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Neben der Schrift
Fakten zur Bibel
Sendschreiben vergl. mit Israel
Online seit dem 28.02.2007, Bibelstellen: Offenbarung 2,1
Rudolf Brockhaus
versucht in seinen Ausführungen zu zeigen, warum die Sendschreiben eine
prophetische Dimension haben. Es handelt sich dabei um eine Entgegnung
(niemand möge sich daran stören) auf eine Schrift von Bruder Nagel, der
das in Frage stellte.
Bruder Nagel sagt auf Seite 33 seiner Schrift:
„Es gibt für die Auffassung, dass in den Sendschreiben ein prophetisches
Bild von dem fortschreitenden Verfall der Kirche gezeichnet sei,
keinerlei klaren Schriftbeweis. Ohne Zweifel ist in den Sendschreiben
für alle Zeiten der christlichen Geschichte Lehre und Mahnung, Drohung
und Verheißung enthalten. Aber die Annahme, dass jedes einzelne
Sendschreiben einen bestimmt umgrenzten Abschnitt zukünftiger Geschichte
vorbilde, entbehrt jeder zuverlässigen Grundlage. Es kann diese Annahme
weder aus dem Text gefolgert werden, noch auch ist der Beweis für ihre
Richtigkeit aus dem tatsächlichen Geschichtsverlauf zu erbringen. Man
muss schon zu großen Künsteleien seine Zuflucht nehmen, um dergleichen
beweisen zu wollen.“
Demgegenüber sei darauf hingewiesen, dass das Buch der Offenbarung von
Anfang bis zu Ende prophetisch ist.
„Glückselig der da liest und die da hören die Worte der Weissagung dieses
Buches und bewahren, was in ihr geschrieben ist!“ So
leuchtet die am Eingang des Buches stehende Überschrift dem Leser
entgegen; und: „Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses
Buches hört: Wenn jemand usw.“, so schließt der Herr
seine prophetischen Mitteilungen an die Versammlungen. Es
genügt also keineswegs zu sagen, dass „in den
Sendschreiben für alle Zeiten der christlichen Geschichte Lehre und
Mahnung, Drohung und Verheißung enthalten sei“, denn das ist von allen neutestamentlichen
Schriften wahr. Es muss mehr als
das darin zu finden sein.
Zum Beweis des Gesagten gestatte man mir, zunächst nochmals einen
Abschnitt aus der Schrift „Die Versammlung des lebendigen Gottes“
anzuführen. Es heißt dort auf S. 96–99:
„Dass es zur Zeit der Abfassung des Buches der Offenbarung sieben
Versammlungen (Gemeinden) in der römischen Provinz Asien (einem Teil des
jetzigen Kleinasien) gab, deren Zustand dem in den Sendschreiben
geschilderten entsprach, unterliegt keinem Zweifel, wird auch wohl von
niemand bestritten. Diese sieben Gemeinden haben geschichtlich
bestanden. Aber ganz von selbst drängt sich dem aufmerksamen Leser der
Briefe die Frage auf: Warum hat der Herr gerade diese außer Ephesus so
wenig bekannten Gemeinden aus den vielen damals bestehenden ausgewählt?
Warum gerade sieben?
Die Zahl „sieben“ ist dem Bibelforscher bekannt als Ausdruck von irgend
etwas Vollkommenem, Abgerundetem, in geistlichem Sinn. Dass sie gerade
hier, in dem Buche der Offenbarung, bedeutungsvoll ist, liegt auf der
Hand.
Aber mehr
noch. Die sieben Sendschreiben stellen uns nach der Erklärung des Herrn
selbst das, „was ist“, vor Augen. „Schreibe nun, was
du gesehen hast (Kap. 1,9 ff), und was
ist (Kap. 2 und 3), und was
nach diesem geschehen wird“ (Kap. 4 ff). Dass diese Einteilung nicht
willkürlich ist, beweist Kapitel 4,1. Dieselbe Stimme, welche im ersten
Kapitel geredet hatte, ruft hier dem Propheten zu: „Komm hier herauf,
und ich werde dir zeigen, was
nach diesem geschehen muss“. Das, „was ist“, (was schon zu Lebzeiten
des Johannes bestand) endet daher mit dem dritten Kapitel, und im
vierten beginnt die Erzählung dessen, „was nach diesem (d. h. nach dem
Inhalt des 2. und 3. Kapitels) geschehen muss“ – der Prophet wird von
der Erde in den Himmel entrückt und sieht den Thron, von welchem aus die
Gerichte über die Erde ergehen, und um den Thron her, in
den Himmel entrückt, die Erlösten unter dem Bild der 24 Könige und
Priester.
„Es gab also in jener Zeit sieben Versammlungen, deren innerer Zustand
dem von dem Herrn entworfenen Bilde entsprach. Sie werden mit goldenen
Leuchtern (Lichtträgern) verglichen. In ihrer Mitte wandelt der in richterlichem Gewand
erscheinende Sohn des Menschen. Dass der Herr allezeit „als
Segensquelle“ in der Versammlung ist und als Haupt des Leibes die
Seinigen nährt und pflegt, ist zweifellos; aber hier wird Er nicht in
diesem Charakter geschaut. Er erscheint nicht als der, welcher Öl auf
die Lampen gießt, wenn es nötig wird, nicht als der gute Hirte der
Schafe, oder als der, welcher die Füße der Seinigen wäscht oder den
Menschen Gaben austeilt, sondern in seiner ernsten Würde als Richter.
Aus seinem Mund geht ein scharfes, zweischneidiges Schwert hervor, und
mit Augen, die wie eine Feuerflamme sind, sieht Er zu, ob die Leuchter
ihrer Verantwortlichkeit entsprechen.
„Ist denn der Ausdruck „was ist“ auf die sieben örtlichen Gemeinden zu
beschränken, an welche die Sendschreiben gerichtet wurden? Waren für sie
allein die Mitteilungen des Herrn bestimmt? Oder müssen wir an die ganze christliche
Kirche denken, wie sie damals auf Erden bestand? Die Zahl „sieben“
leitet unsere Gedanken, wie gesagt, auf etwas „Vollkommenes“. Jene
sieben Gemeinden machten aber nur einen ganz kleinen Teil des gesamten
christlichen Zeugnisses von damals aus. Zugleich werden die Ermahnungen,
welche auf Grund des inneren Zustandes der Gemeinden ergehen, an alle gerichtet,
welche ein Ohr haben zu hören: „Wer ein Ohr hat, höre was der Geist den
Versammlungen sagt“.
„Wir möchten also wohl an die ganze Gemeinde des ersten Jahrhunderts
unserer Zeitrechnung denken, wenn nicht ein wichtiger Punkt dagegen
spräche. Jedes Sendschreiben schildert bekanntlich einen anderen
Zustand, verschieden von den vorhergehenden oder nachfolgenden. Es ist
deshalb kaum möglich, alle sieben auf den Gesamtzustand der damaligen
Kirche anzuwenden. Alle sieben können
nicht zu gleicher Zeit charakteristisch für diesen
Gesamtzustand gewesen sein. Und was für jene ersten Tagen gilt, ist
selbstverständlich auch wahr für alle späteren Zeiten. Man kann
unmöglich sieben so völlig verschiedene, ja, einander entgegengesetzte
Zustände zu irgendeinem gegebenen Zeitpunkt auf den allgemeinen Zustand
der Kirche anwenden. Wenn das aber so ist, dann ergibt sich ganz von
selbst der Gedanke, dass die Sendschreiben eine Reihenfolge von
Zuständen beschreiben müssen, welche sich im Laufe der Jahrhunderte,
während der ganzen Dauer des christlichen Haushalts, in der bekennenden
Kirche zeigen würden, und die das Auge des Herrn voraussah.
„Damit wird dann auch die Zahl „sieben“ durchaus verständlich, ebenso
die Auswahl der Gemeinden, nicht nach Alter, Größe, Bedeutung oder
dergleichen, sondern nach den damals in ihrer Mitte herrschenden
charakteristischen Zuständen. Die Geschichte der Kirche zieht in einem
ergreifenden prophetischen Gemälde von dem ersten Beginn des Verfalls,
dem Verlassen ihrer ersten Liebe (in Ephesus), bis zum Ausgespieenwerden
aus dem Mund des Herrn (in Laodizea) an unserem Auge vorüber. Der Herr
selbst beurteilt und richtet den Zustand, warnt, droht und gibt dem
Überwinder Verheißungen. Er ist „der Erstgeborene“, der den ganzen
Erdkreis richten wird (vgl. die späteren Kapitel der Offenbarung); aber
sein Gericht beginnt beim
Hause Gottes.
„Die Versammlung (Gemeinde) ist an die Stelle Israels getreten.
Jerusalem war einst der Mittelpunkt oder Sitz des Zeugnisses Gottes. Von
dort aus strahlte sein Licht über die Erde. Israel und Jerusalem haben
aber ihrer Verantwortlichkeit als Lichtträger nicht entsprochen und sind
deshalb beiseite gesetzt worden. An ihre Stelle ist das Christentum
getreten. Die bekennende Kirche ist Gottes Leuchter oder Lichtträger
geworden. Jerusalem, die Stadt, welche durch die Ermordung des Messias
Gottes Zorngericht über sich gebracht hat, ist verschwunden, und die
bekennende Kirche ist jetzt die einzige Zeugin für Gott in dieser Welt.
Unter diesem Charakter und von diesem Gesichtspunkt aus wird die Kirche
in der Offenbarung gesehen. Daher das Symbol der „sieben goldenen
Leuchter“, in deren Mitte der Sohn des Menschen wandelt mit „Füßen
gleich glänzendem Kupfer, als glühten sie im Ofen“ – wiederum ein
ausdrucksvolles Bild des Gerichts (vgl. Dan
7,9.10).“
Wenn Bruder Nagel meint, es gebe für die in vorstehender Anführung
entwickelte Auffassung keinerlei
klaren Schriftbeweis, so ist das insofern wahr, als nirgendwo
geschrieben steht: Die sieben Sendschreiben enthalten ein prophetisches
Gemälde von der Geschichte der christlichen Kirche. Aber so ist es ganz
selten mit den prophetischen Mitteilungen des Wortes Gottes. Nur hier
und da gibt Gott eine bestimmte Erklärung der Prophezeiung. [Fußnote 17]
In den meisten Fällen bleibt es dem geistlichen Verständnis des Lesers
überlassen, den Sinn des Prophezeiten an der Hand anderer Mitteilungen
und in Verbindung mit anderen ähnlichen Stellen zu erforschen. „Keine
Weissagung der Schrift ist von eigener Auslegung“ (2.
