Hesekiel
1,1 Und es geschah im dreißigsten Jahre, im vierten Monat, am Fünften des
Monats, als ich inmitten der Weggeführten war, am Flusse Kebar, da taten sich
die Himmel auf, und ich sah Gesichte Gottes.
2 Am Fünften des Monats, das war das fünfte Jahr der Wegführung des Königs
Jojakin,
3 geschah das Wort Jehovas ausdrücklich zu Hesekiel, dem Sohne Busis, dem
Heilige (e-r), im Lande der Chaldäer, am Flusse Kebar; und daselbst kam die Hand
Jehovas über ihn.
4 Und ich sah: und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke und
ein Feuer, sich ineinander schlingend, und ein Glanz rings um dieselbe; und aus
seiner Mitte, aus der Mitte des Feuers her, strahlte es wie der Anblick von
glänzendem Metall.
5 Und aus seiner Mitte hervor erschien die Gestalt von vier lebendigen Wesen;
und dies war ihr Aussehen: Sie hatten die Gestalt eines Menschen.
6 Und jedes hatte vier Angesichter, und jedes von ihnen hatte vier Flügel.
7 Und ihre Füße waren gerade Füße, und ihre Fußsohlen wie die Fußsohle eines
Kalbes; und sie funkelten wie der Anblick von leuchtendem Erze.
8 Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; und die vier
hatten ihre Angesichter und ihre Flügel.
9 Ihre Flügel waren verbunden einer mit dem anderen; sie wandten sich nicht,
wenn sie gingen: Sie gingen ein jeder stracks vor sich hin.
10 Und die Gestalt ihres Angesichts war eines Menschen Angesicht; und rechts
hatten die vier eines Löwen Angesicht, und links hatten die vier eines Stieres
Angesicht, und eines Adlers Angesicht hatten die vier.
11 Und ihre Angesichter und ihre Flügel waren oben getrennt; jedes hatte zwei
Flügel miteinander verbunden, und zwei, welche ihre Leiber bedeckten.
12 Und sie gingen ein jedes stracks vor sich hin; wohin der Geist gehen wollte,
gingen sie; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.
13 Und die Gestalt der lebendigen Wesen: Ihr Aussehen war wie brennende
Feuerkohlen, wie das Aussehen von Fackeln. Das Feuer fuhr umher zwischen den
lebendigen Wesen; und das Feuer hatte einen Glanz, und aus dem Feuer gingen
Blitze hervor.
14 Und die lebendigen Wesen liefen hin und her wie das Aussehen von
Blitzstrahlen.
15 Und ich sah die lebendigen Wesen, und siehe, da war ein Rad auf der Erde
neben den lebendigen Wesen, nach ihren vier Vorderseiten.
16 Das Aussehen der Räder und ihre Arbeit war wie der Anblick eines Chrysoliths,
und die vier hatten einerlei Gestalt; und ihr Aussehen und ihre Arbeit war, wie
wenn ein Rad inmitten eines Rades wäre.
17 Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin: Sie wandten sich
nicht, wenn sie gingen.
18 Und ihre Felgen, sie waren hoch und furchtbar; und ihre Felgen waren voll
Augen ringsum bei den vieren.
19 Und wenn die lebendigen Wesen gingen, so gingen die Räder neben ihnen; und
wenn die lebendigen Wesen sich von der Erde erhoben, so erhoben sich die Räder.
20 Wohin der Geist gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin der Geist gehen
wollte; und die Räder erhoben sich neben ihnen, denn der Geist des lebendigen
Wesens war in den Rädern.
21 Wenn sie gingen, gingen auch sie, und wenn sie stehen blieben, blieben auch
sie stehen; und wenn sie sich von der Erde erhoben, so erhoben sich die Räder
neben ihnen; denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern.
22 Und über den Häuptern des lebendigen Wesens war das Gebilde einer Ausdehnung,
wie der Anblick eines wundervollen Kristalls, ausgebreitet oben über ihren
Häuptern.
23 Und unter der Ausdehnung waren ihre Flügel gerade gerichtet, einer gegen den
anderen; ein jedes von ihnen hatte zwei Flügel, welche ihre Leiber bedeckten.
24 Und wenn sie gingen, hörte ich das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen
großer Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, das Rauschen eines Getümmels,
wie das Rauschen eines Heerlagers. Wenn sie still standen, ließen sie ihre
Flügel sinken.
25 Und es kam eine Stimme von oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern
war. Wenn sie still standen, ließen sie ihre Flügel sinken.
26 Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern war, war die Gestalt
eines Thrones wie das Aussehen eines Saphirsteines; und auf der Gestalt des
Thrones eine Gestalt wie das Aussehen eines Menschen oben darauf.
27 Und ich sah wie den Anblick von glänzendem Metall, wie das Aussehen von Feuer
innerhalb desselben ringsum; von seinen Lenden aufwärts und von seinen Lenden
abwärts sah ich wie das Aussehen von Feuer; und ein Glanz war rings um
denselben.
28 Wie das Aussehen des Bogens, der am Regentage in der Wolke ist, also war das
Aussehen des Glanzes ringsum. Das war das Aussehen des Bildes der Herrlichkeit
Jehovas. Und als ich es sah, fiel ich nieder auf mein Angesicht; und ich hörte
die Stimme eines Redenden.
2,1 Und er sprach zu mir: Menschensohn, stelle dich auf deine Füße, und ich will
mit dir reden.
2 Und als er zu mir redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine
Füße; und ich hörte den, der zu mir redete.
3 Und er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Kindern Israel, zu
den empörerischen Nationen, die sich wider mich empört haben; sie und ihre Väter
sind von mir abgefallen bis auf diesen selbigen Tag.
4 Und diese Kinder sind schamlosen Angesichts und harten Herzens; zu ihnen sende
ich dich, und du sollst zu ihnen sprechen: “So spricht der Herr, Jehova!”
5 Und sie, mögen sie hören oder es lassen (denn sie sind ein widerspenstiges
Haus) sie sollen doch wissen, daß ein Prophet in ihrer Mitte war.
6 Und du, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen und fürchte dich nicht vor
ihren Worten; denn Nesseln und Dornen sind bei dir, und bei Skorpionen wohnst
du. Fürchte dich nicht vor ihren Worten, und erschrick nicht vor ihrem
Angesicht; denn ein widerspenstiges Haus sind sie.
7 Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, mögen sie hören oder es lassen; denn
sie sind widerspenstig.
8 Und du, Menschensohn, höre, was ich zu dir rede; sei nicht widerspenstig wie
das widerspenstige Haus; tue deinen Mund auf und iß, was ich dir gebe.
9 Und ich sah: Und siehe, eine Hand war gegen mich ausgestreckt; und siehe, in
derselben war eine Buchrolle.
10 Und er breitete sie vor mir aus, und sie war auf der Vorder-und auf der
Hinterseite beschrieben; und es waren darauf geschrieben Klagen und Seufzer und
Wehe. -
3,1 Und er sprach zu mir: Menschensohn, iß, was du findest; iß diese Rolle, und
geh hin, rede zu dem Hause Israel.
2 Und ich öffnete meinen Mund, und er gab mir diese Rolle zu essen.
3 Und er sprach zu mir: Menschensohn, speise deinen Bauch und fülle deinen Leib
mit dieser Rolle, welche ich dir gebe. Und ich aß sie, und sie war in meinem
Munde süß wie Honig.
4 Und er sprach zu mir: Menschensohn! Auf, geh hin zu dem Hause Israel und rede
zu ihnen mit meinen Worten!
5 Denn nicht zu einem Volke von unverständlicher Sprache und schwieriger Rede
bist du gesandt, sondern zum Hause Israel;
6 nicht zu vielen Völkern von unverständlicher Sprache und schwieriger Rede,
deren Worte du nicht verstehst, sondern zu ihnen habe ich dich gesandt; sie
können auf dich hören.
7 Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht
auf mich hören. Denn das ganze Haus Israel ist von harter Stirn und verstockten
Herzens.
8 Siehe, ich habe dein Angesicht hart gemacht gegenüber ihrem Angesicht, und
deine Stirn hart gegenüber ihrer Stirn;
9 wie einen Diamant, der härter ist als ein Fels, habe ich deine Stirn gemacht.
Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht, denn ein
widerspenstiges Haus sind sie.
10 Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden
werde, nimm in dein Herz auf und höre sie mit deinen Ohren;
11 und mache dich auf, geh hin zu den Weggeführten, zu den Kindern deines
Volkes, und rede zu ihnen und sprich zu ihnen: “So spricht der Herr, Jehova!”
Sie mögen hören oder es lassen.
12 Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter mir den Schall eines
starken Getöses: “Gepriesen sei die Herrlichkeit Jehovas von ihrer Stätte her!”
13 und das Rauschen der Flügel der lebendigen Wesen, welche einander berührten,
und das Sausen der Räder neben ihnen, und den Schall eines starken Getöses.
14 Und der Geist hob mich empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin,
erbittert in der Glut meines Geistes; und die Hand Jehovas war stark auf mir.
15 Und ich kam nach Tel-Abib zu den Weggeführten, die am Flusse Kebar wohnten;
und daselbst, wo sie saßen, dort saß ich sieben Tage betäubt in ihrer Mitte.
16 Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da geschah das Wort Jehovas zu mir
also:
17 Menschensohn, ich habe dich dem Hause Israel zum Wächter gesetzt; und du
sollst das Wort aus meinem Munde hören und sie von meinetwegen warnen.
18 Wenn ich zu dem Gesetzlosen spreche: Du sollst gewißlich sterben! und du
warnst ihn nicht und redest nicht, um den Gesetzlosen vor seinem gesetzlosen
Wege zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, der Gesetzlose, wegen
seiner Ungerechtigkeit sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand
fordern.
19 Wenn du aber den Gesetzlosen warnst, und er kehrt nicht um von seiner
Gesetzlosigkeit und von seinem gesetzlosen Wege, so wird er wegen seiner
Ungerechtigkeit sterben; du aber hast deine Seele errettet.
20 Und wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, und
ich einen Anstoß vor ihn lege, so soll er sterben. Wenn du ihn nicht warnst, so
wird er wegen seiner Sünde sterben, und seiner gerechten Taten, die er getan
hat, wird nicht gedacht werden; aber sein Blut werde ich von deiner Hand
fordern.
21 Wenn du aber ihn, den Gerechten, warnst, damit der Gerechte nicht sündige,
und er sündigt nicht, so wird er gewißlich leben, weil er sich hat warnen
lassen; und du, du hast deine Seele errettet.
22 Und die Hand Jehovas kam daselbst über mich, und er sprach zu mir: Mache dich
auf, geh hinaus in das Tal, und dort will ich mit dir reden.
23 Und ich machte mich auf und ging hinaus in das Tal; und siehe, daselbst stand
die Herrlichkeit Jehovas, gleich der Herrlichkeit, die ich am Flusse Kebar
gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Angesicht.
24 Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße. Und er redete mit
mir und sprach zu mir: Geh, schließe dich in deinem Hause ein.
25 Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit
binden, daß du nicht wirst hinausgehen können in ihre Mitte.
26 Und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, damit du
verstummest und sie nicht mehr zurechtweisest; denn ein widerspenstiges Haus
sind sie.
27 Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich deinen Mund auftun, und du sollst
zu ihnen sprechen: “So spricht der Herr, Jehova!” Wer hören will, der höre, und
wer es läßt, der lasse es; denn ein widerspenstiges Haus sind sie.
4,1 Und du, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein und lege ihn vor dich hin,
und zeichne darauf eine Stadt, Jerusalem.
2 Und mache eine Belagerung wider sie, und baue Belagerungstürme wider sie, und
schütte wider sie einen Wall auf, und stelle Heerlager wider sie, und errichte
Sturmböcke wider sie ringsum.
3 Und du, nimm dir eine eiserne Pfanne und stelle sie als eine eiserne Mauer
zwischen dich und die Stadt; und richte dein Angesicht gegen sie, daß sie in
Belagerung sei und du sie belagerst. Das sei ein Wahrzeichen dem Hause Israel.
4 Und du, lege dich auf deine linke Seite und lege darauf die Ungerechtigkeit
des Hauses Israel: Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegst, sollst du ihre
Ungerechtigkeit tragen.
5 Denn ich habe dir die Jahre ihrer Ungerechtigkeit zu einer Anzahl Tage
gemacht: Dreihundertneunzig Tage; und du sollst die Ungerechtigkeit des Hauses
Israel tragen.
6 Und hast du diese vollendet, so lege dich zum zweiten auf deine rechte Seite
und trage die Ungerechtigkeit des Hauses Juda vierzig Tage; je einen Tag für ein
Jahr habe ich dir auferlegt.
7 Und du sollst dein Angesicht und deinen entblößten Arm gegen die Belagerung
Jerusalems hin richten, und du sollst wider dasselbe weissagen.
8 Und siehe, ich lege dir Stricke an, daß du dich nicht von einer Seite auf die
andere wirst umwenden können, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet hast.
9 Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen und Hirse und Spelt,
und tue sie in ein Gefäß; und mache dir Brot daraus, nach der Zahl der Tage, die
du auf deiner Seite liegst: Dreihundertneunzig Tage sollst du davon essen.
10 Und deine Speise, die du essen wirst, soll nach dem Gewicht sein: zwanzig
Sekel für den Tag; von Zeit zu Zeit sollst du davon essen.
11 Und Wasser sollst du nach dem Maße trinken: ein sechstel Hin; von Zeit zu
Zeit sollst du trinken.
12 Und wie Gerstenkuchen sollst du sie essen, und du sollst sie auf Ballen von
Menschenkot vor ihren Augen backen.
13 Und Jehova sprach: Also werden die Kinder Israel ihr Brot unrein essen unter
den Nationen, wohin ich sie vertreiben werde.
14 Da sprach ich: Ach, Herr, Jehova! Siehe, meine Seele ist nie verunreinigt
worden, und weder Aas noch Zerrissenes habe ich gegessen von meiner Jugend an
bis jetzt, und kein Greuelfleisch ist in meinen Mund gekommen.
15 Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist statt Menschenkot
gestattet; und darauf magst du dein Brot bereiten.
16 Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich will in Jerusalem den Stab des
Brotes zerbrechen; und sie werden Brot essen nach dem Gewicht und in Angst, und
Wasser trinken nach dem Maße und in Entsetzen,
17 weil Brot und Wasser mangeln werden, und sie miteinander verschmachten und in
ihrer Ungerechtigkeit hinschwinden werden.
5,1 Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert: als Schermesser sollst
du es dir nehmen und damit über dein Haupt und über deinen Bart fahren; und nimm
dir Waagschalen und teile die Haare.
2 Ein Drittel sollst du mit Feuer verbrennen inmitten der Stadt, wenn die Tage
der Belagerung voll sind; und ein Drittel sollst du nehmen, und rings um sie her
mit dem Schwerte schlagen; und ein Drittel sollst du in den Wind streuen, denn
ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her.
3 Und du sollst davon eine kleine Zahl nehmen und in deine Rockzipfel binden.
4 Und von diesen sollst du abermals nehmen und sie mitten ins Feuer werfen und
sie mit Feuer verbrennen; davon wird ein Feuer ausgehen wider das ganze Haus
Israel.
5 So spricht der Herr, Jehova: Dieses Jerusalem, inmitten der Nationen habe ich
es gesetzt, und Länder rings um dasselbe her.
6 Und es war widerspenstig gegen meine Rechte in Gesetzlosigkeit, mehr als die
Nationen, und gegen meine Satzungen, mehr als die Länder, welche rings um
dasselbe her sind; denn meine Rechte haben sie verworfen, und in meinen
Satzungen haben sie nicht gewandelt.
7 Darum spricht der Herr, Jehova, also: Weil ihr getobt habt, mehr als die
Nationen, die rings um euch her sind, in meinen Satzungen nicht gewandelt und
meine Rechte nicht getan habt, ja, selbst nach den Rechten der Nationen, die
rings um euch her sind, nicht getan habt,
8 darum spricht der Herr, Jehova, also: Siehe, auch ich will wider dich sein,
und will Gerichte in deiner Mitte üben vor den Augen der Nationen.
9 Und ich will an dir tun, was ich nicht getan habe und desgleichen ich nicht
wieder tun werde, um all deiner Greuel willen.
10 Darum werden Väter ihre Kinder essen in deiner Mitte, und Kinder werden ihre
Väter essen; und ich will Gerichte an dir üben, und will deinen ganzen Überrest
in alle Winde zerstreuen.
11 Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova: Wahrlich, weil du mein
Heiligtum verunreinigt hast durch alle deine Scheusale und durch alle deine
Greuel, so will auch ich mein Auge abziehen ohne Mitleid, und auch ich will mich
nicht erbarmen.
12 Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und durch Hunger umkommen in
deiner Mitte; und ein Drittel soll durchs Schwert fallen rings um dich her; und
ein Drittel werde ich in alle Winde zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen
hinter ihnen her.
13 Und mein Zorn soll sich vollenden, und meinen Grimm werde ich an ihnen
stillen und Rache nehmen. Und wenn ich meinen Grimm an ihnen vollende, so werden
sie wissen, daß ich, Jehova, in meinem Eifer geredet habe.
14 Und ich werde dich zur Einöde machen und zum Hohne unter den Nationen, die
rings um dich her sind, vor den Augen jedes Vorübergehenden.
15 Und es soll ein Hohn und ein Spott sein, eine Warnung und ein Entsetzen für
die Nationen, die rings um dich her sind, wenn ich Gerichte an dir üben werde im
Zorn und im Grimm und in Züchtigungen des Grimmes. Ich, Jehova, habe geredet.
16 Wenn ich die bösen Pfeile des Hungers wider sie sende, welche zum Verderben
sein werden, die ich senden werde, um euch zu verderben, so werde ich den Hunger
über euch häufen und euch den Stab des Brotes zerbrechen.
17 Und ich werde Hunger über euch senden und böse Tiere, daß sie dich der Kinder
berauben; und Pest und Blut sollen über dich ergehen, und das Schwert werde ich
über dich bringen. Ich, Jehova, habe geredet.
6,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen die Berge Israels, und weissage über
sie und sprich:
3 Berge Israels, höret das Wort des Herrn, Jehovas! So spricht der Herr, Jehova,
zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Tälern und zu den Gründen: Siehe, ich,
ich bringe das Schwert über euch und werde eure Höhen zerstören;
4 und eure Altäre sollen verwüstet und eure Sonnensäulen zerbrochen werden. Und
ich werde eure Erschlagenen fallen machen vor euren Götzen;
5 und die Leichname der Kinder Israel werde ich vor ihre Götzen hinlegen und
eure Gebeine rings um eure Altäre streuen.
6 In allen euren Wohnsitzen sollen die Städte verödet und die Höhen verwüstet
werden, auf daß eure Altäre verödet und wüst, und eure Götzen zerbrochen und
vernichtet, und eure Sonnensäulen umgehauen und eure Machwerke vertilgt seien;
7 und Erschlagene sollen in eurer Mitte fallen. Und ihr werdet wissen, daß ich
Jehova bin.
8 Doch will ich einen Überrest lassen, indem ihr unter den Nationen solche haben
werdet, die dem Schwert entronnen sind, wenn ihr in die Länder zerstreut seid.
9 Und eure Entronnenen werden meiner gedenken unter den Nationen, wohin sie
gefangen weggeführt sind, wenn ich mir ihr hurerisches Herz, das von mir
abgewichen ist, und ihre Augen, die ihren Götzen nachhurten, zerschlagen haben
werde; und sie werden an sich selbst Ekel empfinden wegen der Übeltaten, die sie
begangen haben nach allen ihren Greueln.
10 Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin. Nicht umsonst habe ich geredet,
daß ich ihnen dieses Übel tun würde.
11 So spricht der Herr, Jehova: Schlage in deine Hand und stampfe mit deinem
Fuße und sprich: Wehe über alle bösen Greuel des Hauses Israel! Denn sie müssen
fallen durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest!
12 Wer fern ist, wird an der Pest sterben, und wer nahe ist, wird durch das
Schwert fallen, und wer übriggeblieben und bewahrt worden ist, wird vor Hunger
sterben; und ich werde meinen Grimm an ihnen vollenden.
13 Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin, wenn ihre Erschlagenen mitten
unter ihren Götzen sein werden, um ihre Altäre her, auf jedem hohen Hügel, auf
allen Gipfeln der Berge und unter jedem grünen Baume und unter jeder
dichtbelaubten Terebinthe, an den Orten, wo sie allen ihren Götzen lieblichen
Geruch dargebracht haben.
14 Und ich werde meine Hand wider sie ausstrecken und das Land zur Wüste und
Verwüstung machen, mehr als die Wüste Diblath, in allen ihren Wohnsitzen. Und
sie werden wissen, daß ich Jehova bin.
7,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, Jehova, zum Lande Israel: Es hat
ein Ende! Das Ende kommt über die vier Ecken des Landes!
3 Nun kommt das Ende über dich, und ich werde meinen Zorn wider dich senden und
dich nach deinen Wegen richten; und alle deine Greuel werde ich über dich
bringen.
4 Und mein Auge wird deiner nicht schonen, und ich werde mich nicht erbarmen;
sondern ich will deine Wege über dich bringen, und deine Greuel sollen in deiner
Mitte sein. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin.
5 So spricht der Herr, Jehova: Unglück, einziges Unglück, siehe, es kommt!
6 Das Ende kommt; es kommt das Ende, es erwacht wider dich; siehe, es kommt!
7 Es kommt das Verhängnis über dich, Bewohner des Landes; es kommt die Zeit,
nahe ist der Tag; Getümmel und nicht Jubel auf den Bergen!
8 Jetzt, bald werde ich meinen Grimm über dich ausgießen und meinen Zorn an dir
vollenden, und dich nach deinen Wegen richten; und alle deine Greuel werde ich
über dich bringen.
9 Und mein Auge soll nicht schonen, und ich werde mich nicht erbarmen; nach
deinen Wegen will ich’s über dich bringen, und deine Greuel sollen in deiner
Mitte sein. Und ihr werdet wissen, daß ich, Jehova, es bin, der schlägt.
10 Siehe, der Tag! Siehe, es kommt! Das Verhängnis wächst hervor; es blüht die
Rute, es sproßt der Übermut;
11 die Gewalttat erhebt sich zur Rute der Gesetzlosigkeit. Nichts von ihnen wird
bleiben, nichts von ihrer Menge und nichts von ihrem Getümmel, und nichts
Herrliches an ihnen.
12 Die Zeit kommt, der Tag trifft ein! Der Käufer freue sich nicht, und der
Verkäufer betrübe sich nicht; denn Zornglut kommt über seine ganze Menge.
13 Denn der Verkäufer wird nicht wieder zu dem Verkauften gelangen, und wenn er
auch noch am Leben wäre unter den Lebenden; denn das Gesicht wider seine ganze
Menge wird nicht rückgängig werden, und niemand wird durch seine Ungerechtigkeit
sein Leben befestigen.
14 Man stößt in das Horn und macht alles bereit, aber niemand zieht in den
Streit; denn meine Zornglut kommt über seine ganze Menge.
15 Das Schwert ist draußen und die Pest und der Hunger drinnen. Wer auf dem
Felde ist, wird durchs Schwert sterben; und wer in der Stadt ist, den werden
Hunger und Pest verzehren.
16 Und wenn Entronnene von ihnen entrinnen, so werden sie auf den Bergen sein
wie die Tauben der Täler, alle girrend, ein jeder wegen seiner Missetat.
17 Alle Hände werden erschlaffen, und alle Knie werden zerfließen wie Wasser.
18 Und sie werden sich Sacktuch umgürten, und Schauder wird sie bedecken, und
auf allen Angesichtern wird Scham sein, und Kahlheit auf allen ihren Häuptern.
19 Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als Unflat
gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des
Grimmes Jehovas; ihren Hunger werden sie damit nicht stillen und ihren Bauch
davon nicht füllen. Denn es ist ein Anstoß zu ihrer Missetat gewesen.
20 Und seinen zierenden Schmuck, zur Hoffart hat es ihn gebraucht und ihre
Greuelbilder, ihre Scheusale, haben sie daraus verfertigt; darum habe ich ihnen
denselben zum Unflat gemacht.
21 Und ich will ihn der Hand der Fremden zur Beute geben und den Gesetzlosen der
Erde zum Raube, daß sie ihn entweihen.
22 Und ich werde mein Angesicht von ihnen abwenden, daß sie meine verborgene
Stätte entweihen; und Gewalttätige werden in dieselbe eindringen und sie
entweihen.
23 Verfertige die Kette! Denn das Land ist voll Blutschuld, und die Stadt voll
Gewalttat.
24 Und ich werde die bösesten der Nationen kommen lassen, daß sie ihre Häuser in
Besitz nehmen; und ich werde der Hoffart der Starken ein Ende machen, daß ihre
Heiligtümer entweiht werden.
25 Schrecken kommt; und sie werden Frieden suchen, aber da ist keiner.
26 Verderben auf Verderben wird kommen, und Gerücht auf Gerücht wird entstehen.
Und sie werden von Propheten Gesichte suchen; aber das Gesetz wird dem Heilige
(e-r) entschwinden und den Ältesten der Rat.
27 Der König wird trauern, und der Fürst wird sich in Entsetzen kleiden, und die
Hände des Volkes des Landes werden zittern. Nach ihren Wegen will ich mit ihnen
handeln, und mit ihren Rechten will ich sie richten, und sie werden wissen, daß
ich Jehova bin.
8,1 Und es geschah im sechsten Jahre, im sechsten Monat, am Fünften des Monats:
Ich saß in meinem Hause, und die Ältesten von Juda saßen vor mir, da fiel
daselbst die Hand des Herrn, Jehovas, auf mich.
2 Und ich sah: und siehe, eine Gestalt wie das Aussehen von Feuer: Von ihren
Lenden abwärts Feuer; und von ihren Lenden aufwärts wie das Aussehen eines
Lichtglanzes, wie der Anblick von glänzendem Metall.
3 Und er streckte das Gebilde einer Hand aus und nahm mich beim Haarschopf
meines Hauptes; und der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor und
brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des Tores des
inneren Vorhofs, welches gegen Norden sieht, wo der Standort des Bildes der
Eifersucht war, welches zum Eifer reizt.
4 Und siehe, daselbst war die Herrlichkeit des Gottes Israels, gleich dem
Gesicht, welches ich im Tale gesehen hatte.
5 Und er sprach zu mir: Menschensohn, hebe nun deine Augen auf gegen Norden! Und
ich hob meine Augen auf gegen Norden, und siehe, nördlich vom Tore des Altars
war dieses Bild der Eifersucht, am Eingang.
6 Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehst du, was sie tun, die großen Greuel,
welche das Haus Israel hier verübt, damit ich mich von meinem Heiligtum
entferne? Und du sollst noch weiter große Greuel sehen.
7 Und er brachte mich an den Eingang des Vorhofs; und ich sah: Und siehe, ein
Loch war in der Mauer.
8 Und er sprach zu mir: Menschensohn, durchbrich doch die Mauer. Und ich
durchbrach die Mauer; und siehe, da war eine Tür.
9 Und er sprach zu mir: Geh hinein und sieh die bösen Greuel, die sie hier
verüben.
10 Und ich ging hinein und sah: und siehe, da waren allerlei Gebilde von
scheußlichem Gewürm und Vieh, und allerlei Götzen des Hauses Israel, ringsumher
an die Wand gezeichnet.
11 Und siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel, und Jaasanja, der Sohn
Schaphans, in ihrer Mitte stehend, standen davor, jeder mit seinem Räucherfaß in
seiner Hand; und der Duft einer Weihrauchwolke stieg empor.
12 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn, was die Ältesten des
Hauses Israel im Finstern tun, ein jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie
sagen: Jehova sieht uns nicht, Jehova hat das Land verlassen!
13 Und er sprach zu mir: Du sollst noch weiter große Greuel sehen, die sie
verüben.
14 Und er brachte mich an den Eingang des Tores des Hauses Jehovas, das gegen
Norden ist; und siehe, dort saßen die Weiber, welche den Tammuz beweinten.
15 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Du sollst weiter noch
größere Greuel sehen als diese.
16 Und er brachte mich in den inneren Vorhof des Hauses Jehovas; und siehe, am
Eingang des Tempels Jehovas, zwischen der Halle und dem Altar, waren
fünfundzwanzig Männer, ihre Rücken gegen den Tempel Jehovas und ihre Angesichter
gegen Osten gerichtet; und sie bückten sich gegen Osten hin vor der Sonne.
17 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Ist es dem Hause Juda zu
gering, die Greuel zu verüben, die sie hier verüben, daß sie auch das Land mit
Gewalttat füllen und mich immer wieder reizen? Denn siehe, sie halten das Reis
an ihre Nase.
18 So will auch ich handeln im Grimm, mein Auge soll nicht schonen, und ich
werde mich nicht erbarmen; und rufen sie auch vor meinen Ohren mit lauter
Stimme, so werde ich sie doch nicht hören.
9,1 Und er rief vor meinen Ohren mit lauter Stimme und sprach: Nahet euch, ihr
Aufseher der Stadt, ein jeder mit seinem Werkzeug der Zerstörung in seiner Hand!
2 Und siehe, sechs Männer kamen des Weges vom oberen Tore, welches gegen Norden
sieht, ein jeder mit seinem Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand; und ein
Mann war in ihrer Mitte, in Linnen gekleidet, mit einem Schreibzeug an seiner
Hüfte; und sie kamen und stellten sich neben den ehernen Altar.
