28 Hosea
1,1 Das Wort Jehovas, welches zu Hosea, dem Sohne Beeris, geschah in den Tagen
Ussijas, Jothams, Ahas’, Hiskias, der Könige von Juda, und in den Tagen
Jerobeams, des Sohnes Joas’, des Königs von Israel.
2 Als Jehova anfing mit Hosea zu reden, da sprach Jehova zu Hosea: Gehe hin,
nimm dir ein Hurenweib und Hurenkinder; denn das Land treibt beständig Hurerei,
von Jehova hinweg.
3 Und er ging hin und nahm Gomer, die Tochter Diblaims; und sie ward schwanger
und gebar ihm einen Sohn.
4 Und Jehova sprach zu ihm: Gib ihm den Namen Jisreel; denn noch um ein Kleines,
so werde ich die Blutschuld von Jisreel an dem Hause Jehus heimsuchen und dem
Königtum des Hauses Israel ein Ende machen.
5 Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich den Bogen Israels zerbrechen
im Tale Jisreel.
6 Und sie ward wiederum schwanger und gebar eine Tochter. Und er sprach zu ihm:
Gib ihr den Namen Lo-Ruchama; denn ich werde mich fortan des Hauses Israel nicht
mehr erbarmen, daß ich ihnen irgendwie vergebe.
7 Aber des Hauses Juda werde ich mich erbarmen und sie retten durch Jehova,
ihren Gott; und nicht werde ich sie retten durch Bogen und durch Schwert und
durch Krieg, durch Rosse und durch Reiter.
8 Und sie entwöhnte die Lo-Ruchama. Und sie ward schwanger und gebar einen Sohn.
9 Und er sprach: Gib ihm den Namen Lo-Ammi; denn ihr seid nicht mein Volk, und
ich, ich will nicht euer sein.
10 Doch die Zahl der Kinder Israel wird sein wie der Sand des Meeres, der nicht
gemessen und nicht gezählt werden kann; und es wird geschehen, an dem Orte, wo
zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, wird zu ihnen gesagt werden:
Kinder des lebendigen Gottes.
11 Und die Kinder Juda und die Kinder Israel werden sich miteinander versammeln,
und sich ein Haupt setzen und aus dem Lande heraufziehen; denn groß ist der Tag
von Jisreel.
2,1 Sprechet zu euren Brüdern: Mein Volk, und zu euren Schwestern: Begnadigte.
2 Rechtet mit eurer Mutter, rechtet! denn sie ist nicht mein Weib, und ich bin
nicht ihr Mann. Damit sie ihre Hurerei von ihrem Angesicht wegtue und ihren
Ehebruch zwischen ihren Brüsten hinweg:
3 auf daß ich sie nicht nackt ausziehe und sie hinstelle wie an dem Tage, da sie
geboren wurde, und ich sie der Wüste gleich mache und sie setze wie ein dürres
Land und sie sterben lasse vor Durst.
4 Und ihrer Kinder werde ich mich nicht erbarmen, weil sie Hurenkinder sind.
5 Denn ihre Mutter hat gehurt, ihre Gebärerin hat Schande getrieben; denn sie
sprach: Ich will meinen Buhlen nachgehen, die mir mein Brot und mein Wasser
geben, meine Wolle und meinen Flachs, mein Öl und mein Getränk.
6 Darum siehe, ich will deinen Weg mit Dornen verzäunen, und ich will ihr eine
Mauer errichten, daß sie ihre Pfade nicht finden soll.
7 Und sie wird ihren Buhlen nachlaufen und sie nicht erreichen, und sie wird sie
suchen und nicht finden; und sie wird sagen: Ich will hingehen und zu meinem
ersten Manne zurückkehren, denn damals ging es mir besser als jetzt.
8 Und sie erkannte nicht, daß ich ihr das Korn und den Most und das Öl gab, und
ihr Silber und Gold mehrte, was sie für den Baal verwendet haben.
9 Darum werde ich mein Korn zurücknehmen zu seiner Zeit, und meinen Most zu
seiner bestimmten Zeit, und werde ihr meine Wolle und meinen Flachs entreißen,
die ihre Blöße bedecken sollten.
10 Und nun werde ich ihre Schande aufdecken vor den Augen ihrer Buhlen, und
niemand wird sie aus meiner Hand erretten.
11 Und ich werde all ihrer Freude, ihren Festen, ihren Neumonden und ihren
Sabbathen und allen ihren Festzeiten ein Ende machen.
12 Und ich werde ihren Weinstock und ihren Feigenbaum verwüsten, von welchen sie
sagte: Diese sind mein Lohn, den mir meine Buhlen gegeben haben. Und ich werde
dieselben zu einem Walde machen, und die Tiere des Feldes werden sie abfressen.
