2 Samuel
1,1 Und es geschah nach dem Tode Sauls, als David von der Schlacht der
Amalekiter zurückgekommen war, da blieb David zwei Tage zu Ziklag.
2 Und es geschah am dritten Tage, siehe, da kam ein Mann aus dem Heerlager
Sauls, seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf seinem Haupte; und als er
zu David kam, fiel er zur Erde und warf sich nieder.
3 Und David sprach zu ihm: Woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Ich bin aus
dem Heerlager Israels entronnen.
4 Und David sprach zu ihm: Wie steht die Sache? Berichte mir doch. Und er sagte:
Das Volk ist aus dem Streit geflohen, und auch viele von dem Volke sind gefallen
und gestorben, und auch Saul und sein Sohn Jonathan sind tot.
5 Und David sprach zu dem Jüngling, der ihm berichtete: Wie weißt du, daß Saul
und sein Sohn Jonathan tot sind?
6 Und der Jüngling, der ihm berichtete, sprach: Ich geriet zufällig auf das
Gebirge Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer; und siehe, die
Wagen und die Reiter setzten ihm hart nach.
7 Und er wandte sich um und sah mich und rief mir zu, und ich sprach: Hier bin
ich.
8 Und er sprach zu mir: Wer bist du? Und ich sprach zu ihm: Ich bin ein
Amalekiter.
9 Und er sprach zu mir: Tritt doch her zu mir und töte mich, denn die Verwirrung
hat mich ergriffen; denn mein Leben ist noch ganz in mir!
10 Da trat ich zu ihm hin und tötete ihn, denn ich wußte, daß er seinen Fall
nicht überleben würde. Und ich nahm das Diadem, das auf seinem Haupte, und die
Armspange, die an seinem Arme war, und habe sie zu meinem Herrn hierher
gebracht.
11 Da faßte David seine Kleider und zerriß sie; und alle Männer, die bei ihm
waren, taten ebenso.
12 Und sie klagten und weinten und fasteten bis an den Abend um Saul und um
seinen Sohn Jonathan und um das Volk Jehovas und um das Haus Israel, weil sie
durchs Schwert gefallen waren.
13 Und David sprach zu dem Jüngling, der ihm berichtete: Woher bist du? Und er
sprach: Ich bin der Sohn eines amalekitischen Fremdlings.
14 Und David sprach zu ihm: Wie hast du dich nicht gefürchtet, deine Hand
auszustrecken, um den Gesalbten Jehovas zu verderben?
15 Und David rief einen von den Knaben und sprach: Tritt herzu, falle über ihn
her! Und er erschlug ihn, und er starb.
16 Und David sprach zu ihm: Dein Blut komme auf dein Haupt! Denn dein Mund hat
wider dich gezeugt und gesprochen: Ich habe den Gesalbten Jehovas getötet.
17 Und David stimmte dieses Klagelied an über Saul und über Jonathan, seinen
Sohn;
18 und er befahl, daß man die Kinder Juda das Lied von dem Bogen lehre; siehe,
es ist geschrieben im Buche Jaschar:
19 Deine Zierde, Israel, ist erschlagen auf deinen Höhen! Wie sind die Helden
gefallen!
20 Berichtet es nicht zu Gath, verkündet die Botschaft nicht in den Straßen
Askalons, daß sich nicht freuen die Töchter der Philister, daß nicht frohlocken
die Töchter der Unbeschnittenen!
21 Berge von Gilboa, nicht Tau noch Regen sei auf euch, noch Gefilde der
Hebopfer! Denn dort ward weggeworfen der Schild der Helden, der Schild Sauls,
nicht gesalbt mit Öl.
22 Von dem Blute der Erschlagenen, von dem Fette der Helden wich Jonathans Bogen
nicht zurück, und Sauls Schwert kehrte nicht leer wieder.
23 Saul und Jonathan, die Geliebten und Holdseligen in ihrem Leben, sind auch in
ihrem Tode nicht getrennt; sie waren schneller als Adler, stärker als Löwen.
24 Töchter Israels, weinet um Saul, der euch köstlich kleidete in Karmesin, der
goldenen Schmuck zog über eure Kleider!
25 Wie sind die Helden gefallen mitten im Streit! Wie ist Jonathan erschlagen
auf deinen Höhen!
26 Mir ist wehe um dich, mein Bruder Jonathan! Holdselig warst du mir sehr;
wunderbar war mir deine Liebe, mehr als Frauenliebe!
27 Wie sind die Helden gefallen, und umgekommen die Rüstzeuge des Streites!
2,1 Und es geschah hernach, da befragte David Jehova und sprach: Soll ich in
eine der Städte Judas hinaufziehen? Und Jehova sprach zu ihm: Ziehe hinauf. Und
David sprach: Wohin soll ich hinaufziehen? Und er sprach: Nach Hebron.
2 Und David zog dort hinauf, und auch seine zwei Weiber, Achinoam, die
Jisreelitin, und Abigail, das Weib Nabals, des Karmeliters.
3 Auch seine Männer, die bei ihm waren, ließ David hinaufziehen, einen jeden mit
seinem Hause; und sie wohnten in den Städten Hebrons.
4 Und die Männer von Juda kamen und salbten daselbst David zum König über das
Haus Juda. Und man berichtete David und sprach: Die Männer von Jabes-Gilead sind
es, die Saul begraben haben.
5 Da sandte David Boten zu den Männern von Jabes-Gilead und ließ ihnen sagen:
Gesegnet seiet ihr von Jehova, daß ihr diese Güte an eurem Herrn, an Saul,
erwiesen und ihn begraben habt!
6 Und so erweise nun Jehova Güte und Treue an euch; und auch ich will euch
dieses Gute vergelten, weil ihr diese Sache getan habt.
7 Und nun lasset eure Hände erstarken und seid wackere Männer; denn Saul, euer
Herr, ist tot, und auch hat das Haus Juda mich zum König über sich gesalbt.
8 Abner aber, der Sohn Ners, der Heeroberste Sauls, nahm Isboseth, den Sohn
Sauls, und führte ihn hinüber nach Machanaim;
9 und er machte ihn zum König über Gilead und über die Asuriter und über
Jisreel, und über Ephraim und über Benjamin und über das ganze Israel.
10 Vierzig Jahre war Isboseth, der Sohn Sauls, alt, als er König wurde über
Israel, und er regierte zwei Jahre; nur das Haus Juda folgte David nach.
11 Und die Zahl der Tage, welche David in Hebron über das Haus Juda König war,
betrug sieben Jahre und sechs Monate.
12 Und Abner, der Sohn Ners, und die Knechte Isboseths, des Sohnes Sauls, zogen
aus von Machanaim nach Gibeon;
13 und auch Joab, der Sohn der Zeruja, und die Knechte Davids zogen aus; und sie
stießen bei dem Teiche von Gibeon aufeinander. Und diese ließen sich nieder auf
dieser Seite des Teiches, und jene auf jener Seite des Teiches.
14 Da sprach Abner zu Joab: Laß doch die Jünglinge sich aufmachen und vor uns
spielen! Und Joab sprach: Sie mögen sich aufmachen.
15 Und sie machten sich auf und gingen hinüber, nach der Zahl: zwölf für
Benjamin und für Isboseth, den Sohn Sauls, und zwölf von den Knechten Davids.
16 Und sie ergriffen einer den anderen beim Kopfe, und jeder stieß sein Schwert
dem anderen in die Seite, und sie fielen zusammen. Und man nannte selbigen Ort
Helkath-Hazzurim, der bei Gibeon ist.
17 Und der Streit wurde überaus heftig an jenem Tage; und Abner und die Männer
von Israel wurden vor den Knechten Davids geschlagen.
18 Und es waren daselbst drei Söhne der Zeruja: Joab und Abisai und Asael. Asael
aber war schnell auf seinen Füßen, wie eine der Gazellen, die auf dem Felde
sind.
19 Und Asael jagte Abner nach und bog nicht aus, weder zur Rechten noch zur
Linken hinter Abner weg.
20 Da wandte sich Abner um und sprach: Bist du es, Asael? Und er sprach: Ich
bin’s.
21 Da sprach Abner zu ihm: Biege aus zu deiner Rechten oder zu deiner Linken,
und greife dir einen von den Jünglingen und nimm dir seine Rüstung! Aber Asael
wollte nicht hinter ihm weg weichen.
22 Da sprach Abner nochmals zu Asael: Weiche hinter mir weg! Warum soll ich dich
zu Boden schlagen? Und wie könnte ich mein Angesicht erheben zu deinem Bruder
Joab?
23 Aber er weigerte sich zu weichen. Da schlug ihn Abner mit dem hinteren Ende
des Speeres in den Bauch, daß der Speer hinten herausfuhr; und er fiel daselbst
und starb an seiner Stelle. Und es geschah, jeder, der an den Ort kam, wo Asael
gefallen und gestorben war, der blieb stehen.
24 Und Joab und Abisai jagten Abner nach; und die Sonne ging unter, als sie zum
Hügel Amma kamen, der vor Giach liegt, auf dem Wege zur Wüste Gibeon.
25 Und die Kinder Benjamin sammelten sich hinter Abner her und wurden zu einem
Haufen, und sie stellten sich auf den Gipfel eines Hügels.
26 Und Abner rief Joab zu und sprach: Soll das Schwert immerfort fressen? Weißt
du nicht, daß zuletzt Erbitterung sein wird? Und wie lange willst du nicht dem
Volke sagen, von der Verfolgung ihrer Brüder umzukehren?
27 Da sprach Joab: So wahr Gott lebt, wenn du nicht geredet hättest, dann wäre
schon seit dem Morgen das Volk weggezogen, ein jeder von der Verfolgung seines
Bruders!
28 Und Joab stieß in die Posaune; da blieb alles Volk stehen, und sie jagten
Israel nicht mehr nach und fuhren nicht mehr fort zu streiten.
29 Und Abner und seine Männer zogen durch die Ebene jene ganze Nacht, und sie
setzten über den Jordan und durchzogen das ganze Bitron und kamen nach
Machanaim.
30 Joab aber kehrte um von der Verfolgung Abners und versammelte das ganze Volk;
da wurden von den Knechten Davids neunzehn Mann vermißt und Asael.
31 Die Knechte Davids aber hatten von Benjamin und unter den Männern Abners
viele erschlagen; dreihundertsechzig Mann waren tot.
32 Und sie hoben Asael auf und begruben ihn in dem Begräbnis seines Vaters, das
zu Bethlehem war. Und Joab und seine Männer gingen die ganze Nacht, und das
Licht brach ihnen an zu Hebron.
3,1 Und der Streit war lang zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids; David
aber wurde immerfort stärker, während das Haus Sauls immerfort schwächer wurde.
2 Und es wurden dem David Söhne in Hebron geboren: Sein Erstgeborener war Amnon,
von Achinoam, der Jisreelitin;
3 und sein zweiter Kileab, von Abigail, dem Weibe Nabals, des Karmeliters; und
der dritte Absalom, der Sohn Maakas, der Tochter Talmais, des Königs von Gesur;
4 und der vierte Adonija, der Sohn Haggiths; und der fünfte Schephatja, der Sohn
Abitals;
5 und der sechste Jithream, von Egla, dem Weibe Davids. Diese wurden dem David
in Hebron geboren.
6 Und es geschah, während der Streit war zwischen dem Hause Sauls und dem Hause
Davids, da stand Abner dem Hause Sauls mutig bei.
7 Und Saul hatte ein Kebsweib, ihr Name war Rizpa, die Tochter Ajas. Und
Isboseth sprach zu Abner: Warum bist du zu dem Kebsweibe meines Vaters
eingegangen?
8 Da ergrimmte Abner sehr über die Worte Isboseths und sprach: Bin ich ein
Hundskopf, der es mit Juda hält? Heute erweise ich Güte an dem Hause deines
Vaters Saul, an seinen Brüdern und an seinen Freunden, und ich habe dich nicht
in die Hand Davids überliefert; und du wirfst mir heute das Vergehen mit diesem
Weibe vor?
9 So möge Gott Abner tun und so ihm hinzufügen, wenn ich nicht, wie Jehova dem
David geschworen hat, ihm also tun werde:
10 das Königtum von dem Hause Sauls abzuwenden und den Thron Davids aufzurichten
über Israel und über Juda, von Dan bis Beerseba!
11 Und er konnte Abner kein Wort mehr erwidern, weil er ihn fürchtete.
12 Und Abner sandte Boten für sich zu David und sprach: Wessen ist das Land? Und
er sprach: Mache einen Bund mit mir; und siehe, meine Hand wird mit dir sein, um
ganz Israel dir zuzuwenden.
13 Und David sprach: Gut, ich will einen Bund mit dir machen; nur eine Sache
fordere ich von dir, nämlich: Du sollst mein Angesicht nicht sehen, du bringest
denn zuvor Michal, die Tochter Sauls, wenn du kommst, um mein Angesicht zu
sehen.
14 Und David sandte Boten zu Isboseth, dem Sohne Sauls, und ließ ihm sagen: Gib
mir Michal, mein Weib, die ich mir verlobt habe um hundert Vorhäute der
Philister.
15 Da sandte Isboseth hin und ließ sie holen von ihrem Manne, von Paltiel, dem
Sohne des Lais.
16 Und ihr Mann ging mit ihr und folgte ihr weinend nach bis Bachurim. Da sprach
Abner zu ihm: Geh, kehre um! Und er kehrte um.
17 Und Abner hatte sich mit den Ältesten Israels unterredet und gesagt: Früher
schon habt ihr David zum König über euch begehrt;
18 so handelt nun; denn Jehova hat von David geredet und gesagt: Durch die Hand
Davids, meines Knechtes, will ich mein Volk Israel erretten aus der Hand der
Philister und aus der Hand aller seiner Feinde.
19 Und Abner redete auch zu den Ohren Benjamins. Und Abner ging auch hin, um zu
den Ohren Davids in Hebron alles zu reden, was gut war in den Augen Israels und
in den Augen des ganzen Hauses Benjamin.
20 Als nun Abner, und zwanzig Männer mit ihm, zu David nach Hebron kamen, machte
David Abner und den Männern, die mit ihm waren, ein Mahl.
21 Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen, und ganz
Israel zu meinem Herrn, dem König, versammeln, daß sie einen Bund mit dir
machen, und du über alles regierst, was deine Seele begehrt. Und David entließ
Abner, und er ging hin in Frieden.
22 Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzuge und
brachten große Beute mit sich. Abner war aber nicht mehr bei David zu Hebron;
denn er hatte ihn entlassen, und er war hingegangen in Frieden.
23 Als nun Joab und das ganze Heer, das mit ihm war, ankamen, da berichtete man
Joab und sprach: Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen; und er hat ihn
entlassen, und er ist hingegangen in Frieden.
24 Da kam Joab zum König und sprach: Was hast du getan! Siehe, Abner ist zu dir
gekommen; warum doch hast du ihn entlassen, daß er ungehindert weggegangen ist?
25 Du kennst Abner, den Sohn Ners, daß er gekommen ist, um dich zu bereden, und
um deinen Ausgang und deinen Eingang zu wissen, und alles zu wissen, was du
tust.
26 Und Joab ging von David hinaus und sandte Boten hinter Abner her; und sie
holten ihn zurück von der Zisterne Sira; David aber wußte es nicht.
27 Als nun Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab beiseite in das Tor, um
in der Stille mit ihm zu reden; und er schlug ihn daselbst in den Bauch, daß er
starb, wegen des Blutes seines Bruders Asael.
28 Und David hörte es hernach und sprach: Schuldlos bin ich und mein Königreich
vor Jehova ewiglich an dem Blute Abners, des Sohnes Ners!
29 Es komme über das Haupt Joabs und über das ganze Haus seines Vaters; und nie
soll im Hause Joabs fehlen der Flüssige und der Aussätzige und der sich am Stabe
stützt und der durchs Schwert fällt und dem es an Brot mangelt!
30 So haben Joab und Abisai, sein Bruder, Abner ermordet, weil er ihren Bruder
Asael zu Gibeon im Streit getötet hatte.
31 Und David sprach zu Joab und zu allem Volke, das mit ihm war: Zerreißet eure
Kleider und umgürtet euch mit Sacktuch, und klaget vor Abner her! Und der König
David ging hinter der Bahre her.