3 Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, über
welchem sie war, zu der Schwelle des Hauses hin. Und er rief dem in Linnen
gekleideten Manne, der das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte,
4 und Jehova sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem,
und mache ein Zeichen an die Stirnen der Leute, welche seufzen und jammern über
all die Greuel, die in ihrer Mitte geschehen.
5 Und zu jenen sprach er vor meinen Ohren: Gehet hinter ihm her durch die Stadt
und schlaget; euer Auge schone nicht, und erbarmet euch nicht.
6 Mordet bis zur Vertilgung Greise, Jünglinge und Jungfrauen und Kinder und
Weiber! Aber nahet euch niemand, an welchem das Zeichen ist; und bei meinem
Heiligtum sollt ihr anfangen. Und sie fingen an bei den alten Männern, welche
vor dem Hause waren.
7 Und er sprach zu ihnen: Verunreiniget das Haus und füllet die Vorhöfe mit
Erschlagenen; gehet hinaus! Und sie gingen hinaus und schlugen in der Stadt.
8 Und es geschah, als sie schlugen, und ich allein übrigblieb, da fiel ich
nieder auf mein Angesicht und schrie und sprach: Ach, Herr, Jehova! Willst du
den ganzen Überrest Israels verderben, indem du deinen Grimm über Jerusalem
ausgießest?
9 Und er sprach zu mir: Die Schuld des Hauses Israel und Juda ist über die Maßen
groß, und das Land ist mit Gewalttat erfüllt, und die Stadt ist voll Beugung des
Rechts; denn sie sagen: Jehova hat das Land verlassen, und Jehova sieht uns
nicht!
10 So auch ich, mein Auge soll nicht schonen, und ich werde mich nicht erbarmen;
ihren Weg will ich auf ihren Kopf bringen.
11 Und siehe, der in Linnen gekleidete Mann, welcher das Schreibzeug an seiner
Hüfte hatte, brachte Antwort und sprach: Ich habe getan, wie du mir geboten
hast.
10,1 Und ich sah: Und siehe, auf der Ausdehnung, die über dem Haupte der
Cherubim war, war es wie ein Saphirstein, wie das Aussehen der Gestalt eines
Thrones, der über ihnen erschien.
2 Und er sprach zu dem in Linnen gekleideten Manne und sagte: Geh hinein
zwischen den Räderwirbel unterhalb des Cherubs, und fülle deine Hände mit
Feuerkohlen von dem Raume zwischen den Cherubim, und streue sie über die Stadt
hin. Und er ging vor meinen Augen hinein.
3 Die Cherubim aber standen zur rechten Seite des Hauses, als der Mann
hineinging; und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof.
4 Und die Herrlichkeit Jehovas hatte sich von dem Cherub auf die Schwelle des
Hauses hin erhoben; und das Haus war von der Wolke erfüllt, und der Vorhof war
voll von dem Glanze der Herrlichkeit Jehovas.
5 Und das Rauschen der Flügel der Cherubim wurde bis in den äußeren Vorhof
gehört wie die Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet.
6 Und es geschah, als er dem in Linnen gekleideten Manne gebot und sprach: Nimm
Feuer zwischen dem Räderwirbel, zwischen den Cherubim weg, und er hineinging und
zur Seite des Rades trat,
7 da streckte ein Cherub seine Hand zwischen den Cherubim hervor, zu dem Feuer
hin, welches zwischen den Cherubim war, und hob es ab und gab es in die Hände
dessen, der in Linnen gekleidet war; der nahm es und ging hinaus.
8 Und es erschien an den Cherubim das Gebilde einer Menschenhand unter ihren
Flügeln.
9 Und ich sah: Und siehe, vier Räder waren neben den Cherubim, je ein Rad neben
je einem Cherub. Und das Aussehen der Räder war wie der Anblick eines
Chrysolithsteines;
10 und ihr Aussehen: Die vier hatten einerlei Gestalt, wie wenn ein Rad inmitten
eines Rades wäre.
11 Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin: Sie wandten sich
nicht, wenn sie gingen; denn nach dem Orte, wohin das Vorderteil gerichtet war,
folgten sie demselben: Sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.
12 Und ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die
Räder waren voll Augen ringsum; alle vier hatten ihre Räder.
13 Die Räder, sie wurden vor meinen Ohren “Wirbel” genannt.
14 Und ein jedes hatte vier Angesichter; das Angesicht des ersten war das
Angesicht eines Cherubs, und das Angesicht des zweiten das Angesicht eines
Menschen, und des dritten das Angesicht eines Löwen, und des vierten das
Angesicht eines Adlers.
15 Und die Cherubim hoben sich empor. Das war das lebendige Wesen, welches ich
am Flusse Kebar gesehen hatte.
16 Und wenn die Cherubim gingen, so gingen die Räder neben ihnen; und wenn die
Cherubim ihre Flügel erhoben, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten sich
die Räder auch nicht von ihrer Seite.
17 Wenn sie stehen blieben, blieben auch sie stehen; und wenn sie sich
emporhoben, hoben sie sich mit ihnen empor; denn der Geist des lebendigen Wesens
war in ihnen.
18 Und die Herrlichkeit Jehovas begab sich von der Schwelle des Hauses hinweg
und stellte sich über die Cherubim.
19 Und die Cherubim erhoben ihre Flügel und hoben sich vor meinen Augen von der
Erde empor, als sie sich hinwegbegaben; und die Räder waren neben ihnen. Und sie
stellten sich an den Eingang des östlichen Tores des Hauses Jehovas, und die
Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.
20 Das war das lebendige Wesen, welches ich unter dem Gott Israels am Flusse
Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, daß es Cherubim waren.
21 Jeder hatte vier Angesichter, und jeder hatte vier Flügel, und das Gebilde
von Menschenhänden war unter ihren Flügeln.
22 Und was die Gestalt ihrer Angesichter betrifft, so waren es die Angesichter,
welche ich am Flusse Kebar gesehen hatte, ihr Aussehen und sie selbst. Sie
gingen ein jeder stracks vor sich hin.
11,1 Und der Geist hob mich empor und brachte mich zum östlichen Tore des Hauses
Jehovas, welches gegen Osten sieht. Und siehe, an dem Eingang des Tores waren
fünfundzwanzig Männer; und ich sah in ihrer Mitte Jaasanja, den Sohn Assurs, und
Pelatja, den Sohn Benajas, die Fürsten des Volkes.
2 Und er sprach zu mir: Menschensohn, das sind die Männer, welche Unheil sinnen
und bösen Rat erteilen in dieser Stadt, die da sprechen:
3 Es ist nicht an der Zeit, Häuser zu bauen; sie ist der Topf, und wir sind das
Fleisch.
4 Darum weissage wider sie; weissage, Menschensohn!
5 Und der Geist Jehovas fiel auf mich und sprach zu mir: Sprich: So spricht
Jehova: Also sprechet ihr, Haus Israel; und was in eurem Geiste aufsteigt, das
weiß ich.
6 Ihr habt eurer Erschlagenen viele gemacht in dieser Stadt und ihre Straßen mit
Erschlagenen gefüllt.
7 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Eure Erschlagenen, die ihr in ihrer Mitte
hingestreckt habt, die sind das Fleisch, und sie ist der Topf; euch aber wird
man aus ihrer Mitte hinausführen.
8 Ihr fürchtet das Schwert; und das Schwert werde ich über euch bringen, spricht
der Herr, Jehova.
9 Und ich werde euch aus ihrer Mitte hinausführen und euch in die Hand der
Fremden geben, und werde Gerichte an euch üben.
10 Durch das Schwert sollt ihr fallen: An der Grenze Israels werde ich euch
richten. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin.
11 Sie wird euch nicht der Topf, und ihr werdet in ihrer Mitte nicht das Fleisch
sein: An der Grenze Israels werde ich euch richten.
12 Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin, ich, in dessen Satzungen ihr nicht
gewandelt und dessen Rechte ihr nicht getan habt; sondern ihr habt nach den
Rechten der Nationen getan, welche rings um euch her sind.
13 Und es geschah, als ich weissagte, da starb Pelatja, der Sohn Benajas. Und
ich fiel nieder auf mein Angesicht und schrie mit lauter Stimme und sprach: Ach,
Herr, Jehova! Willst du dem Überrest Israels den Garaus machen?
14 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
15 Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, die Männer deiner Verwandtschaft,
sind es und das ganze Haus Israel insgesamt, zu welchen die Bewohner von
Jerusalem sprechen: Bleibet fern von Jehova; uns ist das Land zum Besitztum
gegeben!
16 Darum sprich: So spricht der Herr, Jehova: Obgleich ich sie unter die
Nationen entfernt, und obgleich ich sie in die Länder zerstreut habe, so bin ich
ihnen doch ein wenig zum Heiligtum geworden in den Ländern, wohin sie gekommen
sind.
17 Darum sprich: So spricht der Herr, Jehova: Ja, ich werde euch aus den Völkern
sammeln und euch zusammenbringen aus den Ländern, in welche ihr zerstreut worden
seid, und werde euch das Land Israel geben.
18 Und sie werden dorthin kommen und alle seine Scheusale und alle seine Greuel
daraus entfernen.
19 Und ich werde ihnen ein Herz geben, und werde einen neuen Geist in euer
Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus ihrem Fleische wegnehmen und
ihnen ein fleischernes Herz geben:
20 auf daß sie in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte bewahren und sie
tun; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein.
21 Deren Herz aber nach dem Herzen ihrer Scheusale und ihrer Greuel wandelt:
Denen will ich ihren Weg auf ihren Kopf bringen, spricht der Herr, Jehova.
22 Und die Cherubim erhoben ihre Flügel, und die Räder waren neben ihnen; und
die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.
23 Und die Herrlichkeit Jehovas erhob sich aus der Mitte der Stadt und stellte
sich auf den Berg, welcher gegen Osten der Stadt ist.
24 Und der Geist hob mich empor und brachte mich im Gesicht durch den Geist
Gottes zu den Weggeführten nach Chaldäa; und das Gesicht, welches ich gesehen
hatte, hob sich von mir weg.
25 Und ich redete zu den Weggeführten alle Worte Jehovas, die er mich hatte
sehen lassen.
12,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, du wohnst inmitten des widerspenstigen Hauses, welche Augen
haben zu sehen und nicht sehen, Ohren haben zu hören und nicht hören; denn ein
widerspenstiges Haus sind sie.
3 Und du, Menschensohn, mache dir Auswanderergeräte und wandere bei Tage vor
ihren Augen aus, und du sollst vor ihren Augen von deinem Orte zu einem anderen
Orte auswandern: Ob sie vielleicht sehen möchten; denn ein widerspenstiges Haus
sind sie.
4 Und trage deine Geräte wie Auswanderergeräte bei Tage vor ihren Augen hinaus;
und du, ziehe am Abend vor ihren Augen aus, wie man auszieht, um auszuwandern.
5 Vor ihren Augen durchbrich dir die Mauer, und trage sie dadurch hinaus;
6 vor ihren Augen nimm sie auf die Schulter, in dichter Finsternis trage sie
hinaus; du sollst dein Angesicht verhüllen, damit du das Land nicht sehest. Denn
ich habe dich zu einem Wahrzeichen gemacht für das Haus Israel.
7 Und ich tat also, wie mir geboten war. Meine Geräte trug ich wie
Auswanderergeräte bei Tage hinaus, und am Abend durchbrach ich mir die Mauer mit
der Hand; in dichter Finsternis trug ich sie hinaus, ich nahm sie vor ihren
Augen auf die Schulter.
8 Und das Wort Jehovas geschah zu mir am Morgen also:
9 Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir
gesagt: Was tust du?
10 Sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jehova: Den Fürsten in Jerusalem
betrifft dieser Ausspruch und das ganze Haus Israel, in dessen Mitte sie sind.
11 Sprich: Ich bin ein Wahrzeichen für euch; gleichwie ich getan habe, also soll
ihnen getan werden: In die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie gehen.
12 Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird es in dichter Finsternis auf die
Schulter nehmen und ausziehen; sie werden die Mauer durchbrechen, um es dadurch
hinauszutragen; er wird sein Angesicht verhüllen, auf daß er mit seinen Augen
das Land nicht sehe.
13 Und ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in meinem Garne wird er
gefangen werden; und ich will ihn nach Babel bringen, in das Land der Chaldäer,
aber sehen wird er es nicht; und er wird daselbst sterben.
14 Und alle, die um ihn her sind, seine Hilfe und alle seine Scharen, will ich
in alle Winde zerstreuen und das Schwert ziehen hinter ihnen her.
15 Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin, wenn ich sie unter die Nationen
versprenge und sie in die Länder zerstreue.
16 Und ich werde von ihnen einige Leute übriglassen vom Schwert, vom Hunger und
von der Pest, auf daß sie alle ihre Greuel erzählen unter den Nationen, wohin
sie kommen werden. Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.
17 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
18 Menschensohn, mit Beben sollst du dein Brot essen, und mit Zittern und in
Angst dein Wasser trinken.
19 Und sprich zu dem Volke des Landes: So spricht der Herr, Jehova, von den
Bewohnern Jerusalems im Lande Israel: In Angst werden sie ihr Brot essen und in
Entsetzen ihr Wasser trinken, weil ihr Land veröden wird von seiner Fülle wegen
der Gewalttat aller seiner Bewohner.
20 Und die bewohnten Städte werden wüst, und das Land wird eine Einöde werden.
Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin.
21 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
22 Menschensohn, was ist das für ein Spruch, den ihr im Lande Israel habt, indem
ihr sprechet: Die Tage werden sich in die Länge ziehen, und jedes Gesicht wird
zunichte werden?
23 Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jehova: Ich will diesem Spruche
ein Ende machen, und man soll ihn nicht mehr als Spruch gebrauchen in Israel;
sondern rede zu ihnen: Nahe sind die Tage und das Wort eines jeden Gesichts.
24 Denn kein eitles Gesicht und keine schmeichlerische Wahrsagung wird mehr sein
inmitten des Hauses Israel.
25 Denn ich bin Jehova, ich rede; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen,
es wird nicht mehr hinausgeschoben werden. Denn in euren Tagen, widerspenstiges
Haus, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht der Herr, Jehova.
26 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
27 Menschensohn, siehe, das Haus Israel spricht: Das Gesicht, welches dieser
schaut, ist auf viele Tage hin; und auf ferne Zeiten hin weissagt er.
28 Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jehova: Keines meiner Worte soll
mehr hinausgeschoben werden; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen,
spricht der Herr, Jehova.
13,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, weissage über die Propheten Israels, die da weissagen, und
sprich zu denen, welche aus ihrem Herzen weissagen: Höret das Wort Jehovas!
3 So spricht der Herr, Jehova: Wehe den törichten Propheten, welche ihrem
eigenen Geiste nachgehen und dem, was sie nicht gesehen haben!
4 Wie Füchse in den Trümmern sind, Israel, deine Propheten geworden.
5 In die Risse seid ihr nicht getreten, und die Mauer habt ihr nicht vermauert
um das Haus Israel her, um standzuhalten im Streit am Tage Jehovas.
6 Sie schauten Eitles und Lügenwahrsagung, die da sagen: “Spruch Jehovas!”,
obwohl Jehova sie nicht gesandt hat; und sie ließen hoffen, daß ihr Wort erfüllt
würde.
7 Schautet ihr nicht ein eitles Gesicht, und sprachet ihr nicht Lügenwahrsagung,
als ihr sagtet: “Spruch Jehovas!”, und ich hatte doch nicht geredet?
8 Darum spricht der Herr, Jehova, also: Weil ihr Eitles redet und Lüge schauet,
darum, siehe, will ich an euch, spricht der Herr, Jehova;
9 und meine Hand wird wider die Propheten sein, die Eitles schauen und Lüge
wahrsagen. Im Rate meines Volkes sollen sie nicht stehen, und in das Buch des
Hauses Israel nicht eingeschrieben werden, und in das Land Israel sollen sie
nicht kommen. Und ihr werdet wissen, daß ich der Herr, Jehova, bin.
10 Darum, ja, darum daß sie mein Volk irreführen und sprechen: Friede! obwohl
kein Friede da ist; und baut dieses eine Wand, siehe, sie bestreichen sie mit
Tünche;
11 sprich zu den Übertünchern: Sie soll fallen! Es kommt ein überschwemmender
Regen; und ihr Hagelsteine, ihr werdet fallen, und ein Sturmwind wird
losbrechen;
12 und siehe, die Mauer fällt. Wird man euch nicht sagen: Wo ist das Getünchte,
das ihr getüncht habt?
13 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Ich will einen Sturmwind losbrechen
lassen in meinem Grimm, und ein überschwemmender Regen wird kommen in meinem
Zorn, und Hagelsteine im Grimm, zur Vernichtung.
14 Und ich will die Mauer abbrechen, die ihr mit Tünche bestrichen habt, und sie
zur Erde niederwerfen, daß ihr Grund entblößt werde; und sie soll fallen, und
ihr werdet in ihrer Mitte umkommen. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin.
15 Und so werde ich meinen Grimm vollenden an der Mauer und an denen, die sie
mit Tünche bestreichen; und ich werde zu euch sagen: Die Mauer ist nicht mehr,
und die sie tünchten, sind nicht mehr,
16 die Propheten Israels, welche über Jerusalem weissagen und für dasselbe
Gesichte des Friedens schauen, obwohl kein Friede da ist, spricht der Herr,
Jehova.
17 Und du, Menschensohn, richte dein Angesicht wider die Töchter deines Volkes,
welche aus ihrem Herzen weissagen;
18 und weissage wider sie und sprich: So spricht der Herr, Jehova: Wehe denen,
welche Binden zusammennähen über alle Gelenke der Hände und Kopfhüllen machen
für Häupter jedes Wuchses, um Seelen zu fangen! Die Seelen meines Volkes fanget
ihr, und eure Seelen erhaltet ihr am Leben?
19 Und ihr entheiliget mich bei meinem Volke für einige Hände voll Gerste und
für einige Bissen Brotes, indem ihr Seelen tötet, die nicht sterben, und Seelen
am Leben erhaltet, die nicht leben sollten; indem ihr mein Volk belüget, das auf
Lügen hört?
20 Darum spricht der Herr, Jehova, also: Siehe, ich will an eure Binden, mit
welchen ihr fanget, will die Seelen wegfliegen lassen und sie von euren Armen
wegreißen; und ich will die Seelen freilassen, die ihr fanget, die Seelen, daß
sie wegfliegen.
21 Und ich werde eure Kopfhüllen zerreißen und mein Volk aus eurer Hand
erretten, damit sie nicht mehr zur Beute werden in eurer Hand. Und ihr werdet
wissen, daß ich Jehova bin.
22 Weil ihr das Herz des Gerechten mit Lüge kränket, da ich ihn doch nicht
betrübt habe, und weil ihr die Hände des Gesetzlosen stärket, damit er von
seinem bösen Wege nicht umkehre, um sein Leben zu erhalten:
23 darum sollt ihr nicht mehr Eitles schauen und nicht ferner Wahrsagerei
treiben; und ich werde mein Volk aus eurer Hand erretten. Und ihr werdet wissen,
daß ich Jehova bin.
14,1 Und es kamen Männer von den Ältesten Israels zu mir, und sie setzten sich
vor mir nieder.
2 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
3 Menschensohn, diese Männer haben ihre Götzen in ihrem Herzen aufkommen lassen
und den Anstoß zu ihrer Missetat vor ihr Angesicht gestellt; sollte ich mich
wohl von ihnen befragen lassen?
4 Darum rede mit ihnen und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jehova:
Jedermann aus dem Hause Israel, der seine Götzen in seinem Herzen aufkommen läßt
und den Anstoß zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt, und zu dem
Propheten kommt ich, Jehova, werde ihm demgemäß antworten, gemäß der Menge
seiner Götzen:
5 damit ich das Haus Israel an seinem Herzen fasse, weil sie allesamt durch ihre
Götzen von mir abgewichen sind.
6 Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jehova: Kehret um, und
wendet euch ab von euren Götzen, und wendet von allen euren Greueln euer
Angesicht ab!
7 Denn jedermann aus dem Hause Israel und von den Fremdlingen, die in Israel
weilen, welcher sich von mir trennt und seine Götzen in seinem Herzen aufkommen
läßt und den Anstoß zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt, und zu dem
Propheten kommt, um mich für sich zu befragen ich, Jehova, werde ihm in meiner
Weise antworten.
8 Und ich werde mein Angesicht wider selbigen Mann richten, und werde ihn zu
einem Denkzeichen und zu Sprichwörtern machen; und ich werde ihn ausrotten aus
der Mitte meines Volkes. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin.
9 Wenn aber der Prophet sich bereden läßt und ein Wort redet, so habe ich,
Jehova, diesen Propheten beredet; und ich werde meine Hand wider ihn ausstrecken
und ihn aus der Mitte meines Volkes Israel vertilgen.
10 Und so sollen sie ihre Schuld tragen; wie die Schuld des Fragenden, also wird
die Schuld des Propheten sein:
11 damit das Haus Israel nicht mehr von mir abirre und sie sich nicht mehr durch
alle ihre Übertretungen verunreinigen; und sie werden mein Volk, und ich werde
ihr Gott sein, spricht der Herr, Jehova.
12 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
13 Menschensohn, wenn ein Land gegen mich sündigt, indem es Treulosigkeit
begeht, und ich meine Hand wider dasselbe ausstrecke, und ihm den Stab des
Brotes zerbreche und Hunger darein sende, und Menschen und Vieh darin ausrotte,
14 und diese drei Männer wären in demselben: Noah, Daniel und Hiob, sie würden
durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele erretten, spricht der Herr,
Jehova.
15 Wenn ich böse Tiere in das Land bringe, damit sie es entvölkern und es eine
Wüste werde, so daß wegen der Tiere niemand hindurchzieht:
16 Wären diese drei Männer in demselben, so wahr ich lebe, spricht der Herr,
Jehova, sie würden weder Söhne noch Töchter erretten können; sie allein würden
errettet, das Land aber würde eine Wüste werden.
17 Oder wenn ich das Schwert über selbiges Land bringe und spreche: Schwert,
fahre durch das Land! und Menschen und Vieh darin ausrotte,
18 und diese drei Männer wären in demselben: So wahr ich lebe, spricht der Herr,
Jehova, sie würden weder Söhne noch Töchter erretten können; sondern sie allein
würden errettet werden.
19 Oder wenn ich die Pest in selbiges Land sende, und meinen Grimm in Blut über
dasselbe ausgieße, um Menschen und Vieh darin auszurotten,
20 und Noah, Daniel und Hiob wären in demselben: So wahr ich lebe, spricht der
Herr, Jehova, sie würden weder Sohn noch Tochter erretten können; sie würden
durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele erretten.
21 Denn so spricht der Herr, Jehova: Wieviel mehr, wenn ich meine vier bösen
Gerichte, Schwert und Hunger und böse Tiere und die Pest, gegen Jerusalem
entsenden werde, um Menschen und Vieh darin auszurotten!
22 Doch siehe, Entronnene sollen darin übrigbleiben, die herausgeführt werden,
Söhne und Töchter; siehe, sie werden zu euch hinausziehen, und ihr werdet ihren
Weg und ihre Handlungen sehen; und ihr werdet euch trösten über das Unglück,
welches ich über Jerusalem gebracht, alles, was ich über dasselbe gebracht habe.
23 Und sie werden euch trösten, wenn ihr ihren Weg und ihre Handlungen sehen
werdet; und ihr werdet erkennen, daß ich nicht ohne Ursache alles getan habe,
was ich an ihm getan, spricht der Herr, Jehova.
15,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, was ist das Holz des Weinstocks mehr als alles andere Holz, die
Rebe, welche unter den Bäumen des Waldes war?
3 Wird Holz davon genommen, um es zu einer Arbeit zu verwenden? Oder nimmt man
davon einen Pflock, um irgend ein Gerät daran zu hängen?
4 Siehe, es wird dem Feuer zur Speise gegeben. Hat das Feuer seine beiden Enden
verzehrt und ist seine Mitte versengt, wird es zu einer Arbeit taugen?
5 Siehe, wenn es unversehrt ist, wird es zu keiner Arbeit verwendet; wieviel
weniger, wenn das Feuer es verzehrt hat und es versengt ist, kann es noch zu
einer Arbeit verwendet werden!
6 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Wie das Holz des Weinstocks unter den
Bäumen des Waldes, welches ich dem Feuer zur Speise gebe, also gebe ich die
Bewohner von Jerusalem dahin;
7 und ich werde mein Angesicht wider sie richten: Aus dem Feuer kommen sie
heraus, und Feuer wird sie verzehren. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin,
wenn ich mein Angesicht wider sie richte.
8 Und ich werde das Land zur Wüste machen, weil sie Treulosigkeit begangen
haben, spricht der Herr, Jehova.
16,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, tue Jerusalem seine Greuel kund und sprich:
3 So spricht der Herr, Jehova, zu Jerusalem: Dein Ursprung und deine Abstammung
ist aus dem Lande der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter, und deine Mutter
eine Hethiterin.
4 Und was deine Geburt betrifft, an dem Tage, da du geboren wurdest, wurde dein
Nabel nicht abgeschnitten, und du wurdest nicht in Wasser gebadet zur Reinigung,
und nicht mit Salz abgerieben, und nicht in Windeln gewickelt.
5 Kein Auge blickte mitleidig auf dich hin, um dir eines dieser Dinge zu tun, um
sich deiner zu erbarmen; und du wurdest auf das freie Feld geworfen, vor Abscheu
an deinem Leben, an dem Tage, da du geboren wurdest.
6 Da ging ich an dir vorüber und sah dich zappeln in deinem Blute; und ich
sprach zu dir: In deinem Blute lebe! Und ich sprach zu dir: In deinem Blute
lebe!
7 Zu Zehntausenden, wie das Gewächs des Feldes, machte ich dich; und du wuchsest
heran und wurdest groß, und du gelangtest zu höchster Anmut; die Brüste rundeten
sich, und dein Haar wuchs; aber du warst nackt und bloß.
8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war die Zeit
der Liebe; und ich breitete meinen Zipfel über dich aus, und bedeckte deine
Blöße; und ich schwur dir und trat in einen Bund mit dir, spricht der Herr,
Jehova, und du wurdest mein.
9 Und ich badete dich in Wasser, und spülte dein Blut von dir ab, und salbte
dich mit Öl.
10 Und ich bekleidete dich mit Buntgewirktem und beschuhte dich mit
Seekuhfellen, und ich umwand dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide;
11 und ich schmückte dich mit Schmuck: Ich legte Armringe an deine Hände und
eine Kette um deinen Hals,
12 und legte einen Reif in deine Nase und Ringe in deine Ohren, und setzte eine
Prachtkrone auf dein Haupt.
13 Und so wurdest du mit Gold und Silber geschmückt, und deine Kleidung war
Byssus und Seide und Buntgewirktes; du aßest Feinmehl und Honig und Öl. Und du
warst überaus schön und gelangtest zum Königtum.
14 Und dein Ruf ging aus unter die Nationen wegen deiner Schönheit; denn sie war
vollkommen durch meine Herrlichkeit, die ich auf dich gelegt hatte, spricht der
Herr, Jehova.
15 Aber du vertrautest auf deine Schönheit, und du hurtest auf deinen Ruf hin
und gossest deine Hurereien aus über jeden Vorübergehenden: Ihm ward sie.
16 Und du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Höhen, und du
hurtest auf denselben, was nicht vorkommen und nicht geschehen sollte.
17 Und du nahmst deine prächtigen Geschmeide von meinem Golde und von meinem
Silber, welches ich dir gegeben hatte, und machtest dir Mannsbilder und hurtest
mit ihnen.
18 Und du nahmst deine buntgewirkten Kleider und bedecktest sie damit; und mein
Öl und mein Räucherwerk setztest du ihnen vor;
19 und meine Speise, die ich dir gegeben: Feinmehl und Öl und Honig, womit ich
dich gespeist hatte, die setztest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Und das
ist geschehen, spricht der Herr, Jehova.
20 Und du nahmst deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren, und
opfertest sie ihnen zum Fraß.
21 War es zu wenig an deiner Hurerei, daß du meine Kinder schlachtetest und sie
hingabst, indem du sie ihnen durch das Feuer gehen ließest?
22 Und bei allen deinen Greueln und deinen Hurereien gedachtest du nicht der
Tage deiner Jugend, als du nackt und bloß warst, zappelnd in deinem Blute lagst.
23 Und es geschah, nach aller deiner Bosheit (wehe, wehe dir! spricht der Herr,
Jehova)
24 bautest du dir Gewölbe und machtest dir Höhen auf allen Straßen;
25 an jedem Scheidewege bautest du deine Höhen, und du schändetest deine
Schönheit und spreiztest deine Füße gegen jeden Vorübergehenden; und du mehrtest
deine Hurerei.
26 Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, die groß an Fleisch
sind; und du mehrtest deine Hurerei, um mich zu reizen.
27 Und siehe, ich streckte meine Hand wider dich aus und verkürzte das dir
Bestimmte; und ich gab dich hin der Gier derer, die dich hassen, der Töchter der
Philister, die sich vor deinem unzüchtigen Wege schämen.
28 Und du hurtest mit den Söhnen Assurs, weil du nie satt werden kannst; und du
hurtest mit ihnen und wurdest auch nicht satt.
