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Vorbilder
im Alten Testament
Die Frage nach dem
Ursprung und der Berechtigung einer solchen Erklärungsweise
biblischer Ausdrücke wird von Gottes Wort selbst beantwortet.
Darin zeigt sich die Einheit von Altem und Neuem Testament. In
seinem ersten Brief an die Korinther, Kapitel 9,9, zitiert
Paulus das Gebot aus 5. Mose 25,4: „Du sollst dem Ochsen, der
drischt, nicht das Maul verbinden“, und fügt hinzu: „Denn es ist
unsertwegen geschrieben …“ Er benutzt diesen alttestamentlichen
Vers sowie die Gewohnheit der Tempeldiener (V. 13) als Erklärung
dafür, dass auch im geistlichen Bereich jeder Arbeiter ein Recht
auf Lohn für seine Tätigkeit hat.
In 1. Korinther
10,1–11
schildert er verschiedene Ereignisse aus der Zeit der
Wüstenwanderung Israels als warnende Beispiele. Sein Kommentar
dazu lautet: „Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns
geschehen, damit wir nicht nach bösen Dingen begehren, wie auch
jene begehrten“ (V. 6). Die Aufzählung von vier weiteren Sünden
Israels (Götzendienst, Hurerei, Auflehnung und Murren) schließt
mit den Worten: „Alle diese Dinge aber widerfuhren jenen als
Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung, auf
die das Ende der Zeitalter gekommen ist“ (V. 11).
Galater 4,21–31
geht noch einen
Schritt weiter. Hier spricht Paulus von Sara, der Frau Abrahams,
und ihrer Magd Hagar, sowie von den Söhnen Isaak und Ismael,
wobei er ausdrücklich auf einen bildlichen Sinn hinweist: Die
Personen sind Bilder der Gnade und des Gesetzes (V. 24). Ähnlich
wird in Hebräer 7,1–3 Melchisedek, der König von Salem, mit dem
Sohn Gottes verglichen. Dabei werden auch seine Namen übersetzt
und erklärt: König der Gerechtigkeit und König des Friedens.
Diese Stellen des
Neuen Testaments sind deshalb wichtig, weil sie uns einen vom
Heiligen Geist inspirierten Schlüssel zum Verständnis der
Vorbilder geben. Das Alte Testament ist voll von solchen
Vorbildern (oder Typen) auf neutestamentliche Personen,
Tatsachen und Ereignisse. Daher ist es durchaus gerechtfertigt,
vom Alten Testament als dem „Bilderbuch“ des Neuen Testaments zu
sprechen. Viele christliche Wahrheiten, die im Neuen Testament
oft in abstrakter Form verkündet werden, finden sich bereits
typologisch im Alten Testament vorgebildet.
So ist zum Beispiel
die Opferung Isaaks in 1. Mose 22
ein deutliches Vorbild davon, dass Gott „seinen eigenen Sohn
nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat“ (Röm
8,32). Das Zelt der Zusammenkunft in der Wüste ist ein passendes
Vorbild der Versammlung Gottes heute (vgl. Mt 16,18; 1. Kor
3,9–17). Die vierzigjährige Wanderung Israels durch die Wüste
ist ein Bild des christlichen Lebens auf der Erde mit all seinen
Gefahren.
Diese Beispiele
mögen genügen. Sie zeigen zugleich, dass es verschiedenartige
Vorbilder im Alten Testament gibt. Es können im Wesentlichen die
folgenden Unterscheidungen getroffen werden:
–
Vorbildliche
Personen:
z.B. Eva als Vorbild der Versammlung, Joseph und David als
Vorbilder von Christus.
–
Vorbildliche
Gegenstände:
z.B. Bundeslade/Christus, Stiftshütte/Versammlung, die
Gesetzestafeln/das Wort Gottes.
–
Vorbildliche Orte:
Ägypten/die Welt, die Wüste/unsere irdischen Umstände,
Kanaan/die himmlischen Örter und Segnungen.
–
Vorbildliche
Ereignisse oder Handlungen:
Verkauf Josephs durch seine Brüder/Verwerfung Christi durch die
Juden, Tieropfer/Erlösungswerk Christi, Beschneidung/Gericht
über das Fleisch.