32 Und sie begruben Abner zu Hebron; und der König erhob seine Stimme und weinte
am Grabe Abners, und das ganze Volk weinte.
33 Und der König stimmte ein Klagelied an über Abner und sprach: Mußte, wie ein
Tor stirbt, Abner sterben?
34 Deine Hände waren nicht gebunden, und nicht in eherne Fesseln gelegt deine
Füße. Wie man fällt vor Söhnen der Ungerechtigkeit, so bist du gefallen! Da
weinte alles Volk noch mehr über ihn.
35 Und alles Volk kam, um David zu bewegen, daß er Brot esse, während es noch
Tag war. Aber David schwur und sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufügen,
wenn ich vor Untergang der Sonne Brot oder irgend etwas koste!
36 Und alles Volk nahm es wahr; und es war gut in ihren Augen, wie alles, was
der König tat, gut war in den Augen des ganzen Volkes.
37 Und das ganze Volk und ganz Israel erkannten an jenem Tage, daß es nicht von
dem König ausgegangen war, Abner, den Sohn Ners, zu töten.
38 Und der König sprach zu seinen Knechten: Wisset ihr nicht, daß an diesem Tage
ein Oberster und Großer in Israel gefallen ist?
39 Ich aber bin heute schwach, obschon zum König gesalbt; und diese Männer, die
Söhne der Zeruja, sind zu hart für mich. Jehova vergelte dem, der das Böse tut,
nach seiner Bosheit!
4,1 Und als der Sohn Sauls hörte, daß Abner zu Hebron gestorben war, da wurden
seine Hände schlaff, und ganz Israel war bestürzt.
2 Und zwei Männer waren Oberste der Scharen des Sohnes Sauls, der Name des einen
war Baana, und der Name des anderen Rekab, Söhne Rimmons, des Beerothiters, von
den Kindern Benjamin. Denn auch Beeroth wird zu Benjamin gerechnet;
3 aber die Beerothiter entflohen nach Gittaim und haben sich dort als Fremdlinge
aufgehalten bis auf diesen Tag.
4 Und Jonathan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an den Füßen lahm war. Er
war fünf Jahre alt, als die Nachricht von Saul und Jonathan aus Jisreel kam; da
nahm seine Amme ihn auf und floh. Und es geschah, als sie ängstlich floh, daß er
fiel und lahm wurde; und sein Name war Mephiboseth.
5 Und die Söhne Rimmons, des Beerothiters, Rekab und Baana, gingen hin und kamen
um die Hitze des Tages in das Haus Isboseths, während er seine Mittagsruhe
hielt.
6 Und sie kamen dahin, bis in das Innere des Hauses, als wollten sie Weizen
holen, und sie schlugen ihn in den Bauch. Und Rekab und sein Bruder Baana
entrannen.
7 Sie kamen in das Haus, während er in seinem Schlafgemach auf seinem Bette lag,
und sie schlugen ihn und töteten ihn und hieben ihm den Kopf ab; und sie nahmen
seinen Kopf und gingen den Weg der Ebene die ganze Nacht hindurch.
8 Und sie brachten den Kopf Isboseths zu David nach Hebron und sprachen zu dem
König: Siehe da, der Kopf Isboseths, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der nach
deinem Leben trachtete; und so hat Jehova meinem Herrn, dem König, an diesem
Tage Rache verliehen an Saul und an seinem Samen.
9 Da antwortete David Rekab und Baana, seinem Bruder, den Söhnen Rimmons, des
Beerothiters, und sprach zu ihnen: So wahr Jehova lebt, der meine Seele erlöst
hat aus aller Bedrängnis, den, der mir berichtete und sprach:
10 Siehe, Saul ist tot! und der in seinen Augen ein guter Bote war, den ergriff
ich und tötete ihn zu Ziklag, um ihm so Botenlohn zu geben;
11 wieviel mehr, da gottlose Männer einen gerechten Mann in seinem Hause auf
seiner Lagerstätte ermordet haben, sollte ich jetzt nicht sein Blut von eurer
Hand fordern und euch wegschaffen von der Erde?
12 Und David gebot seinen Knechten, und sie erschlugen sie und hieben ihnen die
Hände und die Füße ab, und hängten sie auf am Teiche zu Hebron; das Haupt
Isboseths aber nahmen sie und begruben es in dem Begräbnis Abners zu Hebron.
5,1 Und alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron, und sie sprachen und
sagten: Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch.
2 Schon früher, als Saul König über uns war, bist du es gewesen, der Israel
aus-und einführte; und Jehova hat zu dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel
weiden, und du sollst Fürst sein über Israel.
3 Und alle Ältesten Israels kamen zu dem König nach Hebron, und der König David
machte einen Bund mit ihnen zu Hebron, vor Jehova; und sie salbten David zum
König über Israel.
4 Dreißig Jahre war David alt, als er König wurde; er regierte vierzig Jahre.
5 Zu Hebron regierte er sieben Jahre und sechs Monate über Juda, und zu
Jerusalem regierte er dreiunddreißig Jahre über ganz Israel und Juda.
6 Und der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem wider die Jebusiter, die
Bewohner des Landes. Und sie sprachen zu David und sagten: Du wirst nicht hier
hereinkommen, sondern die Blinden und die Lahmen werden dich wegtreiben; sie
wollten damit sagen: David wird nicht hier hereinkommen.
7 Aber David nahm die Burg Zion ein, das ist die Stadt Davids.
8 Und David sprach an selbigem Tage: Wer die Jebusiter schlägt und an die
Wasserleitung gelangt, und die Lahmen und die Blinden schlägt, welche der Seele
Davids verhaßt sind…! Daher spricht man: Ein Blinder und ein Lahmer darf nicht
ins Haus kommen.
9 Und David wohnte in der Burg, und er nannte sie Stadt Davids. Und David baute
ringsum, von dem Millo an einwärts.
10 Und David wurde immerfort größer, und Jehova, der Gott der Heerscharen, war
mit ihm.
11 Und Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten zu David, und Zedernholz und
Zimmerleute und Mauerleute; und sie bauten David ein Haus.
12 Und David erkannte, daß Jehova ihn zum König über Israel bestätigt, und daß
er sein Königreich erhoben hatte um seines Volkes Israel willen.
13 Und David nahm noch Kebsweiber und Weiber aus Jerusalem, nachdem er von
Hebron gekommen war; und es wurden David noch Söhne und Töchter geboren.
14 Und dies sind die Namen der ihm in Jerusalem Geborenen: Schammua und Schobab
und Nathan und Salomo,
15 und Jibschar und Elischua und Nepheg und Japhija,
16 und Elischama und Eljada und Eliphelet.
17 Und als die Philister hörten, daß man David zum König über Israel gesalbt
hatte, da zogen alle Philister herauf, um David zu suchen. Und David hörte es
und zog in die Burg hinab.
18 Und die Philister kamen und breiteten sich aus im Tale Rephaim.
19 Und David befragte Jehova und sprach: Soll ich wider die Philister
hinaufziehen? Wirst du sie in meine Hand geben? Und Jehova sprach zu David:
Ziehe hinauf, denn ich werde die Philister gewißlich in deine Hand geben.
20 Da kam David nach Baal-Perazim. Und David schlug sie daselbst, und er sprach:
Jehova hat meine Feinde vor mir durchbrochen, gleich einem Wasserdurchbruch.
Daher gab er jenem Orte den Namen Baal-Perazim.
21 Und sie ließen daselbst ihre Götzen, und David und seine Männer nahmen sie
weg.
22 Und die Philister zogen wiederum herauf und breiteten sich aus im Tale
Rephaim.
23 Und David befragte Jehova; und er sprach: Du sollst nicht hinaufziehen; wende
dich ihnen in den Rücken, daß du an sie kommst den Bakabäumen gegenüber.
24 Und sobald du das Geräusch eines Daherschreitens in den Wipfeln der Bakabäume
hörst, alsdann beeile dich; denn alsdann ist Jehova vor dir ausgezogen, um das
Heer der Philister zu schlagen.
25 Und David tat also, wie Jehova ihm geboten hatte; und er schlug die Philister
von Geba, bis man nach Geser kommt.
6,1 Und David versammelte wiederum alle Auserlesenen in Israel, dreißigtausend
Mann.
2 Und David machte sich auf und zog hin, und alles Volk, das bei ihm war, nach
Baale-Juda, um von dannen die Lade Gottes heraufzubringen, welche nach dem
Namen, dem Namen Jehovas der Heerscharen, der zwischen den Cherubim thront,
genannt wird.
3 Und sie stellten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen, und brachten sie aus
dem Hause Abinadabs weg, das auf dem Hügel war; und Ussa und Achjo, die Söhne
Abinadabs, führten den neuen Wagen.
4 Und sie brachten sie aus dem Hause Abinadabs weg, das auf dem Hügel war, indem
sie die Lade Gottes begleiteten; und Achjo ging vor der Lade her.
5 Und David und das ganze Haus Israel spielten vor Jehova mit allerlei
Instrumenten von Zypressenholz, und mit Lauten und mit Harfen und mit Tamburinen
und mit Sistren und mit Zimbeln.
6 Und als sie zur Tenne Nakons kamen, da langte Ussa nach der Lade Gottes und
faßte sie an, denn die Rinder hatten sich losgerissen.
7 Da entbrannte der Zorn Jehovas wider Ussa, und Gott schlug ihn daselbst wegen
des Vergehens; und er starb daselbst bei der Lade Gottes.
8 Und David entbrannte darüber, daß Jehova einen Bruch an Ussa gemacht hatte;
und er nannte jenen Ort Perez-Ussa, bis auf diesen Tag.
9 Und David fürchtete sich vor Jehova an selbigem Tage und sprach: Wie soll die
Lade Jehovas zu mir kommen?
10 Und David wollte die Lade Jehovas nicht zu sich einkehren lassen in die Stadt
Davids; und David ließ sie beiseite bringen in das Haus Obed Edoms, des
Gathiters.
11 Und die Lade Jehovas blieb in dem Hause Obed-Edoms, des Gathiters, drei
Monate. Und Jehova segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus.
12 Und es wurde dem König David berichtet und gesagt: Jehova hat das Haus
Obed-Edoms und alles, was sein ist, gesegnet um der Lade Gottes willen. Da ging
David hin und holte die Lade Gottes aus dem Hause Obed-Edoms herauf in die Stadt
Davids mit Freuden.
13 Und es geschah, wenn die Träger der Lade Jehovas sechs Schritte gegangen
waren, so opferte er ein Rind und ein Mastvieh.
14 Und David tanzte mit aller Kraft vor Jehova, und David war mit einem leinenen
Ephod umgürtet.
15 Und David und das ganze Haus Israel brachten die Lade Jehovas hinauf mit
Jauchzen und mit Posaunenschall.
16 Und es geschah, als die Lade Jehovas in die Stadt Davids kam, da schaute
Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster; und sie sah den König David vor
Jehova hüpfen und tanzen, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen.
17 Und sie brachten die Lade Jehovas hinein und stellten sie an ihren Ort
innerhalb des Zeltes, das David für sie aufgeschlagen hatte. Und David opferte
Brandopfer und Friedensopfer vor Jehova.
18 Und als David das Opfern der Brandopfer und der Friedensopfer beendigt hatte,
segnete er das Volk im Namen Jehovas der Heerscharen.
19 Und er verteilte an das ganze Volk, an die ganze Menge Israels, vom Manne bis
zum Weibe, an einen jeden einen Brotkuchen und einen Trunk Wein und einen
Rosinenkuchen. Und das ganze Volk ging hin, ein jeder nach seinem Hause.
20 Und als David zurückkehrte, um sein Haus zu segnen, ging Michal, die Tochter
Sauls, hinaus, David entgegen, und sprach: Wie hat der König von Israel sich
heute verherrlicht, da er sich heute vor den Augen der Mägde seiner Knechte
entblößt hat, wie sich nur einer der losen Leute entblößt!
21 Da sprach David zu Michal: Vor Jehova, der mich vor deinem Vater und vor
seinem ganzen Hause erwählt hat, um mich als Fürst zu bestellen über das Volk
Jehovas, über Israel, ja, vor Jehova will ich spielen;
22 und ich will noch geringer werden denn also, und will niedrig sein in meinen
Augen; aber bei den Mägden, von denen du sprichst, bei ihnen werde ich geehrt
sein.
23 Michal aber die Tochter Sauls, hatte kein Kind bis zum Tage ihres Todes.
7,1 Und es geschah, als der König in seinem Hause wohnte, und Jehova ihm
ringsumher Ruhe geschafft hatte vor allen seinen Feinden,
2 da sprach der König zu Nathan, dem Propheten: Siehe doch, ich wohne in einem
Hause von Zedern, und die Lade Gottes wohnt unter Teppichen.
3 Und Nathan sprach zu dem König: Gehe hin, tue alles, was du im Herzen hast,
denn Jehova ist mit dir.
4 Und es geschah in selbiger Nacht, da geschah das Wort Jehovas zu Nathan also:
5 Gehe hin und sprich zu meinem Knechte, zu David: So spricht Jehova: Solltest
du mir ein Haus bauen zu meiner Wohnung?
6 Denn ich habe nicht in einem Hause gewohnt von dem Tage an, da ich die Kinder
Israel aus Ägypten heraufgeführt habe, bis auf diesen Tag; sondern ich wanderte
umher in einem Zelte und in einer Wohnung.
7 Wo immer ich wanderte unter allen Kindern Israel, habe ich wohl zu einem der
Stämme Israels, dem ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, ein Wort geredet und
gesagt: Warum habt ihr mir nicht ein Haus von Zedern gebaut?
8 Und nun sollst du also zu meinem Knechte David sagen: So spricht Jehova der
Heerscharen: Ich habe dich von der Trift genommen, hinter dem Kleinvieh weg, daß
du Fürst sein solltest über mein Volk, über Israel;
9 und ich bin mit dir gewesen überall, wohin du gezogen bist, und habe alle
deine Feinde vor dir ausgerottet; und ich habe dir einen großen Namen gemacht,
gleich dem Namen der Großen, die auf Erden sind.
10 Und ich werde einen Ort setzen für mein Volk, für Israel, und werde es
pflanzen, daß es an seiner Stätte wohne und nicht mehr beunruhigt werde, und die
Söhne der Ungerechtigkeit sollen es nicht mehr bedrücken,
11 wie früher und seit dem Tage, da ich Richter über mein Volk Israel bestellt
habe. Und ich habe dir Ruhe geschafft vor allen deinen Feinden; und Jehova tut
dir kund, daß Jehova dir ein Haus machen wird.
12 Wenn deine Tage voll sein werden, und du bei deinen Vätern liegen wirst, so
werde ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leibe kommen soll, und
werde sein Königtum befestigen.
13 Der wird meinem Namen ein Haus bauen; und ich werde den Thron seines
Königtums befestigen auf ewig.
14 Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein, so daß, wenn er verkehrt
handelt, ich ihn züchtigen werde mit einer Menschenrute und mit Schlägen der
Menschenkinder;
15 aber meine Güte soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen
ließ, den ich vor dir weggetan habe.
16 Und dein Haus und dein Königtum sollen vor dir beständig sein auf ewig, dein
Thron soll fest sein auf ewig.
17 Nach allen diesen Worten und nach diesem ganzen Gesicht, also redete Nathan
zu David.
18 Da ging der König David hinein und setzte sich vor Jehova nieder und sprach:
Wer bin ich, Herr, Jehova, und was ist mein Haus, daß du mich bis hierher
gebracht hast?
19 Und dies ist noch ein Geringes gewesen in deinen Augen, Herr, Jehova! Und du
hast auch von dem Hause deines Knechtes geredet in die Ferne hin; und ist dies
die Weise des Menschen, Herr, Jehova?
20 Doch was soll David noch weiter zu dir reden? Du kennst ja deinen Knecht,
Herr, Jehova!
21 Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du all dieses Große
getan, um es deinem Knechte kundzutun.
22 Darum bist du groß, Jehova Gott! Denn niemand ist dir gleich, und kein Gott
außer dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben.
23 Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf Erden, welche
Gott hingegangen ist, sich zum Volke zu erlösen, und um sich einen Namen zu
machen, und für sie solch Großes zu tun und furchtbare Dinge für dein Land,
indem du vor deinem Volke, das du dir aus Ägypten erlöst hast, Nationen und ihre
Götter vertriebst!
