergebnisse in Herrlichkeit. "Und die Stadt liegt vier-
eckig, und ihre Länge ist so gross wie die Breite",
alles an ihr steht im rechten Verhältnis und ist voll-
 

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kommen angemessen. Ein gut Teil unserer Übungen
wird heute durch das verursacht, was nicht viereckig
ist [also nicht eingefügt werden kann], und dass wir
darüber erst die Gedanken Gottes kennenlernen und sie
durchführen müssen, damit alles göttlich angemessen
ist. Auf diese Weise werden die Heiligen in der
Wahrheit und die Wahrheit in ihnen bewahrt, und
zwar in richtigen Verhältnis und Ebenmass. Es ist
ein Trost, zu erkennen, dass alles, was auf diese
Weise gewonnen wird ---- wenn auch nur durch
wenige, ---  durch Gottes Gunst in Wahrheit für die
ganze Versammlung gewonnen wird. Viele mögen
gegenwärtig ---- soweit wäre sehen können -- nicht
den Nutzen davon haben, aber es ist für sie gewon-
nen worden, und wenn die Versammlung in Herrlich-
keit erscheint, wird sie im Werte dessen hervortreten.
Was geistliches Segnungen anlangt, so müssten wir von
engherzigen und sektiererischen Gedanken frei werden.
Die Gaben sind für die ganze Versammlung. Wenn
göttliches Licht und die Wahrheit von einigen Heili-
gen Besitz ergreift, So ist das für die Gesamtheit aller
Christen. Wenn du auch Übungen Versammlungs-
grundsätze gelernt werden, und verkehrte und mangel-
hafte Gedanken eine göttliche Verrichtung erfahren,
so geschieht das im Blick darauf, dass die Versamm-
lung am Tage der Entfaltung im Werte dessen und
im vollen Ergebnis davon zum Vorschein kommt. Das
gibt an, was jetzt nun in seiner sehr beschränkten
Kreise aus gewirkt zu werden scheint, eine ungeheure
Bedeutung. Alles das wird im Blick darauf gewirkt,
dass die Versammlung in jenen Tagen in dessen vollem
Werte dastehe.

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    Dass die Mauer 144 Ellen,
eines Menschen Mass, das ist das Engels ist, lässt
uns eine Vollkommenheit im Geschöpfe erkennen. In
der Stadt sind nicht nur die Herrlichkeit Gottes und
die mannigfaltigen Vollkommenheit in Christie in den
Edelsteinen zu sehen, sondern auch alles das, was ein-
sichtigen Wesen eigen ist. Was die Vollkommenheit
der Geschöpfe an langt so gibt es für Menschen wie
für Engel nur einen Massstab, und das ist Gehorsam.
Die Stadt enthält diesem Massstab, und wir sehen
sie hier in ihre Vollständigkeit im Blick auf die Ver-
waltung in den 12 × 12 Ellen der Mauer.
       Die zwölf Edelsteine in den Grundlagen zeigen
uns die verschiedenen Seiten, von denen aus Christus
kennen gelernt werden kann, und in denen das gött-
liche Licht in Ihm hervorstrahlte. Der Dienst der
zwölf Apostel stellt das dar, was sie in Christo ken-
nen gelernt hatten, und zwar durch Gottes Unum-
schränktheit, die einem jeden von Ihnen seinem Platz
in Beziehungen zu alledem gab, was in der himmlischen
Stadt hervorstrahlen sollte. Da gab es eine Ver-
schiedenheit ---  die Briefe Petri gleichen   zum Beispiel
nicht denen des Johannes,  --- aber alle standen in voll-
kommener Einheit zusammen; so ist dem Grund-
satz nach bei allen Heiligen. Jeder der mit Gold
wandelt und Christel nachfolgt, hat seinen eigenen Mass
des Verständnisses, und nimmt seinen eigenen Strahl
göttlichen Lichtes auf und trägt dessen Färbung.
Jeder, der unter den persönlichen Einfluss Christi
kommt, wird ein Edelstein; er allein kann uns die
Farbe und die Eigenheit geben, die er wünscht, dass
wir sie besitzen sollen. Unter seinem Einfluss werden

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wir für unseren Platz in Beziehung zum Zeugnis ge-
bildet. Wir warten nicht, dass alle Heiligen, oder
alle Diener, oder jeder Dienst einander gleichen, son-
dern dass ein Eindruck Christi hervorgebracht werde,
und in uns selbst und in den Brüdern zu sehen sein,
und ich denke, dass wir darum beten. Wie mannig-
faltig die Schönheit und Herrlichkeit Christie auch ist,
sich gänzlich in dieser einen Personen vorhanden.
Und wie verschiedenartig auch diese Person durch den
einen Geist in Millionen von Herzen aufgefasst wer-
den kann, es wird immer eine vollkommene Einheit
bestehen. Unstimmigkeiten rühren daher, dass etwas
eindringt, was nicht Christus ist: doch wenn wir die
Mauer gegenwärtig in ihrer vollen geistlichen Wirk-
lichkeiten kennen, so schliesst das alles dieses aus.
       Dass die zwölf Tore zwölf Perlen sind --- ein
jedes der Tore war aus einer Perle (Vers 21) -- ,
 zeigt, dass die Ausgänge der Stadt, das kennzeichnet,
was die Versammlung Christi ist, alle die unter ihre
Verwaltung kommen, werden wissen, was sie IHM ist.
Die Perle redet von der Einheit und Schönheit, die
sie in seinen Augen besitzt.... Er sagt: dass sie ...
erkennen, dass ich dich geliebt habe. (Kap 3.9): wenn
das Feind erfahren werden, wie viel mehr die Unter-
tanen seines Reiches!     Die Tore werden einen geseg-
netes Zeugnis davon sein, was die Versammlung
Christi ist, und auch von der Einheit, die die Folge
der Wirksamkeit der göttlichen Liebe ist. Und die
Herrlichkeit die du mir gegeben hast, habe ich ihnen
gegeben, auf das sie eins sein, gleich wie wir eins
sind: Ich in ihnen und du im mir, auf das sie in eins
vollendet sein, und auf das die Welt erkenne, dass