Pet 1,20).
In dem vorliegenden Fall nun kann für den mit der Weise des Geistes der
Prophezeiung bekannten Bibelforscher kaum ein Zweifel darüber bestehen,
dass diese sieben Sendschreiben neben ihrer Anwendbarkeit auf die
damalige Zeit und ihrer sittlichen Bedeutung
für alle Zeiten (als mahnend, belehrend, drohend usw.) auch einen geschichtlichen Sinn
haben müssen, und man braucht wahrlich nicht „zu großen Künsteleien
seine Zuflucht zu nehmen“, um die Richtigkeit dieser Auslegung zu
beweisen.
Es ist weiter oben gesagt worden, dass der Herr in Offenbarung
2 und 3 nicht gesehen wird als Haupt seines Leibes
oder als unser barmherziger Hoherpriester, der uns vor Gott vertritt und
mit unseren Schwachheiten Mitleid zu haben vermag, sondern dass Er als Richter inmitten
der sieben goldenen Leuchter wandelt. Seinem durchdringenden Flammenauge
entgeht nichts. Er findet zunächst, dass die Gemeinde ihre erste Liebe
verlassen hat (Ephesus). Die Treue Gottes lässt deshalb Zeiten der
Trübsal und Verfolgung kommen (Smyrna). Wenn diese aufhören und der
Druck nachlässt, tritt Verweltlichung ein, und in weiterer Folge böse
Lehre und Verderben (Pergamus und Thyatira). Nicht nur einzelne Lehrer
treten auf und verführen die Jünger, sondern die Frau Isebel erscheint
und wird die Mutter des Verderbens – inmitten der Kirche werden ihr
Kinder geboren.
Es wird ihr Zeit gegeben, Buße zu tun von ihrer geistlichen Hurerei,
aber sie will nicht Buße tun, und der Herrn tröstet die Überwinder mit
dem Hinweis auf die Herrlichkeit des Reiches und
auf sein Kommen als Morgenstern .
Ist es wirklich „großen Künstelei“, „entbehrt es jeder zuverlässigen
Grundlage“, wenn man in diesen Mitteilungen sowohl eine innere
Aufeinanderfolge entdeckt, als auch den äußeren Entwicklungsgang der
Kirche auf dieser Erde unterscheidet? Sind nicht dem Verlassen der
ersten Liebe Tage ernster, schwerer Verfolgungen in 2. Jahrhundert
gefolgt, denen sich dann die Verweltlichung der Kirche im dritten und
vierten Jahrhundert, verbunden mit immer gewaltiger zunehmendem
Verderben in Wandel und Lehre anschloss, bis zur völligen Entwicklung
des Papsttums im Beginn und Verlauf des Mittelalters? Hat das Papsttum
nicht geistliches Verderben mit weltlicher Macht und der Verfolgung der
treuen Zeugen Gottes verbunden, genau so, wie einst das Weib Ahabs es
getan hat?
Liegt das soweit ab, wie Bruder Nagel uns glauben machen möchte? Ich
meine nicht. Und wie mit den vier ersten, so ist es auch mit den übrigen
Sendschreiben; sie zeichnen in kurzen, kräftigen Zügen, dem geistlichen
Auge leicht erkennbar, die Entwicklung der Dinge seit der Reformation
bis in unsere Zeit, ja, bis zu dem Kommen des Herrn und zu der Stunde
der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen soll. Aber ich
möchte den Gegenstand hier nicht weiter verfolgen.
Wo befinden sich die 7 Gemeinden (Off. 1,11)?
>> Antwort: Alle 7 Gemeinden befinden sich in
der heutigen Türkei – was ein Hinweis auf die Bedeutung dieses Landes
„im Norden von Israels“ ist (es ist somit nicht auszuschließen, dass der
„König des Nordens“ in Daniel 11 aus der Türkei kommen könnte – dort wo
ganz hochaktuell das Osmanische Reich wieder neu entsteht. Ggf. ist Off.
17,8+11 damit gemeint).
Die Insel Patmos, auf welcher Johannes die Offenbarung empfing, ist
hingegen eine griechische Insel (dies könnte ein Hinweis darauf sein,
dass die Botschaft „christlichen“ Ursprungs ist, jedoch die (weltweite?)
Gemeinde zur Zeit des Endes moslemisch kontrolliert werden wird).
Schaut
man auf die Landkarte, so fällt auf, dass die 7 Gemeinden in biblische
Reihenfolge auch geografisch hintereinander liegen. So bildet die
Strecke ab dem Ort der Offenbarung auf Patmos bis zur letzten Gemeinde
Laodizea die Form einer Sichel. Dies könnte (neben den einleitenden
Worten in Off. 1,19) nicht nur ein weiterer Hinweis auf die historische
Abfolge in dieser Reihenfolge sein sondern auch symbolisch das
Endgericht aufzeigen (Matth. 13,39; Markus 4,29; Off. 14) da die Sichel
(auch) als Symbol für die „gerichtliche“ Endzeit-Ernte steht. So steht
z.B. in Joel 4,13: „Greift zur Sichel, denn die Ernte ist reif!... denn
ihre Bosheit ist groß!“. Bemerkenswert ist dabei noch, dass die offene
Seite der Sichel genau in Richtung Israel zum Abernten gerichtet ist!
Würde man die Strecke von Ephesus bis Laodizea der biblischen
Reihenfolge nach mit dem Auto anfahren, würde man rund 480 km
zurücklegen müssen. (Interessant ist dabei: Gibt man bei google-maps ab
Patmos alle Punkte ein, wird eine Strecke von 777 km angezeigt. Aktuell
haben wir das hebräische Jahr 5777 bzw. abgekürzt 777. Zufall?)
Persönliche Frage: Bin ich mir der
bibel-historischen Bedeutung der aktuellen Zeit bewusst, in welcher sich
beständig biblische Voraussagen erfüllen – auch gerade angesichts der
aktuellen Vorgänge in der Türkei?
An wen sind die 7 Sendschreiben zunächst jeweils adressiert (Off. 2,1 + 8 etc.)?
>> Antwort: Alle Sendschreiben sind an die
„Engel“ der jeweiligen Gemeinden gerichtet. Nach Hebräer 1,13-14 sind
Engel dienstbare Geister um denen zu dienen, welche das Heil ererben
sollen. In Lukas 1,19 sagt z.B. der Engel Gabriel über sich, dass er vor
Gott steht und zu einem Menschen zur Überbringung einer Botschaft
gesandt wurde. Engel haben somit u. A. eine Art Mittlerfunktion. In
Bezug auf die Gemeinden sind somit offensichtlich die verantwortlichen
Gemeindeleiter gemeint, welche die Gemeinde nicht nur nach außen (vor
Gott und Welt) vertreten müssen, sondern auch göttliche Anweisungen an
die Gemeinde (und im evangelistischen Dienst auch an die Welt)
weiterzugeben haben. Die Bedeutung der Gemeindeleiter wird auch durch
Off. 1,16+20 deutlich, weil Jesus diese in der rechten d.h. ausführenden
Hand hält! Somit sind Gemeindeleiter Jesu Ausführungsorgane und Boten in
seinem Reich.
Damit wird auch zweierlei deutlich: Zum einen die sehr große
Verantwortung von Gemeindeleitern vor der Gemeinde! Sind sie ungehorsam
und führen Jesu Anweisung nicht wie befohlen aus, nimmt die Gemeinde
Schaden! Wenn schon Lehrer ein härteres Gericht zu erwarten haben
(Jakobus 3,1), wie viel strenger werden Gemeindeleiter einmal von Gott
gerichtet werden, wenn sie sich für ihr Tun und Lassen einmal
verantworten müssen! Nach Matthäus 24,45-51 werden heuchlerische
Gemeindeleiter, welche nicht zur rechten Zeit geistliche Speise
austeilten, entzwei gehauen und mit Heuchlern gleichgestellt werden!!!
Andererseits haben Gemeindeleiter - sofern sie wirklich „wahre
Ausführungsorgane Jesu“ sind(!) - auch eine entsprechende Autorität
Gemeindegliedern gegenüber! So wie es in der Familie eine gottgewollte
Ordnung bzw. „Rang“-Ordnung gibt (Kol. 3,20; Eph. 5,23), so gibt es auch
in der Gemeinde eine solche. Nach 1. Tim. 5,19 darf gegen Älteste keine
Klage angenommen werden ohne mindestens 2 Zeugen und nach 1. Petrus 5,5
müssen sich Jüngere den Ältesten unterordnen. Einem Gemeindeleiter
gegenüber dürfte dies noch mehr gelten. Wenn Jesus schon das, was man
seinen „geringsten Brüdern“ getan oder nicht getan hat, mit dem Handeln
ihm gegenüber gleichstellt (Matth. 25,40), dürfte dies er recht seinen
Gemeindeleitern gegenüber gelten!
Persönliche Frage: Falls ich
Gemeindeleiter bin: Bin ich mir meiner hohen Verantwortung bewusst und
nehme sie entsprechend überaus ernst? Für alle Anderen: Bin ich mir
bewusst, dass Jesus (wahre) Gemeindeleiter in seiner rechten Hand hält
und über sie die Gemeinde leitet?
Zu welchem Zweck wurden die Sendschreiben geschrieben (Off. 2 und 3)?
>> Antwort: Die Sendschreiben enthalten nicht
nur Aufdeckungen von Missständen sondern auch Botschaften zur Erneuerung
des geistlichen Lebens. Gottes geniales Wort enthält Passagen die oft
gleich mehrfach gelten. So wurden die Sendschreiben an damalige
Gemeinden gesandt, sie haben aber vor allem eine prophetische Botschaft
für jede der einzelnen 7 Epochen des Gemeindezeitalters. Da wir uns nun
in der letzten Epoche befinden, gilt uns heute entsprechend das
Sendschreiben für die Laodizea-Gemeinde.
Darüber hinaus sollte aber jede Gemeinde und jedes Gotteskind den
eigenen Zustand prüfen, ob nicht eine Gemeinde-Beschreibung auch auf ihn
zutrifft, zumal alle 7 Sendschreiben z.B. gleichermaßen auf ein
notwendiges Überwinderleben hinweisen. Dies könnte auch ein Hinweis auf
eine gewisse Bedeutung aller Sendschreiben für die aktuelle Schlussphase
der Endzeit sein.