29 Und du mehrtest deine Hurerei nach dem Krämerlande Chaldäa hin; und auch
davon wurdest du nicht satt.
30 Wie schmachtend ist dein Herz, spricht der Herr, Jehova, indem du dieses
alles tust, das Tun eines ausgelassenen Hurenweibes,
31 indem du deine Gewölbe baust an jedem Scheidewege und deine Höhen auf allen
Straßen machst. Und du warst nicht einmal wie eine Hure, indem du den Lohn
verschmähtest;
32 das ehebrecherische Weib nimmt statt ihres Mannes Fremde an!
33 Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine Geschenke allen deinen
Buhlen, und du beschenktest sie, damit sie von ringsumher zu dir kämen, um
Hurerei mit dir zu treiben.
34 Und es geschah bei dir das Umgekehrte von den Weibern bei deinen Hurereien,
daß man nicht dir nachhurte; denn indem du Lohn gabst und dir kein Lohn gegeben
wurde, bist du das Umgekehrte gewesen.
35 Darum, Hure, höre das Wort Jehovas!
36 So spricht der Herr, Jehova: Weil deine Unreinigkeit ausgegossen und deine
Blöße aufgedeckt worden ist in deinen Hurereien mit deinen Buhlen, und wegen all
deiner greuelhaften Götzen und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen
gegeben hast:
37 darum, siehe, werde ich alle deine Buhlen sammeln, denen du gefielst, und
alle, die du geliebt, samt allen, die du gehaßt hast. Und ich werde sie von
ringsumher wider dich sammeln und deine Blöße vor ihnen aufdecken, so daß sie
deine ganze Blöße sehen werden.
38 Und ich werde dich richten nach den Rechten der Ehebrecherinnen und der
Blutvergießerinnen, und dich machen zum Blute des Grimmes und der Eifersucht.
39 Und ich werde dich in ihre Hand geben, damit sie deine Gewölbe zerstören und
deine Höhen niederreißen, und dir deine Kleider ausziehen und deine prächtigen
Geschmeide nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen.
40 Und sie werden eine Versammlung wider dich heraufführen und dich steinigen,
und werden dich mit ihren Schwertern durchbohren.
41 Und sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und Gerichte an dir üben vor
den Augen vieler Weiber. Und so werde ich dich aufhören lassen, eine Hure zu
sein, und du wirst auch keinen Lohn mehr geben.
42 Und ich werde meinen Grimm an dir stillen, und mein Eifer wird von dir
weichen; und ich werde ruhig sein und mich nicht mehr kränken.
43 Darum, daß du nicht gedacht hast der Tage deiner Jugend und mich durch alles
dieses gereizt hast, siehe, so habe auch ich deinen Weg auf deinen Kopf
gebracht, spricht der Herr, Jehova, damit du nicht mehr diese Schandtat begehest
zu allen deinen Greueln hinzu.
44 Siehe, jeder Spruchredner wird über dich das Sprichwort reden und sprechen:
Wie die Mutter, so ihre Tochter.
45 Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder
verschmähte; und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und
ihre Kinder verschmähten. Eure Mutter war eine Hethiterin, und euer Vater ein
Amoriter.
46 Und deine größere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die zu deiner
Linken wohnt; und deine Schwester, die kleiner ist als du, und die zu deiner
Rechten wohnt, ist Sodom mit ihren Töchtern.
47 Aber nicht auf ihren Wegen hast du gewandelt, und nicht nur ein wenig nach
ihren Greueln getan; denn du hast verderbter gehandelt als sie auf allen deinen
Wegen.
48 So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, Sodom, deine Schwester, sie und
ihre Töchter haben nicht getan, wie du getan hast, du und deine Töchter!
49 Siehe, dies war die Missetat Sodoms, deiner Schwester: Hoffart, Fülle von
Brot und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber die Hand des Elenden
und des Armen stärkte sie nicht;
50 und sie waren hochmütig und verübten Greuel vor meinem Angesicht. Und ich tat
sie hinweg, sobald ich es sah.
51 Und Samaria hat nicht gesündigt gleich der Hälfte deiner Sünden; und du hast
deiner Greuel mehr gemacht als sie, und hast deine Schwestern gerechtfertigt
durch alle deine Greuel, die du verübt hast.
52 So trage auch du deine Schmach, welche du deinen Schwestern zuerkannt hast;
durch deine Sünden, die du greulicher begangen hast als sie, sind sie gerechter
als du. Und so werde auch du zu Schanden und trage deine Schmach, weil du deine
Schwestern gerechtfertigt hast.
53 Und ich werde ihre Gefangenschaft wenden, die Gefangenschaft Sodoms und ihrer
Töchter und die Gefangenschaft Samarias und ihrer Töchter, und die
Gefangenschaft deiner Gefangenen in ihrer Mitte:
54 auf daß du deine Schmach tragest und dich schämest alles dessen, was du getan
hast, indem du sie tröstest.
55 Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, werden zurückkehren zu ihrem
früheren Stande; und Samaria und ihre Töchter werden zurückkehren zu ihrem
früheren Stande; und auch du und deine Töchter, ihr werdet zurückkehren zu eurem
früheren Stande.
56 Und Sodom, deine Schwester, wurde nicht erwähnt in deinem Munde am Tage
deiner Hoffärtigkeiten,
57 ehe deine Bosheit aufgedeckt wurde, wie zur Zeit des Hohnes der Töchter
Syriens und aller seiner Umgebungen, der Töchter der Philister, die dich
verachteten ringsumher.
58 Deine Unzucht und deine Greuel, du wirst sie tragen, spricht Jehova.
59 Denn so spricht der Herr, Jehova: Ja, ich will dir tun, so wie du getan, die
du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast.
60 Doch ich will gedenken meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugend, und
will dir einen ewigen Bund errichten.
61 Und du wirst deiner Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine Schwestern
empfangen wirst, die größer sind als du, samt denen, die kleiner sind als du,
und ich sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht infolge deines Bundes.
62 Und ich werde meinen Bund mit dir errichten, und du wirst wissen, daß ich
Jehova bin:
63 auf daß du eingedenk seiest und dich schämest, und den Mund nicht mehr
auftuest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast,
spricht der Herr, Jehova.
17,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, gib ein Rätsel auf und rede ein Gleichnis zu dem Hause Israel,
3 und sprich: So spricht der Herr, Jehova: Ein großer Adler mit großen Flügeln,
langen Schwingen, voll buntfarbigen Gefieders, kam zum Libanon und nahm den
Wipfel einer Zeder.
4 Den obersten ihrer Schößlinge brach er ab und brachte ihn in ein Krämerland,
in eine Stadt von Kaufleuten setzte er ihn.
5 Und er nahm von dem Samen des Landes und setzte ihn in ein Saatfeld, er
brachte ihn zu vielen Wassern, behandelte ihn wie eine Weide.
6 Und er wuchs und wurde zu einem üppigen Weinstock von niedrigem Wuchse, damit
seine Ranken sich zu ihm hin wendeten und seine Wurzeln unter ihm wären; und er
wurde zu einem Weinstock und trieb Äste und breitete sein Laubwerk aus.
7 Und da war ein anderer großer Adler mit großen Flügeln und vielem Gefieder.
Und siehe, von den Beeten seiner Pflanzung aus streckte dieser Weinstock seine
Wurzeln lechzend zu ihm hin und breitete seine Ranken nach ihm aus, damit er ihn
tränke.
8 In ein gutes Feld, an vielen Wassern war er gepflanzt, um Zweige zu treiben
und Frucht zu tragen, um zu einem herrlichen Weinstock zu werden.
9 Sprich: So spricht der Herr, Jehova: Wird er gedeihen? Wird man nicht seine
Wurzeln ausreißen und seine Frucht abschneiden, so daß er verdorrt? Alle
frischen Blätter seines Triebes werden verdorren; und nicht mit großem Arme und
zahlreichem Volke wird es möglich sein, ihn von seinen Wurzeln emporzuheben.
10 Und siehe, wenngleich er gepflanzt ist, wird er gedeihen? Wird er nicht,
sobald der Ostwind ihn berührt, ganz verdorren? Auf den Beeten, wo er wächst,
wird er verdorren.
11 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
12 Sprich doch zu dem widerspenstigen Hause: Wisset ihr nicht, was das ist?
Sprich: Siehe, der König von Babel ist nach Jerusalem gekommen, und hat seinen
König und seine Fürsten weggenommen und hat sie zu sich nach Babel geführt.
13 Und er hat von dem königlichen Samen genommen und einen Bund mit ihm gemacht,
und hat ihn einen Eid eingehen lassen; die Mächtigen des Landes aber hat er
mitgenommen,
14 damit das Königreich niedrig wäre, auf daß es sich nicht erhöbe, und damit er
seinen Bund hielte, auf daß es bestände.
15 Aber er empörte sich wider ihn, indem er seine Boten nach Ägypten sandte,
damit es ihm Rosse und viel Volks gäbe. Wird er gedeihen? Wird er, der solches
getan hat, entrinnen? Da er den Bund gebrochen hat, sollte er entrinnen?
16 So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, wenn er nicht an dem Orte des
Königs, der ihn zum König gemacht hat, dessen Eid er verachtet und dessen Bund
er gebrochen hat, bei ihm in Babel sterben wird!
17 Und nicht wird der Pharao mit einem großen Heere und mit einer zahlreichen
Schar für ihn etwas ausrichten im Kriege, wenn man einen Wall aufschüttet und
Belagerungstürme baut, um viele Seelen auszurotten.
18 Da er den Eid verachtet und den Bund gebrochen hat, und siehe, er hatte seine
Hand darauf gegeben und tat dennoch alles dieses, so wird er nicht entrinnen.
19 Darum spricht der Herr, Jehova, also: So wahr ich lebe, wenn ich nicht meinen
Eid, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen hat, ihm auf seinen
Kopf bringe!
20 Und ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in meinem Garne wird er
gefangen werden; und ich will ihn nach Babel bringen und daselbst mit ihm
rechten wegen seiner Treulosigkeit, die er gegen mich begangen hat.
21 Und alle seine Flüchtlinge unter allen seinen Scharen, sie werden durchs
Schwert fallen, und die Übriggebliebenen in alle Winde zerstreut werden. Und ihr
werdet wissen, daß ich, Jehova, geredet habe.
22 So spricht der Herr, Jehova: Und ich werde von dem Wipfel der hohen Zeder
einen Schößling nehmen und ihn setzen; von dem obersten ihrer Schößlinge werde
ich einen zarten abbrechen und ihn pflanzen auf einen hohen und erhabenen Berg.
23 Auf den hohen Berg Israels werde ich ihn pflanzen; und er wird Zweige treiben
und Frucht tragen und zu einer herrlichen Zeder werden; und unter ihr werden
alle Vögel wohnen, alles Geflügelte: Im Schatten ihrer Zweige werden sie wohnen.
24 Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, daß ich, Jehova, den hohen Baum
erniedrigt, den niedrigen Baum erhöht habe, den grünen Baum verdorren und den
dürren Baum grünen ließ. Ich, Jehova, habe geredet und werde es tun.
18,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Was habt ihr, daß ihr diesen Spruch im Lande Israel gebrauchet und sprechet:
Die Väter essen Herlinge, und die Zähne der Söhne werden stumpf?
3 So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, wenn ihr ferner diesen Spruch in
Israel gebrauchen sollt!
4 Siehe, alle Seelen sind mein; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des
Sohnes: Sie sind mein; die Seele, welche sündigt, die soll sterben.
5 Und wenn jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt,
6 auf den Bergen nicht isset und seine Augen nicht erhebt zu den Götzen des
Hauses Israel, und das Weib seines Nächsten nicht verunreinigt und dem Weibe in
ihrer Unreinigkeit nicht naht,
7 und niemand bedrückt, sein Schuldpfand zurückgibt, keinen Raub begeht, sein
Brot dem Hungrigen gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt,
8 auf Zins nicht gibt und Wucher nicht nimmt, seine Hand vom Unrecht zurückhält,
der Wahrheit gemäß zwischen Mann und Mann richtet,
9 in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte hält, um nach Wahrheit zu
handeln: Der ist gerecht; er soll gewißlich leben, spricht der Herr, Jehova.
10 Zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn, der Blut vergießt und irgend eines
von diesen tut-
11 er selbst aber hat alles dieses nicht getan wenn er sogar auf den Bergen
isset, und das Weib seines Nächsten verunreinigt,
12 den Elenden und den Armen bedrückt, Raub begeht, das Pfand nicht zurückgibt,
und seine Augen zu den Götzen erhebt,
13 Greuel verübt, auf Zins gibt und Wucher nimmt: Sollte er leben? Er soll nicht
leben! Alle diese Greuel hat er verübt: Er soll gewißlich getötet werden, sein
Blut soll auf ihm sein.
14 Und siehe, es zeugt einer einen Sohn, und dieser sieht alle Sünden seines
Vater, die er tut; er sieht sie und tut nicht dergleichen:
15 Er isset nicht auf den Bergen und erhebt nicht seine Augen zu den Götzen des
Hauses Israel, er verunreinigt nicht das Weib seines Nächsten,
16 und er bedrückt niemand, nimmt kein Pfand und begeht keinen Raub, er gibt dem
Hungrigen sein Brot und bedeckt den Nackten mit Kleidung,
17 er hält seine Hand von dem Elenden zurück, nimmt weder Zins noch Wucher, er
tut meine Rechte, wandelt in meinen Satzungen: Der wird nicht wegen der
Ungerechtigkeit seines Vaters sterben; er soll gewißlich leben.
18 Sein Vater, weil er Erpressung verübt, Raub am Bruder begangen, und was nicht
gut war inmitten seines Volkes getan hat: Siehe, der soll wegen seiner
Ungerechtigkeit sterben.
19 Und sprechet ihr: Warum trägt der Sohn die Ungerechtigkeit des Vaters nicht
mit? Der Sohn hat ja Recht und Gerechtigkeit geübt, hat alle meine Satzungen
gehalten und sie getan: Er soll gewißlich leben.
20 Die Seele, welche sündigt, die soll sterben. Ein Sohn soll nicht die
Ungerechtigkeit des Vaters mittragen, und ein Vater nicht die Ungerechtigkeit
des Sohnes mittragen; die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die
Gesetzlosigkeit des Gesetzlosen soll auf ihm sein.
21 Wenn aber der Gesetzlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er getan hat,
und alle meine Satzungen hält und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er
gewißlich leben, er soll nicht sterben.
22 Aller seiner Übertretungen, die er begangen hat, soll ihm nicht gedacht
werden; wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, soll er leben.
23 Habe ich irgendwie Gefallen an dem Tode des Gesetzlosen, spricht der Herr,
Jehova? Nicht vielmehr daran, daß er von seinen Wegen umkehre und lebe?
24 Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut,
nach all den Greueln tut, die der Gesetzlose verübt hat, sollte er leben? Aller
seiner gerechten Taten, die er getan hat, soll nicht gedacht werden; wegen
seiner Treulosigkeit, die er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan hat,
wegen dieser soll er sterben.
25 Und ihr sprechet: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Höret doch, Haus Israel:
Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht recht?
26 Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, und um
deswillen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts, das er getan hat.
27 Wenn aber ein Gesetzloser umkehrt von seiner Gesetzlosigkeit, die er begangen
hat, und Recht und Gerechtigkeit übt: Er wird seine Seele am Leben erhalten.
28 Sieht er es ein und kehrt er um von allen seinen Übertretungen, die er
begangen hat, so soll er gewißlich leben, er soll nicht sterben.
29 Aber das Haus Israel spricht: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Sind meine
Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht recht?
30 Darum werde ich euch richten, Haus Israel, einen jeden nach seinen Wegen,
spricht der Herr, Jehova. Kehret um, und wendet euch ab von allen euren
Übertretungen, daß es euch nicht ein Anstoß zur Missetat werde;
31 werfet von euch alle eure Übertretungen, womit ihr übertreten habt, und
schaffet euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Denn warum wollt ihr
sterben, Haus Israel?
32 Denn ich habe kein Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht der Herr, Jehova.
So kehret um und lebet!
19,1 Und du, erhebe ein Klagelied über die Fürsten Israels und sprich:
2 Welch eine Löwin war deine Mutter! Zwischen Löwen lagerte sie, unter jungen
Löwen zog sie ihre Jungen groß.
3 Und sie zog eines von ihren Jungen auf, es wurde ein junger Löwe; und er
lernte Raub rauben, er fraß Menschen.
4 Und die Völker hörten von ihm, in ihrer Grube wurde er gefangen; und sie
brachten ihn mit Nasenringen in das Land Ägypten.
5 Und als sie sah, daß ihre Hoffnung dahin, verloren war, da nahm sie ein
anderes von ihren Jungen, machte es zu einem jungen Löwen.
6 Und es wandelte unter Löwen, wurde ein junger Löwe; und er lernte Raub rauben,
er fraß Menschen.
7 Und er zerstörte ihre Paläste, verheerte ihre Städte; und das Land und seine
Fülle entsetzte sich vor der Stimme seines Gebrülls.
8 Da stellten sich gegen ihn die Völker ringsum aus den Landschaften; und sie
breiteten ihr Netz über ihn aus, in ihrer Grube wurde er gefangen.
9 Und sie setzten ihn mit Nasenringen in den Käfig und brachten ihn zu dem König
von Babel; sie brachten ihn in eine der Festen, auf daß seine Stimme nicht mehr
gehört würde auf den Bergen Israels.
10 Deine Mutter war wie ein Weinstock, gleich dir an Wassern gepflanzt; von
vielen Wassern wurde er fruchtbar und voll Ranken.
11 Und er bekam starke Zweige zu Herrscherzeptern, und sein Wuchs erhob sich bis
zwischen die Wolken; und er wurde sichtbar durch seine Höhe, durch die Menge
seiner Äste.
12 Da wurde er ausgerissen im Grimm, zu Boden geworfen, und der Ostwind dörrte
seine Frucht; seine starken Zweige wurden abgerissen und dürr, Feuer verzehrte
sie.
13 Und nun ist er in die Wüste gepflanzt, in ein dürres und durstiges Land.
14 Und ein Feuer ist ausgegangen vom Gezweige seiner Ranken, hat seine Frucht
verzehrt; und an ihm ist kein starker Zweig mehr, kein Zepter zum Herrschen. Das
ist ein Klagelied und wird zum Klageliede.
20,1 Und es geschah im siebten Jahre, im fünften Monat, am Zehnten des Monats,
da kamen Männer von den Ältesten Israels, um Jehova zu befragen; und sie setzten
sich vor mir nieder.
2 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
3 Menschensohn, rede zu den Ältesten Israels und sprich zu ihnen: So spricht der
Herr, Jehova: Um mich zu befragen, seid ihr gekommen? So wahr ich lebe, wenn ich
mich von euch befragen lasse! spricht der Herr, Jehova.
4 Willst du sie richten? Willst du richten, Menschensohn? Tue ihnen kund die
Greuel ihrer Väter und sprich zu ihnen:
5 So spricht der Herr, Jehova: An dem Tage, da ich Israel erwählte, und ich
meine Hand dem Samen des Hauses Jakob erhob, und ihnen im Lande Ägypten mich
kundgab, und meine Hand ihnen erhob und sprach: Ich bin Jehova, euer Gott-
6 an jenem Tage erhob ich ihnen meine Hand, daß ich sie aus dem Lande Ägypten
führen würde in ein Land, welches ich für sie erspäht hatte, das von Milch und
Honig fließt; die Zierde ist es von allen Ländern.
7 Und ich sprach zu ihnen: Werfet ein jeder die Scheusale seiner Augen weg, und
verunreiniget euch nicht mit den Götzen Ägyptens; ich bin Jehova, euer Gott.
8 Aber sie waren widerspenstig gegen mich und wollten nicht auf mich hören;
keiner warf die Scheusale seiner Augen weg, und von den Götzen Ägyptens ließen
sie nicht. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszugießen, meinen Zorn an
ihnen zu vollenden mitten im Lande Ägypten.
9 Aber ich handelte um meines Namens willen, auf daß er nicht entweiht würde vor
den Augen der Nationen, in deren Mitte sie waren, vor deren Augen ich mich ihnen
kundgegeben hatte, um sie aus dem Lande Ägypten zu führen;
10 und ich führte sie aus dem Lande Ägypten und brachte sie in die Wüste.
11 Und ich gab ihnen meine Satzungen und tat ihnen meine Rechte kund, durch
welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird.
12 Und auch meine Sabbathe gab ich ihnen, damit sie zum Denkzeichen wären
zwischen mir und ihnen, auf daß sie wissen möchten, daß ich Jehova bin, der sie
heiligt.
13 Aber das Haus Israel war widerspenstig gegen mich in der Wüste; sie wandelten
nicht in meinen Satzungen und verwarfen meine Rechte, durch welche der Mensch,
wenn er sie tut, leben wird; und sie entweihten meine Sabbathe sehr. Da gedachte
ich meinen Grimm über sie auszugießen in der Wüste, um sie zu vernichten.
14 Aber ich handelte um meines Namens willen, auf daß er nicht entweiht würde
vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie ausgeführt hatte.
15 Und ich erhob ihnen auch meine Hand in der Wüste, daß ich sie nicht in das
Land bringen würde, welches ich ihnen gegeben hatte, das von Milch und Honig
fließt; die Zierde ist es von allen Ländern:
16 weil sie meine Rechte verwarfen und in meinen Satzungen nicht wandelten und
meine Sabbathe entweihten; denn ihr Herz wandelte ihren Götzen nach.
17 Aber mein Auge schonte ihrer, daß ich sie nicht verderbte und ihnen nicht den
Garaus machte in der Wüste.
18 Und ich sprach zu ihren Kindern in der Wüste: Wandelt nicht in den Satzungen
eurer Väter, und haltet ihre Rechte nicht, und verunreiniget euch nicht mit
ihren Götzen.
19 Ich bin Jehova, euer Gott: Wandelt in meinen Satzungen, und haltet meine
Rechte und tut sie;
20 und heiliget meine Sabbathe, damit sie zum Denkzeichen seien zwischen mir und
euch, auf daß ihr wisset, daß ich Jehova bin, euer Gott.
21 Aber die Kinder waren widerspenstig gegen mich; sie wandelten nicht in meinen
Satzungen und hielten meine Rechte nicht, um sie zu tun, durch welche der
Mensch, wenn er sie tut, leben wird; sie entweihten meine Sabbathe. Da gedachte
ich, meinen Grimm über sie auszugießen, meinen Zorn an ihnen zu vollenden in der
Wüste.
22 Aber ich zog meine Hand zurück, und handelte um meines Namens willen, auf daß
er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie
ausgeführt hatte.
23 Auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste, daß ich sie unter die Nationen
versprengen und sie in die Länder zerstreuen würde,
24 weil sie meine Rechte nicht taten und meine Satzungen verwarfen und meine
Sabbathe entweihten, und ihre Augen hinter den Götzen ihrer Väter her waren.
25 Und auch ich gab ihnen Satzungen, die nicht gut waren, und Rechte, durch
welche sie nicht leben konnten.
26 Und ich verunreinigte sie durch ihre Gaben, indem sie alles, was die Mutter
bricht, durch das Feuer gehen ließen: auf daß ich sie verwüstete, damit sie
wissen möchten, daß ich Jehova bin.
27 Darum, Menschensohn, rede zum Hause Israel und sprich zu ihnen: So spricht
der Herr, Jehova: Auch noch dadurch haben eure Väter mich geschmäht, als sie
Treulosigkeit gegen mich begingen:
28 Als ich sie in das Land gebracht, welches ihnen zu geben ich meine Hand
erhoben hatte, ersahen sie jeden hohen Hügel und jeden dichtbelaubten Baum; und
sie opferten daselbst ihre Schlachtopfer, und gaben daselbst ihre Ärger
erregenden Opfergaben, und brachten daselbst den Duft ihrer Wohlgerüche dar, und
spendeten daselbst ihre Trankopfer.
29 Und ich sprach zu ihnen: Was ist das für eine Höhe, wohin ihr gehet? Und ihr
Name wird Bama genannt bis auf diesen Tag.
30 Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jehova: Wie? Ihr
verunreiniget euch auf dem Wege eurer Väter und huret ihren Scheusalen nach;
31 und ihr verunreiniget euch bis auf diesen Tag an allen euren Götzen durch das
Darbringen eurer Gaben, indem ihr eure Kinder durch das Feuer gehen lasset! Und
ich sollte mich von euch befragen lassen, Haus Israel? So wahr ich lebe, spricht
der Herr, Jehova, wenn ich mich von euch befragen lasse!
32 Und was in eurem Geiste aufgestiegen ist, wird keineswegs geschehen, daß ihr
sprechet: Wir wollen sein wie die Nationen und wie die Geschlechter der Länder,
indem wir Holz und Stein dienen.
33 So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, wenn ich nicht mit starker Hand
und mit ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm über euch regieren werde!
34 Und ich werde euch herausführen aus den Völkern und euch aus den Ländern
sammeln, in welche ihr zerstreut worden seid, mit starker Hand und mit
ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm.
35 Und ich werde euch in die Wüste der Völker bringen und daselbst mit euch
rechten von Angesicht zu Angesicht;
36 wie ich mit euren Vätern gerechtet habe in der Wüste des Landes Ägypten, also
werde ich mit euch rechten, spricht der Herr, Jehova.
37 Und ich werde euch unter dem Stabe hindurchziehen lassen, und euch in das
Band des Bundes bringen.
38 Und ich werde die Empörer und die von mir Abgefallenen von euch ausscheiden;
ich werde sie herausführen aus dem Lande ihrer Fremdlingschaft, aber in das Land
Israel soll keiner von ihnen kommen. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin.
39 Ihr denn, Haus Israel, so spricht der Herr, Jehova: Gehet hin, dienet ein
jeder seinen Götzen. Aber nachher, wahrlich, ihr werdet auf mich hören, und
werdet meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen mit euren Gaben und mit euren
Götzen.
40 Denn auf meinem heiligen Berge, auf dem hohen Berge Israels, spricht der
Herr, Jehova, daselbst wird mir das ganze Haus Israel insgesamt dienen im Lande;
daselbst werde ich sie wohlgefällig annehmen, und daselbst werde ich eure
Hebopfer fordern und die Erstlinge eurer Gaben, in allen euren geheiligten
Dingen.
41 Als einen lieblichen Geruch werde ich euch wohlgefällig annehmen, wenn ich
euch aus den Völkern herausführe und euch aus den Ländern sammle, in welche ihr
zerstreut worden seid, und ich mich vor den Augen der Nationen an euch heilige.
42 Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin, wenn ich euch in das Land Israel
bringe, in das Land, welches euren Vätern zu geben ich meine Hand erhoben habe.
43 Und ihr werdet daselbst eurer Wege und all eurer Handlungen gedenken, durch
welche ihr euch verunreinigt habt; und ihr werdet Ekel an euch selbst empfinden
wegen all eurer Übeltaten, die ihr begangen habt.
44 Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin, wenn ich mit euch handle um meines
Namens willen, und nicht nach euren bösen Wegen und nach euren verderbten
Handlungen, Haus Israel, spricht der Herr, Jehova.
21,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Süden und rede gegen Mittag, und
weissage über den Wald des Gefildes im Süden
3 und sprich zu dem Walde des Südens: Höre das Wort Jehovas! So spricht der
Herr, Jehova: Siehe, ich will in dir ein Feuer anzünden, welches jeden grünen
Baum und jeden dürren Baum in dir verzehren wird; die lodernde Flamme wird nicht
erlöschen, und vom Süden bis zum Norden werden alle Angesichter dadurch versengt
werden.
4 Und alles Fleisch soll sehen, daß ich, Jehova, es angezündet habe; es wird
nicht erlöschen.
5 Und ich sprach: Ach, Herr, Jehova! Sie sagen von mir: Redet er nicht in
Gleichnissen?
6 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
7 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Jerusalem und rede über die
Heiligtümer, und weissage über das Land Israel;
8 und sprich zu dem Lande Israel: So spricht Jehova: Siehe, ich will an dich,
und will mein Schwert aus seiner Scheide ziehen; und ich will aus dir ausrotten
den Gerechten und den Gesetzlosen!
9 Darum, weil ich aus dir den Gerechten und den Gesetzlosen ausrotten will,
darum soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren wider alles Fleisch vom Süden
bis zum Norden.
10 Und alles Fleisch wird wissen, daß ich, Jehova, mein Schwert aus seiner
Scheide gezogen habe; es soll nicht wieder zurückkehren.
11 Und du, Menschensohn, seufze, daß die Hüften brechen, und mit bitterem
Schmerze seufze vor ihren Augen!
12 Und es soll geschehen, wenn sie zu dir sprechen: Warum seufzest du? so sollst
du sprechen: Wegen des kommenden Gerüchtes; und jedes Herz wird zerschmelzen,
und alle Hände werden erschlaffen, und jeder Geist wird verzagen, und alle Knie
werden zerfließen wie Wasser; siehe, es kommt und wird geschehen, spricht der
Herr, Jehova.
13 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
14 Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr: Sprich: Ein Schwert,
ein Schwert, geschärft und auch geschliffen!
15 Damit es eine Schlachtung anrichte, ist es geschärft; damit es blitze, ist es
geschliffen. Oder sollen wir uns freuen und sagen: Das Zepter meines Sohnes
verachtet alles Holz?