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du mich gesandt und sie geliebt hast, gleich wie du
mich geliebt hast. Johannes 17.22 und 23. Dieses Gebet
wir erhört sein, wenn die Stadt in ihrem herrlichen
Zustand hernieder kommt.
Die Strasse der Stadt reines Gold, wie durch-
sichtiges Glas..   Die Strasse ist die Stätte des Ver
-kehrs.  Ausser in der göttlichen Natur, wird es in
dieser Stadt keinen Verkehr geben; daselbst ist nichts
Trübendes vorhanden, alles wird "reines Gold" sein,
und infolgedessen ist alles durchsichtig. In dieser
Welt könnte es keine Durchsichtigkeit geben; Die Men-
schen müssen und durchsichtig sein, weil es nicht gut wäre,
seine Beweggründe zu offenbaren. Wir sind hienieden
 gewöhnt, argwöhnisch zu sein, da wir nicht wissen,
was die Gedanken und Beweggründe andere sind,
und wir oft selbst durch das, was alle Kennzeichen der
Echtheit hatte, betrogen worden. Doch in der Strasse
der Stadt wird alles durchsichtig sein, und deshalb ist
kein Argwohn oder Misstrauen mehr da. Wie gern
möchte man heute etwas mehr dementsprechend han-
deln! Wir sehen etwas davon in Paulus, als er
sagte: Gott aber sind wir offenbar geworden; ich
hoffe aber auch in euren Gewissen offenbar geworden
zu sein (2. Korinther. 5.11. Seine Beweggründe waren
nicht derart, dass er sie verbergen musste, sie waren
"reines Gold". In jedem waren Heiligen ist etwas
Goldt, aber es sind noch nicht viele von uns zu reinem
Gold gekommen. Es ist wichtig, die geringste ans
Licht kommende Unreinigkeit  zu richten und von sich
zu weisen. Wenn man geistliche Wirklichkeit vor-
handen wären, würden wir einander mehr vertrauen
und uns nicht bemühen einen günstigeren Eindruck

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zu machen, als es recht ist. Wir würden viel besser
miteinander durchkommen, und doch unsere gegensei-
tigen Gebete würde uns im Blick auf unseren wahren
Zustand geholfen werden, und der Argwohn und das
Misstrauen gingen aus Mangel an Nahrung zugrunde.
       Damit wir von jedweder Beimischung frei wer-
den und so "das reine" Gold seinem Platz bekommt,
werden wir gezüchtet. Gott sagt von Jerusalem: ich
werde meine Hand gegen dich wenden und werde
deine Schlacken gänzlich ausschmelzen und hinweg-
schaffen all deine Beimischungen" (Jesaja 1.25) Er
bringt sein Volk in den Schmelztiegel, und zwar nicht,
um darzutun, wie Schlacken es enthält---obwohl
das auch ans Licht kommt---  sondern um Sich reines
Gold zu sichern.    Es ist gesegnet, Heilige in der Schön-
heit der Freiheit zu sehen, frei von dem, was seinem
Wesen nach Schlacke ist, wenn alles im Lichte Gottes
gerichtet und sie in der göttlichen Natur ihren Ver-
kehr haben. Ich denke, man sieht zu weilen etwas
davon in Heiligen, die von Gott unterwiesen und
unter Seiner Zucht herangereift sind, und Gott möchte
uns doch Selbstgericht und dadurch, dass wir in der
göttlichen Natur gebildet werden, dahin bringen;
dann würden wir einen Vorgeschmack der "Strasse der
Stadt" bekommen.    Sicherlich ist das für einen jeden
von uns ein Gegenstand innigen Verlangens und der
Herzensübung. Doch ohne ein Läutungsverfahren
geht kein "reines Gold" hervor; doch Leiden werden
wir geläutert.  Gott sagt zu Israel: ich habe dich
geläutert, doch nicht wie Silber; ich habe dich geprüft
im Schmelzofen des Elends. (Jesaja 48.10) "Das
Weib des Lammes" ist das Weib Dessen, der litt, und

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auch sie ist berufen zu leiden; doch das Leiden dient
zur Läuterung damit sie als Gold zum Vorschein
kommen. Der Geist ermutigt die leidenden Heiligen,
nicht zu erwarten. (Hebräer zwölf).
      Dass Johannes keinen Tempel in der Stadt
sah, zeigt, dass alle daselbst in der unmittelbaren Nähe
Gottes sind: "der Herr Gott, der Allmächtiger, ist ihr
Tempel, und das Lamm". Dann besteht keine Not-
wendigkeit mehr, zu forschen in seinem Tempel".
(Psalm 27.4). Der Tempel ist die Städte der Sprach-
ortes, der Platz, wo Einsicht in die Gedanken Gottes
erlangt werden kann zu einer Zeit, wo solche Einsicht
nicht allgemein ist und sie sich nur auf die beschränkt,
die in Seinen Tempel eingehen. Daraus erhellt, dass
einige das Vorrecht haben, Gott zu nahen und so im
Geheimnis seiner Gedanken zu sein, andere dagegen
nicht. "Geheimnis" ist ein Kennwort im Christen-
tum, es bezieht sich auf Dinge, die nur den Einge-
weihten bekannt sind, es ist ein Begriff, der im Tem-
pel zum Ausdruck kommt.    Die Heiligen heutzutage
besitzen die Eigenart des Tempels (1. Kor 3.16):
unter ihnen werden die Gedanken Gottes erforscht,
 und es herrscht Einsicht über sie. Aber gerade der
Umstand, dass Erforschen mit dem Tempel in
Verbindung steht, deutet die stückweise Erkenntnis an.
"Denn ihr erkennen stückweise, und wir vor Prophezeien
stückweise; wenn aber das Vollkommene gekommen sein
wird, so wird das was stückweise ist, hinweggegangen
werden."  1.Kor 13.9+10) "Wir sehen jetzt durch
ein schwach durchscheinendes  Fensterundeutlich; wir
müssen fortwährend forschen und lernen, jede Frage,
die unter den Heiligen entsteht, bringt uns nah,  dass


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wir nur stückweise erkennen; dann aber wird alles
" von Angesicht zu Angesicht sein", dann werden wir
alles unmittelbar sehen.  (1. Kor. 13.12.) Die unum-
wölkte Erkenntnis des Herrn, Gottes, des Allmäch-
tigen, und des Lammes wird jene Stadt erfüllen. Alles
wird enthüllt sein; es gibt nichts mehr was das
Gepräge eines Geheimnisses beibehält.

     Der Herr Gott der Allmächtige, ist ein dem
Tausendjährigen Reich eigener Titel, der in Ein-
klang mit der Stellung steht, in der die Stadt hier
gesehen wird.  Gott wird daselbst alledem gemäss
gekannt, was er für Israel und die Nationen in der
zukünftigen Welt sein wird. Die der Versammlung
eigenen Verwandtschaftsbeziehungen werden hier
nicht entfaltet, sondern das, was sie als das Weib
des Lammes in Beziehungen zu Israel und den Natio-
nen sein wird. Wir haben hier die Verwaltung einer
Stadt vor uns, in der die unverhüllte Erkenntnis des
Herrn, Gottes, des Allmächtigen, und des Lammes ist.
Die Einsicht und das Scheinen der Stadt ist alledem
gemäss, was in diesem Namen liegt. Gott wird hin-
sichtlich alles dessen öffentlich gerechtfertigt dastehen,
was all die Zeitalter hindurch das Gepräge eines Ge-
heimnisses trug, wie es so schön in den Zeilen eines
Liedes steh
Jja Gott und das Lamm werden droben
das Licht und der Tempel dann sein
Das herrlich in enthüllte Geheimnis
Wird  strahlende Scharen freuen!