Vielleicht liegt man nicht falsch, wenn man die Bedeutung mit einem „Z“
vergleicht (links nach rechts die 7 Gemeinden, unten nach oben die
Zeitachse): Alle 7 Sendschreiben hatten z. Z. ihrer Abfassung eine
aktuelle Bedeutung für alle Gemeinden, dann geht ein Strich nacheinander
durch alle 7 Epochen bzw. einzelne Sendschreiben um am Ende noch mal in
ihrer Gesamtheit wichtige Botschaften aufzuzeigen (z.B. 6ten
Sendschreiben: Bewahrung vor der Trübsalzeit).
Persönliche Frage: Bin ich offen für
Gottes persönliches Reden zu mir indem er die Missstände bei mir
schonungslos aufdeckt?
Um welche 7 Epochen geht es bei den Sendschreiben und wann fanden diese statt?
>> Antwort: Die in den Sendschreiben
angesprochenen Epochen reichen von der Urgemeinde bis zu Jesu
Wiederkunft und sind in exakter chronologischer Reihenfolge aufgeführt,
wobei auch die Namensbedeutung der Orte eine wichtige Rolle spielt:
1. Ephesus „=Wünschenswert, Liebe, Begehren, Verlangen“ (heute Efes):
Diese Epoche umfasst die Apostelzeit und reicht von 30 … 150 n. Chr.
2. Smyrna „=Myrrhe, Bitterkeit“ (heute Izmir): Diese Epoche umfasst die
Christenverfolgung im römischen Reich und reicht von 150 bis 313 n. Chr.
3. Pergamon „=Gründlich verheiratet“ (heute Bergama): In dieser Epoche
(313 … 600 n. Chr.) geht die Kirche einen (unguten) Bund mit dem
Staat/Welt ein.
4. Thyatira „=fortwährendes Opfer“ (heute Akhisar): Diese Epoche (600 …
1500 n. Chr.) wird vom Katholizismus mit seinem unbiblischen Mess-Opfer
geprägt.
5. Sardes „=die Entronnenen, Erneuerung“ (Nähe Sahlili): Diese Epoche
(1500 … 1750 n. Chr.) ist von der Reformation und einem geistlichen
Erwachen geprägt.
6. Philadelphia „=brüderliche Liebe“: In dieser Epoche (1750 … 1900 n.
Chr.) der erwachenden Liebe zur verlorenen Welt findet Weltmission und
Erweckungen statt.
7. Laodicea „=Herrschaft des Volkes bzw. Demokratie“ (Laodikeia am
Lykos): In dieser Epoche der Lauheit und geistlichen und politischen
Volksherrschaft leben wir seit 1900 n. Chr.
Persönliche Frage: Erkenne ich den tiefen
Wahrheitsgehalt des heiligen Gotteswortes in der Bibel?
Wie beurteilt Jesus die Ephesus-Gemeinde (Off. 2,1-7)?
>> Antwort: Zunächst stellt Jesus fest, dass
er „inmitten“ der Gemeinde-Leuchter wandelt. Jesus ist also definitiv
innerhalb der Gemeinde – im Gegensatz zur heutigen Laodizea-Gemeinde
(„ich stehe VOR der Tür und klopfe an“ Off. 3,20). Auch kennt Jesus
Werke, Bemühungen, Treue und Standhaftigkeit dieser Gemeinde. Auch
prüfen diese Christen zu ihnen kommende „Fromme“ und entlarven falsche
Lehrer. Die Bibel ist somit der Maßstab an welchem jede Lehre wie auch
Menschen geprüft werden. Zudem sind sie bereit um Jesu Namens willen
Leid zu ertragen.
Diese Gemeinde achtet somit sehr auf biblische Korrektheit, was sich
auch darin zeigt, dass sie das laue Leben der Nikolaiten hassen
(interessanterweise spiegeln diese Nikolaiten ziemlich genau die heutige
laue Christenheit wieder: geistliches Multikulti und sexuelle
Freizügigkeit!). Diese Gemeinde würde somit die heutige geistlich
niedergegangene Christenheit zutiefst ablehnen!!!
Trotz des geistlich sehr hohen und geradezu perfekten Standards dieser
Gemeinde muss Jesus aber auch tadeln: Die erste, brennende Liebe wurde
verlassen. Hier ist sogar neben Einsicht auch Buße und Rückkehr nötig
und Jesus droht bei Unbußfertigkeit sogar die Gemeinde wegzustoßen!
Hier sehen wir Jesu hohen Maßstab: Nicht nur korrekte Lehre und Werke
zählen, sondern Jesus von ganzem Herzen und allen Kräften zu lieben!!!
Im Schlusswort ruft Jesus zum Überwinderleben auf und stellt ewiges
Leben im Paradies in Aussicht.
Persönliche Frage: Hass ich ebenfalls die
in der heutigen Christenheit weit verbreitete Lauheit? Stimmen Lehre und
Werke bei mir und stehe ich in der ersten Liebe?
Wie beurteilt Jesus die Smyrna-Gemeinde (Off. 2,8-11)?
>> Antwort: Dieses durchgehend lobende
Sendschreiben leitet Jesus mit den tröstlichen und ermutigenden Worten
ein, dass er über Zeit und Raum steht und somit alles in der Hand hat.
Diese Einleitung hat auch einen ermutigenden Grund: Jesus kennt nicht
nur die Werke dieser Gemeinde sondern auch deren Bedrängnis, Anfeindung
und materielle Armut. Dazu prophezeit Jesus Gefängnis und Drangsal bis
hin zum Märtyrertod. All dies lässt er aber nicht zur Strafe oder
Besserung sondern nur zur Prüfung zu.
Dass Leid und Trauer zu geistlichem Reichtum führt (Jesus führt in
diesem Sendschreiben keinen einzigen Kritikpunkt auf!) ist eine bekannte
Tatsache (Prediger 7,3), die auch hier von Jesus aufgezeigt wird: Du
bist aber (vor mir geistlich) reich! Da Jesus in Matth. 5,3 diejenigen
selig preist, welche geistlich arm sind, zeigt wiederum: Umso demütiger
wir sind und umso weniger wir von uns selbst halten (was bei dieser
Gemeinde offensichtlich der Fall ist), umso kostbarer und reicher sind
wir in Jesu Augen! Gerade im Leid ist man auf Gottes Hilfe angewiesen,
Hochmut schwindet und geistliche Reife kann entstehen. Somit stimmt
generell das Wort: „Denen die Gott lieben dient alles zum Besten“ (Römer
8,28)!
Zum Abschluss ruft Jesus wiederum (wie bei allen Sendschreiben) zu einem
Überwinderleben und zur Treue auf, mit der Lohn-Verheißung des ewigen
Lebens.
Persönliche Frage: Bin ich bereit für
Jesus durch Leid und ggf. sogar Martyrium zu gehen?
Wie beurteilt Jesus die Pergamon-Gemeinde (Off. 2,12-17)?
>> Antwort: Dieses Sendschreiben beginnt Jesus
mit dem Hinweis auf seine richterliche und ausführende Macht (Hebr.
4,12; Off. 1,16). Auch diese Einleitung hat seinen Grund, denn Jesus
macht zunächst klar, dass er gerecht ist und auch die schwierigen
geistlichen Umstände sieht: Die Gemeinde wohnt da, wo das
Herrschaftszentrum Satans ist. Bekannt ist, dass in Pergamon Zeus
verehrt wurde und Pergamon später auch Ausgangspunkt und Zentrum
göttlicher Verehrung der römischen Kaiser war. (Heute kann man im
Pergamon-Museum in Berlin den erwähnten „Thron“ sehen: Einen Tempel in
Form eines Throns).
Nimmt man aber die Namensbedeutung hinzu (Pergamon = „gründlich
verheiratet“ – und zwar Kirche mit Staat bzw. Welt) so wird wiederum
etwas anderes klar: Da Satan der Fürst dieser Welt bzw. Weltreiche /
Staaten ist (Matthäus 4,8-9; Joh. 12,31), ist folglich jede Verbindung
mit dieser zumindest extrem gefährlich, wenn nicht sogar falsch. Martin
Luther bekam gewisse politische Hilfen bei seiner Reformationsarbeit und
auch in der Bibel finden wir Beispiele hierzu (z.B. Tempelbau-Auftrag
durch Kyrus; Esra 5,13-15), jedoch ist ein „gründlich verheiratet“
unbiblisch (1. Joh. 2,15)! Dabei braucht man auch nur an oft notvolle
Ehen von Gotteskindern mit Nichtchristen denken und dass 2.Korinther
6,14-18 zur Absonderung aufruft.
Was aber Jesus durchweg positiv darstellt ist, dass diese Gemeinde an
Jesu Namen festhält und den Glauben an Jesus auch unter Verfolgung nicht
verleugnet. „In keinem anderen ist das Heil als in Jesus Christus“ (Apg.
4,12) scheint somit das klare und unverrückbare Bekenntnis der
Christenheit damals gewesen sein. Heiligenverehrungen waren offenbar
(noch) kein Thema. Schauen wir uns dagegen die heutige Zeit an, in
welcher Kirchenlehrer Jesu Auferstehung leugnen und statt dessen
Heilswege in Allah, Buddha usw. anpreisen und auch auf Kirchentagen
entsprechendes zu finden ist, zeigt sich wie Tief der Abfall der
heutigen Christenheit ist!
Aber Jesus hat auch einen Kritikpunkt, welcher seinen Ursprung in der
Verbändelung mit der Welt haben könnte: Man duldet Versuchungen und
Lauheitslehren! Jesus spricht offenbar den geistlich korrekten Kern der
damaligen Christenheit an, welcher in seinen Reihen Irrlehren duldet.
Sie selbst machen da offenbar nicht mit, weswegen Jesus auch von „ein
weniges“ was er gegen sie hat sowie Krieg „gegen sie“ (nicht: euch)
spricht. Dass aber Jesus Buße erwartet und ansonsten sogar Krieg gegen
die Irrlehrer (nicht die treuen Christen) führen will, zeigt auch die
Verantwort auf: Treue Christen stehen in der Verantwortung gegen
Irrlehrer in ihren Reihen aktiv zu werden. Da die Sendschreiben aber
auch an Christenheits-Epochen gerichtet sind, müssen wir noch weiter
denken, denn damit stehen auch die heutigen treuen Christen in der
Verantwortung der abgefallenen Christenheit und den Irrlehrern
gegenüber, sie zumindest anhand der Bibel zu ermahnen und vor ihnen zu
warnen!