Es wurde bereits
angedeutet, dass die Erklärung der Bildersprache des Wortes
Gottes nicht immer einfach ist. Ein wichtiger Grundsatz bei der
Beschäftigung mit den alttestamentlichen Vorbildern ist, dass
man bei ihrer Deutung nie über das im Neuen Testament Offenbarte
hinausgehen darf. Es sind eben Bilder, die uns die Lehre des
Neuen Testaments in passender Weise aus der Praxis und für die
Praxis illustrieren.
Aus: Arend Remmers
Lexikon Biblische
Bilder und Symbole
Christliche
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978-3-89287-089-0
Wie Abraham den Isaak am Berg Morija opfern sollte, so hat Gott Christus dort für unsere Sünden dahingegeben. Wie erst das Opfer Jesu Christi stattfinden musste, war erst Abraham bereit, Isaak zu opfern, dann erst kümmerte er sich, dass sein Sohn ein Braut bekäme. Wie Abraham den Elieser sandte, um für seinen Sohn eine Braut zu werben, so sandte Gott den Geist, um Menschen zu Christus zu führen, und sie zur Brautgemeinde dazuzufügen. Wie Abraham den Elieser eine unglaublich lange Strecke dort hin schickte, so sandte Gott den Geist von Himmel auf die Erde. Wie Elieser Rebekka für Isaak gewann, so gewinnt heute der Geist Menschen für Jesus Christus. Auf dem Weg durch die Wüsste in das Zelt/Haus des Vaters hat Elieser sicher von Isaak geredet, so redet der Geist heute in unsere Reise durch die Wüste von Christus. Wie Elieser Rebekka ans Ziel führt, führt der Geist die Versammlung bis in den Himmel. Wie Isaak sich über den Tod seiner Mutter Sara tröstet, da er eine Braut hat, tröstet sich Christus mit der Versammlung, da sein irdisches Volk Gott für tot erklärt hat, da sie dessen Sohn ablehnte. Wie Isaak Rebekka am Abend entgegenkommt, kommt Christus seiner Braut am Ende der Gnadenzeit entgegen, um sie zu sich zu holen. Wie Isaak und Rebekka am Ende im Zelt Abrahams zusammenkommen, ist das Ziel der Wüstenreise, das Zusammenkommen von Christus und der Versammlung im Haus des Vaters, wo sie für immer sein werden.
Wie Pharao die Kinder Israels tötete, Mose aber überlebte,
so ist der Herr Jesus beim Kindermord von Bethlehem
entkommen.
Wie Mose mächtig war in Wort und Tat, hat Jesus mächtig
geredet und gehandelt.
Wie Mose sich durch Zeichen und Wunder als von Gott gesandt
bestätigen konnte, wurde Christus als Messias von Gott durch
Zeichen und Wunder legitimiert.
Wie Mose beim ersten Auftreten abgelehnt wurde und dann in
die Wüste fliehen musste, wurde Christus beim ersten Kommen
abgelehnt.
Wie Mose von seinem Volk 40 Jahre nicht zu sehen war, ist
Christus seit seiner Himmelfahrt nicht mehr im Volk sichtbar
gegenwärtig.
In der Wüste weidete Mose nach seiner Verwerfung die Schafe
seines Schwiegervaters, der Herr Jesus weidet seine Schafe
in der Wüste dieser Welt.
Wie Mose in der Zeit der Ablehnung eine Frau erwarb, erwarb
sich Christus eine Braut, die Versammlung, nachdem er von
den Seinen abgelehnt wurde.
Wie Mose in der Zeit der Verwerfung zwei Söhne hatte,
Gershom und Elieser, so hat Christus in der Zeit der
Verwerfung die Versammlung aus Juden und Heiden, die
Fremdlinge hier sind (Bedeutung von Gershom) sind und von
der Hilfe Gottes in der Wüste leben (Elieser).
Wie Mose das Volk durch das Passah erlöste, erlöste Christus
sein Volk durch sein Opfer.
Bei seinem zweiten Kommen wurde
Mose als Führer angenommen und so konnte er das Volk
befreien, so wird auch Christus beim zweiten Kommen sein
Volk befreien.
Wie Mose das Gesetz gegeben hat, ist durch Jesus Gnade und Wahrheit geworden. (Jo 1,17) Wie Mose über sein Haus als Diener treu war, ist Christus als Sohn über sein Haus gesetzt. (Heb 3,5-6) Wie Mose ein Prophet war, so ist Jesus ein Prophet, auf den wir hören sollen in allem, was irgend er uns sagt. (Apg 3,22) |