24 Und du hast dir dein Volk Israel befestigt, dir zum Volke auf ewig; und du,
Jehova, bist ihr Gott geworden.
25 Und nun, Jehova Gott, das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus
geredet hast, halte aufrecht ewiglich, und tue, wie du geredet hast!
26 Und dein Name sei groß auf ewig, daß man spreche: Jehova der Heerscharen ist
Gott über Israel. Und das Haus deines Knechtes David sei fest vor dir.
27 Denn du, Jehova der Heerscharen, Gott Israels, hast dem Ohre deines Knechtes
eröffnet und gesagt: Ich werde dir ein Haus bauen; darum hat dein Knecht sich
ein Herz gefaßt, dieses Gebet zu dir zu beten.
28 Und nun, Herr, Jehova, du bist es, der da Gott ist, und deine Worte sind
Wahrheit, und du hast dieses Gute zu deinem Knechte geredet.
29 So laß es dir nun gefallen und segne das Haus deines Knechtes, daß es
ewiglich vor dir sei; denn du, Herr, Jehova, hast geredet, und so werde mit
deinem Segen das Haus deines Knechtes gesegnet ewiglich!
8,1 Und es geschah hernach, da schlug David die Philister und demütigte sie; und
David nahm den Zaum der Hauptstadt aus der Hand der Philister.
2 Und er schlug die Moabiter und maß sie mit der Meßschnur, indem er sie auf die
Erde legen ließ; und er maß zwei Meßschnüre ab, um zu töten, und eine volle
Meßschnur, um am Leben zu lassen. Und die Moabiter wurden David zu Knechten,
welche Geschenke brachten.
3 Und David schlug Hadadeser, den Sohn Rechobs, den König von Zoba, als er
hinzog, um seine Macht am Strome wiederherzustellen.
4 Und David nahm von ihm tausendsiebenhundert Reiter und zwanzigtausend Mann
Fußvolk gefangen; und David lähmte alle Gespanne und ließ hundert Gespanne von
ihm übrig.
5 Und die Syrer von Damaskus kamen, um Hadadeser, dem König von Zoba, zu helfen;
und David erschlug unter den Syrern zweiundzwanzigtausend Mann.
6 Und David legte Besatzungen in das damascenische Syrien; und die Syrer wurden
David zu Knechten, welche Geschenke brachten. Und Jehova half David überall,
wohin er zog.
7 Und David nahm die goldenen Schilde, welche den Knechten Hadadesers gehörten,
und brachte sie nach Jerusalem.
8 Und aus Betach und aus Berothai, den Städten Hadadesers, nahm der König David
Erz in großer Menge.
9 Und als Toi, der König von Hamath, hörte, daß David die ganze Heeresmacht
Hadadesers geschlagen hatte,
10 da sandte Toi seinen Sohn Joram zu dem König David, um ihn nach seinem
Wohlergehen zu fragen und ihn zu beglückwünschen, darum daß er wider Hadadeser
gestritten und ihn geschlagen hatte; denn Hadadeser war stets im Kriege mit Toi;
und in seiner Hand waren Geräte von Silber und Geräte von Gold und Geräte von
Erz.
11 Auch diese heiligte der König David dem Jehova, samt dem Silber und dem
Golde, das er von all den Nationen geheiligt, die er unterjocht hatte:
12 von den Syrern und von den Moabitern und von den Kindern Ammon und von den
Philistern und von den Amalekitern, und von der Beute Hadadesers, des Sohnes
Rechobs, des Königs von Zoba.
13 Und David machte sich einen Namen, als er zurückkam, nachdem er die Syrer im
Salztal geschlagen hatte, achtzehntausend Mann.
14 Und er legte Besatzungen in Edom, in ganz Edom legte er Besatzungen; und alle
Edomiter wurden David zu Knechten. Und Jehova half David überall, wohin er zog.
15 Und David regierte über ganz Israel; und David übte Recht und Gerechtigkeit
an seinem ganzen Volke.
16 Und Joab, der Sohn der Zeruja, war über das Heer; und Josaphat, der Sohn
Ahiluds, war Geschichtsschreiber;
17 und Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjathars, waren Heilige
(e-r); und Seraja war Schreiber;
18 und Benaja, der Sohn Jojadas, war über die Kerethiter und die Pelethiter; und
die Söhne Davids waren Krondiener.
9,1 Und David sprach: Ist noch jemand da, der vom Hause Sauls übriggeblieben
ist, daß ich Güte an ihm erweise um Jonathans willen?
2 Es war aber ein Knecht vom Hause Sauls, sein Name war Ziba; und sie riefen ihn
zu David. Und der König sprach zu ihm: Bist du Ziba? Und er sprach: Dein Knecht.
3 Und der König sprach: Ist niemand mehr da vom Hause Sauls, daß ich Güte Gottes
an ihm erweise? Und Ziba sprach zu dem König: Es ist noch ein Sohn da von
Jonathan, der an den Füßen lahm ist.
4 Und der König sprach zu ihm: Wo ist er? Und Ziba sprach zu dem König: Siehe,
er ist im Hause Makirs, des Sohnes Ammiels, zu Lodebar.
5 Da sandte der König David hin und ließ ihn aus dem Hause Makirs, des Sohnes
Ammiels, holen, von Lodebar.
6 Und Mephiboseth, der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, kam zu David; und er
fiel auf sein Angesicht und beugte sich nieder. Und David sprach: Mephiboseth!
Und er sprach: Siehe, dein Knecht.
7 Und David sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will gewißlich Güte an
dir erweisen um deines Vaters Jonathan willen, und will dir alle Felder deines
Vaters Saul zurückgeben; du aber sollst beständig an meinem Tische essen.
8 Und er beugte sich nieder und sprach: Was ist dein Knecht, daß du dich zu
einem toten Hunde gewandt hast, wie ich einer bin?
9 Da rief der König Ziba, den Diener Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Saul
und seinem ganzen Hause gehört hat, habe ich dem Sohne deines Herrn gegeben.
10 Und du sollst ihm das Land bauen, du und deine Söhne und deine Knechte, und
den Ertrag einbringen, damit der Sohn deines Herrn Brot zu essen habe. Und
Mephiboseth, der Sohn deines Herrn, soll beständig an meinem Tische essen. Und
Ziba hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte.
11 Und Ziba sprach zu dem König: Nach allem, was mein Herr, der König, seinem
Knechte gebietet, also wird dein Knecht tun. Und Mephiboseth, sprach der König,
wird an meinem Tische essen, wie einer von den Königssöhnen.
12 Und Mephiboseth hatte einen kleinen Sohn, sein Name war Micha. Und alle, die
im Hause Zibas wohnten, waren Mephiboseths Knechte.
13 Und Mephiboseth wohnte in Jerusalem, denn er aß beständig am Tische des
Königs. Er war aber lahm an beiden Füßen.
10,1 Und es geschah hernach, da starb der König der Kinder Ammon; und Hanun,
sein Sohn, ward König an seiner Statt.
2 Und David sprach: Ich will Güte erweisen an Hanun, dem Sohne Nahas’, so wie
sein Vater Güte an mir erwiesen hat. Und David sandte hin, um ihn durch seine
Knechte wegen seines Vaters zu trösten. Und die Knechte Davids kamen in das Land
der Kinder Ammon.
3 Da sprachen die Fürsten der Kinder Ammon zu Hanun, ihrem Herrn: Ehrt wohl
David deinen Vater in deinen Augen, daß er Tröster zu dir gesandt hat? Hat nicht
David seine Knechte zu dir gesandt, um die Stadt zu erforschen und sie
auszukundschafte und sie umzukehren?
4 Da nahm Hanun die Knechte Davids und ließ ihnen die Hälfte des Bartes
abscheren und ihre Oberkleider zur Hälfte abschneiden, bis an ihre Gesäße; und
er entließ sie.
5 Und man berichtete es dem David. Da sandte er ihnen entgegen, denn die Männer
schämten sich sehr; und der König ließ ihnen sagen: Bleibet in Jericho, bis euer
Bart gewachsen ist, dann kommet zurück.
6 Als nun die Kinder Ammon sahen, daß sie sich bei David stinkend gemacht
hatten, da sandten die Kinder Ammon hin und dingten die Syrer von Beth-Rechob
und die Syrer von Zoba, zwanzigtausend Mann zu Fuß, und den König von Maaka,
tausend Mann, und die Männer von Tob, zwölftausend Mann.
7 Und als David es hörte, sandte er Joab hin und das ganze Heer, die Helden.
8 Und die Kinder Ammon zogen aus und stellten sich am Eingang des Tores in
Schlachtordnung auf; und die Syrer von Zoba und Rechob und die Männer von Tob
und Maaka waren für sich auf dem Felde.
9 Und als Joab sah, daß der Streit von vorn und von hinten gegen ihn gerichtet
war, da erwählte er von allen Auserlesenen Israels und stellte sich auf, den
Syrern gegenüber;
10 und das übrige Volk übergab er der Hand seines Bruders Abisai, und dieser
stellte sich auf, den Kindern Ammon gegenüber.
11 Und er sprach: Wenn die Syrer mir zu stark sind, so sollst du mir Hilfe
leisten; und wenn die Kinder Ammon dir zu stark sind, so will ich kommen, dir zu
helfen.
12 Sei stark und laß uns stark sein für unser Volk und für die Städte unseres
Gottes! Und Jehova wird tun, was gut ist in seinen Augen.
13 Da rückte Joab und das Volk, das bei ihm war, vor zum Streit wider die Syrer;
und sie flohen vor ihm.
14 Und als die Kinder Ammon sahen, daß die Syrer geflohen waren, da flohen auch
sie vor Abisai und zogen sich in die Stadt zurück. Und Joab kehrte von den
Kindern Ammon zurück und kam nach Jerusalem.
15 Und als die Syrer sahen, daß sie vor Israel geschlagen waren, da versammelten
sie sich allesamt.
16 Und Hadareser sandte hin und ließ die Syrer ausziehen, die jenseit des
Stromes waren; und sie kamen nach Helam, und Schobak, der Heeroberste
Hadaresers, vor ihnen her.
17 Und es wurde David berichtet; da versammelte er ganz Israel und ging über den
Jordan und kam nach Helam; und die Syrer stellten sich David gegenüber auf und
stritten mit ihm.
18 Und die Syrer flohen vor Israel, und David tötete von den Syrern
siebenhundert Wagenkämpfer und vierzigtausend Reiter; und er erschlug Schobak,
ihren Heerobersten, und er starb daselbst.
19 Und als alle die Könige, welche Knechte Hadaresers waren, sahen, daß sie vor
Israel geschlagen waren, da machten sie Frieden mit Israel und dienten ihnen.
Und die Syrer fürchteten sich, den Kindern Ammon fernerhin zu helfen.
11,1 Und es geschah bei der Rückkehr des Jahres, zur Zeit, wann die Könige
ausziehen, da sandte David Joab und seine Knechte mit ihm und ganz Israel; und
sie richteten die Kinder Ammon zu Grunde und belagerten Rabba. David aber blieb
in Jerusalem.
2 Und es geschah zur Abendzeit, als David von seinem Lager aufstand und auf dem
Dache des Hauses des Königs wandelte, daß er von dem Dache herab ein Weib sich
baden sah; und das Weib war sehr schön von Ansehen.
3 Und David sandte hin und erkundigte sich nach dem Weibe; und man sprach: Ist
das nicht Bathseba, die Tochter Eliams, das Weib Urijas, des Hethiters?
4 Und David sandte Boten hin und ließ sie holen; und sie kam zu ihm, und er lag
bei ihr (sie hatte sich aber gereinigt von ihrer Unreinigkeit); und sie kehrte
in ihr Haus zurück.
5 Und das Weib wurde schwanger; und sie sandte hin und berichtete es David und
sprach: Ich bin schwanger.
6 Da entbot David dem Joab: Sende mir Urija, den Hethiter. Und Joab sandte Urija
zu David.
7 Und Urija kam zu ihm; und David fragte nach dem Wohlergehen Joabs und nach dem
Wohlergehen des Volkes und nach dem Stande des Streites.
8 Und David sprach zu Urija: Gehe in dein Haus hinab und wasche deine Füße. Und
als Urija aus dem Hause des Königs ging, kam ein Geschenk des Königs hinter ihm
her.
9 Und Urija legte sich am Eingang des Hauses des Königs nieder bei allen
Knechten seines Herrn, und ging nicht in sein Haus hinab.
10 Und man berichtete es David und sprach: Urija ist nicht in sein Haus
hinabgegangen. Da sprach David zu Urija: Bist du nicht von der Reise gekommen?
Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen?
11 Und Urija sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda weilen in Hütten, und
mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Felde, und ich
sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meinem Weibe zu
liegen? So wahr du lebst und deine Seele lebt, wenn ich dieses tue!
12 Da sprach David zu Urija: Bleibe auch heute noch hier, und morgen werde ich
dich entlassen. So blieb Urija an jenem Tage und am folgenden in Jerusalem.
13 Und David lud ihn, und er aß und trank vor ihm, und er machte ihn trunken.
Und am Abend ging er hinaus, um sich auf sein Lager niederzulegen bei den
Knechten seines Herrn; aber in sein Haus ging er nicht hinab.
14 Und es geschah am Morgen, da schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn
durch Urija.
15 Und er schrieb in dem Briefe also: Stellet Urija voran, wo der Streit am
stärksten ist, und ziehet euch hinter ihm zurück, daß er erschlagen werde und
sterbe.
16 Und es geschah, als Joab die Stadt einschloß, da stellte er Urija an den Ort,
von dem er wußte, daß tapfere Männer daselbst waren.
17 Und die Männer der Stadt zogen heraus und stritten wider Joab, und es fielen
etliche von dem Volke, von den Knechten Davids; und auch Urija, der Hethiter,
starb.
18 Da sandte Joab hin und berichtete David alle Begebenheiten des Streites.
19 Und er befahl dem Boten und sprach: Wenn du geendigt hast, alle Begebenheiten
des Streites dem König zu melden,
20 so geschehe es, wenn der Grimm des Königs aufsteigt, und er zu dir spricht:
Warum habt ihr euch der Stadt genähert, um zu streiten? Wußtet ihr nicht, daß
sie von der Mauer herab schießen würden?
21 Wer hat Abimelech, den Sohn Jerubbeseths, erschlagen? Warf nicht ein Weib den
oberen Stein einer Handmühle von der Mauer auf ihn herab, daß er starb zu Tebez?
Warum habt ihr euch der Mauer genähert? so sollst du sagen: Auch dein Knecht
Urija, der Hethiter, ist tot.
22 Und der Bote ging hin; und er kam und berichtete David alles, wozu Joab ihn
gesandt hatte.
23 Und der Bote sprach zu David: Da die Männer die Oberhand über uns hatten und
gegen uns aufs Feld herauszogen, so drangen wir auf sie ein bis zum Eingang des
Tores.
24 Da schossen die Schützen von der Mauer herab auf deine Knechte, und es
starben etliche von den Knechten des Königs; und auch dein Knecht Urija, der
Hethiter, ist tot.
25 Da sprach David zu dem Boten: So sollst du zu Joab sagen: Laß diese Sache
nicht übel sein in deinen Augen, denn das Schwert frißt bald so, bald so;
verstärke deinen Streit gegen die Stadt und zerstöre sie! So ermutige ihn.
26 Und als das Weib Urijas hörte, daß Urija, ihr Mann, tot war, klagte sie um
ihren Gatten.
27 Als aber die Trauer vorüber war, sandte David hin und nahm sie in sein Haus;
und sie wurde sein Weib und gebar ihm einen Sohn. Aber die Sache, die David
getan hatte, war übel in den Augen Jehovas.
12,1 Und Jehova sandte Nathan zu David; und er kam zu ihm und sprach zu ihm:
Zwei Männer waren in einer Stadt, der eine reich, und der andere arm.
2 Der Reiche hatte Kleinvieh und Rinder in großer Menge.
3 Der Arme hatte aber gar nichts, als nur ein einziges kleines Lamm, das er
gekauft hatte; und er nährte es, und es wurde groß bei ihm, und mit seinen
Kindern zugleich; es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und
schlief an seinem Busen, und es war ihm wie eine Tochter.
4 Da kam ein Reisender zu dem reichen Manne; und es dauerte ihn, von seinem
Kleinvieh und von seinen Rindern zu nehmen, um es für den Wanderer zuzurichten,
der zu ihm gekommen war, und er nahm das Lamm des armen Mannes und richtete es
zu für den Mann, der zu ihm gekommen war.