Den Abschluss des Schreibens bildet wieder eine Verheißung: Überwinder
werden geistliche Speise erhalten sowie einen „weißen Stein“ (damaliges
Zeichen für „gerecht gesprochen sein“ bei Gerichten und somit hier:
„Freispruch im Gericht Gottes“) mit einem „neuen Namen“ (Namen haben
eine Bedeutung ähnlich wie Kosenamen oder Titel heute). Überwinder
erhalten somit letztlich eine „Eintrittskarte“ für ein neues Leben in
der himmlischen Herrlichkeit! Eine phantastische Verheißung!
Persönliche Frage: Bin ich zu sehr mit der
Welt (oder weltlichen Kirchen / Glaubensgemeinschaften) verbändelt und
sollte mich davon lösen? Sondere ich mich genug von Irrlehren ab und
warne unwissende Glaubensgeschwister davor?
Wie beurteilt Jesus die Thyatira-Gemeinde (Off. 2,18-29)?
>> Antwort: In der Reihe der Sendschreiben
finden wir hier den ersten bedeutenden Hinweis auf die Zeit des Endes
(also die heutige Zeit) bzw. von Jesu Kommen: „was ihr habt haltet fest
bis ich komme!“. Diese Gemeinde (bzw. die Überwinder-Gemeinde in der
Gesamtheit) muss somit bei der Entrückung noch existieren! Dazu kommt,
dass im Schlusswort dieselbe Aussage über Überwunder getan wird wie sie
in Off. 12 bei der Entrückung „des Männlichen/Überwinder“ zu lesen ist
(Off. 12,5). Auch dies weist darauf hin, dass dieses Sendschreiben für
unsere heutige Zeit hochaktuell ist!
Das Sendschreiben ist durchzogen von Kritik an den falschen kirchlichen
Praktiken der kath. Kirche. Einleitend weist Jesus daher bereits auf
seine alles durchdringenden Augen und seine Füße aus Erz um Missstände
zu zertreten hin.
Zunächst spricht Jesus Liebe, Glauben, Ausharren und vor allem gleich
mehrfach zunehmende Werke / Dienst an, ohne eine direkte Bewertung
vorzunehmen. Dies ist erstaunlich, da damals die Werksgerechtigkeit
gelehrt wurde. Vor allem Martin Luther wies aufgrund des Römerbriefs auf
die Gerechtigkeit allein aus Glauben hin. In diesem Sendschreiben
beschränkt sich Jesus hingegen auf andere vorrangige Punkte: Isebel darf
in dieser Gemeinde die Mitglieder verführen. Der Name erinnert nicht nur
an die gleichnamige Isebel (=“wo ist der Fürst“) die mit Ahab
verheiratet war (1. Könige 16,31) und Götzendienst in Israel einführte
(1. Könige 18,19), sondern auch an die „Gottesmutter“ Isis (=“Thron“),
welche in Ägypten verehrt wurde. Unverkennbar ist die Gleichartigkeit
von Isis und was aus Maria gemacht wurde! Schon in Jeremia 7,18 wandte
sich Gott gegen die Irrlehre bezüglich einer „Himmelskönigin“! Auch die
Namen von Isebel und Isis weisen auf eine Unterstützung des Fürsten
dieser Welt (Satan; Joh. 12,31) hin. [In dem Zusammenhang ist auch der
Fund eines Siegels mit Isis-Hathor-Krone interessant, da dieser der
biblischen Isebel zugeordnet wird und die Buchstaben „JZBL“= Isebel in
althebräischer Schrift eingraviert sind.]
Jesus prangert somit die Verführung der Christenheit durch diese
satanische Irrlehre des Marien-Kultes an und spricht neben Abgötterei
(geistlicher Unzucht) auch das Götzenopfer an (Jesu angeblich
wiederholtes Opfer beim kath. Abendmahl). Die Gerichte mit Pest etc.,
welche Gott schickte, sind uns bekannt und sollten uns eine Warnung
sein!
Sprach Jesus im vorherigen Sendschreiben an Pergamon noch von „solchen
die in der Gemeinde sind“, also einer Untergruppe, so hat die Irrlehre
hier die ganze Gemeinde durchzogen und umgekehrt ist es nun eine externe
Gruppe (ähnlich einer heutigen Freikirche) welche die rechte Lehre
haben! Diese ermutigt Jesus auf diesem Weg standhaft zu bleiben.
Im Abschluss des Sendschreibens wird wiederum zu einem Überwinderleben
aufgerufen mit einer Verheißung zur Herrschaft über Heidenvölker. Dies
erinnert an die Schöpfung, wo sich der Mensch die Erde untertan machen
soll. Überwinder werden offenbar einmal nicht nur über die Schöpfung
sondern auch über die Heidenvölker gesetzt. Dies dürfte sich im
tausendjährigen Friedens-Reich erfüllen, wo Überwinder als Mitregenten /
Statthalter etc. für die Einhaltung von Jesu Anweisungen zu sorgen haben
werden (Off. 20,4).
Persönliche Frage: Bin ich Jesus selbst so
treu und sondere ich mich von unbiblischen Lehren und
Glaubensgemeinschaften ab, so dass ich auch Heidenvölker zum Gehorsam
Jesus gegenüber anhalten könnte?
Wie beurteilt Jesus die Sardes-Gemeinde (Off. 3,1-6)?
>> Antwort: Fing Jesus bei den bisherigen
Sendschreiben immer mit einem Lob an, so ist es hier der Tadel.
Unterstrichen wird dies noch durch die einleitenden warnenden Worte an
die Gemeindeleiter, dass er Macht über sie hat und – wie im Verlauf des
Sendschreibens aufgezeigt wird - eine Änderung fordert.
Wie schon in vorangegangen Sendschreiben kennt Jesus auch hier die
Werke. Wurden diese anfangs positiv bewertet, dann unkommentiert
gelassen, so sind sie nun hier vernichtend: Die Gemeinde wird als tot
bezeichnet – und noch schlimmer: Zu alledem lebt sie auch noch im
geistlichen Realitätsverlust und hat den Namen bzw. die Einbildung
(geistlich) zu leben! Dies erinnert an die Statue in Daniel 2: mit dem
goldenen Haupt beginnend und nach unten immer wertloser werdend. Fühlt
sich der heutige Mensch im Wahn, er sei heute am Zenit der Weisheit und
Erkenntnis, so fällt Gottes Urteil ganz entgegengesetzt und vernichtend
aus!
Die Negativ-Tendenz setzt sich hier auch in der Anzahl der Personen fort
und kippt genauso: In den ersten Sendschreiben war die Gemeinde in ihrer
Gesamtheit grundsätzlich auf biblischem Kurs, dann gab es abweichende
Randgruppen und schließlich wurden die Bibeltreuen selbst zur
Randgruppe. In dieser Gemeinde gibt es aber noch eine Steigerung: Nur
einige wenige (Jesus namentlich bekannte) Personen sind noch geistlich
jungfräulich. Nur diese haben auch Aussicht auf die Herrlichkeit bei
Jesus! Entsprechend stellt Jesus Überwindern ewiges Leben in Aussicht.
Wie im vorangegangenen Sendschreiben finden sich auch hier Hinweise auf
die Entrückung: Der Aufruf zum Wachen (siehe u.A. Markus 13,35) und die
Voraussage, dass Jesus „wie ein Dieb unerwartet kommen wird“ (1. Thess.
5,2). In Anbetracht der Drangsal ist dies auch eine ernstzunehmende
Warnung! Hierzu sollte man auch eine der Namensbedeutungen von „Sardes“
beachten: „die Entronnenen“, was den Überwindern bzw. „Erneuerten“
(weitere Namensbedeutung) gilt.
Außerdem liefert der Text einen sehr wichtigen Hinweis bezüglich des
vorherigen Erkennens von Jesu Kommen (und der Entrückung): Jesus spricht
mit dem „du“ explizit die abgefallene Gemeinde/Kirche an, welche blind
ist und nicht erkennen wird zu welcher Stunde Jesus kommen wird (dies
kann man heute klar und deutlich sehen)! Sofort anschließend spricht
Jesus jedoch dann eine andere kleine Gruppe in Sardes an: Die ganz
wenigen Jungfrauen (sie haben unbefleckte Kleider) – lässt hier
allerdings offen, ob diese Zeit und Stunde (anhand der vorausgesagten
Zeichen) erkennen werden. Das überleitende „aber“ legt dies jedoch nahe
und viele andere Bibelstellen belegen dies (z.B. Lukas 21,28).
Persönliche Frage: Lebe ich vielleicht im
Irrglauben geistliches Leben zu haben? Fordert Jesus vielleicht auch
Aufwachen und Buße von mir?
Wie beurteilt Jesus die Philadelphia-Gemeinde (Off. 3,7-13)?
>> Antwort: Ganz offensichtlich hat sich die
Reformations-Bewegung in der vorangegangenen Epoche „gelohnt“ gehabt,
denn nun ist eine sehr deutliche Trendwende vollzogen und es gibt sogar
nicht einmal einen einzigen Tadel Jesu an diese Gemeinde! Ganz im
Gegenteil sind sogar Jesu einleitende Worte von Ermutigung und
göttlicher Hilfe gekennzeichnet, welcher sich in der Weltmission
auswirkt.
Auffällig ist aber, dass sich Jesus offenbar nur noch an die „erweckte“
und „reformierte“ Gemeinde richtet – nicht an die im Sendschreiben zuvor
erwähnte „tote“ Gemeinde. So wie im Heilsplan Gottes bei Israel
schließlich nur noch ein Stamm – nämlich der der Juden – eine
entscheidende Rolle spielt, so spielt hier offenbar nur noch die
erweckte (evangelikale) Gemeinde eine Rolle.