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     "Und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des
Mondes, auf das sie ihr scheinen; denn die Herrlich-
keit Gottes hat sie erleuchtet und ihre Lampe ist das
Lamm".  Die Neigung geht heute dahin, natürliches
Licht zu verherrlichen, viel aus dem zu machen, was
der Mensch doch seinen Verstand und durch wissen-
schaftliche Forschung erlangen kann, die göttliche
Offenbarung dagegen geringzuachten. Aber das
Grosse, wonach wir trachten sollten, ist die Erkenntnis
Gottes, und wenn Gott wahrhaft erkannt werden
soll, so muss es in dem Lichte sein, wohin ER Sich ge-
offenbart hat--- in der Lichte der Erlösung. Es ist
einer der betrübtesten Beweise der macht Satans
über die Menschen, dass ich so viele gibt, die den Ge-
danken eine Erlösung hassen. Dieser Hass wird
seinen Höhepunkt in den letzten Tat der zehn Könige
und des Tieres erreichen; sie werden mit dem Lamme
Krieg führen. (Kapitel 17.14)
     Die Herrlichkeit Gottes wird die Stadt erleuchten,
 sie wird die Stadt durchaus erfüllen --- aber sie wird
vor dem Lamme ausgehen; sie wird daselbst in ihrer
Fülle vereinigt sein und ihre Lampe ist das Lamm".
Gott geoffenbarte im Lamme   in Einem, der litt und
starb,----  ist das Licht der Stadt. Das zeigt, dass die
Ordnung des Mittlers noch Geltung hat. Wir singen
heute O Gott, wir sehen dich im Lamm, und das
wird auch noch in der heiligen Stadt wahr sein. Das
Lamm ist ein Titel, der in Beziehung zu dem "Vor-
maligen steht (Vers 4); das Lamm ist DER, in und durch
den die die Herrlichkeit Gottes durch ein Opfer in Be-
ziehung zu allem was mit der Sünde in Berührung
kam, aufrechterhalten wurde. Die Zeit der 1000


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jährigen Herrschaft Christi ist die Zeit, wo Gott öffent-
lich in Beziehung zum "Vormaligen" gerechtfertigt
wird, ehe diese Ordnung endgültig vergeht.
       Die Heilige Stadt ist die Antwort in Herrlichkeit
auf dem Kreuz.   Die Auferstehung Christi ist die not-
wendige Antwort Gottes der Person gegenüber, die
starb; der Sohn des lebendigen Gottes kommt der nicht
im Tode gehalten werden, er konnte die Verwesung
nicht sehen. (Apg 2.24 und 27). Aber die heilige Stadt
und das unermessliche Weltall des Segens wird, so-
wohl in zukünftigen Zeitalter die auch in der Ewig-
keit die Antwort auf das Werk am Kreuz sein. Gott
wird in göttlichem Lichte hervorstrahlen, denn seine
Herrlichkeit und in dem Lamme auf unvergänglicher
Grundlage. Seine Herrlichkeit wird in der Versamm-
lung hervorstrahlen; Er wird gerechtfertigt sein, und
sein Triumpf ist offenbar. Wir… Räumen uns
in der Hoföffnung der Herrlichkeit Gottes (Römer. 5.2.


Das bedeutet nicht, in der Hoffnung, in den Himmel
zu gehen, sondern in der Hoffnung, dass in der [himm-
lischen] Stadt die Herrlichkeit Gottes an dem näm-
lich im Schauplatz hervorstrahlen wird, wo die Sünde
und der Tod solche Verheerungen angerichtet haben.
         Und die Nationen werden durch ihr Licht  wan-
deln; all ihr Tun wir doch das Lied der himm-
lischen Stadt geregelt werden. Politik und Diplo-
matie sowie mit Eifer und Ehrgeiz finden ein Ende,
die Ziele die Nationen verfolgen, werden alle
durch den Einfluss einer Stadt geleitet werden, wo das 
Licht Gottes und des Lammes scheint. Und das wird
eine Antwort, einen Widerhall finden: die Könige
der Erde bringen ihre Herrlichkeit zu ihr… Und

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man wird die Herrlichkeit und Ehre der Nationen
zu ihr bringen (Vers 24 und 25). Von der Stadt wird
nicht nur eine vollkommene Verwaltung ausgehen,
sondern aus Erkenntlichkeit darüber werden Abgaben
und Einkünfte freiwillig und freudig dargebracht wer-
den. Das Leuchten der Start wird alle derartig
berühren, dass die Könige und Nationen ihr nicht ihr
Geringstes und Schlechtestes bringen, sondern gerade
ihr Bestes ---- ihre Herrlichkeit und Ehre. Gott wird
diese Antwort hervorrufen, er wird das bekommen,
was IHM gebührt. Gott untertänig werden dann
die Menschen in ihrer wahren Herrlichkeit und Würde
stehen, und das alles wird der heiligen Stadt gleich-
sam als Anerkennung dargebracht werden; jeder wird
dann anerkannt, Gott allein gebührt die Herrlich-
keit. Die Versammlung wird als die
Stadt des Reiches verwalten und ihre Einkünfte entge
genehmen.   Alle werden ihre herrliche Stellungen, die
sie dem göttlichen Vorsatze gemäss inne hat, aner-
kennen
         Bedenken wir, welche Herrlichkeit die Erde haben
wird, wenn sie der herrlichen Welt droben entspricht!
Es ist das würdige Ergebnis alles dessen, was Gott
gewirkt hat. (4. Mose 23.23) Das Herniederkommen
des Lammes, die Vollbringung der Erlösung, die
Gabe des Geistes, all die gesegnet die Wirksamkeit
Gottes in Seinen Heiligen, die Macht die sie aufer-
wecken und verherrlichen wird ---- alles das wird das
zustande bringen, dass ein solches Gefäss des Lichtes
und der Herrlichkeit, wie die heilige Stadt, dasein
wird. Weiter wird die sich weithin erstreckende Macht des
Reiches  Gottes und seines Christus auf Erden be-


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stehen, die die Könige und Nationen nicht nur dahin
bringen wird, Israel, ihrem Haupte (nach Jesaja 60
und vielen anderen Schriftstellen, in 1000-jähriger
Herrlichkeit zu dienen, sondern auch der himmlischen
Stadt  ihre Anerkennung in der Entrichtung von Ab-
gaben darzubringen. Welch eine Rechtfertigung Got-
tes wird da sein, noch ehe die Geschichte der gegen-
wärtigen Erde zum Abschluss kommt!

