Jeremia
1,1 Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, von den Heilige (e-r)n, die zu Anathoth
waren im Lande Benjamin,
2 zu welchem das Wort Jehovas geschah in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des
Königs von Juda, im dreizehnten Jahre seiner Regierung;
3 und es geschah auch in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von
Juda, bis zum Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von
Juda, bis zur Wegführung Jerusalems im fünften Monat.
4 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
5 Ehe ich dich im Mutterleibe bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem
Mutterschoße hervorkamst, habe ich dich geheiligt: zum Propheten an die Nationen
habe ich dich bestellt.
6 Und ich sprach: Ach, Herr, Jehova! Siehe, ich weiß nicht zu reden, denn ich
bin jung.
7 Da sprach Jehova zu mir: Sage nicht: Ich bin jung; denn zu allen, wohin ich
dich senden werde, sollst du gehen, und alles, was ich dir gebieten werde,
sollst du reden.
8 Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu erretten,
spricht Jehova.
9 Und Jehova streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an, und Jehova
sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.
10 Siehe, ich bestelle dich an diesem Tage über die Nationen und über die
Königreiche, um auszurotten und niederzureißen und zu zerstören und abzubrechen,
um zu bauen und um zu pflanzen.
11 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also: Was siehst du, Jeremia? Und ich
sprach: Ich sehe einen Mandelstab.
12 Und Jehova sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich werde über mein
Wort wachen, es auszuführen.
13 Und das Wort Jehovas geschah zu mir zum zweiten Male also: Was siehst du? Und
ich sprach: Ich sehe einen siedenden Topf, dessen Vorderteil gegen Süden
gerichtet ist.
14 Und Jehova sprach zu mir: Von Norden her wird das Unglück losbrechen über
alle Bewohner des Landes.
15 Denn siehe, ich rufe allen Geschlechtern der Königreiche gegen Norden,
spricht Jehova, daß sie kommen und ein jeder seinen Thron stellen an den Eingang
der Tore Jerusalems und wider alle seine Mauern ringsum, und wider alle Städte
Judas.
16 Und ich werde meine Gerichte über sie sprechen wegen all ihrer Bosheit, daß
sie mich verlassen und anderen Göttern geräuchert und vor den Werken ihrer Hände
sich niedergebeugt haben.
17 Du aber gürte deine Lenden und mache dich auf, und rede zu ihnen alles, was
ich dir gebieten werde; verzage nicht vor ihnen, damit ich dich nicht vor ihnen
verzagt mache.
18 Und ich, siehe, ich mache dich heute zu einer festen Stadt und zu einer
eisernen Säule und zu einer ehernen Mauer wider das ganze Land, sowohl wider die
Könige von Juda als auch dessen Fürsten, dessen Heilige (e-r) und das Volk des
Landes.
19 Und sie werden gegen dich streiten, aber dich nicht überwältigen; denn ich
bin mit dir, spricht Jehova, um dich zu erretten.
2,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Geh und rufe vor den Ohren Jerusalems und sprich: So spricht Jehova: Ich
gedenke dir die Zuneigung deiner Jugend, die Liebe deines Brautstandes, dein
Wandeln hinter mir her in der Wüste, im unbesäten Lande.
3 Israel war heilig dem Jehova, der Erstling seines Ertrages; alle, die es
verzehren wollten, verschuldeten sich: Unglück kam über sie, spricht Jehova.
4 Höret das Wort Jehovas, Haus Jakob und alle Geschlechter des Hauses Israel!
5 So spricht Jehova: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, daß sie
sich von mir entfernt haben und der Nichtigkeit nachgegangen und nichtig
geworden sind?
6 Und sie sprachen nicht: Wo ist Jehova, der uns aus dem Lande Ägypten
heraufgeführt hat, der uns leitete in der Wüste, in dem Lande der Steppen und
der Gruben, in dem Lande der Dürre und des Todesschattens, in dem Lande, durch
welches niemand zieht, und wo kein Mensch wohnt?
7 Und ich brachte euch in ein Land der Fruchtgefilde, um seine Frucht und seinen
Ertrag zu essen; und ihr kamet hin und verunreinigtet mein Land, und mein
Erbteil habt ihr zum Greuel gemacht.
8 Die Heilige (e-r) sprachen nicht: Wo ist Jehova? Und die das Gesetz
handhabten, kannten mich nicht, und die Hirten fielen von mir ab; und die
Propheten weissagten durch den Baal und sind denen nachgegangen, welche nichts
nützen.
9 Darum werde ich weiter mit euch rechten, spricht Jehova; und mit euren
Kindeskindern werde ich rechten.
10 Denn gehet hinüber zu den Inseln der Kittäer und sehet, und sendet nach Kedar
und merket wohl auf; und sehet, ob dergleichen geschehen ist!
11 Hat irgend eine Nation die Götter vertauscht? Und doch sind sie nicht Götter;
aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nichts nützt.
12 Entsetzet euch darüber, ihr Himmel, und schaudert, starret sehr! spricht
Jehova.
13 Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, den Born lebendigen
Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, geborstene
Zisternen, die kein Wasser halten.
14 Ist Israel ein Knecht, oder ist er ein Hausgeborener? Warum ist er zur Beute
geworden?
15 Junge Löwen haben wider ihn gebrüllt, ließen ihre Stimme hören, und haben
sein Land zur Wüste gemacht; seine Städte sind verbrannt worden, so daß niemand
darin wohnt.
16 Auch die Söhne von Noph und Tachpanches weideten dir den Scheitel ab.
17 Ist es nicht dein Verlassen Jehovas, deines Gottes, zur Zeit, da er dich auf
dem Wege führte, welches dir dieses bewirkt?
18 Und nun, was hast du mit dem Wege nach Ägypten zu schaffen, um die Wasser des
Sichor zu trinken? Und was hast du mit dem Wege nach Assyrien zu schaffen, um
die Wasser des Stromes zu trinken?
19 Deine Bosheit züchtigt dich und deine Abtrünnigkeiten strafen dich; so
erkenne und sieh, daß es schlimm und bitter ist, daß du Jehova, deinen Gott,
verlässest, und daß meine Furcht nicht bei dir ist, spricht der Herr, Jehova der
Heerscharen.
20 Denn vor alters hast du dein Joch zerbrochen, deine Bande zerrissen, und hast
gesagt: Ich will nicht dienen! Sondern auf jedem hohen Hügel und unter jedem
grünen Baume gabst du dich preis als Hure.
21 Und ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs; und wie
hast du dich mir verwandelt in entartete Ranken eines fremden Weinstocks!
22 Ja, wenn du dich mit Natron wüschest und viel Laugensalz nähmest: schmutzig
bleibt deine Ungerechtigkeit vor mir, spricht der Herr, Jehova.
23 Wie sprichst du: Ich habe mich nicht verunreinigt, ich bin den Baalim nicht
nachgegangen? Sieh deinen Weg im Tale, erkenne, was du getan hast, du flinke
Kamelin, die rechts und links umherläuft!
24 Eine Wildeselin, die Wüste gewohnt, in ihrer Lustbegierde schnappt sie nach
Luft; ihre Brunst, wer wird sie hemmen? Alle, die sie suchen, brauchen sich
nicht abzumüden: In ihrem Monat werden sie sie finden.
25 Bewahre deinen Fuß vor dem Barfußgehen und deine Kehle vor dem Durste! Aber
du sprichst: Es ist umsonst, nein! Denn ich liebe die Fremden, und ihnen gehe
ich nach.
26 Wie ein Dieb beschämt ist, wenn er ertappt wird, also ist beschämt worden das
Haus Israel, sie, ihre Könige, ihre Fürsten und ihre Heilige (e-r) und ihre
Propheten,
27 die zum Holze sprechen: Du bist mein Vater, und zum Steine: Du hast mich
geboren; denn sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Aber
zur Zeit ihres Unglücks sprechen sie: Stehe auf und rette uns!
28 Wo sind nun deine Götter, die du dir gemacht hast? Mögen sie aufstehen, ob
sie dich retten können zur Zeit deines Unglücks! Denn so zahlreich wie deine
Städte sind deine Götter geworden, Juda.
29 Warum rechtet ihr mit mir? Allesamt seid ihr von mir abgefallen, spricht
Jehova.
30 Vergeblich habe ich eure Kinder geschlagen, sie haben keine Zucht angenommen;
euer Schwert hat eure Propheten gefressen wie ein verderbender Löwe.
31 O Geschlecht, das ihr seid, merket das Wort Jehovas! Bin ich für Israel eine
Wüste gewesen, oder ein Land tiefer Finsternis? Warum spricht mein Volk: Wir
schweifen umher, wir kommen nicht mehr zu dir?
32 Vergißt auch eine Jungfrau ihres Schmuckes, eine Braut ihres Gürtels? Aber
mein Volk hat meiner vergessen Tage ohne Zahl.
33 Wie schön richtest du deinen Weg ein, um Liebe zu suchen! Darum hast du auch
an Übeltaten deine Wege gewöhnt.
34 Ja, an den Säumen deiner Kleider findet sich das Blut unschuldiger Armer; und
nicht beim Einbruch hast du sie betroffen, sondern wegen all jener Dinge hast du
es getan.
35 Und du sagst: Ich bin unschuldig, ja, sein Zorn hat sich von mir abgewandt.
Siehe, ich werde Gericht an dir üben, weil du sagst: Ich habe nicht gesündigt.
36 Was läufst du so sehr, um deinen Weg zu ändern? Auch wegen Ägyptens wirst du
beschämt werden, wie du wegen Assyriens beschämt worden bist;
37 auch von diesen wirst du weggehen mit deinen Händen auf deinem Haupte. Denn
Jehova verwirft die, auf welche du vertraust, und es wird dir mit ihnen nicht
gelingen.
3,1 Er spricht: Wenn ein Mann sein Weib entläßt, und sie von ihm weggeht und
eines anderen Mannes wird, darf er wieder zu ihr zurückkehren? Würde nicht
selbiges Land entweiht werden? Du aber hast mit vielen Buhlen gehurt, und doch
solltest du zu mir zurückkehren! spricht Jehova.
2 Hebe deine Augen auf zu den kahlen Höhen und sieh! Wo bist du nicht geschändet
worden? An den Wegen saßest du für sie, wie ein Araber in der Wüste; und du hast
das Land entweiht durch deine Hurerei und durch deine Bosheit.
3 Und die Regenschauer wurden zurückgehalten, und es ist kein Spätregen gewesen;
aber du hattest die Stirn eines Hurenweibes, weigertest dich, dich zu schämen.
4 Nicht wahr? Von jetzt an rufst du mir zu: Mein Vater, der Freund meiner Jugend
bist du!
5 Wird er ewiglich nachtragen, wird er immer dar Zorn bewahren? Siehe, so redest
du, und begehst Übeltaten und setzest sie durch.
6 Und Jehova sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was
die abtrünnige Israel getan hat? Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jeden
grünen Baum und hurte daselbst.
7 Und ich sprach: Nachdem sie dies alles getan hat, wird sie zu mir
zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah
es;
8 und ich sah, daß trotz alledem, daß ich die abtrünnige Israel, weil sie die
Ehe gebrochen, entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben hatte, doch die
treulose Juda, ihre Schwester, sich nicht fürchtete, sondern hinging und selbst
auch hurte.
9 Und es geschah, wegen des Lärmes ihrer Hurerei entweihte sie das Land; und sie
trieb Ehebruch mit Stein und mit Holz.
10 Und selbst bei diesem allen ist ihre treulose Schwester Juda nicht zu mir
zurückgekehrt mit ihrem ganzen Herzen, sondern nur mit Falschheit, spricht
Jehova.
11 Und Jehova sprach zu mir: Die abtrünnige Israel hat sich gerechter erwiesen
als Juda, die treulose.
12 Geh, und rufe diese Worte aus gegen Norden und sprich: Kehre zurück, du
abtrünnige Israel, spricht Jehova; ich will nicht finster auf euch blicken. Denn
ich bin gütig, spricht Jehova, ich werde nicht ewiglich nachtragen.
13 Nur erkenne deine Missetat, daß du von Jehova, deinem Gott, abgefallen und zu
den Fremden hin und her gelaufen bist unter jeden grünen Baum; aber auf meine
Stimme habt ihr nicht gehört, spricht Jehova.
14 Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht Jehova, denn ich habe mich ja mit
euch vermählt; und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus
einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen.
15 Und ich werde euch Hirten geben nach meinem Herzen, und sie werden euch
weiden mit Erkenntnis und Einsicht.
16 Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Lande mehret und fruchtbar seid in
jenen Tagen, spricht Jehova, so wird man nicht mehr sagen: “Die Bundeslade
Jehovas”; und sie wird nicht mehr in den Sinn kommen, und man wird ihrer nicht
mehr gedenken noch sie suchen, und sie wird nicht wieder gemacht werden.
17 In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron Jehovas nennen, und alle Nationen
werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens Jehovas in Jerusalem; und sie
werden nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens nachwandeln.
18 In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Hause Israel ziehen, und sie werden
miteinander aus dem Lande des Nordens in das Land kommen, welches ich euren
Vätern zum Erbteil gegeben habe.
19 Und ich sprach: Wie will ich dich stellen unter den Söhnen und dir ein
köstliches Land geben, ein Erbteil, das die herrlichste Zierde der Nationen ist!
Und ich sprach: Ihr werdet mir zurufen: Mein Vater! und werdet euch nicht von
mir abwenden.
20 Fürwahr, wie ein Weib ihren Freund treulos verläßt, so habt ihr treulos gegen
mich gehandelt, Haus Israel, spricht Jehova.
21 Eine Stimme wird gehört auf den kahlen Höhen, ein Weinen, ein Flehen der
Kinder Israel; weil sie ihren Weg verkehrt, Jehovas, ihres Gottes, vergessen
haben.
22 Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder; ich will eure Abtrünnigkeiten heilen.
“Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist Jehova, unser Gott.
23 Fürwahr, trüglich ist von den Hügeln, von den Bergen her das Lärmen; fürwahr,
in Jehova, unserem Gott, ist das Heil Israels!
24 Denn die Schande hat den Erwerb unserer Väter verzehrt von unserer Jugend an,
ihr Kleinvieh und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter.
25 In unserer Schande müssen wir daliegen, und unsere Schmach bedeckt uns! Denn
wir haben gegen Jehova, unseren Gott, gesündigt, wir und unsere Väter, von
unserer Jugend an bis auf diesen Tag, und wir haben nicht auf die Stimme
Jehovas, unseres Gottes, gehört.”
4,1 Wenn du umkehrst, Israel, spricht Jehova, zu mir umkehrst, und wenn du deine
Scheusale von meinem Angesicht hinwegtust, und nicht mehr umherschweifst,
sondern schwörst:
2 So wahr Jehova lebt! in Wahrheit, in Recht und in Gerechtigkeit, so werden die
Nationen sich in ihm segnen und sich seiner rühmen.
3 Denn so spricht Jehova zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflüget euch
einen Neubruch, und säet nicht unter die Dornen.
4 Beschneidet euch für Jehova und tut hinweg die Vorhäute eurer Herzen, ihr
Männer von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem, damit mein Grimm nicht ausbreche
wie ein Feuer und unauslöschlich brenne wegen der Bosheit eurer Handlungen.
5 Verkündiget in Juda und laßt in Jerusalem vernehmen, und sprechet: Stoßet in
die Posaune im Lande! Rufet aus voller Kehle und sprechet: Versammelt euch und
laßt uns in die festen Städte ziehen!
6 Erhebet ein Panier gegen Zion hin; flüchtet, bleibet nicht stehen! Denn ich
bringe Unglück von Norden her und große Zerschmetterung.
7 Ein Löwe steigt herauf aus seinem Dickicht, und ein Verderber der Nationen
bricht auf; er zieht von seinem Orte aus, um dein Land zur Wüste zu machen, daß
deine Städte zerstört werden, ohne Bewohner.
8 Darum gürtet euch Sacktuch um, klaget und jammert! Denn die Glut des Zornes
Jehovas hat sich nicht von uns abgewendet.
9 Und es wird geschehen an jenem Tage, spricht Jehova, da wird das Herz des
Königs und das Herz der Fürsten vergehen; und die Heilige (e-r) werden sich
entsetzen, und die Propheten erstarrt sein.
10 Da sprach ich: Ach, Herr, Jehova! Fürwahr, getäuscht hast du dieses Volk und
Jerusalem, indem du sprachst: Ihr werdet Frieden haben; und das Schwert dringt
bis an die Seele!
11 In jener Zeit wird diesem Volke und Jerusalem gesagt werden: Ein scharfer
Wind von den kahlen Höhen in der Wüste kommt des Weges zur Tochter meines
Volkes, nicht zum Worfeln und nicht zum Säubern;
12 ein Wind zu voll dazu wird mir kommen. Nun will auch ich Gerichte über sie
aussprechen.
13 Siehe, gleich Wolken zieht er herauf, und wie der Sturmwind sind seine Wagen,
schneller als Adler seine Rosse. Wehe uns! Denn wir sind verwüstet.
14 Wasche dein Herz rein von Bosheit, Jerusalem, damit du gerettet werdest! Wie
lange sollen deine heillosen Anschläge in deinem Innern weilen?
15 Denn eine Stimme berichtet von Dan und verkündet Unheil vom Gebirge Ephraim
her.
16 Meldet es den Nationen, siehe, verkündet es Jerusalem: Belagerer kommen aus
fernem Lande und lassen ihre Stimme erschallen wider die Städte Judas;
17 wie Feldwächter sind sie ringsumher wider dasselbe. Denn gegen mich ist es
widerspenstig gewesen, spricht Jehova.
18 Dein Weg und deine Handlungen haben dir solches bewirkt; dies ist deine
Bosheit; ja, es ist bitter, ja, es dringt bis an dein Herz.
19 Meine Eingeweide, meine Eingeweide! Mir ist angst! Die Wände meines Herzens!
Es tobt in mir mein Herz! Ich kann nicht schweigen! Denn du, meine Seele, hörst
den Schall der Posaune, Kriegsgeschrei:
20 Zerstörung über Zerstörung wird ausgerufen. Denn das ganze Land ist
verwüstet; plötzlich sind meine Zelte zerstört, meine Zeltbehänge in einem
Augenblick.
21 Wie lange soll ich das Panier sehen, den Schall der Posaune hören?
22 Denn mein Volk ist närrisch, mich kennen sie nicht; törichte Kinder sind sie
und unverständig. Weise sind sie, Böses zu tun; aber Gutes zu tun verstehen sie
nicht.
23 Ich schaue die Erde an und siehe, sie ist wüst und leer; und gen Himmel, und
sein Licht ist nicht da.
24 Ich schaue die Berge an, und siehe, sie heben; und alle Hügel schwanken.
25 Ich schaue, und siehe, kein Mensch ist da; und alle Vögel des Himmels sind
entflohen.
26 Ich schaue, und siehe, der Karmel ist eine Wüste; und alle seine Städte sind
niedergerissen vor Jehova, vor der Glut seines Zornes.
27 Denn so spricht Jehova: Das ganze Land soll eine Wüste werden; doch will ich
es nicht gänzlich zerstören.
28 Darum wird die Erde trauern, und der Himmel oben schwarz werden, weil ich es
geredet, beschlossen habe; und ich werde es mich nicht gereuen lassen und nicht
davon zurückkommen.
29 Vor dem Geschrei der Reiter und der Bogenschützen flieht jede Stadt: Sie
gehen ins Dickicht und ersteigen die Felsen; jede Stadt ist verlassen, und kein
Mensch wohnt darin.
30 Und du, Verwüstete, was wirst du tun? Wenn du dich auch in Karmesin kleidest,
wenn du mit goldenem Geschmeide dich schmückst, wenn du deine Augen mit Schminke
aufreißest: vergeblich machst du dich schön; die Buhlen verschmähen dich, sie
trachten nach deinem Leben.
31 Denn ich höre eine Stimme wie von einer Kreißenden, Angst wie von einer
Erstgebärenden, die Stimme der Tochter Zion; sie seufzt, sie breitet ihre Hände
aus: Wehe mir! Denn kraftlos erliegt meine Seele den Mördern.
5,1 Durchstreifet die Gassen Jerusalems, und sehet doch und erkundet und suchet
auf ihren Plätzen, ob ihr jemand findet, ob einer da ist, der Recht übt, der
Treue sucht: so will ich ihr vergeben.
2 Und wenn sie sprechen: So wahr Jehova lebt! so schwören sie darum doch falsch.
3 Jehova, sind deine Augen nicht auf die Treue gerichtet? Du hast sie
geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt; du hast sie vernichtet: Sie haben
sich geweigert, Zucht anzunehmen; sie haben ihre Angesichter härter gemacht als
einen Fels, sie haben sich geweigert, umzukehren.
4 Und ich sprach: Nur Geringe sind es; die sind betört, weil sie den Weg
Jehovas, das Recht ihres Gottes, nicht kennen.
5 Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg
Jehovas, das Recht ihres Gottes. Doch sie haben allzumal das Joch zerbrochen,
die Bande zerrissen.
6 Darum erschlägt sie ein Löwe aus dem Walde, ein Wolf der Steppen vertilgt sie,
ein Pardel belauert ihre Städte: Jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird
zerrissen; denn ihrer Übertretungen sind viele, zahlreich ihre Abtrünnigkeiten.
7 Weshalb sollte ich dir vergeben? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören
bei Nichtgöttern. Obwohl ich sie schwören ließ, haben sie Ehebruch getrieben und
laufen scharenweise ins Hurenhaus.
8 Wie wohlgenährte Pferde schweifen sie umher; sie wiehern ein jeder nach seines
Nächsten Weibe.
9 Sollte ich solches nicht heimsuchen? spricht Jehova; oder sollte an einer
Nation, wie diese, meine Seele sich nicht rächen?
10 Ersteiget seine Mauern und zerstöret, doch richtet ihn nicht völlig zu
Grunde; nehmet seine Ranken weg, denn nicht Jehovas sind sie.
11 Denn das Haus Israel und das Haus Juda haben gar treulos gegen mich
gehandelt, spricht Jehova.
12 Sie haben Jehova verleugnet und gesagt: Er ist nicht; und kein Unglück wird
über uns kommen, und Schwert und Hunger werden wir nicht sehen;
13 und die Propheten werden zu Wind werden, und der da redet, ist nicht in
ihnen: Also wird ihnen geschehen.
14 Darum, so spricht Jehova, der Gott der Heerscharen: Weil ihr dieses Wort
redet, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und dieses
Volk zu Holz, und es soll sie verzehren.
15 Siehe, ich bringe über euch eine Nation aus der Ferne, Haus Israel, spricht
Jehova; es ist eine starke Nation, es ist eine Nation von alters her, eine
Nation, deren Sprache du nicht kennst, und deren Rede du nicht verstehst.
16 Ihr Köcher ist wie ein offenes Grab; sie sind Helden allesamt.
17 Und sie wird deine Ernte verzehren und dein Brot, sie wird deine Söhne und
deine Töchter verzehren, sie wird verzehren dein Kleinvieh und deine Rinder,
verzehren deinen Weinstock und deinen Feigenbaum; deine festen Städte, auf
welche du dich verlässest, wird sie mit dem Schwerte zerstören.
18 Aber auch in selbigen Tagen, spricht Jehova, werde ich euch nicht den Garaus
machen.
19 Und es soll geschehen, wenn ihr sagen werdet: Weshalb hat Jehova, unser Gott,
uns dies alles getan? so sprich zu ihnen: Gleichwie ihr mich verlassen und
fremden Göttern gedient habt in eurem Lande, also sollt ihr Fremden dienen in
einem Lande, das nicht euer ist.
20 Verkündet dieses im Hause Jakob und laßt es hören in Juda, und sprechet:
21 Höret doch dieses, törichtes Volk, ohne Verstand, die Augen haben und nicht
sehen, die Ohren haben und nicht hören.
22 Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht Jehova, und vor mir nicht zittern? Der
ich dem Meere Sand zur Grenze gesetzt habe, eine ewige Schranke, die es nicht
überschreiten wird; und es regen sich seine Wogen, aber sie vermögen nichts, und
sie brausen, aber überschreiten sie nicht.
23 Aber dieses Volk hat ein störriges und widerspenstiges Herz; sie sind
abgewichen und weggegangen.
24 Und sie sprachen nicht in ihrem Herzen: Laßt uns doch Jehova, unseren Gott,
fürchten, welcher Regen gibt, sowohl Frühregen als Spätregen, zu seiner Zeit;
der die bestimmten Wochen der Ernte uns einhält.
25 Eure Missetaten haben dieses weggewendet, und eure Sünden das Gute von euch
abgehalten.
26 Denn unter meinem Volke finden sich Gesetzlose; sie lauern, wie Vogelsteller
sich ducken; sie stellen Fallen, fangen Menschen.
27 Wie ein Käfig voll Vögel, so sind ihre Häuser voll Betrugs; darum sind sie
groß und reich geworden.
28 Sie sind fett, sie sind glatt; ja, sie überschreiten das Maß der Bosheit. Die
Rechtssache richten sie nicht, die Rechtssache der Waisen, so daß es ihnen
gelingen könnte; und die Rechtssache der Armen entscheiden sie nicht.
29 Sollte ich solches nicht heimsuchen? spricht Jehova; oder sollte an einer
Nation wie diese meine Seele sich nicht rächen?
30 Entsetzliches und Schauderhaftes ist im Lande geschehen:
31 die Propheten weissagen falsch, und die Heilige (e-r) herrschen unter ihrer
Leitung, und mein Volk liebt es so. Was werdet ihr aber tun am Ende von dem
allen?
6,1 Flüchtet, ihr Kinder Benjamin, aus Jerusalem hinaus, und stoßet in die
Posaune zu Tekoa, und errichtet ein Zeichen über Beth-Hakkerem; denn Unglück
ragt herein von Norden her und große Zerschmetterung.
2 Die Schöne und die Verzärtelte, die Tochter Zion, vertilge ich.
3 Hirten kommen zu ihr mit ihren Herden; sie schlagen Zelte rings um sie auf,
weiden ein jeder seinen Raum ab.
4 “Heiliget einen Krieg wider sie! Machet euch auf und laßt uns am Mittag
hinaufziehen!… Wehe uns! Denn der Tag hat sich geneigt, denn die Abendschatten
strecken sich.
5 Machet euch auf und laßt uns in der Nacht hinaufziehen und ihre Paläste
verderben!”
6 Denn so hat Jehova der Heerscharen gesprochen: Fället Bäume und schüttet einen
Wall wider Jerusalem auf! Sie ist die Stadt, die heimgesucht werden soll; sie
ist voll Bedrückung in ihrem Innern.
7 Wie ein Brunnen sein Wasser quellen läßt, so läßt sie ihre Bosheit quellen.
Gewalttat und Zerstörung werden in ihr gehört, Wunde und Schlag sind beständig
vor meinem Angesicht.
8 Laß dich zurechtweisen, Jerusalem, damit meine Seele sich nicht von dir
losreiße, damit ich dich nicht zur Wüste mache, zu einem unbewohnten Lande.
9 So spricht Jehova der Heerscharen: Wie am Weinstock wird man Nachlese halten
an dem Überrest Israels. Lege wieder deine Hand an, wie der Winzer an die
Ranken.
10 Zu wem soll ich reden und wem Zeugnis ablegen, daß sie hören? Siehe, ihr Ohr
ist unbeschnitten, und sie können nicht aufmerken; siehe, das Wort Jehovas ist
ihnen zum Hohn geworden, sie haben keine Lust daran.
11 Und ich bin voll des Grimmes Jehovas, bin müde, ihn zurückzuhalten. Ergieße
ihn über die Kinder auf der Gasse und über den Kreis der Jünglinge allzumal;
denn sowohl Mann als Weib werden getroffen werden, der Alte wie der Hochbetagte;
12 und ihre Häuser werden anderen zugewandt werden, Felder und Weiber allzumal.
Denn ich strecke meine Hand aus wider die Bewohner des Landes, spricht Jehova.
13 Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten sind sie insgesamt der
Gewinnsucht ergeben; und vom Propheten bis zum Heilige (e-r) üben sie allesamt
Falschheit,
14 und sie heilen die Wunde der Tochter meines Volkes leichthin und sprechen:
Friede, Friede! Und da ist doch kein Friede.
15 Sie werden beschämt werden, weil sie Greuel verübt haben. Ja, sie schämen
sich keineswegs, ja, Beschämung kennen sie nicht. Darum werden sie fallen unter
den Fallenden; zur Zeit, da ich sie heimsuchen werde, werden sie straucheln,
spricht Jehova.
16 So spricht Jehova: Tretet auf die Wege, und sehet und fraget nach den Pfaden
der Vorzeit, welches der Weg des Guten sei, und wandelt darauf; so werdet ihr
Ruhe finden für eure Seelen. Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf wandeln.
17 Und ich habe Wächter über euch bestellt, die da sagen: Merket auf den Schall
der Posaune! Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf merken.
18 Darum höret, ihr Nationen, und wisse, du Gemeinde, was wider sie geschieht!
19 Höre es, Erde! Siehe, ich bringe Unglück über dieses Volk, die Frucht ihrer
Gedanken; denn auf meine Worte haben sie nicht gemerkt, und mein Gesetz sie
haben es verschmäht.
20 Wozu soll mir denn Weihrauch aus Scheba kommen, und das gute Würzrohr aus
fernem Lande? Eure Brandopfer sind mir nicht wohlgefällig und eure Schlachtopfer
mir nicht angenehm.
21 Darum, so spricht Jehova: Siehe, ich lege diesem Volke Anstöße, daß Väter und
Kinder darüber straucheln, daß der Nachbar und sein Genosse zumal umkommen.
22 So spricht Jehova: Siehe, es kommt ein Volk aus dem Lande des Nordens, und
eine große Nation macht sich auf von dem äußersten Ende der Erde.
23 Bogen und Wurfspieß führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen; ihre
Stimme braust wie das Meer, und auf Rossen reiten sie: gerüstet wider dich,
Tochter Zion, wie ein Mann zum Kriege.
24 Wir haben die Kunde von ihm vernommen: Unsere Hände sind schlaff geworden;
Angst hat uns ergriffen, Wehen, der Gebärenden gleich.
25 Geh nicht hinaus aufs Feld und wandle nicht auf dem Wege; denn der Feind hat
ein Schwert, Schrecken ringsum!
26 Tochter meines Volkes, gürte dir Sacktuch um und wälze dich in der Asche,
trauere wie um den Eingeborenen, führe bittere Klage! Denn plötzlich wird der
Verwüster über uns kommen.
27 Ich habe dich zum Prüfer unter meinem Volke gesetzt, als eine Feste, damit du
ihren Weg erkennen und prüfen möchtest.
28 Allesamt sind sie die Widerspenstigsten der Widerspenstigen; sie gehen als
Verleumder umher, sie sind Erz und Eisen; sie handeln verderbt allesamt.
29 Versengt vom Feuer ist der Blasebalg, zu Ende ist das Blei; vergebens hat man
geschmolzen und geschmolzen: Die Bösen sind nicht ausgeschieden worden.
30 Verworfenes Silber nennt man sie, denn Jehova hat sie verworfen.
7,1 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah, also:
2 Stelle dich in das Tor des Hauses Jehovas, und rufe daselbst dieses Wort aus
und sprich: Höret das Wort Jehovas, ganz Juda, die ihr durch diese Tore
eingehet, um Jehova anzubeten.
3 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Machet gut eure Wege und
eure Handlungen, so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen.
4 Und verlasset euch nicht auf Worte der Lüge, indem man spricht: Der Tempel
Jehovas, der Tempel Jehovas, der Tempel Jehovas ist dies!
5 Sondern wenn ihr eure Wege und eure Handlungen wirklich gut machet, wenn ihr
wirklich Recht übet zwischen dem einen und dem anderen,
6 den Fremdling, die Waise und die Witwe nicht bedrücket, und unschuldiges Blut
an diesem Orte nicht vergießet, und anderen Göttern nicht nachwandelt euch zum
Unglück:
7 so will ich euch an diesem Orte, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben
habe, wohnen lassen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
8 Siehe, ihr verlasset euch auf Worte der Lüge, die nichts nutzen.
9 Wie? Stehlen, morden und Ehebruch treiben und falsch schwören und dem Baal
räuchern und anderen Göttern nachwandeln, die ihr nicht kennet!
10 Und dann kommet ihr und tretet vor mein Angesicht in diesem Hause, welches
nach meinem Namen genannt ist, und sprechet: Wir sind errettet damit ihr alle
diese Greuel verübet!
11 Ist denn dieses Haus, welches nach meinem Namen genannt ist, eine Räuberhöhle
geworden in euren Augen? Ich selbst, siehe, ich habe es gesehen, spricht Jehova.
