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Gibt es eine Erklärung dafür, dass wir im Evangelium Johannes einerseits
finden, dass der Herr es der Maria Magdalena verwehrt,
Ihn anzurühren, während Er derselben Maria Magdalena im
Matthäusevangelium erlaubt, Seine Füße zu umfassen?
Bibelstelle(n): Johannes 20,17; Matthäus 28,9
Wir könnten gut verstehen, dass Maria, nachdem sie den Herrn, den sie
tot wähnte, lebend gefunden hat, niederfällt und Seine Füße umfasst, um
Ihm zu huldigen.
So berichtet es uns der Evangelist Matthäus.
Der Herr hatte ihr aber noch Größeres kundgetan und das berichtet uns
der Evangelist Johannes.
Haben wir im Evangelium Matthäus das Bild des Herrn inmitten des
jüdischen Überrestes, also ein Bild vom messianischen Königreich
hienieden,
so führt uns Johannes in ein ganz neues, bisher unbekanntes Verhältnis
ein:
Die himmlische Stellung in Christus, dieselbe, wie sie der Sohn dem
Vater gegenüber einnimmt.
Als wahrer wirklicher Mensch hat Ihn Gott mit dem Heiligen Geist
versiegelt. Nun will Er aber alle die, welche als Frucht aus dem
Weizenkorn,
das in die Erde gefallen ist, hervorgegangen sind, mit dem gleichen
Geist erfüllen, den Er empfangen hat,
damit sie auch alle die Stellung einnehmen können, die Er droben
einzunehmen im Begriff war.
Darum die scheinbar zurückweisenden Worte:
"Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem
Vater.
Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen:
Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem
Gott".
Wie unendlich höher ist diese Stellung als die, welche die Jünger bisher
einnahmen.
Maria Magdalena durfte die Vermittlerin dieser Botschaft sein.
Nicht eine Herrlichkeit des Reiches,
nein, eine Herrlichkeit der Kindschaft, ja eine Herrlichkeit, wie Er
sie, erhöht und verherrlicht, droben beim Vater einnimmt.
Zuvor musste Er auffahren zum Vater, um uns diesen Platz zuzubereiten,
den Heiligen Geist herniederzusenden und dort die Seinen zu erwarten.
In dieser neuen Stellung nennt der Herr Seine Jünger "Brüder" - es ist
die neue, herrliche, kostbare,
himmlische Stellung.
Möchten wir sie in der Kraft des Heiligen Geistes genießen.