Offenbarung Kp 22 CAC

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Aus dem Schlussverse des vorhergehenden Kapitels
ersehen wir, dass nur "die geschriebenen sind in dem
Buch des Lebens des Lammes" in die Stadt ein-
gehen. Nur die, von denen feststeht, dass sie Leben
haben, können eingehen, denn dort ist alles lebendig,
da ist die "Stadt des lebendigen Gottes" ist Hebräer 12.
22.)  Alles an Begehren, Übungen und Tätigkeit, was
lebendig ist und sich jetzt in den Heiligen hienieden
vorfindet, gehört der himmlischen Stadt an; denn
auch das Geringste vom Werke Gottes in den Heil-
ligen wird durch den "Geist des lebendigen Gottes"
gewirkt.   (2. Kor 3.3) Das Haus Gottes wird in
der gegenwärtigen Zeit "die Versammlung des leben-
digen Gottes genannt (1. Timotheus 3.15) Er ist daselbst
durch den in Seinen Heiligen wohnenden Geist
wirksam.
      Es besteht demnach gegenwärtig etwas, was der
heiligen Stadt entspricht, d.h. was in sittlicher Hin-
sicht die Stadt ist.   Wie könnte es in der "Stadt des
lebendigen Gottes" totes Formenwesen geben? Da-
selbst ist sicherlich kein Platz für etwas "Gemeines"

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und das, was Gräuel und Lüge tut! Die Erwä-
nung dessen verursacht viele Übungen, damit die leben-
dige Eigenart der Versammlung in allem gewahrt
werde. Die Neigung geht dahin, dass das, was einst
lebendig war, so toten Form wird, etwa wie ein einst
lebendiges Tier zu einer Versteinerung, die uns
wohl seine Form wiedergibt, aber sie ist jeder Lebens-
kraft bar.
     Im Strome des Wassers des Lebens, glänzend
wie ein Kristall, und in dem "Baum des Lebens, der
zwölft Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht
gibt, haben wir die Quellen andauernd auf frische und
Lebenskraft.  Nichts in der Stadt wird je abnehmen.
Was den irdischen Teil der zukünftigen Welt anlangt
haben wir dagegen in der Schrift Hinweise auf eine
Abnahme; so werden am Laubhüttenfest da ist ein Bild
jenes Zeitabschnittes ist am, 15. Tage des
siebten Monats 13 junge Farren dargebracht
und dann jeden folgenden Tag einer weniger bis zum
siebten Tag des Festes. (4. Mose 29.12-39)
Darin kommt eine gewisse Abnahme zum Ausdruck,
wenn auch kein Abweichen, wenn sie opferten am sie-
bten Tage 7 Farren. Sie werden nicht tat-
sächlich von der Vollkommenheit Christi abkommen,
aber die abnehmende Zahl scheint darauf hinzudeuten,
dass in der Zeit, von der das Fest in Bilde redet, ,
nicht als von Anfang bis Ende in derselben Lebens-
kraft aufrecht erhalten wird.  Das sollte eine tiefe
Herzensübung bei uns hervorrufen, denn es weisst
offenbar auf einem Zustand wegen der unter hochbegün-
stigten Heiligen angetroffen werden kann. Sie mögen
die Wahrheit nicht aufgegeben haben, nicht tatsächlich

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von Christo abgewichen sein, keinem offenbaren Bösen
Raum gegeben haben: und doch hat ihre geistliche
Auffassungsgabe von Christop schrittweise abgenom-
men, so dass nicht mehr dieselbe Fülle oder Kraft in
ihrer Zuneigung an Gott gegenüber vorhanden ist wie
zuvor. Sind wir uns nicht dessen bewusst, wie oft ein
Sinken der Kraft bei uns eintritt, ohne dass es zum
tatsächlichen Abweichen kommt? Sieben Farren deuten
zweifellos auf eine gesegnete Auffassung von Christo
hin, doch sie ist nicht die Überschwänglichkeit der
13.  Möchte Gott uns ein inniges Verlangen
geben, nicht abzunehmen, oder, wenn uns die Abnahme
schon zum Bewusstsein gekommen, ein sinnliches Ver-
langen nach Seiner belebenden Gnade und Kraft!
      In der himmlischen Stadt fliessen andauernd
gesegnet den Quellen des Lebens und da wird es keine
Abnahme geben. Der Strom der Baum sind in
der Stadt und erhalten alles in Frische  und Lebens-
kraft, so dass die Braut am Ende der 1000 Jahre
keine Zeichen verminderter Schönheit trägt, sie ist
dann immer noch "wie eine für ihren Mann geschmückte
Braut. (Kap 21.2).   Wenn wir vor Abnahme
bewahrt werden wollen müssen wir beständig aus dem
Strome trinken und uns von Frucht des Baumes
des Lebens nähren.    Der Strom eine von all der
lebendigen Erfrischung und der Freude spendenden
Kraft, die dem Heiligen Geist eigen ist; Er ist der
"Strom --- seine Bäche erfreuen die Stadt Gottes".
(Psalm 46)  Die die Stadt aufrechterhaltenden Hilfs-
quellen sind uns jetzt schon zugänglich --  wie gesegnet
ist es, daran zu denken! Wer möchte ihren Wert und
ihre Kraft nicht kennen lernen?

Seite 298
 
    Der Baum des Lebens stellt Christum als Den
dar, der das ganze Jahr mit Seiner köstlichen Frucht
füllt.  Christum von seiner Seite aus zu kennen, hält die
Lebenskraft nicht andauernd aufrecht. Wie lieblich
und köstlich das auch sein mag, es soll uns nichts Ab-
schliessendes oder Endgültiges sein sondern uns auf
das, was "jeden Monat" folgt vorbereiten. Es ist
gesegnet, an das geistliche Jahr in der himmlischen
Stadt zu denken, jeder folgenden Monat desselben wird
frische Frucht von Christo geben, um die Lebenskraft
derer, die eingehen, aufrechterhalten!
     Der Herr gibt dem in Vers 14 eine gegenwärtige
Anwendung in sittlicher Hinsicht und sagt: Glückselig
die ihre Kleider waschen, auf das sie ein Recht haben
an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die
Stadt eingehen!   Das Waschen der Kleider ist, was
wir tun; hierzu müssen wir, durch Wachsamkeit und
Gebet mögt, jeden Flecken, den wir uns durch Be-
fleckung mt der Welt  oder dem Fleischer zugezogen
haben, entdecken. Es bedeutet, dass wir uns persön-
lich durch das Wort von Gepflogenheiten und Ver-
bindungen reinigen. Alle Gläubigen aber ein ge-
wisses Verlangen nach Christo, aber sehr oft ist nicht
genug Entschiedenheit und Fleiss vorhanden, von dem
loszukommen, was wirklich Flecken auf den Kleidern
sind, und uns hindert, in unseren Wandel die Unter-
stützung und Freude Seiner Früchte zu erfahren. Die
ihre Kleider waschen, haben ein Recht an dem Baum
des Lebens samt seiner beständigen Aufeinanderfolge
frische Früchte
      israel hat ein Festjahr --- eine Reihe von
Festen von Passa -  bis zum Laubhüttenfest. (Jes.