Wie auch bei anderen Gemeinden weist Jesus darauf hin die Werke zu
kennen. Er geht aber erst gar nicht darauf ein sondern verheißt gleich
(für die Weltmission) geöffnete Türen (wie es dann ja auch tatsächlich
geschah)! Erst dann fängt er mit den positiven Punkten an: Trotz kleiner
Kraft (keine Weltkirche, sondern kleine Gemeinschaften) sind sie
bibeltreu und bekennen Jesus. Jesus verheißt nun zudem, dass einige aus
der abgefallenen (geistlich toten) Kirche sie als die Rechtgläubigen
anerkennen werden.
Auch in diesem Sendschreiben ist das Ende der Zeit ein Thema, und
enthält zudem den stärksten und erfreulichsten Hinweis bezüglich
Entrückung: Bewahrung vor der weltweiten Versuchung in der großen
Trübsal durch den Antichristen (Zeichen des Tieres anzunehmen etc.; Off.
13,17). Diese Versuchung wird alle(!) auf der Erde Wohnenden betreffen.
Die Brautgemeinde Jesu kann somit zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf der
Erde „wohnen“! Somit muss die Erstlings-Entrückung nicht nur vor den
Zornesschalen stattfinden (1. Thess. 5,9), sondern auch vor dem
endzeitlichen Wirken des Antichristen!
Auch hier finden wir wieder einen tiefer gehenden Hinweis zur
Entrückung: Bei Jesu Kommen müssen wir als treu und standfest erfunden
werden bzw. bereit sein (siehe Matth. 25: törichte und kluge
Jungfrauen)! Dies verdeutlicht Jesus mit dem Bild eines Siegeskranzes
(wie es siegreiche Sportler bekamen) bzw. besser: einem
„Überwinder-Kranz“ (siehe hierzu 1. Kor. 9,24). Dieser kann wie eine
„Eintrittskarte“ verstanden werden, welchen wir zum Zeitpunkt der
Entrückung haben müssen! Darum warnt auch Jesus, dass man versuchen wird
uns diesen zu nehmen und wir entsprechend vorsichtig sein müssen! Werden
wir lau und geben der Sünde dauerhaft in unserem Leben Raum – wenn auch
nur für kurze Zeit, aber der Zeit in welcher die Entrückung stattfindet
– sieht es schlecht um uns aus (deswegen auch die vielen Ermahnungen auf
die Zeichen zu achten)! Darum wird auch am Ende dieses Sendschreibens
wiederum Überwindern eine Verheißung gegeben: Ewige Gemeinschaft mit
Gott im neuen Jerusalem und Eigentum Gottes werden (Name Gottes wird auf
sie geschrieben werden) – was auch wiederum ein Hinweis auf die
Entrückung der Brautgemeinde hin zur Hochzeit des Lammes ist. Dass Jesus
Überwinder zu „Säulen im Tempel Gottes“ machen will zeigt eindrücklich
wie standfest die Brautgemeinde sein muss – aber auch wie eng und
unauflöslich die Beziehung zur Brautgemeinde sein soll!
Persönliche Frage: Bin ich ein dauerhafter
Überwinder mit der Verheißung der Bewahrung vor der Trübsalzeit – oder
gebe ich der Sünde dauerhaft gewissen Raum im Leben?
Wie beurteilt Jesus die Laodizea-Gemeinde (Off. 3,14-22)?
>> Antwort: Nach dem sehr positiven Zeugnis
Jesu über die Philadelphia-Gemeinde kommt nun wieder ein vernichtendes
Urteil, was offensichtlich auch oder sogar nur die vormals erweckten
Freikirchen betrifft. „Tote“ Kirchen werden hier nicht erwähnt, dafür
aber ein „Wohlfühlevangelium“. Das furchtbare ist, dass Jesus nicht
einen einzigen lobenden Punkt an dieser d.h. der heutigen Gemeinde
findet – im Gegenteil findet sie Jesus sinngemäß „zum Kotzen“! Dies
verwundert nicht, da es noch nie eine so hochmütige, „wissenschaftlich
gebildete“ Epoche gab, in welcher die Gottesfurcht derart gering war!
Einleitend weist Jesus daher auch auf seine Autorität als Schöpfer hin
(damit widerspricht er direkt und deutlich dem heutigen
Evolutions-Glauben!) und untermauert damit die Tragweite nachfolgender
Aussagen!
Auch hier kennt Jesus die Werke. So wie Laodizea „Volksherrschaft“ heißt
und somit ein Gemisch aus allen möglichen Meinungen bildet, so ist es
auch geistlich um die Endzeitgemeinde bestellt: Sie lässt alles an
Strömungen in sich hinein. Schaut man sich heute um, wo alle Religionen
als Heilsweg angesehen werden, kann einem in der Tat nur schlecht werden
– wie es bei Jesus hier der Fall ist: Er wird diese Gemeinde
„ausspeien“, wie man verdorbenes Essen erbricht. In keinem bisherigen
Sendschreiben gebrauchte Jesus so ein drastisches Bild, was uns zu
denken geben sollte! Dies passt auch zu Jesu rhetorischer Frage: „Meinst
Du ich werde Glauben finden auf Erden wenn ich kommen werde?“ (Lukas
18,8). Denn war es früher „nur“ Irrglauben“, so ist der Glaube nun
geradezu tot! Dies kann am erwähnten Reichtum liegen, welcher schon
immer eine Gefahr darstellte. So lesen wir in der Bibel, dass Reichtum
dazu verleiten kann, Gott zu verleugnen da man ihn ja nicht braucht
(Sprüche 30,8-9)! Dagegen sind Leidenszeiten geistlich eine Hilfe, da
sie einen zu Gott treiben!
Neben dem erwähnten „ausspeien“ geht es aber noch weiter: Eine total
falsche geistliche Selbsteinschätzung! Man sieht sich selbst als
geistlich reich (Studium, Wissenschaft usw.) – ist aber in Gottes Augen
sogar „erbärmlich“, arm und „entblößt“ d.h. man merkt offenbar gar nicht
wie schändlich man dasteht! Denkt man an die geradlinigen und absolut
bibeltreuen Zeugen Jesu der vorigen Epoche, welche auch Erweckungen
weltweit erleben durften, so werden heute gewisse „Evangelikale“ (mit
Recht) zum Gespött (man denke nur an bekannte weltliche Lieder, die
gegen geldgierige Heuchler-Prediger in den USA geschrieben wurden, oder
die ekstatischen schwärmerischen Gruppen welche lallen und ohnmächtig
nach hinten fallen, wie es durch Zauberer in Afrika bekannt ist). Aber
auch der Blödsinn mit Evolution widerspricht jedem Verstandesdenken, der
„Entropie“ und sonstigen Naturgesetzen.
Das Jesus die heutige Generation als „erbärmlich“ (Wortstamm von
„erbarmen“ bzw. „erbarmungswürdig“) ansieht zeigt aber auch seine Liebe,
welche einen Lichtblick schenkt: Er wird sie mit Liebesschlägen
züchtigen. Auch spricht Jesus die Läuterung – also Leid – an. Es muss
aber damit gerechnet werden, dass diese Läuterung der „törichten
Jungfrauen“ erst in der Drangsal erfolgen wird!
Dass Jesus hier gar nicht die (sehr wenigen) treuen Gotteskinder
erwähnt, kann damit zu tun haben, dass ihm die Warnung zur Buße und
Umkehr am wichtigsten ist. Halten wir uns das Martyrium in der großen
Trübsal vor Augen, wird dies auch verständlich und ist ein Liebeszeichen
Jesu! Wohl dem der sich hier warnen lässt!!!
Auch in diesem Sendschreiben spricht Jesu die Entrückung an: Er steht
zwar bei dieser Gemeinde vor der Tür, aber diejenigen welche Buße tun
und ihn aufnehmen werden das Mahl mit ihm halten dürfen – was nach
Markus 14,25 erst im Himmel der Fall sein wird! Da das „aus einem Kelch
trinken“ beim bekannten letzten Abendmahl auch bei der jüdischen
Verlobung praktiziert wird und sich bei der Hochzeit wiederholt, wird
das nächste Mahl im Himmel auch das der Hochzeit des Lammes mit der
Brautgemeinde sein! Daher bekommen Überwinder auch etwas Besonderes am
Ende des Sendschreibens verheißen: Mit Jesus auf dem Thron zu sitzen –
ähnlich wie es die Braut des Königs bzw. die Königin darf! Diese
Verheißung dürfte sich aber vor allem auch an die Märtyrer in der großen
Trübsal richten, welche in diesem Gotteswort Trost finden werden, da in
Off. 20,4-6 die Märtyrer (sie werden „enthauptete“– eine Praxis die wir
im Islam finden) der großen Trübsal für 1000 Jahre mit Jesus regieren
werden!
Persönliche Frage: Findet mich Jesus auch
lau und „zum Kotzen“ – oder bin ich ein Überwinder?
Welchen geistlich-historischen Ablauf können wir in den Sendschreiben erkennen – und welche Warnung ist dies für uns?
>> Antwort: Schauen wir uns zunächst in kurzen
Stichworten die 7 Epochen an:
1. Absonderung von falschen Lehren (Nikolaiten dulden Unzucht und
Abgötterei)
2. Feindschaft von „Falschen Juden“
3. Weltlicher Einfluss & falsche Lehren geduldet (Bileam-Lehre +
Nikolaiten)
4. Falsche Lehren werden verbreitet und gelehrt! Kleine Untergruppe ist
noch bibeltreu.
5. Gemeinde nun „tot“. Nur noch Einzelpersonen bibeltreue. Aufweckaufruf
Gottes!
6. Ursprungsgemeinde nicht erwähnt, aber erweckte (evangelikale) Gruppen
sind überaus aktiv (Weltmission)
7. Ursprungsgemeinde nicht erwähnt und evangelikale Kreise lau (aber
nicht kalt bzw. „tot“). Jesus steht außerhalb der Gemeinde!
Es fällt auf, dass die ersten beiden Epochen noch bibeltreu und von
Gottesfurcht geprägt waren und die Gemeinde falsche Lehren nicht
duldete. Mit der 3ten Epoche sickerten Irrlehren ein und wurden
schließlich in der 4ten Epoche sogar allgemein gelehrt, so dass in der
5ten Epoche die Gemeinde schließlich geistlich „tot“ war! In dieser 5ten
Epoche schickte Gott aber einen Weckruf an einige wenige Gotteskinder
(u.A. Martin Luther), so dass in der 6ten Epoche evangelikale Gruppen
entstanden und noch mal eine große Erweckungszeit erfolgt! Diese hielt
aber leider nicht an sondern auch hier erfolgte wieder ein geistlicher
Niedergang.