12 Denn gehet doch hin nach meiner Stätte, die zu Silo war, woselbst ich zuerst
meinen Namen wohnen ließ, und sehet, was ich ihr getan habe wegen der Bosheit
meines Volkes Israel.
13 Und nun, weil ihr alle diese Werke getan habt, spricht Jehova, und ich zu
euch geredet habe, früh mich aufmachend und redend, ihr aber nicht gehört habt;
und ich euch gerufen, ihr aber nicht geantwortet habt:
14 So werde ich diesem Hause, welches nach meinem Namen genannt ist, worauf ihr
euch verlasset, und dem Orte, den ich euch und euren Vätern gegeben, ebenso tun,
wie ich Silo getan habe.
15 Und ich werde euch wegwerfen von meinem Angesicht, so wie ich alle eure
Brüder, den ganzen Samen Ephraims, weggeworfen habe.
16 Du aber, bitte nicht für dieses Volk und erhebe weder Flehen noch Gebet für
sie, und dringe nicht in mich; denn ich werde nicht auf dich hören.
17 Siehst du nicht, was sie in den Städten Judas und auf den Straßen von
Jerusalem tun?
18 Die Kinder lesen Holz auf, und die Väter zünden das Feuer an; und die Weiber
kneten den Teig, um Kuchen zu bereiten für die Königin des Himmels und anderen
Göttern Trankopfer zu spenden, um mich zu kränken.
19 Kränken sie mich, spricht Jehova, nicht vielmehr sich selbst zur Beschämung
ihres Angesichts?
20 Darum spricht der Herr, Jehova, also: Siehe, mein Zorn und mein Grimm wird
sich über diesen Ort ergießen, über die Menschen und über das Vieh, und über die
Bäume des Feldes und über die Frucht des Landes; und er wird brennen und nicht
erlöschen.
21 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Füget eure Brandopfer zu
euren Schlachtopfern und esset Fleisch.
22 Denn ich habe nicht mit euren Vätern geredet und ihnen nicht betreffs des
Brandopfers und des Schlachtopfers geboten, an dem Tage, da ich sie aus dem
Lande Ägypten herausführte;
23 sondern dieses Wort habe ich ihnen geboten, und gesagt: Höret auf meine
Stimme, so werde ich euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein; und wandelt
auf dem ganzen Wege, den ich euch gebiete, auf daß es euch wohlgehe.
24 Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern haben
gewandelt in den Ratschlägen, in dem Starrsinn ihres bösen Herzens; und sie
haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht.
25 Von dem Tage an, da eure Väter aus dem Lande Ägypten auszogen, bis auf diesen
Tag habe ich alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, täglich früh
mich aufmachend und sendend.
26 Aber sie haben nicht auf mich gehört und ihr Ohr nicht geneigt; und sie haben
ihren Nacken verhärtet, haben es ärger gemacht als ihre Väter.
27 Und wenn du alle diese Worte zu ihnen redest, so werden sie nicht auf dich
hören; und rufst du ihnen zu, so werden sie dir nicht antworten.
28 So sprich denn zu ihnen: Dies ist das Volk, welches auf die Stimme Jehovas,
seines Gottes, nicht hört und keine Zucht annimmt; die Treue ist untergegangen
und ist ausgerottet aus ihrem Munde.
29 Schere deinen Haarschmuck und wirf ihn weg, und erhebe ein Klagelied auf den
kahlen Höhen: Denn Jehova hat das Geschlecht seines Grimmes verworfen und
verstoßen.
30 Denn die Kinder Juda haben getan, was böse ist in meinen Augen, spricht
Jehova; sie haben ihre Scheusale in das Haus gestellt, welches nach meinem Namen
genannt ist, um es zu verunreinigen.
31 Und sie haben die Höhen des Topheth gebaut, welches im Tale des Sohnes
Hinnoms ist, um ihre Söhne und ihre Töchter im Feuer zu verbrennen, was ich
nicht geboten habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist.
32 Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da man nicht mehr Topheth, noch Tal
des Sohnes Hinnoms, sondern Würgetal sagen wird; man wird im Topheth begraben
aus Mangel an Raum.
33 Und die Leichname dieses Volkes werden dem Gevögel des Himmels und den Tieren
der Erde zur Speise sein, und niemand wird sie wegscheuchen.
34 Und ich werde in den Städten Judas und auf den Straßen von Jerusalem aufhören
lassen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams
und die Stimme der Braut; denn das Land soll zur Einöde werden.
8,1 In jener Zeit, spricht Jehova, wird man die Gebeine der Könige von Juda und
die Gebeine seiner Fürsten und die Gebeine der Heilige (e-r) und die Gebeine der
Propheten und die Gebeine der Bewohner von Jerusalem aus ihren Gräbern
herausnehmen.
2 Und man wird sie ausbreiten vor der Sonne und vor dem Monde und vor dem ganzen
Heere des Himmels, welche sie geliebt und welchen sie gedient haben, und denen
sie nachgewandelt sind, und welche sie gesucht und vor denen sie sich
niedergebeugt haben; sie werden nicht gesammelt noch begraben werden, zu Dünger
auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.
3 Und der Tod wird dem Leben vorgezogen werden von dem ganzen Rest, der von
diesem bösen Geschlecht übriggeblieben ist an allen Orten, wohin ich die
Übriggebliebenen verstoßen haben werde, spricht Jehova der Heerscharen.
4 Und sprich zu ihnen: So spricht Jehova: Fällt man denn und steht nicht wieder
auf? Oder wendet man sich ab und kehrt nicht wieder zurück?
5 Warum kehrt sich dieses Volk Jerusalems ab in immerwährender Abkehr? Sie
halten fest am Truge, sie weigern sich umzukehren.
6 Ich habe gehorcht und zugehört: Sie reden, was nicht recht ist; da ist keiner,
der seine Bosheit bereue und spreche: Was habe ich getan! Allesamt wenden sie
sich zu ihrem Laufe, wie ein in den Kampf stürmendes Roß.
7 Selbst der Storch am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten, und Turteltaube und
Schwalbe und Kranich halten die Zeit ihres Kommens ein; aber mein Volk kennt das
Recht Jehovas nicht.
8 Wie möget ihr sagen: Wir sind weise, und das Gesetz Jehovas ist bei uns?
Siehe, fürwahr, zur Lüge hat es gemacht der Lügengriffel der Schriftgelehrten.
9 Die Weisen werden beschämt, bestürzt und gefangen werden; siehe, das Wort
Jehovas haben sie verschmäht, und welcherlei Weisheit haben sie?
10 Darum werde ich ihre Weiber anderen geben, ihre Felder anderen Besitzern.
Denn vom Kleinsten bis zum Größten sind sie insgesamt der Gewinnsucht ergeben;
vom Propheten bis zum Heilige (e-r) üben sie allesamt Falschheit,
11 und sie heilen die Wunde der Tochter meines Volkes leichthin und sprechen:
Friede, Friede! und da ist doch kein Friede.
12 Sie werden beschämt werden, weil sie Greuel verübt haben. Ja, sie schämen
sich keineswegs, ja, Beschämung kennen sie nicht. Darum werden sie fallen unter
den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie straucheln, spricht Jehova.
13 Wegraffen werde ich sie, spricht Jehova. Keine Trauben am Weinstock und keine
Feigen am Feigenbaum, und das Blatt ist verwelkt: So will ich ihnen solche
bestellen, die sie verheeren werden.
14 Wozu bleiben wir sitzen? Versammelt euch, und laßt uns in die festen Städte
ziehen und dort umkommen! Denn Jehova, unser Gott, hat uns zum Untergang
bestimmt, und uns mit bitterem Wasser getränkt, weil wir gegen Jehova gesündigt
haben.
15 Man hofft auf Frieden, und da ist nichts Gutes; auf die Zeit der Heilung, und
siehe da, Schrecken.
16 Von Dan her wird das Schnauben seiner Rosse gehört; vom Schall des Wieherns
seiner starken Rosse erzittert das ganze Land. Und sie kommen und verzehren das
Land und seine Fülle, die Städte und ihre Bewohner.
17 Denn siehe, ich sende unter euch Schlangen, Basilisken, gegen welche es keine
Beschwörung gibt; und sie werden euch beißen, spricht Jehova.
18 O meine Erquickung im Kummer! Mein Herz ist siech in mir.
19 Siehe, die Stimme des Geschreies der Tochter meines Volkes kommt aus fernem
Lande: “Ist Jehova nicht in Zion, oder ist ihr König nicht darin?” Warum haben
sie mich gereizt durch ihre geschnitzten Bilder, durch Nichtigkeiten der Fremde?
20 “Vorüber ist die Ernte, die Obstlese ist zu Ende, und wir sind nicht
gerettet!”
21 Ich bin zerschlagen wegen der Zerschmetterung der Tochter meines Volkes; ich
gehe trauernd einher, Entsetzen hat mich ergriffen.
22 Ist kein Balsam in Gilead, oder kein Arzt daselbst? Denn warum ist der
Tochter meines Volkes kein Verband angelegt worden?
9,1 O daß mein Haupt Wasser wäre und mein Auge ein Tränenquell, so wollte ich
Tag und Nacht beweinen die Erschlagenen der Tochter meines Volkes!
2 O daß ich in der Wüste eine Wandererherberge hätte, so wollte ich mein Volk
verlassen und von ihnen wegziehen! Denn sie sind allesamt Ehebrecher, eine Rotte
Treuloser.
3 Und sie spannen ihre Zunge, ihren Bogen, mit Lüge, und nicht nach Treue
schalten sie im Lande; denn sie schreiten fort von Bosheit zu Bosheit, und mich
kennen sie nicht, spricht Jehova.
4 Hütet euch ein jeder vor seinem Freunde, und auf keinen Bruder vertrauet; denn
jeder Bruder treibt Hinterlist, und jeder Freund geht als Verleumder einher.
5 Und sie betrügen einer den anderen, und Wahrheit reden sie nicht; sie lehren
ihre Zunge Lügen reden, sie mühen sich ab, verkehrt zu handeln.
6 Deine Wohnung ist mitten unter Trug. Vor Trug weigern sie sich, mich zu
erkennen, spricht Jehova.
7 Darum, so spricht Jehova der Heerscharen: Siehe, ich will sie schmelzen und
läutern; denn wie sollte ich anders handeln wegen der Tochter meines Volkes?
8 Ihre Zunge ist ein mörderischer Pfeil, man redet Trug; mit seinem Munde redet
man Frieden mit seinem Nächsten, und in seinem Innern legt man ihm einen
Hinterhalt.
9 Sollte ich solches nicht an ihnen heimsuchen? spricht Jehova; oder sollte an
einer Nation wie diese meine Seele sich nicht rächen?
10 Über die Berge will ich ein Weinen und eine Wehklage erheben, und über die
Auen der Steppe ein Klagelied. Denn sie sind verbrannt, so daß niemand
hindurchzieht und man die Stimme der Herde nicht hört; sowohl die Vögel des
Himmels als auch das Vieh sind entflohen, weggezogen.
11 Und ich werde Jerusalem zu Steinhaufen machen, zur Wohnung der Schakale, und
die Städte von Juda zur Wüste machen, ohne Bewohner.
12 Wer ist der weise Mann, daß er dieses verstehe, und zu wem hat der Mund
Jehovas geredet, daß er es kundtue, warum das Land zu Grunde geht und verbrannt
wird gleich der Wüste, so daß niemand hindurchzieht?
13 Und Jehova sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen haben, das ich ihnen
vorgelegt, und auf meine Stimme nicht gehört, und nicht darin gewandelt haben,
14 sondern dem Starrsinn ihres Herzens und den Baalim nachgegangen sind, was
ihre Väter sie gelehrt haben.
15 Darum, so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will
sie, dieses Volk, mit Wermut speisen und sie mit bitterem Wasser tränken,
16 und sie unter die Nationen zerstreuen, die sie nicht gekannt haben, weder sie
noch ihre Väter; und ich will das Schwert hinter ihnen her senden, bis ich sie
vernichtet habe.
17 So spricht Jehova der Heerscharen: Gebet acht, und rufet Klageweiber, daß sie
kommen, und schicket zu den weisen Frauen,
18 daß sie kommen und eilends eine Wehklage über uns erheben, damit unsere Augen
von Tränen rinnen und unsere Wimpern von Wasser fließen.
19 Denn eine Stimme der Wehklage wird aus Zion gehört: “Wie sind wir verwüstet!
Wir sind völlig zu Schanden geworden; denn wir haben das Land verlassen müssen,
denn sie haben unsere Wohnungen umgestürzt”.
20 Denn höret, ihr Weiber, das Wort Jehovas, und euer Ohr fasse das Wort seines
Mundes; und lehret eure Töchter Wehklage und eine die andere Klagegesang.
21 Denn der Tod ist durch unsere Fenster gestiegen, er ist in unsere Paläste
gekommen, um das Kind auszurotten von der Gasse, die Jünglinge von den Straßen.
22 Rede: So spricht Jehova: Ja, die Leichen der Menschen werden fallen wie
Dünger auf der Fläche des Feldes und wie eine Garbe hinter dem Schnitter, die
niemand sammelt.
23 So spricht Jehova: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke
rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums;
24 sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu
erkennen, daß ich Jehova bin, der Güte, Recht und Gerechtigkeit übt auf der
Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht Jehova.
25 Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich heimsuchen werde alle
Beschnittenen mit den Unbeschnittenen:
26 Ägypten und Juda und Edom und die Kinder Ammon und Moab, und alle mit
geschorenen Haarrändern, die in der Wüste wohnen; denn alle Nationen sind
unbeschnitten, und das ganze Haus Israel ist unbeschnittenen Herzens.
10,1 Höret das Wort, welches Jehova zu euch redet, Haus Israel!
2 So spricht Jehova: Lernet nicht den Weg der Nationen, und erschrecket nicht
vor den Zeichen des Himmels, weil die Nationen vor ihnen erschrecken.
3 Denn die Satzungen der Völker sind Nichtigkeit; denn Holz ist es, das einer
aus dem Walde gehauen hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Beile
verfertigt.
4 Er schmückt es mit Silber und mit Gold; mit Nägeln und mit Hämmern befestigen
sie es, daß es nicht wanke;
5 sie sind wie eine gedrechselte Säule und reden nicht; sie werden getragen,
denn sie gehen nicht. Fürchtet euch nicht vor ihnen; denn sie können nichts
Böses tun, und Gutes zu tun steht auch nicht bei ihnen.
6 Gar niemand ist dir gleich, Jehova; du bist groß, und groß ist dein Name in
Macht.
7 Wer sollte dich nicht fürchten, König der Nationen? Denn dir gebührt es. Denn
unter allen Weisen der Nationen und in allen ihren Königreichen ist gar niemand
dir gleich,
8 sondern sie sind allzumal dumm und töricht; die Unterweisung der Nichtigkeiten
ist Holz.
9 Dünngeschlagenes Silber wird aus Tarsis gebracht und Gold aus Uphas, ein Werk
des Künstlers und der Hände des Goldschmieds; blauer und roter Purpur ist ihr
Gewand, ein Werk von Kunstfertigen sind sie allesamt.
10 Aber Jehova, Gott, ist Wahrheit; er ist der lebendige Gott und ein ewiger
König. Vor seinem Grimm erbebt die Erde, und seinen Zorn können die Nationen
nicht ertragen.
11 So sollt ihr zu ihnen sprechen: Die Götter, die den Himmel und die Erde nicht
gemacht haben, diese werden verschwinden von der Erde und unter diesem Himmel
hinweg.
12 Er hat die Erde gemacht durch seine Kraft, den Erdkreis festgestellt durch
seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch seine Einsicht.
13 Wenn er beim Schalle des Donners Wasserrauschen am Himmel bewirkt und Dünste
aufsteigen läßt vom Ende der Erde, Blitze zum Regen macht und den Wind
herausführt aus seinen Vorratskammern:
14 Dumm wird jeder Mensch, ohne Erkenntnis; beschämt wird jeder Goldschmied über
das Götzenbild; denn sein gegossenes Bild ist Lüge, und kein Geist ist in ihnen.
15 Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Gespöttes: Zur Zeit ihrer Heimsuchung
gehen sie zu Grunde.
16 Jakobs Teil ist nicht wie diese; denn er ist es, der das All gebildet hat,
und Israel ist der Stamm seines Erbteils; Jehova der Heerscharen ist sein Name.
17 Raffe dein Gepäck zusammen aus dem Lande, du Bewohnerin der Festung!
18 Denn so spricht Jehova: Siehe, ich werde diesmal die Bewohner des Landes
hinwegschleudern und sie ängstigen, damit sie sie finden.
19 Wehe mir ob meiner Wunde! Schmerzlich ist mein Schlag. Doch ich spreche: Ja,
das ist mein Leiden, und ich will es tragen.
20 Mein Zelt ist zerstört, und alle meine Seile sind zerrissen; meine Kinder
sind von mir weggezogen und sind nicht mehr. Da ist niemand, der ferner mein
Zelt ausspannt und meine Zeltbehänge aufrichtet.
21 Denn die Hirten sind dumm geworden und haben Jehova nicht gesucht; darum
haben sie nicht verständig gehandelt, und ihre ganze Herde hat sich zerstreut.
22 Horch! Ein Gerücht: Siehe, es kommt, und dein großes Getöse vom Lande des
Nordens, um die Städte Judas zur Wüste zu machen, zur Wohnung der Schakale.
23 Ich weiß, Jehova, daß nicht beim Menschen sein Weg steht, nicht bei dem
Manne, der da wandelt, seinen Gang zu richten.
24 Züchtige mich, Jehova, doch nach Gebühr; nicht in deinem Zorne, daß du mich
nicht aufreibest.
25 Ergieße deinen Grimm über die Nationen, die dich nicht kennen, und über die
Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen! Denn sie haben Jakob aufgezehrt,
ja, sie haben ihn aufgezehrt und ihn vernichtet und seine Wohnung verwüstet.
11,1 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah, also:
2 Höret auf die Worte dieses Bundes und redet zu den Männern von Juda und zu den
Bewohnern von Jerusalem!
3 Und du, sprich zu ihnen: So spricht Jehova, der Gott Israels: Verflucht sei
der Mann, der nicht hört auf die Worte dieses Bundes,
4 welchen ich euren Vätern geboten habe an dem Tage, da ich sie herausführte aus
dem Lande Ägypten, aus dem eisernen Schmelzofen, indem ich sprach: Höret auf
meine Stimme und tut diese Worte, nach allem, was ich euch gebiete, so werdet
ihr mein Volk, und ich werde euer Gott sein;
5 auf daß ich den Eid aufrecht halte, den ich euren Vätern geschworen habe,
ihnen ein Land zu geben, das von Milch und Honig fließt, wie es an diesem Tage
ist. Und ich antwortete und sprach: Amen, Jehova!
6 Und Jehova sprach zu mir: Rufe alle diese Worte aus in den Städten Judas und
auf den Straßen von Jerusalem, und sprich: Höret die Worte dieses Bundes und tut
sie!
7 Denn ich habe euren Vätern ernstlich bezeugt an dem Tage, da ich sie aus dem
Lande Ägypten heraufführte, bis auf diesen Tag, früh mich aufmachend und
bezeugend, indem ich sprach: Höret auf meine Stimme!
8 Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern sie wandelten
ein jeder in dem Starrsinn ihres bösen Herzens. Und ich brachte über sie alle
Worte dieses Bundes, welche ich zu tun geboten, und die sie nicht getan haben.
9 Und Jehova sprach zu mir: Es hat sich eine Verschwörung gefunden unter den
Männern von Juda und unter den Bewohnern von Jerusalem.
10 Sie sind zurückgekehrt zu den Missetaten ihrer ersten Väter, die sich
geweigert haben, auf meine Worte zu hören; und sie selbst sind anderen Göttern
nachgegangen, um ihnen zu dienen. Das Haus Israel und das Haus Juda haben meinen
Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern gemacht habe.
11 Darum, so spricht Jehova: Siehe, ich bringe über sie ein Unglück, dem sie
nicht werden entgehen können; und sie werden zu mir schreien, aber ich werde
nicht auf sie hören.
12 Und die Städte von Juda und die Bewohner von Jerusalem werden hingehen und zu
den Göttern schreien, welchen sie geräuchert haben; aber retten werden diese sie
nicht zur Zeit ihres Unglücks.
13 Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda; und nach
der Zahl der Straßen von Jerusalem habt ihr der Schande Altäre gesetzt, Altäre,
um dem Baal zu räuchern.
14 Du aber, bitte nicht für dieses Volk und erhebe weder Flehen noch Gebet für
sie; denn ich werde nicht hören zu der Zeit, da sie wegen ihres Unglücks zu mir
rufen werden.
15 Was hat mein Geliebter in meinem Hause zu schaffen, da die Vielen Arglist
üben? Wird heiliges Fleisch deine Bosheit von dir wegnehmen? Dann mögest du
frohlocken.
16 Einen grünen Olivenbaum, schön an herrlicher Frucht, hatte Jehova dich
genannt; bei dem Lärm eines großen Getümmels legte er Feuer an ihn, und es
brachen seine Äste.
17 Und Jehova der Heerscharen, der dich gepflanzt, hat Böses über dich geredet
wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie verübt haben,
um mich zu reizen, indem sie dem Baal räucherten.
18 Und Jehova hat es mir kundgetan, und ich erfuhr es; damals zeigtest du mir
ihre Handlungen.
19 Und ich war wie ein zahmes Lamm, das zum Schlachten geführt wird; und ich
wußte nicht, daß sie Anschläge wider mich ersannen: “Laßt uns den Baum mit
seiner Frucht verderben und ihn aus dem Lande der Lebendigen ausrotten, daß
seines Namens nicht mehr gedacht werde!”
20 Aber du, Jehova der Heerscharen, der du gerecht richtest, Nieren und Herz
prüfst, laß mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Rechtssache
anvertraut.
21 Darum, so spricht Jehova über die Männer von Anathoth, welche nach deinem
Leben trachten und sprechen: Du sollst nicht weissagen im Namen Jehovas, damit
du nicht durch unsere Hände sterbest-
22 darum, so spricht Jehova der Heerscharen: Siehe, ich suche sie heim; die
Jünglinge werden durchs Schwert sterben, ihre Söhne und ihre Töchter werden vor
Hunger sterben,
23 und sie werden keinen Überrest haben; denn ich bringe Unglück über die Männer
von Anathoth, das Jahr ihrer Heimsuchung.
12,1 Du bist gerecht, Jehova, wenn ich mit dir hadere; doch von deinen Urteilen
möchte ich mit dir reden: Warum ist der Weg der Gesetzlosen glücklich, sind
sicher alle, die Treulosigkeit üben?
2 Du hast sie gepflanzt, sie haben auch Wurzel geschlagen; sie kommen vorwärts,
tragen auch Frucht. Du bist nahe in ihrem Munde, doch fern von ihren Nieren.
3 Du aber, Jehova, du kennst mich, du siehst mich und prüfst mein Herz gegen
dich. Reiße sie hinweg wie Schafe zur Schlachtung, und weihe sie für den Tag des
Würgens!
4 Wie lange soll das Land trauern und das Kraut des ganzen Feldes welken? Wegen
der Bosheit seiner Bewohner sind Vieh und Gevögel dahin; denn sie sprechen: Er
wird unser Ende nicht sehen.
5 Wenn du mit Fußgängern liefest, und sie dich ermüdeten, wie wolltest du denn
mit Rossen wetteifern? Und wenn du auf ein Land des Friedens dein Vertrauen
setzest, wie willst du es denn machen in der Pracht des Jordan?
6 Denn auch deine Brüder und deines Vaters Haus, auch sie sind treulos gegen
dich, auch sie rufen dir nach aus voller Kehle. Glaube ihnen nicht, wenn sie
freundlich mit dir reden.
7 Ich habe mein Haus verlassen, mein Erbteil verstoßen, ich habe den Liebling
meiner Seele in die Hand seiner Feinde gegeben.
8 Mein Erbteil ist mir geworden wie ein Löwe im Walde; es hat seine Stimme gegen
mich erhoben, darum habe ich es gehaßt.
9 Ist mir mein Erbteil ein bunter Raubvogel, daß Raubvögel rings um dasselbe her
sind? Auf! Versammelt alle Tiere des Feldes, bringet sie zum Fraße herbei!
10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verderbt, mein Ackerstück zertreten; sie
haben mein köstliches Ackerstück zur öden Wüste gemacht.
11 Man hat es zur Ode gemacht: Verwüstet trauert es um mich her. Das ganze Land
ist verwüstet, weil niemand es zu Herzen nahm.
12 Über alle kahlen Höhen in der Steppe sind Verwüster gekommen; denn ein
Schwert von Jehova frißt von einem Ende des Landes bis zum anderen Ende des
Landes: Kein Friede allem Fleische!
13 Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet; sie haben sich erschöpft und
nichts ausgerichtet. So werdet zu Schanden an euren Erträgen vor der Glut des
Zornes Jehovas!
14 So spricht Jehova über alle meine bösen Nachbarn, welche das Erbteil
antasten, das ich mein Volk Israel habe erben lassen: Siehe, ich werde sie aus
ihrem Lande herausreißen, und das Haus Juda werde ich aus ihrer Mitte reißen.
15 Und es soll geschehen, nachdem ich sie herausgerissen habe, werde ich mich
ihrer wieder erbarmen und sie zurückbringen, einen jeden in sein Erbteil und
einen jeden in sein Land.
16 Und es soll geschehen, wenn sie die Wege meines Volkes wirklich lernen, so
daß sie bei meinem Namen schwören: So wahr Jehova lebt! Gleichwie sie mein Volk
gelehrt haben, bei dem Baal zu schwören, so sollen sie inmitten meines Volkes
aufgebaut werden.
17 Wenn sie aber nicht hören, so werde ich selbige Nation ausreißen, ausreißen
und vertilgen, spricht Jehova.
13,1 So hat Jehova zu mir gesprochen: Geh und kaufe dir einen leinenen Gürtel
und lege ihn um deine Lenden; aber ins Wasser sollst du ihn nicht bringen.
2 Und ich kaufte den Gürtel, nach dem Worte Jehovas, und legte ihn um meine
Lenden.
3 Und das Wort Jehovas geschah zum zweiten Male zu mir also:
4 Nimm den Gürtel, den du gekauft hast, der um deine Lenden ist, und mache dich
auf, geh an den Euphrat und verbirg ihn daselbst in einer Felsenspalte.
5 Da ging ich hin und verbarg ihn am Euphrat, wie Jehova mir geboten hatte.
6 Und es geschah am Ende vieler Tage, da sprach Jehova zu mir: Mache dich auf,
geh an den Euphrat und hole von dort den Gürtel, den ich dir geboten habe
daselbst zu verbergen.
7 Und ich ging an den Euphrat und grub, und nahm den Gürtel von dem Orte, wo ich
ihn verborgen hatte; und siehe, der Gürtel war verdorben, taugte zu gar nichts
mehr.
8 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
9 So spricht Jehova: Also werde ich verderben die Hoffart Judas und die große
Hoffart Jerusalems.
10 Dieses böse Volk, das sich weigert meine Worte zu hören, das da wandelt in
dem Starrsinn seines Herzens, und anderen Göttern nachgeht, um ihnen zu dienen
und sich vor ihnen niederzubeugen: Es soll werden wie dieser Gürtel, der zu gar
nichts taugt.
11 Denn gleichwie der Gürtel sich an die Lenden eines Mannes anschließt, so habe
ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda an mich geschlossen, spricht
Jehova, damit sie mir zum Volk und zum Namen und zum Ruhm und zum Schmuck seien;
aber sie haben nicht gehört.
12 Und sprich dieses Wort zu ihnen: So spricht Jehova, der Gott Israels: Jeder
Krug wird mit Wein gefüllt. Und wenn sie zu dir sagen: Wissen wir nicht sehr
wohl, daß jeder Krug mit Wein gefüllt wird?
13 so sprich zu ihnen: Also spricht Jehova: Siehe, ich werde alle Bewohner
dieses Landes, und die Könige, die auf dem Throne Davids sitzen, und die Heilige
(e-r) und die Propheten und alle Bewohner von Jerusalem mit Trunkenheit
erfüllen.
14 Und ich werde sie zerschmettern einen gegen den anderen, die Väter und die
Kinder allzumal, spricht Jehova; ich werde nicht Mitleid haben, noch schonen,
noch mich erbarmen, daß ich sie nicht verderbe.
15 Höret und nehmet zu Ohren, überhebet euch nicht! Denn Jehova hat geredet.
16 Gebet Jehova, eurem Gott, Ehre, bevor er finster macht, und bevor eure Füße
sich an Bergen der Dämmerung stoßen, und ihr auf Licht wartet, und er es in
Todesschatten verwandelt und zur Dunkelheit macht.
17 Wenn ihr aber nicht höret, so wird meine Seele im Verborgenen weinen wegen
eures Hochmuts; und tränen wird mein Auge und von Tränen rinnen, weil die Herde
Jehovas gefangen weggeführt ist.
18 Sprich zu dem König und zu der Königin: Setzet euch tief herunter; denn von
euren Häuptern ist herabgesunken die Krone eurer Herrlichkeit.
19 Die Städte des Südens sind verschlossen, und niemand öffnet; Juda ist
weggeführt insgesamt, ist gänzlich weggeführt.
20 Hebet eure Augen auf und sehet die von Norden Kommenden! Wo ist die Herde,
die dir gegeben war, deine herrliche Herde?
21 Was willst du sagen, wenn er die zum Haupte über dich bestellt, welche du als
Vertraute an dich gewöhnt hast? Werden nicht Wehen dich ergreifen, einer
Gebärenden gleich?
22 Und wenn du in deinem Herzen sprichst: Warum ist mir dieses begegnet? Um der
Größe deiner Ungerechtigkeit willen sind deine Säume aufgedeckt und haben deine
Fersen Gewalt gelitten.
23 Kann ein Mohr seine Haut wandeln, ein Pardel seine Flecken? Dann könntet auch
ihr Gutes tun, die ihr an Bösestun gewöhnt seid.
24 Darum werde ich sie zerstreuen wie Stoppeln, welche durch den Wind der Wüste
dahinfahren.
25 Das ist dein Los, dein von mir zugemessenes Teil, spricht Jehova, weil du
meiner vergessen und auf Lüge vertraut hast.
26 Und so werde auch ich deine Säume aufstreifen über dein Angesicht, daß deine
Schande gesehen werde.
27 Dein Ehebrechen und dein Wiehern, die Schandtat deiner Hurerei auf den Hügeln
im Felde: Deine Greuel habe ich gesehen. Wehe dir, Jerusalem! Du wirst nicht
rein werden, wie lange wird’s noch währen?
14,1 Das Wort Jehovas, welches zu Jeremia geschah betreffs der Dürre.
2 Juda trauert, und seine Tore schmachten, liegen in Trauer am Boden, und
Jerusalems Klagegeschrei steigt empor.
3 Und seine Vornehmen schicken seine Geringen nach Wasser; sie kommen zu den
Zisternen, finden kein Wasser, sie kommen leer zurück mit ihren Gefäßen; sie
sind beschämt und mit Scham bedeckt und verhüllen ihr Haupt.
4 Wegen des Erdbodens, der bestürzt ist, weil kein Regen im Lande war, sind die
Ackerleute beschämt, verhüllen ihr Haupt.
5 Ja, auch die Hindin auf dem Felde, sie gebiert und verläßt ihre Jungen; denn
kein Gras ist da.
6 Und die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen, schnappen nach Luft wie die
Schakale; ihre Augen schmachten hin, denn kein Kraut ist da.
7 Wenn unsere Missetaten wider uns zeugen, Jehova, so handle um deines Namens
willen; denn viele sind unserer Abtrünnigkeiten, gegen dich haben wir gesündigt.
8 Du Hoffnung Israels, sein Retter in der Zeit der Bedrängnis, warum willst du
sein wie ein Fremdling im Lande, und wie ein Wanderer, der zum Übernachten
eingekehrt ist?
9 Warum willst du sein wie ein bestürzter Mann, wie ein Held, der nicht zu
retten vermag? Du bist doch in unserer Mitte, Jehova, und wir sind nach deinem
Namen genannt; verlaß uns nicht!
10 So spricht Jehova zu diesem Volke: Also haben sie geliebt umherzuschweifen,
sie hielten ihre Füße nicht zurück; und Jehova hat kein Wohlgefallen an ihnen:
Nun wird er ihrer Missetaten gedenken und ihre Sünden heimsuchen.
11 Und Jehova sprach zu mir: Bitte nicht für dieses Volk zum Guten.
12 Wenn sie fasten, werde ich nicht auf ihr Flehen hören; und wenn sie
Brandopfer und Speisopfer opfern, werde ich kein Wohlgefallen an ihnen haben;
sondern ich werde sie durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest
vernichten.