Seite 299

29.1)  . Wir haben Christum von allen den Seiten
aus kennenzulernen, in denen in die verschiedenen
Feste darstellen, also nicht nur als das Passa, sondern
in Beziehung zum Feste der ungesäuerten Brote und
als die Webegarbe der Erstlinge, und so, Er im
Pfingstfest und endlich im Laubhüttenfest dargestellt
wird. Wenn wir nicht den vollen Kreislauf des Fest-
jahres durchmachen, herrscht irgendwo ein geistlicher
Mangel.   Eine geistliche Abnahme fand bei Israel in
dem Masse statt, wie sie ihre Feste aufgaben oder es
versäumten, sie mit wahrer Aufrichtigkeit des Herzens
zu feiern.  Das Fest der Laubhütten wurde wahr-
scheinlich aufgegeben, als Joshua stab. (Neh, 8.17.
Man hat oft darauf hingewiesen, dass, wenn ein
Baum eingeht, der Leittrieb zuerst abstirbt! Dann
fahren Sie nach den Tagen Samuels ein weiteres bemer-
kenswertes Zurückgehen statt (2.Chronike 35.18) und
wahrscheinlich hörte man etwa zur Zeit Salomons auf,
das Sabbatjahr zu beachten. Mit dem Fortschrei-
ten des Zurückgehens wird deine Auffassung von Christo
nach der anderen geschwächt, so dass wir sie nicht mehr
mit Freude vor Gott aufrecht halten.
    Doch in der himmlischen Start zeigt das ganze
Jahr die Früchte Christi in beständiger Frische. Dort
haben wir eine Fülle von Unterstützung, die in Ein-
klang steht mit der Stellung der Verwaltung, die die
Stadt inne hat, und die geeignet ist, die Eingehenden
aufrecht zu erhalten, so dass sie in voller Lebenskraft
erhalten werden: frische Eindrücke von Christian werden
die Stadt beständig kennzeichnen. So ist es sogar
heute schon bei denen, die ihn lieben. "Ich werde
ihn lieben und mich selbst eben offenbar machen" (Joh

 Seite 300

14.21). ist ein sehr kostbares Wort. Lasst uns diese
Erwartung ja nicht verlieren, d.h. das Verlangen,
dies kennen zu lernen, doch auch das Bewusstsein der
Frische und die neue Eigenart jeder solchen Offen-
barung. Jede solche Offenbarung gibt uns eine
gewisse ihr eigentümliche Auffassung vom Herrn:
sie bringt eine besondere Art Frucht, wenn wir das
Bild darauf anwenden wollen. Jede Offenbarung
des Herrn nach seiner Auferstehung den Seinigen
gegenüber hatte ihre besondere Eigenart, und das
konnte auch bei Einem, der in der Gestalt, die Seine
Liebe annahmen, so gross und mannigfaltig werden, kaum
anders sein. Jedesmal, wo er in die Mitte der
Seinigen kam geschah es, um sich denen, die ein geist-
liches Sehvermögen besassen, ihn zu erkennen, in einer
besonderen Weise kundzutun. Du hast vielleicht zehn
oder 20 Jahre zuvor eine Offenbarung Christi 
gehabt, die einen grossen Eindruck auf dich machte;
aber das wird dich heute nicht in lebendiger Frische
erhalten: die Zuneigung werden doch erneute
Offenbarungen am Leben erhalten. Sogar in der
heiligen Stadt gibt er "jeden Monat" seine Frucht,
also des Lebens beständige Speise. Welche wunder-
baren Möglichkeiten sind und damit erschlossen!
   Es ist ungemein lehrreich zu sehen, wie die
"Strasse" der "Strom" und der "Baum des Lebens"
 als eins hingestellt werden. Das weiss darauf hin,
dass all der Verkehr in der göttlichen Liebe von dem
die "Strasse" redet, durch den Geist in der Frische
und Kraft des Lebens aufrecht erhalten wird, und oben-
drein doch die Aneignung der verschiedenartigen
Früchte Christi.   Ich denke wir können von dem, was

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Die Strasse ist, einen Begriff beim Lesen von
Apostelgeschichte 2-4 bekommen. Welch einen geseg-
neten Verkehr und der Umgang in der göttlichen Natur,
 d.h. in der Tätigkeit der Liebe, völlig vom Heiligen
Geiste durchdrungen  und angefacht, haben wir da, wo
alles seine Wesensart von Christo empfing! Dieser-
art ist das Leben der himmlischen Stadt!
      Und die Blätter des Baumes sind zur Heilung
 der Nationen. Die Nationen sind verwundet und
zerfleischt worden, sie sind heutzutage voller Geschwüre;
aber die Blätter des Baumes werden ihnen zur Hei-
lung sein. In Hes 47.12 tritt uns das, was der
irdischen Seite der zukünftigen Welt entspricht, ent
gegen. Die Blätter sind das Kleid eines Baumes,
seine äussere Schönheit, sie stellen alles das dar, was
 in Jesu, dem Sanftmütigen und Demütigen, dem alle-
zeit Gehorsamen, zu finden war, der nie Seine Rechte
behauptete, sondern immer sein Vertrauen auf Gott
setzte.  Welch ein angenehmer Umgang wird mit den
Nationen möglich sein, wenn die Blätter dieses Bau-
mes auf sie Anwendung gefunden haben! Unzufrie-
denheit und Neid Eifersucht und Streit füllen heute
die Erde, die Nationen sind von feindseligen Gefühlen
gegeneinander beseelt; wenn jedoch die Blätter des
Baumes des Lebens auf sie angewandt worden sind,
so werden sie geheilt werden.    Alle Unzufriedenheit
ist dann beseitigt, weil sie mit Gottes an Anordnungen
zufrieden sind. Dann gibt es keine Streitigkeiten oder
Eifersüchteleien kein Misstrauen und keine Feind-
schaft mehr; sie werden den Krieg nicht mehr lernen
(Jesaja 2.4; Micha 4.3)
       Die Nationen sind noch nicht geheilt doch man

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ist berechtigt, Heilung unter den Heiligen zu sehen,
so dass jedes Misstrauen und Feindschaft unter ihnen
hinweg getan ist. Wo die Gnade Gottes ist, ist auch
Kraft zur Heilung von Wunden und Geschwüren; und
wenn wir so miteinander wandeln, dass das Leben
Jesu an uns offenbar wird, so wird alles dies ver-
schwinden.
      "Und keinerlei Fluch wird mehr sein," sondern
nur noch Segen von Gott. In 1. Mose 1 sehen wir,
dass es dort das erste Tat in sittlicher Hinsicht war, zu
segnen; doch die Sünde kam und infolgedessen der
Fluch. In Offenbarung 22 sehen wir den Thron
Gottes und des Lammes errichtet; alles, was den
Fluch brachte, ist doch ein Opfer beseitigt worden,
und so bleibt nur noch Segen und keinerlei Fluch.
 Gott kann ihn Gerechtigkeit segnen, ER kann sich wieder
dem zuwenden, was seinem Wesen und Seinen
ursprünglichen Gedanken entspricht.  "Seine Knechte
werden ihm" dann in ungetrübter Segnung
"dienen", und zwar in priesterlicher Nähe und ange-
messener Würde -- Sein Lob ist dann ihr Dienst.
Was wir hier haben, bezieht sich auf die 1000
Jahre; zweifellos werden ihm die Heiligen ewig
dienen aber das werden sie dann als Söhne tun.
   Und sie werden sein Angesicht sehen ---sie
werden in hochbegnadeter Gunst stehen: das Licht
des Angesicht des Gottes wird auf sie scheinen und ihre
Freunde sein. Und alles, was Gott ist, wird in ihnen
widerstrahlen: Sein Name wird an ihren Stirnen
sein". Das Bild Gottes wird Ihnen aufgeprägt sein,
so dass Gottes ursprünglicher Gedanke, den Menschen
in Seinem bilde zu haben, Gestalt gewonnen hat.