5 Da entbrannte der Zorn Davids sehr wider den Mann, und er sprach zu Nathan: So
wahr Jehova lebt, der Mann, der dieses getan hat, ist ein Kind des Todes;
6 und das Lamm soll er vierfältig erstatten, darum daß er diese Sache getan, und
weil er kein Mitleid gehabt hat!
7 Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht Jehova, der Gott
Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus der
Hand Sauls errettet,
8 und ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben und die Weiber deines Herrn in
deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und wenn es zu
wenig war, so hätte ich dir noch dies und das hinzugefügt.
9 Warum hast du das Wort Jehovas verachtet, indem du tatest, was übel ist in
seinen Augen? Urija, den Hethiter, hast du mit dem Schwerte erschlagen, und sein
Weib hast du dir zum Weibe genommen; ihn selbst hast du ja umgebracht durch das
Schwert der Kinder Ammon.
10 Nun denn, so soll von deinem Hause das Schwert nicht weichen ewiglich, darum
daß du mich verachtet und das Weib Urijas, des Hethiters, genommen hast, daß sie
dir zum Weibe sei.
11 So spricht Jehova: Siehe, ich will aus deinem Hause Unglück über dich
erwecken, und ich will deine Weiber vor deinen Augen nehmen und sie deinem
Nächsten geben, daß er bei deinen Weibern liege vor den Augen dieser Sonne!
12 Denn du, du hast es im Verborgenen getan; ich aber, ich werde dieses tun vor
ganz Israel und vor der Sonne!
13 Da sprach David zu Nathan: Ich habe gegen Jehova gesündigt. Und Nathan sprach
zu David: So hat auch Jehova deine Sünde hinweggetan, du wirst nicht sterben.
14 Nur weil du den Feinden Jehovas durch diese Sache Anlaß zur Lästerung gegeben
hast, so soll auch der Sohn, der dir geboren ist, gewißlich sterben.
15 Und Nathan ging nach seinem Hause. Und Jehova schlug das Kind, welches das
Weib Urijas dem David geboren hatte, und es wurde todkrank.
16 Und David suchte Gott um des Knaben willen; und David fastete und ging hinein
und lag über Nacht auf der Erde.
17 Und die Ältesten seines Hauses machten sich zu ihm auf, um ihn von der Erde
aufzurichten; aber er wollte nicht und aß kein Brot mit ihnen.
18 Und es geschah am siebten Tage, da starb das Kind. Und die Knechte Davids
fürchteten sich, ihm zu berichten, daß das Kind tot sei; denn sie sprachen:
Siehe, als das Kind noch am Leben war, haben wir zu ihm geredet, und er hat
nicht auf unsere Stimme gehört; und wie sollen wir nun zu ihm sagen: Das Kind
ist tot? Er würde etwas Übles tun.
19 Und David sah, daß seine Knechte sich zuflüsterten; da merkte David, daß das
Kind tot war; und David sprach zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Und sie
sprachen: Es ist tot.
20 Da stand David von der Erde auf und wusch und salbte sich und wechselte seine
Kleider, und ging in das Haus Jehovas und betete an; und er kam in sein Haus und
forderte, daß man ihm Speise vorsetze, und er aß.
21 Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was ist das für ein Ding, das du tust? Als
das Kind lebte, hast du um seinetwillen gefastet und geweint, und wie das Kind
tot ist, stehst du auf und issest?
22 Und er sprach: Als das Kind noch lebte, habe ich gefastet und geweint, weil
ich dachte: Wer weiß, ob Jehova mir nicht gnädig sein wird, daß das Kind am
Leben bleibt?
23 Nun es aber tot ist, warum sollte ich denn fasten? Vermag ich es wieder
zurückzubringen? Ich gehe zu ihm, aber es wird nicht zu mir zurückkehren.
24 Und David tröstete Bathseba, sein Weib, und ging zu ihr ein und lag bei ihr.
Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Salomo.
25 Und Jehova liebte ihn. Und er sandte durch Nathan, den Propheten, und gab ihm
den Namen Jedidjah, um Jehovas willen.
26 Und Joab stritt wider Rabba der Kinder Ammon, und er nahm die Königsstadt
ein.
27 Und Joab sandte Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe wider Rabba
gestritten, habe auch die Wasserstadt eingenommen;
28 und nun versammle das übrige Volk und belagere die Stadt und nimm sie ein,
daß nicht ich die Stadt einnehme, und sie nach meinem Namen genannt werde.
29 Da versammelte David alles Volk und zog nach Rabba, und er stritt wider
dasselbe und nahm es ein.
30 Und er nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupte; ihr Gewicht war ein
Talent Gold, und Edelsteine waren daran; und sie kam auf das Haupt Davids. Und
die Beute der Stadt brachte er hinaus in großer Menge.
31 Und das Volk, das darin war, führte er hinaus und legte es unter die Säge und
unter eiserne Dreschwagen und unter eiserne Beile, und ließ sie durch einen
Ziegelofen gehen. Und also tat er allen Städten der Kinder Ammon. Und David und
das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurück.
13,1 Und es geschah danach: Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne
Schwester, ihr Name war Tamar; und Amnon, der Sohn Davids, liebte sie.
2 Und es war dem Amnon wehe zum Krankwerden um seiner Schwester Tamar willen;
denn sie war eine Jungfrau, und es war in den Augen Amnons unmöglich, ihr das
Geringste zu tun.
3 Und Amnon hatte einen Freund, sein Name war Jonadab, der Sohn Schimeas, des
Bruders Davids; und Jonadab war ein sehr kluger Mann.
4 Und er sprach zu ihm: Warum bist du so abgezehrt, Königssohn, Morgen für
Morgen? Willst du es mir nicht kundtun? Und Amnon sprach zu ihm: Ich liebe
Tamar, die Schwester meines Bruders Absalom.
5 Und Jonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein Lager und stelle dich krank; und
kommt dein Vater, um dich zu sehen, so sprich zu ihm: Laß doch meine Schwester
Tamar kommen und mir Speise zu essen geben, und vor meinen Augen das Essen
zubereiten, damit ich zusehe und aus ihrer Hand esse.
6 Und Amnon legte sich und stellte sich krank. Und als der König kam, um ihn zu
sehen, da sprach Amnon zu dem König: Laß doch meine Schwester Tamar kommen und
vor meinen Augen zwei Kuchen bereiten, daß ich aus ihrer Hand esse.
7 Da sandte David zu Tamar ins Haus und ließ ihr sagen: Gehe doch in das Haus
deines Bruders Amnon und bereite ihm das Essen.
8 Und Tamar ging in das Haus ihres Bruders Amnon; er lag aber zu Bette. Und sie
nahm den Teig und knetete ihn, und bereitete Kuchen vor seinen Augen und backte
die Kuchen.
9 Und sie nahm die Pfanne und schüttete sie vor ihm aus. Aber er weigerte sich
zu essen. Und Amnon sprach: Laßt jedermann von mir hinausgehen! Und jedermann
ging von ihm hinaus.
10 Da sprach Amnon zu Tamar: Bringe das Essen in das innere Gemach, daß ich von
deiner Hand esse. Und Tamar nahm die Kuchen, die sie zubereitet hatte, und
brachte sie ihrem Bruder Amnon in das innere Gemach.
11 Und als sie ihm zu essen hinreichte, da ergriff er sie und sprach zu ihr:
Komm, liege bei mir, meine Schwester!
12 Und sie sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! Schwäche mich nicht, denn
also tut man nicht in Israel; begehe nicht diese Schandtat!
13 Und ich, wohin sollte ich meinen Schimpf tragen? Und du, du würdest sein wie
einer der Schändlichen in Israel. Und nun rede doch zum König, denn er wird mich
dir nicht verweigern.
14 Er wollte aber nicht auf ihre Stimme hören; und er überwältigte sie und
schwächte sie und beschlief sie.
15 Und Amnon haßte sie mit einem sehr großen Hasse; denn der Haß, womit er sie
haßte, war größer als die Liebe, womit er sie geliebt hatte. Und Amnon sprach zu
ihr: Stehe auf, gehe!
16 Und sie sprach zu ihm: Es gibt keine Ursache zu diesem Übel, mich
wegzutreiben, welches größer ist als das andere, das du mir angetan hast. Aber
er wollte nicht auf sie hören.
17 Und er rief seinem Knaben, seinem Diener, und sprach: Treibet doch diese
hinaus, von mir weg, und verriegele die Tür hinter ihr!
18 Sie trug aber ein langes Gewand; denn also waren die Töchter des Königs, die
Jungfrauen, mit Gewändern bekleidet. Und sein Diener führte sie hinaus und
verriegelte die Tür hinter ihr.
19 Da nahm Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriß das lange Gewand, das sie
anhatte, und sie legte ihre Hand auf ihr Haupt und ging und schrie im Gehen.
20 Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen?
Nun denn, meine Schwester, schweige still; er ist dein Bruder, nimm dir diese
Sache nicht zu Herzen! Da blieb Tamar, und zwar einsam, im Hause ihres Bruders
Absalom.
21 Und der König David hörte alle diese Dinge, und er wurde sehr zornig.
22 Und Absalom redete mit Amnon weder Böses noch Gutes; denn Absalom haßte
Amnon, darum daß er seine Schwester Tamar geschwächt hatte.
23 Und es geschah nach zwei vollen Jahren, da hatte Absalom Schafscherer zu
Baal-Hazor, das bei Ephraim liegt; und Absalom lud alle Söhne des Königs.
24 Und Absalom kam zu dem König und sprach: Siehe doch, dein Knecht hat die
Schafscherer; es gehe doch der König und seine Knechte mit deinem Knechte.
25 Aber der König sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! Laß uns doch nicht
allesamt gehen, daß wir dir nicht beschwerlich fallen. Und er drang in ihn; aber
er wollte nicht gehen, und er segnete ihn.
26 Da sprach Absalom: Wenn nicht, so laß doch meinen Bruder Amnon mit uns gehen!
Und der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen?
27 Absalom aber drang in ihn; da ließ er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm
gehen.
28 Und Absalom gebot seinen Knaben und sprach: Sehet doch zu, wenn Amnon
fröhlichen Herzens wird vom Wein, und ich zu euch spreche: Erschlaget Amnon! so
tötet ihn, fürchtet euch nicht! Bin ich es nicht, der es euch geboten hat? Seid
stark und seid tapfer!
29 Und die Knaben Absaloms taten dem Amnon, so wie Absalom geboten hatte. Da
standen alle Söhne des Königs auf und bestiegen ein jeder sein Maultier und
flohen.
30 Und es geschah, während sie auf dem Wege waren, da kam das Gerücht zu David,
indem man sagte: Absalom hat alle Söhne des Königs erschlagen, und nicht einer
von ihnen ist übriggeblieben.
31 Da stand der König auf und zerriß seine Kleider und legte sich auf die Erde;
und alle seine Knechte standen da mit zerrissenen Kleidern.
32 Da hob Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids, an und sprach: Mein
Herr sage nicht: Sie haben alle die Jünglinge, die Söhne des Königs, getötet;
denn Amnon allein ist tot; denn nach dem Beschluß Absaloms war es festgestellt
von dem Tage an, da er seine Schwester Tamar geschwächt hat.
33 Und nun nehme mein Herr, der König, die Sache nicht zu Herzen, daß er
spreche: Alle Söhne des Königs sind tot; sondern Amnon allein ist tot.
34 Und Absalom entfloh. Und der Knabe, der Wächter, erhob seine Augen und sah:
Und siehe, viel Volks kam von dem Wege hinter ihm, von der Seite des Berges.
35 Da sprach Jonadab zu dem König: Siehe, die Söhne des Königs kommen; wie dein
Knecht gesagt hat, also ist es geschehen.
36 Und es geschah, sowie er ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des
Königs und erhoben ihre Stimme und weinten; und auch der König und alle seine
Knechte brachen in ein sehr großes Weinen aus.
37 Absalom aber entfloh und ging zu Talmai, dem Sohne Ammihurs, dem König von
Gesur. Und David trauerte um seinen Sohn alle Tage.
38 Absalom aber entfloh und ging nach Gesur; und er war daselbst drei Jahre.
39 Und der König David sehnte sich, zu Absalom hinauszuziehen; denn er hatte
sich über Amnon getröstet, daß er tot war.
14,1 Und Joab, der Sohn der Zeruja, merkte, daß das Herz des Königs nach Absalom
stand.
2 Da sandte Joab nach Tekoa und ließ von dannen ein kluges Weib holen; und er
sprach zu ihr: Stelle dich doch trauernd und ziehe Trauerkleider an und salbe
dich nicht mit Öl, und sei wie ein Weib, das schon viele Tage über einen Toten
trauert;
3 und gehe zum König hinein und rede zu ihm nach diesem Worte. Und Joab legte
ihr die Worte in den Mund.
4 Und das tekoitische Weib sprach zu dem König; und sie fiel auf ihr Antlitz zur
Erde und beugte sich nieder und sprach: Hilf, o König!
5 Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Fürwahr, ich bin
eine Witwe, und mein Mann ist gestorben.
6 Und deine Magd hatte zwei Söhne, und sie zankten sich beide auf dem Felde, und
niemand war da, der rettend dazwischentrat; und der eine schlug den anderen und
tötete ihn.
7 Und siehe, das ganze Geschlecht ist wider deine Magd aufgestanden, und sie
sprechen: Gib den heraus, der seinen Bruder erschlagen hat, daß wir ihn töten
für die Seele seines Bruders, den er ermordet hat, und auch den Erben vertilgen!
Und so wollen sie meine Kohle auslöschen, die mir übriggeblieben ist, um meinem
Manne weder Namen noch Überrest auf dem Erdboden zu lassen.
8 Da sprach der König zu dem Weibe: Gehe nach deinem Hause, und ich werde
deinethalben gebieten.
9 Und das tekoitische Weib sprach zu dem König: Auf mir, mein Herr König, und
auf dem Hause meines Vaters sei die Ungerechtigkeit; der König aber und sein
Thron seien schuldlos!
10 Und der König sprach: Wer wider dich redet, den bringe zu mir, und er soll
dich fortan nicht mehr antasten.
11 Und sie sprach: Der König gedenke doch Jehovas, deines Gottes, damit der
Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichte, und sie meinen Sohn nicht
vertilgen! Und er sprach: So wahr Jehova lebt, wenn von den Haaren deines Sohnes
eines auf die Erde fällt!
12 Und das Weib sprach: Laß doch deine Magd ein Wort zu meinem Herrn, dem König,
reden!
13 Und er sprach: Rede! Da sprach das Weib: Und warum hast du dergleichen wider
Gottes Volk im Sinne? Denn da der König dieses Wort geredet hat, ist er wie
schuldig, indem der König seinen Verstoßenen nicht zurückholen läßt.
14 Denn wir müssen gewißlich sterben und sind wie Wasser, das auf die Erde
geschüttet ist, welches man nicht wieder sammeln kann; und Gott nimmt nicht das
Leben weg, sondern er sinnt darauf, daß der Verstoßene nicht von ihm weg
verstoßen bleibe.
15 Und nun, daß ich gekommen bin, um dieses Wort zu dem König, meinem Herrn, zu
reden, ist, weil das Volk mich in Furcht gesetzt hat. Da dachte deine Magd: Ich
will doch zu dem König reden, vielleicht wird der König das Wort seiner Magd
tun;
16 denn der König wird erhören, um seine Magd aus der Hand des Mannes zu
erretten, der mich und meinen Sohn zusammen aus dem Erbteil Gottes vertilgen
will.
17 Und deine Magd dachte: Das Wort meines Herrn, des Königs, möge doch zur
Beruhigung sein; denn wie ein Engel Gottes, also ist mein Herr, der König, um
das Gute und das Böse anzuhören; und Jehova, dein Gott, sei mit dir!
18 Da antwortete der König und sprach zu dem Weibe: Verhehle mir doch ja nichts,
wonach ich dich fragen will! Und das Weib sprach: Es wolle doch mein Herr, der
König, reden!