16 Aber man hat es zu schleifen gegeben, um es in der Hand zu führen. Das
Schwert, geschärft ist es und geschliffen, um es in die Hand des Würgers zu
geben.
17 Schreie und heule, Menschensohn! Denn es ist gegen mein Volk, es ist gegen
alle Fürsten Israels: Samt meinem Volke sind sie dem Schwerte verfallen; darum
schlage dich auf die Lenden.
18 Denn die Probe ist gemacht; und was? Wenn sogar das verachtende Zepter nicht
mehr sein wird? spricht der Herr, Jehova.
19 Und du, Menschensohn, weissage und schlage die Hände zusammen; denn das
Schwert, das Schwert der Erschlagenen, wird sich ins Dreifache vervielfältigen;
es ist das Schwert des erschlagenen Großen, welches sie umkreist.
20 Damit das Herz zerfließe und viele hinstürzen, habe ich das schlachtende
Schwert wider alle ihre Tore gerichtet. Wehe! Zum Blitzen ist es gemacht, zum
Schlachten geschärft.
21 Nimm dich zusammen nach rechts, richte dich nach links, wohin deine Schneide
bestimmt ist!
22 Und auch ich will meine Hände zusammenschlagen und meinen Grimm stillen. Ich,
Jehova, habe geredet.
23 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
24 Und du, Menschensohn, machte dir zwei Wege, auf welchen das Schwert des
Königs von Babel kommen soll: Von einem Lande sollen sie beide ausgehen; und
zeichne einen Wegweiser, am Anfang des Weges nach der Stadt zeichne ihn.
25 Du sollst einen Weg machen, damit das Schwert nach Rabbath der Kinder Ammon
komme, und nach Juda in das befestigte Jerusalem.
26 Denn der König von Babel bleibt am Kreuzwege stehen, am Anfang der beiden
Wege, um sich wahrsagen zu lassen; er schüttelt die Pfeile, befragt die
Teraphim, beschaut die Leber.
27 In seine Rechte fällt die Wahrsagung “Jerusalem”, daß er Sturmböcke
aufstelle, den Mund auftue mit Geschrei, die Stimme erhebe mit Feldgeschrei,
Sturmböcke gegen die Tore aufstelle, Wälle aufschütte und Belagerungstürme baue.
28 Und es wird ihnen wie ein falsche Wahrsagung in ihren Augen sein; Eide um
Eide haben sie; er aber wird die Ungerechtigkeit in Erinnerung bringen, auf daß
sie ergriffen werden.
29 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Weil ihr eure Ungerechtigkeit in
Erinnerung bringet, indem eure Übertretungen offenbar werden, so daß eure Sünden
in allen euren Handlungen zum Vorschein kommen, weil ihr in Erinnerung kommet,
werdet ihr von der Hand ergriffen werden.
30 Und du, Unheiliger, Gesetzloser, Fürst Israels, dessen Tag gekommen ist zur
Zeit der Ungerechtigkeit des Endes!
31 So spricht der Herr, Jehova: Hinweg mit dem Kopfbund und fort mit der Krone!
Dies wird nicht mehr sein. Das Niedrige werde erhöht und das Hohe erniedrigt!
32 Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen; auch dies wird nicht
mehr sein, bis der kommt, welchem das Recht gehört: Dem werde ich’s geben.
33 Und du, Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr, Jehova, über
die Kinder Ammon und über ihren Hohn; und sprich: Ein Schwert, ein Schwert, zur
Schlachtung gezückt, geschliffen, damit es fresse, damit es blitze
34 (während man dir Eitles schaut, während man dir Lügen wahrsagt), um dich zu
den Hälsen der erschlagenen Gesetzlosen zu legen, deren Tag gekommen ist zur
Zeit der Ungerechtigkeit des Endes!
35 Stecke es wieder in seine Scheide! An dem Orte, wo du geschaffen bist, in dem
Lande deines Ursprungs, werde ich dich richten.
36 Und ich werde meinen Zorn über dich ausgießen, das Feuer meines Grimmes wider
dich anfachen; und ich werde dich in die Hand roher Menschen geben, welche
Verderben schmieden.
37 Du wirst dem Feuer zum Fraße werden, dein Blut wird inmitten des Landes sein;
deiner wird nicht mehr gedacht werden. Denn ich, Jehova, habe geredet.
22,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Und du, Menschensohn, willst du richten, willst du richten die Stadt der
Blutschuld? So tue ihr kund alle ihre Greuel und sprich:
3 So spricht der Herr, Jehova: Stadt, die Blut vergießt in ihrer Mitte, damit
ihre Zeit komme, und welche sich Götzen macht, um sich zu verunreinigen!
4 Durch dein Blut, das du vergossen, hast du dich verschuldet, und durch deine
Götzen, die du gemacht, hast du dich verunreinigt; und du hast deine Tage
herbeigeführt und bist zu deinen Jahren gekommen. Darum habe ich dich den
Nationen zum Hohne gemacht und allen Ländern zum Spott.
5 Die Nahen und die von dir Entfernten werden dich verspotten als befleckten
Namens und reich an Verwirrung.
6 Siehe, in dir waren die Fürsten Israels, ein jeder nach seiner Kraft, um Blut
zu vergießen.
7 Vater und Mutter verachteten sie in dir, an dem Fremdling handelten sie
gewalttätig in deiner Mitte, Waisen und Witwen bedrückten sie in dir.
8 Meine heiligen Dinge hast du verachtet und meine Sabbathe entweiht.
9 Verleumder waren in dir, um Blut zu vergießen; und auf den Bergen in dir haben
sie gegessen, sie haben in deiner Mitte Schandtaten verübt.
10 In dir hat man die Blöße des Vaters aufgedeckt, in dir haben sie die Unreine
in ihrer Unreinigkeit geschwächt.
11 Und der eine hat Greuel verübt mit dem Weibe seines Nächsten, und der andere
hat seine Schwiegertochter durch Schandtat verunreinigt, und ein anderer hat in
dir seine Schwester, die Tochter seines Vaters, geschwächt.
12 In dir haben sie Geschenke genommen, um Blut zu vergießen; du hast Zins und
Wucher genommen und deinen Nächsten mit Gewalt übervorteilt. Mich aber hast du
vergessen, spricht der Herr, Jehova.
13 Und siehe, ich schlage in meine Hand wegen deines unrechtmäßigen Gewinnes,
den du gemacht hast, und über deine Blutschuld, die in deiner Mitte ist.
14 Wird dein Herz feststehen, oder werden deine Hände stark sein an dem Tage, da
ich mit dir handeln werde? Ich, Jehova, habe geredet und werde es tun.
15 Und ich werde dich versprengen unter die Nationen und dich zerstreuen in die
Länder und deine Unreinigkeit gänzlich aus dir wegschaffen.
16 Und du wirst durch dich selbst entweiht werden vor den Augen der Nationen;
und du wirst wissen, daß ich Jehova bin.
17 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
18 Menschensohn, das Haus Israel ist mir zu Schlacken geworden; sie alle sind
Erz und Zinn und Eisen und Blei im Schmelzofen; Silberschlacken sind sie
geworden.
19 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid,
darum, siehe, werde ich euch in Jerusalem zusammentun.
20 Wie man Silber und Erz und Eisen und Blei und Zinn in einen Schmelzofen
zusammentut, um Feuer darüber anzublasen zum Schmelzen, also werde ich euch in
meinem Zorn und in meinem Grimm zusammentun und euch hineinlegen und schmelzen.
21 Und ich werde euch sammeln und das Feuer meines Grimmes über euch anblasen,
daß ihr in Jerusalem geschmolzen werdet.
22 Wie Silber im Ofen geschmolzen wird, also werdet ihr in Jerusalem geschmolzen
werden. Und ihr werdet wissen, daß ich, Jehova, meinen Grimm über euch
ausgegossen habe.
23 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
24 Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht beschienen, nicht
beregnet wird am Tage des Zornes.
25 Verschwörung seiner Propheten ist in ihm; gleich einem brüllenden Löwen, der
Beute zerreißt, fressen sie Seelen, nehmen Reichtum und Kostbarkeiten, mehren
seine Witwen in seiner Mitte.
26 Seine Heilige (e-r) tun meinem Gesetze Gewalt an und entweihen meine heiligen
Dinge; zwischen Heiligem und Unheiligem unterscheiden sie nicht, und den
Unterschied zwischen Unreinem und Reinem tun sie nicht kund; und vor meinen
Sabbathen verhüllen sie ihre Augen, und ich werde in ihrer Mitte entheiligt.
27 Seine Fürsten in ihm sind wie Wölfe, die Beute zerreißen, indem sie Blut
vergießen, Seelen vertilgen, um unrechtmäßigen Gewinn zu erlangen.
28 Und seine Propheten bestreichen ihnen alles mit Tünche, indem sie Eitles
schauen und ihnen Lügen wahrsagen und sprechen: So spricht der Herr, Jehova! Und
doch hat Jehova nicht geredet.
29 Das Volk des Landes verübt Erpressung und begeht Raub; und den Elenden und
Dürftigen bedrücken sie, und den Fremdling übervorteilen sie widerrechtlich.
30 Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir in
den Riß treten möchte für das Land, auf daß ich es nicht verderbte; aber ich
fand keinen.
31 Und ich gieße meinen Zorn über sie aus, vernichte sie durch das Feuer meines
Grimmes; ich bringe ihren Weg auf ihren Kopf, spricht der Herr, Jehova.
23,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, es waren zwei Weiber, Töchter einer Mutter.
3 Und sie hurten in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste
gedrückt, und dort betastete man ihren jungfräulichen Busen.
4 Und ihre Namen sind Ohola, die größere, und Oholiba, ihre Schwester. Und sie
wurden mein und gebaren Söhne und Töchter; und was ihre Namen betrifft: Samaria
ist Ohola, und Jerusalem ist Oholiba.
5 Und Ohola hurte, als sie unter mir war. Und sie entbrannte gegen ihre Buhlen,
gegen die Assyrer, die nahe waren, gekleidet in Purpurblau,
6 Landpfleger und Statthalter, allesamt anmutige Jünglinge, Reiter, auf Rossen
reitend.
7 Und sie richtete ihre Hurereien auf sie, die Auswahl der Söhne Assurs
insgesamt; und mit allen, gegen welche sie entbrannte, mit allen deren Götzen
verunreinigte sie sich.
8 Und auch ihre Hurereien von Ägypten her ließ sie nicht; denn sie hatten bei
ihr gelegen in ihrer Jugend, und hatten ihren jungfräulichen Busen betastet und
ihre Hurerei über sie ausgegossen.
9 Darum habe ich sie in die Hand ihrer Buhlen gegeben, in die Hand der Söhne
Assurs, gegen welche sie entbrannt war.
10 Sie deckten ihre Blöße auf, nahmen ihre Söhne und ihre Töchter weg, und sie
selbst töteten sie mit dem Schwerte; und so wurde sie berüchtigt unter den
Weibern, und man übte Gerichte an ihr.
11 Und ihre Schwester Oholiba sah es, und sie trieb ihre Lüsternheit ärger als
sie, und ihre Hurereien weiter als die Hurereien ihrer Schwester.
12 Sie entbrannte gegen die Söhne Assurs, Landpfleger und Statthalter, die nahe
waren, prächtig gekleidet, Reiter, auf Rossen reitend, allesamt anmutige
Jünglinge.
13 Und ich sah, daß sie sich verunreinigt hatte: einerlei Weg hatten beide.
14 Aber sie trieb ihre Hurereien noch weiter; denn sie sah Männer, an die Wand
gezeichnet, Bilder von Chaldäern, mit Zinnober gezeichnet,
15 mit Gürteln an ihren Hüften gegürtet, überhängende Mützen auf ihren Häuptern,
von Aussehen Ritter insgesamt, ähnlich den Söhnen Babels in Chaldäa, ihrem
Geburtslande;
16 und sie entbrannte gegen sie, als ihre Augen sie sahen, und sie sandte Boten
zu ihnen nach Chaldäa.
17 Und die Söhne Babels kamen zu ihr zum Liebeslager und verunreinigten sie
durch ihre Hurerei. Und als sie sich an ihnen verunreinigt hatte, riß sich ihre
Seele von ihnen los.
18 Und als sie ihre Hurereien aufdeckte und ihre Blöße aufdeckte, da riß sich
meine Seele von ihr los, so wie meine Seele sich von ihrer Schwester losgerissen
hatte.
19 Und sie mehrte ihre Hurereien, indem sie der Tage ihrer Jugend gedachte, als
sie im Lande Ägypten hurte.
20 Und sie entbrannte gegen dessen Buhlen, deren Fleisch wie das Fleisch der
Esel, und deren Erguß wie der Erguß der Rosse ist.
21 Und du schautest dich um nach der Schandtat deiner Jugend, als die von
Ägypten deiner Busen betasteten um deiner jugendlichen Brüste willen.
22 Darum Oholiba, so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich erwecke wider dich
deine Buhlen, von welchen deine Seele sich losgerissen hat, und lasse sie von
ringsumher über dich kommen:
23 Die Söhne Babels und alle Chaldäer, Pekod und Schoa und Koa, alle Söhne
Assurs mit ihnen, anmutige Jünglinge, Landpfleger und Statthalter insgesamt,
Ritter und Räte, allesamt auf Rossen reitend.
24 Und sie werden über dich kommen mit Waffen, Wagen und Rädern, und mit einer
Schar von Völkern; Schild und Tartsche und Helm werden sie ringsum wider dich
richten. Und ich werde ihnen das Gericht übergeben, und sie werden dich richten
nach ihren Rechten.
25 Und ich will meinen Eifer wider dich richten, und sie werden im Grimme mit
dir verfahren: Deine Nase und deine Ohren werden sie abschneiden, und was dir
übrigbleibt wird durch das Schwert fallen; deine Söhne und deine Töchter werden
sie wegnehmen, und was dir übrigbleibt wird durch das Feuer verzehrt werden.
26 Und sie werden dir deine Kleider ausziehen und deine herrlichen Geschmeide
nehmen.
27 Und ich will machen, daß deine Schandtat von dir abläßt, und deine Hurerei
vom Lande Ägypten, so daß du deine Augen nicht mehr zu ihnen erheben und
Ägyptens nicht mehr gedenken wirst.
28 Denn so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich gebe dich in die Hand derer, die
du hassest, in die Hand derer, von welchen deine Seele sich losgerissen hat.
29 Und sie werden im Haß mit dir verfahren, und deinen ganzen Erwerb wegnehmen
und dich nackt und bloß lassen; und deine hurerische Blöße und deine Schandtat
und deine Hurereien werden aufgedeckt werden.
30 Solches wird dir geschehen, weil du den Nationen nachgehurt, weil du dich mit
ihren Götzen verunreinigt hast.
31 Auf dem Wege deiner Schwester hast du gewandelt, und so will ich ihren Becher
in deine Hand geben.
32 So spricht der Herr, Jehova: Du wirst den Becher deiner Schwester trinken,
den tiefen und weiten: Zum Gelächter und zum Spott wird er gereichen, weil er so
viel faßt.
33 Voll Trunkenheit und Kummer wirst du werden; der Becher deiner Schwester
Samaria ist ein Becher des Entsetzens und der Betäubung.
34 Und du wirst ihn trinken und ausschlürfen, und wirst seine Scherben benagen
und deine Brüste zerreißen; denn ich habe geredet, spricht der Herr, Jehova.
35 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Weil du meiner vergessen und mich hinter
deinen Rücken geworfen hast, so trage du auch deine Schandtat und deine
Hurereien.
36 Und Jehova sprach zu mir: Menschensohn, willst du die Ohola und die Oholiba
richten? So tue ihnen ihre Greuel kund.
37 Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut ist an ihren Händen; und mit
ihren Götzen haben sie Ehebruch getrieben, und sogar ihre Kinder, die sie mir
geboren, haben sie ihnen durch das Feuer gehen lassen zum Fraß.
38 Noch dieses haben sie mir getan: Sie haben mein Heiligtum verunreinigt an
selbigem Tage und meine Sabbathe entweiht.
39 Denn wenn sie ihre Kinder ihren Götzen schlachteten, so kamen sie an
demselben Tage in mein Heiligtum, es zu entweihen; und siehe, also haben sie
getan inmitten meines Hauses.
40 Ja, sie haben sogar zu Männern gesandt, die von ferne kommen sollten, zu
welchen ein Bote gesandt wurde, und siehe, sie kamen für welche du dich
badetest, deine Augen schminktest und dir Schmuck anlegtest,
41 und dich auf ein prächtiges Polster setztest, vor welchem ein Tisch
zugerichtet war; und darauf setztest du mein Räucherwerk und mein Öl.
42 Und dabei war die Stimme einer sorglosen Menge. Und zu den Männern aus der
Menschenmenge wurden Zecher gebracht aus der Wüste; und sie legten Armringe an
ihre Hände und setzten prächtige Kronen auf ihre Häupter.
43 Da sprach ich von der durch Ehebruch Entkräfteten: Wird sie, ja sie, jetzt
noch ihre Hurereien treiben?
44 Und man ging zu ihr ein, wie man zu einer Hure eingeht; so gingen sie ein zu
Ohola und zu Oholiba, den lasterhaften Weibern.
45 Aber gerechte Männer, die werden sie richten nach dem Rechte der
Ehebrecherinnen und nach dem Rechte der Blutvergießerinnen; denn sie sind
Ehebrecherinnen, und Blut ist an ihren Händen.
46 Denn so spricht der Herr, Jehova: Ich will eine Versammlung wider sie
heraufführen, und sie zur Mißhandlung und zur Beute übergeben.
47 Und die Versammlung wird sie steinigen und sie mit ihren Schwertern zerhauen;
ihre Söhne und ihre Töchter wird sie töten und ihre Häuser mit Feuer verbrennen.
48 Und so werde ich die Schandtat wegschaffen aus dem Lande, damit alle Weiber
sich zurechtweisen lassen und nicht nach eurer Schandtat tun.
49 Und sie werden eure Schandtat auf euch bringen, und die Sünden eurer Götzen
werdet ihr tragen. Und ihr werdet wissen, daß ich der Herr, Jehova, bin.
24,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir im neunten Jahre, im zehnten Monat, am
Zehnten des Monats, also:
2 Menschensohn, schreibe dir den Namen des Tages auf, dieses selbigen Tages! An
diesem selbigen Tage rückt der König von Babel gegen Jerusalem heran.
3 Und rede ein Gleichnis zu dem widerspenstigen Hause und sprich zu ihnen: So
spricht der Herr, Jehova: Setze den Topf auf, setze auf, und gieße auch Wasser
darein.
4 Tue seine Stücke zusammen darein, alle guten Stücke, Lende und Schulter; fülle
ihn mit den besten Knochen.
5 Nimm das beste Kleinvieh, und auch einen Holzstoß für die Knochen darunter;
laß es tüchtig sieden, daß auch seine Knochen darin kochen.
6 Darum spricht der Herr, Jehova, also: Wehe, Stadt der Blutschuld! Topf, an
welchem sein Rost ist, und dessen Rost nicht von ihm abgeht! Stück für Stück
hole sie heraus; nicht ist über sie das Los gefallen.
7 Denn ihr Blut ist in ihrer Mitte: Sie hat es auf einen kahlen Felsen getan,
sie hat es nicht auf die Erde gegossen, daß man es mit Staub bedecken könnte.
8 Um Grimm heraufzuführen, um Rache zu üben, habe ich ihr Blut auf einen kahlen
Felsen getan, damit es nicht bedeckt würde.
9 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Wehe, Stadt der Blutschuld! Auch ich werde
den Holzstoß groß machen.
10 Häufe das Holz, zünde das Feuer an, mache das Fleisch gar und laß die Brühe
auskochen, und die Knochen sollen verbrennen!
11 Und stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit sein Erz heiß und glühend werde,
und seine Unreinigkeit in ihm schmelze, sein Rost vergehe.
12 Die Bemühungen hat er erschöpft, und sein vieler Rost geht nicht von ihm ab;
ins Feuer mit seinem Rost!
13 In deiner Unreinigkeit ist Schandtat. Weil ich dich gereinigt habe und du
nicht rein geworden bist, so wirst du von deiner Unreinigkeit nicht mehr rein
werden, bis ich meinen Grimm an dir stille.
14 Ich, Jehova, habe geredet. Es kommt, und ich werde es tun; ich werde nicht
nachlassen und werde kein Mitleid haben und es mich nicht gereuen lassen. Nach
deinen Wegen und nach deinen Handlungen werden sie dich richten, spricht der
Herr, Jehova.
15 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
16 Menschensohn, siehe, ich nehme die Lust deiner Augen von dir weg durch einen
Schlag; und du sollst nicht klagen und nicht weinen, und keine Träne soll dir
kommen.
17 Seufze schweigend, Totenklage stelle nicht an; binde dir deinen Kopfbund um
und ziehe deine Schuhe an deine Füße, und deinen Bart sollst du nicht verhüllen
und Brot der Leute nicht essen.
18 Und ich redete zu dem Volke am Morgen, und am Abend starb mein Weib. Und ich
tat am Morgen, wie mir geboten war.
19 Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht kundtun, was dies uns bedeuten
soll, daß du so tust?
20 Und ich sprach zu ihnen: Das Wort Jehovas ist zu mir geschehen also:
21 Sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde mein
Heiligtum entweihen, den Stolz eurer Stärke, die Lust eurer Augen und das
Verlangen eurer Seele; und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen
habt, werden durchs Schwert fallen.
22 Dann werdet ihr tun, wie ich getan habe: Den Bart werdet ihr nicht verhüllen
und Brot der Leute nicht essen,
23 und eure Kopfbunde werden auf euren Häuptern sein, und eure Schuhe an euren
Füßen; ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern werdet hinschwinden in
euren Missetaten, und seufzen einer gegen den anderen.
24 Und so wird euch Hesekiel zu einem Wahrzeichen sein: Nach allem, was er getan
hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, dann werdet ihr wissen, daß ich der Herr,
Jehova, bin.
25 Und du, Menschensohn, siehe, an dem Tage, da ich von ihnen wegnehmen werde
ihre Stärke, die Freude ihrer Pracht, die Lust ihrer Augen und die Sehnsucht
ihrer Seelen, ihre Söhne und ihre Töchter:
26 An jenem Tage wird ein Entronnener zu dir kommen, um es deinen Ohren
vernehmen zu lassen;
27 an jenem Tage wird dein Mund aufgetan werden gegen den Entronnenen, und du
wirst reden und nicht mehr verstummen. Und so sollst du ihnen zu einem
Wahrzeichen sein; und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.
25,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen die Kinder Ammon und weissage wider
sie;
3 und sprich zu den Kindern Ammon: Höret das Wort des Herrn, Jehovas! So spricht
der Herr, Jehova: Weil du Haha! sprichst über mein Heiligtum, daß es entweiht
ist, und über das Land Israel, daß es verwüstet ist, und über das Haus Juda, daß
sie in die Gefangenschaft zogen:
4 darum siehe, werde ich dich den Kindern des Ostens zum Besitztum geben, und
sie werden ihre Zeltlager in dir aufschlagen und ihre Wohnungen in dir
errichten; sie werden deine Früchte essen, und sie werden deine Milch trinken.
5 Und ich werde Rabba zur Trift der Kamele machen, und die Kinder Ammon zum
Lagerplatz der Herden. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin.
6 Denn so spricht der Herr, Jehova: Weil du in die Hände geklatscht und mit dem
Fuße gestampft und mit aller Verachtung deiner Seele dich über das Land Israel
gefreut hast:
7 darum, siehe, werde ich meine Hand wider dich ausstrecken und dich den
Nationen zur Beute geben, und ich werde dich ausrotten aus den Völkern und dich
aus den Ländern vertilgen; ich werde dich vernichten, und du wirst wissen, daß
ich Jehova bin.
8 So spricht der Herr, Jehova: Weil Moab und Seir sprechen: Siehe, das Haus Juda
ist wie alle Nationen;
9 darum, siehe, werde ich die Seiten Moabs öffnen von den Städten her, von
seinen Städten her, in seinem ganzen Umfange, die Zierde des Landes,
Beth-Jesimoth, Baal-Meon und bis nach Kirjathaim hin,
10 den Kindern des Ostens, zu den Kindern Ammon hinzu, und werde es ihnen zum
Besitztum geben, auf daß der Kinder Ammon nicht mehr gedacht werde unter den
Nationen.
11 Und ich werde an Moab Gerichte üben; und sie werden wissen, daß ich Jehova
bin.
12 So spricht der Herr, Jehova: Weil Edom mit Rachsucht gegen das Haus Juda
gehandelt, und sie sich sehr verschuldet haben, indem sie sich an ihnen rächten:
13 darum, so spricht der Herr, Jehova, werde ich meine Hand wider Edom
ausstrecken und Menschen und Vieh aus ihm ausrotten; und ich werde es von Teman
an zur Einöde machen, und bis nach Dedan hin werden sie durchs Schwert fallen.
14 Und ich werde meine Rache über Edom bringen durch die Hand meines Volkes
Israel, und sie werden an Edom handeln nach meinem Zorn und nach meinem Grimm.
Und sie werden meine Rache kennen lernen, spricht der Herr, Jehova.
15 So spricht der Herr, Jehova: Weil die Philister mit Rachsucht gehandelt und
Rache geübt haben mit Verachtung der Seele, zur Zerstörung in ewiger
Feindschaft:
16 darum, so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde meine Hand wider die
Philister ausstrecken, und werde die Kerethiter ausrotten und den Überrest an
der Küste des Meeres vertilgen.
17 Und ich werde durch Züchtigungen des Grimmes große Rache an ihnen üben. Und
sie werden wissen, daß ich Jehova bin, wenn ich meine Rache über sie bringe.
26,1 Und es geschah im elften Jahre, am Ersten des Monats, da geschah das Wort
Jehovas zu mir also:
2 Menschensohn, darum, daß Tyrus über Jerusalem spricht: Haha! Zerbrochen ist
die Pforte der Völker; sie hat sich mir zugewandt; ich werde erfüllt werden, sie
ist verwüstet!
3 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich will an dich, Tyrus! Und ich
werde viele Nationen wider dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen
heraufführt.
4 Und sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme abbrechen; und
ich werde seine Erde von ihm wegfegen und es zu einem kahlen Felsen machen;
5 ein Ort zum Ausbreiten der Netze wird es sein mitten im Meere. Denn ich habe
geredet, spricht der Herr, Jehova. Und es wird den Nationen zur Beute werden;
6 und seine Töchter, die auf dem Gefilde sind, werden mit dem Schwerte getötet
werden. Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.
7 Denn so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde Nebukadrezar, den König,
von Babel, den König der Könige, von Norden her gegen Tyrus bringen, mit Rossen
und Wagen und Reitern und mit einer großen Volksschar.
8 Er wird deine Töchter auf dem Gefilde mit dem Schwerte töten; und er wird
Belagerungstürme gegen dich aufstellen und einen Wall gegen dich aufschütten und
Schilde gegen dich aufrichten,
9 und wird seine Mauerbrecher wider deine Mauern ansetzen und deine Türme mit
seinen Eisen niederreißen.
10 Von der Menge seiner Rosse wird ihr Staub dich bedecken; vor dem Lärm der
Reiter und Räder und Wagen werden deine Mauern erbeben, wenn er in deine Tore
einziehen wird, wie man in eine erbrochene Stadt einzieht.
11 Mit den Hufen seiner Rosse wird er alle deine Straßen zerstampfen; dein Volk
wird er mit dem Schwerte töten, und die Bildsäulen deiner Stärke werden zu Boden
sinken.
12 Und sie werden dein Vermögen rauben und deine Waren plündern, und deine
Mauern abbrechen und deine Prachthäuser niederreißen; und deine Steine und dein
Holz und deinen Schutt werden sie ins Wasser werfen.
13 Und ich werde dem Getöne deiner Lieder ein Ende machen, und der Klang deiner
Lauten wird nicht mehr gehört werden.
14 Und ich werde dich zu einem kahlen Felsen machen; ein Ort zum Ausbreiten der
Netze wirst du sein, du wirst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, Jehova,
habe geredet, spricht der Herr, Jehova.
15 So spricht der Herr, Jehova, zu Tyrus: Werden nicht vom Gedröhne deines
Sturzes, wenn der Erschlagene stöhnt, wenn in deiner Mitte gemordet wird, die
Inseln erbeben?
16 Und alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen, und ihre
Mäntel ablegen und ihre buntgewirkten Kleider ausziehen; in Schrecken werden sie
sich kleiden, werden auf der Erde sitzen und jeden Augenblick erzittern und sich
über dich entsetzen.
17 Und sie werden ein Klagelied über dich erheben und zu dir sprechen: Wie bist
du untergegangen, du von den Meeren her Bewohnte, du berühmte Stadt, die mächtig
auf dem Meere war, sie und ihre Bewohner, welche allen, die darin wohnten, ihren
Schrecken einflößten!
18 Nun erzittern die Inseln, am Tage deines Sturzes; und die Inseln die im Meere
sind, sind bestürzt wegen deines Ausgangs.
19 Denn so spricht der Herr, Jehova: Wenn ich dich zu einer verwüsteten Stadt
mache, den Städten gleich, die nicht mehr bewohnt werden; wenn ich die Flut über
dich heraufführe, und die großen Wasser dich bedecken:
20 so werde ich dich hinabstürzen zu denen, welche in die Grube hinabgefahren
sind, zu dem Volke der Urzeit, und werde dich wohnen lassen in den untersten
Örtern der Erde, in den Trümmern von der Vorzeit her, mit denen, welche in die
Grube hinabgefahren sind, auf daß du nicht mehr bewohnt werdest; und ich werde
Herrlichkeit setzen in dem Lande der Lebendigen.