War die Anfangszeit noch von Verfolgung geprägt und die Gemeinde
bibeltreu, so führte ein Christentum als Staatsreligion zum geistlichen
Niedergang. Auch bei der Reformation gab es Verfolgung (u.A.
Hugenotten), welches wiederum bibeltreue Gemeinden hervorbrachte. In der
heutigen Zeit wo z.B. in Deutschland Kirchengelder durch den Staat
eingetrieben werden, wiederholt sich der geistliche Niedergang wie schon
einmal ab der 3ten Epoche.
Immer wieder zeigt es sich somit, dass Verfolgung eine Gemeinde läutert
– Verführung hingegen zur Lauheit führt. Auch sollten alle Gotteskinder
in der „westlichen Welt“ erkennen, wie wichtig es ist sich soweit
möglich Versuchungen fernzuhalten und sich generell diesen nicht
hinzugeben sondern den schmalen Weg kompromisslos zu gehen. Auch sollte
es als Segen angesehen werden, wenn Gott ein Gotteskind durch Leid gehen
lässt, da dies eine läuternde und geistlich helfende Wirkung hat. Viel
besser wäre es aber, wenn Gott dies gar nicht tun bräuchte und wir uns
generell tief vor ihm beugen und im Glaubensgehorsam leben! So heißt es:
„Demütigt euch unter die gewaltige Hand Gottes“ (Jakobus 4,10; 1. Petrus
5,6) – wir müssen also lernen „Ja Vater“ zu allen (auch schweren) Wegen,
welche uns Gott führt, zu sagen, da diese „uns zum Besten dienen“ (Römer
8,28).
Persönliche Frage: Wehre ich allen
Anfängen falscher Lehre und Wege und kehre immer sogleich auf den
bibeltreuen Weg zurück, wenn ich davon abkam?
Welche lobenswerte Werke erwähnt Jesus in den Sendschreiben?
>> Antwort: Fasst man alle positiv erwähnten
Werke in Stichworten zusammen, so ergibt sich folgende Liste:
* Liebe
* Bemühungen / Steigernder Dienst für Jesus
* Böse aus Gemeinde ausschließen
* Bibeltreue / Lehren prüfen & keine Irrlehren bzw. Irrlehrer dulden
* Leid, Anfeindung, Verfolgung, materielle Armut (willig/demütig)
ertragen
* Standhaftes Ausharren / Treue bis zum Ende ohne Ermüdung
* Jesu Name hochhalten / Glaube an Jesus nicht verleugnen
* Unbefleckte Kleider
Schlimm ist, dass Jesus in der heutigen Gemeinde nicht ein einziges Werk
lobend erwähnen kann! Dies sollte uns aufrütteln und in die Buße
führen!!!
Persönliche Frage: Welche lobenswerte
Werke kann Jesus bei mir finden?
Welche Sünden werden in den Sendschreiben angeprangert?
>> Antwort: Fasst man alle erwähnten Sünden in
einigen kurzen Stichworten zusammen, so ergibt sich folgende Liste:
* Erste Liebe verlassen
* Irrlehren, Verführung, Abgötterei und Unzucht geduldet
* Namenschristentum (aber geistlich tot)
* Lauheit
* Falsche Selbsterkenntnis / geistliche Blindheit
* Ein Leben ohne Jesus
Gerade im letzten Sendschreiben hat Jesus viel anzuprangern. Waren es
damals noch Irrlehren, denen man hingegeben nachlief, so ist der Glaube
an Gott heute nahezu tot und entsprechend fast keine Gottesfurcht mehr
zu finden (vermutlich auch aufgrund des verbreiteten
Evolutions-“Glaubens“). Jesus prangert auch die Blindheit an, was an
Hosea 4,6a erinnert: „Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis“.
Wir sollten prüfen, ob die von Jesus aufgeführten Sünden auch bei uns zu
finden sind und dem Aufruf Jesu zur Buße nachkommen!
Persönliche Frage: Welche der aufgeführten
Sünden sind auch in meinem Leben zu finden – und was mache ich dagegen?
Was können wir aus den Sendschreiben bezüglich der Entrückung ablesen – und welche Warnung enthalten diese?
>> Antwort: Vor allem die letzten beiden
Gemeinden geben hier klare Hinweise:
Die Philadelphia-Gemeinde wird vor oder zu Beginn der Trübsal als
„Erstlinge“ (1te der 3 biblischen Ernten) entrückt werden. Dies deckt
sich mit Off. 12, in welcher die „Männlichen“ entrückt werden, 2 Thess.
4,6-8 in welcher das Aufhaltende hinweg getan wird und Matth. 25 in
welcher die klugen Jungfrauen in den Himmel Einlass finden.
Der Hauptteil der Laodizea-Gemeinde hingegen wird durch die Trübsal zur
Läuterung („im Feuer geläutertes Gold“ Off. 3,18 und Mal. 3,3) gehen
müssen, jedoch nur bis vor die Zornesschalen, da Gottes Wort klar
aussagt, dass Gotteskinder / geistliche Jungfrauen nicht für das
Zorngericht bestimmt sind (1. Thess. 5,9)! Dies deckt sich mit Off.
12,14+17, in welcher „die Übrigen von ihrem Samen“ für 3 ½ Jahre von
Satan verfolgt werden, aber auch mit 2 Thess. 2,1+3 in welcher nach(!)
dem Auftreten des Antichristen die eigentlich Entrückung (2te Ernte bzw.
1te Haupternte) stattfinden wird, sowie mit Off. 11,11-12, in welcher
die 2 Zeugen (Leuchter=Gemeinde und Ölbaum=Heilige Geist; Off. 11,4) für
3 ½ prophetische Tage = 3 ½ Jahre „tot“ sein werden (offenbar kein
offizielles Gemeindeleben mehr möglich wie z.B. in kommunistischen
Ländern), aber dann auferstehen um unmittelbar danach ebenfalls entrückt
zu werden.
Aber auch die Sendschreiben an die anderen Gemeinden enthalten wichtige
Hinweise zur Entrückung:
So wird die Sardes-Gemeinde zum „wachen“ aufgefordert, wie es Jesus
bezüglich der Entrückung mehrfach anmahnte. Hier werden auch einige
wenige unbefleckte Gotteskinder angesprochen, welchen „es wert sind“ in
weißen Kleidern mit Jesus zu wandeln – was an die klugen Jungfrauen und
das Hochzeitsmahl des Lammes erinnert. Wir können also davon ausgehen,
dass auch hier die Entrückung gemeint ist.
Die Thyatira-Gemeinde enthält ebenfalls klare Worte: Sie sollen am
bibeltreuen Glauben festhalten „bis Jesus kommt“ (um seine Gemeinde zu
sich zu holen d.h. bis zur Entrückung).
Bei der Pergamon-Gemeinde warnt Jesus vor einem Strafgericht bei seinem
Kommen gegen die in den Gemeinden geduldeten Irrlehrer bzw. Anhänger von
Irrlehren. Denkbar ist, dass Jesus mit diesem Krieg die Trübsalzeit bis
hin zu den Zornesschalen meint. Dass Jesus aber die Bibeltreuen nicht
anspricht kann als Hinweis auf deren Entrückung gewertet werden, was an
Lukas 21,36 erinnert: „dass ihr gewürdigt werdet, diesem allem zu
entfliehen, was geschehen soll, und vor dem Sohn des Menschen zu
stehen!“
Die Smyrna-Gemeinde trifft es schon vor der Entrückung hart (kann aber
auch für die Zeit in der Trübsal gelten): Gefängnis bis hin zum
Märtyrertod. Dies erinnert uns heute an z.B. Nordkorea und viele
islamische Staaten in welchen Christen um ihres Glaubens willen verfolgt
und umgebracht werden. In diesem Sendschreiben wird die Drangsal als
zeitlich begrenzt beschrieben, was möglicherweise ein Hinweis auf die
dann erfolgende Entrückung sein könnte.
Die Ephesus-Gemeinde wird vor einem plötzlichen Kommen Jesu gewarnt,
welcher aber bei Unbußfertigkeit anstatt einer Entrückung ein Umstoßen
des Gemeindeleuchters bringen wird. Dies erinnert an Matth. 25 und die
törichten Jungfrauen, welche verzweifelt und entsetzt an der
verschlossenen Tür stehen.
Schauen wir uns nun alle Sendschreiben an, so erkennen wir hier
parallele Aussagen zu den klugen und törichten Jungfrauen in Matth. 25.
Wenn wir alle Sendschreiben hierzu zusammenfassen stellen wir fest:
Erweckte, wachende, unbefleckte, bibeltreue, Jesus von Herzen liebende
und im heiligen Geist lebende Christen werden entrückt werden – alle
anderen (laue Christen) bleiben zurück! Wir sollten daher die Warnungen
der Sendschreiben an alle Gemeinden sehr ernst nehmen und uns selbst
prüfen!
Persönliche Frage: Welche
Gemeindebeschreibung trifft am ehesten auf mich zu?
In allen 7 Sendschreiben spricht Jesus Menschen „mit Ohren zum Hören“ an. Wen und was meint er damit?
>> Antwort: Zunächst muss festgehalten werden:
Jesus spricht hier zu Gemeinden – nicht Gottlosen, welche von Gott
nichts wissen wollen! Dass er explizit eine Gruppe mit „hörenden Ohren“
anspricht zeigt sehr deutlich, dass es in den Gemeinden zwei Gruppen
geben muss: Eine Gruppe hat ein geistliches Ohr um Gottes Botschaft ganz
persönlich zu hören – und eine andere Gruppe hat dieses Ohr erst gar
nicht d.h. es sind keine „geistlichen Christen“ (siehe Parallele zu den
klugen und törichten Jungfrauen in Matth. 25).
Interessant ist auch, dass Jesus von 1nem Ohr zum hören spricht. Jeder
gesunde Mensch besitzt aber 2 Ohren. Eine Aussage von Farbigen in Afrika
ist hier interessant: „Mit einem Ohr hören wir was uns Menschen sagen –
aber mit dem anderen Ohr hören wir, was Gott dazu sagt!“
In Amos 3,8 lesen wir: „Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten?