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     "Und Nacht wird nicht mehr sein. Die Nacht
ist das Bild eines Zustandes in dem Gott nicht ge-
kannt Wert: Gott ist Licht an gar keine Finsternis
ist in ihm. (1. Joh, 1.5) . Wenn Er scheint und
gekannt wird, dann kann keine Nacht sein. "Eine
Lampe" stellt "das prophetische Wort" dar (2. Pet
1.19, und dessen bedraf in der Stadt nicht mehr.
Das Licht der Sonne ist das prächtigste Bild das
uns die Schöpfung von der göttlichen Herrlichkeit
bieten kann; doch sogar dieses herrlichen Sinnbildes,
das Gott in der Natur angeordnet hat, bedarf es da
nicht mehr, wo "der Herr, Gott,… Über Ihnen leuch-
ten wird.    Wir können jetzt schon sagen, dass die
Finsternis vergeht und das wahrhaftige Licht schon
leuchtet"  (1. Joh. 2.8(; doch in der himmlischen Stadt
wir nichts von der Finsternis bleiben, Gott wird da-
selbst in göttlichem Lichte in unvergänglicher Herr-
lichkeit scheinen.
        Das Haus des Vaters ist es, wo uns der Sohn
eine Städte bereitet hat, es ist der seiner eigenen Ver-
wandtschaft Beziehung entsprechender Platz, das Heim
göttlicher Zuneigungen. Das ist ein ganz anderer
Gedanke als die Stadt, die sich stellt dem Platz dar, den
die Versammlung in ihrer Verwaltung einnehmen
wird.  Die, welche die Stadt bilden, werden in das Haus des
Vaters sein, aber beide Gedanken sind ganz
verschiedene Art. Dieses Buch redet nicht von Gott
als unserem Vater, er stellt die heilige nicht in den
Verwandtschaftsbeziehungen in der Familie dar.
      Wenn wir in geistlicher Hinsicht glückselig sein
wollen, müssen wir die Worte der Weissagung dieses
Buches bewahren. (V- 7) Das prophetische Zeug-

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nis  im Alten Testament steht gänzlich in Beziehungen
zu Israel.    Die Versammlung gehört der Zeit, von
der die Propheten weisssagen, strenggenommen nicht
an sie gehört dem Himmel an und steht ausserhalb
des Schauplatzes der Weissagung. Doch die Stellung
des Zeugnisses, die sie eine Zeitlang auf Erden inne
hatte, brachte sie mit dem Schauplatz der Weissagung
in Berührung, und Gott wollte das selbst, dass seine
Knechte über das erleuchtet wären, was daselbst "bald
geschehen muss". Neben der Versammlung, der Frucht
der göttlichen Wirksamkeit und Gnade, hat sich der
Bau Babylons --- der auf 1. Moses 11 zurückzuführen
ist----  innerhalb des christlichen Bekenntnisses  ausser-
gewöhnlich entwickelt.  Das war ein neuer Gegen-
stand auf dem Schauplatz an der Weissagung, und es
ist von höchster Wichtigkeit, dass dieser verderbte und
verderbenbringende Bau von allen Heiligen als
etwas Gerichtetes gesehen werde.
     Weiter ist es von höchster Bedeutung, dass kein
Missverständnis über den Verlauf und das Ende des
gegenwärtigen bösen Zeitlaufs herrschen sollte. Gott
wollte, dass wir die prophetische Zukunft nicht nur im
Lichte des alten Testaments betrachten sollten, son-
dern in Beziehung zu den Zuständen, die durch das
Fehlen und den schliessenden Abfall des christlichen
Bekenntnis des gekommen sind. Und alles das dient
dazu, uns von verkehrten Gedanken und Erwartungen
-----  verkehrten Hoffnungen über die Zukunft dieser
Welt frei zu machen, damit die heiligen in Herz und
Sinn frei werden, dem gesegnet den Ausspruch Dessen,
den wir lieben: siehe ich komme bald, zu erfassen
und ihm zu entsprechen.

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Die die Worte der Weissagung dieses Buches
bewahrt haben, sind in allen Zeitaltern gesegnet
worden. In Zeiten scheinbaren Gedeihens bedürfte
die Versammlung dieses Buches, um sie vor trüge-
rischen Hoffnungen zu warnen; in Zeiten der Be-
drängnis brauchte sie es zur Ermutigung und zum
Troste, und um ihr Herz einfältiger auf den
Kommenden zu richten. Die Heiligen habe nicht
immer klare und richtige Gedanken über prophetische
Ereignisse gehabt; doch das Lesen dieses Buches
jedoch haben sie immer eine sittliche Unterweisung,
Trost und Ermutigung bekommen und Sachen, dass Gott
schliesslich am Tag in der Zukunft triumphieren, und
dass Christus seine Braut haben würde, samt all
seinen königlichen Rechten auf Erden. Für uns lässt
sich die ganze Zukunft in den drei Worten zusammen-
fassen. "Ich komme bald".
    Die Wahrheit der Entrückung ging der
Kirche sehr früh verloren, ich glaube es geschah als
Christus in den Herzen der Heiligen nicht mehr als
Haupt festgehalten und der Geist durch menschliche
Anordnungen beiseitegesetzt wurde. Die Aufgabe dieser
Wahrheit bildete ein grosses Hindernis für das Ver-
ständnis des prophetischen Worte und brachte hin-
sichtlich der irdischen Verheissungen, die Israel gegeben
wurden, und den himmlischen Hoffnungen der Ver-
sammlung Verwirrung mit sich. Doch durch das
Erbarmen des Herrn klärte sich alles das auf, damit
die Gedanken und Zuneigung der heiligen frei für den
den Wiederkommenden würden. Anstatt bessere Ver
hältnisse auf Erden zu erwarten und Erdbewohner
zu werden, hat der Herr nun diese einigen frei