21 Zum Schrecken werde ich dich machen, und du wirst nicht mehr sein; und du
wirst gesucht und in Ewigkeit nicht wiedergefunden werden, spricht der Herr,
Jehova.
27,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Und du, Menschensohn, erhebe ein Klagelied über Tyrus und sprich zu Tyrus:
3 Die du wohnst an den Zugängen des Meeres und Handel treibst mit den Völkern
nach vielen Inseln hin, so spricht der Herr, Jehova: Tyrus, du sprichst: Ich bin
vollkommen an Schönheit!
4 Deine Grenzen sind im Herzen der Meere; deine Bauleute haben deine Schönheit
vollkommen gemacht.
5 Aus Zypressen von Senir bauten sie dir alles Doppelplankenwerk; sie nahmen
Zedern vom Libanon, um dir einen Mast zu machen;
6 aus Eichen von Basan machten sie deine Ruder; dein Verdeck machten sie aus
Elfenbein, eingefaßt in Scherbinzeder von den Inseln der Kittäer.
7 Byssus in Buntwirkerei aus Ägypten war dein Segel, um dir als Flagge zu
dienen; blauer und roter Purpur von den Inseln Elischas war dein Zeltdach.
8 Die Bewohner von Zidon und Arwad waren deine Ruderer; deine Weisen, die in dir
waren, Tyrus, waren deine Steuermänner;
9 die Ältesten von Gebal und seine Weisen waren in dir als Ausbesserer deiner
Lecke. Alle Schiffe des Meeres und ihre Seeleute waren in dir, um deine Waren
einzutauschen.
10 Perser und Lud und Put waren in deinem Heere deine Kriegsleute; Schild und
Helm hängten sie in dir auf, sie gaben dir Glanz.
11 Die Söhne Arwads und dein Heer waren auf deinen Mauern ringsum, und Tapfere
waren auf deinen Türmen; ihre Schilde hängten sie ringsum an deinen Mauern auf;
sie machten deine Schönheit vollkommen.
12 Tarsis trieb Handel mit dir wegen der Menge von allerlei Gütern; mit Silber,
Eisen, Zinn und Blei bezahlten sie deinen Absatz.
13 Jawan, Tubal und Mesech waren deine Kaufleute: Mit Menschenseelen und ehernen
Geräten trieben sie Tauschhandel mit dir.
14 Die vom Hause Togarma zahlten Rosse und Reitpferde und Maulesel für deinen
Absatz.
15 Die Söhne Dedans waren deine Kaufleute. Viele Inseln standen in
Handelsbeziehungen mit dir: Elefantenzähne und Ebenholz erstatteten sie dir als
Zahlung.
16 Aram trieb Handel mit dir wegen der Menge deiner Erzeugnisse; mit Karfunkeln,
rotem Purpur und Buntwirkerei und Byssus und Korallen und Rubinen bezahlten sie
deinen Absatz.
17 Juda und das Land Israel waren deine Kaufleute; mit Weizen von Minnith und
süßem Backwerk und Honig und Öl und Balsam trieben sie Tauschhandel mit dir.
18 Damaskus trieb Handel mit dir um die Menge deiner Erzeugnisse, wegen der
Menge von allerlei Gütern, mit Wein von Chelbon und Wolle von Zachar.
19 Wedan und Jawan von Usal zahlten bearbeitetes Eisen für deinen Absatz; Kassia
und Würzrohr waren für deinen Tauschhandel.
20 Dedan trieb Handel mit dir in Prachtdecken zum Reiten.
21 Arabien und alle Fürsten Kedars standen in Handelsbeziehungen mit dir; mit
Fettschafen und Widdern und Böcken, damit trieben sie Handel mit dir.
22 Die Kaufleute von Scheba und Raghma waren deine Kaufleute; mit den
vorzüglichsten Gewürzen und mit allerlei Edelsteinen und Gold bezahlten sie
deinen Absatz.
23 Haran und Kanne und Eden, die Kaufleute von Scheba, Assur und Kilmad waren
deine Kaufleute.
24 Sie handelten mit dir in Prachtgewändern, in Mänteln von blauem Purpur und
Buntwirkerei, und in Schätzen von gezwirnten Garnen, in gewundenen und festen
Schnüren, gegen deine Waren.
25 Die Tarsisschiffe waren deine Karawanen für deinen Tauschhandel. Und du
wurdest angefüllt und sehr herrlich im Herzen der Meere.
26 Deine Ruderer führten dich auf großen Wassern; der Ostwind zerschellte dich
im Herzen der Meere.
27 Deine Güter und dein Absatz, deine Tauschwaren, deine Seeleute und deine
Steuermänner, die Ausbesserer deiner Lecke und die deine Waren eintauschten, und
alle deine Kriegsleute, die in dir sind, samt deiner ganzen Schar, die in deiner
Mitte ist, werden ins Herz der Meere fallen am Tage deines Sturzes.
28 Von dem Getöse des Geschreies deiner Steuermänner werden die Gefilde erbeben.
29 Und alle, die das Ruder führen, die Seeleute, alle Steuermänner des Meeres,
werden aus ihren Schiffen steigen, werden ans Land treten;
30 und sie werden ihre Stimme über dich hören lassen und bitterlich schreien;
und sie werden Staub auf ihre Häupter werfen und sich in der Asche wälzen.
31 Und sie werden sich deinethalben kahl scheren und sich Sacktuch umgürten und
werden deinetwegen weinen mit Betrübnis der Seele in bitterer Klage.
32 Und in ihrem Jammern werden sie ein Klagelied über dich erheben und über dich
klagen: Wer ist wie Tyrus, wie die Vernichtete inmitten des Meeres!
33 Als die Meere dir Absatz für deine Waren brachten, hast du viele Völker
gesättigt; mit der Menge deiner Güter und deiner Waren hast du die Könige der
Erde bereichert.
34 Jetzt, da du von den Meeren weg zerschellt bist in den Tiefen der Wasser, und
deine Waren und deine ganze Schar in deiner Mitte gefallen sind,
35 entsetzen sich alle Bewohner der Inseln über dich, und ihre Könige schaudern,
ihre Angesichter zittern;
36 die Händler unter den Völkern zischen über dich. Ein Schrecken bist du
geworden, und bist dahin auf ewig!
28,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, sprich zu dem Fürsten von Tyrus: So spricht der Herr, Jehova:
Weil dein Herz sich erhebt, und du sprichst: “Ich bin ein Gott, ich sitze auf
einem Gottessitze im Herzen der Meere!” (da du doch ein Mensch bist und nicht
Gott) und hegst einen Sinn wie eines Gottes Sinn;
3 siehe, du bist weiser als Daniel, nichts Verborgenes ist dunkel für dich;
4 durch deine Weisheit und durch deinen Verstand hast du dir Reichtum erworben,
und hast Gold und Silber in deine Schatzkammern geschafft;
5 durch die Größe deiner Weisheit hast du mit deinem Handel deinen Reichtum
gemehrt, und dein Herz hat sich wegen deines Reichtums erhoben;
6 darum, so spricht der Herr, Jehova: Weil du einen Sinn hegst, wie eines Gottes
Sinn,
7 darum, siehe, werde ich Fremde, die Gewalttätigsten der Nationen, über dich
bringen; und sie werden ihre Schwerter ziehen wider die Schönheit deiner
Weisheit, und deinen Glanz entweihen.
8 In die Grube werden sie dich hinabstürzen, und du wirst des Todes eines
Erschlagenen sterben im Herzen der Meere.
9 Wirst du wohl angesichts deines Mörders sagen: Ich bin ein Gott! da du doch
ein Mensch bist, und nicht Gott, in der Hand derer, die dich erschlagen?
10 Des Todes der Unbeschnittenen wirst du sterben durch die Hand der Fremden;
denn ich habe geredet, spricht der Herr, Jehova.
11 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
12 Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sprich zu
ihm: So spricht der Herr, Jehova: Der du das Bild der Vollendung warst, voll von
Weisheit und vollkommen an Schönheit,
13 du warst in Eden, dem Garten Gottes; allerlei Edelgestein war deine Decke:
Sardis, Topas und Diamant, Chrysolith, Onyx und Jaspis, Saphir, Karfunkel und
Smaragd und Gold. Das Kunstwerk deiner Tamburine und deiner Pfeifen war bei dir;
an dem Tage, da du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.
14 Du warst ein schirmender, gesalbter Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht;
du warst auf Gottes heiligem Berge, du wandeltest inmitten feuriger Steine.
15 Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tage an, da du geschaffen worden,
bis Unrecht an dir gefunden wurde.
16 Durch die Größe deines Handels wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt, und
du sündigtest; und ich habe dich entweiht vom Berge Gottes hinweg und habe dich,
du schirmender Cherub, vertilgt aus der Mitte der feurigen Steine.
17 Dein Herz hat sich erhoben ob deiner Schönheit, du hast deine Weisheit
zunichte gemacht wegen deines Glanzes; ich habe dich zu Boden geworfen, habe
dich vor Königen dahingegeben, damit sie ihre Lust an dir sehen.
18 Durch die Menge deiner Missetaten, in der Unrechtlichkeit deines Handels,
hast du deine Heiligtümer entweiht; darum habe ich aus deinem Innern ein Feuer
ausgehen lassen, welches dich verzehrt hat, und ich habe dich zu Asche gemacht
auf der Erde vor den Augen aller derer, die dich sehen.
19 Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich über dich; ein
Schrecken bist du geworden, und bist dahin auf ewig!
20 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
21 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Zidon und weissage wider dasselbe
und sprich:
22 So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich will an dich, Zidon, und will mich
verherrlichen in deiner Mitte; und sie werden wissen, daß ich Jehova bin, wenn
ich Gerichte an ihm übe und mich an ihm heilige.
23 Und ich werde die Pest darein senden und Blut auf seine Straßen; und
Erschlagene werden in seiner Mitte fallen durch das Schwert, welches ringsum
wider dasselbe sein wird. Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.
24 Und für das Haus Israel soll es nicht mehr einen stechenden Dorn und einen
schmerzenden Stachel geben von allen um sie her, die sie verachteten. Und sie
werden wissen, daß ich der Herr, Jehova, bin.
25 So spricht der Herr, Jehova: Wenn ich das Haus Israel aus den Völkern sammeln
werde, unter welche sie zerstreut worden sind, und ich mich an ihnen heilige vor
den Augen der Nationen, dann werden sie in ihrem Lande wohnen, das ich meinem
Knechte Jakob gegeben habe.
26 Und sie werden in Sicherheit darin wohnen und Häuser bauen und Weinberge
pflanzen; und sie werden in Sicherheit wohnen, wenn ich Gerichte geübt habe an
allen, die sie verachteten aus ihrer Umgebung. Und sie werden wissen, daß ich
Jehova, ihr Gott, bin.
29,1 Im zehnten Jahre, im zehnten Monat, am Zwölften des Monats, geschah das
Wort Jehovas zu mir also:
2 Menschensohn, richte dein Angesicht wider den Pharao, den König von Ägypten,
und weissage wider ihn und wider ganz Ägypten.
3 Rede und sprich: So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich will an dich, Pharao,
König von Ägypten, du großes Seeungeheuer, das in seinen Strömen liegt, das da
spricht: Mein Strom gehört mir, und ich habe ihn mir gemacht.
4 Und ich werde Haken in deine Kinnbacken legen und die Fische deiner Ströme an
deine Schuppen sich hängen lassen, und werde dich aus deinen Strömen
heraufziehen samt allen Fischen deiner Ströme, die an deinen Schuppen hängen.
5 Und ich werde dich in die Wüste werfen, dich und alle Fische deiner Ströme;
auf des Feldes Fläche wirst du fallen; du wirst nicht aufgelesen und nicht
gesammelt werden: Den Tieren der Erde und den Vögeln des Himmels habe ich dich
zur Speise gegeben.
6 Und alle Bewohner von Ägypten werden wissen, daß ich Jehova bin. Weil sie dem
Hause Israel ein Rohrstab gewesen sind-
7 wenn sie dich mit der Hand erfaßten, knicktest du und rissest ihnen die ganze
Schulter auf; und wenn sie sich auf dich lehnten, zerbrachst du und machtest
ihnen alle Hüften wanken
8 darum, so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich bringe das Schwert über dich
und werde Menschen und Vieh aus dir ausrotten;
9 und das Land Ägypten wird zur Wüste und Einöde werden. Und sie werden wissen,
daß ich Jehova bin. Weil der Pharao spricht: Der Strom ist mein, und ich habe
ihn gemacht,
10 darum, siehe, will ich an dich und an deine Ströme; und ich werde das Land
Ägypten zu öden, wüsten Einöden machen, von Migdol bis nach Syene, bis an die
Grenze von Äthiopien.
11 Der Fuß des Menschen wird es nicht durchwandern, und der Fuß des Tieres wird
es nicht durchwandern, und es wird nicht bewohnt sein, vierzig Jahre.
12 Und ich werde das Land Ägypten zu einer Wüste machen inmitten verwüsteter
Länder, und seine Städte werden inmitten verödeter Städte eine Wüste sein,
vierzig Jahre; und ich werde die Ägypter unter die Nationen versprengen und sie
in die Länder zerstreuen.
13 Denn so spricht der Herr, Jehova: Am Ende von vierzig Jahren werde ich die
Ägypter aus den Völkern sammeln, wohin sie versprengt waren;
14 und ich werde die Gefangenschaft der Ägypter wenden und sie in das Land
Pathros, in das Land ihres Ursprungs, zurückbringen, und daselbst werden sie ein
niedriges Königreich sein.
15 Und es wird niedriger sein als die anderen Königreiche und sich nicht mehr
über die Nationen erheben; und ich will sie vermindern, daß sie nicht mehr über
die Nationen herrschen.
16 Und nicht soll es ferner dem Hause Israel zu einer Zuversicht sein, welche
Missetat in Erinnerung bringt, indem sie sich nach ihnen hinwenden. Und sie
werden wissen, daß ich der Herr, Jehova, bin.
17 Und es geschah im siebenundzwanzigsten Jahre, im ersten Monat, am Ersten des
Monats, da geschah das Wort Jehovas zu mir also:
18 Menschensohn, Nebukadrezar, der König von Babel, hat sein Heer eine schwere
Arbeit tun lassen gegen Tyrus. Jedes Haupt ist kahl geworden, und jede Schulter
ist abgerieben; und von Tyrus ist ihm und seinem Heere kein Lohn geworden für
die Arbeit, welche er wider dasselbe getan hat.
19 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich gebe Nebukadrezar, dem König
von Babel, das Land Ägypten; und er wird seinen Reichtum wegtragen und seinen
Raub rauben und seine Beute erbeuten, und das wird der Lohn sein für sein Heer.
20 Als seine Belohnung, um welche er gearbeitet hat, habe ich ihm das Land
Ägypten gegeben, weil sie für mich gearbeitet haben, spricht der Herr, Jehova.
21 An jenem Tage werde ich dem Hause Israel ein Horn hervorsprossen lassen, und
dir werde ich den Mund auftun in ihrer Mitte; und sie werden wissen, daß ich
Jehova bin.
30,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr, Jehova:
3 Heulet! Wehe der Tag! Denn nahe ist der Tag; ja, der Tag Jehovas ist nahe, ein
Tag des Gewölks: Die Zeit der Nationen wird er sein.
4 Und das Schwert wird über Ägypten kommen; und im Lande Äthiopien wird große
Angst sein, wenn Erschlagene in Ägypten fallen und man seinen Reichtum wegnimmt,
und seine Grundfesten niedergerissen werden.
5 Äthiopien und Put und Lud und alles Mischvolk und Kub und die Kinder des
Bundeslandes werden mit ihnen durchs Schwert fallen.
6 So spricht Jehova: Ja, die, welche Ägypten stützen, werden fallen, und
hinsinken wird der Stolz seiner Kraft; von Migdol bis nach Syene werden sie
darin durchs Schwert fallen, spricht der Herr, Jehova.
7 Und sie werden verwüstet liegen inmitten verwüsteter Länder, und seine Städte
werden inmitten verödeter Städte sein.
8 Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin, wenn ich Feuer anlege in Ägypten
und alle seine Helfer zerschmettert werden.
9 An jenem Tage werden Boten von mir in Schiffen ausfahren, um das sichere
Äthiopien zu erschrecken; und große Angst wird unter ihnen sein am Tage
Ägyptens; denn siehe, es kommt!
10 So spricht der Herr, Jehova: Ja, ich werde dem Getümmel Ägyptens ein Ende
machen durch die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel.
11 Er und sein Volk mit ihm, die Gewalttätigsten der Nationen, werden
herbeigeführt werden, um das Land zu verderben; und sie werden ihre Schwerter
ziehen wider Ägypten und das Land mit Erschlagenen füllen.
12 Und ich werde die Ströme trocken legen, und das Land in die Hand von
Bösewichtern verkaufen, und das Land und seine Fülle durch die Hand Fremder
verwüsten. Ich, Jehova, habe geredet.
13 So spricht der Herr, Jehova: Ja, ich werde die Götzen vertilgen und die
Götzen aus Noph wegschaffen, und kein Fürst aus dem Lande Ägypten soll mehr
sein; und ich werde Furcht bringen in das Land Ägypten.
14 Und ich werde Pathros verwüsten, und Feuer anlegen in Zoan, und Gerichte üben
an No.
15 Und ich werde meinen Grimm ausgießen über Sin, die Feste Ägyptens; und die
Menge von No werde ich ausrotten.
16 Und ich werde Feuer anlegen in Ägypten; Sin wird beben vor Angst, und No wird
erbrochen werden, und Noph Feinde bei Tage!
17 Die Jünglinge von Awen und Pi-Beseth werden durch das Schwert fallen, und sie
selbst werden in die Gefangenschaft ziehen.
18 Und zu Tachpanches wird der Tag sich verfinstern, wenn ich daselbst die Joche
Ägyptens zerbreche, und der Stolz seiner Kraft darin ein Ende nimmt; Gewölk wird
es bedecken, und seine Tochterstädte werden in die Gefangenschaft ziehen.
19 Und so werde ich Gerichte üben an Ägypten; und sie werden wissen, daß ich
Jehova bin.
20 Und es geschah im elften Jahre, im ersten Monat, am Siebten des Monats, da
geschah das Wort Jehovas zu mir also:
21 Menschensohn, den Arm des Pharao, des Königs von Ägypten, habe ich
zerbrochen; und siehe, er ist nicht verbunden worden, daß man Heilmittel
angewandt, daß man einen Verband angelegt hätte, ihn zu verbinden, um ihn zu
stärken, damit er das Schwert fasse.
22 Darum spricht der Herr, Jehova, also: Siehe, ich will an den Pharao, den
König von Ägypten, und werde seine beiden Arme zerbrechen, den starken und den
zerbrochenen, und werde das Schwert seiner Hand entfallen lassen.
23 Und ich werde die Ägypter unter die Nationen versprengen und sie in die
Länder zerstreuen.
24 Und ich werde die Arme des Königs von Babel stärken und mein Schwert in seine
Hand geben; und die Arme des Pharao werde ich zerbrechen, daß er wie ein
Erschlagener vor ihm ächzen wird.
25 Und ich werde die Arme des Königs von Babel stärken, aber die Arme des Pharao
werden sinken. Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin, wenn ich mein Schwert
in die Hand des Königs von Babel gebe, und er es recken wird gegen das Land
Ägypten.
26 Und ich werde die Ägypter unter die Nationen versprengen und sie in die
Länder zerstreuen; und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.
31,1 Und es geschah im elften Jahre, im dritten Monat, am Ersten des Monats, da
geschah das Wort Jehovas zu mir also:
2 Menschensohn, sprich zu dem Pharao, dem König von Ägypten, und zu seiner
Menge: Wem gleichst du in deiner Größe?
3 Siehe, Assur war eine Zeder auf dem Libanon, mit schönen Zweigen, ein
schattendes Dickicht und von hohem Wuchs; und sein Wipfel war zwischen den
Wolken.
4 Die Wasser zogen ihn groß, die Flut machte ihn hoch; ihre Ströme gingen rings
um ihre Pflanzung, und sie entsandte ihre Kanäle zu allen Bäumen des Feldes;
5 Darum wurde sein Wuchs höher als alle Bäume des Feldes und seine Zweige wurden
groß und seine Äste lang von den vielen Wassern, als er sich ausbreitete.
6 Alle Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen, und alle Tiere des Feldes
gebaren unter seinen Ästen; und in seinem Schatten wohnten alle großen Nationen.
7 Und er war schön in seiner Größe und in der Länge seiner Schößlinge; denn
seine Wurzeln waren an vielen Wassern.
8 Die Zedern im Garten Gottes verdunkelten ihn nicht, Zypressen kamen seinen
Zweigen nicht gleich, und Platanen waren nicht wie seine Äste; kein Baum im
Garten Gottes kam ihm an Schönheit gleich.
9 Ich hatte ihn schön gemacht in der Menge seiner Schößlinge; und es beneideten
ihn alle Bäume Edens, die im Garten Gottes waren.
10 Darum, so sprach der Herr, Jehova: Weil du hoch geworden bist an Wuchs, und
er seinen Wipfel bis zwischen die Wolken streckte, und sein Herz sich erhob
wegen seiner Höhe:
11 so werde ich ihn in die Hand des Mächtigen der Nationen geben; nach seiner
Bosheit soll er mit ihm handeln; ich habe ihn verstoßen.
12 Und Fremde, die Gewalttätigsten der Nationen, hieben ihn um und warfen ihn
hin; seine Schößlinge fielen auf die Berge und in alle Täler, und seine Äste
wurden zerbrochen und geworfen in alle Gründe der Erde; und alle Völker der Erde
zogen aus seinem Schatten hinweg und ließen ihn liegen;
13 auf seinen umgefallenen Stamm ließen sich alle Vögel des Himmels nieder, und
über seine Äste kamen alle Tiere des Feldes:
14 auf daß keine Bäume am Wasser wegen ihres Wuchses sich überheben und ihren
Wipfel bis zwischen die Wolken strecken, und keine Wassertrinkenden auf sich
selbst sich stützen wegen ihrer Höhe; denn sie alle sind dem Tode hingegeben in
die untersten Örter der Erde, mitten unter den Menschenkindern, zu denen hin,
welche in die Grube hinabgefahren sind.
15 So spricht der Herr, Jehova: An dem Tage, da er in den Scheol hinabfuhr,
machte ich ein Trauern; ich verhüllte um seinetwillen die Tiefe und hielt ihre
Ströme zurück, und die großen Wasser wurden gehemmt; und den Libanon hüllte ich
in Schwarz um seinetwillen, und um seinetwillen verschmachteten alle Bäume des
Feldes.
16 Von dem Getöse seines Falles machte ich die Nationen erbeben, als ich ihn in
den Scheol hinabfahren ließ zu denen, welche in die Grube hinabgefahren sind.
Und alle Bäume Edens, das Auserwählte und Beste des Libanon, alle
Wassertrinkenden, trösteten sich in den untersten Örtern der Erde.
17 Auch sie fuhren mit ihm in den Scheol hinab zu den vom Schwerte Erschlagenen,
die als seine Helfer in seinem Schatten saßen unter den Nationen.
18 Wem gleichst du so an Herrlichkeit und an Größe unter den Bäumen Edens? Und
so sollst du mit den Bäumen Edens hinabgestürzt werden in die untersten Örter
der Erde, sollst unter den Unbeschnittenen liegen, bei den vom Schwerte
Erschlagenen. Das ist der Pharao und seine ganze Menge, spricht der Herr,
Jehova.
32,1 Und es geschah im zwölften Jahre, im zwölften Monat, am Ersten des Monats,
da geschah das Wort Jehovas zu mir also:
2 Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den Pharao, den König von Ägypten, und
sprich zu ihm: Einem jungen Löwen unter den Nationen wurdest du verglichen; und
doch warst du wie ein Seeungeheuer in den Meeren, und du brachst hervor in
deinen Strömen und trübtest die Wasser mit deinen Füßen und wühltest ihre Ströme
auf.
3 So spricht der Herr, Jehova: Daher werde ich mein Netz über dich ausbreiten
durch eine Schar vieler Völker, und sie werden dich in meinem Garne
heraufziehen.
4 Und ich werde dich auf das Land werfen, werde dich auf das freie Feld
schleudern; und ich werde machen, daß alle Vögel des Himmels sich auf dir
niederlassen und die Tiere der ganzen Erde sich von dir sättigen.
5 Und ich werde dein Fleisch auf die Berge bringen und die Täler mit deinem Aase
füllen.
6 Und ich werde das Land bis an die Berge mit den Strömen deines Blutes tränken,
und die Gründe sollen von dir angefüllt werden.
7 Und ich werde, wenn ich dich auslösche, den Himmel bedecken und seine Sterne
verdunkeln; ich werde die Sonne mit Gewölk bedecken, und der Mond wird sein
Licht nicht scheinen lassen.
8 Alle leuchtenden Lichter am Himmel werde ich deinetwegen verdunkeln, und ich
werde Finsternis über dein Land bringen, spricht der Herr, Jehova.
9 Und ich werde das Herz vieler Völker traurig machen, wenn ich deinen Sturz
unter die Nationen ausbringe, in die Länder, die du nicht gekannt hast.
10 Und ich werde machen, daß viele Völker sich über dich entsetzen, und ihre
Könige werden über dich schaudern, wenn ich mein Schwert vor ihnen schwingen
werde; und sie werden jeden Augenblick zittern, ein jeder für sein Leben, am
Tage deines Falles.
11 Denn so spricht der Herr, Jehova: Das Schwert des Königs von Babel wird über
dich kommen.
12 Durch die Schwerter von Helden werde ich deine Menge fällen: Die
Gewalttätigsten der Nationen sind sie alle; und sie werden die Hoffart Ägyptens
zerstören, und seine ganze Menge wird vertilgt werden.
13 Und ich werde all sein Vieh an den vielen Wassern vernichten, daß der Fuß des
Menschen sie nicht mehr trübe, noch sie trüben die Klauen des Viehes.
14 Dann werde ich ihre Wasser sich klären und ihre Flüsse wie Öl fließen lassen,
spricht der Herr, Jehova.
15 Wenn ich das Land Ägypten zu einer Wüste mache, und wenn das Land seiner
Fülle beraubt wird, indem ich alle seine Bewohner schlage, so werden sie wissen,
daß ich Jehova bin.
16 Das ist ein Klagelied, und man wird es klagend singen, die Töchter der
Nationen werden es klagend singen; sie werden es klagend singen über Ägypten und
über seine ganze Menge, spricht der Herr, Jehova.
17 Und es geschah im zwölften Jahre, am Fünfzehnten des Monats, da geschah das
Wort Jehovas zu mir also:
18 Menschensohn, wehklage über die Menge Ägyptens, und stürze sie hinab, sie und
die Töchter herrlicher Nationen, in die untersten Örter der Erde, zu denen,
welche in die Grube hinabgefahren sind.
19 Wen übertriffst du an Lieblichkeit? Fahre hinab und werde zu den
Unbeschnittenen hingelegt!
20 Inmitten der vom Schwert Erschlagenen sollen sie fallen! Das Schwert ist
übergeben; schleppet Ägypten herbei und seine ganze Menge!
21 Aus der Mitte des Scheols reden von ihm die Mächtigen der Helden mit seinen
Helfern. Sie sind hinabgefahren, sie liegen da, die Unbeschnittenen, vom Schwert
erschlagen!
22 Dort ist Assur und seine ganze Schar; rings um ihn her ihre Gräber: Sie alle
sind erschlagen, durchs Schwert Gefallene.
23 Seine Gräber sind in der tiefsten Grube gemacht, und seine Schar ist rings um
sein Grab. Sie alle sind erschlagen, durchs Schwert gefallen, welche Schrecken
verbreiteten im Lande der Lebendigen.
24 Dort ist Elam, und seine ganze Menge rings um sein Grab. Sie alle sind
erschlagen, durchs Schwert Gefallene, welche unbeschnitten hinabfuhren in die
untersten Örter der Erde, welche ihren Schrecken verbreiteten im Lande der
Lebendigen; und sie tragen ihre Schmach bei denen, welche in die Grube
hinabgefahren sind.
25 Mitten unter Erschlagenen hat man ihm ein Lager gegeben mit seiner ganzen
Menge; rings um ihn her sind ihre Gräber. Sie alle, unbeschnitten, sind vom
Schwert erschlagen, weil ihr Schrecken verbreitet war im Lande der Lebendigen;
und sie tragen ihre Schmach bei denen, welche in die Grube hinabgefahren sind.
Mitten unter Erschlagene ist er gelegt.
26 Dort ist Mesech-Tubal und seine ganze Menge; rings um ihn her ihre Gräber.
Sie alle, unbeschnitten, sind vom Schwert erschlagen, weil sie ihren Schrecken
verbreiteten im Lande der Lebendigen.
27 Und sie liegen nicht bei den Helden der Unbeschnittenen, die gefallen sind,
welche in den Scheol hinabfuhren mit ihren Kriegswaffen, und denen man ihre
Schwerter unter ihre Häupter legte. Und ihre Missetaten sind über ihre Gebeine
gekommen, weil sie ein Schrecken der Helden waren im Lande der Lebendigen.