Gott der HERR redet, wer sollte nicht Prophet werden?“. Aktuell „brüllt“
Gott geradezu: „Wacht!“ (Matth. 25,13) und „steht auf und erhebt eure
Häupter“ (Lukas 21,28). Aber scheinbar gibt es noch Christen die dies
nicht hören! Wie kann so was sein? Die einzige Erklärung ist, dass es
von „törichten“ Jungfrauen wimmelt, welche nicht im heiligen Geist leben
bzw. dem heiligen Geist keinen vollen Raum in ihrem Leben geben, sondern
eine laue Lebensweise (nach Art der Laodizea-Gemeinde heute) fristen.
Jesus setzt dies auch mit „verhärteten Herzen“ und letztlich mangelndem
Glauben / Vertrauen in Gottes Kraft gleich (Markus 8,17-18).
Wir wissen, dass 3 „fromme“ Freunde Hiobs falsch und töricht von Gott
redeten und Buße tun mussten – Elihu hingegen wurde nicht getadelt (Hiob
42,7-9) und redete somit die Wahrheit: 3x sprach er davon, dass Gott
Menschen das Ohr öffnet und sie „aufschreckt“, „warnt“ und zur Umkehr
auffordert (Hiob 33,16 + 36,10 + 15). Im Garten Eden hingegen hörte der
Menschen noch generell sehr gut Gottes Reden (1. Mose 3,9). Sünde trennt
uns somit von Gott und unterbindet diese Kommunikation (Jesaja 59,2).
Erschreckend ist aber, dass es auch in den Gemeinden „Fromme“ geben
muss, welche keine intakten geistlichen Ohren haben um Gottes Reden zu
hören! Wie kann dies sein? Jeremia 11,8 spricht von ungehorsamen
Menschen, welche ihre Ohren Gott nicht zukehren. Hesekiel 12,2 spricht
von einem „Haus des Widerspruchs“ welche Ohren zum Hören haben, aber
nicht hören wollen.
In 5. Mose 24,4 erfahren wir aber auch die Voraussetzung um (geistliche)
Augen von Gott geöffnet zu bekommen und göttliche Rede vernehmen zu
können: Vor Gott niederknien bzw. aufrichtige Demut und Hingabe an Gott!
Ganz anders sehen die Voraussagen über die Zeit des Endes (also heute)
in 2. Tim. 4,3 aus: Man wird die heilsame (bibeltreue) Lehre nicht
ertragen, sondern sich selbst nach eigenen Gelüsten Lehrer aufladen,
nach denen einem „die Ohren jucken“. Man sucht sich also Lehrer aus,
welche die einem passende Botschaft (unbiblische Irrlehren) verkündigen
und wiegt sich selbst in (falscher) Sicherheit. Daher ist es nicht
verwunderlich wenn Jesus davon spricht, dass nur ein Teil der „Frommen“
Ohren haben um seine Botschaft zur Kenntnis zu nehmen und letztlich auch
anzunehmen. Lasst uns zu dieser Gruppe gehören!!!
Persönliche Frage: Habe ich ein Ohr um
Jesu warnende Botschaft zu hören und sie auch bereitwillig anzunehmen?
Oder höre ich mir nur „fromme“ Botschaften an, welche mir gefallen und
mich auf falschem Weg bestärken?
In allen 7 Sendschreiben wird zu einem Überwinderleben aufgerufen. Was bedeutet das konkret?
>> Antwort: Das Wort „Überwinden“ finden wir
fast nur im Neuen Testament und dort hauptsächlich im Buch der
Offenbarung. Im Alten Testament steht es im Zusammenhang mit der
Überwältigung des sehr starken Simsons (Richter 16,5), Krieg zwischen
Aram und Israel (1. Könige 20,23+25) sowie Jeremia, welcher von Gott
überredet wurde (Jeremia 20,7).
Im Neuen Testament spielt sich das Überwinden hingegen vorrangig im
eigenen Herzen ab, um das sündige Fleisch (Lüste, Triebe) zu
beherrschen! Daher wird auch der Glaube als Sieg dargestellt, welcher
die (sündige) Welt überwunden hat (1. Joh. 5,4-5), wobei wiederum
klargestellt wird, dass dies nur aufbauend auf Jesu Sieg möglich ist
(Joh. 16,33; Römer 8,37; 1. Joh. 4,4)!
Eine wichtige Botschaft enthält 2. Petrus 2,19-20: Man kann durch Jesus
gerettet worden und den Sünden der Welt entflohen sein (1. Joh.
2,13-14), sich aber wiederum darin „verstricken“ und „überwunden“ werden
– und am Ende schlimmer dastehen als zuvor! Auch Römer 12,21 ermahnt,
sich nicht vom Bösen überwinden zu lassen. Entsprechend lesen wir auch
im bekannten Kapitel in Römer 7 vom beständigen Kampf zwischen Geist und
(sündigem) Fleisch! Für diesen Kampf warnt uns Jesus, uns nicht auf die
eigene (nicht ausreichende) Kraft, sondern Gottes Kraft zu verlassen
(Lukas 11,20 + 22).
Schaut man in die Sendschreiben Jesu an die 7 Gemeinden, so finden wir
in jedem dieser Schreiben die immer gleiche, mit Verheißungen verknüpfte
Aufforderung, „wer überwindet …“ (Off. 2,7 + 11 + 17 + 26 + 3,5 + 12 +
21). In Off. 2,26 wird diese noch um „und meine Werke bis ans Ende
bewahrt“ ergänzt, wobei Treue bis zum Tod auch in Off. 2,10 gefordert
wird. Wie dieses „überwinden“ vonstatten gehen soll sagt Jesus hier zwar
nicht, kurz danach wird uns aber Jesus als Überwinder vorgestellt (Off.
5,5).
Später lesen wir von 2 Endzeitzeugen welche vom „Tier aus dem Abgrund“
überwunden d.h. getötet werden (Off. 11,7). Ähnliches lesen wir von
Gotteskindern, deren Treue bis in den Märtyrertod als „überwinden“
bezeichnet wird (Off. 12,11 + 13,7 + 15,2).
Analog zum „Überwinden“ lesen wir in Off. 12,5 von einem „Männlichen“.
So heißt es in Sprüche 18,14: „Ein männlicher Mut erträgt sein Leiden“.
Standhaftes Ausharren trotz aller Schwierigkeiten zeichnet somit ein
Überwinderleben aus (Lukas 8,15 + 21,19; Römer 5,3-4; Off. 3,10 u.v.w.)
und wird von Gott belohnt werden (Off. 21,7)! Gerade in der Trübsalzeit
ist daher „standhaftes Ausharren“ im Glauben an Jesus wichtig (Off.
13,10 + 14,12)!
Persönliche Frage: Führe ich ein
Überwinderleben? Beweise ich selbst in größte Schwierigkeiten ein
„standhaftes Ausharren“ im vollen Glauben und Vertrauen auf Jesus?
Was wird Jesus bei seinem Kommen nahezu vergeblich suchen (Lukas 18,8 und Off. 3,14-22)?
>> Antwort: Am Ende des Gleichnisses mit der
bittenden Witwe stellt Jesus die rhetorische Frage nach diesem Glauben
der Witwe in unserer heutigen Zeit. Erschreckend ist, dass Jesus
fehlenden Glauben bei seinem Kommen prophezeit, obwohl man doch ohne
Glauben Gott überhaupt nicht gefallen kann (Hebräer 11,6)! Wie schlimm
muss es also um die Christenheit heute bestellt sein!
Schauen wir zunächst mal auf die aktuelle Epoche der Laodizea-Gemeinde.
Diese beurteilt sich selbst völlig falsch: „Ich bin reich und habe genug
und brauche nichts!“ (Off. 3,17) Vor allem wird aber eines deutlich: Sie
brauchen Jesus nicht (wie sie meinen), weswegen er auch bei ihnen „vor
der Tür“ steht (Off. 3,20)! Wie anders sieht es doch bei gedemütigten
Menschen aus, welche nach Jesu Hilfe schreien – wie die benannte
bittende Witwe! Diese Frau weiß zum einen um ihre Abhängigkeit von dem
Richter. Zum anderen setzt sie all ihre Kraft darauf von diesem Richter
Hilfe zu erhalten.
Wir sehen hier also, welch Segen im Leid liegt, weil es einen näher zu
Jesus führt!
Aber es geht im Gleichnis Jesu noch weiter, zumal Jesus davon spricht
„diesen“ Glauben vergeblich zu suchen: Die Witwe belästigt den Richter
und zwingt ihn regelrecht zum Handeln. Jesus schlägt im Gleichnis dann
wiederum mit einer rhetorischen Frage die Brücke zum Vater im Himmel:
Wenn schon der ungerechte Richter hilft, sollte dann Gott wirklich nicht
seinen Auserwählten Recht schaffen – sofern sie genauso Tag und Nacht
beten!? Hier gibt Jesus sogar eine Verheißung: Gott WIRD sehr bald Recht
schaffen.
Warum will Gott aber anhaltendes Bittgebet in Nöten? Zum einen zeigt es
unseren Glauben und unser Vertrauen, dass Gott eingreifen wird (1.
Petrus 5,7). Zum anderen bringt es uns in die genau rechte Position zu
Gott: Demütig auf die Knie in seiner unmittelbaren Nähe (Psalm 95,6;
Jakobus 4,10). Es wäre somit nicht verwunderlich, wenn uns Jesus vor
seinem Kommen bei der Zubereitung behilflich ist, indem er uns
entsprechend „dem Bedarf“ durch ein gewisses Maß an Leid (ähnliche der
Situation der bittenden Witwe) führt!
Persönliche Frage: Bin ich bereit mich von
Jesus für sein Kommen zurüsten zu lassen, indem er mich durch Nöte
führt?
Warum beurteilt Jesus in allen 7 Sendschreiben die Werke?
>> Antwort: Zunächst ist hier die Angabe in
Off. 3,2 zu beachten: Jesus engagiert sich als Mittler zwischen Gott und
uns. So wie ein guter Unternehmensberater den Geschäftsführer auf
gravierende Missstände aufmerksam macht oder eine Autowerkstatt den
Autobesitzer auf gravierende Mängel hinweist so spricht Jesus hier
„nicht vollkommene Werke“ an. In allen Fällen geht es um eine Warnung um
einen vor großen oder gar „vernichtenden“ Schäden zu bewahren! Es ist
also Jesu Liebe die hier Mängel aufdeckt um uns noch die Möglichkeit zur
Buße zu ermöglichen!