13 Und ich sprach: Ach, Herr, Jehova! Siehe, die Propheten sprechen zu ihnen:
Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hunger wird euch nicht treffen, sondern ich
werde euch einen sicheren Frieden geben an diesem Orte.
14 Und Jehova sprach zu mir: Die Propheten weissagen Lüge in meinem Namen; ich
habe sie nicht gesandt und sie nicht entboten, noch zu ihnen geredet; sie
weissagen euch Lügengesicht und Wahrsagung und Nichtigkeit und Trug ihres
Herzens.
15 Darum spricht Jehova also über die Propheten, welche in meinem Namen
weissagen, und ich habe sie doch nicht gesandt, und die da sprechen: Weder
Schwert noch Hunger wird in diesem Lande sein: Die Propheten sollen durch das
Schwert und durch den Hunger aufgerieben werden.
16 Und das Volk, welchem sie weissagen, soll wegen des Hungers und des Schwertes
hingeworfen liegen auf den Straßen von Jerusalem; und niemand wird sie begraben,
sie, ihre Weiber und ihre Söhne und ihre Töchter; und ich werde ihre Bosheit
über sie ausschütten.
17 Und du sollst dieses Wort zu ihnen sprechen: Nacht und Tag rinnen meine Augen
von Tränen und hören nicht auf; denn die Jungfrau, die Tochter meines Volkes,
ist mit großer Zerschmetterung, mit einem sehr schmerzlichen Schlage
zerschmettert.
18 Wenn ich aufs Feld hinausgehe, siehe da, vom Schwert Erschlagene; und wenn
ich in die Stadt komme, siehe da, vor Hunger Verschmachtende. Denn sowohl
Propheten als Heilige (e-r) ziehen im Lande umher und wissen nicht Rat.
19 Hast du Juda gänzlich verworfen? Oder verabscheut deine Seele Zion? Warum
hast du uns geschlagen, daß keine Heilung für uns ist? Man hofft auf Frieden,
und da ist nichts Gutes, und auf die Zeit der Heilung, und siehe da, Schrecken.
20 Jehova, wir kennen unsere Gesetzlosigkeit, die Ungerechtigkeit unserer Väter;
denn wir haben gegen dich gesündigt.
21 Verschmähe uns nicht um deines Namens willen, entehre nicht den Thron deiner
Herrlichkeit; gedenke, brich nicht deinen Bund mit uns!
22 Gibt es unter den Nichtigkeiten der Nationen Regenspender, oder kann der
Himmel Regengüsse geben? Bist du es nicht, Jehova, unser Gott? Und wir hoffen
auf dich; denn du, du hast dieses alles gemacht.
15,1 Und Jehova sprach zu mir: Wenn auch Mose und Samuel vor mir ständen, so
würde meine Seele sich nicht zu diesem Volke wenden. Treibe sie von meinem
Angesicht hinweg, daß sie fortgehen.
2 Und es soll geschehen, wenn sie zu dir sagen: Wohin sollen wir fortgehen? So
sage ihnen: So spricht Jehova: Wer zum Tode bestimmt ist, gehe zum Tode; und wer
zum Schwerte, zum Schwerte; und wer zum Hunger, zum Hunger; und wer zur
Gefangenschaft, zur Gefangenschaft.
3 Denn ich bestelle über sie vier Arten von Übeln, spricht Jehova: Das Schwert
zum Würgen, und die Hunde zum Zerren, und das Gevögel des Himmels und die Tiere
der Erde zum Fressen und zum Vertilgen.
4 Und ich will sie zur Mißhandlung hingeben allen Königreichen der Erde, um
Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des Königs von Juda, wegen dessen, was er
in Jerusalem getan hat.
5 Denn wer wird sich über dich erbarmen, Jerusalem, und wer dir Beileid
bezeigen, und wer wird einkehren, um nach deinem Wohlergehen zu fragen?
6 Du hast mich verstoßen, spricht Jehova, du gingst rückwärts; und so werde ich
meine Hand wider dich ausstrecken und dich verderben; ich bin des Bereuens müde.
7 Und ich werde sie mit der Worfschaufel zu den Toren des Landes hinausworfeln;
ich werde mein Volk der Kinder berauben, es zu Grunde richten. Sie sind von
ihren Wegen nicht umgekehrt.
8 Ihre Witwen werden mir zahlreicher sein als der Sand der Meere; ich bringe
ihnen über die Mütter der Jünglinge einen Verwüster am hellen Mittag, lasse
plötzlich Angst und Schrecken auf sie fallen.
9 Die sieben gebar, verschmachtet, sie haucht ihre Seele aus; ihre Sonne ist
untergegangen, als es noch Tag war; sie ist beschämt und zu Schanden geworden.
Und ihren Überrest werde ich dem Schwerte hingeben angesichts ihrer Feinde,
spricht Jehova.
10 “Wehe mir, meine Mutter, daß du mich geboren hast, einen Mann des Haders und
einen Mann des Zankes für das ganze Land! Ich habe nicht ausgeliehen, und man
hat mir nicht geliehen; alle fluchen mir.”
11 Jehova spricht: Wenn ich dich nicht zum Guten stärken, wenn ich nicht machen
werde, daß zur Zeit des Unglücks und zur Zeit der Bedrängnis der Feind dich
bittend angeht!
12 Kann man Eisen, Eisen aus Norden, und Erz zerbrechen?
13 Dein Vermögen und deine Schätze will ich zur Beute geben ohne Kaufpreis, und
zwar wegen all deiner Sünden und in allen deinen Grenzen.
14 Und ich werde es deine Feinde in ein Land bringen lassen, das du nicht
kennst; denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, über euch wird es brennen.
15 Jehova, du weißt es ja; gedenke meiner und nimm dich meiner an und räche mich
an meinen Verfolgern! Raffe mich nicht hin nach deiner Langmut; erkenne, daß ich
um deinetwillen Schmach trage.
16 Deine Worte waren vorhanden, und ich habe sie gegessen, und deine Worte waren
mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens; denn ich bin nach deinem Namen
genannt, Jehova, Gott der Heerscharen.
17 Ich saß nicht im Kreise der Scherzenden und frohlockte; wegen deiner Hand saß
ich allein, weil du mit deinem Grimm mich erfüllt hast.
18 Warum ist mein Schmerz beständig und mein Schlag tödlich? Er will nicht
heilen. Willst du mir wirklich wie ein trügerischer Bach sein, wie Wasser, die
versiegen?
19 Darum spricht Jehova also: Wenn du umkehrst, so will ich dich zurückbringen,
daß du vor mir stehest; und wenn du das Köstliche vom Gemeinen ausscheidest, so
sollst du wie mein Mund sein. Jene sollen zu dir umkehren, du aber sollst nicht
zu ihnen umkehren.
20 Und ich werde dich diesem Volke zu einer festen ehernen Mauer machen, und sie
werden wider dich streiten, aber dich nicht überwältigen; denn ich bin mit dir,
um dich zu retten und dich zu befreien, spricht Jehova.
21 Und ich werde dich befreien aus der Hand der Bösen und dich erlösen aus der
Faust der Gewalttätigen.
16,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Du sollst dir kein Weib nehmen, und weder Söhne noch Töchter haben an diesem
Orte.
3 Denn so spricht Jehova über die Söhne und über die Töchter, welche an diesem
Orte geboren werden, und über ihre Mütter, die sie gebären, und über ihre Väter,
die sie zeugen in diesem Lande:
4 Sie sollen an schmerzlichen Krankheiten sterben, sie sollen nicht beklagt noch
begraben werden, zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden; und
durch Schwert und durch Hunger sollen sie vernichtet werden, und ihre Leichname
sollen dem Gevögel des Himmels und den Tieren der Erde zur Speise dienen.
5 Denn so spricht Jehova: Geh nicht in ein Haus der Klage, und geh nicht hin, um
zu trauern, und bezeige ihnen kein Beileid; denn ich habe meinen Frieden von
diesem Volke weggenommen, spricht Jehova, die Gnade und die Barmherzigkeit.
6 Und Große und Kleine werden in diesem Lande sterben, ohne begraben zu werden;
und man wird nicht um sie trauern, und sich nicht ritzen und sich nicht kahl
scheren ihretwegen.
7 Und man wird ihnen nicht Brot brechen bei der Trauer, um jemand zu trösten
über den Toten, noch ihnen zu trinken geben aus dem Becher des Trostes über
jemandes Vater und über jemandes Mutter.
8 Auch in ein Haus des Gastmahls sollst du nicht gehen, bei ihnen zu sitzen, um
zu essen und zu trinken.
9 Denn so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich werde an
diesem Orte vor euren Augen und in euren Tagen aufhören lassen die Stimme der
Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der
Braut.
10 Und es soll geschehen, wenn du diesem Volke alle diese Worte verkünden wirst,
und sie zu dir sprechen: Warum hat Jehova all dieses große Unglück über uns
geredet? Und was ist unsere Missetat, und was unsere Sünde, die wir gegen
Jehova, unseren Gott, begangen haben?
11 So sollst du zu ihnen sprechen: Darum, daß eure Väter mich verlassen haben,
spricht Jehova, und anderen Göttern nachgegangen sind, und ihnen gedient und
sich vor ihnen niedergebeugt, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht
beobachtet haben;
12 und ihr es ärger getrieben habt als eure Väter, und siehe, ihr gehet ein
jeder dem Starrsinn seines bösen Herzens nach, so daß ihr nicht auf mich höret:
13 So werde ich euch aus diesem Lande wegschleudern in ein Land, welches ihr
nicht gekannt habt, weder ihr noch eure Väter; und daselbst werdet ihr anderen
Göttern dienen Tag und Nacht, weil ich euch keine Gnade schenken werde.
14 Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da nicht mehr gesagt werden wird:
So wahr Jehova lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt
hat!
15 sondern: So wahr Jehova lebt, der die Kinder Israel heraufgeführt hat aus dem
Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben hatte! Und
ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe.
16 Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht Jehova, daß sie sie
fischen; und danach will ich zu vielen Jägern senden, daß sie sie jagen von
jedem Berge und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften.
17 Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet; sie sind vor mir nicht
verborgen, und ihre Ungerechtigkeit ist nicht verhüllt vor meinen Augen.
18 Und zuvor will ich zweifach vergelten ihre Ungerechtigkeit und ihre Sünde,
weil sie mein Land mit den Leichen ihrer Scheusale entweiht und mein Erbteil mit
ihren Greueln erfüllt haben.
19 Jehova, meine Stärke und mein Hort, und meine Zuflucht am Tage der
Bedrängnis! Zu dir werden Nationen kommen von den Enden der Erde und sprechen:
Nur Lüge haben unsere Väter ererbt, nichtige Götter; und unter ihnen ist keiner,
der etwas nützt.
20 Soll ein Mensch sich Götter machen, die doch keine Götter sind?
21 Darum siehe, dieses Mal werde ich ihnen kundtun, werde ihnen kundtun meine
Hand und meine Macht; und sie werden wissen, daß mein Name Jehova ist.
17,1 Die Sünde Judas ist geschrieben mit eisernem Griffel, mit diamantener
Spitze; sie ist eingegraben in die Tafel ihres Herzens und an die Hörner eurer
Altäre.
2 Wie ihrer Kinder, so gedenken sie ihrer Altäre und ihrer Ascherim bei den
grünen Bäumen, auf den hohen Hügeln.
3 Meinen Berg im Gefilde, dein Vermögen, alle deine Schätze werde ich zur Beute
geben, deine Höhen, um der Sünde willen in allen deinen Grenzen.
4 Und du wirst, und zwar durch dich selbst, dein Erbteil fahren lassen müssen,
welches ich dir gegeben habe, und ich werde dich deinen Feinden dienen lassen in
einem Lande, das du nicht kennst; denn ihr habt ein Feuer angezündet in meinem
Zorn, es wird ewiglich brennen.
5 So spricht Jehova: Verflucht ist der Mann, der auf den Menschen vertraut und
Fleisch zu seinem Arme macht, und dessen Herz von Jehova weicht!
6 Und er wird sein wie ein Entblößter in der Steppe und nicht sehen, daß Gutes
kommt; und an dürren Örtern in der Wüste wird er wohnen, in einem salzigen und
unbewohnten Lande.
7 Gesegnet ist der Mann, der auf Jehova vertraut und dessen Vertrauen Jehova
ist!
8 Und er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bache seine
Wurzeln ausstreckt, und sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt; und sein Laub
ist grün, und im Jahre der Dürre ist er unbekümmert, und er hört nicht auf,
Frucht zu tragen.
9 Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es; wer mag es
kennen?
10 Ich, Jehova, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, und zwar um einem jeden
zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Handlungen.
11 Ein Rebhuhn, das Eier brütet, die es nicht gelegt hat, so ist, wer Reichtum
erwirbt und nicht mit Recht: In der Hälfte seiner Tage wird er ihn verlassen,
und an seinem Ende wird er ein Tor sein.
12 Thron der Herrlichkeit, Höhe von Anbeginn, du Ort unseres Heiligtums!
13 Hoffnung Israels, Jehova! Alle, die dich verlassen, werden beschämt werden.
Und die von mir weichen, werden in die Erde geschrieben werden; denn sie haben
den Born lebendigen Wassers, Jehova, verlassen.
14 Heile mich, Jehova, so werde ich geheilt werden; rette mich, so werde ich
gerettet werden; denn du bist mein Ruhm.
15 Siehe, jene sprechen zu mir: Wo ist das Wort Jehovas? Es möge doch kommen!
16 Ich aber habe mich nicht entzogen, Hirte hinter dir her zu sein, und habe den
unheilvollen Tag nicht herbeigewünscht; du weißt es ja. Was aus meinen Lippen
hervorging, war vor deinem Angesicht.
17 Sei mir nicht zum Schrecken, du bist meine Zuflucht am Tage des Unglücks!
18 Laß meine Verfolger beschämt werden, aber laß mich nicht beschämt werden, laß
sie verzagt werden, aber laß mich nicht verzagt werden; bringe über sie den Tag
des Unglücks, und zerschmettere sie mit zweifacher Zerschmetterung!
19 So spricht Jehova zu mir: Geh hin und stelle dich in das Tor der Kinder des
Volkes, durch welches die Könige von Juda einziehen und durch welches sie
ausziehen, und in alle Tore Jerusalems, und sprich zu ihnen:
20 Höret das Wort Jehovas, ihr Könige von Juda, und ganz Juda und alle Bewohner
von Jerusalem, die ihr durch diese Tore einziehet!
21 So spricht Jehova: Hütet euch bei euren Seelen, und traget keine Last am
Sabbathtage, daß ihr sie durch die Tore Jerusalems hereinbringet!
22 Und ihr sollt am Sabbathtage keine Last aus euren Häusern hinausbringen, und
sollt keinerlei Arbeit tun; sondern heiliget den Sabbathtag, wie ich euren
Vätern geboten habe.
23 Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, und sie haben ihren
Nacken verhärtet, um nicht zu hören und Zucht nicht anzunehmen.
24 Und es wird geschehen, wenn ihr fleißig auf mich höret, spricht Jehova, daß
ihr am Sabbathtage keine Last durch die Tore dieser Stadt hereinbringet, und daß
ihr den Sabbathtag heiliget, indem ihr keinerlei Arbeit an demselben tut:
25 so werden durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten einziehen, welche
auf dem Throne Davids sitzen, auf Wagen fahrend und auf Rossen reitend, sie und
ihre Fürsten, die Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem; und diese
Stadt wird bewohnt werden ewiglich.
26 Und sie werden aus den Städten Judas kommen und aus den Umgebungen von
Jerusalem und aus dem Lande Benjamin, und aus der Niederung und vom Gebirge und
aus dem Süden, indem sie Brandopfer und Schlachtopfer und Speisopfer und
Weihrauch bringen, und Lob bringen in das Haus Jehovas.
27 Wenn ihr aber nicht auf mich höret, den Sabbathtag zu heiligen und keine Last
zu tragen, und nicht durch die Tore Jerusalems einzugehen am Sabbathtage: so
werde ich ein Feuer in seinen Toren anzünden, daß es die Paläste Jerusalems
verzehren und nicht erlöschen wird.
18,1 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah, also:
2 Mache dich auf und geh in das Haus des Töpfers hinab, und daselbst werde ich
dich meine Worte hören lassen.
3 Und ich ging in das Haus des Töpfers hinab, und siehe, er machte eine Arbeit
auf der Scheibe.
4 Und das Gefäß, das er aus dem Ton machte, mißriet in der Hand des Töpfers; und
er machte wiederum ein anderes Gefäß daraus, wie es zu machen den Töpfer gut
dünkte.
5 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
6 Vermag ich euch nicht zu tun wie dieser Töpfer, Haus Israel? spricht Jehova;
siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, also seid ihr in meiner Hand, Haus
Israel.
7 Einmal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es auszureißen und
abzubrechen und zu zerstören;
8 kehrt aber jenes Volk, über welches ich geredet habe, von seiner Bosheit um,
so lasse ich mich des Übels gereuen, das ich ihm zu tun gedachte.
9 Und ein anderes Mal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es zu
bauen und zu pflanzen;
10 tut es aber, was böse ist in meinen Augen, so daß es auf meine Stimme nicht
hört, so lasse ich mich des Guten gereuen, das ich ihm zu erweisen gesagt hatte.
11 Und nun rede zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem und
sage: So spricht Jehova: Siehe, ich bereite ein Unglück wider euch und sinne
wider euch einen Anschlag; kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wege, und
machet gut eure Wege und eure Handlungen.
12 Aber sie sagen: Es ist umsonst; denn unseren Gedanken wollen wir nachgehen
und ein jeder nach dem Starrsinn seines bösen Herzens tun.
13 Darum, so spricht Jehova: Fraget doch unter den Nationen! Wer hat dergleichen
gehört? Gar Schauderhaftes hat die Jungfrau Israel getan.
14 Verläßt wohl der Schnee des Libanon den Fels des Gefildes? Oder versiegen
weither kommende, kalte, rieselnde Wasser?
15 Denn mein Volk hat mich vergessen, sie räuchern den nichtigen Götzen; und
diese haben sie straucheln gemacht auf ihren Wegen, den Pfaden der Vorzeit, um
Steige zu gehen, einen Weg, der nicht gebahnt ist,
16 damit sie ihr Land zum Entsetzen machen, zu ewigem Gezisch: Jeder, der an
demselben vorüberzieht, wird sich entsetzen und den Kopf schütteln.
17 Wie der Ostwind werde ich sie vor dem Feinde zerstreuen; mit dem Rücken und
nicht mit dem Angesicht werde ich sie ansehen an dem Tage ihres Verderbens.
18 Da sprachen sie: Kommt und laßt uns Anschläge wider Jeremia ersinnen; denn
nicht geht dem Heilige (e-r) das Gesetz verloren, noch der Rat dem Weisen und
das Wort dem Propheten. Kommt und laßt uns ihn mit der Zunge schlagen und nicht
aufmerken auf alle seine Worte!
19 Merke du, Jehova, auf mich, und höre die Stimme meiner Gegner!
20 Soll Böses für Gutes vergolten werden? Denn sie haben meiner Seele eine Grube
gegraben. Gedenke, daß ich vor dir gestanden habe, Gutes über sie zu reden, um
deinen Grimm von ihnen abzuwenden.
21 Darum übergib ihre Kinder dem Hunger, und gib sie preis der Gewalt des
Schwertes, damit ihre Weiber kinderlos und Witwen werden, und ihre Männer vom
Tode erwürgt, ihre Jünglinge vom Schwerte erschlagen werden im Kriege.
22 Es erschalle ein Geschrei aus ihren Häusern, wenn du plötzlich Kriegsscharen
über sie bringst; denn sie haben eine Grube gegraben, um mich zu fangen, und
meinen Füßen haben sie heimlich Schlingen gelegt.
23 Und du, Jehova, du kennst alle ihre Mordanschläge wider mich; vergib nicht
ihre Missetat, und tilge ihre Sünde nicht aus vor deinem Angesicht, sondern laß
sie niedergestürzt vor dir liegen; zur Zeit deines Zornes handle mit ihnen!
19,1 So sprach Jehova: Geh und kaufe einen irdenen Krug, und nimm mit dir von
den Ältesten des Volkes und von den Ältesten der Heilige (e-r);
2 und geh hinaus in das Tal des Sohnes Hinnoms, welches vor dem Eingang des
Tores Charsuth liegt, und rufe daselbst die Worte aus, die ich zu dir reden
werde,
3 und sprich: Höret das Wort Jehovas, ihr Könige von Juda und ihr Bewohner von
Jerusalem! So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich
bringe Unglück über diesen Ort, daß einem jeden, der es hört, seine Ohren gellen
werden.
4 Darum, daß sie mich verlassen und diesen Ort verkannt und in ihm anderen
Göttern geräuchert haben, die sie nicht kannten, weder sie noch ihre Väter noch
die Könige von Juda, und diesen Ort mit dem Blute Unschuldiger erfüllt haben,
5 und die Höhen des Baal gebaut, um ihre Kinder als Brandopfer für den Baal im
Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten noch geredet habe und mir nicht in
den Sinn gekommen ist:
6 Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da dieser Ort nicht mehr Topheth,
noch Tal des Sohnes Hinnoms, sondern Würgetal genannt werden wird.
7 Und ich werde den Rat von Juda und Jerusalem vereiteln an diesem Orte, und
werde sie durchs Schwert fallen lassen vor ihren Feinden und durch die Hand
derer, welche nach ihrem Leben trachten; und ich werde ihre Leichname dem
Gevögel des Himmels und den Tieren der Erde zur Speise geben.
8 Und ich werde diese Stadt zum Entsetzen und zum Gezisch machen: Jeder, der an
ihr vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen über alle ihre Plagen.
9 Und ich werde sie das Fleisch ihrer Söhne und das Fleisch ihrer Töchter essen
lassen, und sie sollen einer des anderen Fleisch essen in der Belagerung und in
der Bedrängnis, womit ihre Feinde und die nach ihrem Leben trachten sie
bedrängen werden.
10 Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der Männer, die mit dir
gegangen sind,
11 und zu ihnen sprechen: So spricht Jehova der Heerscharen: Also werde ich
dieses Volk und diese Stadt zerschmettern, wie man ein Töpfergefäß
zerschmettert, das nicht wiederhergestellt werden kann. Und man wird im Topheth
begraben, aus Mangel an Raum zu begraben.
12 Also werde ich diesem Orte tun, spricht Jehova, und seinen Bewohnern, um
diese Stadt dem Topheth gleich zu machen.
13 Und die Häuser von Jerusalem und die Häuser der Könige von Juda sollen unrein
werden wie der Ort Topheth: alle die Häuser, auf deren Dächern sie dem ganzen
Heere des Himmels geräuchert und anderen Göttern Trankopfer gespendet haben.
14 Und Jeremia kam vom Topheth, wohin Jehova ihn gesandt hatte zu weissagen, und
er trat in den Vorhof des Hauses Jehovas und sprach zu dem ganzen Volke:
15 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will über
diese Stadt und über alle ihre Städte all das Unglück bringen, welches ich über
sie geredet habe; denn sie haben ihren Nacken verhärtet, um meine Worte nicht zu
hören.
20,1 Und als Paschchur, der Sohn Immers, der Heilige (e-r) (er war Oberaufseher
im Hause Jehovas), Jeremia diese Worte weissagen hörte,
2 da schlug Paschchur den Propheten Jeremia, und legte ihn in den Stock im
oberen Tore Benjamin, das im Hause Jehovas ist.
3 Und es geschah am folgenden Tage, als Paschchur Jeremia aus dem Stock
herausbringen ließ, da sprach Jeremia zu ihm: Nicht Paschchur heißt Jehova
deinen Namen, sondern Magor-Missabib.
4 Denn so spricht Jehova: Siehe, ich mache dich zum Schrecken, dir selbst und
allen deinen Freunden; und sie sollen durch das Schwert ihrer Feinde fallen,
indem deine Augen es sehen; und ich werde ganz Juda in die Hand des Königs von
Babel geben, damit er sie nach Babel wegführe und sie mit dem Schwerte
erschlage.
5 Und ich werde den ganzen Reichtum dieser Stadt dahingeben und all ihren Erwerb
und alle ihr Kostbarkeiten; und alle Schätze der Könige von Juda werde ich in
die Hand ihrer Feinde geben; und sie werden sie plündern und wegnehmen und nach
Babel bringen.
6 Und du, Paschchur, und alle Bewohner deines Hauses, ihr werdet in die
Gefangenschaft gehen; und du wirst nach Babel kommen und daselbst sterben und
daselbst begraben werden, du und alle deine Freunde, welchen du falsch
geweissagt hast.
7 Jehova, du hast mich beredet, und ich habe mich bereden lassen; du hast mich
ergriffen und überwältigt. Ich bin zum Gelächter geworden den ganzen Tag, jeder
spottet meiner.
8 Denn so oft ich rede, muß ich schreien, Gewalttat und Zerstörung rufen; denn
das Wort Jehovas ist mir zur Verhöhnung und zum Spott geworden den ganzen Tag.
9 Und spreche ich: Ich will ihn nicht mehr erwähnen, noch in seinem Namen reden,
so ist es in meinem Herzen wie brennendes Feuer; eingeschlossen in meinen
Gebeinen; und ich werde müde, es auszuhalten, und vermag es nicht.
10 Denn ich habe die Verleumdung vieler gehört, Schrecken ringsum: “Zeiget an,
so wollen wir ihn anzeigen!” Alle meine Freunde lauern auf meinen Fall:
“Vielleicht läßt er sich bereden, so daß wir ihn überwältigen und uns an ihm
rächen können.”
11 Aber Jehova ist mit mir wie ein gewaltiger Held, darum werden meine Verfolger
straucheln und nichts vermögen; sie werden sehr beschämt werden, weil sie nicht
verständig gehandelt haben: Eine ewige Schande, die nicht vergessen werden wird.
12 Und du, Jehova der Heerscharen, der du den Gerechten prüfst, Nieren und Herz
siehst, laß mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Rechtssache
anvertraut.
13 Singet Jehova, preiset Jehova! Denn er hat die Seele des Armen errettet aus
der Hand der Übeltäter.
14 Verflucht sei der Tag, an welchem ich geboren wurde; der Tag, da meine Mutter
mich gebar, sei nicht gesegnet!
15 Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft brachte und
sprach: “Ein männliches Kind ist dir geboren”, und der ihn hoch erfreute!
16 Und jener Mann werde den Städten gleich, die Jehova umgekehrt hat, ohne
sich’s gereuen zu lassen; und er höre ein Geschrei am Morgen und Feldgeschrei
zur Mittagszeit:
17 weil er mich nicht tötete im Mutterleibe, so daß meine Mutter mir zu meinem
Grabe geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre!
18 Warum bin ich doch aus dem Mutterleibe hervorgekommen, um Mühsal und Kummer
zu sehen, und daß meine Tage in Schande vergingen?
21,1 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah, als der König
Zedekia Paschchur, den Sohn Malkijas, und Zephanja, den Sohn Maasejas, den
Heilige (e-r), zu ihm sandte und sagen ließ:
2 Befrage doch Jehova für uns, denn Nebukadrezar, der König von Babel, streitet
wider uns; vielleicht wird Jehova mit uns handeln nach allen seinen Wundern, daß
er von uns abziehe.
3 Und Jeremia sprach zu ihnen: Also sollt ihr zu Zedekia sagen:
4 So spricht Jehova, der Gott Israels: Siehe, ich will die Kriegswaffen
umwenden, die in eurer Hand sind, mit welchen ihr außerhalb der Mauer wider den
König von Babel und wider die Chaldäer streitet, die euch belagern, und sie in
diese Stadt hinein versammeln.
5 Und ich selbst werde wider euch streiten mit ausgestreckter Hand und mit
starkem Arm und mit Zorn und mit Grimm und mit großer Wut.
6 Und ich werde die Bewohner dieser Stadt schlagen, sowohl Menschen als Vieh; an
einer großen Pest sollen sie sterben.
7 Und danach, spricht Jehova, werde ich Zedekia, den König von Juda, und seine
Knechte und das Volk, und zwar die in dieser Stadt von der Pest, vom Schwerte
und vom Hunger Übriggebliebenen, in die Hand Nebukadrezars, des Königs von
Babel, geben, und in die Hand ihrer Feinde und in die Hand derer, welche nach
ihrem Leben trachten; und er wird sie schlagen mit der Schärfe des Schwertes, er
wird ihrer nicht schonen, noch Mitleid haben, noch sich erbarmen.
8 Und zu diesem Volke sollst du sagen: So spricht Jehova: Siehe, ich lege euch
den Weg des Lebens vor und den Weg des Todes.
9 Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch das Schwert und durch den
Hunger und durch die Pest; wer aber hinausgeht und zu den Chaldäern überläuft,
die euch belagern, wird leben, und seine Seele wird ihm zur Beute sein.
10 Denn ich habe mein Angesicht wider diese Stadt gerichtet zum Bösen und nicht
zum Guten, spricht Jehova; sie wird in die Hand des Königs von Babel gegeben
werden, und er wird sie mit Feuer verbrennen.
11 Und zu dem Hause des Königs von Juda sollst du sagen:
12 Höret das Wort Jehovas! Haus David, so spricht Jehova: Haltet jeden Morgen
Gericht und befreiet den Beraubten aus der Hand des Bedrückers, damit mein Grimm
nicht ausbreche wie ein Feuer und unauslöschlich brenne wegen der Bosheit eurer
Handlungen.
13 Siehe, ich will an dich, du Bewohnerin des Tales, des Felsens der Ebene,
spricht Jehova; die ihr sprechet: Wer wird wider uns herabsteigen, und wer wird
in unsere Wohnungen kommen?
14 Und ich will euch heimsuchen nach der Frucht eurer Handlungen, spricht
Jehova; und ich will ein Feuer anzünden in ihrem Walde, daß es alle ihre
Umgebungen verzehre.
22,1 So sprach Jehova: Geh hinab in das Haus des Königs von Juda, und rede
daselbst dieses Wort
2 und sprich: Höre das Wort Jehovas, König von Juda, der du auf dem Throne
Davids sitzest, du und deine Knechte und dein Volk, die ihr durch diese Tore
einziehet.
3 So spricht Jehova: Übet Recht und Gerechtigkeit, und befreiet den Beraubten
aus der Hand des Bedrückers; und den Fremdling, die Waise und die Witwe
bedrücket und vergewaltiget nicht, und vergießet nicht unschuldiges Blut an
diesem Orte.
4 Denn wenn ihr dieses Wort wirklich tun werdet, so werden durch die Tore dieses
Hauses Könige einziehen, welche auf dem Throne Davids sitzen, auf Wagen fahrend
und auf Rossen reitend, er und seine Knechte und sein Volk.
5 Wenn ihr aber nicht auf diese Worte höret, so habe ich bei mir geschworen,
spricht Jehova, daß dieses Haus zur Einöde werden soll.
6 Denn also spricht Jehova über das Haus des Königs von Juda: Du bist mir ein
Gilead, ein Haupt des Libanon; wenn ich dich nicht zur Wüste machen werde, zu
unbewohnten Städten!
7 Und ich werde Verderber wider dich weihen, einen jeden mit seinen Waffen, und
sie werden die Auswahl deiner Zedern umhauen und ins Feuer werfen.
8 Und viele Nationen werden an dieser Stadt vorüberziehen, und einer wird zum
anderen sagen: Warum hat Jehova an dieser großen Stadt also getan?
9 Und man wird sagen: Weil sie den Bund Jehovas, ihres Gottes, verlassen und
sich vor anderen Göttern niedergebeugt und ihnen gedient haben.
10 Weinet nicht um den Toten, und beklaget ihn nicht; weinet vielmehr um den
Weggezogenen, denn er wird nicht mehr zurückkehren und das Land seiner Geburt
sehen.
11 Denn so spricht Jehova von Schallum, dem Sohne Josias, dem König von Juda,
welcher König ward an seines Vaters Josia Statt, und der aus diesem Orte
weggezogen ist: er wird nicht mehr hierher zurückkehren;
12 sondern an dem Orte, wohin sie ihn weggeführt haben, daselbst wird er
sterben, und er wird dieses Land nicht wiedersehen.
13 Wehe dem, der sein Haus mit Ungerechtigkeit baut und seine Obergemächer mit
Unrecht, der seinen Nächsten umsonst arbeiten läßt und ihm seinen Lohn nicht
gibt;
14 der da spricht: Ich will mir ein geräumiges Haus bauen und weite
Obergemächer! und er haut sich Fenster aus und deckt mit Zedern, und er streicht
es an mit Zinnober.
15 Bist du ein König, weil du in Zedern wetteiferst? Hat nicht dein Vater
gegessen und getrunken und Recht und Gerechtigkeit geübt? Da erging es ihm wohl.
16 Er hat die Rechtssache des Elenden und des Armen gerichtet; da stand es wohl.
Heißt das nicht mich erkennen? spricht Jehova.