28 Auch du, Ägypten, wirst inmitten der Unbeschnittenen zerschmettert werden und
bei den vom Schwert Erschlagenen liegen.
29 Dort ist Edom, seine Könige und alle seine Fürsten, die trotz ihrer Macht zu
den vom Schwert Erschlagenen gelegt wurden; sie liegen bei den Unbeschnittenen
und bei denen, welche in die Grube hinabgefahren sind.
30 Dort sind die Fürsten des Nordens insgesamt und alle Zidonier, welche zu den
Erschlagenen hinabgefahren und trotz des Schreckens vor ihrer Macht zu Schanden
geworden sind; und sie liegen unbeschnitten bei den vom Schwert Erschlagenen,
und tragen ihre Schmach mit denen, welche in die Grube hinabgefahren sind.
31 Der Pharao wird sie sehen und sich trösten über seine ganze Menge. Vom
Schwert erschlagen sind der Pharao und sein ganzes Heer, spricht der Herr,
Jehova.
32 Denn ich ließ ihn seinen Schrecken verbreiten im Lande der Lebendigen; und so
wird er hingelegt werden inmitten der Unbeschnittenen zu den vom Schwert
Erschlagenen, der Pharao und seine ganze Menge, spricht der Herr, Jehova.
33,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, rede zu den Kindern deines Volkes und sprich zu ihnen: Wenn ich
das Schwert über ein Land bringe, und das Volk des Landes einen Mann aus seiner
Gesamtheit nimmt und ihn für sich zum Wächter setzt,
3 und er sieht das Schwert über das Land kommen, und stößt in die Posaune und
warnt das Volk:
4 Wenn einer den Schall der Posaune hört und sich nicht warnen läßt, so daß das
Schwert kommt und ihn wegrafft, so wird sein Blut auf seinem Kopfe sein.
5 Er hat den Schall der Posaune gehört und hat sich nicht warnen lassen: Sein
Blut wird auf ihm sein; denn hätte er sich warnen lassen, so würde er seine
Seele errettet haben.
6 Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht, und er stößt nicht in die
Posaune, und das Volk wird nicht gewarnt, so daß das Schwert kommt und von ihnen
eine Seele wegrafft, so wird dieser wegen seiner Ungerechtigkeit weggerafft;
aber sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern.
7 Du nun, Menschensohn, ich habe dich dem Hause Israel zum Wächter gesetzt: Du
sollst das Wort aus meinem Munde hören und sie von meinetwegen warnen.
8 Wenn ich zu dem Gesetzlosen spreche: Gesetzloser, du sollst gewißlich sterben!
und du redest nicht, um den Gesetzlosen vor seinem Wege zu warnen, so wird er,
der Gesetzlose, wegen seiner Ungerechtigkeit sterben; aber sein Blut werde ich
von deiner Hand fordern.
9 Wenn du aber den Gesetzlosen vor seinem Wege warnst, damit er von demselben
umkehre, und er von seinem Wege nicht umkehrt, so wird er wegen seiner
Ungerechtigkeit sterben; du aber hast deine Seele errettet.
10 Und du, Menschensohn, sprich zu dem Hause Israel: Also sprechet ihr und
saget: Unsere Übertretungen und unsere Sünden sind auf uns, und in denselben
schwinden wir dahin; wie könnten wir denn leben?
11 Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, ich habe kein
Gefallen am Tode des Gesetzlosen, sondern daß der Gesetzlose von seinem Wege
umkehre und lebe! Kehret um, kehret um von euren bösen Wegen! Denn warum wollt
ihr sterben, Haus Israel?
12 Und du, Menschensohn, sprich zu den Kindern deines Volkes: Die Gerechtigkeit
des Gerechten wird ihn nicht erretten am Tage seiner Übertretung; und die
Gesetzlosigkeit des Gesetzlosen, er wird nicht durch dieselbe fallen an dem
Tage, da er von seiner Gesetzlosigkeit umkehrt; und der Gerechte wird nicht
durch seine Gerechtigkeit leben können an dem Tage, da er sündigt.
13 Wenn ich dem Gerechten sage, daß er gewißlich leben soll, und er verläßt sich
auf seine Gerechtigkeit und tut unrecht: So wird aller seiner gerechten Taten
nicht gedacht werden, und wegen seines Unrechts, das er getan hat, deswegen wird
er sterben.
14 Wenn ich aber zu dem Gesetzlosen spreche: Du sollst gewißlich sterben; und er
kehrt von seiner Sünde um und übt Recht und Gerechtigkeit,
15 so daß der Gesetzlose das Pfand zurückgibt, Geraubtes erstattet, in den
Satzungen des Lebens wandelt, ohne unrecht zu tun, so soll er gewißlich leben,
er soll nicht sterben;
16 aller seiner Sünden, die er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden;
Recht und Gerechtigkeit hat er geübt: Er soll gewißlich leben.
17 Und die Kinder deines Volkes sprechen: Der Weg des Herrn ist nicht recht;
aber ihr Weg ist nicht recht.
18 Wenn der Gerechte von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, so wird
er deswegen sterben.
19 Und wenn der Gesetzlose von seiner Gesetzlosigkeit umkehrt und Recht und
Gerechtigkeit übt, so wird er um deswillen leben.
20 Und doch sprechet ihr: Der Weg Jehovas ist nicht recht. Ich werde euch
richten, einen jeden nach seinen Wegen, Haus Israel.
21 Und es geschah im zwölften Jahre unserer Wegführung, im zehnten Monat, am
Fünften des Monats, da kam ein Entronnener aus Jerusalem zu mir und sprach: Die
Stadt ist geschlagen!
22 Und die Hand Jehovas war am Abend über mich gekommen vor der Ankunft des
Entronnenen, und er hatte meinen Mund aufgetan, bis jener am Morgen zu mir kam;
und so war mein Mund aufgetan, und ich verstummte nicht mehr.
23 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
24 Menschensohn, die Bewohner jener Trümmer im Lande Israel sprechen und sagen:
Abraham war ein einzelner, und er erhielt das Land zum Besitztum; wir aber sind
viele, uns ist das Land zum Besitztum gegeben!
25 Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jehova: Ihr esset mit dem Blute,
und erhebet eure Augen zu euren Götzen und vergießet Blut, und ihr solltet das
Land besitzen?
26 Ihr steifet euch auf euer Schwert, verübet Greuel und verunreiniget einer des
anderen Weib, und ihr solltet das Land besitzen?
27 So sollst du zu ihnen sprechen: So spricht der Herr, Jehova: So wahr ich
lebe, die in den Trümmern sind, sollen durchs Schwert fallen; und wer auf dem
freien Felde ist, den gebe ich den wilden Tieren hin, daß sie ihn fressen; und
die in den Festungen und in den Höhlen sind, sollen an der Pest sterben!
28 Und ich werde das Land zur Wüste und Verwüstung machen, und der Stolz seiner
Stärke wird ein Ende haben; und die Berge Israels werden wüst sein, so daß
niemand darüber hinwandert.
29 Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin, wenn ich das Land zur Wüste und
Verwüstung mache wegen all ihrer Greuel, die sie verübt haben.
30 Und du, Menschensohn, die Kinder deines Volkes unterreden sich über dich an
den Wänden und in den Türen der Häuser; und einer redet mit dem anderen, ein
jeder mit seinem Bruder, und spricht: Kommet doch und höret, was für ein Wort
von Jehova ausgeht.
31 Und sie kommen scharenweise zu dir und sitzen vor dir als mein Volk und hören
deine Worte, aber sie tun sie nicht; sondern sie tun, was ihrem Munde angenehm
ist, ihr Herz geht ihrem Gewinne nach.
32 Und siehe, du bist ihnen wie ein liebliches Lied, wie einer, der eine schöne
Stimme hat und gut zu spielen versteht; und sie hören deine Worte, doch sie tun
sie nicht.
33 Wenn es aber kommt, siehe, es kommt! so werden sie wissen, daß ein Prophet in
ihrer Mitte war.
34,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, weissage wider die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen,
den Hirten: So spricht der Herr, Jehova: Wehe den Hirten Israels, die sich
selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?
3 Ihr esset das Fett und kleidet euch mit der Wolle, das fette Vieh schlachtet
ihr; die Herde weidet ihr nicht.
4 Die Schwachen habt ihr nicht gestärkt und das Kranke nicht geheilt und das
Verwundete nicht verbunden, und das Versprengte führtet ihr nicht zurück, und
das Verlorene suchtet ihr nicht; und mit Strenge habt ihr über sie geherrscht
und mit Härte.
5 Und so wurden sie zerstreut, weil sie ohne Hirten waren; und sie wurden allen
Tieren des Feldes zur Speise, und wurden zerstreut.
6 Meine Schafe irren umher auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel; und über
das ganze Land hin sind meine Schafe zerstreut worden, und da ist niemand, der
nach ihnen fragt, und niemand, der sie sucht.
7 Darum, ihr Hirten, höret das Wort Jehovas!
8 So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova: Weil meine Schafe zur Beute und
meine Schafe allen Tieren des Feldes zur Speise geworden sind, weil kein Hirte
da ist, und meine Hirten nicht nach meinen Schafen fragen, und die Hirten sich
selbst weiden, aber nicht meine Schafe weiden:
9 darum, ihr Hirten, höret das Wort Jehovas!
10 So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich will an die Hirten, und ich werde
meine Schafe von ihrer Hand fordern und machen, daß sie aufhören, die Schafe zu
weiden, damit die Hirten nicht mehr sich selbst weiden; und ich werde meine
Schafe von ihrem Munde erretten, daß sie ihnen nicht mehr zur Speise seien.
11 Denn so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich bin da, und ich will nach meinen
Schafen fragen und mich ihrer annehmen.
12 Wie ein Hirt sich seiner Herde annimmt an dem Tage, da er unter seinen
zerstreuten Schafen ist, also werde ich mich meiner Schafe annehmen und werde
sie erretten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind am Tage des
Gewölks und des Wolkendunkels.
13 Und ich werde sie herausführen aus den Völkern und sie aus den Ländern
sammeln und sie in ihr Land bringen; und ich werde sie weiden auf den Bergen
Israels, in den Tälern und an allen Wohnplätzen des Landes.
14 Auf guter Weide werde ich sie weiden, und auf den hohen Bergen Israels wird
ihre Trift sein; daselbst, auf den Bergen Israels, werden sie auf guter Trift
lagern und fette Weide beweiden.
15 Ich will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern, spricht der Herr,
Jehova.
16 Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen, und das
Verwundete will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken; das Fette aber
und das Starke werde ich vertilgen: Nach Recht werde ich sie weiden.
17 Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde richten
zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken.
18 Ist es euch zu wenig, daß ihr die gute Weide abweidet und das Übrige eurer
Weide mit euren Füßen zertretet, und daß ihr das abgeklärte Wasser trinket und
das Übriggebliebene mit euren Füßen trübet?
19 Und meine Schafe sollen abweiden, was mit euren Füßen zertreten, und trinken,
was mit euren Füßen getrübt ist?
20 Darum, so spricht der Herr, Jehova, zu ihnen: Siehe, ich bin da, und ich
werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf.
21 Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter verdränget und mit euren
Hörnern stoßet, bis ihr sie nach außen hin zerstreut habt,
22 so will ich meine Schafe retten, damit sie nicht mehr zur Beute seien; und
ich werde richten zwischen Schaf und Schaf.
23 Und ich werde einen Hirten über sie erwecken, und er wird sie weiden, meinen
Knecht David: der wird sie weiden, und der wird ihr Hirt sein.
24 Und ich, Jehova, werde ihr Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst sein
in ihrer Mitte. Ich, Jehova, habe geredet.
25 Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen machen, und werde die bösen
Tiere aus dem Lande vertilgen; und sie werden in der Wüste sicher wohnen und in
den Wäldern schlafen.
26 Und ich werde sie und die Umgebungen meines Hügels zum Segen machen; und ich
werde den Regen fallen lassen zu seiner Zeit, Regen des Segens werden es sein.
27 Und der Baum des Feldes wird seine Frucht geben, und das Land wird seinen
Ertrag geben; und sie werden in ihrem Lande sicher sein. Und sie werden wissen,
daß ich Jehova bin, wenn ich die Stäbe ihres Joches zerbreche und sie aus der
Hand derer errette, welche sie knechteten.
28 Und sie werden nicht mehr den Nationen zur Beute sein, und die wilden Tiere
der Erde werden sie nicht mehr fressen; sondern sie werden in Sicherheit wohnen,
und niemand wird sie aufschrecken.
29 Und ich werde ihnen eine Pflanzung erwecken zum Ruhme, und sie werden nicht
mehr durch Hunger weggerafft werden im Lande und nicht mehr die Schmach der
Nationen tragen.
30 Und sie werden wissen, daß ich, Jehova, ihr Gott, mit ihnen bin, und daß sie,
das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, Jehova.
31 Und ihr, meine Herde, Herde meiner Weide, ihr seid Menschen; ich bin euer
Gott, spricht der Herr, Jehova.
35,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, richte dein Angesicht wider das Gebirge Seir,
3 und weissage wider dasselbe und sprich zu ihm: So spricht der Herr, Jehova:
Siehe, ich will an dich, Gebirge Seir; und ich werde meine Hand wider dich
ausstrecken und dich zur Wüste und Verwüstung machen;
4 und ich werde deine Städte zur Einöde machen, und du selbst wirst eine Wüste
werden. Und du wirst wissen, daß ich Jehova bin.
5 Weil du eine beständige Feindschaft hegtest und die Kinder Israel der Gewalt
des Schwertes preisgabst zur Zeit ihrer Not, zur Zeit der Ungerechtigkeit des
Endes:
6 darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, werde ich dich zu Blut
machen, und Blut wird dich verfolgen; weil du Blut nicht gehaßt, so soll Blut
dich verfolgen.
7 Und ich werde das Gebirge Seir zur Wüstenei und Verwüstung machen, und den
Hin-und Wiederziehenden aus ihm ausrotten.
8 Und seine Berge werde ich mit seinen Erschlagenen füllen; auf deinen Hügeln
und in deinen Tälern und in allen deinen Gründen sollen vom Schwert Erschlagene
fallen.
9 Zu ewigen Wüsteneien werde ich dich machen, und deine Städte sollen nicht mehr
bewohnt werden. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin.
10 Weil du sprachst: Die beiden Nationen und die beiden Länder sollen mein sein,
und wir werden es in Besitz nehmen, da doch Jehova daselbst war:
11 darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, werde ich handeln nach
deinem Zorn und nach deiner Eifersucht, wie du infolge deines Hasses gegen sie
gehandelt hast; und ich werde mich unter ihnen kundtun, sobald ich dich
gerichtet habe.
12 Und du wirst wissen, daß ich, Jehova, alle deine Schmähungen gehört habe,
welche du gegen die Berge Israels ausgesprochen hast, indem du sagtest: Sie sind
verwüstet, uns sind sie zur Speise gegeben!
13 Und ihr habt mit eurem Munde gegen mich großgetan und eure Worte gegen mich
gehäuft; ich habe es gehört.
14 So spricht der Herr, Jehova: Wenn die ganze Erde sich freut, werde ich dir
Verwüstung bereiten.
15 Wie du deine Freude hattest an dem Erbteil des Hauses Israel, darum daß es
verwüstet war, ebenso werde ich dir tun: Eine Wüste sollst du werden, Gebirge
Seir und ganz Edom insgesamt! Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.
36,1 Und du, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und sprich: Berge
Israels, höret das Wort Jehovas!
2 So spricht der Herr, Jehova: Weil der Feind über euch spricht: Haha! und: Die
ewigen Höhen, sie sind uns zum Besitztum geworden!
3 darum weissage und sprich: So spricht der Herr, Jehova: Darum, ja darum, daß
man euch von allen Seiten her verwüstet und angeschnaubt hat, so daß ihr dem
Überrest der Nationen ein Besitztum geworden und ins Gerede der Zunge und ins
Geschwätz der Leute gekommen seid:
4 darum, ihr Berge Israels, höret das Wort des Herrn, Jehovas! So spricht der
Herr, Jehova, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern,
und zu den wüsten Trümmern und zu den verlassenen Städten, welche dem Überrest
der Nationen ringsum zur Beute und zum Spott geworden sind-
5 darum, so spricht der Herr, Jehova: Wahrlich, im Feuer meines Eifers habe ich
geredet wider den Überrest der Nationen und wider ganz Edom, die sich mein Land
zum Besitztum gemacht haben, mit ganzer Herzensfreude, mit Verachtung der Seele,
um es zur Plünderung auszuleeren!
6 Darum weissage von dem Lande Israel und sprich zu den Bergen und zu den
Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern: So spricht der Herr, Jehova: Siehe, in
meinem Eifer und in meinem Grimm habe ich geredet, weil ihr die Schmach der
Nationen getragen habt.
7 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Ich, ich habe meine Hand erhoben: Wenn
nicht die Nationen, welche rings um euch her sind, ihre eigene Schmach tragen
sollen!
8 Ihr aber, Berge Israels, ihr sollt meinem Volke Israel eure Zweige treiben und
eure Frucht tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen.
9 Denn siehe, ich will zu euch kommen, und ich will mich zu euch wenden, und ihr
sollt bebaut und besät werden.
10 Und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel
insgesamt; und die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden.
11 Und ich werde Menschen und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich
mehren und fruchtbar sein; und ich werde euch bewohnt machen, wie in euren
Vorzeiten, und werde euch wohltun, mehr als in euren Anfängen. Und ihr werdet
wissen, daß ich Jehova bin.
12 Und ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch wandeln lassen, und sie
werden dich besitzen, und du wirst ihnen zum Erbteil sein; und du wirst sie
hinfort nicht mehr der Kinder berauben.
13 So spricht der Herr, Jehova: Weil sie zu euch sprechen: Du verzehrst Menschen
und hast deine Nation der Kinder beraubt,
14 darum wirst du nicht mehr Menschen verzehren, und wirst deine Nation nicht
mehr straucheln machen, spricht der Herr, Jehova.
15 Und ich will dich nicht mehr die Schmähung der Nationen hören lassen, und den
Hohn der Völker sollst du nicht mehr tragen; und du sollst deine Nation nicht
mehr straucheln machen, spricht der Herr, Jehova.
16 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
17 Menschensohn, das Haus Israel wohnte in seinem Lande, und sie verunreinigten
es durch ihren Weg und durch ihre Handlungen; ihr Weg war vor mir wie die
Unreinigkeit eines unreinen Weibes.
18 Da goß ich meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes, das sie im Lande
vergossen, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt hatten.
19 Und ich versprengte sie unter die Nationen, und sie wurden in die Länder
zerstreut; ich richtete sie nach ihrem Wege und nach ihren Handlungen.
20 Und als sie zu den Nationen kamen, wohin sie kamen, da entweihten sie meinen
heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: Jehovas Volk sind diese, und aus
seinem Lande sind sie gezogen.
21 Aber ich habe meinen heiligen Namen verschont, welchen das Haus Israel
entweiht hat unter den Nationen, wohin sie kamen.
22 Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jehova: Nicht um
euretwillen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen,
den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid.
23 Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der entweiht ist unter den
Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Und die Nationen werden
wissen, daß ich Jehova bin, spricht der Herr, Jehova, wenn ich mich vor ihren
Augen an euch heilige.
24 Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern
und euch in euer Land bringen.
25 Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von
allen euren Unreinigkeiten und von allen euren Götzen werde ich euch reinigen.
26 Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres
geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch
ein fleischernes Herz geben.
27 Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, daß
ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahret und tut.
28 Und ihr werdet in dem Lande wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe; und
ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott sein.
29 Und ich werde euch befreien von allen euren Unreinigkeiten. Und ich werde das
Getreide herbeirufen und es mehren, und keine Hungersnot mehr auf euch bringen;
30 und ich werde die Frucht des Baumes und den Ertrag des Feldes mehren, auf daß
ihr nicht mehr den Schimpf einer Hungersnot traget unter den Nationen.
31 Und ihr werdet eurer bösen Wege gedenken und eurer Handlungen, die nicht gut
waren, und werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen eurer Missetaten und eurer
Greuel.
32 Nicht um euretwillen tue ich es, spricht der Herr, Jehova, das sei euch kund;
schämet euch und werdet beschämt vor euren Wegen, Haus Israel!
33 So spricht der Herr, Jehova: An dem Tage, da ich euch reinigen werde von
allen euren Missetaten, da will ich die Städte bewohnt machen, und die Trümmer
sollen aufgebaut werden.
34 Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt daß es eine Wüste war vor
den Augen jedes Vorüberziehenden.
35 Und man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der Garten Eden
geworden, und die verödeten und verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt
und bewohnt.
36 Und die Nationen, welche rings um euch her übrigbleiben werden, werden
wissen, daß ich, Jehova, das Zerstörte aufbaue, das Verwüstete bepflanze. Ich,
Jehova, habe geredet und werde es tun.
37 So spricht der Herr, Jehova: Auch noch um dieses werde ich mich vom Hause
Israel erbitten lassen, daß ich es ihnen tue: Ich werde sie an Menschen
vermehren wie eine Herde.
38 Wie eine geheiligte Herde, wie die Herde Jerusalems an seinen Festen, also
werden die verödeten Städte voll Menschenherden sein. Und sie werden wissen, daß
ich Jehova bin.
37,1 Die Hand Jehovas kam über mich, und Jehova führte mich im Geiste hinaus und
ließ mich nieder mitten im Tale; und dieses war voll Gebeine.
2 Und er führte mich ringsherum an ihnen vorüber; und siehe, es waren sehr viele
auf der Fläche des Tales, und siehe, sie waren sehr verdorrt.
3 Und er sprach zu mir: Menschensohn, werden diese Gebeine lebendig werden? Und
ich sprach: Herr, Jehova, du weißt es.
4 Da sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr
verdorrten Gebeine, höret das Wort Jehovas!
5 So spricht der Herr, Jehova, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe Odem in
euch, daß ihr lebendig werdet.
6 Und ich werde Sehnen über euch legen und Fleisch über euch wachsen lassen und
euch mit Haut überziehen, und ich werde Odem in euch legen, daß ihr lebendig
werdet. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin.
7 Und ich weissagte, wie mir geboten war. Da entstand ein Geräusch, als ich
weissagte, und siehe, ein Getöse: und die Gebeine rückten zusammen, Gebein an
Gebein.
8 Und ich sah, und siehe, es kamen Sehnen über sie, und Fleisch wuchs, und Haut
zog sich darüber obenher; aber es war kein Odem in ihnen.
9 Und er sprach zu mir: Weissage dem Odem, weissage, Menschensohn, und sprich zu
dem Odem: So spricht der Herr, Jehova: Komm von den vier Winden her, du Odem,
und hauche diese Getöteten an, daß sie lebendig werden!
10 Und ich weissagte, wie er mir geboten hatte; und der Odem kam in sie, und sie
wurden lebendig und standen auf ihren Füßen, ein überaus großes Heer.
11 Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel.
Siehe, sie sprechen: Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist
verloren; wir sind dahin.
12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich
werde eure Gräber öffnen und euch aus euren Gräbern heraufkommen lassen, mein
Volk, und werde euch in das Land Israel bringen.
13 Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin, wenn ich eure Gräber öffne und
euch aus euren Gräbern heraufkommen lasse, mein Volk.
14 Und ich werde meinen Geist in euch geben, daß ihr lebet, und werde euch in
euer Land setzen. Und ihr werdet wissen, daß ich, Jehova, geredet und es getan
habe, spricht Jehova.
15 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
16 Und du, Menschensohn, nimm dir ein Holz und schreibe darauf: Für Juda und für
die Kinder Israel, seine Genossen. Und nimm ein anderes Holz und schreibe
darauf: Für Joseph, Holz Ephraims und des ganzen Hauses Israel, seiner Genossen.
17 Und bringe sie zusammen, eines zum anderen, dir zu einem Holze, so daß sie
geeint seien in deiner Hand.
18 Und wenn die Kinder deines Volkes zu dir sprechen und sagen: Willst du uns
nicht kundtun, was diese dir bedeuten sollen?
19 so rede zu ihnen: So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde das Holz
Josephs nehmen, welches in der Hand Ephraims ist, und die Stämme Israels, seine
Genossen; und ich werde sie dazu tun, zu dem Holze Judas, und werde sie zu einem
Holze machen, so daß sie eins seien in meiner Hand.
20 Und die Hölzer, auf welche du geschrieben hast, sollen in deiner Hand sein
vor ihren Augen.
21 Und rede zu ihnen: So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde die Kinder
Israel aus den Nationen herausholen, wohin sie gezogen sind, und ich werde sie
von ringsumher sammeln und sie in ihr Land bringen.
22 Und ich werde sie zu einer Nation machen im Lande, auf den Bergen Israels,
und sie werden allesamt einen König zum König haben; und sie sollen nicht mehr
zu zwei Nationen werden, und sollen sich fortan nicht mehr in zwei Königreiche
teilen.
23 Und sie werden sich nicht mehr verunreinigen durch ihre Götzen und durch ihre
Scheusale und durch alle ihre Übertretungen; und ich werde sie retten aus allen
ihren Wohnsitzen, in welchen sie gesündigt haben, und werde sie reinigen; und
sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein.
24 Und mein Knecht David wird König über sie sein, und sie werden allesamt einen
Hirten haben; und sie werden in meinen Rechten wandeln, und meine Satzungen
bewahren und sie tun.
25 Und sie werden wohnen in dem Lande, das ich meinem Knechte Jakob gegeben,
worin eure Väter gewohnt haben; und sie werden darin wohnen, sie und ihre Kinder
und ihre Kindeskinder, bis in Ewigkeit; und mein Knecht David wird ihr Fürst
sein ewiglich.
26 Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen machen, ein ewiger Bund wird
es mit ihnen sein; und ich werde sie einsetzen und sie vermehren, und werde mein
Heiligtum in ihre Mitte setzen ewiglich.
27 Und meine Wohnung wird über ihnen sein; und ich werde ihr Gott, und sie
werden mein Volk sein.
28 Und die Nationen werden wissen, daß ich Jehova bin, der Israel heiligt, wenn
mein Heiligtum in ihrer Mitte sein wird ewiglich.
38,1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Gog vom Lande Magog, den Fürsten von
Rosch, Mesech und Tubal, und weissage wider ihn und sprich:
3 So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch,
Mesech und Tubal.
4 Und ich werde dich herumlenken und Haken in deine Kinnbacken legen; und ich
werde dich herausführen und dein ganzes Heer, Rosse und Reiter, allesamt
prächtig gekleidet, eine große Schar mit Schild und Tartsche, welche Schwerter
führen allesamt:
5 Perser, Äthiopier und Put mit ihnen, allesamt mit Schild und Helm;
6 Gomer und alle seine Haufen, das Haus Togarma im äußersten Norden und alle
seine Haufen; viele Völker mit dir.
7 Rüste dich und rüste dir zu, du und alle deine Scharen, die sich zu dir
versammelt haben, und sei ihr Anführer!
8 Nach vielen Tagen sollst du heimgesucht werden: Am Ende der Jahre sollst du in
das Land kommen, das vom Schwerte wiederhergestellt, das aus vielen Völkern
gesammelt ist, auf die Berge Israels, welche beständig verödet waren; und es ist
herausgeführt aus den Völkern, und sie wohnen in Sicherheit allesamt.
9 Und du sollst heraufziehen, wie ein Sturm herankommen, sollst wie eine Wolke
sein, um das Land zu bedecken, du und alle deine Haufen und viele Völker mit
dir.
10 So spricht der Herr, Jehova: Und es wird geschehen an jenem Tage, da werden
Dinge in deinem Herzen aufsteigen, und du wirst einen bösen Anschlag ersinnen
und sprechen:
11 Ich will hinaufziehen in das Land der offenen Städte, will über die kommen,
welche in Ruhe sind, in Sicherheit wohnen, die allesamt ohne Mauern wohnen und
Riegel und Tore nicht haben:
12 um Raub zu rauben und Beute zu erbeuten, um deine Hand zu kehren gegen die
wiederbewohnten Trümmer und gegen ein Volk, das aus den Nationen gesammelt ist,
welches Hab und Gut erworben hat, welches den Mittelpunkt der Erde bewohnt.
13 Scheba und Dedan und die Kaufleute von Tarsis und alle ihre jungen Löwen
werden zu dir sagen: Kommst du, um Raub zu rauben? Hast du deine Scharen
versammelt, um Beute zu erbeuten, um Silber und Gold wegzuführen, Hab und Gut
wegzunehmen, um einen großen Raub zu rauben?
14 Darum, weissage, Menschensohn, und sprich zu Gog: So spricht der Herr,
Jehova: Wirst du es an jenem Tage nicht wissen, wenn mein Volk Israel in
Sicherheit wohnt?
15 Und du wirst von deinem Orte kommen, vom äußersten Norden her, du und viele
Völker mit dir, auf Rossen reitend allesamt, eine große Schar und ein
zahlreiches Heer.
16 Und du wirst wider mein Volk Israel heraufziehen wie eine Wolke, um das Land
zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen, daß ich dich heranbringen werde
wider mein Land, auf daß die Nationen mich kennen, wenn ich mich an dir, Gog,
vor ihren Augen heilige.