19 Und der König sprach: Ist die Hand Joabs mit dir in diesem allem? Und das
Weib antwortete und sprach: So wahr deine Seele lebt, mein Herr König, wenn zur
Rechten oder zur Linken zu weichen ist von allem, was mein Herr, der König,
redet! Denn dein Knecht Joab, er hat es mir geboten, und er hat deiner Magd alle
diese Worte in den Mund gelegt.
20 Um das Ansehen der Sache zu wenden, hat dein Knecht Joab dieses getan; aber
mein Herr ist weise, gleich der Weisheit eines Engels Gottes, daß er alles weiß,
was auf Erden vorgeht.
21 Und der König sprach zu Joab: Siehe doch, ich habe dieses getan; so gehe hin,
hole den Jüngling, den Absalom, zurück.
22 Da fiel Joab auf sein Angesicht zur Erde und beugte sich nieder und segnete
den König; und Joab sprach: Heute weiß dein Knecht, daß ich Gnade gefunden habe
in deinen Augen, mein Herr König, da der König das Wort seines Knechtes getan
hat.
23 Und Joab machte sich auf und ging nach Gesur, und er brachte Absalom nach
Jerusalem.
24 Aber der König sprach: Er soll sich nach seinem Hause wenden und mein
Angesicht nicht sehen. Und Absalom wandte sich nach seinem Hause und sah das
Angesicht des Königs nicht.
25 Und in ganz Israel war kein Mann wegen seiner Schönheit so sehr zu preisen
wie Absalom; von seiner Fußsohle bis zu seinem Scheitel war kein Fehl an ihm.
26 Und wenn er sein Haupt scheren ließ es geschah nämlich von Jahr zu Jahr, daß
er es scheren ließ, denn es war ihm zu schwer, und so ließ er es scheren so wog
sein Haupthaar zweihundert Sekel, nach dem Gewicht des Königs.
27 Und dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, ihr Name war
Tamar; sie war ein Weib, schön von Ansehen.
28 Und Absalom wohnte zu Jerusalem zwei volle Jahre; und er sah das Angesicht
des Königs nicht.
29 Da sandte Absalom zu Joab, um ihn zu dem König zu senden; aber er wollte
nicht zu ihm kommen. Und er sandte wiederum zum zweiten Mal, aber er wollte
nicht kommen.
30 Da sprach er zu seinen Knechten: Sehet, das Ackerstück Joabs ist an meiner
Seite, und er hat daselbst Gerste; gehet hin und zündet es mit Feuer an! Und die
Knechte Absaloms zündeten das Ackerstück mit Feuer an.
31 Da machte Joab sich auf und kam zu Absalom ins Haus, und sprach zu ihm: Warum
haben deine Knechte mein Ackerstück mit Feuer angezündet?
32 Und Absalom sprach zu Joab: Siehe, ich habe zu dir gesandt und dir sagen
lassen: Komm her, daß ich dich zu dem König sende, um ihm zu sagen: Warum bin
ich von Gesur gekommen? Besser wäre mir, ich wäre noch dort. Und nun möchte ich
das Angesicht des Königs sehen; und wenn eine Ungerechtigkeit an mir ist, so
töte er mich!
33 Da begab sich Joab zu dem König und berichtete es ihm. Und er rief Absalom;
und er kam zu dem König und warf sich auf sein Antlitz zur Erde nieder vor dem
König, und der König küßte Absalom.
15,1 Und es geschah hernach, da schaffte sich Absalom Wagen und Rosse an, und
fünfzig Mann, die vor ihm herliefen.
2 Und Absalom machte sich früh auf und stellte sich an die Seite des Torweges;
und es geschah: Jedermann, der einen Rechtsstreit hatte, um zu dem König zu
Gericht zu kommen, dem rief Absalom zu und sprach: Aus welcher Stadt bist du?
Und sprach er: Dein Knecht ist aus einem der Stämme Israels,
3 so sprach Absalom zu ihm: Siehe, deine Sachen sind gut und recht; aber du hast
von seiten des Königs niemand, der sie anhörte.
4 Und Absalom sprach: Wer mich doch zum Richter setzte im Lande, daß jedermann
zu mir käme, der einen Rechtsstreit und Rechtshandel hat, und ich würde ihm zu
seinem Recht verhelfen!
5 Und es geschah, wenn jemand ihm nahte, um sich vor ihm niederzubeugen, so
streckte er seine Hand aus und ergriff ihn und küßte ihn.
6 Und Absalom tat auf solche Weise allen Israeliten, die zu dem König zu Gericht
kamen; und so stahl Absalom das Herz der Männer von Israel.
7 Und es geschah am Ende von vierzig Jahren, da sprach Absalom zu dem König: Laß
mich doch hingehen und zu Hebron mein Gelübde erfüllen, das ich Jehova gelobt
habe;
8 denn als ich zu Gesur in Syrien wohnte, tat dein Knecht ein Gelübde und
sprach: Wenn Jehova mich wirklich nach Jerusalem zurückbringt, so will ich
Jehova dienen.
9 Und der König sprach zu ihm: Gehe hin in Frieden! Und er machte sich auf und
ging nach Hebron.
10 Und Absalom sandte Kundschafter in alle Stämme Israels und ließ sagen: Sobald
ihr den Schall der Posaune höret, so sprechet: Absalom ist König geworden zu
Hebron!
11 Und mit Absalom gingen zweihundert Mann aus Jerusalem; sie waren geladen
worden und gingen in ihrer Einfalt; und sie wußten um nichts.
12 Und Absalom entbot Ahitophel, den Giloniter, den Rat Davids, aus seiner
Stadt, aus Gilo, während er die Opfer schlachtete. Und die Verschwörung wurde
stark, und das Volk mehrte sich fort und fort bei Absalom.
13 Und es kam einer zu David, der ihm berichtete und sprach: Das Herz der Männer
von Israel hat sich Absalom zugewandt.
14 Da sprach David zu allen seinen Knechten, die in Jerusalem bei ihm waren:
Machet euch auf und laßt uns fliehen; denn sonst wird es kein Entrinnen für uns
geben vor Absalom. Eilet, hinwegzugehen, daß er nicht eilends uns erreiche und
das Unglück über uns treibe und die Stadt schlage mit der Schärfe des Schwertes!
15 Und die Knechte des Königs sprachen zu dem König: Nach allem, was mein Herr,
der König, zu tun erwählen wird, siehe hier, deine Knechte!
16 Und der König zog hinaus, und sein ganzes Haus in seinem Gefolge; und der
König ließ zehn Kebsweiber zurück, um das Haus zu bewahren.
17 So zog der König hinaus, und alles Volk in seinem Gefolge, und sie machten
Halt bei dem entfernten Hause.
18 Und alle seine Knechte zogen an seiner Seite hinüber; und alle Kerethiter und
alle Pelethiter, und alle Gathiter, sechshundert Mann, die in seinem Gefolge von
Gath gekommen waren, zogen vor dem König hinüber.
19 Da sprach der König zu Ittai, dem Gathiter: Warum willst auch du mit uns
gehen? Kehre um und bleibe bei dem König; denn du bist ein Fremder, und sogar in
deinen Ort eingewandert.
20 Gestern bist du gekommen, und heute sollte ich dich mit uns umherirren
lassen? Ich aber gehe, wohin ich gehe. Kehre um und führe deine Brüder zurück;
Güte und Wahrheit seien mit dir!
21 Aber Ittai antwortete dem König und sprach: So wahr Jehova lebt und mein Herr
König lebt, an dem Orte, wo mein Herr, der König, sein wird, sei es zum Tode,
sei es zum Leben, daselbst wird auch dein Knecht sein!
22 Da sprach David zu Ittai: Komm und ziehe hinüber! Und Ittai, der Gathiter,
zog hinüber mit allen seinen Männern und allen Kindern, die bei ihm waren.
23 Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, und alles Volk ging hinüber. Und
der König ging über den Bach Kidron; und alles Volk zog hinüber nach dem Wege
zur Wüste hin.
24 Und siehe, auch Zadok war da und alle Leviten mit ihm, die Lade des Bundes
Gottes tragend; und sie stellten die Lade Gottes hin, und Abjathar ging hinauf,
bis alles Volk aus der Stadt vollends hinübergegangen war.
25 Und der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes in die Stadt zurück.
Wenn ich Gnade finde in den Augen Jehovas, so wird er mich zurückbringen, und
mich sie und seine Wohnung sehen lassen.
26 Wenn er aber also spricht: Ich habe kein Gefallen an dir hier bin ich, mag er
mit mir tun, wie es gut ist in seinen Augen.
27 Und der König sprach zu Zadok, dem Heilige (e-r): Bist du nicht der Seher?
Kehre in die Stadt zurück in Frieden, und Achimaaz, dein Sohn, und Jonathan, der
Sohn Abjathars, eure beiden Söhne, mit euch.
28 Sehet, ich will in den Ebenen der Wüste verziehen, bis ein Wort von euch
kommt, mir Kunde zu geben.
29 Und Zadok und Abjathar brachten die Lade Gottes nach Jerusalem zurück, und
sie blieben daselbst.
30 David aber ging die Anhöhe der Olivenbäume hinauf und weinte, während er
hinaufging; und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuß; und alles Volk, das
bei ihm war, hatte ein jeder sein Haupt verhüllt und ging unter Weinen hinauf.
31 Und man berichtete David und sprach: Ahitophel ist unter den Verschworenen
mit Absalom. Da sprach David: Betöre doch den Rat Antiophels, Jehova!
32 Und es geschah, als David auf den Gipfel gekommen war, wo er Gott anzubeten
pflegte, siehe, da kam ihm Husai, der Arkiter, entgegen mit zerrissenem Leibrock
und Erde auf seinem Haupte.
33 Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir weiter gehst, so wirst du mir zur
Last sein.
34 Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sagst: Dein Knecht, o
König, will ich sein; wie ich von jeher der Knecht deines Vaters gewesen bin, so
will ich jetzt dein Knecht sein: so wirst du mir den Rat Ahitophels zunichte
machen.
35 Und sind nicht Zadok und Abjathar, die Heilige (e-r), dort bei dir? Und es
soll geschehen, jede Sache, die du aus dem Hause des Königs hören wirst, sollst
du Zadok und Abjathar, den Heilige (e-r)n, kundtun.
36 Siehe, ihre beiden Söhne sind daselbst bei ihnen, Achimaaz, des Zadok, und
Jonathan, des Abjathar Sohn; so entbietet mir durch sie jede Sache, die ihr
hören werdet.
37 Da begab sich Husai, der Freund Davids, in die Stadt; Absalom aber zog in
Jerusalem ein.
16,1 Und als David von dem Gipfel ein wenig weiter gegangen war, siehe, da kam
Ziba, der Knabe Mephiboseths, ihm entgegen mit einem Paar gesattelter Esel, und
auf ihnen zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert Kuchen von
getrocknetem Obst und ein Schlauch Wein.
2 Und der König sprach zu Ziba: Was willst du damit? Und Ziba sprach: Die Esel
sind für das Haus des Königs, um darauf zu reiten, und das Brot und das
getrocknete Obst zum Essen für die Knaben, und der Wein zum Trinken für den, der
in der Wüste ermattet.
3 Und der König sprach: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Und Ziba sprach zu dem
König: Siehe, er bleibt in Jerusalem; denn er sprach: Heute wird mir das Haus
Israel das Königtum meines Vaters wiedergeben!
4 Da sprach der König zu Ziba: Siehe, dein ist alles, was Mephiboseth gehört.
Und Ziba sprach: Ich beuge mich nieder; möge ich Gnade finden in deinen Augen,
mein Herr König!
5 Und als der König David nach Bachurim kam, siehe, da kam von dannen heraus ein
Mann vom Geschlecht des Hauses Sauls, sein Name war Simei, der Sohn Geras. Er
kam unter Fluchen heraus,
6 und warf mit Steinen nach David und nach allen Knechten des Königs David; und
alles Volk und alle Helden waren zu seiner Rechten und zu seiner Linken.
7 Und Simei sprach also, indem er fluchte: Hinweg, hinweg, du Mann des Blutes
und Mann Belials!
8 Jehova hat alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Statt du König geworden
bist, auf dich zurückgebracht, und Jehova hat das Königtum in die Hand deines
Sohnes Absalom gegeben; und siehe, nun bist du in deinem Unglück, denn ein Mann
des Blutes bist du!
9 Und Abisai, der Sohn der Zeruja, sprach zu dem König: Warum soll dieser tote
Hund meinem Herrn, dem König, fluchen? Laß mich doch hinübergehen und ihm den
Kopf wegnehmen!
10 Aber der König sprach: Was haben wir miteinander zu schaffen, ihr Söhne der
Zeruja? Ja, mag er fluchen! Denn wenn Jehova ihm gesagt hat: Fluche David! Wer
darf dann sagen: Warum tust du also?
11 Und David sprach zu Abisai und zu allen seinen Knechten: Siehe, mein Sohn,
der aus meinem Leibe hervorgegangen ist, trachtet mir nach dem Leben; wieviel
mehr nun dieser Benjaminiter! Laßt ihn, daß er fluche; denn Jehova hat es ihn
geheißen.
12 Vielleicht wird Jehova mein Elend ansehen, und Jehova mir Gutes erstatten
dafür, daß mir geflucht wird an diesem Tage.
13 Und David und seine Männer zogen auf dem Wege; Simei aber ging an der Seite
des Berges, ihm gegenüber, immerfort fluchend, und warf mit Steinen gegen ihn
und warf Staub empor.
14 Und der König und alles Volk, das bei ihm war, kamen ermattet an; und er
erholte sich daselbst.
15 Absalom aber und alles Volk, die Männer von Israel, kamen nach Jerusalem, und
Ahitophel mit ihm.
16 Und es geschah, als Husai, der Arkiter, der Freund Davids, zu Absalom kam, da
sprach Husai zu Absalom: Es lebe der König! es lebe der König!
17 Und Absalom sprach zu Husai: Ist das deine Güte an deinem Freunde? Warum bist
du nicht mit deinem Freunde gegangen?
18 Und Husai sprach zu Absalom: Nein, sondern wen Jehova erwählt hat und dieses
Volk und alle Männer von Israel, dessen will ich sein, und bei ihm will ich
bleiben;
19 und zum anderen, wem sollte ich dienen? Nicht vor seinem Sohne? Wie ich vor
deinem Vater gedient habe, also will ich vor dir sein.
20 Und Absalom sprach zu Ahitophel: Schaffet Rat, was wir tun sollen!
21 Und Ahitophel sprach zu Absalom: Gehe ein zu den Kebsweibern deines Vaters,
die er zurückgelassen hat, um das Haus zu bewahren; so wird ganz Israel hören,
daß du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast, und die Hände aller derer,
die mit dir sind, werden erstarken.
22 Da schlug man für Absalom ein Zelt auf dem Dache auf; und Absalom ging ein zu
den Kebsweibern seines Vaters vor den Augen von ganz Israel.
23 Der Rat Ahitophels aber, den er in jenen Tagen riet, war, wie wenn man das
Wort Gottes befragte; also war jeder Rat Ahitophels, sowohl für David als auch
für Absalom.
17,1 Und Ahitophel sprach zu Absalom: Laß mich doch zwölftausend Mann auslesen,
und mich aufmachen und diese Nacht David nachjagen;
2 und ich werde über ihn kommen, während er müde und an Händen schlaff ist, und
ihn in Schrecken setzen; und alles Volk, das bei ihm ist, wird fliehen, und ich
werde den König allein schlagen;
3 und so werde ich alles Volk zu dir zurückbringen. Gleich der Rückkehr aller
ist der Mann, den du suchst: das ganze Volk wird in Frieden sein.
4 Und das Wort war recht in den Augen Absaloms und in den Augen aller Ältesten
von Israel.
5 Und Absalom sprach: Rufe doch auch Husai, den Arkiter, daß wir hören, was auch
er sagt.
6 Und Husai kam zu Absalom; und Absalom sprach zu ihm und sagte: Nach diesem
Worte hat Ahitophel geredet; sollen wir sein Wort ausführen? Wenn nicht, so rede
du!
7 Da sprach Husai zu Absalom: Nicht gut ist der Rat, den Ahitophel diesmal
gegeben hat.
8 Und Husai sprach: Du kennst ja deinen Vater und seine Männer, daß die Helden,
und daß sie erbitterten Gemütes sind, wie eine der Jungen beraubte Bärin auf dem
Felde; und dein Vater ist ein Kriegsmann: er wird nicht bei dem Volke
übernachten.