17 Denn deine Augen und dein Herz sind auf nichts gerichtet als auf deinen
Gewinn, und auf das Blut des Unschuldigen, um es zu vergießen, und auf
Bedrückung und Gewalttat, um sie zu verüben.
18 Darum spricht Jehova von Jojakim, dem Sohne Josias, dem König von Juda, also:
Man wird nicht um ihn klagen: Wehe, mein Bruder! und: Wehe, Schwester! Man wird
nicht um ihn klagen: Wehe, Herr! und: Wehe, seine Herrlichkeit!
19 Mit dem Begräbnis eines Esels wird er begraben werden; man wird ihn
fortschleifen und wegwerfen weit hinweg von den Toren Jerusalems.
20 Steige auf den Libanon und schreie, und erhebe deine Stimme auf dem Gebirge
Basan und schreie vom Abarim her; denn zerschmettert sind alle deine Buhlen.
21 Ich redete zu dir in deinem Wohlergehen; du sprachst: Ich will nicht hören.
Das war dein Weg von deiner Jugend an, daß du auf meine Stimme nicht hörtest.
22 Der Wind wird alle deine Hirten abweiden, und deine Buhlen werden in die
Gefangenschaft gehen. Ja, dann wirst du beschämt und zu Schanden werden ob all
deiner Bosheit.
23 Die du auf dem Libanon wohnst und auf den Zedern nistest, wie mitleidswürdig
wirst du sein, wenn Schmerzen dich ankommen, Wehen, der Gebärenden gleich!
24 So wahr ich lebe, spricht Jehova, wenn auch Konja, der Sohn Jojakims, der
König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand, so würde ich dich
doch von dannen wegreißen.
25 Und ich werde dich in die Hand derer geben, welche nach deinem Leben
trachten, und in die Hand derer, vor welchen du dich fürchtest, und in die Hand
Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Hand der Chaldäer.
26 Und ich werde dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein anderes
Land schleudern, wo ihr nicht geboren seid; und daselbst werdet ihr sterben.
27 Und in das Land, wohin sie sich sehnen zurückzukehren, dahin werden sie nicht
zurückkehren.
28 Ist denn dieser Mann Konja ein verachtetes Gefäß, das man zertrümmert, oder
ein Gerät, an welchem man kein Gefallen hat? Warum werden sie weggeschleudert,
er und sein Same, und in ein Land geworfen, das sie nicht kennen?
29 O Land, Land, Land, höre das Wort Jehovas!
30 So spricht Jehova: Schreibet diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann,
der kein Gedeihen hat in seinen Tagen; denn von seinem Samen wird nicht einer
gedeihen, der auf dem Throne Davids sitze und fortan über Juda herrsche.
23,1 Wehe den Hirten, welche die Schafe meiner Weide zu Grunde richten und
zerstreuen! spricht Jehova.
2 Darum spricht Jehova, der Gott Israels, also über die Hirten, die mein Volk
weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie vertrieben, und habt nicht nach
ihnen gesehen; siehe, ich werde die Bosheit eurer Handlungen an euch heimsuchen,
spricht Jehova.
3 Und ich werde den Überrest meiner Schafe sammeln aus all den Ländern, wohin
ich sie vertrieben habe; und ich werde sie auf ihre Triften zurückbringen, daß
sie fruchtbar seien und sich mehren.
4 Und ich werde Hirten über sie erwecken, die sie weiden werden; und sie sollen
sich nicht mehr fürchten und nicht erschrecken, noch vermißt werden, spricht
Jehova.
5 Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich dem David einen gerechten Sproß
erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig handeln, und Recht
und Gerechtigkeit üben im Lande.
6 In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; und
dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Jehova, unsere
Gerechtigkeit.
7 Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da man nicht mehr sagen wird: So
wahr Jehova lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat!
8 sondern: So wahr Jehova lebt, der den Samen des Hauses Israel heraufgeführt
und ihn gebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin
ich sie vertrieben hatte! Und sie sollen in ihrem Lande wohnen.
9 Über die Propheten. Mein Herz ist gebrochen in meinem Innern, es schlottern
alle meine Gebeine; ich bin wie ein Trunkener und wie ein Mann, den der Wein
überwältigt hat, wegen Jehovas und wegen seiner heiligen Worte.
10 Denn das Land ist voll von Ehebrechern; denn das Land trauert wegen des
Fluches, die Auen der Steppe verdorren, und ihr Lauf ist böse, und ihre Macht
ist Unrecht.
11 Denn sowohl Propheten als Heilige (e-r) sind ruchlos; sogar in meinem Hause
habe ich ihre Bosheit gefunden, spricht Jehova.
12 Darum wird ihnen ihr Weg sein wie schlüpfrige Orte in der Dunkelheit, sie
werden gestoßen werden und auf ihm fallen; denn ich bringe Unglück über sie, das
Jahr ihrer Heimsuchung, spricht Jehova.
13 Und an den Propheten Samarias habe ich Torheit gesehen: Sie weissagten durch
den Baal und führten mein Volk Israel irre.
14 Aber an den Propheten Jerusalems habe ich Schauderhaftes gesehen: Ehebrechen
und in der Lüge Wandeln, und sie stärken die Hände der Übeltäter, auf daß sie
nicht umkehren, ein jeder von seiner Bosheit; sie sind mir allesamt wie Sodom
geworden, und seine Bewohner wie Gomorra.
15 Darum spricht Jehova der Heerscharen über die Propheten also: Siehe, ich will
sie mit Wermut speisen und sie mit bitterem Wasser tränken; denn von den
Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über das ganze Land.
16 So spricht Jehova der Heerscharen: Höret nicht auf die Worte der Propheten,
die euch weissagen; sie täuschen euch, sie reden das Gesicht ihres Herzens und
nicht aus dem Munde Jehovas.
17 Sie sagen stets zu denen, die mich verachten: “Jehova hat geredet: Ihr werdet
Frieden haben”; und zu jedem, der in dem Starrsinn seines Herzens wandelt,
sprechen sie: “Es wird kein Unglück über euch kommen”.
18 Denn wer hat im Rate Jehovas gestanden, daß er sein Wort gesehen und gehört
hätte? Wer hat auf mein Wort gemerkt und gehört?
19 Siehe, ein Sturmwind Jehovas, ein Grimm ist ausgegangen, ja, ein wirbelnder
Sturmwind; er wird sich herniederwälzen auf den Kopf der Gesetzlosen.
20 Nicht wenden wird sich der Zorn Jehovas, bis er getan und bis er ausgeführt
hat die Gedanken seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr dessen mit
Verständnis inne werden.
21 Ich habe die Propheten nicht gesandt, und doch sind sie gelaufen. Ich habe
nicht zu ihnen geredet, und doch haben sie geweissagt.
22 Hätten sie aber in meinem Rate gestanden, so würden sie mein Volk meine Worte
hören lassen und es abbringen von seinem bösen Wege und von der Bosheit seiner
Handlungen.
23 Bin ich ein Gott aus der Nähe, spricht Jehova, und nicht ein Gott aus der
Ferne?
24 Oder kann sich jemand in Schlupfwinkel verbergen, und ich sähe ihn nicht?
spricht Jehova. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? spricht Jehova.
25 Ich habe gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Lüge weissagen
und sprechen: Einen Traum, einen Traum habe ich gehabt!
26 Wie lange sollen das im Sinne haben die Propheten, welche Lüge weissagen, und
die Propheten des Truges ihres Herzens,
27 welche gedenken, meinen Namen bei meinem Volke in Vergessenheit zu bringen
durch ihre Träume, die sie einer dem anderen erzählen, so wie ihre Väter meines
Namens vergaßen über dem Baal?
28 Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum; und wer mein Wort hat,
rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemein? spricht
Jehova.
29 Ist mein Wort nicht also, wie Feuer, spricht Jehova, und wie ein Hammer, der
Felsen zerschmettert?
30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht Jehova, die einer vom anderen
meine Worte stehlen.
31 Siehe, ich will an die Propheten, spricht Jehova, die Zungen nehmen und
sprechen: Er hat geredet.
32 Siehe, ich will an die, spricht Jehova, welche Lügenträume weissagen und sie
erzählen und mein Volk irreführen mit ihrer Prahlerei; da ich sie doch nicht
gesandt und sie nicht entboten habe, und sie diesem Volke gar nichts nützen,
spricht Jehova.
33 Und wenn dieses Volk, oder ein Prophet oder ein Heilige (e-r) dich fragt und
spricht: Was ist die Last Jehovas? so sprich zu ihnen: Was die Last sei? Ich
werde euch abwerfen, spricht Jehova.
34 Und der Prophet und der Heilige (e-r) und das Volk, welche sagen werden:
“Last Jehovas”, diesen Mann und sein Haus werde ich heimsuchen.
35 Also sollt ihr sprechen, ein jeder zu seinem Nächsten und ein jeder zu seinem
Bruder: Was hat Jehova geantwortet und was hat Jehova geredet?
36 Und die Last Jehovas sollt ihr nicht mehr erwähnen, denn die Last wird für
einen jeden sein eigenes Wort sein; denn ihr verdrehet die Worte des lebendigen
Gottes, Jehovas der Heerscharen, unseres Gottes.
37 Also sollst du zu dem Propheten sagen: Was hat Jehova dir geantwortet und was
hat Jehova geredet?
38 Wenn ihr aber saget: “Last Jehovas”, darum, so spricht Jehova: Weil ihr
dieses Wort saget: “Last Jehovas”, und ich doch zu euch gesandt und gesprochen
habe: Ihr sollt nicht sagen: “Last Jehovas”
39 darum, siehe, werde ich euch ganz vergessen, und euch und die Stadt, die ich
euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem Angesicht verstoßen;
40 und ich werde ewigen Hohn auf euch legen und eine ewige Schande, die nicht
vergessen werden wird.
24,1 Jehova ließ mich sehen, und siehe, zwei Körbe Feigen waren vor dem Tempel
Jehovas aufgestellt, nachdem Nebukadrezar, der König von Babel, Jekonja, den
Sohn Jojakims, den König von Juda und die Fürsten von Juda und die Werkleute und
die Schlosser aus Jerusalem weggeführt und sie nach Babel gebracht hatte.
2 In dem einen Korbe waren sehr gute Feigen, gleich den Frühfeigen; und in dem
anderen Korbe waren sehr schlechte Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen
werden konnten.
3 Und Jehova sprach zu mir: Was siehst du, Jeremia? Und ich sprach: Feigen; die
guten Feigen sind sehr gut, und die schlechten sehr schlecht, so daß sie vor
Schlechtigkeit nicht gegessen werden können.
4 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
5 So spricht Jehova, der Gott Israels: Wie diese guten Feigen, also werde ich
die Weggeführten von Juda, die ich aus diesem Orte in das Land der Chaldäer
weggeschickt habe, ansehen zum Guten.
6 Und ich werde mein Auge auf sie richten zum Guten und sie in dieses Land
zurückbringen; und ich werde sie bauen und nicht abbrechen, und sie pflanzen und
nicht ausreißen.
7 Und ich will ihnen ein Herz geben, mich zu erkennen, daß ich Jehova bin; und
sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden mit ihrem
ganzen Herzen zu mir umkehren.
8 Und wie die schlechten Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden
können: Ja, so spricht Jehova, also werde ich Zedekia, den König von Juda,
machen, und seine Fürsten und den Überrest von Jerusalem, die in diesem Lande
Übriggebliebenen und die im Lande Ägypten Wohnenden.
9 Und ich werde sie zur Mißhandlung, zum Unglück hingeben allen Königreichen der
Erde, zum Hohn und zum Sprichwort, zur Spottrede und zum Fluch an allen Orten,
wohin ich sie vertreiben werde.
10 Und ich werde das Schwert, den Hunger und die Pest unter sie senden, bis sie
aufgerieben sind aus dem Lande, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe.
25,1 Das Wort, welches zu Jeremia geschah über das ganze Volk von Juda, im
vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, das ist das
erste Jahr Nebukadrezars, des Königs von Babel,
2 welches Jeremia, der Prophet, zu dem ganzen Volke von Juda und zu allen
Bewohnern von Jerusalem redete, indem er sprach:
3 Vom dreizehnten Jahre Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf
diesen Tag, diese dreiundzwanzig Jahre, ist das Wort Jehovas zu mir geschehen;
und ich habe zu euch geredet, früh mich aufmachend und redend, aber ihr hörtet
nicht.
4 Und Jehova hat alle seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh sich
aufmachend und sendend; aber ihr hörtet nicht und neigtet eure Ohren nicht, um
zu hören.
5 Und er sprach: Kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wege und von der
Bosheit eurer Handlungen, so sollt ihr in dem Lande, das Jehova euch und euren
Vätern gegeben hat, wohnen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
6 Und wandelt nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und euch vor ihnen
niederzubeugen; und reizet mich nicht durch das Werk eurer Hände, daß ich euch
nicht Übles tue.
7 Aber ihr habt nicht auf mich gehört, spricht Jehova, um mich durch das Werk
eurer Hände zu reizen, euch zum Unglück.
8 Darum, so spricht Jehova der Heerscharen: Weil ihr auf meine Worte nicht
gehört habt,
9 siehe, so sende ich hin und hole alle Geschlechter des Nordens, spricht
Jehova, und sende zu Nebukadrezar, dem König von Babel, meinem Knechte, und
bringe sie über dieses Land und über seine Bewohner und über alle diese Nationen
ringsum; und ich will sie vertilgen und sie zum Entsetzen machen und zum Gezisch
und zu ewigen Einöden.
10 Und ich will unter ihnen aufhören lassen die Stimme der Wonne und die Stimme
der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, das Geräusch der
Mühlen und das Licht der Lampe.
11 Und dieses ganze Land wird zur Einöde, zur Wüste werden; und diese Nationen
werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre.
12 Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, werde ich an dem König
von Babel und an jenem Volke, spricht Jehova, ihre Schuld heimsuchen, und an dem
Lande der Chaldäer: Und ich werde es zu ewigen Wüsteneien machen.
13 Und ich werde über jenes Land alle meine Worte bringen, die ich über dasselbe
geredet habe: alles, was in diesem Buche geschrieben steht, was Jeremia
geweissagt hat über alle Nationen.
14 Denn viele Nationen und große Könige werden auch sie dienstbar machen; und
ich werde ihnen nach ihrem Tun und nach dem Werke ihrer Hände vergelten.
15 Denn so hat Jehova, der Gott Israels, zu mir gesprochen: Nimm diesen Becher
Zornwein aus meiner Hand, und gib ihn zu trinken all den Nationen, zu welchen
ich dich sende;
16 damit sie trinken, und taumeln und rasen wegen des Schwertes, das ich unter
sie sende.
17 Und ich nahm den Becher aus der Hand Jehovas und ließ trinken all die
Nationen, zu welchen Jehova mich gesandt hatte:
18 Jerusalem und die Städte von Juda, und ihre Könige, ihre Fürsten, um sie zur
Einöde, zum Entsetzen, zum Gezisch und zum Fluche zu machen, wie es an diesem
Tage ist;
19 den Pharao, den König von Ägypten, und seine Knechte und seine Fürsten und
sein ganzes Volk,
20 und alle gemischten Völker, und alle Könige des Landes Uz; und alle Könige
des Landes der Philister, und Askalon und Gasa und Ekron und den Überrest von
Asdod;
21 Edom und Moab und die Kinder Ammon;
22 und alle Könige von Tyrus und alle Könige von Zidon; und die Könige der
Inseln, welche jenseit des Meeres sind;
23 Dedan und Tema und Bus, und alle mit geschorenen Haarrändern;
24 und alle Könige von Arabien und alle Könige der gemischten Völker, die in der
Wüste wohnen;
25 und alle Könige von Simri und alle Könige von Elam und alle Könige von
Medien;
26 und alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, den einen nach dem
anderen; und alle Königreiche der Erde, die auf der Fläche des Erdbodens sind.
Und der König von Scheschak soll nach ihnen trinken.
27 Und sprich zu ihnen: So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels:
Trinket, und werdet berauscht und speiet, und fallet und stehet nicht wieder auf
wegen des Schwertes, das ich unter euch sende.
28 Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den Becher aus deiner Hand zu
nehmen, um zu trinken, so sollst du zu ihnen sagen: Also spricht Jehova der
Heerscharen: Ihr sollt trinken.
29 Denn siehe, bei der Stadt, welche nach meinem Namen genannt ist, beginne ich
Übles zu tun, und ihr solltet etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht
ungestraft bleiben; denn ich rufe das Schwert über alle Bewohner der Erde,
spricht Jehova der Heerscharen.
30 Und du, weissage ihnen alle diese Worte und sprich zu ihnen: Jehova wird
brüllen aus der Höhe und seine Stimme erschallen lassen aus seiner heiligen
Wohnung; brüllen wird er gegen seine Wohnstätte, einen lauten Ruf erheben, wie
die Keltertreter, gegen alle Bewohner der Erde.
31 Ein Getöse dringt bis an das Ende der Erde, denn Jehova rechtet mit den
Nationen, er hält Gericht mit allem Fleische; die Gesetzlosen gibt er dem
Schwerte hin, spricht Jehova.
32 So spricht Jehova der Heerscharen: Siehe, Unglück geht aus von Nation zu
Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf von dem äußersten Ende der Erde.
33 Und die Erschlagenen Jehovas werden an jenem Tage liegen von einem Ende der
Erde bis zum anderen Ende der Erde; sie werden nicht beklagt und nicht gesammelt
noch begraben werden; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.
34 Heulet, ihr Hirten, und schreiet! Und wälzet euch in der Asche, ihr
Herrlichen der Herde! Denn eure Tage sind erfüllt, um geschlachtet zu werden;
und ich zerstreue euch, daß ihr hinfallen werdet wie ein kostbares Gefäß.
35 Und die Zuflucht ist den Hirten verloren, und das Entrinnen den Herrlichen
der Herde.
36 Horch! Geschrei der Hirten, und Heulen der Herrlichen der Herde; denn Jehova
verwüstet ihre Weide.
37 Und die Auen des Friedens werden zerstört vor der Glut des Zornes Jehovas.
38 Gleich einem jungen Löwen hat er sein Dickicht verlassen; denn ihr Land ist
zur Wüste geworden vor dem verderbenden Schwerte und vor der Glut seines Zornes.
26,1 Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda,
geschah dieses Wort von seiten Jehovas also:
2 So spricht Jehova: Tritt in den Vorhof des Hauses Jehovas und zu allen Städten
Judas, welche kommen, um anzubeten im Hause Jehovas, rede alle die Worte, welche
ich dir geboten habe, zu ihnen zu reden; tue kein Wort davon.
3 Vielleicht werden sie hören und ein jeder von seinem bösen Wege umkehren: So
werde ich mich des Übels gereuen lassen, welches ich ihnen zu tun gedenke wegen
der Bosheit ihrer Handlungen.
4 Und sprich zu ihnen: So spricht Jehova: Wenn ihr nicht auf mich höret, daß ihr
in meinem Gesetz wandelt, welches ich euch vorgelegt habe,
5 daß ihr auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, höret, welche ich zu euch
sende, früh mich aufmachend und sendend (ihr habt aber nicht gehört):
6 so will ich dieses Haus wie Silo machen, und diese Stadt werde ich zum Fluche
machen allen Nationen der Erde.
7 Und die Heilige (e-r) und die Propheten und alles Volk hörten Jeremia diese
Worte reden im Hause Jehovas.
8 Und es geschah, als Jeremia alles zu Ende geredet, was Jehova geboten hatte,
zu dem ganzen Volke zu reden, da ergriffen ihn die Heilige (e-r) und die
Propheten und alles Volk und sprachen: Du mußt gewißlich sterben.
9 Warum hast du im Namen Jehovas geweissagt und gesprochen: Dieses Haus wird wie
Silo werden, und diese Stadt verwüstet, ohne Bewohner? Und alles Volk
versammelte sich gegen Jeremia im Hause Jehovas.
10 Und als die Fürsten von Juda diese Worte hörten, gingen sie hinauf aus dem
Hause des Königs zum Hause Jehovas und setzten sich in den Eingang des neuen
Tores Jehovas.
11 Und die Heilige (e-r) und die Propheten redeten zu den Fürsten und zu allem
Volke und sprachen: Diesem Manne gebührt die Todesstrafe, denn er hat wider
diese Stadt geweissagt, wie ihr mit euren Ohren gehört habt.
12 Und Jeremia redete zu den Fürsten und zu allem Volke und sprach: Jehova hat
mich gesandt, um wider dieses Haus und wider diese Stadt all die Worte zu
weissagen, welche ihr gehört habt.
13 Und nun machet gut eure Wege und eure Handlungen, und höret auf die Stimme
Jehovas, eures Gottes: so wird Jehova sich des Übels gereuen lassen, welches er
über euch geredet hat.
14 Ich aber, siehe, ich bin in eurer Hand; tut mir, wie es gut und wie es recht
ist in euren Augen.
15 Doch wisset bestimmt, daß ihr, wenn ihr mich tötet, unschuldiges Blut bringen
werdet auf euch und auf diese Stadt und auf ihre Bewohner; denn in Wahrheit,
Jehova hat mich zu euch gesandt, um alle diese Worte vor euren Ohren zu reden.
16 Und die Fürsten und alles Volk sprachen zu den Heilige (e-r)n und zu den
Propheten: Diesem Manne gebührt nicht die Todesstrafe; denn er hat im Namen
Jehovas, unseres Gottes, zu uns geredet.
17 Und es erhoben sich Männer von den Ältesten des Landes, und sie sprachen zu
der ganzen Versammlung des Volkes und sagten:
18 Micha, der Moraschtiter, hat in den Tagen Hiskias, des Königs von Juda,
geweissagt und zu dem ganzen Volke von Juda gesprochen und gesagt: So spricht
Jehova der Heerscharen: “Zion wird als Acker gepflügt werden, und Jerusalem wird
zu Trümmerhaufen und der Berg des Hauses zu Waldeshöhen werden”.
19 Haben denn Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda ihn getötet? Hat er
nicht Jehova gefürchtet und Jehova angefleht, so daß Jehova sich des Übels
gereuen ließ, welches er über sie geredet hatte? Und wir wollen eine so große
Übeltat wider unsere Seelen begehen!
20 Und es war auch ein Mann, der im Namen Jehovas weissagte, Urija, der Sohn
Schemajas, aus Kirjath-Jearim; und er weissagte wider diese Stadt und wider
dieses Land nach allen Worten Jeremias.
21 Und als der König Jojakim und alle seine Helden und alle Fürsten seine Worte
hörten, suchte der König ihn zu töten. Und als Urija es hörte, fürchtete er sich
und floh, und er kam nach Ägypten.
22 Da sandte der König Jojakim Männer nach Ägypten, Elnathan, den Sohn Akbors,
und Männer mit ihm nach Ägypten.
23 Und sie brachten Urija aus Ägypten und führten ihn zu dem König Jojakim; und
er erschlug ihn mit dem Schwerte und warf seinen Leichnam auf die Gräber der
Kinder des Volkes.
24 Doch die Hand Achikams, des Sohnes Schaphans, war mit Jeremia, daß man ihn
nicht in die Hand des Volkes gab, um ihn zu töten.
27,1 Im Anfang der Regierung Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda,
geschah dieses Wort zu Jeremia von seiten Jehovas also:
2 So sprach Jehova zu mir: Mache dir Bande und Jochstäbe, und lege sie um deinen
Hals;
3 und sende sie an den König von Edom und an den König von Moab und an den König
der Kinder Ammon, und an den König von Tyrus und an den König von Zidon, durch
die Boten, welche nach Jerusalem zu Zedekia, dem König von Juda, gekommen sind;
4 und befiel ihnen, daß sie ihren Herren sagen: So spricht Jehova der
Heerscharen, der Gott Israels: Also sollt ihr euren Herren sagen:
5 Ich habe die Erde gemacht, die Menschen und das Vieh, die auf der Fläche der
Erde sind, durch meine große Kraft und durch meinen ausgestreckten Arm; und ich
gebe sie, wem es mich gut dünkt.
6 Und nun habe ich alle diese Länder in die Hand Nebukadnezars, des Königs von
Babel, meines Knechtes, gegeben; und auch die Tiere des Feldes habe ich ihm
gegeben, daß sie ihm dienen.
7 Und alle Nationen werden ihm dienen und seinem Sohne und seinem Sohnessohne,
bis die Zeit auch seines Landes gekommen ist, und viele Völker und große Könige
ihn dienstbar machen.
8 Und es wird geschehen, die Nation und das Königreich, welche ihm,
Nebukadnezar, dem König von Babel, nicht dienen und ihren Hals unter das Joch
des Königs von Babel nicht geben wollen, selbige Nation, spricht Jehova, werde
ich heimsuchen mit dem Schwerte und mit dem Hunger und mit der Pest, bis ich sie
durch seine Hand aufgerieben habe.
9 Und ihr, höret nicht auf eure Propheten und auf eure Wahrsager und auf eure
Träume und auf eure Zauberer und auf eure Beschwörer, die zu euch sprechen und
sagen: Ihr werdet dem König von Babel nicht dienen.
10 Denn sie weissagen euch Lüge, um euch aus eurem Lande zu entfernen, und damit
ich euch vertreibe und ihr umkommet.
11 Die Nation aber, welche ihren Hals unter das Joch des Königs von Babel
bringen und ihm dienen wird, die werde ich in ihrem Lande lassen, spricht
Jehova; und sie wird es bebauen und darin wohnen.
12 Und ich redete zu Zedekia, dem König von Juda, nach allen diesen Worten und
sprach: Bringet eure Hälse unter das Joch des Königs von Babel und dienet ihm
und seinem Volke, so werdet ihr leben.
13 Warum wolltet ihr, du und dein Volk, durch das Schwert, durch den Hunger und
durch die Pest sterben, wie Jehova über die Nation geredet hat, welche dem König
von Babel nicht dienen will?
14 Und höret nicht auf die Worte der Propheten, die zu euch sprechen und sagen:
Ihr werdet dem König von Babel nicht dienen; denn sie weissagen euch Lüge.
15 Denn ich habe sie nicht gesandt, spricht Jehova, und sie weissagen falsch in
meinem Namen, damit ich euch vertreibe und ihr umkommet, ihr und die Propheten,
die euch weissagen.
16 Und ich redete zu den Heilige (e-r)n und zu diesem ganzen Volke und sprach:
So spricht Jehova: Höret nicht auf die Worte eurer Propheten, die euch weissagen
und sprechen: Siehe, die Geräte des Hauses Jehovas werden nun bald aus Babel
zurückgebracht werden; denn sie weissagen euch Lüge.
17 Höret nicht auf sie; dienet dem König von Babel, so werdet ihr leben; warum
sollte diese Stadt zur Einöde werden?
18 Wenn sie aber Propheten sind, und wenn das Wort Jehovas bei ihnen ist, so
mögen sie doch bei Jehova der Heerscharen Fürbitte tun, damit die Geräte, welche
im Hause Jehovas und im Hause des Königs von Juda und in Jerusalem
übriggeblieben sind, nicht nach Babel kommen.
19 Denn so spricht Jehova der Heerscharen von den Säulen und von dem Meere und
von den Gestellen und von den übrigen Geräten, die in dieser Stadt
übriggeblieben sind,
20 welche Nebukadnezar, der König von Babel, nicht weggenommen hat, als er
Jekonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Edlen von Juda und
Jerusalem, von Jerusalem nach Babel wegführte-
21 denn so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, von den Geräten,
welche im Hause Jehovas und im Hause des Königs von Juda und in Jerusalem
übriggeblieben sind:
22 Sie sollen nach Babel gebracht werden, und sollen daselbst sein bis auf den
Tag, da ich nach ihnen sehen werde, spricht Jehova, und ich sie heraufführe und
sie an diesen Ort zurückbringe.
28,1 Und es geschah in demselben Jahre, im Anfang der Regierung Zedekias, des
Königs von Juda, im vierten Jahre, im fünften Monat, da sprach zu mir Hananja,
der Sohn Assurs, der Prophet, der von Gibeon war, im Hause Jehovas vor den Augen
der Heilige (e-r) und alles Volkes,
2 und sagte: So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, und sagt: Ich
zerbreche das Joch des Königs von Babel.
3 Binnen zwei Jahren werde ich alle Geräte des Hauses Jehovas an diesen Ort
zurückbringen, welche Nebukadnezar, der König von Babel, von diesem Orte
weggenommen und nach Babel gebracht hat.
4 Und Jekonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, und alle Weggeführten von
Juda, die nach Babel gekommen sind, werde ich an diesen Ort zurückbringen,
spricht Jehova; denn ich werde das Joch des Königs von Babel zerbrechen.
5 Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja vor den Augen der
Heilige (e-r) und vor den Augen alles Volkes, das im Hause Jehovas stand;
6 und der Prophet Jeremia sprach: Amen, Jehova tue also! Jehova bestätige deine
Worte, die du geweissagt hast, daß er die Geräte des Hauses Jehovas und alle
Weggeführten von Babel an diesen Ort zurückbringe!
7 Nur höre doch dieses Wort, welches ich vor deinen Ohren und vor den Ohren
alles Volkes rede:
8 Die Propheten, welche von alters her vor mir und vor dir gewesen sind, sie
haben auch über viele Länder und über große Königreiche geweissagt von Krieg und
von Unglück und von Pest.
9 Der Prophet, der von Frieden weissagt, wird, wenn das Wort des Propheten
eintrifft, als der Prophet erkannt werden, welchen Jehova in Wahrheit gesandt
hat.
10 Und Hananja, der Prophet, nahm die Jochstäbe vom Halse des Propheten Jeremia
und zerbrach sie.
11 Und Hananja redete vor den Augen alles Volkes und sprach: So spricht Jehova:
Ebenso werde ich binnen zwei Jahren das Joch Nebukadnezars, des Königs von
Babel, zerbrechen vom Halse aller Nationen. Und der Prophet Jeremia ging seines
Weges.
12 Und das Wort Jehovas geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja die
Jochstäbe vom Halse des Propheten Jeremia zerbrochen hatte, also:
13 Geh und sprich zu Hananja und sage: So spricht Jehova: Hölzerne Jochstäbe
hast du zerbrochen, aber an ihrer Statt eiserne Jochstäbe gemacht.
14 Denn so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Ein eisernes Joch
habe ich auf den Hals aller dieser Nationen gelegt, damit sie Nebukadnezar, dem
König von Babel, dienen, und sie werden ihm dienen; und auch die Tiere des
Feldes habe ich ihm gegeben.
15 Und der Prophet Jeremia sprach zu dem Propheten Hananja: Höre doch, Hananja!
Jehova hat dich nicht gesandt, sondern du hast dieses Volk auf eine Lüge
vertrauen lassen.
16 Darum, so spricht Jehova: Siehe, ich werfe dich vom Erdboden hinweg; dieses
Jahr wirst du sterben; denn du hast Abfall geredet wider Jehova.
17 Und der Prophet Hananja starb in demselben Jahre im siebten Monat.
29,1 Und dies sind die Worte des Briefes, welchen der Prophet Jeremia von
Jerusalem an die übriggebliebenen Ältesten der Weggeführten und an die Heilige
(e-r) und an die Propheten und an das ganze Volk sandte, welches Nebukadnezar
von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte
2 (nachdem der König Jekonja und die Königin, und die Kämmerer, die Fürsten von
Juda und Jerusalem, und die Werkleute und die Schlosser aus Jerusalem weggezogen
waren),
3 durch Eleasar, den Sohn Schaphans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, welche
Zedekia, der König von Juda, nach Babel zu Nebukadnezar, dem König von Babel,
sandte:
4 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Weggeführten,
die ich von Jerusalem nach Babel weggeführt habe:
5 Bauet Häuser und bewohnet sie, und pflanzet Gärten und esset ihre Frucht.
6 Nehmet Weiber und zeuget Söhne und Töchter, und nehmet Weiber für eure Söhne,
und eure Töchter gebet Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären; und mehret
euch daselbst, und mindert euch nicht.
7 Und suchet den Frieden der Stadt, wohin ich euch weggeführt habe, und betet
für sie zu Jehova; denn in ihrem Frieden werdet ihr Frieden haben.
8 Denn so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Laßt euch von euren
Propheten, die in eurer Mitte sind, und von euren Wahrsagern nicht täuschen; und
höret nicht auf eure Träume, die ihr euch träumen lasset.
9 Denn sie weissagen euch falsch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt,
spricht Jehova.
10 Denn so spricht Jehova: Sobald siebzig Jahre für Babel voll sind, werde ich
mich eurer annehmen und mein gutes Wort an euch erfüllen, euch an diesen Ort
zurückzubringen.
11 Denn ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht Jehova,
Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Ausgang und Hoffnung zu
gewähren.
12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir beten, und ich werde auf
euch hören.