17 So spricht der Herr, Jehova: Bist du der, von welchem ich in vergangenen
Tagen geredet habe durch meine Knechte, die Propheten Israels, welche in jenen
Tagen Jahre lang weissagten, daß ich dich wider sie heranbringen würde?
18 Und es wird geschehen an selbigem Tage, an dem Tage, wenn Gog in das Land
Israel kommt, spricht der Herr, Jehova, da wird mein Grimm in meiner Nase
aufsteigen.
19 Und in meinem Eifer, im Feuer meines Zornes habe ich geredet: Wahrlich, an
selbigem Tage wird ein großes Beben sein im Lande Israel!
20 Und es werden vor mir beben die Fische des Meeres und die Vögel des Himmels
und die Tiere des Feldes und alles Gewürm, das sich auf dem Erdboden regt, und
alle Menschen, die auf der Fläche des Erdbodens sind; und die Berge werden
niedergerissen werden, und die steilen Höhen werden einstürzen, und jede Mauer
wird zu Boden fallen.
21 Und ich werde nach allen meinen Bergen hin das Schwert über ihn herbeirufen,
spricht der Herr, Jehova; das Schwert des einen wird wider den anderen sein.
22 Und ich werde Gericht an ihm üben durch die Pest und durch Blut; und einen
überschwemmenden Regen und Hagelsteine, Feuer und Schwefel werde ich regnen
lassen auf ihn und auf seine Haufen und auf die vielen Völker, die mit ihm sind.
23 Und ich werde mich groß und heilig erweisen, und werde mich kundtun vor den
Augen vieler Nationen. Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.
39,1 Und du, Menschensohn, weissage wider Gog und sprich: So spricht der Herr,
Jehova: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Mesech und Tubal.
2 Und ich werde dich herumlenken und herbeiführen, und dich heraufziehen lassen
vom äußersten Norden her, und dich auf die Berge Israels bringen.
3 Und ich werde dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und deine Pfeile
aus deiner rechten Hand werfen.
4 Auf den Bergen Israels wirst du fallen, du und alle deine Haufen und die
Völker, die mit dir sind; den Raubvögeln allerlei Gefieders und den Tieren des
Feldes habe ich dich zur Speise gegeben;
5 auf dem freien Felde sollst du fallen. Denn ich habe geredet, spricht der
Herr, Jehova.
6 Und ich werde Feuer senden unter Magog und unter die, welche auf den Inseln
sicher wohnen. Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.
7 Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel, und
werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden
wissen, daß ich Jehova bin, der Heilige in Israel.
8 Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht der Herr, Jehova. Das ist der Tag,
von welchem ich geredet habe.
9 Und die Bewohner der Städte Israels werden hinausgehen, und werden Feuer
machen und heizen mit Waffen und Tartschen und Schilden, mit Bogen und Pfeilen
und mit Handstäben und Lanzen; und sie werden Feuer damit machen sieben Jahre
lang.
10 Und sie werden kein Holz vom Felde holen noch aus den Wäldern hauen, sondern
werden Feuer machen mit den Waffen. Und sie werden ihre Räuber berauben und ihre
Plünderer plündern, spricht der Herr, Jehova.
11 Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich Gog eine Grabstätte geben
in Israel, das Tal der Wanderer auf der Ostseite des Meeres; und es wird den
Wanderern den Weg versperren. Und daselbst werden sie Gog und seine ganze Menge
begraben, und sie werden es nennen: Tal der Menge Gogs.
12 Und das Haus Israel wird sie begraben, um das Land zu reinigen, sieben Monate
lang;
13 und das ganze Volk des Landes wird sie begraben, und es wird ihnen zum Ruhme
sein an dem Tage, da ich mich verherrlichen werde, spricht der Herr, Jehova.
14 Und sie werden Männer aussondern, die beständig im Lande umherziehen, und
solche, welche mit den Umherziehenden die auf der Fläche des Landes
Übriggebliebenen begraben, um es zu reinigen; nach Verlauf von sieben Monaten
werden sie es durchsuchen.
15 Und die Umherziehenden werden im Lande umherziehen; und wenn einer ein
Menschengebein sieht, so wird er ein Mal daneben errichten, bis die Totengräber
es im Tale der Menge Gogs begraben.
16 Und auch der Name der Stadt soll Hamona sein. Und so werden sie das Land
reinigen.
17 Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, Jehova: Sprich zu dem Gevögel
allerlei Gefieders und zu allen Tieren des Feldes: Versammelt euch und kommet,
sammelt euch von allen Seiten her zu meinem Schlachtopfer, das ich für euch
schlachte, einem großen Schlachtopfer auf den Bergen Israels, und fresset
Fleisch und trinket Blut!
18 Fleisch von Helden sollt ihr fressen, und Blut von Fürsten der Erde sollt ihr
trinken: Widder, Fettschafe und Böcke und Farren, in Basan gemästet allesamt.
19 Und Fett sollt ihr fressen bis zur Sättigung und Blut trinken bis zur
Trunkenheit von meinem Schlachtopfer, das ich für euch geschlachtet habe.
20 Und ihr sollt euch sättigen an meinem Tische von Rossen und Reitern, von
Helden und allerlei Kriegsleuten, spricht der Herr, Jehova.
21 Und ich werde meine Herrlichkeit unter den Nationen erweisen; und alle
Nationen sollen mein Gericht sehen, welches ich gehalten, und meine Hand, die
ich an sie gelegt habe.
22 Und von jenem Tage an und hinfort wird das Haus Israel wissen, daß ich,
Jehova, ihr Gott bin.
23 Und die Nationen werden wissen, daß das Haus Israel um seiner Ungerechtigkeit
willen weggeführt wurde, weil sie treulos gegen mich gewesen sind, und ich mein
Angesicht vor ihnen verborgen und sie in die Hand ihrer Bedränger gegeben habe,
so daß sie allesamt durch das Schwert gefallen sind.
24 Nach ihrer Unreinigkeit und nach ihren Übertretungen habe ich mit ihnen
gehandelt, und habe mein Angesicht vor ihnen verborgen.
25 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Nun werde ich die Gefangenschaft Jakobs
wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen, und werde eifern für meinen
heiligen Namen.
26 Und sie werden ihre Schmach tragen und alle ihre Treulosigkeit, mit welcher
sie treulos gegen mich gehandelt haben, wenn sie in ihrem Lande sicher wohnen
und niemand sie aufschreckt,
27 wenn ich sie aus den Völkern zurückgebracht und sie aus den Ländern ihrer
Feinde gesammelt, und ich mich an ihnen geheiligt habe vor den Augen der vielen
Nationen.
28 Und sie werden wissen, daß ich, Jehova, ihr Gott bin, indem ich sie zu den
Nationen weggeführt habe und sie wieder in ihr Land sammle und keinen mehr von
ihnen dort übriglasse.
29 Und ich werde mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, wenn ich meinen
Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht der Herr, Jehova.
40,1 Im fünfundzwanzigsten Jahre unserer Wegführung, im Anfang des Jahres, am
Zehnten des Monats, im vierzehnten Jahre, nachdem die Stadt geschlagen war, an
diesem selbigen Tage kam die Hand Jehovas über mich, und er brachte mich
dorthin.
2 In Gesichten Gottes brachte er mich in das Land Israel, und er ließ mich
nieder auf einen sehr hohen Berg; und auf demselben, gegen Süden, war es wie der
Bau einer Stadt.
3 Und er brachte mich dorthin; und siehe da, ein Mann, dessen Aussehen war wie
das Aussehen von Erz; und in seiner Hand war eine leinene Schnur und eine
Meßrute; und er stand im Tore.
4 Und der Mann redete zu mir: Menschensohn, sieh mit deinen Augen und höre mit
deinen Ohren, und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeigen werde; denn
damit es dir gezeigt werde, bist du hierher gebracht worden. Berichte dem Hause
Israel alles, was du siehst.
5 Und siehe, eine Mauer war außerhalb des Hauses ringsherum; und in der Hand des
Mannes war eine Meßrute von sechs Ellen, jede von einer Elle und einer
Handbreite. Und er maß die Breite des Baues: eine Rute, und die Höhe: eine Rute.
6 Und er ging zu dem Tore, das gegen Osten gerichtet war, und stieg dessen
Stufen hinauf. Und er maß die Schwelle des Tores: eine Rute breit, und zwar die
erste Schwelle eine Rute breit;
7 und jedes Wachtzimmer: eine Rute lang und eine Rute breit, und zwischen den
Wachtzimmern fünf Ellen; und die Torschwelle neben der Torhalle nach dem Hause
hin: eine Rute.
8 Und er maß die Torhalle nach dem Hause hin: eine Rute;
9 und er maß die Torhalle: acht Ellen, und ihre Pfeiler: zwei Ellen dick, und
die Torhalle war nach dem Hause hin.
10 Und der Wachtzimmer des Tores gegen Osten waren drei auf dieser und drei auf
jener Seite; ein Maß hatten alle drei, und ein Maß die Pfeiler auf dieser und
auf jener Seite.
11 Und er maß die Breite der Toröffnung: zehn Ellen, und die Länge des Tores:
dreizehn Ellen.
12 Und eine Grenzwehr war vor den Wachtzimmern, von einer Elle auf dieser Seite;
und eine Elle Grenzwehr war auf jener Seite. Und jedes Wachtzimmer war sechs
Ellen auf dieser und sechs Ellen auf jener Seite.
13 Und er maß das Tor vom Dache eines Wachtzimmers bis zum Dache des anderen:
fünfundzwanzig Ellen Breite, Tür gegen Tür.
14 Und er bestimmte die Pfeiler zu sechzig Ellen Höhe. Und an die Pfeiler stieß
der Vorhof rings um das Torgebäude.
15 Und von der Vorderseite des Eingangstores bis zur Vorderseite der Halle des
inneren Tores waren fünfzig Ellen.
16 Und vergitterte Fenster waren an den Wachtzimmern, und zwar an ihren
Pfeilern, nach dem Inneren des Torgebäudes zu, ringsherum, und ebenso an den
Wandvorsprüngen; und so waren Fenster ringsherum nach innen zu; und an den
Pfeilern waren Palmen.
17 Und er brachte mich in den äußeren Vorhof. Und siehe, da waren Zellen und ein
Steinpflaster ringsum am Vorhof gemacht; dreißig Zellen waren auf dem
Steinpflaster.
18 Und das Steinpflaster war zur Seite der Tore, entsprechend der Länge der
Tore, nämlich das untere Steinpflaster.
19 Und er maß die Breite von der Vorderseite des Tores des unteren Vorhofs bis
vor den inneren Vorhof, von außen, hundert Ellen; so war es an der Ostseite und
an der Nordseite.
20 Und das Tor, welches gegen Norden gerichtet war, am äußeren Vorhof: er maß
seine Länge und seine Breite;
21 und seine Wachtzimmer, drei auf dieser und drei auf jener Seite; und seine
Pfeiler und seine Wandvorsprünge. Es war nach dem Maße des ersten Tores, fünfzig
Ellen seine Länge und fünfundzwanzig Ellen die Breite.
22 Und seine Fenster und seine Wandvorsprünge und seine Palmen waren nach dem
Maße des Tores, das gegen Osten gerichtet war; und auf sieben Stufen stieg man
hinauf, und seine Wandvorsprünge waren vor ihnen.
23 Und ein Tor zum inneren Vorhof war dem Tore nach Norden und nach Osten
gegenüber; und er maß von Tor zu Tor hundert Ellen.
24 Und er führte mich gegen Süden. Und siehe, da war ein Tor gegen Süden; und er
maß seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge nach jenen Maßen.
25 Und Fenster waren an ihm und an seinen Wandvorsprüngen ringsherum, gleich
jenen Fenstern. Die Länge war fünfzig Ellen und die Breite fünfundzwanzig Ellen.
26 Und sieben Stufen bildeten seine Stiege, und seine Wandvorsprünge waren vor
ihnen; und es hatte Palmen an seinen Pfeilern, eine auf dieser und eine auf
jener Seite.
27 Und ein Tor zum inneren Vorhof war gegen Süden; und er maß vom Tore zu dem
Tore gegen Süden, hundert Ellen.
28 Und er brachte mich durch das Südtor in den inneren Vorhof. Und er maß das
Südtor nach jenen Maßen,
29 und seine Wachtzimmer und seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge nach jenen
Maßen. Und Fenster waren an ihm und an seinen Wandvorsprüngen ringsherum. Die
Länge war fünfzig Ellen und die Breite fünfundzwanzig Ellen.
30 Und Wandvorsprünge waren ringsherum, die Länge fünfundzwanzig Ellen und die
Breite fünf Ellen.
31 Und seine Wandvorsprünge waren gegen den äußeren Vorhof hin; und Palmen waren
an seinen Pfeilern; und acht Stufen bildeten seine Stiege.
32 Und er brachte mich in den inneren Vorhof gegen Osten. Und er maß das Tor
nach jenen Maßen,
33 und seine Wachtzimmer und seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge nach jenen
Maßen. Und Fenster waren an ihm und an seinen Wandvorsprüngen ringsherum. Die
Länge war fünfzig Ellen und die Breite fünfundzwanzig Ellen.
34 Und seine Wandvorsprünge waren gegen den äußeren Vorhof hin; und Palmen waren
an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht Stufen bildeten
seine Stiege.
35 Und er brachte mich zu dem Nordtore. Und er maß es nach jenen Maßen:
36 seine Wachtzimmer, seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge. Und Fenster waren
an ihm ringsherum. Die Länge war fünfzig Ellen und die Breite fünfundzwanzig
Ellen.
37 Und seine Pfeiler waren nach dem äußeren Vorhof zu; und Palmen waren an
seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht Stufen bildeten seine
Stiege.
38 Und eine Zelle und ihr Eingang war an den Pfeilern der Tore; daselbst spülte
man das Brandopfer ab.
39 Und in der Torhalle waren zwei Tische auf dieser und zwei Tische auf jener
Seite, um auf dieselben das geschlachtete Brandopfer und Sündopfer und
Schuldopfer zu legen.
40 Und draußen, an der dem zum Toreingang hinaufgehenden nördlich liegenden
Seite, waren zwei Tische; und an der anderen Seite der Torhalle zwei Tische:
41 vier Tische auf dieser und vier Tische auf jener Seite, an der Seite des
Tores: acht Tische, auf welche man das geschlachtete Fleisch legte.
42 Und bei der Stiege waren vier Tische aus behauenen Steinen, anderthalb Ellen
lang und anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch; auf diese legte man die
Geräte, womit man das Brandopfer und das Schlachtopfer schlachtete.
43 Und die Doppelpflöcke, eine Handbreit lang, waren ringsherum am Torhause
befestigt; und auf die Tische kam das Opferfleisch.
44 Und außerhalb des inneren Tores waren zwei Zellen im inneren Vorhof: eine an
der Seite des Nordtores, und ihre Vorderseite gegen Süden; eine an der Seite des
Südtores in der Richtung gegen Norden.
45 Und er sprach zu mir: Diese Zelle, deren Vorderseite gegen Süden liegt, ist
für die Heilige (e-r), welche der Hut des Hauses warten.
46 Und die Zelle, deren Vorderseite gegen Norden liegt, ist für die Heilige
(e-r), welche der Hut des Altars warten. Das sind die Söhne Zadoks, welche aus
den Söhnen Levis Jehova nahen, um ihm zu dienen.
47 Und er maß den Vorhof: die Länge hundert Ellen und die Breite hundert Ellen
ins Geviert. Und der Altar war vor dem Hause.
48 Und er brachte mich zur Halle des Hauses. Und er maß den Pfeiler der Halle:
fünf Ellen auf dieser und fünf Ellen auf jener Seite; und die Breite des Tores:
drei Ellen auf dieser und drei Ellen auf jener Seite.
49 Die Länge der Halle war zwanzig Ellen und die Breite elf Ellen, und zwar an
den Stufen, auf welchen man zu ihr hinaufstieg. Und Säulen waren an den
Pfeilern, eine auf dieser und eine auf jener Seite.
41,1 Und er brachte mich in den Tempel. Und er maß die Pfeiler: sechs Ellen
Breite auf dieser und sechs Ellen Breite auf jener Seite, die Breite des Zeltes.
2 Und die Breite der Tür war zehn Ellen, und die Türschultern fünf Ellen auf
dieser und fünf Ellen auf jener Seite. Und er maß seine Länge: vierzig Ellen,
und die Breite: zwanzig Ellen.
3 Und er ging nach innen. Und er maß den Türpfeiler: zwei Ellen; und die Tür:
sechs Ellen Höhe, und die Breite der Tür: sieben Ellen.
4 Und er maß seine Länge: zwanzig Ellen, und die Breite: zwanzig Ellen gegen den
Tempel hin; und er sprach zu mir: Dies ist das Allerheiligste.
5 Und er maß die Wand des Hauses: sechs Ellen, und die Breite der Seitenzimmer:
vier Ellen, rings um das Haus herum.
6 Und die Seitenzimmer waren Zimmer über Zimmer, drei, und zwar dreißigmal; und
sie gingen in die Wand, welche das Haus ringsherum für die Seitenzimmer hatte,
damit sie festgehalten würden; doch wurden sie nicht in der Wand des Hauses
festgehalten.
7 Und die Erweiterung und Umgebung nahm nach oben hin mehr und mehr zu,
hinsichtlich der Seitenzimmer; denn die Umgebung des Hauses vergrößerte sich
nach oben hin mehr und mehr rings um das Haus, wodurch Breite am Hause nach oben
hin entstand. Und so stieg das untere Stockwerk zum oberen auf nach Verhältnis
des mittleren.
8 Und ich sah am Hause eine Erhöhung ringsherum: die Seitenzimmer hatten nämlich
eine Grundlage von einer vollen Rute, sechs Ellen nach der Verbindung hin.
9 Die Breite der Wand, welche die Seitenzimmer nach außen hatten, war fünf
Ellen; und auch was freigelassen war am Seitenzimmergebäude des Hauses.
10 Und zwischen den Zellen war eine Breite von zwanzig Ellen, rings um das Haus,
ringsherum.
11 Und die Tür der Seitenzimmer ging nach dem freigelassenen Raume, eine Tür
gegen Norden und eine Tür gegen Süden. Und die Breite des freigelassenen Raumes
war fünf Ellen ringsherum.
12 Und das Bauwerk an der Vorderseite des abgesonderten Platzes, an der gegen
Westen gerichteten Seite, war siebzig Ellen breit, und die Mauer des Bauwerks
fünf Ellen breit ringsherum, und seine Länge neunzig Ellen.
13 Und er maß das Haus: die Länge hundert Ellen; und den abgesonderten Platz und
das Bauwerk und seine Mauern: die Länge hundert Ellen;
14 und die Breite der Vorderseite des Hauses und des abgesonderten Platzes gegen
Osten: hundert Ellen.
15 Und so maß er die Länge des an der Vorderseite des abgesonderten Platzes
befindlichen Bauwerks, welches sich bis zu seiner Hinterseite hin erstreckte;
und seine Galerien auf dieser und auf jener Seite: hundert Ellen; und den
inneren Tempel und die Hallen des Vorhofs.
16 Die Schwellen und die vergitterten Fenster und die Galerien rings um diese
drei Gebäude, den Schwellen gegenüber war getäfeltes Holz ringsherum, und vom
Boden bis an die Fenster (und die Fenster waren verdeckt)
17 der Raum über den Türen und das ganze Haus, sowohl inwendig als auswendig,
und der Raum an allen Wänden ringsherum, innen und außen: alles hatte seine
Maße.
18 Und Cherubim und Palmen waren gemacht, und zwar eine Palme zwischen Cherub
und Cherub. Und der Cherub hatte zwei Angesichter:
19 eines Menschen Angesicht gegen die Palme auf dieser, und eines Löwen
Angesicht gegen die Palme auf jener Seite; so war es gemacht am ganzen Hause
ringsherum.
20 Vom Boden bis hinauf über die Tür waren die Cherubim und die Palmen gemacht,
und zwar an der Wand des Tempels.
21 Der Tempel hatte viereckige Türpfosten; und die auf der Vorderseite des
Heiligtums hatten die gleiche Gestalt.
22 Der Altar war von Holz, drei Ellen hoch, und seine Länge zwei Ellen; und er
hatte seine Ecken; und sein Gestell und seine Wände waren von Holz. Und er
sprach zu mir: Das ist der Tisch, der vor Jehova steht.
23 Und der Tempel und das Heiligtum hatten zwei Flügeltüren.
24 Und die Türflügel hatten zwei Flügelblätter, zwei drehbare Flügelblätter,
zwei an dem einen Türflügel und zwei Flügelblätter an dem anderen.
25 Und an ihnen, an den Flügeltüren des Tempels, waren Cherubim und Palmen
gemacht, wie sie an den Wänden gemacht waren. Und ein hölzernes Dachgesims war
an der Vorderseite der Halle draußen.
26 Und vergitterte Fenster und Palmen waren auf dieser und auf jener Seite, an
den Seitenwänden der Halle und an den Seitenzimmern des Hauses und den
Dachgesimsen.
42,1 Und er führte mich hinaus in den äußeren Vorhof, des Weges gegen Norden.
Und er brachte mich zu den Zellen, welche dem abgesonderten Platze gegenüber und
dem Bauwerk nach Norden gegenüber waren,
2 vor die Langseite hin von hundert Ellen, mit dem Eingang gegen Norden, und die
Breite fünfzig Ellen;
3 gegenüber den zwanzig Ellen des inneren Vorhofs und gegenüber dem Pflaster des
äußeren Vorhofs, Galerie gegen Galerie war im dritten Stockwerk.
4 Und vor den Zellen war ein Gang von zehn Ellen Breite: nach dem inneren Vorhof
hin ein Weg von hundert Ellen. Und ihre Türen waren gegen Norden gerichtet.
5 Und weil die Galerien Raum von ihnen wegnahmen, waren die oberen Zellen
schmäler als die unteren und die mittleren des Baues.
6 Denn sie waren dreistöckig, hatten aber keine Säulen wie die Säulen der
Vorhöfe; darum waren sie schmäler am Boden als die unteren und die mittleren.
7 Und eine Mauer außerhalb, gleichlaufend den Zellen, nach dem äußeren Vorhof
hin, war an der Vorderseite der Zellen; ihre Länge war fünfzig Ellen.
8 Denn die Länge der Zellen am äußeren Vorhof war fünfzig Ellen; und siehe, vor
dem Tempel war sie hundert Ellen.
9 Und unterhalb dieser Zellen war der Zugang von Osten her, wenn man zu ihnen
ging, vom äußeren Vorhof her.
10 An der Breite der Mauer des Vorhofs gegen Süden, vor dem abgesonderten Platze
und vor dem Bauwerk, waren Zellen-
11 und ein Weg vor ihnen, von gleicher Gestalt wie die Zellen, die gegen Norden
waren, wie nach ihrer Länge so nach ihrer Breite, und nach allen ihren Ausgängen
wie nach ihren Einrichtungen.
12 Und wie ihre Eingänge, so waren auch die Eingänge der Zellen, welche gegen
Süden waren: ein Eingang am Anfang des Weges, des Weges, welcher gegenüber der
entsprechenden Mauer war gegen Osten, wenn man zu ihnen kam.
13 Und er sprach zu mir: Die Zellen im Norden und die Zellen im Süden, welche
vor dem abgesonderten Platze sind, sind die heiligen Zellen, wo die Heilige
(e-r), welche Jehova nahen, die hochheiligen Dinge essen sollen. Dahin sollen
sie die hochheiligen Dinge legen, sowohl das Speisopfer als auch das Sündopfer
und das Schuldopfer; denn der Ort ist heilig.
14 Wenn die Heilige (e-r) hineingehen, so sollen sie nicht aus dem Heiligtum in
den äußeren Vorhof hinausgehen, sondern sollen dort ihre Kleider niederlegen, in
welchen sie den Dienst verrichten; denn sie sind heilig; sie sollen andere
Kleider anziehen und sich dem nahen, was für das Volk ist.
15 Und als er die Maße des inneren Hauses vollendet hatte, führte er mich hinaus
des Weges zum Tore, das gegen Osten gerichtet war; und er maß es ringsherum.
16 Er maß die Ostseite mit der Meßrute, fünfhundert Ruten mit der Meßrute
ringsum.
17 Er maß die Nordseite, fünfhundert Ruten mit der Meßrute ringsum.
18 Die Südseite maß er, fünfhundert Ruten mit der Meßrute.
19 Er wandte sich um nach der Westseite und maß fünfhundert Ruten mit der
Meßrute.
20 Er maß es nach den vier Seiten. Es hatte eine Mauer ringsherum: die Länge war
fünfhundert und die Breite fünfhundert, um zwischen dem Heiligen und dem
Unheiligen zu scheiden.
43,1 Und er führte mich zum Tore, dem Tore, das gegen Osten sah.
2 Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und ihr
Rauschen war wie das Rauschen großer Wasser, und die Erde leuchtete von seiner
Herrlichkeit.
3 Und das Ansehen des Gesichtes, das ich sah, war wie das Gesicht, welches ich
gesehen hatte, als ich kam, um die Stadt zu verderben; und es waren Gesichte wie
das Gesicht, welches ich am Flusse Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf
mein Angesicht.
4 Und die Herrlichkeit Jehovas kam in das Haus, den Weg des Tores, welches gegen
Osten gerichtet war.
5 Und der Geist hob mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof; und
siehe, die Herrlichkeit Jehovas erfüllte das Haus.
6 Und ich hörte einen, der aus dem Hause zu mir redete; und ein Mann stand neben
mir.
7 Und er sprach zu mir: Menschensohn, dies ist der Ort meines Thrones und der
Ort meiner Fußsohlen, wo ich inmitten der Kinder Israel wohnen werde ewiglich.
Und das Haus Israel wird meinen heiligen Namen nicht mehr verunreinigen, sie und
ihre Könige, durch ihre Hurerei und durch die Leichname ihrer Könige und ihre
Höhen:
8 indem sie ihre Schwelle an meine Schwelle und ihre Türpfosten neben meine
Türpfosten setzten, daß nur die Wand zwischen mir und ihnen war; und meinen
heiligen Namen verunreinigten durch ihre Greuel, die sie verübten, so daß ich
sie in meinem Zorne vernichtet habe.
9 Nunmehr werden sie ihre Hurerei und die Leichname ihrer Könige von mir
entfernen, und ich werde in ihrer Mitte wohnen ewiglich.
10 Du, Menschensohn, berichte dem Hause Israel über dieses Haus, damit sie sich
ihrer Missetaten schämen und den Bau messen.
11 Und wenn sie sich alles dessen schämen, was sie getan haben, so zeige ihnen
die Form des Hauses und seine Einrichtung, und seine Ausgänge und seine
Eingänge, und alle seine Formen und alle seine Satzungen, und alle seine Formen
und alle seine Gesetze; und schreibe es vor ihren Augen auf, damit sie seine
ganze Form und alle seine Satzungen behalten und sie tun.
12 Dies ist das Gesetz des Hauses: Auf dem Gipfel des Berges soll sein ganzes
Gebiet ringsherum hochheilig sein; siehe, das ist das Gesetz des Hauses.
13 Und dies sind die Maße des Altars nach Ellen, die Elle eine Elle und eine
Handbreite: ein Untersatz, eine Elle hoch und eine Elle breit; und sein Gesims
an seinem Rande ringsum: eine Spanne; und das ist der Sockel des Altars.
14 Und von dem Untersatz am Boden bis zur unteren Umwandung: zwei Ellen Höhe und
eine Elle Breite; und von der kleineren Umwandung bis zur größeren Umwandung:
vier Ellen Höhe und eine Elle Breite.
15 Und der Gottesberg: vier Ellen Höhe; und von dem Gottesherde aufwärts die
vier Hörner.
16 Und der Gottesherd: zwölf Ellen Länge bei zwölf Ellen Breite, quadratförmig,
an seinen vier Seiten.
17 Und die untere Umwandung: vierzehn Ellen Länge bei vierzehn Ellen Breite, an
ihren vier Seiten; und das Gesims rings um dieselbe: eine halbe Elle, und ihr
Untersatz eine Elle ringsum. Und seine Stufen waren gegen Osten gerichtet.
18 Und er sprach zu mir: Menschensohn, so spricht der Herr, Jehova: Dies sind
die Satzungen des Altars, an dem Tage, da er gemacht wird, um Brandopfer darauf
zu opfern und Blut darauf zu sprengen.
19 Und du sollst den Heilige (e-r)n, den Leviten, welche vom Samen Zadoks sind,
die mir nahen, spricht der Herr, Jehova, um mir zu dienen, einen jungen Farren
geben zum Sündopfer.
20 Und du sollst von seinem Blute nehmen und es an seine vier Hörner tun und an
die vier Ecken der Umwandung und an das Gesims ringsum; und so sollst du ihn
entsündigen und Sühnung für ihn tun.
21 Und du sollst den Farren des Sündopfers nehmen, und man soll ihn an dem
bestimmten Orte des Hauses, außerhalb des Heiligtums, verbrennen.
22 Und am zweiten Tage sollst du einen Ziegenbock ohne Fehl zum Sündopfer
darbringen; und man soll den Altar entsündigen, so wie man ihn mit dem Farren
entsündigt hat.
23 Wenn du das Entsündigen vollendet hast, sollst du einen jungen Farren ohne
Fehl und einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh darbringen:
24 du sollst sie vor Jehova darbringen, und die Heilige (e-r) sollen Salz auf
sie streuen und sie dem Jehova als Brandopfer opfern.