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gemacht, Sein Wort, "siehe, ich komme bald", zu hören
     Johannes war durch das, was er hörte und sah,
tief ergriffen, er fiel nieder, um vor den Füssen des
Engels, der in diese Dinge zeigte anzubeten. Er
tat unrecht, Ein Geschöpf anzubeten; und das ist eine
sehr ernste Warnung an uns, da ist die letzte uns von
einem Heiligen berichtete Tat ist. Es besteht immer
die Neigung, dem Geschöpf einen ungebührlichen
Platz zu geben. Wir können das einem Diener,
einen begabten Lehrer oder Predigern gegenüber tun,
der uns wunderbare Dinge kundtut; Aber wenn wir
das tun, so gehen wird es waren Nutzens aus seinem
Dienste von lustig.   Der Engel sagt: "bete Gott an".
Das Lesen dieses Buches es sollte in unseren Herzen,
im Bewusstsein der tiefen Weisheit der Wege Gottes,
Anbetung hervorbringen. Der Engel ist ein Mit-
knecht des Johannes und der seiner Brüder, der
Propheten. Der Engel sind solche, "die sein Wort
ausführen, gehorsam der Stimme seines Wortes".
(Psalm 103 Vers 20). Das lässt uns in den Geist erkennen, in
dem die Worte in dieses Buches zu bewahren sind,
nämlich im Geiste des Gehorsams und der Anbetung.
       Mit Bezug auf Daniels Weissagung wurde ge-
sagt; "versiegelt das Buch bis zur Zeit des Endes".
(Daniel. 12.4 & 9)  Vor der Zeit des Endes sollten
noch viele Tage vergehen; doch nun heisst es: die
Zeit ist nahe, und die Worte sollen nicht versiegelt
werden. Viele sagen, die Offenbarung sei ein ver-
siegeltes Buch, aber das ist es gerade nicht schon
sein Titel sagt, das ist eine Enthüllung, ein Er-
schliessen von Dingen ist, die nahe bevorstehen. Des
Herrn Absicht war, dass seine Wiederkunft eine


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allezeit gegenwärtige Hoffnung sei; nichts im Neuen
Testament deutet auf eine verlängerte Zwischenzeit.
In den Gleichnissen haben ihm dieselben Knechte,
denen er seine Habe anvertraute, bei seiner Rück-
kehr Rechenschaft zu geben. Er wollte haben, dass
Seine Wiederkunft, um mit seinen Knechten abzu-
rechnen, diesen alle Zeit vor Augen stände.
    Wie stehen gleichsam am Rande des Tage, wo
alles von endgültiger Dauer sein wird, binnen kurzem
wird alles so bleiben, wie es ist: Wer unrecht tut,
nur noch unrecht, und wer unrein ist, verunreinige sich
noch, und wäre gerecht ist, über noch Gerechtigkeit, und
wir heilig ist, sei noch geheiligt. Möchte ich, wenn
ER kommt, das sein, was ich heute bin? Wenn nicht,
so muss mein Verhalten bald anders werden; für
Gläubige wie für Ungläubige ist da keine Zeit zu ver-
lieren. Wenn ich nicht unrecht tuend und oder nicht verun-
reinigend und gefunden werden will, so muss ich solche
Dinge sofort aufgeben; ich muss jetzt das sein, was
ich bei Seiner Wiederkunft sein möchte, Jetzt ist es
noch Zeit zu einer Umkehr in sittlicher Hinsicht, doch
gar bald wird sie verstrichen sein.
    Wer in Gerechtigkeit und Heiligkeit wandelt, wird
nichts verlieren, der Herr sagt, "Siehe, ich komme
bald, um mein Lohn mit mir, um einem jeden zu
vergelten, ist ein Werk sein wird. Ich bin das
Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte,
der Anfang und das Ende. Es ist dies eine Stimme,
die jetzt treue Herz darauf lenkt, dass jede Tätig-
keit mit Christoph beginnt und endet; derartiges wird
Lohn empfangen und in dem Segensweltall fort-
bestehen.


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   Das Waschen unserer Kleidung muss jetzt geschehen.
Wenn wir ein Recht an dem Baum des Lebens haben
und in die Stadt eingehen wollen müssen unsre
Kleider gewaschen sein. Auch nicht eine vom Fleische
oder der Welt herrührender Flecken darf bleiben;
es wird ausdrücklich betont, wie notwendig es ist, In
sittlicher Hinsicht hierfür passend zu sein. Den
Lüsten der Welt und des Fleisches nachzugehen, sowie
unheilige Beziehungen zu haben, gleicht Flecken an
den Kleidern, ist beraubt die Heiligen ihrer geistlichen
Vorrechte. Ein Pharisäer mag auf blosse Äusserlich-
keiten achten, weil der nur auf das Ansehen von den
Menschen sieht. Doch ein Heiliger ist sich seiner
Verpflichtungen hinsichtlich seiner Gewohnheiten, seines
Betragens und seiner Verbindung wohl bewusst,
weil er an den Baum und die Stadt denkt; er möchte
die Früchte Christine nicht verlustig gehen, und wer ein
befleckt es Kleid hat, kann Christum nicht geniessen.
     Wieviel wohl kennen wir denn davon, "durch die
Tore in die Stadt einzugehen? In einem geist-
lichen Sinne wird es jetzt dadurch gekannt, dass man in
das Vorrecht der Versammlung eingeht.   Wir sind
"gekommen… zur Stadt des lebendigen Gottes,
dem himmlischen Jerusalem (Hebräer 12.22). doch das
Recht, in die Stadt einzugehen, habe nur die, die
ihre Kleider gewaschen haben. Judas Redet davon,
"das vom Fleischer befleckt Kleid zu hassen (Vers 23),
und Jakobus sagt: "sich selbst von der Welt unbe-
fleckt erhalten", ist "ein reiner und unbefleckter
Gottesdienst vor Gott und dem Vater. Jakobus. 1.
27)    Es ist gut, wenn sich ein Christ der Tatsache
bewusst wird, dass etwas sein geistliches Wachstum und

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seinen Fortschrift gehindert hat und er es hinwegtun
muss.  Die Tore des Preises (Jesaja. 60.18; Psalm 9.14)
sind in der Stadt nie geschlossen, wir sind jedoch nicht
immer in einem Zustande einzugehen.
      Diese Worte sollten eine Übung in unserem Ge-
wissen hervorrufen, doch sie werden von solchen
begleitet, die in lieblicher Weise zu unserem Herzen
reden: "Ich, Jesus habe meinen Engel gesandt,
euch diese Dinge zu bezeichnen in den Versammlungen.
Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der
glänzende Morgenstern.   "Ich, Jesus" ist es, der
da redet;   Er bedient Sich eines holdseligen persön-
lichen Namens, durch den Er Sich uns zuerst in ret-
tender Liebe kundgetan hat, und die jedem Herzen,
das IHN kennt, teuer  ist. Er ist die Wurzel Davids.
Jeder Verheissung des Königtums, kurz alles, was
die Erde am Tage der Herrlichkeit fröhlich machen
wird, steht in Verbindung mit David, der dem Bilde
nach Gottes Gesalbter war, der Seinen ganzen Willen
tun sollte. (Apg. 13.22)  .. Jede Verheissung, die David
grossmachte, hatte ihre Quelle und Wurzel in Jesu,
und dieser Umstand stellte ihn als den Jehova des
Alten Testaments hin. Alles rührte von Jesu her,
dessen Ausgänge sind von der Uhrzeit, von den Tagen
der Ewigkeit her. (Micha. 5.2)..
      Und weiter ist ER auch das Geschlecht Davids;
er wurde Mensch, und da ist der Same Davids alle diese
herrlichen Verheissungen zu erben und sich durch
seinen Tod und seine Auferstehung zustande zu
bringen.   David konnte die Verheissungen nicht in
Kraft treten lassen, er musste bekennen: Obwohl
mein Haus nicht also ist bei Gott; doch er empfing