9 Siehe, er hat sich jetzt in irgend einer Schlucht oder sonst an einem Orte
versteckt. Und es wird geschehen, wenn zu Anfang etliche unter ihnen fallen, so
wird jeder, der es hört, sagen: Es hat eine Niederlage unter dem Volke
stattgefunden, das Absalom nachfolgt!
10 Und ist er auch ein tapferer Mann, dessen Herz wie ein Löwenherz ist, so wird
er sicher verzagen; denn ganz Israel weiß, daß dein Vater ein Held ist, und die
bei ihm sind tapfere Männer.
11 Sondern ich rate: Es werde ganz Israel insgesamt zu dir versammelt, von Dan
bis Beerseba, wie der Sand, der am Meere ist, an Menge; und deine Person ziehe
mit ins Treffen.
12 Und wir werden über ihn kommen an einem der Orte, wo er sich befindet, und
uns auf ihn niederlassen, wie der Tau auf den Erdboden fällt; und es wird von
ihm und von all den Männern, die bei ihm sind, auch nicht einer übrigbleiben.
13 Und wenn er sich in eine Stadt zurückzieht, so soll ganz Israel Seile an jene
Stadt legen, und wir schleppen sie an den Fluß, bis dort auch nicht ein
Steinchen mehr gefunden wird.
14 Und Absalom und alle Männer von Israel sprachen: Der Rat Husais, des
Arkiters, ist besser als der Rat Ahitophels. Aber Jehova hatte es so angeordnet,
um den guten Rat Ahitophels zunichte zu machen, damit Jehova das Unglück über
Absalom brächte.
15 Und Husai sprach zu Zadok und zu Abjathar, den Heilige (e-r)n: So und so hat
Ahitophel dem Absalom und den Ältesten von Israel geraten, und so und so habe
ich geraten.
16 So sendet nun eilends hin und berichtet David und sprechet: Übernachte nicht
diese Nacht in den Ebenen der Wüste, sondern gehe jedenfalls hinüber, damit
nicht der König und alles Volk, das bei ihm ist, verschlungen werde.
17 Jonathan aber, und Achimaaz standen bei En-Rogel (eine Magd ging nämlich hin
und berichtete ihnen, und sie gingen hin und berichteten dem König David; denn
sie durften sich nicht sehen lassen, indem sie in die Stadt kamen).
18 Und ein Knabe sah sie und berichtete es Absalom. Da gingen sie beide eilends
und kamen in das Haus eines Mannes zu Bachurim; der hatte einen Brunnen in
seinem Hofe, und sie stiegen dort hinab.
19 Und das Weib nahm eine Decke und breitete sie über den Brunnen, und streute
Grütze darüber aus, so daß nichts bemerkt wurde.
20 Und die Knechte Absaloms kamen zu dem Weibe ins Haus und sprachen: Wo sind
Achimaaz und Jonathan? Und das Weib sprach zu ihnen: Sie sind über das
Wasserbächlein gegangen. Und sie suchten, aber sie fanden sie nicht, und kehrten
nach Jerusalem zurück.
21 Und es geschah, nachdem sie weggegangen waren, da stiegen sie aus dem Brunnen
herauf und gingen hin und berichteten dem König David; und sie sprachen zu
David: Machet euch auf und gehet eilends über das Wasser, denn so hat Ahitophel
wider euch geraten.
22 Da machte David sich auf, und alles Volk, das bei ihm war, und sie gingen
über den Jordan; bis der Morgen hell wurde, ward auch nicht einer vermißt, der
nicht über den Jordan gegangen wäre.
23 Als aber Ahitophel sah, daß sein Rat nicht ausgeführt worden war, sattelte er
den Esel und machte sich auf und zog nach seinem Hause, nach seiner Stadt; und
er bestellte sein Haus und erdrosselte sich; und er starb und wurde begraben im
Begräbnis seines Vaters.
24 Und David kam nach Machanaim; und Absalom ging über den Jordan, er und alle
Männer von Israel mit ihm.
25 Und Absalom setzte Amasa an Joabs Statt über das Heer. Amasa war aber der
Sohn eines Mannes, dessen Name Jithra war, der Israelit, der zu Abigail
eingegangen war, der Tochter des Nahas, der Schwester der Zeruja, der Mutter
Joabs.
26 Und Israel und Absalom lagerten sich im Lande Gilead.
27 Und es geschah, als David nach Machanaim kam, da brachten Schobi, der Sohn
des Nahas, aus Rabba der Kinder Ammon, und Makir, der Sohn Ammiels, aus Lodebar,
und Barsillai, der Gileaditer, aus Rogelim,
28 Betten und Becken und Töpfergefäße, und Weizen und Gerste und Mehl, und
geröstete Körner und Bohnen und Linsen und Geröstetes davon,
29 und Honig und geronnene Milch, und Kleinvieh und Kuhkäse zu David und zu dem
Volke, das bei ihm war, daß sie äßen; denn sie sprachen: Das Volk ist hungrig
und matt und durstig in der Wüste.
18,1 Und David musterte das Volk, das bei ihm war, und setzte über sie Oberste
über tausend und Oberste über hundert.
2 Und David entsandte das Volk: ein Drittel unter der Hand Joabs und ein Drittel
unter der Hand Abisais, des Sohnes der Zeruja, des Bruder Joabs, und ein Drittel
unter der Hand Ittais, des Gathiters. Und der König sprach zu dem Volke: Auch
ich werde gewißlich mit euch ausziehen.
3 Aber das Volk sprach: Du sollst nicht ausziehen; denn wenn wir fliehen müßten,
so würden sie nicht auf uns den Sinn richten; und wenn die Hälfte von uns
stürbe, so würden sie nicht auf uns den Sinn richten; denn du bist wie unser
zehntausend. So ist es nun besser, daß du uns von der Stadt aus zum Beistande
bist.
4 Und der König sprach zu ihnen: Was gut ist in euren Augen, will ich tun. Und
der König stellte sich an die Seite des Tores, und alles Volk zog aus zu
Hunderten und zu Tausenden.
5 Und der König gebot Joab und Abisai und Ittai und sprach: Verfahret mir
gelinde mit dem Jüngling, mit Absalom! Und alles Volk hörte es, als der König
allen Obersten wegen Absaloms gebot.
6 Und das Volk zog aus ins Feld, Israel entgegen; und die Schlacht fand statt im
Walde Ephraim.
7 Und das Volk von Israel wurde daselbst vor den Knechten Davids geschlagen, und
die Niederlage wurde daselbst groß an jenem Tage: zwanzigtausend Mann.
8 Und die Schlacht breitete sich daselbst aus über das ganze Land; und der Wald
fraß mehr unter dem Volke, als das Schwert an jenem Tage fraß.
9 Und Absalom stieß auf die Knechte Davids; und Absalom ritt auf einem Maultier,
und das Maultier kam unter die verschlungenen Zweige einer großen Terebinthe;
und er blieb mit dem Haupte an der Terebinthe hangen, und schwebte zwischen
Himmel und Erde; das Maultier aber, das unter ihm war, lief davon.
10 Und ein Mann sah es und berichtete es Joab und sprach: Siehe, ich habe
Absalom an einer Terebinthe hangen sehen.
11 Da sprach Joab zu dem Manne, der es ihm berichtete: Siehe, wenn du ihn
gesehen hast, warum hast du ihn nicht daselbst zu Boden geschlagen? Und an mir
war es, dir zehn Sekel Silber und einen Gürtel zu geben.
12 Aber der Mann sprach zu Joab: Und wenn ich tausend Sekel Silber auf meinen
Händen wöge, würde ich meine Hand nicht nach des Königs Sohn ausstrecken; denn
vor unseren Ohren hat der König dir und Abisai und Ittai geboten und gesagt:
Seid vorsichtig, wer es auch sei, mit dem Jüngling mit Absalom!
13 Hätte ich aber trüglich gegen sein Leben gehandelt und es bleibt ja keine
Sache vor dem König verborgen, so würdest du selbst wider mich auftreten.
14 Da sprach Joab: Ich mag nicht also vor dir warten. Und er nahm drei Spieße in
seine Hand und stieß sie in das Herz Absaloms, während er noch inmitten der
Terebinthe lebte.
15 Und zehn Knaben, Waffenträger Joabs, umgaben und erschlugen Absalom und
töteten ihn.
16 Und Joab stieß in die Posaune, und das Volk kehrte um von der Verfolgung
Israels; denn Joab hielt das Volk ab.
17 Und sie nahmen Absalom und warfen ihn in eine große Grube im Walde, und
errichteten über ihm einen sehr großen Haufen Steine. Und ganz Israel floh, ein
jeder nach seinem Zelte.
18 Absalom aber hatte bei seinen Lebzeiten eine Denksäule genommen und sich
aufgerichtet, die im Königstale steht; denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, um
meinen Namen in Erinnerung zu halten. Und er hatte die Denksäule nach seinem
Namen genannt; und man nennt sie das Denkmal Absaloms, bis auf diesen Tag.
19 Und Achimaaz, der Sohn Zadoks, sprach: Ich will doch hinlaufen und dem König
Botschaft bringen, daß Jehova ihm Recht verschafft hat von der Hand seiner
Feinde.
20 Aber Joab sprach zu ihm: Du sollst nicht Bote sein an diesem Tage, sondern du
magst an einem anderen Tage Botschaft bringen; doch an diesem Tage sollst du
nicht Botschaft bringen, da ja der Sohn des Königs tot ist.
21 Und Joab sprach zu dem Kuschiten: Gehe hin, berichte dem König, was du
gesehen hast. Und der Kuschit beugte sich nieder vor Joab und lief hin.
22 Da sprach Achimaaz, der Sohn Zadoks, wiederum zu Joab: Was auch geschehen
möge, laß doch auch mich hinter dem Kuschiten herlaufen! Und Joab sprach: Warum
willst du denn laufen, mein Sohn, da für dich keine einträgliche Botschaft da
ist?
23 Was auch geschehen möge, ich will laufen. Und er sprach zu ihm: Laufe! Und
Achimaaz lief den Weg des Jordankreises und kam dem Kuschiten zuvor.
24 Und David saß zwischen den beiden Toren; und der Wächter ging auf das Dach
des Tores, auf die Mauer, und er erhob seine Augen und sah, und siehe, ein Mann,
der allein lief.
25 Und der Wächter rief und berichtete es dem König. Und der König sprach: Wenn
er allein ist, so ist eine Botschaft in seinem Munde. Und er kam stets näher und
näher.
26 Da sah der Wächter einen anderen Mann laufen; und der Wächter rief dem
Torhüter zu und sprach: Siehe, ein Mann, der allein läuft! Und der König sprach:
Auch dieser ist ein Bote.
27 Und der Wächter sprach: Ich sehe den Lauf des ersten an für den Lauf des
Achimaaz, des Sohnes Zadoks. Und der König sprach: Das ist ein guter Mann, und
er kommt zu guter Botschaft.
28 Und Achimaaz rief und sprach zu dem König: Friede! Und er beugte sich vor dem
König auf sein Antlitz zur Erde nieder und sprach: Gepriesen sei Jehova, dein
Gott, der die Männer überliefert hat, die ihre Hand erhoben haben wider meinen
Herrn, den König!
29 Und der König sprach: Geht es dem Jüngling, dem Absalom, wohl? Und Achimaaz
sprach: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab den Knecht des Königs und deinen
Knecht absandte; aber ich weiß nicht, was es war.
30 Und der König sprach: Wende dich, stelle dich hierher. Und er wandte sich und
blieb stehen.
31 Und siehe, der Kuschit kam, und der Kuschit sprach: Mein Herr, der König,
lasse sich die Botschaft bringen, daß Jehova dir heute Recht verschafft hat von
der Hand aller, die wider dich aufgestanden sind.
32 Und der König sprach zu dem Kuschiten: Geht es dem Jüngling, dem Absalom,
wohl? Und der Kuschit sprach: Wie dem Jüngling, so möge es den Feinden des
Königs, meines Herrn, ergehen und allen, die wider dich aufgestanden sind zum
Bösen!
33 Da wurde der König sehr bewegt, und er stieg hinauf in das Obergemach des
Tores und weinte; und während er ging, sprach er also: Mein Sohn Absalom! Mein
Sohn, mein Sohn Absalom! Wäre ich doch an deiner Statt gestorben! Absalom, mein
Sohn, mein Sohn!
19,1 Und es wurde Joab berichtet: Siehe, der König weint und trauert um Absalom.
2 Und der Sieg wurde an jenem Tage zur Trauer für das ganze Volk; denn das Volk
hörte an jenem Tage sagen: Der König ist betrübt um seinen Sohn.
3 Und das Volk stahl sich in die Stadt hinein an jenem Tage, wie ein Volk sich
wegstiehlt, das zu Schanden geworden, wenn es im Streit geflohen ist.
4 Und der König hatte sein Angesicht verhüllt, und der König schrie mit lauter
Stimme: Mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!
5 Da begab sich Joab zum König ins Haus und sprach: Du hast heute das Angesicht
aller deiner Knechte beschämt, die heute dein Leben errettet haben und das Leben
deiner Söhne und deiner Töchter, und das Leben deiner Weiber und das Leben
deiner Kebsweiber,
6 indem du liebst, die dich hassen, und hassest, die dich lieben; denn du hast
heute kundgetan, daß dir Oberste und Knechte nichts sind; denn heute erkenne
ich, daß, wenn Absalom lebendig und wir alle heute tot wären, daß es dann recht
wäre in deinen Augen.
7 Und nun mache dich auf, gehe hinaus und rede zum Herzen deiner Knechte; denn
ich schwöre bei Jehova, wenn du nicht hinausgehst, so wird diese Nacht nicht ein
Mann bei dir bleiben; und das wäre schlimmer für dich als alles Übel, das über
dich gekommen ist von deiner Jugend an bis jetzt.
8 Da machte der König sich auf und setzte sich in das Tor. Und man berichtete
allem Volke und sprach: Siehe, der König sitzt im Tore! Da kam alles Volk vor
den König. Israel aber war geflohen, ein jeder nach seinen Zelten.
9 Und das ganze Volk haderte miteinander unter allen Stämmen Israels und sprach:
Der König hat uns aus der Hand unserer Feinde errettet, und er hat uns befreit
aus der Hand der Philister; und jetzt ist er vor Absalom aus dem Lande geflohen.
10 Absalom aber, den wir über uns gesalbt hatten, ist im Streit gestorben; und
nun, warum schweiget ihr davon, den König zurückzuführen?
11 Und der König David sandte zu Zadok und zu Abjathar, den Heilige (e-r)n, und
sprach: Redet zu den Ältesten von Juda und sprechet: Warum wollt ihr die letzten
sein, den König in sein Haus zurückzuführen? Denn die Rede des ganzen Israel ist
zum König in sein Haus gekommen.
12 Meine Brüder seid ihr, ihr seid mein Gebein und mein Fleisch; und warum wollt
ihr die letzten sein, den König zurückzuführen?
13 Und zu Amasa sollt ihr sagen: Bist du nicht mein Gebein und mein Fleisch? So
soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn du nicht alle Tage Heeroberster vor
mir sein sollst an Joabs Statt!
14 Und er neigte das Herz aller Männer von Juda wie eines Mannes Herz; und sie
entboten dem Könige: Kehre zurück, du und alle deine Knechte.
15 Und der König kehrte zurück und kam bis an den Jordan; und Juda kam nach
Gilgal, dem König entgegen, um den König über den Jordan zu führen.
16 Da eilte Simei, der Sohn Geras, der Benjaminiter, der von Bachurim war, und
kam mit den Männern von Juda herab, dem König David entgegen;
17 und mit ihm waren tausend Mann von Benjamin, und Ziba, der Diener des Hauses
Sauls, und seine fünfzehn Söhne und seine zwanzig Knechte mit ihm; und sie zogen
über den Jordan, dem König entgegen.
18 (Eine Fähre aber fuhr über, um das Haus des Königs hinüberzuführen und zu
tun, was gut war in seinen Augen.) Und Simei, der Sohn Geras, fiel vor dem König
nieder, als er im Begriff stand, über den Jordan zu fahren.
19 Und er sprach zu dem König: Mein Herr wolle mir keine Verschuldung zurechnen;
und gedenke nicht, wie dein Knecht sich vergangen hat an dem Tage, da mein Herr,
der König, aus Jerusalem zog, daß der König es zu Herzen nehme!