25 Sieben Tage lang sollst du täglich einen Bock als Sündopfer opfern; und einen
jungen Farren und einen Widder vom Kleinvieh, ohne Fehl, soll man opfern.
26 Sieben Tage lang soll man Sühnung tun für den Altar und ihn reinigen und ihn
einweihen.
27 Und wenn man die Tage vollendet hat, so soll es am achten Tage und fernerhin
geschehen, daß die Heilige (e-r) eure Brandopfer und eure Friedensopfer auf dem
Altar opfern; und ich werde euch wohlgefällig annehmen, spricht der Herr,
Jehova.
44,1 Und er führte mich zurück des Weges zum äußeren Tore des Heiligtums,
welches gegen Osten sah; und es war verschlossen.
2 Und Jehova sprach zu mir: Dieses Tor soll verschlossen sein; es soll nicht
geöffnet werden, und niemand soll durch dasselbe eingehen; weil Jehova, der Gott
Israels, durch dasselbe eingezogen ist, so soll es verschlossen sein.
3 Was den Fürsten betrifft, er, der Fürst, soll darin sitzen, um zu essen vor
Jehova; auf dem Wege der Torhalle soll er hineingehen, und auf demselben Wege
soll er hinausgehen.
4 Und er brachte mich auf dem Wege des Nordtores vor das Haus; und ich sah: und
siehe, die Herrlichkeit Jehovas erfüllte das Haus Jehovas; und ich fiel nieder
auf mein Angesicht.
5 Und Jehova sprach zu mir: Menschensohn, richte dein Herz darauf, und sieh mit
deinen Augen und höre mit deinen Ohren alles, was ich mit dir rede betreffs
aller Satzungen des Hauses Jehovas und betreffs aller seiner Gesetze; und richte
dein Herz auf den Eingang des Hauses samt allen Ausgängen des Heiligtums.
6 Und sprich zu den Widerspenstigen, zu dem Hause Israel: So spricht der Herr,
Jehova: Laßt es genug sein an allen euren Greueln, Haus Israel!
7 Indem ihr Söhne der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am
Fleische, hineinführtet, um in meinem Heiligtum zu sein, mein Haus zu entweihen,
wenn ihr meine Speise, Fett und Blut, darbrachtet, so daß sie meinen Bund
brachen zu allen euren Greueln hinzu.
8 Und ihr habt der Hut meiner heiligen Dinge nicht gewartet, sondern habt sie
euch zu Wärtern meiner Hut gesetzt in meinem Heiligtum.
9 So spricht der Herr, Jehova: Kein Sohn der Fremde, unbeschnitten am Herzen und
unbeschnitten am Fleische, von allen Söhnen der Fremde, welche inmitten der
Kinder Israel sind, soll in mein Heiligtum kommen.
10 Wahrlich, die Leviten, die sich von mir entfernt haben bei der Verirrung
Israels, welches von mir abgeirrt ist, seinen Götzen nach, sie sollen ihre
Missetat tragen;
11 aber sie sollen in meinem Heiligtum Diener sein, als Wachen an den Toren des
Hauses und als Diener des Hauses; sie sollen das Brandopfer und das
Schlachtopfer für das Volk schlachten, und sie sollen vor ihnen stehen, um ihnen
zu dienen.
12 Weil sie ihnen vor ihren Götzen gedient haben und dem Hause Israel ein Anstoß
zur Verschuldung gewesen sind, darum habe ich meine Hand wider sie erhoben,
spricht der Herr, Jehova, daß sie ihre Missetat tragen sollen.
13 Und sie sollen mir nicht nahen, um mir den Heilige (e-r)dienst auszuüben, und
um allen meinen heiligen Dingen, den hochheiligen, zu nahen; sondern sie sollen
ihre Schmach und ihre Greuel tragen, die sie verübt haben.
14 Und ich werde sie zu Wärtern der Hut des Hauses machen, für all seinen Dienst
und für alles, was darin verrichtet wird.
15 Aber die Heilige (e-r), die Leviten, die Söhne Zadoks, welche der Hut meines
Heiligtums gewartet haben, als die Kinder Israel von mir abirrten, sie sollen
mir nahen, um mir zu dienen, und sollen vor mir stehen, um mir das Fett und das
Blut darzubringen, spricht der Herr, Jehova.
16 Sie sollen in mein Heiligtum kommen, und sie sollen meinem Tische nahen, um
mir zu dienen, und sollen meiner Hut warten.
17 Und es soll geschehen, wenn sie zu den Toren des inneren Vorhofs eingehen,
sollen sie leinene Kleider anziehen; aber Wolle soll nicht auf sie kommen, wenn
sie in den Toren des inneren Vorhofs und gegen das Haus hin dienen.
18 Leinene Kopfbunde sollen auf ihrem Haupte sein, und leinene Beinkleider an
ihren Lenden; sie sollen sich nicht in Schweiß gürten.
19 Und wenn sie in den äußeren Vorhof hinausgehen, in den äußeren Vorhof zum
Volke, so sollen sie ihre Kleider, in welchen sie gedient haben, ausziehen in
die heiligen Zellen niederlegen, und sollen andere Kleider anziehen, damit sie
nicht das Volk mit ihren Kleidern heiligen.
20 Und sie sollen weder ihr Haupt kahl scheren, noch auch das Haar frei wachsen
lassen; sie sollen ihr Haupthaar schneiden.
21 Und kein Heilige (e-r) soll Wein trinken, wenn sie in den inneren Vorhof
gehen.
22 Und eine Witwe und eine Verstoßene sollen sie sich nicht zu Weibern nehmen;
sondern Jungfrauen vom Samen des Hauses Israel und die Witwe, welche von einem
Heilige (e-r) Witwe geworden ist, mögen sie nehmen.
23 Und sie sollen mein Volk den Unterschied lehren zwischen Heiligem und
Unheiligem, und sollen ihm den Unterschied kundtun zwischen Unreinem und Reinem.
24 Und über Streitsachen sollen sie zum Gericht dastehen, nach meinen Rechten
sollen sie richten; und sie sollen meine Gesetze und meine Satzungen bei allen
meinen Festen beobachten und meine Sabbathe heiligen.
25 Und keiner soll zu dem Leichnam eines Menschen gehen, daß er unrein werde;
nur allein wegen Vater und Mutter, und wegen Sohn und Tochter, wegen eines
Bruders und wegen einer Schwester, die keines Mannes gewesen ist, dürfen sie
sich verunreinigen.
26 Und nach seiner Reinigung soll man ihm sieben Tage zählen;
27 und an dem Tage, da er in das Heiligtum, in den inneren Vorhof, hineingeht,
um im Heiligtum zu dienen, soll er sein Sündopfer darbringen, spricht der Herr,
Jehova.
28 Und dies soll ihr Erbteil sein: ich bin ihr Erbteil; und ihr sollt ihnen kein
Besitztum in Israel geben: ich bin ihr Besitztum.
29 Das Speisopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer, die sollen sie essen;
und alles Verbannte in Israel soll ihnen gehören.
30 Und das Erste aller Erstlinge von allem, und alle Hebopfer von allem, von
allen euren Hebopfern sollen den Heilige (e-r)n gehören; und die Erstlinge eures
Schrotmehls sollt ihr dem Heilige (e-r) geben, damit Segen auf deinem Hause
ruhe.
31 Kein Aas noch Zerrissenes vom Gevögel und vom Vieh sollen die Heilige (e-r)
essen.
45,1 Und wenn ihr das Land als Erbteil verlosen werdet, sollt ihr für Jehova ein
Hebopfer heben, als Heiliges vom Lande: die Länge fünfundzwanzigtausend Ruten
lang, und die Breite zwanzigtausend; dasselbe soll heilig sein in seiner ganzen
Grenze ringsum.
2 Davon sollen zum Heiligtum gehören fünfhundert bei fünfhundert ins Geviert
ringsum, und fünfzig Ellen Freiplatz dazu ringsum.
3 Und von jenem Maße sollst du eine Länge messen von fünfundzwanzigtausend und
eine Breite von zehntausend; und darin soll das Heiligtum, das Allerheiligste,
sein.
4 Dies soll ein Heiliges vom Lande sein; den Heilige (e-r)n, den Dienern des
Heiligtums, soll es gehören, welche nahen, um Jehova zu dienen, und es soll
ihnen ein Platz für Häuser sein, und ein Geheiligtes für das Heiligtum.
5 Und fünfundzwanzigtausend Ruten in die Länge und zehntausend in die Breite
soll den Leviten, den Dienern, des Hauses, gehören, ihnen zum Eigentum, als
Städte zum Wohnen.
6 Und als Eigentum der Stadt sollt ihr fünftausend in die Breite und
fünfundzwanzigtausend in die Länge geben, gleichlaufend dem heiligen Hebopfer;
dem ganzen Hause Israel soll es gehören.
7 Und dem Fürsten sollt ihr geben auf dieser und auf jener Seite des heiligen
Hebopfers und des Eigentums der Stadt, längs des heiligen Hebopfers und längs
des Eigentums der Stadt, an der Westseite westwärts und an der Ostseite
ostwärts, und der Länge nach gleichlaufend einem der Stammteile, welche von der
Westgrenze bis zur Ostgrenze liegen.
8 Als Land soll es ihm gehören, als Eigentum in Israel; und meine Fürsten sollen
nicht mehr mein Volk bedrücken, sondern das Land dem Hause Israel nach seinen
Stämmen überlassen.
9 So spricht der Herr, Jehova: Laßt es euch genug sein, ihr Fürsten Israels! Tut
Gewalttat und Bedrückung hinweg, und übet Recht und Gerechtigkeit; höret auf,
mein Volk aus seinem Besitze zu vertreiben, spricht der Herr, Jehova.
10 Gerechte Waage und gerechtes Epha und gerechtes Bath sollt ihr haben.
11 Das Epha und das Bath sollen von einerlei Maß sein, so daß das Bath den
zehnten Teil des Homer enthalte, und das Epha den zehnten Teil des Homer; nach
dem Homer soll ihr Maß sein.
12 Und der Sekel soll zwanzig Gera sein; zwanzig Sekel, fünfundzwanzig Sekel und
fünfzehn Sekel soll euch die Mine sein.
13 Dies ist das Hebopfer, welches ihr heben sollt: ein sechstel Epha vom Homer
Weizen und ein sechstel Epha vom Homer Gerste sollt ihr geben;
14 und die Gebühr an Öl, vom Bath Öl: ein zehntel Bath vom Kor, von zehn Bath,
von einem Homer, denn zehn Bath sind ein Homer;
15 und ein Stück vom Kleinvieh, von zweihundert, von dem bewässerten Lande
Israel: zum Speisopfer und zum Brandopfer und zu den Friedensopfern, um Sühnung
für sie zu tun, spricht der Herr, Jehova.
16 Das ganze Volk des Landes soll zu diesem Hebopfer für den Fürsten in Israel
gehalten sein.
17 Und dem Fürsten sollen obliegen die Brandopfer und das Speisopfer und das
Trankopfer an den Festen und an den Neumonden und an den Sabbathen, zu allen
Festzeiten des Hauses Israel. Er soll das Sündopfer und das Speisopfer und das
Brandopfer und die Friedensopfer opfern, um Sühnung zu tun für das Haus Israel.
18 So spricht der Herr, Jehova: Im ersten Monat, am Ersten des Monats, sollst du
einen jungen Farren ohne Fehl nehmen und das Heiligtum entsündigen.
19 Und der Heilige (e-r) soll von dem Blute des Sündopfers nehmen, und es tun an
die Türpfosten des Hauses und an die vier Ecken der Umwandung des Altars und an
die Pfosten der Tore des inneren Vorhofs.
20 Und ebenso sollst du tun am Siebten des Monats für den, der aus Versehen
sündigt, und für den Einfältigen. Und so sollt ihr Sühnung tun für das Haus.
21 Im ersten Monat, am vierzehnten Tage des Monats, soll euch das Passah sein,
ein Fest von sieben Tagen; Ungesäuertes soll gegessen werden.
22 Und der Fürst soll an selbigem Tage für sich und für das ganze Volk des
Landes einen Farren als Sündopfer opfern.
23 Und die sieben Tage des Festes soll er dem Jehova sieben Farren und sieben
Widder, ohne Fehl, täglich, die sieben Tage als Brandopfer opfern, und einen
Ziegenbock täglich als Sündopfer.
24 Und als Speisopfer soll er ein Epha Feinmehl zu jedem Farren und ein Epha zu
jedem Widder opfern; und Öl, ein Hin zu jedem Epha.
25 Im siebten Monat, am fünfzehnten Tage des Monats, am Feste, soll er
desgleichen tun die sieben Tage, betreffs des Sündopfers wie des Brandopfers und
betreffs des Speisopfers wie des Öles.
46,1 So spricht der Herr, Jehova: Das Tor des inneren Vorhofs, welches gegen
Osten sieht, soll die sechs Werktage geschlossen sein; aber am Sabbathtage soll
es geöffnet werden, und am Tage des Neumondes soll es geöffnet werden.
2 Und der Fürst soll durch die Torhalle hineingehen von außen her und sich an
die Pfosten des Tores stellen; und die Heilige (e-r) sollen sein Brandopfer und
seine Friedensopfer opfern, und er soll auf der Schwelle des Tores anbeten und
hinausgehen; das Tor soll aber nicht geschlossen werden bis zum Abend.
3 Und das Volk des Landes soll anbeten am Eingang dieses Tores, an den Sabbathen
und an den Neumonden, vor Jehova.
4 Und das Brandopfer, welches der Fürst dem Jehova am Sabbathtage darbringen
soll: sechs Lämmer ohne Fehl und ein Widder ohne Fehl.
5 Und als Speisopfer: ein Epha Feinmehl zu jedem Widder; und zu den Lämmern als
Speisopfer: eine Gabe seiner Hand; und Öl, ein Hin zu jedem Epha.
6 Und am Tage des Neumondes: ein junger Farren ohne Fehl und sechs Lämmer und
ein Widder; ohne Fehl sollen sie sein.
7 Und ein Epha zu jedem Farren und ein Epha zu jedem Widder soll er als
Speisopfer opfern; und zu den Lämmern, nach dem was seine Hand aufbringen kann;
und Öl, ein Hin zu jedem Epha.
8 Und wenn der Fürst hineingeht, soll er durch die Torhalle hineingehen; und
durch sie soll er hinausgehen.
9 Und wenn das Volk des Landes an den Festen vor Jehova kommt: wer durch das
Nordtor hineingeht, um anzubeten, soll durch das Südtor hinausgehen; und wer
durch das Südtor hineingeht, soll durch das Nordtor hinausgehen; er soll nicht
durch das Tor zurückkehren, durch welches er hineingegangen ist, sondern stracks
vor sich hinausgehen.
10 Und der Fürst soll mitten unter ihnen hineingehen, wenn sie hineingehen; und
wenn sie hinausgehen, sollen sie zusammen hinausgehen.
11 Und an den Festen und zu den Festzeiten soll das Speisopfer sein: ein Epha
Feinmehl zu jedem Farren und ein Epha zu jedem Widder; und zu den Lämmern eine
Gabe seiner Hand; und Öl, ein Hin zu jedem Epha.
12 Und wenn der Fürst ein freiwilliges Brandopfer oder freiwillige Friedensopfer
dem Jehova opfern will, so soll man ihm das Tor öffnen, welches gegen Osten
sieht; und er soll sein Brandopfer und seine Fiedensopfer opfern, gleichwie er
am Sabbathtage tut; und wenn er hinausgeht, so soll man das Tor verschließen,
nachdem er hinausgegangen ist.
13 Und du sollst täglich ein einjähriges Lamm ohne Fehl dem Jehova als
Brandopfer opfern, Morgen für Morgen sollst du es opfern.
14 Und ein Speisopfer sollst du dazu opfern, Morgen für Morgen: ein sechstel
Epha; und Öl, ein drittel Hin, um das Feinmehl zu befeuchten, als Speisopfer dem
Jehova: ewige Satzungen, die beständig währen sollen.
15 Und opfert das Lamm und das Speisopfer und das Öl, Morgen für Morgen, als ein
beständiges Brandopfer.
16 So spricht der Herr, Jehova: Wenn der Fürst einem seiner Söhne ein Geschenk
gibt, so ist es dessen Erbteil; es soll seinen Söhnen gehören, es ist ihr
Erbeigentum.
17 Wenn er aber einem seiner Knechte ein Geschenk von seinem Erbteil gibt, so
soll es demselben bis zum Freijahre gehören, und dann wieder an den Fürsten
kommen; es ist ja sein Erbteil: seinen Söhnen, ihnen soll es gehören.
18 Und der Fürst soll nichts von dem Erbteil des Volkes nehmen, so daß er sie
aus ihrem Eigentum verdrängt; von seinem Eigentum soll er seinen Söhnen
vererben, auf daß mein Volk nicht zerstreut werde, ein jeder aus seinem
Eigentum.
19 Und er brachte mich durch den Zugang, der an der Seite des Tores war, zu den
heiligen Zellen für die Heilige (e-r), welche gegen Norden sahen; und siehe,
daselbst war ein Ort an der äußersten Seite gegen Westen.
20 Und er sprach zu mir: Das ist der Ort, wo die Heilige (e-r) das Schuldopfer
und das Sündopfer kochen, wo sie das Speisopfer backen sollen, damit sie es
nicht in den äußeren Vorhof hinaustragen, das Volk zu heiligen.
21 Und er führte mich hinaus in den äußeren Vorhof und ließ mich an den vier
Ecken des Vorhofs vorübergehen; und siehe, in jeder Ecke des Vorhofs war ein
Hof.
22 In den vier Ecken des Vorhofs waren geschlossene Höfe, vierzig Ellen lang und
dreißig breit; alle vier Eckhöfe hatten einerlei Maß.
23 Und in denselben war eine Mauerreihe ringsherum bei allen vieren; und
Kochherde waren unter den Mauerreihen angebracht ringsum.
24 Und er sprach zu mir: Dies sind die Kochhäuser, wo die Diener des Hauses das
Schlachtopfer des Volkes kochen sollen.
47,1 Und er führte mich zurück zu der Tür des Hauses; und siehe, Wasser flossen
unter der Schwelle des Hauses hervor gegen Osten, denn die Vorderseite des
Hauses war gegen Osten; und die Wasser flossen herab von unten, von der rechten
Seite des Hauses her, südlich vom Altar.
2 Und er führte mich hinaus durch das Nordtor, und führte mich draußen herum zum
äußeren Tore, des Weges zu dem gegen Osten gerichteten Tore; und siehe, Wasser
rieselten von der rechten Torseite her.
3 Und als der Mann gegen Osten hinausging, war eine Meßschnur in seiner Hand.
Und er maß tausend Ellen, und ließ mich durch die Wasser gehen, Wasser bis an
die Knöchel;
4 und er maß tausend Ellen, und ließ mich durch die Wasser gehen, Wasser bis an
die Knie; und er maß tausend Ellen, und ließ mich hindurchgehen, Wasser bis an
die Hüften;
5 und er maß tausend Ellen, ein Fluß, durch den ich nicht gehen konnte; denn die
Wasser waren hoch, Wasser zum Schwimmen, ein Fluß, der nicht zu durchgehen war.
6 Und er sprach zu mir: Hast du es gesehen, Menschensohn? Und er führte mich
wieder zurück an dem Ufer des Flusses.
7 Als ich zurückkehrte, siehe, da standen an dem Ufer des Flusses sehr viele
Bäume auf dieser und auf jener Seite.
8 Und er sprach zu mir: Diese Wasser fließen hinaus nach dem östlichen Kreise,
und fließen in die Ebene hinab und gelangen in das Meer; und werden sie in das
Meer hinausgeführt, so werden die Wasser des Meeres gesund werden.
9 Und es wird geschehen, daß alle lebendigen Seelen, die da wimmeln, überall
wohin der Doppelfluß kommt, leben werden. Und der Fische werden sehr viele sein;
denn wenn diese Wasser dorthin kommen, so werden die Wasser des Meeres gesund
werden, und alles wird leben, wohin der Fluß kommt.
10 Und es wird geschehen, daß Fischer an demselben stehen werden: von En-Gedi
bis En-Eglaim werden Plätze sein zur Ausbreitung der Netze. Nach ihrer Art
werden seine Fische sein, sehr zahlreich, wie die Fische des großen Meeres.
11 Seine Sümpfe und seine Lachen werden nicht gesund werden, sie werden salzig
bleiben.
12 Und an dem Flusse, an seinem Ufer, auf dieser und auf jener Seite, werden
allerlei Bäume wachsen, von denen man ißt, deren Blätter nicht verwelken und
deren Früchte nicht ausgehen werden. Monat für Monat werden sie reife Früchte
tragen, denn seine Wasser fließen aus dem Heiligtum hervor; und ihre Früchte
werden zur Speise dienen und ihre Blätter zur Heilung.
13 So spricht der Herr, Jehova: Dies ist die Grenze, nach welcher ihr euch das
Land als Erbe verteilen sollt nach den zwölf Stämmen Israels: für Joseph zwei
Lose.
14 Und ihr sollt es erben, der eine wie der andere, das Land, welches euren
Vätern zu geben ich meine Hand erhoben habe; und dieses Land soll euch als
Erbteil zufallen.
15 Und dies ist die Grenze des Landes: Auf der Nordseite, vom großen Meere an,
des Weges nach Hethlon, gegen Zedad hin;
16 Hamath, Berotha, Sibraim, welches zwischen der Grenze von Damaskus und der
Grenze von Hamath liegt, das mittlere Hazer, welches an der Grenze von Hauran
liegt.
17 Und die Grenze vom Meere her soll Hazar-Enon sein, die Grenze von Damaskus;
und den Norden betreffend nordwärts, so ist Hamath die Grenze. Und das ist die
Nordseite.
18 Und was die Ostseite betrifft, so ist zwischen Hauran und Damaskus und Gilead
und dem Lande Israel der Jordan; von der Nordgrenze nach dem östlichen Meere hin
sollt ihr messen. Und das ist die Ostseite.
19 Und die Mittagseite südwärts: von Thamar bis zum Haderwasser Kades, und nach
dem Bache Ägyptens hin bis an das große Meer. Und das ist die Südseite gegen
Mittag.
20 Und die Westseite: das große Meer, von der Südgrenze, bis man Hamath
gegenüber kommt; das ist die Westseite.
21 Und dieses Land sollt ihr unter euch verteilen nach den Stämmen Israels.
22 Und es soll geschehen: euch und den Fremdlingen, die in eurer Mitte weilen,
welche Kinder in eurer Mitte gezeugt haben, sollt ihr es als Erbteil verlosen;
und sie sollen euch sein wie Eingeborene unter den Kindern Israel; mit euch
sollen sie um ein Erbteil losen inmitten der Stämme Israels.
23 Und es soll geschehen, in dem Stamme, bei welchem der Fremdling weilt,
daselbst sollt ihr ihm sein Erbteil geben, spricht der Herr, Jehova.
48,1 Und dies sind die Namen der Stämme: Vom Nordende an, zur Seite des Weges
nach Hethlon, gegen Hamath hin, und nach Hazar-Enon hin, der Grenze von
Damaskus, nordwärts, zur Seite von Hamath, die Ost-und die Westseite sollen Dan
gehören: ein Los.
2 Und an der Grenze Dans, von der Ostseite bis zur Westseite: Aser eines.
3 Und an der Grenze Asers, von der Ostseite bis zur Westseite: Naphtali eines.
4 Und an der Grenze Naphtalis, von der Ostseite bis zur Westseite: Manasse
eines.
5 Und an der Grenze Manasses, von der Ostseite bis zur Westseite: Ephraim eines.
6 Und an der Grenze Ephraims, von der Ostseite bis zur Westseite: Ruben eines.
7 Und an der Grenze Rubens, von der Ostseite bis zur Westseite: Juda eines.
8 Und an der Grenze Judas, von der Ostseite bis zur Westseite soll das Hebopfer
sein, welches ihr heben sollt: fünfundzwanzigtausend Ruten Breite, und die Länge
wie eines der Stammteile von der Ostseite bis zur Westseite: und das Heiligtum
soll in dessen Mitte sein.
9 Das Hebopfer, welches ihr für Jehova heben sollt, soll fünfundzwanzigtausend
Ruten in die Länge, und zehntausend in die Breite sein.
10 Und diesen soll das heilige Hebopfer gehören, den Heilige (e-r)n: gegen
Norden fünfundzwanzigtausend Ruten in die Länge, und gegen Westen zehntausend in
die Breite, und gegen Osten zehntausend in die Breite und gegen Süden
fünfundzwanzigtausend in die Länge; und das Heiligtum Jehovas soll in dessen
Mitte sein.
11 Den Heilige (e-r)n, wer geheiligt ist von den Söhnen Zadoks die meiner Hut
gewartet haben, welche, als die Kinder Israel abirrten, nicht abgeirrt sind, wie
die Leviten abgeirrt sind,
12 ihnen soll ein Gehobenes von dem Hebopfer des Landes gehören, ein
Hochheiliges an der Grenze der Leviten.
13 Und die Leviten sollen, gleichlaufend dem Gebiete der Heilige (e-r),
fünfundzwanzigtausend Ruten in die Länge und zehntausend in die Breite erhalten;
die ganze Länge soll fünfundzwanzigtausend und die Breite zehntausend sein.
14 Und sie sollen nichts davon verkaufen noch vertauschen; und der Erstling des
Landes soll nicht an andere übergehen, denn er ist Jehova heilig.
15 Und die fünftausend Ruten, die in der Breite übrig sind, längs der
fünfundzwanzigtausend, soll gemeines Land sein für die Stadt zur Wohnung und zum
Freiplatz; und die Stadt soll in der Mitte desselben sein.
16 Und dies sollen ihre Maße sein: die Nordseite viertausend fünfhundert Ruten,
und die Südseite viertausendfünfhundert, und an der Ostseite
viertausendfünfhundert, und die Westseite viertausendfünfhundert.
17 Und der Freiplatz der Stadt soll sein: gegen Norden zweihundertfünfzig Ruten,
und gegen Süden zweihundertfünfzig, und gegen Osten zweihundertfünfzig, und
gegen Westen zweihundertfünfzig.
18 Und das Übrige in der Länge, gleichlaufend dem heiligen Hebopfer, zehntausend
Ruten, gegen Osten und zehntausend gegen Westen (es ist gleichlaufend dem
heiligen Hebopfer), dessen Ertrag soll den Arbeitern der Stadt zur Nahrung
dienen.
19 Und die Arbeiter der Stadt, die sollen es bebauen aus allen Stämmen Israels.
20 Das ganze Hebopfer soll fünfundzwanzigtausend Ruten bei fünfundzwanzigtausend
sein. Den vierten Teil des heiligen Hebopfers sollt ihr heben zum Eigentum der
Stadt.
21 Und das Übrige soll dem Fürsten gehören; auf dieser und auf jener Seite des
heiligen Hebopfers und des Eigentums der Stadt, längs der fünfundzwanzigtausend
Ruten des Hebopfers bis zur Ostgrenze, und gegen Westen längs der
fünfundzwanzigtausend, nach der Westgrenze hin, gleichlaufend den Stammteilen,
soll dem Fürsten gehören. Und das heilige Hebopfer und das Heiligtum des Hauses
soll in dessen Mitte sein.
22 Und von dem Eigentum der Leviten und von dem Eigentum der Stadt ab, welche in
der Mitte dessen liegen, was dem Fürsten gehört, was zwischen der Grenze Judas
und der Grenze Benjamins ist, soll dem Fürsten gehören.
23 Und die übrigen Stämme: Von der Ostseite bis zur Westseite: Benjamin ein Los.
24 Und an der Grenze Benjamins, von der Ostseite bis zur Westseite: Simeon
eines.
25 Und an der Grenze Simeons, von der Ostseite bis zur Westseite: Issaschar
eines.
26 Und an der Grenze Issaschars, von der Ostseite bis zur Westseite: Sebulon
eines.
27 Und an der Grenze Sebulons, von der Ostseite bis zur Westseite: Gad eines.
28 Und an der Grenze Gads, nach der Mittagseite hin südwärts, da soll die Grenze
sein von Thamar nach dem Wasser Meriba-Kades, nach dem Bache Ägyptens hin bis an
das große Meer.
29 Das ist das Land, welches ihr den Stämmen Israels als Erbteil verlosen sollt;
und das sind ihre Teile, spricht der Herr, Jehova.
30 Und dies sollen die Ausgänge der Stadt sein: Von der Nordseite an
viertausendfünfhundert Ruten Maß;
31 und die Tore der Stadt, nach den Namen der Stämme Israels: drei Tore gegen
Norden: das Tor Rubens eines, das Tor Judas eines, das Tor Levis eines.
32 Und nach der Ostseite hin, viertausendfünfhundert Ruten, und drei Tore: das
Tor Josephs eines, das Tor Benjamins eines, das Tor Dans eines.
33 Und an der Südseite, viertausendfünfhundert Ruten Maß, und drei Tore: das Tor
Simeons eines, das Tor Issaschars eines, das Tor Sebulons eines.
34 An der Westseite, viertausendfünfhundert Ruten, ihrer Tore drei: das Tor Gads
eines, das Tor Asers eines, das Tor Naphtalis eines.
35 Ringsum achtzehntausend Ruten. Und der Name der Stadt soll von nun an heißen:
Jehova daselbst.