13 Und ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mir fragen mit
eurem ganzen Herzen;
14 und ich werde mich von euch finden lassen, spricht Jehova. Und ich werde eure
Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten,
wohin ich euch vertrieben habe, spricht Jehova; und ich werde euch an den Ort
zurückbringen, von wo ich euch weggeführt habe.
15 Wenn ihr saget: Jehova hat uns in Babel Propheten erweckt,
16 ja, so spricht Jehova von dem König, der auf dem Throne Davids sitzt, und von
dem ganzen Volke, das in dieser Stadt wohnt, euren Brüdern, welche nicht mit
euch in die Gefangenschaft weggezogen sind,
17 so spricht Jehova der Heerscharen: Siehe, ich sende unter sie das Schwert,
den Hunger und die Pest, und will sie machen wie die abscheulichen Feigen, die
vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden können.
18 Und ich will ihnen nachjagen mit dem Schwerte, mit dem Hunger und mit der
Pest; und ich will sie zur Mißhandlung hingeben allen Königreichen der Erde, zum
Fluch und zum Entsetzen und zum Gezisch und zum Hohn unter allen Nationen, wohin
ich sie vertrieben habe:
19 darum, daß sie auf meine Worte nicht gehört haben, spricht Jehova, womit ich
meine Knechte, die Propheten, zu ihnen sandte, früh mich aufmachend und sendend.
Und auch ihr habt nicht gehört, spricht Jehova.
20 Ihr nun, höret das Wort Jehovas, ihr Weggeführten alle, die ich von Jerusalem
nach Babel weggeschickt habe!
21 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, von Ahab, dem Sohne
Kolajas, und von Zedekia, dem Sohne Maasejas, die euch Lügen weissagen in meinem
Namen: Siehe, ich gebe sie in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel,
damit er sie vor euren Augen erschlage.
22 Und von ihnen wird ein Fluch entnommen werden seitens aller Weggeführten
Judas, die in Babel sind, so daß man sagen wird: Jehova mache dich wie Zedekia
und wie Ahab, welche der König von Babel im Feuer braten ließ!
23 Weil sie eine Ruchlosigkeit begangen in Israel und Ehebruch getrieben haben
mit den Weibern ihrer Nächsten, und in meinem Namen Lügenworte geredet haben,
was ich ihnen nicht geboten hatte; und ich, ich weiß es und bin Zeuge, spricht
Jehova.
24 Und zu Schemaja, dem Nechelamiter, sollst du sprechen und sagen:
25 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, und sagt: Weil du in
deinem Namen Briefe gesandt hast an alles Volk, das in Jerusalem ist, und an den
Heilige (e-r) Zephanja, den Sohn Maasejas, und an alle die Heilige (e-r), und
gesagt:
26 “Jehova hat dich zum Heilige (e-r) gesetzt anstatt des Heilige (e-r)s Jojada,
damit Aufseher seien im Hause Jehovas betreffs jedes Rasenden und Weissagenden,
damit du ihn in den Stock und in das Halseisen legest.
27 Und nun, warum hast du Jeremia, den Anathothiter, nicht gescholten, der euch
weissagt?
28 Da er ja zu uns nach Babel gesandt und gesagt hat: Es wird lange dauern;
bauet Häuser und bewohnet sie, und pflanzet Gärten und esset ihre Frucht.” …
29 (Und der Heilige (e-r) Zephanja hatte diesen Brief vor den Ohren des
Propheten Jeremia gelesen.)
30 Und das Wort Jehovas geschah zu Jeremia also:
31 Sende hin zu allen Weggeführten und sprich: Also spricht Jehova von Schemaja,
dem Nechelamiter: Weil Schemaja euch geweissagt, und ich ihn doch nicht gesandt
habe, und er euch auf Lügen hat vertrauen lassen,
32 darum spricht Jehova also: Siehe, ich will Schemaja, den Nechelamiter, und
seinen Samen heimsuchen: Er soll niemand haben, der inmitten dieses Volkes
wohne, und er soll das Gute nicht sehen, welches ich meinem Volke tun werde,
spricht Jehova; denn er hat Abfall geredet wider Jehova.
30,1 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah, also:
2 So spricht Jehova, der Gott Israels, und sagt: Schreibe dir alle Worte, die
ich zu dir geredet habe, in ein Buch.
3 Denn siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich die Gefangenschaft meines
Volkes Israel und Juda wenden werde, spricht Jehova; und ich werde sie in das
Land zurückbringen, welches ich ihren Vätern gegeben habe, damit sie es
besitzen.
4 Und dies sind die Worte, welche Jehova über Israel und über Juda geredet hat.
5 Denn so spricht Jehova: Eine Stimme des Schreckens haben wir gehört; da ist
Furcht und kein Friede.
6 Fraget doch und sehet, ob ein Mann gebiert? Warum sehe ich eines jeden Mannes
Hände auf seinen Lenden, einer Gebärenden gleich, und jedes Angesicht in Blässe
verwandelt?
7 Wehe! Denn groß ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal
für Jakob; doch wird er aus ihr gerettet werden.
8 Denn es wird geschehen an jenem Tage, spricht Jehova der Heerscharen, daß ich
sein Joch von deinem Halse zerbrechen und deine Fesseln zerreißen werde, und
Fremde sollen ihn nicht mehr dienstbar machen;
9 sondern sie werden Jehova, ihrem Gott, dienen und ihrem König David, den ich
ihnen erwecken werde.
10 Und du, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht Jehova, und erschrick
nicht, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine
Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird zurückkehren und
ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken.
11 Denn ich bin mit dir, spricht Jehova, um dich zu retten. Denn ich werde den
Garaus machen allen Nationen, wohin ich dich zerstreut habe; nur dir werde ich
nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs
ungestraft lassen.
12 Denn so spricht Jehova: Deine Wunde ist unheilbar, schmerzlich ist dein
Schlag;
13 niemand führt deine Streitsache, für das Geschwür gibt es kein Heilmittel, da
ist kein Pflaster für dich!
14 Alle deine Buhlen haben dich vergessen, sie fragen nicht nach dir. Denn ich
habe dich geschlagen mit dem Schlage eines Feindes, mit grausamer Züchtigung, um
der Größe deiner Ungerechtigkeit willen, weil deine Sünden zahlreich sind.
15 Was schreist du über deine Wunde, daß dein Schmerz unheilbar ist? Um der
Größe deiner Ungerechtigkeit willen, weil deine Sünden zahlreich sind, habe ich
dir solches getan.
16 Darum sollen alle, die dich fressen, gefressen werden, und alle deine
Bedränger sollen insgesamt in die Gefangenschaft gehen; und deine Berauber
sollen zum Raube werden, und alle deine Plünderer werde ich zur Plünderung
hingeben.
17 Denn ich will dir einen Verband anlegen und dich von deinen Schlägen heilen,
spricht Jehova, weil man dich eine Verstoßene nennt: “Das ist Zion, nach der
niemand fragt!”
18 So spricht Jehova: Siehe, ich will die Gefangenschaft der Zelte Jakobs
wenden, und seiner Wohnungen will ich mich erbarmen. Und die Stadt wird auf
ihrem Hügel wieder erbaut, und der Palast nach seiner Weise bewohnt werden;
19 und Lobgesang und die Stimme der Spielenden wird von ihnen ausgehen. Und ich
will sie mehren, und sie werden sich nicht mindern; und ich will sie herrlich
machen, und sie werden nicht gering werden.
20 Und seine Söhne werden sein wie ehedem, und seine Gemeinde wird vor mir
feststehen; und alle seine Bedrücker werde ich heimsuchen.
21 Und sein Herrlicher wird aus ihm sein, und sein Herrscher aus seiner Mitte
hervorgehen; und ich will ihn herzutreten lassen, daß er mir nahe; denn wer ist
es wohl, der sein Herz verpfändete, um zu mir zu nahen? spricht Jehova.
22 Und ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott sein.
23 Siehe, ein Sturmwind Jehovas, ein Grimm ist ausgegangen, ein sausender
Sturmwind; er wird sich herniederwälzen auf den Kopf der Gesetzlosen.
24 Nicht wenden wird sich die Glut des Zornes Jehovas, bis er getan und bis er
ausgeführt hat die Gedanken seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr dessen
innewerden.
31,1 In jener Zeit, spricht Jehova, werde ich der Gott aller Geschlechter
Israels sein, und sie werden mein Volk sein.
2 So spricht Jehova: Das Volk der dem Schwerte Entronnenen hat Gnade gefunden in
der Wüste. Ich will gehen, um Israel zur Ruhe zu bringen.
3 Jehova ist mir von fern erschienen: Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich
geliebt; darum habe ich dir fortdauern lassen meine Güte.
4 Ich will dich wieder bauen, und du wirst gebaut werden, Jungfrau Israel! Du
wirst dich wieder mit deinen Tamburinen schmücken und ausziehen im Reigen der
Tanzenden.
5 Du wirst wieder Weinberge pflanzen auf den Bergen Samarias; die Pflanzer
werden pflanzen und genießen.
6 Denn ein Tag wird sein, da die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen werden:
Machet euch auf und lasset uns nach Zion hinaufziehen zu Jehova, unserem Gott!
7 Denn so spricht Jehova: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzet an der
Spitze der Nationen! Lobsinget laut und sprechet: Rette dein Volk, Jehova, den
Überrest Israels!
8 Siehe, ich bringe sie aus dem Lande des Nordens und sammle sie von dem
äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende
allzumal; in großer Versammlung kehren sie hierher zurück.
9 Mit Weinen kommen sie, und unter Flehen leite ich sie; ich führe sie zu
Wasserbächen auf einem ebenen Wege, auf dem sie nicht straucheln werden. Denn
ich bin Israel zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener.
10 Höret das Wort Jehovas, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und
sprechet: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und es hüten wie ein
Hirt seine Herde.
11 Denn Jehova hat Jakob losgekauft und hat ihn erlöst aus der Hand dessen, der
stärker war als er.
12 Und sie werden kommen und jubeln auf der Höhe Zions, und herbeiströmen zu den
Gütern Jehovas: zum Korn und zum Most und zum Öl und zu den jungen Schafen und
Rindern; und ihre Seele wird sein wie ein bewässerter Garten, und sie werden
hinfort nicht mehr verschmachten.
13 Dann wird die Jungfrau sich freuen im Reigen, und Jünglinge und Greise
allzumal; und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und sie trösten, und
will sie erfreuen, indem ich sie von ihrem Kummer befreie.
14 Und ich will die Seele der Heilige (e-r) laben mit Fett, und mein Volk wird
sich an meinen Gütern sättigen, spricht Jehova.
15 So spricht Jehova: Eine Stimme wird in Rama gehört, Wehklage, bitteres
Weinen. Rahel beweint ihre Kinder; sie will sich nicht trösten lassen über ihre
Kinder, weil sie nicht mehr sind.
16 So spricht Jehova: Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von
Tränen; denn es gibt Lohn für deine Arbeit, spricht Jehova, und sie werden aus
dem Lande des Feindes zurückkehren;
17 und Hoffnung ist da für dein Ende, spricht Jehova, und deine Kinder werden in
ihr Gebiet zurückkehren.
18 Wohl habe ich Ephraim klagen hören: Du hast mich gezüchtigt, und ich bin
gezüchtigt worden wie ein nicht ans Joch gewöhntes Kalb; bekehre mich, daß ich
mich bekehre, denn du bist Jehova, mein Gott.
19 Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis
gebracht worden bin, schlage ich mich auf die Lenden. Ich schäme mich und bin
auch zu Schanden geworden, denn ich trage die Schmach meiner Jugend.
20 Ist mir Ephraim ein teurer Sohn oder ein Kind der Wonne? Denn sooft ich auch
wider ihn geredet habe, gedenke ich seiner doch immer wieder. Darum ist mein
Innerstes um ihn erregt; ich will mich gewißlich seiner erbarmen, spricht
Jehova.
21 Richte dir Wegweiser auf, setze dir Stangen, richte dein Herz auf die Straße,
auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre um, Jungfrau Israel, kehre um zu diesen
deinen Städten!
22 Wie lange willst du dich hin und her wenden, du abtrünnige Tochter? Denn
Jehova hat ein Neues geschaffen auf der Erde: Das Weib wird den Mann umgeben.
23 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Dieses Wort wird man
noch sprechen im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihre Gefangenschaft
wenden werde: Jehova segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!
24 Und Juda und alle seine Städte werden allzumal darin wohnen, Ackersleute und
die mit der Herde umherziehen.
25 Denn ich habe die lechzende Seele reichlich getränkt und jede schmachtende
Seele gesättigt.
26 Darüber erwachte ich und sah, und mein Schlaf war mir süß.
27 Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich das Haus Israel und das Haus Juda
besäen werde mit Samen von Menschen und Samen von Vieh.
28 Und es wird geschehen, wie ich über sie gewacht habe, um auszureißen und
abzubrechen und niederzureißen und zu zerstören und zu verderben, also werde ich
über sie wachen, um zu bauen und zu pflanzen, spricht Jehova.
29 In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: Die Väter haben Herlinge gegessen,
und die Zähne der Söhne sind stumpf geworden;
30 sondern ein jeder wird für seine Missetat sterben: Jeder Mensch, der Herlinge
ißt, dessen Zähne sollen stumpf werden.
31 Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich mit dem Hause Israel und mit dem
Hause Juda einen neuen Bund machen werde:
32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tage, da ich
sie bei der Hand faßte, um sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen, welchen
meinen Bund sie gebrochen haben; und doch hatte ich mich mit ihnen vermählt,
spricht Jehova.
33 Sondern dies ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel machen werde nach
jenen Tagen, spricht Jehova: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und
werde es auf ihr Herz schreiben; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein
Volk sein.
34 Und sie werden nicht mehr ein jeder seinen Nächsten und ein jeder seinen
Bruder lehren und sprechen: Erkennet Jehova! Denn sie alle werden mich erkennen
von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht Jehova. Denn ich werde ihre
Missetat vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken.
35 So spricht Jehova, der die Sonne gesetzt hat zum Lichte bei Tage, die
Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Lichte bei Nacht, der das Meer erregt,
und seine Wogen brausen, Jehova der Heerscharen ist sein Name:
36 Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht weichen werden, spricht Jehova, so
soll auch der Same Israels aufhören, eine Nation zu sein vor meinem Angesicht
alle Tage.
37 So spricht Jehova: Wenn die Himmel oben gemessen, und die Grundfesten der
Erde unten erforscht werden können, so will ich auch den ganzen Samen Israels
verwerfen wegen alles dessen, was sie getan haben, spricht Jehova.
38 Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da diese Stadt dem Jehova gebaut werden
wird vom Turme Hananel bis zum Ecktore.
39 Und die Meßschnur wird weiter fortlaufen geradeaus über den Hügel Gareb, und
sich nach Goah wenden.
40 Und das ganze Tal der Leichen und der Asche, und alles Gefilde bis zum Bache
Kidron, bis zur Ecke des Roßtores gegen Osten, wird Jehova heilig sein; es soll
nicht ausgerottet noch zerstört werden in Ewigkeit.
32,1 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah im zehnten Jahre
Zedekias, des Königs von Juda; dieses Jahr war das achtzehnte Jahr
Nebukadnezars.
2 Und das Heer des Königs von Babel belagerte damals Jerusalem. Und der Prophet
Jeremia war im Gefängnishofe eingesperrt, der im Hause des Königs von Juda ist;
3 denn Zedekia, der König von Juda, hatte ihn eingesperrt und gesagt: “Warum
weissagst du und sprichst: So spricht Jehova: Siehe, ich gebe diese Stadt in die
Hand des Königs von Babel, daß er sie einnehme;
4 und Zedekia, der König von Juda, wird der Hand der Chaldäer nicht entrinnen,
sondern gewißlich in die Hand des Königs von Babel gegeben werden; und sein Mund
wird mit dessen Munde reden, und seine Augen werden dessen Augen sehen;
5 und er wird Zedekia nach Babel führen, und daselbst wird er sein, bis ich mich
seiner annehme, spricht Jehova. Wenn ihr mit den Chaldäern streitet, so wird es
euch nicht gelingen?”
6 Und Jeremia sprach: Das Wort Jehovas ist zu mir geschehen also:
7 Siehe, Hanamel, der Sohn Schallums, deines Oheims, wird zu dir kommen und
sagen: Kaufe dir mein Feld, das zu Anathoth ist; denn du hast das Lösungsrecht,
um es zu kaufen.
8 Und Hanamel, der Sohn meines Oheims, kam zu mir, nach dem Worte Jehovas, in
den Gefängnishof und sprach zu mir: Kaufe doch mein Feld, das zu Anathoth im
Lande Benjamin ist, denn du hast das Erbrecht, und du hast die Lösung; kaufe es
dir. Und ich erkannte, daß es das Wort Jehovas war.
9 Und ich kaufte von Hanamel, dem Sohne meines Oheims, das Feld, das zu Anathoth
ist, und wog ihm das Geld dar: siebzehn Sekel Silber.
10 Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn und nahm Zeugen, und ich
wog das Geld auf der Waage dar.
11 Und ich nahm den Kaufbrief, den versiegelten: die Festsetzung und die
Bestimmungen, und auch den offenen;
12 und ich gab den Kaufbrief Baruk, dem Sohne Nerijas, des Sohnes Machsejas, vor
den Augen Hanamels, meines Vetters, und vor den Augen der Zeugen, welche den
Kaufbrief unterschrieben hatten, vor den Augen aller Juden, die im Gefängnishofe
saßen.
13 Und ich befahl Baruk vor ihren Augen und sprach:
14 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Briefe,
diesen Kaufbrief, sowohl den versiegelten als auch diesen offenen Brief, und
lege sie in ein irdenes Gefäß, auf daß sie viele Tage erhalten bleiben.
15 Denn so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Es werden wiederum
Häuser und Felder und Weinberge in diesem Lande gekauft werden.
16 Und nachdem ich Baruk, dem Sohne Nerijas, den Kaufbrief gegeben hatte, betete
ich zu Jehova und sprach:
17 Ach, Herr, Jehova! Siehe, du hast die Himmel und die Erde gemacht durch deine
große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm: Kein Ding ist dir unmöglich;
18 der du Güte übst an Tausenden, und die Ungerechtigkeit der Väter vergiltst in
den Busen ihrer Kinder nach ihnen; du großer, mächtiger Gott, dessen Name Jehova
der Heerscharen ist,
19 groß an Rat und mächtig an Tat; du, dessen Augen über alle Wege der
Menschenkinder offen sind, um einem jeden zu geben nach seinen Wegen und nach
der Frucht seiner Handlungen;
20 der du Zeichen und Wunder getan im Lande Ägypten und bis auf diesen Tag,
sowohl an Israel als auch an anderen Menschen, und dir einen Namen gemacht hast,
wie es an diesem Tage ist.
21 Und du hast dein Volk Israel aus dem Lande Ägypten herausgeführt mit Zeichen
und mit Wundern und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit großem
Schrecken;
22 und hast ihnen dieses Land gegeben, welches du ihren Vätern geschworen
hattest ihnen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fließt.
23 Und sie sind hineingekommen und haben es in Besitz genommen; aber sie hörten
nicht auf deine Stimme und wandelten nicht in deinem Gesetz: Sie haben nichts
getan von allem, was du ihnen zu tun geboten hattest. Da hast du ihnen all
dieses Unglück widerfahren lassen.
24 Siehe, die Wälle reichen bis an die Stadt, um sie einzunehmen; und durch das
Schwert und den Hunger und durch die Pest ist die Stadt in die Hand der Chaldäer
gegeben, welche wider sie streiten. Und was du geredet hast, ist geschehen; und
siehe, du siehst es.
25 Und doch hast du zu mir gesprochen, Herr, Jehova: Kaufe dir das Feld für Geld
und nimm Zeugen; und die Stadt ist ja in die Hand der Chaldäer gegeben!
26 Und das Wort Jehovas geschah zu Jeremia also:
27 Siehe, ich bin Jehova, der Gott alles Fleisches; sollte mir irgend ein Ding
unmöglich sein?
28 Darum, so spricht Jehova: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der
Chaldäer und in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, daß er sie
einnehme.
29 Und die Chaldäer, die wider diese Stadt streiten, werden hineinkommen und
werden diese Stadt mit Feuer anzünden und sie verbrennen, samt den Häusern, auf
deren Dächern sie dem Baal geräuchert und anderen Göttern Trankopfer gespendet
haben, um mich zu reizen.
30 Denn die Kinder Israel und die Kinder Juda taten von ihrer Jugend an nur, was
böse ist in meinen Augen; denn die Kinder Israel haben mich nur gereizt durch
das Werk ihrer Hände, spricht Jehova.
31 Denn zu meinem Zorne und zu meinem Grimme ist mir diese Stadt gewesen von dem
Tage an, da man sie gebaut hat, bis auf diesen Tag, auf daß ich sie von meinem
Angesicht hinwegtäte:
32 Wegen all der Bosheit der Kinder Israel und der Kinder Juda, die sie verübt
haben, um mich zu reizen, sie, ihre Könige, ihre Fürsten, ihre Heilige (e-r) und
ihre Propheten, und die Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem.
33 Und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Und ob ich
sie auch lehrte, früh mich aufmachend und lehrend, so hörten sie doch nicht, um
Zucht anzunehmen.
34 Und sie haben ihre Scheusale in das Haus gesetzt, welches nach meinem Namen
genannt ist, um es zu verunreinigen.
35 Und sie haben die Höhen des Baal gebaut, welche im Tale des Sohnes Hinnoms
sind, um ihre Söhne und ihre Töchter dem Moloch durch das Feuer gehen zu lassen,
was ich nicht geboten habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist um diesen
Greuel zu verüben, damit sie Juda sündigen machten.
36 Und darum spricht Jehova, der Gott Israels, nun also betreffs dieser Stadt,
von welcher ihr saget: Sie ist in die Hand des Königs von Babel gegeben durch
das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest:
37 Siehe, ich werde sie aus all den Ländern sammeln, wohin ich sie vertrieben
haben werde in meinem Zorn und in meinem Grimm, und in großer Entrüstung; und
ich werde sie an diesen Ort zurückbringen und sie in Sicherheit wohnen lassen.
38 Und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein.
39 Und ich werde ihnen ein Herz und einen Weg geben, damit sie mich fürchten
alle Tage, ihnen und ihren Kindern nach ihnen zum Guten.
40 Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen machen, daß ich nicht von ihnen
lassen werde, ihnen wohlzutun; und ich werde meine Furcht in ihr Herz legen,
damit sie nicht von mir abweichen.
41 Und ich werde mich über sie freuen, ihnen wohlzutun, und werde sie in diesem
Lande pflanzen in Wahrheit mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele.
42 Denn so spricht Jehova: Gleichwie ich über dieses Volk all dieses große
Unglück gebracht habe, also will ich über sie all das Gute bringen, das ich über
sie rede.
43 Und es sollen Felder gekauft werden in diesem Lande, von welchem ihr saget:
Es ist öde, ohne Menschen und ohne Vieh, es ist in die Hand der Chaldäer
gegeben.
44 Man wird Felder um Geld kaufen und Kaufbriefe schreiben und sie versiegeln
und Zeugen nehmen im Lande Benjamin und in den Umgebungen von Jerusalem und in
den Städten Judas, sowohl in den Städten des Gebirges als auch in den Städten
der Niederung und in den Städten des Südens. Denn ich werde ihre Gefangenschaft
wenden, spricht Jehova.
33,1 Und das Wort Jehovas geschah zum zweiten Male zu Jeremia, als er noch im
Gefängnishofe verhaftet war, also:
2 So spricht Jehova, der es tut, Jehova, der es bildet, um es zu verwirklichen,
Jehova ist sein Name:
3 Rufe zu mir, und ich will dir antworten und will dir große und unerreichbare
Dinge kundtun, die du nicht weißt.
4 Denn so spricht Jehova, der Gott Israels, über die Häuser dieser Stadt und
über die Häuser der Könige von Juda, welche abgebrochen werden wegen der Wälle
und wegen des Schwertes;
5 indem man kommt, um gegen die Chaldäer zu streiten und die Häuser mit den
Leichnamen der Menschen zu füllen, welche ich in meinem Zorn und in meinem Grimm
geschlagen, und um all deren Bosheit willen ich mein Angesicht vor dieser Stadt
verborgen habe:
6 Siehe, ich will ihr einen Verband anlegen und Heilung bringen und sie heilen,
und ich will ihnen eine Fülle von Frieden und Wahrheit offenbaren.
7 Und ich werde die Gefangenschaft Judas und die Gefangenschaft Israels wenden,
und werde sie bauen wie im Anfang.
8 Und ich werde sie reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, womit sie gegen mich
gesündigt haben; und ich werde alle ihre Missetaten vergeben, womit sie gegen
mich gesündigt haben und womit sie von mir abgefallen sind.
9 Und sie soll mir zum Freudennamen, zum Ruhm und zum Schmuck sein bei allen
Nationen der Erde, welche all das Gute hören werden, das ich ihnen tue. Und sie
werden zittern und beben über all das Gute und über all den Frieden, den ich ihr
angedeihen lasse.
10 So spricht Jehova: An diesem Orte, von dem ihr saget: “Er ist verödet, ohne
Menschen und ohne Vieh”, in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems,
die verwüstet sind, ohne Menschen und ohne Bewohner und ohne Vieh, wird wiederum
gehört werden die Stimme der Wonne
11 und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der
Braut, die Stimme derer, welche sagen: Lobet Jehova der Heerscharen, denn Jehova
ist gütig, denn seine Güte währt ewiglich! Die Stimme derer, welche Lob in das
Haus Jehovas bringen. Denn ich werde die Gefangenschaft des Landes wenden wie im
Anfang, spricht Jehova.
12 So spricht Jehova der Heerscharen: An diesem Orte, der verödet ist, ohne
Menschen und ohne Vieh, und in allen seinen Städten wird wiederum eine Wohnung
sein für die Hirten, welche Herden lagern lassen.
13 In den Städten des Gebirges, in den Städten der Niederung und in den Städten
des Südens, und im Lande Benjamin und in den Umgebungen von Jerusalem und in den
Städten Judas werden wiederum die Herden unter den Händen des Zählers
vorüberziehen, spricht Jehova.
14 Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich das gute Wort erfüllen werde,
welches ich über das Haus Israel und über das Haus Juda geredet habe.
15 In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich dem David einen Sproß der
Gerechtigkeit hervorsprossen lassen, und er wird Recht und Gerechtigkeit üben im
Lande.
16 In jenen Tagen wird Juda gerettet werden und Jerusalem in Sicherheit wohnen;
und dies wird der Name sein, mit welchem man es benennen wird: Jehova, unsere
Gerechtigkeit.
17 Denn so spricht Jehova: Nie soll es dem David an einem Manne fehlen, der auf
dem Throne des Hauses Israel sitze.
18 Und den Heilige (e-r)n, den Leviten, soll es nie an einem Manne vor mir
fehlen, der Brandopfer opfere und Speisopfer anzünde und Schlachtopfer zurichte
alle Tage.
19 Und das Wort Jehovas geschah zu Jeremia also:
20 So spricht Jehova: Wenn ihr meinen Bund betreffs des Tages und meinen Bund
betreffs der Nacht brechen könnt, so daß Tag und Nacht nicht mehr seien zu ihrer
Zeit,
21 so wird auch mein Bund mit meinem Knechte David gebrochen werden, daß er
keinen Sohn habe, der auf seinem Throne König sei, und auch mit den Leviten, den
Heilige (e-r)n, meinen Dienern.
22 Wie das Heer des Himmels nicht gezählt und der Sand des Meeres nicht gemessen
werden kann, also werde ich den Samen Davids, meines Knechtes, und die Leviten
mehren, die mir dienen.
23 Und das Wort Jehovas geschah zu Jeremia also:
24 Hast du nicht gesehen, was dieses Volk redet, indem es spricht: “Die zwei
Geschlechter, welche Jehova erwählt hatte, die hat er verworfen”? Und so
verachten sie mein Volk, so daß es vor ihnen keine Nation mehr ist.
25 So spricht Jehova: Wenn nicht mein Bund betreffs des Tages und der Nacht
besteht, wenn ich nicht die Ordnungen des Himmels und der Erde festgesetzt habe,
26 so werde ich auch den Samen Jakobs und Davids, meines Knechtes, verwerfen,
daß ich nicht mehr von seinem Samen Herrscher nehme über den Samen Abrahams,
Isaaks und Jakobs. Denn ich werde ihre Gefangenschaft wenden und mich ihrer
erbarmen.
34,1 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah, als Nebukadnezar,
der König von Babel, und sein ganzes Heer und alle Königreiche der Erde, die
unter der Herrschaft seiner Hand waren, und alle Völker wider Jerusalem und
wider alle seine Städte stritten:
2 So spricht Jehova, der Gott Israels: Geh und sprich zu Zedekia, dem König von
Juda, und sage ihm: So spricht Jehova: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand
des Königs von Babel, daß er sie mit Feuer verbrenne.
3 Und du, du wirst seiner Hand nicht entrinnen, sondern gewißlich ergriffen und
in seine Hand gegeben werden; und deine Augen werden die Augen des Königs von
Babel sehen, und sein Mund wird mit deinem Munde reden, und du wirst nach Babel
kommen.
4 Doch höre das Wort Jehovas, Zedekia, König von Juda! So spricht Jehova über
dich: Du wirst nicht durch das Schwert sterben;
5 in Frieden wirst du sterben, und gleich den Bränden deiner Väter, der früheren
Könige, die vor dir gewesen sind, also wird man dir einen Brand machen, und man
wird über dich klagen: “Wehe, Herr!” Denn ich habe das Wort geredet, spricht
Jehova.
6 Und Jeremia, der Prophet, redete zu Zedekia, dem König von Juda, alle diese
Worte in Jerusalem,
7 während das Heer des Königs von Babel wider Jerusalem und wider alle
übriggebliebenen Städte Judas stritt, wider Lachis und wider Aseka; denn diese
waren als feste Städte unter den Städten Judas übriggeblieben.
8 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah, nachdem der König
Zedekia einen Bund mit dem ganzen Volke, das zu Jerusalem war, gemacht hatte, um
ihnen Freiheit auszurufen,
9 damit ein jeder seinen Knecht und ein jeder seine Magd, den Hebräer und die
Hebräerin, frei entließe, so daß niemand mehr einen Juden, seinen Bruder, zum
Dienst anhielte.
10 Und es gehorchten alle Fürsten und das ganze Volk, welches den Bund
eingegangen war, daß ein jeder seinen Knecht und ein jeder seine Magd frei
entließe, ohne sie ferner zum Dienst anzuhalten; sie gehorchten und entließen
sie.
11 Aber nachher wandten sie sich um und ließen die Knechte und Mägde
wiederkommen, welche sie frei entlassen hatten, und unterjochten sie zu Knechten
und zu Mägden.
12 Und das Wort Jehovas geschah von seiten Jehovas zu Jeremia also:
13 So spricht Jehova, der Gott Israels: Ich habe einen Bund mit euren Vätern
gemacht an dem Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der
Knechtschaft, herausführte, und habe gesprochen:
14 Am Ende von sieben Jahren sollt ihr ein jeder seinen Bruder entlassen, den
Hebräer, der sich dir verkauft hat; er soll dir sechs Jahre dienen, und dann
sollst du ihn frei von dir entlassen. Aber eure Väter hörten nicht auf mich und
neigten ihr Ohr nicht.
15 Und ihr seid heute zwar umgekehrt und habt getan, was recht ist in meinen
Augen, daß ein jeder seinem Nächsten Freiheit ausrief; und ihr habt einen Bund
vor mir gemacht in dem Hause, welches nach meinem Namen genannt ist;
16 aber ihr habt euch wieder umgewandt und meinen Namen entweiht, und habt ein
jeder seinen Knecht und ein jeder seine Magd wiederkommen lassen, die ihr nach
ihrem Belieben frei entlassen hattet; und ihr habt sie unterjocht, daß sie euch
zu Knechten und zu Mägden seien.
17 Darum spricht Jehova also: Ihr habt nicht auf mich gehört, Freiheit
auszurufen, ein jeder seinem Bruder und ein jeder seinem Nächsten; siehe, so
rufe ich euch Freiheit aus, spricht Jehova, für das Schwert, für die Pest und
für den Hunger, und gebe euch zur Mißhandlung hin allen Königreichen der Erde.
18 Und ich will die Männer, welche meinen Bund übertreten haben, welche die
Worte des Bundes nicht gehalten, den sie vor mir gemacht haben, wie das Kalb
machen, das sie entzweigeschnitten und zwischen dessen Stücken sie
hindurchgegangen sind:
19 Die Fürsten von Juda und die Fürsten von Jerusalem, die Kämmerer und die
Heilige (e-r) und alles Volk des Landes, welche zwischen den Stücken des Kalbes
hindurchgegangen sind,
20 die will ich in die Hand ihrer Feinde geben und in die Hand derer, welche
nach ihrem Leben trachten; und ihre Leichname sollen dem Gevögel des Himmels und
den Tieren der Erde zur Speise dienen.