20 Denn dein Knecht weiß wohl, daß ich gesündigt habe. Und siehe, ich bin heute
gekommen, der erste vom ganzen Hause Joseph, um hinabzugehen, meinem Herrn, dem
König, entgegen.
21 Und Abisai, der Sohn der Zeruja, antwortete und sprach: Sollte nicht Simei
dafür getötet werden, daß er dem Gesalbten Jehovas geflucht hat?
22 Aber David sprach: Was haben wir miteinander zu schaffen, ihr Söhne der
Zeruja, daß ihr mir heute zu Widersachern werdet? Sollte heute ein Mann in
Israel getötet werden? Denn weiß ich nicht, daß ich heute König bin über Israel?
23 Und der König sprach zu Simei: Du sollst nicht sterben! Und der König schwur
ihm.
24 Und Mephiboseth, der Sohn Sauls, kam herab, dem König entgegen. Und er hatte
seine Füße nicht gereinigt und seinen Bart nicht gemacht und seine Kleider nicht
gewaschen von dem Tage an, da der König weggegangen war, bis zu dem Tage, da er
in Frieden einzog.
25 Und es geschah, als Jerusalem dem König entgegenkam, da sprach der König zu
ihm: Warum bist du nicht mit mir gezogen, Mephiboseth? Und er sprach:
26 Mein Herr König! Mein Knecht hat mich betrogen; denn dein Knecht sprach: Ich
will mir den Esel satteln und darauf reiten und mit dem König ziehen, denn dein
Knecht ist lahm;
27 und er hat deinen Knecht bei meinem Herrn, dem König verleumdet. Aber mein
Herr, der König, ist wie ein Engel Gottes: So tue, was gut ist in deinen Augen.
28 Denn das ganze Haus meines Vaters war nichts anderes als Männer des Todes vor
meinem Herrn, dem König; und doch hast du deinen Knecht unter die gesetzt,
welche an deinem Tische essen. Und was für ein Recht habe ich noch? Und um was
hätte ich noch zum König zu schreien?
29 Und der König sprach zu ihm: Warum redest du noch von deinen Sachen? Ich
sage: Du und Ziba, ihr sollt die Felder teilen.
30 Da sprach Mephiboseth zu dem König: Er mag auch das Ganze nehmen, nachdem
mein Herr, der König, in Frieden in sein Haus gekommen ist.
31 Und Barsillai, der Gileaditer, kam von Rogelim herab und ging mit dem König
über den Jordan, um ihn über den Jordan zu geleiten.
32 Barsillai war aber sehr alt, ein Mann von achtzig Jahren; und er hatte den
König versorgt, als er zu Machanaim weilte, denn er war ein sehr reicher Mann.
33 Und der König sprach zu Barsillai: Gehe du mit mir hinüber, und ich will dich
bei mir versorgen zu Jerusalem.
34 Und Barsillai sprach zu dem König: Wie viel sind noch der Tage meiner
Lebensjahre, daß ich mit dem König nach Jerusalem hinaufziehen sollte?
35 Ich bin heute achtzig Jahre alt; kann ich Gutes und Schlechtes unterscheiden?
Oder kann dein Knecht schmecken, was ich esse und was ich trinke? Oder kann ich
noch auf die Stimme der Sänger und der Sängerinnen horchen? Und warum sollte
dein Knecht meinem Herrn, dem König, noch zur Last sein?
36 Dein Knecht würde nur auf kurze Zeit mit dem König über den Jordan gehen; und
warum sollte der König mir diese Vergeltung erweisen?
37 Laß doch deinen Knecht zurückkehren, daß ich in meiner Stadt sterbe, bei dem
Grabe meines Vaters und meiner Mutter. Aber siehe, hier ist dein Knecht Kimham:
Er möge mit meinem Herrn, dem König, hinübergehen; und tue ihm, was gut ist in
deinen Augen.
38 Und der König sprach: Kimham soll mit mir hinübergehen, und ich will ihm tun,
was gut ist in deinen Augen; und alles, was du von mir begehren wirst, will ich
für dich tun.
39 Und alles Volk ging über den Jordan, und auch der König ging hinüber. Und der
König küßte Barsillai und segnete ihn; und er kehrte an seinen Ort zurück.
40 Und der König ging hinüber nach Gilgal, und Kimham ging mit ihm hinüber. Und
alles Volk von Juda, und auch die Hälfte des Volkes von Israel, führte den König
hinüber.
41 Und siehe, alle Männer von Israel kamen zu dem König und sprachen zu dem
König: Warum haben unsere Brüder, die Männer von Juda, dich weggestohlen und den
König und sein Haus und alle Männer Davids mit ihm über den Jordan geführt?
42 Und alle Männer von Juda antworteten den Männern von Israel: Weil der König
mir nahe steht; und warum bist du denn über diese Sache erzürnt? Haben wir etwa
von dem König Nahrung empfangen, oder hat er uns irgend ein Geschenk gemacht?
43 Aber die Männer von Israel antworteten den Männern von Juda und sprachen: Ich
habe zehn Teile an dem König, und habe auch an David mehr Anrecht als du; und
warum hast du mich gering geachtet? Und ist nicht mein Wort das erste gewesen,
meinen König zurückzuführen? Und das Wort der Männer von Juda war härter als das
Wort der Männer von Israel.
20,1 Und daselbst war zufällig ein Mann Belials, sein Name war Scheba, der Sohn
Bikris, ein Benjaminiter; und er stieß in die Posaune und sprach: Wir haben kein
Teil an David und kein Erbteil an dem Sohne Isais! Ein jeder zu seinen Zelten,
Israel!
2 Da zogen alle Männer von Israel von David hinweg, Scheba, dem Sohne Bikris,
nach. Die Männer von Juda aber hingen ihrem König an, vom Jordan bis Jerusalem.
3 Und David kam nach seinem Hause, nach Jerusalem. Und der König nahm die zehn
Kebsweiber, die er zurückgelassen hatte, um das Haus zu bewahren, und tat sie in
Gewahrsam und versorgte sie; er ging aber nicht zu ihnen ein; und sie waren
eingeschlossen bis zum Tage ihres Todes, als Witwen lebend.
4 Und der König sprach zu Amasa: Berufe mir die Männer von Juda binnen drei
Tagen, und stelle dich selbst hier ein.
5 Und Amasa ging hin, Juda zu berufen; aber er verzog über die bestimmte Zeit,
die er ihm bestimmt hatte.
6 Da sprach David zu Abisai: Nun wird uns Scheba, der Sohn Bikris, mehr Übles
tun als Absalom. Nimm du die Knechte deines Herrn und jage ihm nach, ob er nicht
feste Städte für sich gefunden und sich unseren Augen entzogen hat.
7 Da zogen die Männer Joabs aus, ihm nach, und die Kerethiter und die Pelethiter
und alle die Helden; und sie zogen aus von Jerusalem, um Scheba, dem Sohne
Bikris, nachzujagen.
8 Sie waren bei dem großen Steine, der zu Gibeon ist, da kam Amasa ihnen
entgegen. Und Joab war mit seinem Waffenrock als seinem Gewande umgürtet, und
darüber war der Gürtel des Schwertes, das in seiner Scheide an seinen Lenden
befestigt war; und als er hervortrat, fiel es heraus.
9 Und Joab sprach zu Amasa: Geht es dir wohl, mein Bruder? Und Joab faßte mit
der rechten Hand Amasas Bart, um ihn zu küssen.
10 Amasa hatte aber nicht achtgegeben auf das Schwert, das in Joabs Hand war;
und Joab schlug ihn damit in den Bauch und schüttete seine Eingeweide aus zur
Erde, und gab ihm keinen zweiten Schlag; und er starb. Joab aber und Abisai,
sein Bruder, jagten Scheba, dem Sohne Bikris, nach.
11 Und ein Mann von den Knaben Joabs blieb bei Amasa stehen und sprach: Wer Joab
lieb hat und wer für David ist, folge Joab nach!
12 Amasa aber wälzte sich im Blute mitten auf der Straße; und als der Mann sah,
daß alles Volk stehen blieb, schaffte er Amasa von der Straße auf das Feld und
warf ein Oberkleid über ihn, da er sah, daß jeder, der an ihn herankam, stehen
blieb.
13 Als er von der Straße weggeschafft war, zog jedermann vorüber, Joab nach, um
Scheba, dem Sohne Bikris, nachzujagen.
14 Und er durchzog alle Stämme Israels nach Abel und Beth-Maaka und ganz Berim;
und sie versammelten sich und kamen ihm ebenfalls nach.
15 Und sie kamen und belagerten ihn in Abel-Beth-Maaka, und sie schütteten einen
Wall gegen die Stadt auf, so daß derselbe an der Vormauer stand; und alles Volk,
das mit Joab war, unterwühlte die Mauer, um sie zu stürzen.
16 Da rief ein kluges Weib aus der Stadt: Höret höret! Sprechet doch zu Joab:
Nahe hierher, daß ich zu dir rede!
17 Und er näherte sich ihr. Und das Weib sprach: Bist du Joab? Und er sprach:
Ich bin’s. Und sie sprach zu ihm: Höre die Worte deiner Magd! Und er sprach: Ich
höre.
18 Und sie sprach und sagte: Früher pflegte man zu sprechen und zu sagen: Man
frage nur in Abel; und so war man fertig.
19 Ich bin von den Friedsamen, den Getreuen Israels; du suchst eine Stadt und
Mutter in Israel zu töten. Warum willst du das Erbteil Jehovas verschlingen?
20 Und Joab antwortete und sprach: Fern, fern sei es von mir, daß ich
verschlingen und daß ich verderben sollte! Die Sache ist nicht also;
21 sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim, sein Name ist Scheba, der Sohn Bikris,
hat seine Hand wider den König, wider David, erhoben; ihn allein gebet heraus,
so will ich von der Stadt abziehen. Und das Weib sprach zu Joab: Siehe, sein
Kopf soll dir über die Mauer zugeworfen werden.
22 Und das Weib kam zu dem ganzen Volke mit ihrer Klugheit; und sie hieben
Scheba, dem Sohne Bikris, den Kopf ab und warfen ihn Joab zu. Und er stieß in
die Posaune, und sie zerstreuten sich von der Stadt hinweg, ein jeder nach
seinen Zelten; und Joab kehrte zu dem König nach Jerusalem zurück.
23 Und Joab war über das ganze Heer Israels; und Benaja, der Sohn Jojadas, war
über die Kerethiter und über die Pelethiter;
24 und Adoram war über die Fron; und Josaphat, der Sohn Ahiluds, war
Geschichtsschreiber;
25 und Scheja war Schreiber; und Zadok und Abjathar waren Heilige (e-r);
26 und auch Ira, der Jairiter, war Krondiener Davids.
21,1 Und es war Hungersnot in den Tagen Davids drei Jahre, Jahr auf Jahr. Und
David suchte das Angesicht Jehovas; und Jehova sprach: Es ist wegen Sauls und
wegen des Bluthauses, weil er die Gibeoniter getötet hat.
2 Da berief der König die Gibeoniter und redete zu ihnen. (Die Gibeoniter waren
aber nicht von den Kindern Israel, sondern von dem Reste der Amoriter; und die
Kinder Israel hatten ihnen geschworen; Saul aber suchte sie zu erschlagen, da er
für die Kinder Israel und Juda eiferte.)
3 Und David sprach zu den Gibeonitern: Was soll ich für euch tun, und womit soll
ich Sühnung tun, daß ihr das Erbteil Jehovas segnet?
4 Und die Gibeoniter sprachen zu ihm: Es ist uns nicht um Silber und Gold zu tun
betreffs Sauls und betreffs seines Hauses, und es ist uns nicht darum zu tun,
jemand in Israel zu töten. Und er sprach: Was ihr saget, will ich für euch tun.
5 Da sprachen sie zu dem König: Der Mann, der uns vernichtet hat, und der wider
uns sann, daß wir vertilgt würden, um nicht mehr zu bestehen in allen Grenzen
Israels:
6 Man gebe uns sieben Männer von seinen Söhnen, daß wir sie dem Jehova aufhängen
zu Gibea Sauls, des Erwählten Jehovas. Und der König sprach: Ich will sie geben.
7 Aber der König verschonte Mephiboseth, den Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls,
um des Schwures Jehovas willen, der zwischen ihnen war, zwischen David und
Jonathan, dem Sohne Sauls.
8 Und der König nahm die beiden Söhne Rizpas, der Tochter Ajas, die sie dem Saul
geboren hatte, Armoni und Mephiboseth, und die fünf Söhne Michals, der Tochter
Sauls, die sie dem Adriel geboren hatte, dem Sohne Barsillais, des
Meholathiters,
9 und er gab sie in die Hand der Gibeoniter; und sie hängten sie auf dem Berge
vor Jehova auf. Und es fielen die sieben zugleich, und sie wurden getötet in den
ersten Tagen der Ernte, im Anfang der Gerstenernte.
10 Da nahm Rizpa, die Tochter Ajas, Sacktuch, und breitete es sich aus auf dem
Felsen, vom Anfang der Ernte an, bis das Wasser vom Himmel über sie troff; und
sie ließ das Gevögel des Himmels nicht auf ihnen ruhen bei Tage, noch das Getier
des Feldes bei Nacht.
11 Und es wurde David berichtet, was Rizpa, die Tochter Ajas, das Kebsweib
Sauls, getan hatte.
12 Da ging David hin und nahm von den Bürgern von Jabes-Gilead die Gebeine Sauls
und die Gebeine seines Sohnes Jonathan, welche sie von dem Marktplatze zu
Beth-Schan heimlich weggenommen, wo die Philister sie aufgehängt hatten an dem
Tage, da die Philister Saul schlugen auf dem Gilboa.
13 Und er brachte die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonathan von
dannen herauf; und man sammelte die Gebeine der Gehängten,
14 und begrub sie bei den Gebeinen Sauls und Jonathans, seines Sohnes, im Lande
Benjamin, zu Zela, im Begräbnis seines Vaters Kis; und man tat alles, was der
König geboten hatte. Und danach ließ Gott sich für das Land erbitten.
15 Und wiederum entstand ein Streit der Philister mit Israel. Und David zog
hinab, und seine Knechte mit ihm, und sie stritten mit den Philistern.
16 Und David war ermattet; und Jischbi-Benob, der von den Söhnen des Rapha war
(das Gewicht seiner Lanzenspitze war dreihundert Sekel Erz an Gewicht, und er
war neu gerüstet), gedachte David zu erschlagen.
17 Aber Abisai, der Sohn der Zeruja, kam ihm zu Hilfe und schlug den Philister
und tötete ihn. Damals schwuren die Männer Davids ihm zu und sprachen: Du sollst
nicht mehr mit uns ausziehen zum Streit, daß du die Leuchte Israels nicht
auslöschest!
18 Und es geschah hernach, da begann wiederum der Streit mit den Philistern, zu
Gob. Damals erschlug Sibbekai, der Huschathiter, den Saph, der von den Söhnen
des Rapha war.
19 Und wiederum begann der Streit mit den Philistern, zu Gob. Und Elchanan, der
Sohn Jaare-Orgims, der Bethlehemiter, erschlug Goliath, den Gathiter; und der
Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum.
20 Und wiederum entstand ein Streit zu Gath. Da war ein Mann von großer Länge,
und er hatte je sechs Finger an seinen Händen und je sechs Zehen an seinen
Füßen, vierundzwanzig an der Zahl; und auch er war dem Rapha geboren worden.
21 Und er höhnte Israel; und Jonathan, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids,
erschlug ihn.
22 Diese vier wurden dem Rapha zu Gath geboren; und sie fielen durch die Hand
Davids und durch die Hand seiner Knechte.
22,1 Und David redete zu Jehova die Worte dieses Liedes an dem Tage, da Jehova
ihn aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte; und
er sprach:
2 Jehova ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter.
3 Gott ist mein Fels, auf ihn werde ich trauen, mein Schild und das Horn meines
Heils, meine hohe Feste und meine Zuflucht. Mein Retter, von Gewalttat wirst du
mich retten!
4 Ich werde Jehova anrufen, der zu loben ist, und ich werde gerettet werden von
meinen Feinden.
5 Denn mich umfingen die Wogen des Todes, die Ströme Belials erschreckten mich;
6 die Bande des Scheols umringten mich, es ereilten mich die Fallstricke des
Todes.