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 ein prophetisches Gesicht über seinen grossen Spross
und konnte von ihnen sagen: "er wird sein wie das
Licht des Morgens, wieder Aufgang der Sonne ein
Morgen ohne Wolken.  (2. Samuel. 23.5 bzw. 4)
     In der alttestamentlichen Weissagung ist ER "die
Sonne der Gerechtigkeit» (Mal 4.2), aber in den
Versammlungen wird ER  als der glänzende Mor-
genstern gekannt.  Er geht von der Dämmerung auf
und scheint in den Herzen Seiner Heiligen als der
glänzende Stern des anbrechenden Tages. (2. Petr.
1.19.)
       Wenn das der Fall ist, so sind wir zubereitet,
"Komm" zu sagen.  Die Braut sagt: "Komm!" ,
weil sie Ihn und alles das kennt, was Sein Kommen
in sich schliesst. Wie gesegnet, dass der Geist und die
Braut sagen: kommen! Gerade am Ende sehen wir
die Braut nicht gleichsam in der Welt untergegangen,
nicht schlafen oder auf ihren Hefen liegend (Zeph 1.
12), sondern in wohltuend im Einklang mit dem
Geiste!        Ihr Herz kommt in dem einen Wort
"Komm!"   zum Ausdruck. Es ist das Kennzeichen
der Braut, "Komm" zu sagen.
        Nicht alle Heiligen Stimmen tatsächlich in den
Ruf ein, deshalb ergeht das Wort an Sie: "Und wer
es hört, spreche: Komm!"   Das gilt einem solchen
Gläubigen, der nicht in Einklang mit dem Geiste und
der Braut steht; er wird aufgefordert, "Komm!" zu
sagen, und damit in den Ruf des Geistes und der
Braut einzustimmen.   Man kann sich nicht damit zu-
frieden geben, dass auch nur ein einziger Gläubiger
auf der ganzen Erde sei, der nicht "Komm!" sagt; alle
müssen in diesem Ruf einstimmen, denn alle werden
dem Herrn auf Seinen gebietenden Zuruf hin, in die


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Luft entgegengehen, um IHM zu begegnen. (1.Thess
4.16 und.17).
      Dann gibt es auch noch dürstende Seelen, solche,
in denen Gott Übungen hervorgebracht und ein Ver-
langen, das noch nicht gestellt worden ist. Die Ant-
wort auf das alles ist Christus, und der Dürstende
soll kommen und seine höchste Befriedigung in jedem
Gesegneten finden   --- all Seine Fülle steht dürstenden
Herzen immer noch zur Verfügung.
    Und schliesslich erstreckt sich die Gnade bis zu den
äussersten Grenzen hin und sagt: "wer da will, nehme
das Wasser des Lebens umsonst".   Der Betreffende
mag nicht einmal dürsten, es handelt sich hier um
jemand, bei dem das Verlangen weniger tief und
ernst ist, doch wenn er nur will, so darf er das Wasser
des Lebens umsonst nehmen.    Ihm wird nicht einmal
gesagt, dass er kommen soll, er braucht keinen ein-
zigen Schritt zu gehen; das Wasser des Lebens
fliesst ganz in seiner Nähe er braucht nur zu nehm-
en ---  so lautet der letzte Ruf der unendlichen Gnade.
     Die Reihenfolge, in der die Bücher der Heiligen
Schrift zusammengestellt sind ich nicht von Gott ein-
gegeben. Doch in sittlicher Hinsicht ist es angebracht,
dass die Offenbarung ihrem Platz am Schluss hat,
denn sie gibt uns die Endergebnisse von Gut und
Böse. Und die ernste Warnung, den Worten des
Buches diese Weissagungen nichts hinzuzufügen, noch
etwas von ihnen weg zu nehmen, hat dem Grundsatz
nach auf die ganze Schrift Anwendung, da sie von
Gott eingegeben ist.  2. Tim. 3.16 und. 17. Die
Worte sollten in ihrer Vollständigkeit bewahrt
werden, und sie sind Worte, die in einem "Buch" ge-
schrieben sind; eine andere Schriftsteller redet von

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 "Worten, gelehrt durch den Geist". (1. Kor 12.13.)
Gott har Seine Oberhoheit mit geschriebenen
Worten in Verbindung gebracht und hat diese
Worte durch die feierlich ernsten Aussprüche von Vers
18 und 19 geschützt.   Möchten Sie die Christen vor
denen hüten, die die wörtliche Eingebung der Heiligen
Schrift anzweifeln.
    "Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme
bald".   Dieses Wort war seitdem immer in Seinem
Herzen, es ist gleichsam, das nächste, was vor
Ihm ist, was Ihm nie aus dem Sinn kommt.
In Johannes 14.2 sagt er: ich gehe hin, euch eine Städte
zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine
Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu
mir nehmen, auf dass, was ich bin, auch ihr seit..
Genau genommen heisst nicht, so komme ich wie-
der, sondern so bin ich wiederkommend", d.h., "so
stehe ich im Begriff wieder zu kommen. Das ist die
ganze Zeit in seinem Herzen, ihr daselbst immer
gehegt und gepflegt, Seine Liebe ist es immer gegen-
wärtig; und das ist es auch, was er von uns erwartet.
Sagen unsere Herzen Amen zu dem, was in Seinem
Herzen ist?  sagen Sie: "Amen; kommen, Herr Jesu!"?
      "Ich komme» ist im Herzen des Herrn Jesus zur
rechten Hand Gottes;   Amen  kommen, Herr Jesu!
aber, im Herzen eines jeden Treuen, in dem Seine
Lieben einen Widerhall findet. Und jeder Augenblick,
der zwischen jene Stunde Zeit, wo wir seine Stimme
hören und sein Angesicht sehen und für immer bei
IHM sind, jedoch die Erfahrung, die wir von
Seiner Gnade  machen, ausgefüllt werden.    "Die
Gnade des Herrn Jesus Christ  sei mit
allen Heiligen!"