21 Und Zedekia, den König von Juda, und seine Fürsten werde ich in die Hand
ihrer Feinde geben und in die Hand derer, welche nach ihrem Leben trachten, und
in die Hand des Heeres des Königs von Babel, das von euch abgezogen ist.
22 Siehe, ich gebiete, spricht Jehova, und bringe sie zu dieser Stadt zurück,
damit sie wider dieselbe streiten und sie einnehmen und sie mit Feuer
verbrennen; und ich werde die Städte Judas zur Wüste machen, ohne Bewohner.
35,1 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah in den Tagen
Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, also:
2 Geh zum Hause der Rekabiter und rede mit ihnen, und bringe sie in das Haus
Jehovas in eine der Zellen, und gib ihnen Wein zu trinken.
3 Und ich nahm Jaasanja, den Sohn Jeremias, des Sohnes Chabazinjas, und seine
Brüder und alle seine Söhne und das ganze Haus der Rekabiter,
4 und ich brachte sie in das Haus Jehovas, in die Zelle der Söhne Chanans, des
Sohnes Jigdaljas, des Mannes Gottes, neben der Zelle der Fürsten, welche
oberhalb der Zelle Maasejas war, des Sohnes Schallums, des Hüters der Schwelle.
5 Und ich setzte den Söhnen des Hauses der Rekabiter Kelche, mit Wein gefüllt,
und Becher vor und sprach zu ihnen: Trinket Wein!
6 Aber sie sprachen: Wir trinken keinen Wein; denn Jonadab, der Sohn Rekabs,
unser Vater, hat uns geboten und gesagt: Ihr sollt keinen Wein trinken, weder
ihr noch eure Kinder, ewiglich;
7 und ihr sollt kein Haus bauen und keinen Samen säen und keinen Weinberg
pflanzen, noch sie besitzen; sondern in Zelten sollt ihr wohnen alle eure Tage,
auf daß ihr viele Tage lebet auf dem Erdboden, wo ihr euch aufhaltet.
8 Und wir haben der Stimme Jonadabs, des Sohnes Rekabs, unseres Vaters, gehorcht
nach allem, was er uns geboten hat: keinen Wein zu trinken alle unsere Tage,
weder wir, noch unsere Weiber, noch unsere Söhne, noch unsere Töchter,
9 und keine Häuser zu unserer Wohnung zu bauen; und wir besitzen weder Weinberg,
noch Feld, noch Saat;
10 und wir haben in Zelten gewohnt, und haben gehorcht und getan nach allem, was
unser Vater Jonadab uns geboten hat.
11 Und es geschah, als Nebukadrezar, der König von Babel, nach diesem Lande
heraufzog, da sprachen wir: Kommt und laßt uns nach Jerusalem ziehen vor dem
Heere der Chaldäer und vor dem Heere der Syrer; und so wohnen wir in Jerusalem.
12 Und das Wort Jehovas geschah zu Jeremia also:
13 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Geh und sprich zu den
Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem: Werdet ihr keine Zucht
annehmen, um auf meine Worte zu hören? spricht Jehova.
14 Die Worte Jonadabs, des Sohnes Rekabs, die er seinen Kindern geboten hat,
keinen Wein zu trinken, sind gehalten worden, und bis auf diesen Tag trinken sie
keinen Wein; denn sie haben dem Gebot ihres Vaters gehorcht. Und ich habe zu
euch geredet, früh mich aufmachend und redend; aber ihr habt nicht auf mich
gehört.
15 Und ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh mich
aufmachend und sendend, und habe gesprochen: Kehret doch um, ein jeder von
seinem bösen Wege, und machet eure Handlungen gut, und wandelt nicht anderen
Göttern nach, um ihnen zu dienen, so sollt ihr in dem Lande wohnen, das ich euch
und euren Vätern gegeben habe; aber ihr habt eurer Ohr nicht geneigt und nicht
auf mich gehört.
16 Ja, die Kinder Jonadabs, des Sohnes Rekabs, haben das Gebot ihres Vaters
gehalten, welches er ihnen geboten hat; aber dieses Volk hat nicht auf mich
gehört.
17 Darum spricht Jehova, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, also:
Siehe, ich bringe über Juda und über alle Bewohner von Jerusalem all das
Unglück, welches ich über sie geredet habe, weil ich zu ihnen geredet und sie
nicht gehört, und ich ihnen zugerufen und sie nicht geantwortet haben.
18 Und Jeremia sprach zu dem Hause der Rekabiter: So spricht Jehova der
Heerscharen, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot Jonadabs, eures Vaters,
gehorcht und alle seine Gebote bewahrt, und getan habt nach allem, was er euch
geboten hat,
19 darum spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, also: Es soll
Jonadab, dem Sohne Rekabs, nicht an einem Manne fehlen, der vor mir stehe, alle
Tage.
36,1 Und es geschah im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von
Juda, da geschah dieses Wort von seiten Jehovas zu Jeremia also:
2 Nimm dir eine Buchrolle und schreibe darauf alle die Worte, welche ich zu dir
geredet habe über Israel und über Juda und über alle Nationen, von dem Tage an,
da ich zu dir geredet habe, von den Tagen Josias an bis auf diesen Tag.
3 Vielleicht wird das Haus Juda auf all das Böse hören, welches ich ihnen zu tun
gedenke, damit sie umkehren, ein jeder von seinem bösen Wege, und ich ihre
Missetat und ihre Sünde vergebe.
4 Und Jeremia rief Baruk, den Sohn Nerijas; und Baruk schrieb aus dem Munde
Jeremias auf eine Buchrolle alle die Worte Jehovas, welche er zu ihm geredet
hatte.
5 Und Jeremia gebot Baruk und sprach: Ich bin verhindert, ich kann nicht in das
Haus Jehovas gehen;
6 so geh du hin und lies aus der Rolle, was du aus meinem Munde aufgeschrieben
hast, die Worte Jehovas, vor den Ohren des Volkes im Hause Jehovas am Tage des
Fastens; und du sollst sie auch vor den Ohren aller Juden lesen, die aus ihren
Städten kommen.
7 Vielleicht wird ihr Flehen vor Jehova kommen, so daß sie umkehren, ein jeder
von seinem bösen Wege; denn groß ist der Zorn und der Grimm, den Jehova über
dieses Volk ausgesprochen hat.
8 Und Baruk, der Sohn Nerijas, tat nach allem, was der Prophet Jeremia ihm
geboten hatte, indem er aus dem Buche die Worte Jehovas im Hause Jehovas vorlas.
9 Und es geschah im fünften Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von
Juda, im neunten Monat, da rief man allem Volke in Jerusalem und allem Volke,
das aus den Städten Judas nach Jerusalem kam, ein Fasten aus vor Jehova.
10 Und Baruk las aus dem Buche die Worte Jeremias im Hause Jehovas, in der Zelle
Gemarjas, des Sohnes Schaphans, des Schreibers, im oberen Vorhof, im Eingang des
neuen Tores des Hauses Jehovas, vor den Ohren des ganzen Volkes.
11 Und Mikaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schaphans, hörte alle Worte Jehovas
aus dem Buche,
12 und er ging zum Hause des Königs hinab in das Gemach des Schreibers; und
siehe, daselbst saßen alle Fürsten: Elischama, der Schreiber, und Delaja, der
Sohn Schemajas, und Elnathan, der Sohn Akbors, und Gemarja, der Sohn Schaphans,
und Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle Fürsten.
13 Und Mikaja berichtete ihnen alle die Worte, die er gehört hatte, als Baruk
vor den Ohren des Volkes aus dem Buche las.
14 Da sandten alle Fürsten Jehudi, den Sohn Nethanjas, des Sohnes Schelemjas,
des Sohnes Kuschis, zu Baruk und ließen ihm sagen: Die Rolle, aus welcher du vor
den Ohren des Volkes gelesen hast, nimm sie in deine Hand und komm! Und Baruk,
der Sohn Nerijas, nahm die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen.
15 Und sie sprachen zu ihm: Setze dich doch und lies sie vor unseren Ohren. Und
Baruk las vor ihren Ohren.
16 Und es geschah, als sie alle die Worte hörten, sahen sie einander erschrocken
an und sprachen zu Baruk: Wir müssen dem König alle diese Worte berichten.
17 Und sie fragten Baruk und sprachen: Teile uns doch mit, wie du alle diese
Worte aus seinem Munde aufgeschrieben hast.
18 Und Baruk sprach zu ihnen: Aus seinem Munde sagte er mir alle diese Worte
vor, und ich schrieb sie mit Tinte in das Buch.
19 Und die Fürsten sprachen zu Baruk: Geh, verbirg dich, du und Jeremia, daß
niemand wisse, wo ihr seid.
20 Und sie gingen zu dem König in den Hof; die Rolle aber hatten sie in dem
Gemach Elischamas, des Schreibers, niedergelegt; und sie berichteten alle die
Worte vor den Ohren des Königs.
21 Da sandte der König den Jehudi, um die Rolle zu holen; und er holte sie aus
dem Gemach Elischamas, des Schreibers; und Jehudi las sie vor den Ohren des
Königs und vor den Ohren aller Fürsten, die um den König standen.
22 Der König aber saß im Winterhause, im neunten Monat, und der Kohlentopf war
vor ihm angezündet.
23 Und es geschah, sooft Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte,
zerschnitt sie der König mit dem Schreibermesser und warf sie in das Feuer, das
im Kohlentopf war, bis die ganze Rolle in dem Feuer des Kohlentopfes vernichtet
war.
24 Und der König und alle seine Knechte, welche alle diese Worte hörten,
erschraken nicht und zerrissen nicht ihre Kleider.
25 Und obwohl Elnathan und Delaja und Gemarja den König angingen, daß er die
Rolle nicht verbrennen möchte, hörte er doch nicht auf sie.
26 Und der König gebot Jerachmeel, dem Königssohne, und Seraja, dem Sohne
Asriels, und Schelemja, dem Sohne Abdeels, Baruk, den Schreiber, und Jeremia,
den Propheten, zu greifen; aber Jehova hatte sie verborgen.
27 Und das Wort Jehovas geschah zu Jeremia, nachdem der König die Rolle und die
Worte, welche Baruk aus dem Munde Jeremias aufgeschrieben, verbrannt hatte,
also:
28 Nimm dir wieder eine andere Rolle und schreibe darauf alle die vorigen Worte,
die auf der vorigen Rolle waren, welche Jojakim, der König von Juda, verbrannt
hat.
29 Und über Jojakim, den König von Juda, sollst du sprechen: So spricht Jehova:
Du hast diese Rolle verbrannt, indem du sprachst: “Warum hast du darauf
geschrieben: Der König von Babel wird gewißlich kommen und dieses Land verderben
und Menschen und Vieh daraus vertilgen?”
30 Darum spricht Jehova also über Jojakim, den König von Juda: Er wird niemand
haben, der auf dem Throne Davids sitze; und sein Leichnam wird hingeworfen sein
der Hitze bei Tage und der Kälte bei Nacht.
31 Und ich will an ihm und an seinem Samen und an seinen Knechten ihre Missetat
heimsuchen, und will über sie und über die Bewohner von Jerusalem und über die
Männer von Juda all das Unglück bringen, welches ich über sie geredet habe; aber
sie haben nicht gehört.
32 Und Jeremia nahm eine andere Rolle und gab sie Baruk, dem Sohne Nerijas, dem
Schreiber. Und er schrieb darauf aus dem Munde Jeremias alle Worte des Buches,
welche Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte. Und es wurden noch
viele Worte gleichen Inhalts hinzugefügt.
37,1 Und Zedekia, der Sohn Josias, welchen Nebukadrezar, der König von Babel,
zum König gemacht hatte im Lande Juda, regierte als König an der Stelle Konjas,
des Sohnes Jojakims.
2 Und weder er, noch seine Knechte, noch das Volk des Landes hörten auf die
Worte Jehovas, welche er durch Jeremia, den Propheten, geredet hatte.
3 Und der König Zedekia sandte Jehukal, den Sohn Schelemjas, und Zephanja, den
Sohn Maasejas, den Heilige (e-r), zu dem Propheten Jeremia und ließ ihm sagen:
Bete doch für uns zu Jehova, unserem Gott!
4 Und Jeremia ging ein und aus inmitten des Volkes, und man hatte ihn noch nicht
ins Gefängnis gesetzt.
5 Und das Heer des Pharao war aus Ägypten ausgezogen; und die Chaldäer, welche
Jerusalem belagerten, hatten die Kunde von ihnen vernommen und waren von
Jerusalem abgezogen.
6 Und das Wort Jehovas geschah zu Jeremia, dem Propheten, also:
7 So spricht Jehova, der Gott Israels: Also sollt ihr dem König von Juda sagen,
der euch zu mir gesandt hat, um mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao,
welches euch zu Hilfe ausgezogen ist, wird in sein Land Ägypten zurückkehren.
8 Und die Chaldäer werden wiederkommen und gegen diese Stadt streiten, und sie
werden sie einnehmen und mit Feuer verbrennen.
9 So spricht Jehova: Täuschet euch nicht selbst, daß ihr sprechet: Die Chaldäer
werden gewißlich von uns wegziehen; denn sie werden nicht wegziehen.
10 Denn wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldäer schlüget, die wider euch
streiten, und es blieben unter ihnen nur einige durchbohrte Männer übrig, so
würden diese ein jeder in seinem Zelte aufstehen und diese Stadt mit Feuer
verbrennen.
11 Und es geschah, als das Heer der Chaldäer von Jerusalem abgezogen war vor dem
Heere des Pharao,
12 da ging Jeremia aus Jerusalem hinaus, um in das Land Benjamin unter das Volk
zu gehen, um seinen Anteil von dort zu holen.
13 Und als er im Tore Benjamin war, wo ein Befehlshaber der Wache stand, namens
Jerija, der Sohn Schelemjas, der Sohnes Hananjas, ergriff dieser den Propheten
Jeremia und sprach: Du willst zu den Chaldäern überlaufen.
14 Und Jeremia sprach: Eine Lüge! Ich will nicht zu den Chaldäern überlaufen.
Aber er hörte nicht auf ihn, und Jerija nahm Jeremia fest und brachte ihn zu den
Fürsten.
15 Und die Fürsten gerieten in Zorn über Jeremia und schlugen ihn, und sie
setzten ihn in Gewahrsam im Hause Jonathans, des Schreibers; denn dieses hatten
sie zum Gefängnis gemacht.
16 Als Jeremia in den Kerker, und zwar in die Gewölbe, gekommen war, und Jeremia
viele Tage dort gesessen hatte,
17 da sandte der König Zede kia hin und ließ ihn holen. Und der König fragte ihn
in seinem Hause insgeheim und sprach: Ist ein Wort da von seiten Jehovas? Und
Jeremia sprach: Es ist eines da, nämlich: Du wirst in die Hand des Königs von
Babel gegeben werden.
18 Und Jeremia sprach zu dem König Zedekia: Was habe ich an dir, oder an deinen
Knechten, oder an diesem Volke gesündigt, daß ihr mich ins Gefängnis gesetzt
habt?
19 Wo sind denn eure Propheten, die euch geweissagt und gesagt haben: Der König
von Babel wird nicht über euch noch über dieses Land kommen?
20 Und nun höre doch, mein Herr König: Laß doch mein Flehen vor dich kommen und
bringe mich nicht in das Haus Jonathans, des Schreibers, zurück, damit ich nicht
daselbst sterbe.
21 Da gebot der König Zedekia, und man versetzte Jeremia in den Gefängnishof;
und man gab ihm täglich einen Laib Brot aus der Bäckerstraße, bis alles Brot in
der Stadt aufgezehrt war. So blieb Jeremia im Gefängnishofe.
38,1 Und Schephatja, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschchurs, und
Jukal, der Sohn Schelemjas, und Paschchur, der Sohn Malkijas, hörten die Worte,
welche Jeremia zu allem Volke redete, indem er sprach:
2 So spricht Jehova: Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch das Schwert,
durch den Hunger und durch die Pest; wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, wird
leben, und seine Seele wird ihm zur Beute sein, daß er lebe.
3 So spricht Jehova: Diese Stadt wird gewißlich in die Hand des Heeres des
Königs von Babel gegeben werden, und er wird sie einnehmen.
4 Und die Fürsten sprachen zu dem König: Möge doch dieser Mann getötet werden!
Da er ja nur die Hände der Kriegsleute schlaff macht, die in dieser Stadt
übriggeblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes, indem er nach allen diesen
Worten zu ihnen redet; denn dieser Mann sucht nicht den Frieden, sondern das
Unglück dieses Volkes.
5 Und der König Zedekia sprach: Siehe, er ist in eurer Hand, denn der König
vermag nichts neben euch.
6 Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Grube Malkijas, des Königssohnes,
welche im Gefängnishofe war, und sie ließen Jeremia mit Stricken hinab; und in
der Grube war kein Wasser, sondern Schlamm, und Jeremia sank in den Schlamm.
7 Und Ebedmelech, der Äthiopier, ein Eunuch, der im Hause des Königs war, hörte,
daß sie Jeremia in die Grube getan hatten; der König aber saß im Tore Benjamin.
8 Und Ebedmelech ging aus dem Hause des Königs hinaus und redete zum König und
sprach:
9 Mein Herr König, diese Männer haben übel gehandelt in allem, was sie dem
Propheten Jeremia getan, den sie in die Grube geworfen haben; er muß ja da, wo
er ist, vor Hunger sterben, denn es ist kein Brot mehr in der Stadt.
10 Und der König gebot Ebedmelech, dem Äthiopier, und sprach: Nimm von hier
dreißig Männer unter deine Hand und hole den Propheten Jeremia aus der Grube
herauf, bevor er stirbt.
11 Und Ebedmelech nahm die Männer unter seine Hand und ging in das Haus des
Königs, unter die Schatzkammer, und er nahm von dort zerrissene Lappen und
abgetragene Lumpen, und er ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Grube hinab.
12 Und Ebedmelech, der Äthiopier, sprach zu Jeremia: Lege doch diese zerrissenen
Lappen und abgetragenen Lumpen unter die Achseln deiner Arme, unter die Stricke.
Und Jeremia tat also.
13 Und sie zogen Jeremia an den Stricken empor und holten ihn aus der Grube
herauf; und Jeremia blieb im Gefängnishof.
14 Und der König Zedekia sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu sich holen
in den dritten Eingang, der im Hause Jehovas war. Und der König sprach zu
Jeremia: Ich will dich um ein Wort fragen, verhehle mir nichts.
15 Und Jeremia sprach zu Zedekia: Wenn ich es dir kundtue, wirst du mich nicht
sicherlich töten? Und wenn ich dir einen Rat erteile, wirst du nicht auf mich
hören.
16 Da schwur der König Zedekia dem Jeremia insgeheim und sprach: So wahr Jehova
lebt, der uns diese Seele gemacht hat, wenn ich dich töten, oder wenn ich dich
in die Hand dieser Männer geben werde, die nach deinem Leben trachten!
17 Und Jeremia sprach zu Zedekia: So spricht Jehova, der Gott der Heerscharen,
der Gott Israels: Wenn du zu den Fürsten des Königs von Babel hinausgehst, so
wird deine Seele am Leben bleiben, und diese Stadt wird nicht mit Feuer
verbrannt werden; und du wirst am Leben bleiben, du und dein Haus.
18 Wenn du aber nicht zu den Fürsten des Königs von Babel hinausgehst, so wird
diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben werden, und sie werden sie mit
Feuer verbrennen; und du, du wirst ihrer Hand nicht entrinnen.
19 Und der König Zedekia sprach zu Jeremia: Ich fürchte mich vor den Juden, die
zu den Chaldäern übergelaufen sind, daß man mich in ihre Hand liefere und sie
mich mißhandeln.
20 Und Jeremia sprach: Man wird dich nicht überliefern; höre doch auf die Stimme
Jehovas nach dem, was ich zu dir rede, so wird es dir wohlgehen, und deine Seele
wird leben.
21 Wenn du dich aber weigerst hinauszugehen, so ist dies das Wort, welches
Jehova mich hat sehen lassen:
22 Siehe, alle Weiber, die im Hause des Königs von Juda übriggeblieben sind,
werden hinausgeführt werden zu den Fürsten des Königs von Babel; und sie werden
sprechen: “Deine Freunde haben dich betrogen und überwältigt; deine Füße sanken
ein in den Sumpf: sie wichen zurück”.
23 Und alle deine Weiber und deine Söhne wird man zu den Chaldäern hinausführen;
und du, du wirst ihrer Hand nicht entrinnen, sondern wirst von der Hand des
Königs von Babel ergriffen werden, und du wirst diese Stadt mit Feuer
verbrennen.
24 Und Zedekia sprach zu Jeremia: Niemand soll um diese Worte wissen, damit du
nicht sterbest!
25 Und wenn die Fürsten hören, daß ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen
und zu dir sprechen: Berichte uns doch, was du zu dem König geredet hast,
verhehle es uns nicht, daß wir dich nicht töten; und was hat der König zu dir
geredet?
26 so sollst du ihnen sagen: Ich legte mein Flehen vor dem König nieder, daß er
mich nicht in das Haus Jonathans zurückbrächte, um daselbst zu sterben.
27 Und alle Fürsten kamen zu Jeremia und fragten ihn; und er berichtete ihnen
nach allen jenen Worten, welche der König geboten hatte. Und sie wandten sich
schweigend von ihm ab, denn die Sache war nicht ruchbar geworden.
28 Und Jeremia blieb im Gefängnishofe bis zu dem Tage, da Jerusalem eingenommen
wurde.
39,1 Und es geschah, als Jerusalem eingenommen wurde (im neunten Jahre Zedekias,
des Königs von Juda, im zehnten Monat, war Nebukadrezar, der König von Babel,
und sein ganzes Heer gegen Jerusalem gekommen, und sie belagerten es;
2 im elften Jahre Zedekias, im vierten Monat, am Neunten des Monats, wurde die
Stadt erbrochen),
3 da zogen alle Fürsten des Königs von Babel ein und besetzten das Mitteltor:
Nergal-Scharezer, Samgar-Nebusarsekim, der Oberkämmerer, Nergal-Scharezer, der
Obermagier, und alle übrigen Fürsten des Königs von Babel.
4 Und es geschah, als Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie
sahen, da flohen sie und zogen des Nachts aus der Stadt hinaus den Weg des
Königsgartens, durch das Tor zwischen den beiden Mauern; und er zog hinaus den
Weg zur Ebene.
5 Aber das Heer der Chaldäer jagte ihnen nach, und sie erreichten Zedekia in den
Ebenen von Jericho; und sie fingen ihn und führten ihn hinauf zu Nebukadnezar,
dem König von Babel, nach Ribla im Lande Hamath; und er sprach das Urteil über
ihn.
6 Und der König von Babel schlachtete die Söhne Zedekias in Ribla vor seinen
Augen, und der König von Babel schlachtete alle Edlen von Juda.
7 Und er blendete die Augen Zedekias, und er band ihn mit ehernen Fesseln, um
ihn nach Babel zu bringen.
8 Und die Chaldäer verbrannten das Haus des Königs und die Häuser des Volkes mit
Feuer, und rissen die Mauern von Jerusalem nieder.
9 Und den Rest des Volkes, die in der Stadt Übriggebliebenen und die Überläufer,
die zu ihm übergelaufen waren, und den Rest des Volkes, die Übriggebliebenen,
führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Babel hinweg.
10 Aber von dem Volke, den Geringen, die nichts hatten, ließ Nebusaradan, der
Oberste der Leibwache, im Lande Juda zurück; und er gab ihnen Weinberge und
Äcker an jenem Tage.
11 Und betreffs Jeremias gebot Nebukadrezar, der König von Babel, durch
Nebusaradan, den Obersten der Leibwache, und sprach:
12 Nimm ihn und richte deine Augen auf ihn und tue ihm nichts zuleide, sondern
wie er zu dir reden wird, so tue mit ihm.
13 Da sandten Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und Nebuschasban, der
Oberkämmerer, und Nergal-Scharezer, der Obermagier, und alle Großen des Königs
von Babel,
14 sie sandten hin und ließen Jeremia aus dem Gefängnishofe holen; und sie
übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Achikams, des Sohnes Schaphans, daß er ihn ins
Haus hinausführe. Und so wohnte er inmitten des Volkes.
15 Und das Wort Jehovas war zu Jeremia geschehen, als er im Gefängnishofe
verhaftet war, also:
16 Geh und sprich zu Ebedmelech, dem Äthiopier, und sage: So spricht Jehova der
Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe meine Worte über diese Stadt
zum Bösen und nicht zum Guten, und sie werden an selbigem Tage vor dir
geschehen.
17 Aber ich werde dich an jenem Tage erretten, spricht Jehova, und du wirst
nicht in die Hand der Männer gegeben werden, vor welchen du dich fürchtest.
18 Denn ich werde dich gewißlich entrinnen lassen, und du wirst nicht durch das
Schwert fallen; und du sollst deine Seele zur Beute haben, weil du auf mich
vertraut hast, spricht Jehova.
40,1 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah, nachdem
Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, ihn von Rama entlassen hatte, als er ihn
holen ließ, und er mit Ketten gebunden war inmitten aller Weggeführten von
Jerusalem und Juda, die nach Babel weggeführt wurden.
2 Und der Oberste der Leibwache ließ Jeremia holen und sprach zu ihm: Jehova,
dein Gott, hat dieses Unglück über diesen Ort geredet;
3 und Jehova hat es kommen lassen und hat getan, wie er geredet hatte; denn ihr
habt gegen Jehova gesündigt und auf seine Stimme nicht gehört, und so ist euch
solches geschehen.
4 Und nun siehe, ich löse dich heute von den Ketten, die an deinen Händen sind;
wenn es gut ist in deinen Augen, mit mir nach Babel zu kommen, so komm, und ich
werde mein Auge auf dich richten; wenn es aber übel ist in deinen Augen, mit mir
nach Babel zu kommen, so laß es. Siehe, das ganze Land ist vor dir; wohin es gut
und wohin es recht ist in deinen Augen zu gehen, dahin geh.
5 Und da er sich noch nicht entschließen konnte, sprach er: So kehre zurück zu
Gedalja, dem Sohne Achikams, des Sohnes Schaphans, welchen der König von Babel
über die Städte Judas bestellt hat, und wohne bei ihm inmitten des Volkes; oder
wohin irgend es recht ist in deinen Augen zu gehen, dahin geh. Und der Oberste
der Leibwache gab ihm Zehrung und ein Geschenk und entließ ihn.
6 Und Jeremia kam zu Gedalja, dem Sohne Achikams, nach Mizpa; und er wohnte bei
ihm inmitten des Volkes, das im Lande übriggeblieben war.
7 Und als alle Heerobersten, die im Gefilde waren, sie und ihre Männer, hörten,
daß der König von Babel Gedalja, den Sohn Achikams, über das Land bestellt, und
daß er ihm Männer und Weiber und Kinder und von den Geringen des Landes
anvertraut hatte, von denen, welche nicht nach Babel weggeführt worden waren,
8 da kamen sie zu Gedalja nach Mizpa: nämlich Ismael, der Sohn Nethanjas, und
Jochanan und Jonathan, die Söhne Kareachs, und Seraja, der Sohn Tanchumeths, und
die Söhne Ophais, des Netophathiters, und Jesanja, der Sohn eines Maakathiters,
sie und ihre Männer.
9 Und Gedalja, der Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans, schwur ihnen und ihren
Männern und sprach: Fürchtet euch nicht, den Chaldäern zu dienen; bleibet im
Lande und dienet dem König von Babel, so wird es euch wohlgehen.
10 Und ich, siehe, ich bleibe in Mizpa, um vor den Chaldäern zu stehen, die zu
uns kommen werden. Ihr aber sammelt Wein und Obst und Öl ein, und tut sie in
eure Gefäße; und wohnet in euren Städten, die ihr in Besitz genommen habt.
11 Und auch alle Juden, welche in Moab und unter den Kindern Ammon und in Edom,
und welche in allen diesen Ländern waren, hörten, daß der König von Babel einen
Überrest in Juda gelassen, und daß er Gedalja, den Sohn Achikams, des Sohnes
Schaphans, über sie bestellt hatte;
12 und alle Juden kehrten aus all den Orten zurück, wohin sie vertrieben worden
waren, und sie kamen in das Land Juda zu Gedalja nach Mizpa. Und sie sammelten
sehr viel Wein und Obst ein.
13 Und Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten, die im Gefilde
gewesen waren, kamen zu Gedalja nach Mizpa,
14 und sie sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß Baalis, der König der Kinder
Ammon, Ismael, den Sohn Nethanjas, ausgesandt hat, um dich zu ermorden? Aber
Gedalja, der Sohn Achikams, glaubte ihnen nicht.
15 Und Jochanan, der Sohn Kareachs, sprach insgeheim zu Gedalja in Mizpa und
sagte: Laß mich doch hingehen und Ismael, den Sohn Nethanjas, erschlagen, und
niemand wird es wissen; warum soll er dich ermorden, daß alle Juden, die sich zu
dir gesammelt haben, zerstreut werden, und der Überrest von Juda umkomme?
16 Aber Gedalja, der Sohn Achikams, sprach zu Jochanan, dem Sohne Kareachs: Tue
diese Sache nicht, denn du redest eine Lüge über Ismael.
41,1 Und es geschah im siebten Monat, da kam Ismael, der Sohn Nethanjas, des
Sohnes Elischamas, vom königlichen Geschlecht und von den Großen des Königs, und
zehn Männer mit ihm, zu Gedalja, dem Sohne Achikams, nach Mizpa; und sie
speisten daselbst zusammen in Mizpa.
2 Und Ismael, der Sohn Nethanjas, stand auf, und die zehn Männer, die mit ihm
waren, und sie erschlugen Gedalja, den Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans, mit
dem Schwerte; und er tötete ihn, den der König von Babel über das Land bestellt
hatte.
3 Und Ismael erschlug alle Juden, die bei ihm, bei Gedalja, in Mizpa waren, und
auch die Chaldäer, die Kriegsleute, welche sich daselbst befanden.
4 Und es geschah am zweiten Tage, nachdem er Gedalja getötet hatte (niemand aber
wußte es),
5 da kamen Leute von Sichem, von Silo und von Samaria, achtzig Mann, die den
Bart abgeschoren und die Kleider zerrissen und sich Ritze gemacht hatten, mit
Speisopfer und Weihrauch in ihrer Hand, um es zu dem Hause Jehovas zu bringen.
6 Und Ismael, der Sohn Nethanjas, ging aus von Mizpa, ihnen entgegen, indem er
weinend einherging; und es geschah, als er sie antraf, da sprach er zu ihnen:
Kommet zu Gedalja, dem Sohne Achikams.
7 Und es geschah, als sie in die Stadt hineingekommen waren, da schlachtete sie
Ismael, der Sohn Nethanjas, und warf sie in die Grube, er und die Männer, die
mit ihm waren.
8 Es fanden sich aber unter ihnen zehn Männer, die zu Ismael sprachen: Töte uns
nicht! Denn wir haben verborgene Vorräte im Felde: Weizen und Gerste und Öl und
Honig. Und er ließ ab und tötete sie nicht inmitten ihrer Brüder.
9 Und die Grube, in welche Ismael alle Leichname der Männer, die er erschlagen
hatte, neben Gedalja warf, war diejenige, welche der König Asa wegen Baesas, des
Königs von Israel, machen ließ; diese füllte Ismael, der Sohn Nethanjas, mit den
Erschlagenen.
10 Und Ismael führte den ganzen Überrest des Volkes, der in Mizpa war, gefangen
weg: die Königstöchter und alles Volk, welches in Mizpa übriggeblieben war,
welches Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Gedalja, dem Sohne Achikams,
anvertraut hatte; und Ismael, der Sohn Nethanjas, führte sie gefangen weg und
zog hin, um zu den Kindern Ammon hinüberzugehen.
11 Und als Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten, die mit ihm
waren, all das Böse hörten, welches Ismael, der Sohn Nethanjas, verübt hatte,
12 da nahmen sie alle Männer und zogen hin, um wider Ismael, den Sohn Nethanjas,
zu streiten; und sie fanden ihn an dem großen Wasser, das bei Gibeon ist.
13 Und es geschah, als alles Volk, welches mit Ismael war, Jochanan, den Sohn
Kareachs, sah und alle Heerobersten, die mit ihm waren, da freuten sie sich.
14 Und alles Volk, welches Ismael von Mizpa gefangen weggeführt hatte, wandte
sich und kehrte um und ging zu Jochanan, dem Sohne Kareachs, über.
15 Ismael aber, der Sohn Nethanjas, entrann vor Jochanan mit acht Männern und
zog zu den Kindern Ammon.