Dass uns die Werke nicht erretten, sondern der Glaube, wissen wir vor
allem aus dem Römerbrief (Römer 3,28). Andererseits bringt wahrer Glaube
aber Werke hervor – sonst ist er tot (Jakobus 2,24-26). Da Glauben mit
„Angeloben“ bzw. „Jesu Diener/Knecht sein“ (1. Kor. 4,1; Kol. 1,7; 1.
Thess. 3,2) zu tun hat, wird deutlich, dass das Glaubensleben Werke zum
Inhalt hat. Letztlich kommt gerade erst durch die Werken ans Licht, wie
es um den Glauben im Herzen bestellt ist. Genauso sucht Jesus auch „gute
Früchte“ bei uns (Matth. 7,16-20) – was zwangsläufig mit Aktivitäten
bzw. „Werken“ verbunden ist.
Von welchen Werken spricht Jesus aber hier in den Sendschreiben konkret?
Bei der ersten Gemeinde (Ephesus) geht es um Bemühen und Treue, aber
auch um die erste Liebe, welche er vermisst. Schaut man sich die
weiteren Sendschreiben an, so wiederholt sich dieser Zusammenhang. Jesus
spricht hier keine konkreten Dienste in der Gemeinde an (z.B.
Verkündigung, Leitung, Putzen, Diakonie) sondern vielmehr die innere
Herzenseinstellung – und somit letztlich „Glaube, Liebe Hoffnung“, wie
wir sie aus 1. Kor. 13,13 kennen.
Somit wird auch klar, dass es nicht darum geht eine ausgefeilte Predigt
hinzubekommen oder bei Kinderbetreuung, im Putzdienst, in der Pflege der
Gemeindeimmobilie exzellente Ergebnisse vorweisen zu können, sondern ob
wir im Glaubensgehorsam aus tiefer Liebe zum Heiland unsere Aufgaben
treu machen oder nicht! So wie Jesus keine konkreten Tätigkeiten in den
Sendschreiben anspricht, sollten auch wir nicht unsere Tätigkeiten im
Fokus haben sondern die Beweggründe: Ist es uns ein Herzensanliegen für
unseren geliebten Heiland tätig zu sein – oder tue ich es missmutig,
weil ich keinen Ärger mit Glaubensgeschwistern haben will oder „weil es
sich halt so gehört“? Bin ich darin treu und tue die Arbeit in Liebe,
Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Sanftmut, Keuschheit
(Galater 5,22)?
Persönliche Frage: Freue ich mich meinem
Heiland dienen zu dürfen und tue ich es treu mit Frieden, Geduld etc. im
Herzen?
Online seit dem 21.03.2006, Bibelstellen: Offenbarung 2-3
Die Reihenfolge der Sendschreiben ist ja bekanntlich nicht von ungefähr, da uns in diesen die Geschichte der christlichen Kirche gezeigt werden soll. Aber es werden auch Andeutungen auf die „Heilsgeschichte“ – von der Schöpfung bis zum ewigen Zustand – gegeben. Lasst uns sehen:
Ephesus:
Off 2; 1; 7 erinnern an den Garten Eden, in dem der Baum des Lebens stand und Gott bei der Kühle des Tages wandelte. Dort fiel (vgl. Off 2,5) der Mensch jedoch in Sünde und wurde aus dem Paradies vertrieben.
Smyrna:
Es fing damit das „Zeitalter“ des Gewissens an. Und mit was begann es? Mit der Ermorderung eines Gerechten durch einen religiösen Menschen. Und mit was endete es? Mit dem Triumph des Todes (und letztlich nicht nur des ersten Todes) in der Sintflut. Vgl. Off 2,8–11.
Pergamus:
Die Erde verderbte sich nach der Flut schnell wieder. Götzendienst machte sich breit. Deshalb berief Gott Abraham und machte an ihm und seinem Samen, dem Volk Israel, das Prinzip der Absonderung deutlich, was der Feind schon in der Wüste – in der Gott doch durch die Gabe des Mannas seine Fürsorge und Macht demonstrierte – erfolgreich unterlief (Off 2,13.17).
Thyatira:
Das Versagen des Volkes in der Wüste pflanzte sich im verheißenen Land fort. Das führte zu einem Zustand, wo ein jeder das tat, was recht war in seinen Augen. Selbst das Volk erkannte die untragbaren gewordenen Verhältnisse und forderte im Eigenwillen einen König; sie wollten sein wie die Nationen (1. Sam 8,5). So wird hier von Isebel, der Frau eines der bösesten Könige, gesprochen (Off 2,20). Sie war es, die Ahab manipulierte, kontrollierte und daher letztlich die götzendienerische Schreckensherrschaft ausübte.
Sardes:
Israel hat also versagt. Als Folge davon wurden sie in die Gefangenschaft geführt. Doch Gott schenkte eine neue Erweckung: einige Juden durften in das Land zurückkehren. Dieser Überrest zeigte am Anfang große Entschiedenheit, die aber bald nachließ – der Tempelbau wurde nicht mehr vorangetrieben (Hag 1), es war nur ein halb vollendetes Werk. Dementsprechend wird zu Sardes gesagt, dass ihre Werke nicht „völlig“ waren (Off 3, 2). Die Juden erstarrten in jenen Tagen zunehmend im bloßen Formalismus und toter Orthodoxie; ihre Trennung vom Götzendienst wurde zu einer reinen Äußerlichkeit (vgl. Off 3,1).
Philadelphia:
Doch schließlich sandte Gott seinen Sohn: Der Heilige und Wahrhaftige, der Sohn Davids, der seinen Schlüssel hat (Off 3,9), trat in diese Welt ein. So wird in dem Sendschreiben an Philadelphia seine Person hervorgehoben. Christus aber wurde von den Juden, die in Wahrheit eine Synagoge des Satans (vgl. Off 3,9) darstellten, verworfen.
Laodizea:
Christus, der Überwinder, ist jedoch auferstanden und hat sich
auf den Thron seines Vaters gesetzt (Off
3,21). So wurde er zu dem Anfang etwas ganz Neuem – der
Versammlung Gottes (Off
3,14). Aber auch die Versammlung hat versagt, sie war
nicht der treue und wahrhaftige Zeuge, weshalb sie (d.h. die
bloßen Bekenner) der Herr aus seinem Mund ausspeien wird (Off
3,16). Danach folgt, gemäß den Verheißungen, das
Friedensreich – ja, alle Verheißungen Gottes sind in ihm Ja und
Amen (vgl. Off
3,14). „Wir erwarten aber, nach seiner Verheißung, neue
Himmel und eine neue Erde“ (2.
Pet 3,13) – die „Heilsgeschichte“ hat ihr Ende gefunden.
Wir können sagen, dass die Geschichte der christliche Kirche
prinzipiell nicht anders und nicht besser als die Geschichte der
Welt (und besonders Israel) ist. Auch in der christlichen
Geschichte wurde rasch das „zerstört“, was sehr gut aus der Hand
Gottes hervorging, auch hier zeigte sich religiös motivierte
Verfolgung, Vermischung mit Welt, Herrschaft über die Welt, tote
Orthodoxie, Verwerfung des (Lichtes über) Christus und auch
anmaßende Selbstgenügsamkeit.
Wo wir hinsehen: Versagen auf der Seite des Menschen, aber Gnade
auf der Seite Gottes.
Wenn man die Bibel kennt, ist aber völlig klar, was mit
dieser “Hure” gemeint ist: Dieses Bild wird nämlich
schon von den Propheten des Alten Testaments verwandt
und ist ein Bild für das ungetreue Volk
Gottes, das den Bund mit seinem Gott bricht und mit
den Götzen im geistlichen Sinne Ehebruch/Unzucht treibt,
vgl. dazu beispielsweise Hesekiel
16,15-40; Hesekiel
23,27-37; Jeremia
3,6-9; Hosea
4,12
a) Zunächst
einmal beschreiben die Sendschreiben - vermutlich -
den Zustand, der wirklich zur Zeit des Johannes in
den genannten Ortsgemeinden bestand.
Dies ist aber nur der Vordergrund.
Ich werde nachstehend vor allem auf die prophetische
Bedeutung zu sprechen kommen, die bereits in den Namen
der Gemeinden zum Ausdruck kommt. Die Beschäftigung mit
den Sendschreiben wird so gleichsam auch zu einem kurzen Abriß
der Kirchengeschichte.
Doch steckte schon der Keim
des späteren Abfalls in Ephesus, da die Gemeinde ihre
erste Liebe zu Christus verloren hatte. Das Brennen, der
glühende Eifer der ersten Zeit war verschwunden, daher
die Aufforderung Jesu: “Denke
nun daran, wovon du gefallen bist, und tue die ersten
Werke....”. Die
Christen konnten auf bessere Tage zurückblicken, als
ihre Liebe zu Christus noch warm und gänzlich
ungehindert war. Sie hatten noch gesunde Lehre und waren
aktiv im Dienst, doch das innere Motiv war ihnen
abhanden gekommen (vgl. 1.Korinther
13,1-3).
In diesem Verlust der ersten Liebe liegt der Beginn des
Abfalls, der die Christliche Kirche im Verlauf der
Geschichte immer mehr zur Hure Babylon gemacht hat.
“Werke ohne die erste Liebe” ist die Beanstandung.
Christus fordert die Gemeinde in Ephesus auf, Buße zu
tun - andernfalls werde er den “Leuchter” in Ephesus
“von seiner Stelle wegrücken”, d.h. die Gemeinde würde
aufhören zu existieren. Tatsächlich ist die Stadt
Ephesus im Jahr 263 n.Chr. von den Goten vernichtet
worden; eine Gemeinde besteht in Ephesus nicht mehr.
Eine offene Tür ist auch ein
Bild für Annahme des Evangeliums, für Erweckung. Diese
Erweckung schenkt Jesus dort, wo das Wort in Geduld
bewahrt wird, auch wenn sich nicht sofort sichtbare
Erfolge einstellen. Außerdem wird dieser Gemeinde
versichert, daß Gott sie bewahren wird vor der Stunde
der Versuchung, d.h. sie wird die letzten Gerichte
Gottes über diese Erde nicht mehr miterleben müssen (“Weil
du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, werde auch
ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die
über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu
versuchen, die auf der Erde wohnen.”).
Man kann dies wohl auch als Hinweis auf die Entrückung
deuten.
Vorträge über die Sendschreiben
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