7 In meiner Bedrängnis rief ich zu Jehova, und ich rief zu meinem Gott; und er
hörte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei kam in seine Ohren.
8 Da wankte und bebte die Erde; die Grundfesten des Himmels zitterten und
wankten, weil er entbrannt war.
9 Rauch stieg auf von seiner Nase, und Feuer fraß aus seinem Munde; glühende
Kohlen brannten aus ihm.
10 Und er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und Dunkel war unter seinen
Füßen.
11 Und er fuhr auf einem Cherub und flog daher, und er erschien auf den
Fittichen des Windes.
12 Und Finsternis machte er rings um sich her zum Gezelt, Sammlung der Wasser,
dichtes Himmelsgewölk.
13 Aus dem Glanze vor ihm brannten feurige Kohlen.
14 Es donnerte Jehova vom Himmel her, und der Höchste ließ seine Stimme
erschallen.
15 Und er schoß Pfeile und zerstreute sie, seinen Blitz, und verwirrte sie.
16 Da wurden gesehen die Betten des Meeres, aufgedeckt die Grundfesten des
Erdkreises durch das Schelten Jehovas, vor dem Schnauben des Hauches seiner
Nase.
17 Er streckte seine Hand aus von der Höhe, er nahm mich, er zog mich aus großen
Wassern;
18 Er errettete mich von meinem starken Feinde, von meinen Hassern; denn sie
waren mächtiger als ich.
19 Sie ereilten mich am Tage meines Unglücks, aber Jehova ward mir zur Stütze.
20 Und er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Lust an mir
hatte.
21 Jehova vergalt mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände
erstattete er mir.
22 Denn ich habe bewahrt die Wege Jehovas, und bin von meinem Gott nicht
frevelhaft abgewichen.
23 Denn alle seine Rechte waren vor mir, und seine Satzungen, ich bin nicht
davon gewichen;
24 Und ich war vollkommen gegen ihn und hütete mich vor meiner Ungerechtigkeit.
25 Und Jehova erstattete mir nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Reinheit vor
seinen Augen.
26 Gegen den Gütigen erzeigst du dich gütig, gegen den vollkommenen Mann
erzeigst du dich vollkommen;
27 gegen den Reinen erzeigst du dich rein, und gegen den Verkehrten erzeigst du
dich entgegenstreitend.
28 Und du wirst retten das elende Volk; aber deine Augen sind wider die
Hoffärtigen, die du erniedrigen wirst.
29 Denn du bist meine Leuchte, Jehova; und Jehova erhellt meine Finsternis.
30 Denn mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, mit meinem Gott werde ich
eine Mauer überspringen.
31 Gott, sein Weg ist vollkommen; Jehovas Wort ist geläutert; ein Schild ist er
allen, die auf ihn trauen.
32 Denn wer ist Gott, außer Jehova, und wer ein Fels, außer unserem Gott?
33 Gott ist meine starke Feste, und er lenkt vollkommen meinen Weg.
34 Er macht meine Füße denen der Hindinnen gleich, und stellt mich hin auf meine
Höhen.
35 Er lehrt meine Hände den Streit, und meine Arme spannen den ehernen Bogen.
36 Und du gabst mir den Schild deines Heils, und deine Herablassung machte mich
groß.
37 Du machtest Raum meinen Schritten unter mir, und meine Knöchel haben nicht
gewankt.
38 Meinen Feinden jagte ich nach und vertilgte sie; und ich kehrte nicht um, bis
sie aufgerieben waren.
39 Und ich rieb sie auf und zerschmetterte sie; und sie standen nicht wieder
auf, und sie fielen unter meine Füße.
40 Und du umgürtetest mich mit Kraft zum Streit, beugtest unter mich, die wider
mich aufstanden.
41 Und du gabst mir den Rücken meiner Feinde; meine Hasser, ich vernichtete sie.
42 Sie blickten umher, und kein Retter war da zu Jehova, und er antwortete ihnen
nicht.
43 Und ich zermalmte sie wie Staub der Erde; wie Straßenkot zertrat, zerstampfte
ich sie.
44 Und du errettetest mich aus den Streitigkeiten meines Volkes; du bewahrtest
mich auf zum Haupte der Nationen; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir.
45 Die Söhne der Fremde unterwarfen sich mir mit Schmeichelei; beim Hören des
Ohres gehorchten sie mir.
46 Die Söhne der Fremde sanken hin und zitterten hervor aus ihren Schlössern.
47 Jehova lebt, und gepriesen sei mein Fels! Und erhoben werde der Gott, der
Fels meines Heils!
48 Der Gott, der mir Rache gab und die Völker unter mich niederwarf;
49 und der mich herausführte aus der Mitte meiner Feinde. Ja, du erhöhtest mich
über die, welche wider mich aufstanden, von dem Manne der Gewalttat befreitest
du mich.
50 Darum, Jehova, will ich dich preisen unter den Nationen und Psalmen singen
deinem Namen,
51 Dich, der groß macht die Rettungen seines Königs, und Güte erweist seinem
Gesalbten, David und seinem Samen ewiglich.
23,1 Und dies sind die letzten Worte Davids: Es spricht David, der Sohn Isais,
und es spricht der hochgestellte Mann, der Gesalbte des Gottes Jakobs und der
Liebliche in Gesängen Israels:
2 Der Geist Jehovas hat durch mich geredet, und sein Wort war auf meiner Zunge.
3 Es hat gesprochen der Gott Israels, der Fels Israels zu mir geredet: Ein
Herrscher unter den Menschen, gerecht, ein Herrscher in Gottesfurcht;
4 und er wird sein wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen
ohne Wolken: Von ihrem Glanze nach dem Regen sproßt das Grün aus der Erde.
5 Obwohl mein Haus nicht also ist bei Gott, so hat er mir doch einen ewigen Bund
gesetzt, geordnet in allem und verwahrt; denn dies ist all meine Rettung und all
mein Begehr, obwohl er es nicht sprossen läßt!
6 Aber die Söhne Belials sind allesamt wie Dornen, die man wegwirft; denn mit
der Hand faßt man sie nicht an;
7 und der Mann, der sie anrührt, versieht sich mit Eisen und Speeresschaft; und
mit Feuer werden sie gänzlich verbrannt an ihrer Stätte.
8 Dies sind die Namen der Helden, welche David hatte: Joscheb-Baschebeth, der
Tachkemoniter, das Haupt der Anführer; er… Adino, der Ezniter, war wider
achthundert, die er auf einmal erschlug.
9 Und nach ihm Eleasar, der Sohn Dodos, der Sohn eines Achochiters; er war unter
den drei Helden mit David, als sie die Philister verhöhnten, die daselbst zum
Streit versammelt waren, und als die Männer von Israel wegzogen.
10 Selbiger machte sich auf und schlug unter den Philistern, bis seine Hand
ermüdete und seine Hand am Schwerte klebte; und Jehova schaffte an jenem Tage
eine große Rettung. Das Volk aber kehrte um, ihm nach, nur um zu plündern.
11 Und nach ihm Schamma, der Sohn Ages, des Harariters. Und die Philister
versammelten sich zu einer Schar; und es war daselbst ein Ackerstück voll
Linsen; das Volk aber floh vor den Philistern.
12 Da stellte er sich mitten auf das Stück und rettete es und schlug die
Philister; und Jehova schaffte eine große Rettung.
13 Und drei von den dreißig Häuptern gingen hinab und kamen zur Erntezeit zu
David, in die Höhle Adullam; und eine Schar der Philister lagerte im Tale
Rephaim.
14 David war aber damals auf der Bergfeste, und eine Aufstellung der Philister
war damals zu Bethlehem.
15 Und David hatte ein Gelüste und sprach: Wer wird mich mit Wasser tränken aus
der Zisterne von Bethlehem, die am Tore ist?
16 Da brachen die drei Helden durch das Lager der Philister und schöpften Wasser
aus der Zisterne von Bethlehem, die am Tore ist, und trugen und brachten es zu
David. Aber er wollte es nicht trinken und goß es aus als Trankopfer dem Jehova;
17 und er sprach: Fern sei es von mir, Jehova, daß ich solches tue! Sollte ich
das Blut der Männer trinken, die mit Gefahr ihres Lebens hingegangen sind? Und
er wollte es nicht trinken. Das taten die drei Helden.
18 Und Abisai, der Bruder Joabs, der Sohn der Zeruja, war ein Haupt der Drei.
Und er schwang seinen Speer über dreihundert, die er erschlug; und er hatte
einen Namen unter den Dreien.
19 War er vor den Dreien nicht geehrt, so daß er ihr Oberster wurde? Aber an die
ersten Drei reichte er nicht.
20 Und Benaja, der Sohn Jojadas, der Sohn eines tapferen Mannes, groß an Taten,
von Kabzeel; selbiger erschlug zwei Löwen von Moab. Und er stieg hinab und
erschlug den Löwen in der Grube an einem Schneetage.
21 Und er war es, der einen ägyptischen Mann erschlug, einen stattlichen Mann.
Und der Ägypter hatte einen Speer in der Hand; er aber ging zu ihm hinab mit
einem Stabe, und riß dem Ägypter den Speer aus der Hand und tötete ihn mit
seinem eigenen Speere.
22 Das tat Benaja, der Sohn Jojadas; und er hatte einen Namen unter den drei
Helden.
23 Vor den Dreißigen war er geehrt, aber an die ersten Drei reichte er nicht.
Und David setzte ihn in seinen geheimen Rat.
24 Asael, der Bruder Joabs, war unter den Dreißig; Elchanan, der Sohn Dodos, von
Bethlehem;
25 Schamma, der Haroditer; Elika, der Haroditer;
26 Helez, der Paltiter; Ira, der Sohn Ikkesch’, der Tekoiter;
27 Abieser, der Anathothiter; Mebunnai, der Huschathiter;
28 Zalmon, der Achochiter; Maharai, der Netophatiter;
29 Heleb, der Sohn Baanas, der Netophatiter; Ittai, der Sohn Ribais, von Gibea
der Kinder Benjamin;
30 Benaja, der Pirhathoniter; Hiddai, von den Bächen Gaasch;
31 Abi-Albon, der Arbathiter; Asmaweth, der Barchumiter;
32 Eljachba, der Schaalboniter; Bne-Jaschen; Jonathan;
33 Schamma, der Harariter; Achiam, der Sohn Scharars, der Arariter;
34 Eliphelet, der Sohn Achasbais, des Sohnes des Maakathiters; Eliam, der Sohn
Ahitophels, der Giloniter;
35 Hezrai, der Karmeliter, Paarai, der Arbiter;
36 Jigal, der Sohn Nathans, von Zoba; Bani, der Gaditer;
37 Zelek, der Ammoniter; Nacharai, der Beerothiter, der Waffenträger Joabs, des
Sohnes der Zeruja;
38 Ira, der Jithriter; Gareb, der Jithriter;
39 Urija, der Hethiter: in allem siebenunddreißig.
24,1 Und der Zorn Jehovas entbrannte abermals wider Israel; und er reizte David
wider sie, indem er sprach: Gehe hin, zähle Israel und Juda!
2 Da sprach der König zu Joab, dem Heerobersten, der bei ihm war: Gehe doch
umher durch alle Stämme Israels, von Dan bis Beerseba, und musterte das Volk,
damit ich die Zahl des Volkes wisse.
3 Und Joab sprach zu dem König: Es möge Jehova, dein Gott, zu dem Volke, so
viele ihrer auch sind, hundertmal hinzufügen, während die Augen meines Herrn,
des Königs, es sehen! Aber warum hat mein Herr, der König, Gefallen an dieser
Sache?
4 Aber das Wort des Königs blieb fest gegen Joab und gegen die Obersten des
Heeres. Und Joab und die Obersten des Heeres zogen aus vor dem König, um das
Volk Israel zu mustern.
5 Und sie gingen über den Jordan und lagerten sich zu Aroer, rechts von der
Stadt, die mitten im Flußtale von Gad liegt, und nach Jaser hin.
6 Und sie kamen nach Gilead und in das Land Tachtim-Hodschi; und sie kamen nach
Dan-Jaan und in die Umgegend von Zidon;
7 und sie kamen zu der festen Stadt Zor und zu allen Städten der Hewiter und der
Kanaaniter; und sie zogen hinaus in den Süden von Juda nach Beerseba.
8 Und sie zogen umher durch das ganze Land, und kamen am Ende von neun Monaten
und zwanzig Tagen nach Jerusalem zurück.
9 Und Joab gab die Zahl des gemusterten Volkes dem König an; und es waren in
Israel achthunderttausend Kriegsmänner, die das Schwert zogen, und der Männer
von Juda fünfhunderttausend Mann.
10 Aber dem David schlug sein Herz, nachdem er das Volk gezählt hatte; und David
sprach zu Jehova: Ich habe sehr gesündigt in dem, was ich getan habe; und nun,
Jehova, laß doch die Ungerechtigkeit deines Knechtes vorübergehen, denn ich habe
sehr töricht gehandelt!
11 Und als David am Morgen aufstand, da geschah das Wort Jehovas zu Gad, dem
Propheten, dem Seher Davids, indem er sprach:
12 Gehe hin und rede zu David: So spricht Jehova: Dreierlei lege ich dir vor;
wähle dir eines davon, daß ich es dir tue.
13 Und Gad kam zu David und tat es ihm kund und sprach zu ihm: Sollen dir sieben
Jahre Hungersnot in dein Land kommen? Oder willst du drei Monate vor deinen
Feinden fliehen, indem sie dir nachjagen? Oder soll drei Tage Pest in deinem
Lande sein? Nun wisse und sieh, was für eine Antwort ich dem zurückbringen soll,
der mich gesandt hat.
14 Und David sprach zu Gad: Mir ist sehr angst! Mögen wir doch in die Hand
Jehovas fallen, denn seine Erbarmungen sind groß; aber in die Hand der Menschen
laß mich nicht fallen!
15 Da sandte Jehova eine Pest unter Israel, vom Morgen an bis zur bestimmten
Zeit; und es starben von dem Volke, von Dan bis Beerseba, siebzigtausend Mann.
16 Und als der Engel seine Hand gegen Jerusalem ausstreckte, um es zu verderben,
da reute Jehova des Übels, und er sprach zu dem Engel, der unter dem Volke
verderbte: Genug! Ziehe jetzt deine Hand ab. Der Engel Jehovas war aber bei der
Tenne Arawnas, des Jebusiters.
17 Und als David den Engel sah, der unter dem Volke schlug, sprach er zu Jehova
und sagte: Siehe, ich habe gesündigt, und ich habe verkehrt gehandelt; aber
diese Schafe, was haben sie getan? Es sei doch deine Hand wider mich, und wider
das Haus meines Vaters!
18 Und Gad kam zu David an selbigem Tage und sprach zu ihm: Gehe hinauf,
errichte Jehova einen Altar auf der Tenne Arawnas, des Jebusiters.
19 Und David ging hinauf, nach dem Worte Gads, so wie Jehova geboten hatte.
20 Und Arawna blickte hin und sah den König und seine Knechte zu sich
herüberkommen; da ging Arawna hinaus und beugte sich vor dem König nieder, mit
seinem Antlitz zur Erde.
21 Und Arawna sprach: Warum kommt mein Herr, der König, zu seinem Knechte? Und
David sprach: Die Tenne von dir zu kaufen, um Jehova einen Altar zu bauen, damit
die Plage von dem Volke abgewehrt werde.
22 Da sprach Arawna zu David: Mein Herr, der König, nehme und opfere, was gut
ist in seinen Augen; siehe, die Rinder sind zum Brandopfer, und die Dreschwagen
und die Geschirre der Rinder zum Holz:
23 alles das, o König, gibt Arawna dem König. Und Arawna sprach zu dem König:
Jehova, dein Gott, nehme dich wohlgefällig an!
24 Aber der König sprach zu Arawna: Nein, sondern kaufen will ich es von dir um
einen Preis, und ich will Jehova, meinem Gott, nicht umsonst Brandopfer opfern.
Und David kaufte die Tenne und die Rinder um fünfzig Sekel Silber.
25 Und David baute daselbst Jehova einen Altar, und opferte Brandopfer und
Friedensopfer. Und Jehova ließ sich für das Land erbitten, und die Plage wurde
von Israel abgewehrt.