16 Da nahmen Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten, die mit ihm
waren, den ganzen Überrest des Volkes, welchen er von Ismael, dem Sohne
Nethanjas, von Mizpa zurückgebracht, nachdem dieser den Gedalja, den Sohn
Achikams, erschlagen hatte, die Männer, die Kriegsleute, und die Weiber und die
Kinder und die Kämmerer, welche er von Gibeon zurückgebracht hatte;
17 und sie zogen hin und machten halt in der Herberge Kimhams, welche bei
Bethlehem ist, um fortzuziehen, damit sie nach Ägypten kämen,
18 aus Furcht vor den Chaldäern; denn sie fürchteten sich vor ihnen, weil
Ismael, der Sohn Nethanjas, Gedalja, den Sohn Achikams, erschlagen, welchen der
König von Babel über das Land bestellt hatte.
42,1 Da traten herzu alle Heerobersten und Jochanan, der Sohn Kareachs, und
Jesanja, der Sohn Hoschajas, und das ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Größten,
2 und sprachen zu dem Propheten Jeremia: Laß doch unser Flehen vor dich kommen,
und bete für uns zu Jehova, deinem Gott, für diesen ganzen Überrest; denn wenige
sind wir übriggeblieben von vielen, wie deine Augen uns sehen:
3 damit Jehova, dein Gott, uns den Weg kundtue, auf welchem wir gehen, und die
Sache, die wir tun sollen.
4 Und der Prophet Jeremia sprach zu ihnen: Ich habe es gehört; siehe, ich will
zu Jehova, eurem Gott, beten nach euren Worten; und es soll geschehen, jedes
Wort, das Jehova euch antworten wird, werde ich euch kundtun, ich werde euch
kein Wort vorenthalten.
5 Und sie sprachen zu Jeremia: Jehova sei wider uns ein wahrhaftiger und
zuverlässiger Zeuge, wenn wir nicht nach jedem Worte, womit Jehova, dein Gott,
dich zu uns senden wird, also tun werden.
6 Es sei Gutes oder Böses, wir wollen hören auf die Stimme Jehovas, unseres
Gottes, an den wir dich senden; damit es uns wohlgehe, wenn wir auf die Stimme
Jehovas, unseres Gottes, hören.
7 Und es geschah am Ende von zehn Tagen, da geschah das Wort Jehovas zu Jeremia.
8 Und er berief Jochanan, den Sohn Kareachs, und alle Heerobersten, die mit ihm
waren, und das ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Größten, und sprach zu ihnen:
9 So spricht Jehova, der Gott Israels, an welchen ihr mich gesandt habt, um euer
Flehen vor ihn kommen zu lassen:
10 Wenn ihr in diesem Lande wohnen bleibet, so werde ich euch bauen und nicht
abbrechen, und euch pflanzen und nicht ausreißen; denn es reut mich des Übels,
das ich euch getan habe.
11 Fürchtet euch nicht vor dem König von Babel, vor dem ihr euch fürchtet;
fürchtet euch nicht vor ihm, spricht Jehova; denn ich bin mit euch, um euch aus
seiner Hand zu retten und zu befreien.
12 Und ich werde euch Barmherzigkeit zuwenden, daß er sich euer erbarme und euch
in euer Land zurückkehren lasse.
13 Wenn ihr aber sprechet: Wir wollen nicht in diesem Lande bleiben, so daß ihr
nicht höret auf die Stimme Jehovas, eures Gottes, und sprechet:
14 Nein, sondern wir wollen in das Land Ägypten ziehen, wo wir keinen Krieg
sehen und den Schall der Posaune nicht hören und nicht nach Brot hungern werden,
und daselbst wollen wir wohnen-
15 nun denn, darum höret das Wort Jehovas, ihr Überrest von Juda! So spricht
Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn ihr eure Angesichter wirklich
dahin richtet, nach Ägypten zu ziehen, und hinziehet, um euch daselbst
aufzuhalten,
16 so wird es geschehen, daß das Schwert, vor dem ihr euch fürchtet, euch dort,
im Lande Ägypten, erreichen wird; und der Hunger, vor dem euch bange ist, wird
dort, in Ägypten, hinter euch her sein; und ihr werdet dort sterben.
17 Und es wird geschehen, alle Männer, die ihre Angesichter dahin gerichtet
haben, nach Ägypten zu ziehen, um sich daselbst aufzuhalten, werden sterben
durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest; und sie werden keinen
Übriggeliebenen noch Entronnenen haben vor dem Unglück, welches ich über sie
bringen werde.
18 Denn so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Gleichwie mein Zorn
und mein Grimm sich ergossen haben über die Bewohner von Jerusalem, also wird
mein Grimm sich über euch ergießen, wenn ihr nach Ägypten ziehet; und ihr werdet
zum Fluch und zum Entsetzen und zur Verwünschung und zum Hohne sein, und werdet
diesen Ort nicht mehr sehen.
19 Jehova hat zu euch geredet, ihr Überrest von Juda: Ziehet nicht nach Ägypten!
Wisset bestimmt, daß ich es euch heute ernstlich bezeugt habe.
20 Denn ihr habt um den Preis eurer Seelen geirrt. Denn ihr habt mich an Jehova,
euren Gott, gesandt und gesprochen: Bete für uns zu Jehova, unserem Gott; und
nach allem, was Jehova, unser Gott, sagen wird, also tue uns kund, und wir
werden es tun.
21 Und ich habe es euch heute kundgetan; aber ihr habt nicht auf die Stimme
Jehovas, eures Gottes, gehört, nach allem, womit er mich zu euch gesandt hat.
22 Und nun wisset bestimmt, daß ihr sterben werdet durch das Schwert, durch den
Hunger und durch die Pest an dem Orte, wohin es euch zu ziehen gelüstet, um euch
daselbst aufzuhalten.
43,1 Und es geschah, als Jeremia zu dem ganzen Volke alle Worte Jehovas, ihres
Gottes, zu Ende geredet, womit ihn Jehova, ihr Gott, zu ihnen gesandt hatte,
alle jene Worte,
2 da sprachen Asarja, der Sohn Hoschajas, und Jochanan, der Sohn Kareachs, und
alle frechen Männer, sie sprachen zu Jeremia: Du redest Lügen! Jehova, unser
Gott, hat dich nicht gesandt und gesagt: Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen, um
euch daselbst aufzuhalten;
3 sondern Baruk, der Sohn Nerijas, hetzt dich wider uns auf, um uns in die Hand
der Chaldäer zu liefern, damit sie uns töten und uns nach Babel wegführen.
4 Und so hörten Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten und das ganze
Volk nicht auf die Stimme Jehovas, im Lande Juda zu bleiben.
5 Und Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten nahmen den ganzen
Überrest von Juda, welche aus allen Nationen, wohin sie vertrieben worden,
zurückgekehrt waren, um sich im Lande Juda aufzuhalten:
6 Die Männer und die Weiber und die Kinder und die Königstöchter, und alle
Seelen, welche Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, bei Gedalja, dem Sohne
Achikams, des Sohnes Schaphans, zurückgelassen hatte, und auch den Propheten
Jeremia und Baruk, den Sohn Nerijas;
7 und sie zogen nach Ägypten, denn sie hörten nicht auf die Stimme Jehovas. Und
sie kamen nach Tachpanches.
8 Und das Wort Jehovas geschah zu Jeremia in Tachpanches also:
9 Nimm große Steine in deine Hand und senke sie in Mörtel ein am Ziegelofen, der
bei dem Eingang des Hauses des Pharao in Tachpanches ist, vor den Augen der
jüdischen Männer;
10 und sprich zu ihnen: So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels:
Siehe, ich sende hin und hole Nebukadrezar, den König von Babel, meinen Knecht,
und setze seinen Thron über diese Steine, die ich eingesenkt habe; und er wird
seinen Prachtteppich über ihnen ausbreiten.
11 Und er wird kommen und das Land Ägypten schlagen: Wer zum Tode bestimmt ist,
gehe zum Tode; und wer zur Gefangenschaft, zur Gefangenschaft; und wer zum
Schwerte, zum Schwerte.
12 Und ich werde ein Feuer anzünden in den Häusern der Götter Ägyptens, und er
wird sie verbrennen und sie wegführen. Und er wird das Land Ägypten um sich
wickeln, wie der Hirt sein Oberkleid um sich wickelt; und er wird von dannen
ziehen in Frieden.
13 Und er wird die Säulen von Beth-Semes, welche im Lande Ägypten sind,
zerschlagen, und die Häuser der Götter Ägyptens mit Feuer verbrennen.
44,1 Das Wort, welches zu Jeremia geschah an alle Juden, die im Lande Ägypten
wohnten, welche in Migdol und in Tachpanches und in Noph und im Lande Pathros
wohnten:
2 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr habt all das Unglück
gesehen, welches ich über Jerusalem und über alle Städte Judas gebracht habe;
und siehe, sie sind eine Einöde an diesem Tage, und niemand wohnt darin,
3 um ihrer Bosheit willen, die sie verübt haben, um mich zu reizen, indem sie
hingingen, zu räuchern und anderen Göttern zu dienen, welche sie nicht kannten,
weder sie noch ihr und eure Väter.
4 Und ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh mich
aufmachend und sendend, indem ich sprach: Tut doch nicht diesen Greuel, den ich
hasse!
5 Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, um von ihrer Bosheit
umzukehren, daß sie anderen Göttern nicht räucherten.
6 Da ergoß sich mein Grimm und mein Zorn, und er brannte in den Städten Judas
und auf den Straßen von Jerusalem; und sie sind zur Einöde, zur Wüste geworden,
wie es an diesem Tage ist.
7 Und nun, so spricht Jehova, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Warum
begehet ihr eine so große Übeltat wider eure Seelen, um euch Mann und Weib, Kind
und Säugling aus Juda auszurotten, so daß ihr euch keinen Überrest übriglasset;
8 indem ihr mich reizet durch die Werke eurer Hände, dadurch daß ihr anderen
Göttern räuchert im Lande Ägypten, wohin ihr gekommen seid, um euch daselbst
aufzuhalten, auf daß ihr euch ausrottet und zum Fluch und zum Hohne werdet unter
allen Nationen der Erde?
9 Habt ihr die Übeltaten eurer Väter vergessen und die Übeltaten der Könige von
Juda und die Übeltaten ihrer Weiber und eure Übeltaten und die Übeltaten eurer
Weiber, welche sie im Lande Juda und auf den Straßen von Jerusalem begangen
haben?
10 Bis auf diesen Tag sind sie nicht gedemütigt, und sie haben sich nicht
gefürchtet und haben nicht gewandelt in meinem Gesetz und in meinen Satzungen,
die ich euch und euren Vätern vorgelegt habe.
11 Darum, so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will
mein Angesicht wider euch richten zum Unglück, und zur Ausrottung von ganz Juda.
12 Und ich werde den Überrest von Juda wegraffen, die ihre Angesichter dahin
gerichtet haben, in das Land Ägypten zu ziehen, um sich daselbst aufzuhalten;
und sie sollen alle aufgerieben werden, im Lande Ägypten sollen sie fallen;
durch das Schwert, durch den Hunger sollen sie aufgerieben werden, vom Kleinsten
bis zum Größten; durch das Schwert und durch den Hunger sollen sie sterben. Und
sie sollen zum Fluche, zum Entsetzen und zur Verwünschung und zum Hohne werden.
13 Und ich will die im Lande Ägypten Wohnenden heimsuchen, wie ich Jerusalem
heimgesucht habe durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest.
14 Und der Überrest von Juda, der in das Land Ägypten gekommen ist, um sich
daselbst aufzuhalten, wird keinen Entronnenen noch Übriggebliebenen haben, um in
das Land Juda zurückzukehren, wohin sie sich sehnen zurückzukehren, um dort zu
wohnen; denn sie werden nicht zurückkehren, außer einigen Entronnenen.
15 Und alle Männer, welche wußten, daß ihre Weiber anderen Göttern räucherten,
und alle Weiber, die in großer Menge dastanden, und alles Volk, das im Lande
Ägypten, in Pathros wohnte, antworteten dem Jeremia und sprachen:
16 Was das Wort betrifft, welches du im Namen Jehovas zu uns geredet hast, so
werden wir nicht auf dich hören;
17 sondern wir wollen gewißlich alles tun, was aus unserem Munde hervorgegangen
ist, der Königin des Himmels zu räuchern und ihr Trankopfer zu spenden, so wie
wir getan haben, wir und unsere Väter, unsere Könige und unsere Fürsten, in den
Städten Judas und auf den Straßen von Jerusalem. Da hatten wir Brot in Fülle,
und es ging uns wohl, und wir sahen kein Unglück.
18 Aber seitdem wir aufgehört haben, der Königin des Himmels zu räuchern und ihr
Trankopfer zu spenden, haben wir an allem Mangel gehabt und sind durch das
Schwert und durch den Hunger aufgerieben worden.
19 Und wenn wir der Königin des Himmels räucherten und ihr Trankopfer spendeten,
haben wir ihr denn ohne unsere Männer Kuchen bereitet, um sie abzubilden, und
ihr Trankopfer gespendet?
20 Und Jeremia sprach zu dem ganzen Volke, zu den Männern und zu den Weibern und
zu allem Volke, welches ihm Antwort gegeben hatte, und sagte:
21 Das Räuchern, mit welchem ihr in den Städten Judas und auf den Straßen von
Jerusalem geräuchert habt, ihr und eure Väter, eure Könige und eure Fürsten und
das Volk des Landes, hat nicht Jehova daran gedacht, und ist es ihm nicht in den
Sinn gekommen?
22 Und Jehova konnte es nicht mehr ertragen wegen der Bosheit eurer Handlungen,
wegen der Greuel, die ihr verübtet. Darum ist euer Land zur Einöde, zum
Entsetzen und zum Fluche geworden, ohne Bewohner, wie es an diesem Tage ist.
23 Darum daß ihr geräuchert und gegen Jehova gesündigt und auf die Stimme
Jehovas nicht gehört, und in seinem Gesetz und in seinen Satzungen und in seinen
Zeugnissen nicht gewandelt habt, darum ist euch dieses Unglück widerfahren, wie
es an diesem Tage ist.
24 Und Jeremia sprach zu dem ganzen Volke und zu allen Weibern: Höret das Wort
Jehovas, alle Juden, die ihr im Lande Ägypten seid!
25 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, und sagt: Ihr und eure
Weiber, ihr habt es mit eurem Munde geredet und es mit euren Händen vollführt
und gesprochen: Wir wollen unsere Gelübde gewißlich erfüllen, die wir getan
haben, der Königin des Himmels zu räuchern und ihr Trankopfer zu spenden. So
haltet nur eure Gelübde und erfüllet nur eure Gelübde!
26 Darum höret das Wort Jehovas, alle Juden, die ihr im Lande Ägypten wohnet!
Siehe, ich habe bei meinem großen Namen geschworen, spricht Jehova: Wenn je
wieder mein Name im Munde irgend eines Mannes von Juda genannt werden soll, daß
er spreche: “So wahr der Herr, Jehova, lebt!” im ganzen Lande Ägypten!
27 Siehe, ich wache über sie zum Bösen und nicht zum Guten; und alle Männer von
Juda, die im Lande Ägypten sind, sollen durch das Schwert und durch den Hunger
aufgerieben werden, bis sie vernichtet sind.
28 Und dem Schwert Entronnene werden aus dem Lande Ägypten in das Land Juda
zurückkehren, ein zählbares Häuflein. Und der ganze Überrest von Juda, der in
das Land Ägypten gekommen ist, um sich daselbst aufzuhalten, wird wissen,
welches Wort sich bestätigen wird, das meinige oder das ihrige.
29 Und dies sei euch das Zeichen, spricht Jehova, daß ich euch an diesem Orte
heimsuchen werde, auf daß ihr wisset, daß meine Worte über euch sich gewißlich
bestätigen werden zum Unglück;
30 so spricht Jehova: Siehe, ich gebe den Pharao Hophra, den König von Ägypten,
in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, welche nach seinem Leben
trachten, so wie ich Zedekia, den König von Juda, in die Hand Nebukadrezars
gegeben habe, des Königs von Babel, seines Feindes, der ihm nach dem Leben
trachtete.
45,1 Das Wort, welches der Prophet Jeremia zu Baruk, dem Sohne Nerijas, redete,
als er diese Worte aus dem Munde Jeremias in ein Buch schrieb, im vierten Jahre
Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, indem er sprach:
2 So spricht Jehova, der Gott Israels, von dir, Baruk:
3 Du sprichst: Wehe mir! Denn Jehova hat Kummer zu meinem Schmerze gefügt; ich
bin müde von meinem Seufzen, und Ruhe finde ich nicht.
4 So sollst du zu ihm sagen: So spricht Jehova: Siehe, was ich gebaut habe,
breche ich ab; und was ich gepflanzt habe, reiße ich aus, und zwar das ganze
Land.
5 Und du, du trachtest nach großen Dingen für dich? Trachte nicht danach! Denn
siehe, ich bringe Unglück über alles Fleisch, spricht Jehova; aber ich gebe dir
deine Seele zur Beute an allen Orten, wohin du ziehen wirst.
46,1 Das Wort Jehovas, welches zu Jeremia, dem Propheten, geschah wider die
Nationen.
2 Über Ägypten. Wider die Heeresmacht des Pharao Neko, des Königs von Ägypten,
wel che zu Karchemis war, am Strome Euphrat, welche Nebukadrezar, der König von
Babel, schlug im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda.
3 Rüstet Tartsche und Schild und rücket heran zum Streit!
4 Spannet die Rosse an und besteiget die Reitpferde! Und stellet euch auf in
Helmen, putzet die Lanzen, ziehet die Panzer an!
5 Warum sehe ich sie bestürzt zurückweichen? Und ihre Helden sind zerschmettert,
und sie ergreifen die Flucht und sehen sich nicht um, Schrecken ringsum! spricht
Jehova.
6 Der Schnelle soll nicht entfliehen, und der Held nicht entrinnen; gegen
Norden, zur Seite des Stromes Euphrat, sind sie gestrauchelt und gefallen.
7 Wer ist es, der heraufzieht wie der Nil, wie Ströme wogen seine Gewässer?
8 Ägypten zieht herauf wie der Nil, und wie Ströme wogen seine Gewässer; und es
spricht: Ich will hinaufziehen, will das Land bedecken, will Städte zerstören
und ihre Bewohner.
9 Ziehet hinauf, ihr Rosse, und raset, ihr Wagen; und ausziehen mögen die
Helden, Kusch und Put, die den Schild fassen, und die Ludim, die den Bogen
fassen und spannen!
10 Aber selbiger Tag ist dem Herrn, Jehova der Heerscharen, ein Tag der Rache,
um sich zu rächen an seinen Widersachern; und fressen wird das Schwert und sich
sättigen, und sich laben an ihrem Blute. Denn der Herr, Jehova der Heerscharen,
hat ein Schlachtopfer im Lande des Nordens, am Strome Euphrat.
11 Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägyptens!
Vergeblich häufst du die Heilmittel; da ist kein Pflaster für dich.
12 Die Nationen haben deine Schande gehört, und die Erde ist voll deines
Klagegeschreis; denn ein Held ist über den anderen gestrauchelt, sie sind
gefallen beide zusammen.
13 Das Wort, welches Jehova zu Jeremia, dem Propheten, redete betreffs der
Ankunft Nebukadrezars, des Königs von Babel, um das Land Ägypten zu schlagen:
14 Verkündiget es in Ägypten, und laßt es hören in Migdol, und laßt es hören in
Noph und in Tachpanches! Sprechet: Stelle dich und rüste dich! Denn das Schwert
frißt alles rings um dich her.
15 Warum sind deine Starken niedergeworfen? Keiner hielt stand, denn Jehova hat
sie niedergestoßen.
16 Er machte der Strauchelnden viele; ja, einer fiel über den anderen, und sie
sprachen: Auf! Und laßt uns zurückkehren zu unserem Volke und zu unserem
Geburtslande vor dem verderbenden Schwerte!
17 Man rief daselbst: Der Pharao, der König von Ägypten, ist verloren; er hat
die bestimmte Zeit vorübergehen lassen!
18 So wahr ich lebe, spricht der König, Jehova der Heerscharen ist sein Name:
Wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meere wird er kommen!
19 Mache dir Auswanderungsgeräte, du Bewohnerin, Tochter Ägyptens; denn Noph
wird zur Wüste werden und verbrannt, ohne Bewohner.
20 Eine sehr schöne junge Kuh ist Ägypten; eine Bremse von Norden kommt, sie
kommt.
21 Auch seine Söldner in seiner Mitte sind wie gemästete Kälber; ja, auch sie
wandten um, sind geflohen allzumal, haben nicht standgehalten; denn der Tag
ihres Verderbens ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.
22 Sein Laut ist wie das Geräusch einer Schlange, welche davoneilt; denn sie
ziehen mit Heeresmacht einher und kommen über Ägypten mit Beilen, wie Holzhauer.
23 Sie haben seinen Wald umgehauen, spricht Jehova, denn sie sind unzählig; denn
ihrer sind mehr als der Heuschrecken, und ihrer ist keine Zahl.
24 Die Tochter Ägyptens ist zu Schanden geworden, sie ist in die Hand des Volkes
von Norden gegeben.
25 Es spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim
den Amon von No, und den Pharao und Ägypten und seine Götter und seine Könige,
ja, den Pharao und die auf ihn vertrauen.
26 Und ich gebe sie in die Hand derer, welche nach ihrem Leben trachten, und
zwar in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner
Knechte. Hernach aber soll es bewohnt werden wie in den Tagen der Vorzeit,
spricht Jehova.
27 Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und erschrick nicht, Israel!
Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem
Lande ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird zurückkehren und ruhig und sicher
sein, und niemand wird ihn aufschrecken.
28 Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, spricht Jehova, denn ich bin mit
dir. Denn ich werde den Garaus machen allen Nationen, wohin ich dich vertrieben
habe; aber dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr
züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.
47,1 Das Wort Jehovas, welches zu Jeremia, dem Propheten, geschah über die
Philister, ehe der Pharao Gasa schlug.
2 So spricht Jehova: Siehe, Wasser steigen herauf von Norden her und werden zu
einem überschwemmenden Wildbach; und sie überschwemmen das Land und seine Fülle,
die Städte und ihre Bewohner. Und es schreien die Menschen, und alle Bewohner
des Landes heulen,
3 vor dem Schalle des Stampfens der Hufe seiner starken Rosse, vor dem Getöse
seiner Wagen, dem Gerassel seiner Räder, Väter sehen sich nicht um nach den
Söhnen vor Erschlaffung der Hände-
4 wegen des Tages, der da kommt, um alle Philister zu zerstören und für Tyrus
und Zidon jeden hilfebringenden Überrest zu vertilgen. Denn Jehova zerstört die
Philister, den Überrest der Insel Kaphtor.
5 Kahlheit ist über Gasa gekommen, vernichtet ist Askalon, der Überrest ihres
Tales. Wie lange willst du dich ritzen?
6 Wehe! Schwert Jehovas, wie lange willst du nicht rasten? Fahre zurück in deine
Scheide, halte dich ruhig und still!
7 Wie sollte es rasten, da doch Jehova ihm geboten hat? Gegen Askalon und gegen
das Gestade des Meeres, dorthin hat er es bestellt.
48,1 Über Moab. So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über
Nebo! Denn es ist verwüstet. Zu Schanden geworden, eingenommen ist Kirjathaim;
zu Schanden geworden ist die hohe Feste und bestürzt.
2 Moabs Ruhm ist dahin. In Hesbon hat man Böses ersonnen gegen dasselbe: “Kommt
und laßt es uns ausrotten, daß es keine Nation mehr sei!” Auch du, Madmen, wirst
vernichtet werden; das Schwert zieht hinter dir her.
3 Horch! Ein Geschrei aus Horonaim: Verheerung und große Zertrümmerung!
4 Moab ist zerschmettert, seine Geringen haben ein lautes Geschrei erhoben.
5 Denn die Anhöhe von Luchith steigt man mit Weinen hinauf, mit Weinen; denn am
Abhang von Horonaim hat man Angstgeschrei der Zerschmetterung gehört.
6 Fliehet, rettet euer Leben, und seid wie ein Entblößter in der Wüste!
7 Denn weil du auf deine Werke und auf deine Schätze vertrautest, sollst auch du
eingenommen werden; und Kamos wird in die Gefangenschaft ziehen, seine Heilige
(e-r) und seine Fürsten allzumal.
8 Und der Verwüster wird über jede Stadt kommen, und keine Stadt wird entrinnen;
und das Tal wird zu Grunde gehen und die Ebene vernichtet werden, wie Jehova
gesprochen hat.
9 Gebet Moab Flügel, denn fliegend wird es wegziehen; und seine Städte werden
zur Wüste werden, so daß niemand darin wohnt.
10 Verflucht sei, wer das Werk Jehovas lässig treibt, und verflucht, wer sein
Schwert vom Blute zurückhält!
11 Sorglos war Moab von seiner Jugend an, und still lag es auf seinen Hefen und
wurde nicht ausgeleert von Faß zu Faß, und in die Gefangenschaft ist es nie
gezogen; daher ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Geruch nicht verändert.
12 Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich ihm Schröter senden werde,
die es schroten und seine Fässer ausleeren und seine Krüge zerschmeißen werden.
13 Und Moab wird sich über Kamos schämen, gleichwie das Haus Israel sich
geschämt hat über Bethel, ihre Zuversicht.
14 Wie sprechet ihr: Wir sind Helden und tapfere Männer zum Streit?
15 Moab ist verwüstet, und seine Städte hat man erstiegen, und die Auswahl
seiner Jünglinge ist zur Schlachtung hingestürzt, spricht der König, Jehova der
Heerscharen ist sein Name.
16 Moabs Verderben steht nahe bevor, und sein Unglück eilt sehr.
17 Beklaget es, ihr seine Umwohner alle, und alle, die ihr seinen Namen kennet!
Sprechet: Wie ist zerbrochen das Zepter der Macht, der Stab der Majestät!
18 Steige herab von der Herrlichkeit und wohne in dürrem Lande, du Bewohnerin,
Tochter Dibons; denn Moabs Verwüster ist wider dich heraufgezogen, hat deine
Festen zerstört.
19 Tritt an den Weg und schaue, Bewohnerin von Aroer! Frage den Fliehenden und
die Entronnenen, sprich: Was ist geschehen?
20 Moab ist zu Schanden geworden, denn es ist bestürzt. Heulet und schreiet,
verkündet am Arnon, daß Moab verwüstet ist!
21 Und das Gericht ist gekommen über das Land der Ebene, über Cholon und über
Jahza und über Mephaath,
22 und über Dibon und über Nebo und über Beth-Diblathaim,
23 und über Kirjathaim und über Beth-Gamul und über Beth-Meon,
24 und über Kerijoth und über Bozra, und über alle Städte des Landes Moab, die
fernen und die nahen.
25 Das Horn Moabs ist abgehauen, und sein Arm ist zerschmettert, spricht Jehova.
26 Berauschet es, denn wider Jehova hat es großgetan, damit Moab sich wälze in
seinem Gespei und auch selbst zum Gelächter werde!
27 Oder war dir Israel nicht zum Gelächter? Oder war es unter Dieben ertappt
worden, daß, sooft du von ihm sprachest, du den Kopf schütteltest?
28 Verlasset die Städte und wohnet in den Felsen, ihr Bewohner von Moab, und
seid wie die Taube, welche an den Rändern des Abgrundes nistet!
29 Wir haben vernommen den Hochmut Moabs, des sehr hochmütigen, seinen Stolz und
seinen Hochmut und seine Hoffart und die Erhebung seines Herzens.
30 Ich kenne wohl sein Wüten, spricht Jehova, und sein eitles Prahlen; unwahr
haben sie gehandelt.
31 Darum jammere ich über Moab, und wegen ganz Moab schreie ich; über die Leute
von Kir-Heres seufzt man.
32 Mehr als das Weinen Jasers weine ich über dich, du Weinstock von Sibma; deine
Ranken gingen über das Meer, sie reichten bis zum Meere von Jaser. Über deine
Obsternte und über deine Weinlese ist der Verwüster hergefallen,
33 und verschwunden sind Freude und Frohlocken aus dem Fruchtgefilde und aus dem
Lande Moab. Und dem Weine aus den Kufen habe ich ein Ende gemacht: Man tritt
nicht mehr die Kelter unter Jubelruf; der laute Ruf ist kein Jubelruf.
34 Von dem Geschrei Hesbons haben sie bis Elale, bis Jahaz ihre Stimme
erschallen lassen, von Zoar bis Horonaim, bis Eglath-Schelischija; denn auch die
Wasser von Nimrim sollen zu Wüsten werden.
35 Und ich mache ein Ende in Moab, spricht Jehova, dem, der auf die Höhe steigt
und seinen Göttern räuchert.
36 Deshalb klagt gleich Flöten mein Herz um Moab, und klagt gleich Flöten mein
Herz um die Leute von Kir-Heres. Deshalb geht, was es erübrigt hat, zu Grunde.
37 Denn jedes Haupt ist kahl und jeder Bart abgeschoren; auf allen Händen sind
Ritze, und Sacktuch ist an den Lenden.
38 Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Straßen ist lauter Klage; denn ich
habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, an dem man kein Gefallen hat, spricht
Jehova.
39 Wie ist es bestürzt! Sie heulen. Wie hat Moab den Rücken gewandt vor Scham!
Und allen seinen Umwohnern wird Moab zum Gelächter und zur Bestürzung sein.
40 Denn so spricht Jehova: Siehe, wie der Adler fliegt er daher und breitet
seine Flügel aus über Moab.
41 Kerijoth ist eingenommen, und die Festen sind erobert. Und das Herz der
Helden Moabs wird an selbigem Tage sein wie das Herz eines Weibes in
Kindesnöten.
42 Und Moab wird vertilgt werden, daß es kein Volk mehr sei, weil es großgetan
hat wider Jehova.
43 Grauen und Grube und Garn über dich, du Bewohner von Moab! spricht Jehova.
44 Wer vor dem Grauen flieht, wird in die Grube fallen, und wer aus der Grube
heraufsteigt, wird in dem Garne gefangen werden; denn ich bringe über dasselbe,
über Moab, das Jahr seiner Heimsuchung, spricht Jehova.
45 Im Schatten Hesbons bleiben Flüchtlinge kraftlos stehen; denn ein Feuer ist
ausgegangen von Hesbon und eine Flamme aus der Mitte Sihons, und hat die Seite
Moabs verzehrt und den Scheitel der Söhne des Getümmels.
46 Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kamos! Denn deine Söhne sind als
Gefangene weggeführt, und deine Töchter in die Gefangenschaft.
47 Aber ich werde die Gefangenschaft Moabs wenden am Ende der Tage, spricht
Jehova. Bis hierher das Gericht über Moab.
49,1 Über die Kinder Ammon. So spricht Jehova: Hat denn Israel keine Söhne, oder
hat es keinen Erben? Warum hat ihr König Gad in Besitz genommen, und warum wohnt
sein Volk in dessen Städten?
2 Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich wider Rabba der Kinder Ammon
Kriegsgeschrei werde erschallen lassen; und es soll zum Schutthaufen werden, und
seine Tochterstädte sollen mit Feuer verbrannt werden. Und Israel wird seine
Erben beerben, spricht Jehova.
3 Heule, Hesbon, denn Ai ist verwüstet! Schreiet, ihr Töchter von Rabba, gürtet
euch Sacktuch um; klaget und laufet hin und her in den Einzäunungen! Denn ihr
König wird in die Gefangenschaft gehen, seine Heilige (e-r) und seine Fürsten
allzumal.
4 Was rühmst du dich der Täler? Dein Tal zerfließt, du abtrünnige Tochter, die
auf ihre Schätze vertraut: “Wer sollte an mich kommen?”
5 Siehe, ich lasse Schrecken über dich kommen von allen deinen Umwohnern,
spricht der Herr, Jehova der Heerscharen; und ihr sollt weggetrieben werden, ein
jeder vor sich hin, und niemand wird die Flüchtigen sammeln.
6 Aber nachher werde ich die Gefangenschaft der Kinder Ammon wenden, spricht
Jehova.
7 Über Edom. So spricht Jehova der Heerscharen: Ist keine Weisheit mehr in
Teman? Ist den Verständigen der Rat entschwunden, ist ihre Weisheit
ausgeschüttet?
8 Fliehet, wendet um, verkriechet euch, Bewohner von Dedan! Denn Esaus Verderben
habe ich über ihn gebracht, die Zeit, da ich ihn heimsuche.
9 Wenn Winzer über dich kommen, so werden sie keine Nachlese übriglassen; wenn
Diebe in der Nacht, so verderben sie nach ihrem Genüge.
10 Denn ich, ich habe Esau entblößt, ich habe seine Verstecke aufgedeckt; und
will er sich verbergen, so kann er es nicht. Zerstört sind seine Nachkommen und
seine Brüder und seine Nachbarn, und sie sind nicht mehr.
11 Verlasse deine Waisen, ich werde sie am Leben erhalten; und deine Witwen
sollen auf mich vertrauen.
12 Denn so spricht Jehova: Siehe, deren Urteil es nicht war, den Becher zu
trinken, die müssen ihn trinken; und du solltest der sein, welcher ungestraft
bliebe? Du wirst nicht ungestraft bleiben, sondern sicherlich sollst du ihn
trinken.
13 Denn ich habe bei mir geschworen, spricht Jehova, daß Bozra zum Entsetzen,
zum Hohne, zur Verwüstung und zum Fluche werden soll, und alle seine Städte zu
ewigen Einöden.
14 Eine Kunde habe ich vernommen von Jehova, und ein Bote ist unter die Nationen
gesandt: Versammelt euch und kommet über dasselbe, und machet euch auf zum
Kriege!
15 Denn siehe, ich habe dich klein gemacht unter den Nationen, verachtet unter
den Menschen.
16 Deine Furchtbarkeit und der Übermut deines Herzens haben dich verführt, der
du in Felsenklüften wohnst, den Gipfel des Hügels inne hast. Wenn du dein Nest
hoch baust wie der Adler, ich werde dich von dort hinabstürzen, spricht Jehova.
17 Und Edom soll zum Entsetzen werden; ein jeder, der an demselben vorüberzieht,
wird sich entsetzen und zischen über alle seine Plagen.
18 Gleich der Umkehrung von Sodom und Gomorra und ihrer Nachbarn, spricht
Jehova, wird niemand daselbst wohnen und kein Menschenkind darin weilen.
19 Siehe, er steigt herauf, wie ein Löwe von der Pracht des Jordan, wider die
feste Wohnstätte; denn ich werde es plötzlich von ihr hinwegtreiben, und den,
der auserkoren ist, über sie bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will
mich vorladen? Und wer ist der Hirt, der vor mir bestehen könnte?
20 Darum höret den Ratschluß Jehovas, welchen er beschlossen hat über Edom, und
seine Gedanken, die er denkt über die Bewohner von Teman: Wahrlich, man wird sie
fortschleppen, die Geringen der Herde; wahrlich, ihre Trift wird sich über sie
entsetzen!
21 Von dem Getöse ihres Falles erbebt die Erde; Geschrei, am Schilfmeere wird
sein Schall vernommen.
22 Siehe, wie der Adler zieht er herauf und fliegt und breitet seine Flügel aus
über Bozra; und das Herz der Helden Edoms wird an selbigem Tage sein wie das
Herz eines Weibes in Kindesnöten.
23 Über Damaskus. Beschämt sind Hamath und Arpad; denn sie haben eine böse Kunde
vernommen, sie verzagen. Am Meere ist Bangigkeit, ruhen kann man nicht.
24 Damaskus ist schlaff geworden; es hat sich umgewandt, um zu fliehen, und
Schrecken hat es ergriffen; Angst und Wehen haben es erfaßt, der Gebärenden
gleich.
25 Wie ist es, daß sie nicht verlassen ist, die Stadt des Ruhmes, die Stadt
meiner Freude?
26 Darum werden ihre Jünglinge auf ihren Straßen fallen und alle Kriegsmänner
umkommen an selbigem Tage, spricht Jehova der Heerscharen.
27 Und ich werde ein Feuer anzünden in den Mauern von Damaskus, und es wird die
Paläste Ben-Hadads verzehren.
28 Über Kedar und über die Königreiche Hazors, welche Nebukadrezar, der König
von Babel, schlug. So spricht Jehova: Machet euch auf, ziehet hinauf wider Kedar
und zerstöret die Kinder des Ostens.
29 Ihre Zelte und ihr Kleinvieh werden sie nehmen, ihre Zeltbehänge und alle
ihre Geräte und ihre Kamele sich wegführen, und werden über sie ausrufen:
Schrecken ringsum!
30 Fliehet, flüchtet schnell, verkriechet euch, Bewohner von Hazor! spricht
Jehova; denn Nebukadrezar, der König von Babel, hat einen Ratschluß wider euch
beschlossen und einen Anschlag wider euch ersonnen.
31 Machet euch auf, ziehet hinauf wider eine sorglose Nation, die in Sicherheit
wohnt! spricht Jehova: Sie hat weder Tore noch Riegel, sie wohnen allein.
32 Und ihre Kamele sollen zum Raube und die Menge ihrer Herden zur Beute werden;
und ich werde sie, die mit geschorenen Haarrändern, nach allen Winden hin
zerstreuen, und werde ihr Verderben bringen von allen Seiten her, spricht
Jehova.
33 Und Hazor wird zur Wohnung der Schakale werden, zur Wüste in Ewigkeit;
niemand wird daselbst wohnen und kein Menschenkind darin weilen.
34 Das Wort Jehovas, welches zu Jeremia, dem Propheten, geschah über Elam, im
Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, indem er sprach:
35 So spricht Jehova der Heerscharen: Siehe, ich zerbreche den Bogen Elams,
seine vornehmste Stärke.
36 Und ich werde die vier Winde von den vier Enden des Himmels her über Elam
bringen und es nach allen diesen Winden hin zerstreuen; und es soll keine Nation
geben, wohin nicht Vertriebene Elams kommen werden.
37 Und ich werde Elam verzagt machen vor ihren Feinden und vor denen, welche
nach ihrem Leben trachten, und werde Unglück über sie bringen, die Glut meines
Zornes, spricht Jehova; und ich werde das Schwert hinter ihnen her senden, bis
ich sie vernichtet habe.
38 Und ich werde meinen Thron in Elam aufstellen und werde König und Fürsten
daraus vertilgen, spricht Jehova.
39 Aber es wird geschehen am Ende der Tage, da werde ich die Gefangenschaft
Elams wenden, spricht Jehova.
50,1 Das Wort, welches Jehova über Babel, über das Land der Chaldäer, durch den
Propheten Jeremia geredet hat.
2 Verkündiget es unter den Nationen und laßt es hören, und erhebet ein Panier;
laßt es hören, verhehlet es nicht! Sprechet: Babel ist eingenommen, Bel zu
Schanden geworden, Merodak bestürzt; ihre Götzenbilder sind zu Schanden
geworden, ihre Götzen sind bestürzt.
3 Denn wider dasselbe ist eine Nation heraufgezogen von Norden her: Diese wird
sein Land zur Wüste machen, daß kein Bewohner mehr darin sein wird; sowohl
Menschen als Vieh sind entflohen, weggezogen.
4 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht Jehova, werden die Kinder Israel
kommen, sie und die Kinder Juda zusammen; fort und fort weinend werden sie gehen
und Jehova, ihren Gott, suchen.
5 Sie werden nach Zion fragen, indem ihr Angesicht dahin gerichtet ist: Kommet
und schließet euch an Jehova an mit einem ewigen Bunde, der nicht vergessen
werde!
6 Mein Volk war eine verlorene Schafherde: ihre Hirten leiteten sie irre auf
verführerische Berge; sie gingen von Berg zu Hügel, vergaßen ihre Lagerstätte.
7 Alle, die sie fanden, fraßen sie; und ihre Feinde sprachen: Wir verschulden
uns nicht, weil sie gegen Jehova gesündigt haben, die Wohnung der Gerechtigkeit,
und gegen Jehova, die Erwartung ihrer Väter.
8 Flüchtet aus Babel hinaus, und ziehet aus dem Lande der Chaldäer; und seid wie
die Böcke vor der Herde her!
9 Denn siehe, ich erwecke und führe herauf wider Babel eine Versammlung großer
Nationen aus dem Lande des Nordens, und sie werden sich wider dasselbe
aufstellen: Von dort aus wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie die
eines geschickten Helden, keiner kehrt leer zurück.
10 Und Chaldäa wird zum Raube werden; alle, die es berauben, werden satt werden,
spricht Jehova.
11 Denn möget ihr euch auch freuen, denn möget ihr auch frohlocken, Plünderer
meines Erbteils, denn möget ihr auch hüpfen wie eine dreschende junge Kuh, und
wiehern gleich starken Rossen:
12 Sehr beschämt ist eure Mutter, zu Schanden geworden eure Gebärerin. Siehe, es
ist die letzte der Nationen, eine Wüste, eine Dürre und eine Steppe.
13 Vor dem Grimm Jehovas wird es nicht mehr bewohnt werden, sondern eine Wüste
sein ganz und gar. Ein jeder, der an Babel vorüberzieht, wird sich entsetzen und
zischen über alle seine Plagen.
14 Stellet euch ringsum auf wider Babel, alle, die ihr den Bogen spannet;
schießet nach ihm, schonet die Pfeile nicht! Denn gegen Jehova hat es gesündigt.
15 Erhebet ein Schlachtgeschrei gegen dasselbe ringsum! Es hat sich ergeben;
gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine Mauern. Denn es ist die
Rache Jehovas. Rächet euch an ihm, tut ihm, wie es getan hat!
16 Rottet aus Babel den Säemann aus und den, der die Sichel führt zur Erntezeit!
Vor dem verderbenden Schwerte wird ein jeder zu seinem Volke sich wenden und ein
jeder in sein Land fliehen.
17 Israel ist ein versprengtes Schaf, welches Löwen verscheucht haben. Zuerst
hat der König von Assyrien es gefressen, und nun zuletzt hat Nebukadrezar, der
König von Babel, ihm die Knochen zermalmt.
18 Darum spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich
suche heim den König von Babel und sein Land, gleichwie ich den König von
Assyrien heimgesucht habe.
19 Und ich will Israel zu seiner Trift zurückbringen, daß es den Karmel und
Basan beweide, und seine Seele sich sättige auf dem Gebirge Ephraim und in
Gilead.
20 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht Jehova, wird Israels Missetat
gesucht werden, und sie wird nicht da sein, und die Sünden Judas, und sie werden
nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich übriglasse.
21 Wider das Land “Doppelte Widerspenstigkeit”, wider dasselbe ziehe hinauf und
gegen die Bewohner von “Heimsuchung”. Verwüste und vertilge hinter ihnen her,
spricht Jehova, und tue nach allem, was ich dir geboten habe!
22 Kriegslärm im Lande und große Zertrümmerung!
23 Wie ist zerhauen und zertrümmert der Hammer der ganzen Erde! Wie ist Babel
zum Entsetzen geworden unter den Nationen!
24 Ich habe dir Schlingen gelegt, und du wurdest auch gefangen, Babel, ohne daß
du es wußtest; du wurdest gefunden und auch ergriffen, weil du dich wider Jehova
in Krieg eingelassen hast.
25 Jehova hat seine Rüstkammer aufgetan und hervorgeholt die Waffen seines
Grimmes; denn der Herr, Jehova der Heerscharen, hat ein Werk in dem Lande der
Chaldäer.
26 Kommet über dasselbe von allen Seiten her, öffnet seine Scheunen, schüttet es
auf wie Garbenhaufen und vertilget es; nicht bleibe ihm ein Überrest!
27 Erwürget alle seine Farren, zur Schlachtung sollen sie hinstürzen! Wehe über
sie! Denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.
28 Horch! Flüchtlinge und Entronnene aus dem Lande Babel, um in Zion zu
verkünden die Rache Jehovas, unseres Gottes, die Rache seines Tempels.
29 Rufet Schützen herbei wider Babel, alle, die den Bogen spannen! Belagert es
ringsum, niemand entrinne! Vergeltet ihm nach seinem Werke, tut ihm nach allem,
was es getan hat; denn es hat vermessen gehandelt gegen Jehova, gegen den
Heiligen Israels.
30 Darum sollen seine Jünglinge auf seinen Straßen fallen und alle seine
Kriegsmänner umkommen an selbigem Tage, spricht Jehova.
31 Siehe, ich will an dich, du Stolze, spricht der Herr, Jehova der Heerscharen;
denn gekommen ist dein Tag, die Zeit, da ich dich heimsuche.
32 Dann wird die Stolze straucheln und fallen, und niemand wird sie aufrichten;
und ich werde ein Feuer anzünden in ihren Städten, daß es alle ihre Umgebung
verzehre.
33 So spricht Jehova der Heerscharen: Die Kinder Israel und die Kinder Juda sind
Bedrückte allzumal; und alle, die sie gefangen weggeführt, haben sie
festgehalten, haben sich geweigert, sie zu entlassen.
34 Ihr Erlöser ist stark, Jehova der Heerscharen ist sein Name; er wird ihre
Rechtssache gewißlich führen, auf daß er dem Lande Ruhe schaffe und die Bewohner
von Babel erzittern mache.
35 Das Schwert über die Chaldäer, spricht Jehova, und über die Bewohner von
Babel und über seine Fürsten und über seine Weisen!
36 Das Schwert über die Schwätzer, daß sie zu Narren werden! Das Schwert über
seine Helden, daß sie verzagen!
37 Das Schwert über seine Rosse und über seine Wagen und über das ganze
Mischvolk, welches in seiner Mitte ist, daß sie zu Weibern werden! Das Schwert
über seine Schätze, daß sie geplündert werden!
38 Dürre über seine Gewässer, daß sie austrocknen! Denn es ist ein Land der
geschnitzten Bilder, und sie rasen durch ihre erschreckenden Götzen.
39 Darum werden Wüstentiere mit wilden Hunden darin wohnen, und Strauße darin
wohnen; und es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden, und keine
Niederlassung sein von Geschlecht zu Geschlecht.
40 Gleich der Umkehrung Sodoms und Gomorras und ihrer Nachbarn durch Gott,
spricht Jehova, wird niemand daselbst wohnen und kein Menschenkind darin weilen.
41 Siehe, es kommt ein Volk von Norden her, und eine große Nation und viele
Könige machen sich auf von dem äußersten Ende der Erde.
42 Bogen und Wurfspieß führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen; ihre
Stimme braust wie das Meer, und auf Rossen reiten sie: gerüstet wider dich,
Tochter Babel, wie ein Mann zum Kriege.
43 Der König von Babel hat die Kunde von ihnen vernommen, und seine Hände sind
schlaff geworden; Angst hat ihn ergriffen, Wehen, der Gebärenden gleich.
44 Siehe, er steigt herauf, wie ein Löwe von der Pracht des Jordan, wider die
feste Wohnstätte; denn ich werde es plötzlich von ihr hinwegtreiben und den, der
auserkoren ist, über sie bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich
vorladen? Und wer ist der Hirt, der vor mir bestehen könnte?
45 Darum höret den Ratschluß Jehovas, welchen er über Babel beschlossen hat, und
seine Gedanken, die er denkt über das Land der Chaldäer: Wahrlich, man wird sie
fortschleppen, die Geringen der Herde; wahrlich, die Trift wird sich über sie
entsetzen!
46 Von dem Rufe: Babel ist erobert! erzittert die Erde und wird ein Geschrei
unter den Nationen vernommen.
51,1 So spricht Jehova: Siehe, ich erwecke wider Babel und gegen die, welche im
Herzen meiner Widersacher wohnen, einen verderbenden Wind.
2 Und ich sende nach Babel Fremde, die es worfeln und sein Land ausleeren
werden; denn sie werden ringsumher wider dasselbe sein am Tage des Unglücks.
3 Der Schütze spanne seinen Bogen gegen den, der da spannt, und gegen den, der
sich in seinem Panzer erhebt; und schonet seiner Jünglinge nicht, vertilget sein
ganzes Kriegsheer!
4 Und Erschlagene sollen fallen im Lande der Chaldäer und Durchbohrte auf seinen
Straßen.
5 Denn nicht verwitwet ist Israel noch Juda von seinem Gott, von Jehova der
Heerscharen; denn jener Land ist voll Schuld wegen des Heiligen Israels.
6 Fliehet aus Babel hinaus und rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht
vertilgt wegen seiner Ungerechtigkeit! Denn es ist die Zeit der Rache Jehovas:
Was es getan hat, vergilt er ihm.
7 Babel war ein goldener Becher in der Hand Jehovas, der die ganze Erde
berauschte; von seinem Weine haben die Nationen getrunken, darum sind die
Nationen rasend geworden.
8 Plötzlich ist Babel gefallen und zertrümmert. Jammert über dasselbe! Holet
Balsam für seinen Schmerz; vielleicht wird es geheilt werden!
9 “Wir haben Babel heilen wollen, aber es ist nicht genesen. Verlasset es und
laßt uns ein jeder in sein Land ziehen; denn sein Gericht reicht bis an den
Himmel und erhebt sich bis zu den Wolken”.
10 Jehova hat unsere Gerechtigkeiten ans Licht gebracht; kommt und laßt uns in
Zion erzählen die Tat Jehovas, unseres Gottes.
11 Schärfet die Pfeile, fasset den Schild! Jehova hat den Geist der Könige von
Medien erweckt; denn wider Babel ist ein Vornehmen, es zu verderben; denn es ist
die Rache Jehovas, die Rache seines Tempels.
12 Erhebet das Panier gegen die Mauern von Babel hin, verschärfet die Bewachung,
stellet Wächter auf, bereitet die Hinterhalte! Denn wie Jehova es sich
vorgenommen, also führt er aus, was er über die Bewohner von Babel geredet hat.
13 Die du an vielen Wassern wohnst, reich an Schätzen bist, dein Ende ist
gekommen, das Maß deines Raubes.
14 Jehova der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: Habe ich dich auch mit
Menschen gefüllt wie mit Heuschrecken, so wird man doch Triumphgeschrei über
dich anstimmen!
15 Er hat die Erde gemacht durch seine Kraft, den Erdkreis festgestellt durch
seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch seine Einsicht.
16 Wenn er beim Schalle des Donners Wasserrauschen am Himmel bewirkt und Dünste
aufsteigen läßt vom Ende der Erde, Blitze zum Regen macht und den Wind
herausführt aus seinen Vorratskammern:
17 Dumm wird jeder Mensch, ohne Erkenntnis; beschämt wird jeder Goldschmied über
das Götzenbild; denn sein gegossenes Bild ist Lüge, und kein Geist ist in ihnen.
18 Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Gespöttes: zur Zeit ihrer Heimsuchung
gehen sie zu Grunde.
19 Jakobs Teil ist nicht wie diese; denn er ist es, der das All gebildet hat und
den Stamm seines Erbteils; Jehova der Heerscharen ist sein Name.
20 Du bist mir ein Streithammer, eine Kriegswaffe; und mit dir zerschmettere ich
Nationen, und mit dir zerstöre ich Königreiche;
21 und mit dir zerschmettere ich das Roß und seinen Reiter, und mit dir
zerschmettere ich den Wagen und seinen Lenker;
22 und mit dir zerschmettere ich Mann und Weib, und mit dir zerschmettere ich
Greis und Knaben, und mit dir zerschmettere ich Jüngling und Jungfrau;
23 und mit dir zerschmettere ich den Hirten und seine Herde, und mit dir
zerschmettere ich den Ackersmann und sein Gespann, und mit dir zerschmettere ich
Landpfleger und Statthalter.
24 Und ich will Babel und allen Bewohnern Chaldäas all ihr Böses, das sie an
Zion verübt haben, vor euren Augen vergelten, spricht Jehova.
25 Siehe, ich will an dich, spricht Jehova, du Berg des Verderbens, der die
ganze Erde verderbt; und ich will meine Hand wider dich ausstrecken und dich von
dem Felsen hinabwälzen und dich zu einem verbrannten Berge machen,
26 so daß man von dir weder Eckstein noch Grundstein nehmen kann; denn eine
ewige Wüstenei sollst du sein, spricht Jehova.
27 Erhebet das Panier im Lande, stoßet in die Posaune unter den Nationen! Weihet
Nationen wider dasselbe, rufet wider dasselbe die Königreiche Ararat, Minni und
Aschkenas herbei; bestellet Kriegsoberste wider dasselbe, lasset Rosse
heraufziehen wie furchtbare Heuschrecken!
28 Weihet Nationen wider dasselbe, die Könige von Medien, dessen Landpfleger und
alle seine Statthalter und das ganze Land ihrer Herrschaft!
29 Da erbebt und erzittert die Erde; denn die Gedanken Jehovas erfüllen sich
wider Babel, um das Land Babel zu einer Wüste zu machen, ohne Bewohner.
30 Babels Helden haben aufgehört zu streiten, sie sitzen in den Bergfesten;
versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Weibern geworden; man hat ihre Wohnungen
angezündet, ihre Riegel sind zerbrochen.
31 Ein Läufer läuft dem anderen entgegen, und der Bote dem Boten, um dem König
von Babel die Botschaft zu bringen, daß seine Stadt von allen Seiten her
eingenommen ist.
32 Und die Übergänge sind besetzt, und die Teiche hat man mit Feuer ausgebrannt,
und die Kriegsmänner sind erschrocken.
33 Denn so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel
ist wie eine Tenne, zur Zeit, da man sie stampft; noch um ein Kleines, so wird
die Zeit der Ernte für sie kommen.
34 Nebukadrezar, der König von Babel, hat mich gefressen, hat mich vernichtet,
hat mich hingestellt als ein leeres Gefäß; er verschlang mich wie ein Ungeheuer,
füllte seinen Bauch mit meinen Leckerbissen, stieß mich fort.
35 Die an mir begangene Gewalttat und mein Fleisch komme über Babel, spreche die
Bewohnerin von Zion, und mein Blut über die Bewohner von Chaldäa! Spreche
Jerusalem.
36 Darum spricht Jehova also: Siehe, ich will deine Rechtssache führen und deine
Rache vollziehen, und ich werde sein Meer austrocknen und seine Quelle versiegen
lassen.
37 Und Babel soll zum Steinhaufen, zur Wohnung der Schakale, zum Entsetzen und
zum Gezisch werden, ohne Bewohner.
38 Sie brüllen allzumal wie junge Löwen, knurren wie die Jungen der Löwinnen.
39 Wenn sie erhitzt sind, richte ich ihnen ein Trinkgelage an und berausche sie,
auf daß sie frohlocken, und entschlafen zu ewigem Schlafe und nicht mehr
erwachen, spricht Jehova.
40 Gleich Fettschafen, gleich Widdern samt Böcken stürze ich sie hinab zur
Schlachtung.
41 Wie ist Scheschak eingenommen, und erobert der Ruhm der ganzen Erde! Wie ist
Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen!
42 Das Meer ist heraufgestiegen über Babel; mit seiner Wellen Brausen ist es
bedeckt.
43 Seine Städte sind zur Wüste geworden, ein dürres Land und eine Steppe, ein
Land, worin niemand wohnt, und durch welches kein Menschenkind zieht.
44 Und ich werde den Bel zu Babel heimsuchen und aus seinem Maule herausnehmen,
was er verschlungen hat; und nicht mehr sollen Nationen zu ihm strömen. Auch
Babels Mauer ist gefallen.
45 Ziehet aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet ein jeder sein Leben vor der
Glut des Zornes Jehovas!
46 Und daß euer Herz nicht zaghaft werde, und ihr euch nicht fürchtet vor dem
Gerüchte, welches im Lande vernommen wird! Denn in dem einen Jahre kommt dieses
Gerücht, und in dem Jahre nachher jenes Gerücht und Gewalttat im Lande,
Herrscher gegen Herrscher.
47 Darum siehe, Tage kommen, da ich die geschnitzten Bilder Babels heimsuchen
werde; und sein ganzes Land wird beschämt werden, und alle seine Erschlagenen
werden in seiner Mitte fallen.
48 Und Himmel und Erde, und alles, was in ihnen ist, werden jubeln über Babel;
denn von Norden her kommen ihm die Verwüster, spricht Jehova.
49 Wie Babel darauf ausging, daß Erschlagene Israels fielen, also werden wegen
Babel Erschlagene der ganzen Erde fallen.
50 Ihr dem Schwert Entronnenen, gehet, bleibet nicht stehen! Gedenket Jehovas
aus der Ferne, und Jerusalem komme euch in den Sinn!
51 Wir sind beschämt worden, denn wir haben Verhöhnung gehört; Schmach hat unser
Angesicht bedeckt; denn Fremde sind über die Heiligtümer des Hauses Jehovas
gekommen.
52 Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich seine geschnitzten Bilder
heimsuchen werde; und tödlich Verwundete werden ächzen in seinem ganzen Lande.
53 Wenn auch Babel bis zum Himmel hinaufstiege und die Höhe seiner Stärke
befestigte, von mir aus werden ihm Verwüster kommen, spricht Jehova.
54 Horch! Ein Geschrei aus Babel, und große Zertrümmerung von dem Lande der
Chaldäer her.
55 Denn Jehova verwüstet Babel und tilgt aus demselben das laute Getöse; und es
brausen seine Wogen wie große Wasser, es erschallt das Geräusch ihres Getöses.
56 Denn über dasselbe, über Babel, kommt ein Verwüster; und seine Helden werden
gefangen, ihre Bogen sind zerbrochen. Denn ein Gott der Vergeltung ist Jehova,
er wird gewißlich erstatten.
57 Und ich berausche seine Fürsten und seine Weisen, seine Landpfleger und seine
Statthalter und seine Helden, daß sie entschlafen zu ewigem Schlafe und nicht
mehr erwachen, spricht der König, Jehova der Heerscharen ist sein Name.
58 So spricht Jehova der Heerscharen: Die Mauern von Babel, die breiten, sollen
gänzlich geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden. Und so
mühen sich Völker vergebens ab, und Völkerschaften fürs Feuer, und sie ermatten.
59 Das Wort, welches der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohne Nerijas, des Sohnes
Machsejas, gebot, als er mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahre
seiner Regierung nach Babel zog; und Seraja war Reisemarschall.
60 Und Jeremia schrieb in ein Buch all das Unglück, welches über Babel kommen
sollte, alle diese Worte, welche gegen Babel geschrieben sind.
61 Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so sieh zu und lies
alle diese Worte, und sprich:
62 Jehova, du hast gegen diesen Ort geredet, daß du ihn ausrotten werdest, so
daß kein Bewohner mehr darin sei, weder Mensch noch Vieh, sondern daß er zu
ewigen Wüsteneien werden solle.
63 Und es soll geschehen, wenn du dieses Buch zu Ende gelesen hast, so binde
einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat.
64 und sprich: Also wird Babel versinken und nicht wieder emporkommen wegen des
Unglücks, welches ich über dasselbe bringe; und sie werden erliegen. Bis hierher
die Worte Jeremias.
52,1 Einundzwanzig Jahre war Zedekia alt, als er König wurde, und er regierte
elf Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hamutal, die Tochter
Jeremias, von Libna.
2 Und er tat, was böse war in den Augen Jehovas, nach allem, was Jojakim getan
hatte.
3 Denn wegen des Zornes Jehovas erging es Jerusalem und Juda also, bis er sie
weggeworfen hatte von seinem Angesicht. Und Zedekia empörte sich gegen den König
von Babel.
4 Und es geschah im neunten Jahre seiner Regierung, im zehnten Monat, am Zehnten
des Monats, da kamen Nebukadrezar, der König von Babel, er und sein ganzes Heer,
wider Jerusalem und lagerten sich wider dasselbe; und sie bauten
Belagerungstürme wider dasselbe ringsumher.
5 Und die Stadt kam in Belagerung bis in das elfte Jahr des Königs Zedekia.
6 Im vierten Monat, am Neunten des Monats, da nahm der Hunger in der Stadt
überhand; und es war kein Brot mehr da für das Volk des Landes.
7 Und die Stadt wurde erbrochen, und alle Kriegsmänner flohen und zogen des
Nachts aus der Stadt hinaus auf dem Wege durch das Tor, welches zwischen den
beiden Mauern bei dem Garten des Königs war (die Chaldäer aber waren rings um
die Stadt her); und sie zogen den Weg zur Ebene.
8 Aber das Heer der Chaldäer jagte dem König nach, und sie erreichten Zedekia in
den Ebenen von Jericho; und sein ganzes Heer zerstreute sich von ihm weg.
9 Und sie ergriffen den König und führten ihn hinauf zu dem König von Babel,
nach Ribla im Lande Hamath; und er sprach das Urteil über ihn.
10 Und der König von Babel schlachtete die Söhne Zedekias vor seinen Augen, und
er schlachtete auch alle Fürsten von Juda zu Ribla.
11 Und er blendete die Augen Zedekias und band ihn mit ehernen Fesseln; und der
König von Babel brachte ihn nach Babel und setzte ihn in Gewahrsam bis zum Tage
seines Todes.
12 Und im fünften Monat, am Zehnten des Monats, das war das neunzehnte Jahr des
Königs Nebukadrezar, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der
Leibwache, der vor dem König von Babel stand, nach Jerusalem;
13 und er verbrannte das Haus Jehovas und das Haus des Königs; und alle Häuser
von Jerusalem und jedes große Haus verbrannte er mit Feuer.
14 Und das ganze Heer der Chaldäer, welches bei dem Obersten der Leibwache war,
riß alle Mauern von Jerusalem ringsum nieder.
15 Und von den Geringen des Volkes und den Rest des Volkes, die in der Stadt
Übriggebliebenen, und die Überläufer, die zum König von Babel übergelaufen
waren, und den Rest der Menge führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache,
hinweg.
16 Aber von den Geringen des Landes ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache,
zurück zu Weingärtnern und zu Ackersleuten.
17 Und die Chaldäer zerschlugen die ehernen Säulen, die am Hause Jehovas waren,
und die Gestelle und das eherne Meer, welche im Hause Jehovas waren; und sie
führten alles Erz davon nach Babel.
18 Und sie nahmen die Töpfe weg und die Schaufeln und die Lichtmesser und die
Sprengschalen und die Schalen und alle ehernen Geräte, womit man den Dienst
verrichtete.
19 Auch die Becken und die Räucherpfannen und die Sprengschalen und die Töpfe
und die Leuchter und die Schalen und die Spendschalen, was von Gold war, das
Gold, und was von Silber war, das Silber, nahm der Oberste der Leibwache weg.
20 Die zwei Säulen, das eine Meer und die zwölf ehernen Rinder, welche unter
demselben waren, und die Gestelle, welche der König Salomo für das Haus Jehovas
gemacht hatte: das Erz aller dieser Geräte war nicht zu wägen.
21 Und die Säulen: achtzehn Ellen war die Höhe der einen Säule, und ein Faden
von zwölf Ellen umfaßte sie; und ihre Dicke war vier Finger, sie war hohl.
22 Und ein Kapitäl von Erz war darauf, und die Höhe des einen Kapitäls war fünf
Ellen; und ein Netzwerk und Granatäpfel waren an dem Kapitäl ringsum: alles von
Erz; und desgleichen war die andere Säule, und Granatäpfel daran.
23 Und der Granatäpfel waren sechsundneunzig nach den vier Winden hin; aller
Granatäpfel waren hundert am Netzwerk ringsum.
24 Und der Oberste der Leibwache nahm Scheraja, den OberHeilige (e-r), und
Zephanja, den zweiten Heilige (e-r), und die drei Hüter der Schwelle:
25 und aus der Stadt nahm er einen Kämmerer, der über die Kriegsleute bestellt
war, und sieben Männer von denen, welche das Angesicht des Königs sahen, die in
der Stadt vorgefunden wurden, und den Schreiber des Heerobersten, welcher das
Volk des Landes zum Heere aushob, und sechzig Mann von dem Volke des Landes, die
in der Stadt vorgefunden wurden.
26 Und Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nahm sie und brachte sie zu dem
König von Babel nach Ribla.
27 Und der König von Babel erschlug sie und tötete sie zu Ribla im Lande Hamath.
Und so wurde Juda aus seinem Lande weggeführt.
28 Dies ist das Volk, welches Nebukadrezar weggeführt hat: Im siebten Jahre
dreitausenddreiundzwanzig Juden;
29 im achtzehnten Jahre Nebukadrezars achthundertzweiunddreißig Seelen aus
Jerusalem;
30 im dreiundzwanzigsten Jahre Nebukadrezars führte Nebusaradan, der Oberste der
Leibwache, von den Juden siebenhundertfünfundvierzig Seelen weg; aller Seelen
waren viertausendsechshundert.
31 Und es geschah im siebenunddreißigsten Jahre der Wegführung Jojakins, des
Königs von Juda, im zwölften Monat, am Fünfundzwanzigsten des Monats, da erhob
Ewil-Merodak, der König von Babel, im ersten Jahre seiner Regierung das Haupt
Jojakins, des Königs von Juda, und führte ihn aus dem Gefängnis.
32 Und er redete gütig mit ihm und setzte seinen Stuhl über den Stuhl der
Könige, die bei ihm in Babel waren;
33 und er veränderte die Kleider seines Gefängnisses. Und Jojakin aß beständig
vor ihm alle Tage seines Lebens;
34 und sein Unterhalt: Ein beständiger Unterhalt wurde ihm von dem König von
Babel gegeben, soviel er täglich bedurfte, bis zum Tage seines Todes, alle Tage
seines Lebens.