13 Und ich werde an ihr die Tage der Baalim heimsuchen, da sie denselben
räucherte und sich mit ihren Ohrringen und ihrem Halsgeschmeide schmückte und
ihren Buhlen nachging; mich aber hat sie vergessen, spricht Jehova.
14 Darum siehe, ich werde sie locken und sie in die Wüste führen und ihr zum
Herzen reden;
15 und ich werde ihr von dort aus ihre Weinberge geben, und das Tal Achor zu
einer Tür der Hoffnung. Und sie wird daselbst singen wie in den Tagen ihrer
Jugend, und wie an dem Tage, da sie aus dem Lande Ägypten heraufzog.
16 Und es wird geschehen an jenem Tage, spricht Jehova, da wirst du mich nennen:
Mein Mann; und du wirst mich nicht mehr nennen: Mein Baal.
17 Und ich werde die Namen der Baalim aus ihrem Munde hinwegtun, und sie werden
nicht mehr mit ihrem Namen erwähnt werden.
18 Und ich werde an jenem Tage einen Bund für sie schließen mit den Tieren des
Feldes und mit den Vögeln des Himmels und mit den kriechenden Tieren der Erde;
und ich werde Bogen und Schwert und den Krieg aus dem Lande zerbrechen und werde
sie in Sicherheit wohnen lassen.
19 Und ich will dich mir verloben in Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in
Gerechtigkeit und in Gericht, und in Güte und in Barmherzigkeit,
20 und ich will dich mir verloben in Treue; und du wirst Jehova erkennen.
21 Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich erhören, spricht Jehova:
ich werde den Himmel erhören, und dieser wird die Erde erhören;
22 und die Erde wird erhören das Korn und den Most und das Öl; und sie, sie
werden Jisreel erhören.
23 Und ich will sie mir säen in dem Lande und will mich der Lo-Ruchama erbarmen.
Und ich will zu Lo-Ammi sagen: Du bist mein Volk; und es wird sagen: Mein Gott.
3,1 Und Jehova sprach zu mir: Geh wiederum hin, liebe ein Weib, das von ihrem
Freunde geliebt wird und Ehebruch treibt: wie Jehova die Kinder Israel liebt,
welche sich aber zu anderen Göttern hinwenden und Traubenkuchen lieben.
2 Und ich kaufte sie mir für fünfzehn Silbersekel und einen Homer Gerste und
einen Letech Gerste.
3 Und ich sprach zu ihr: Du sollst mir viele Tage also bleiben, du sollst nicht
huren und keines Mannes sein; und so werde auch ich dir gegenüber tun.
4 Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten,
und ohne Schlachtopfer und ohne Bildsäule, und ohne Ephod und Teraphim.
5 Danach werden die Kinder Israel umkehren und Jehova, ihren Gott, und David,
ihren König, suchen; und sie werden sich zitternd wenden zu Jehova und zu seiner
Güte am Ende der Tage.
4,1 Höret das Wort Jehovas, ihr Kinder Israel! Denn Jehova hat einen
Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes; denn es ist keine Wahrheit und keine
Güte und keine Erkenntnis Gottes im Lande.
2 Schwören und Lügen, und Morden und Stehlen, und Ehebruchtreiben; sie brechen
ein, und Blutschuld reiht sich an Blutschuld.
3 Darum trauert das Land und verschmachtet alles, was darin wohnt, sowohl die
Tiere des Feldes als auch die Vögel des Himmels; und auch die Fische des Meeres
werden hinweggerafft.
4 Doch niemand rechte und niemand tadle! Ist doch dein Volk wie die, welche mit
dem Heilige (e-r) rechten.
5 Und du wirst fallen bei Tage, und auch der Prophet wird mit dir fallen bei
Nacht; und ich werde deine Mutter vertilgen.
6 Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis; weil du die Erkenntnis
verworfen hast, so verwerfe ich dich, daß du mir nicht mehr Heilige (e-r)dienst
ausübest; und du hast das Gesetz deines Gottes vergessen: so werde auch ich
deine Kinder vergessen.
7 Je mehr ihrer geworden sind, desto mehr haben sie gegen mich gesündigt: ich
werde ihre Herrlichkeit in Schande verwandeln.
8 Sie essen die Sünde meines Volkes und verlangen nach seiner Missetat.
9 Und so wird, wie das Volk, der Heilige (e-r) sein, und ich werde ihre Wege an
ihnen heimsuchen und ihre Handlungen ihnen vergelten;
10 und sie werden essen und nicht satt werden. Sie treiben Hurerei, aber sie
werden sich nicht ausbreiten; denn sie haben es aufgegeben, auf Jehova zu
achten.
11 Hurerei, Wein und Most nehmen den Verstand weg.
12 Mein Volk befragt sein Holz, und sein Stab tut es ihm kund; denn der Geist
der Hurerei hat es irregeführt, und, ihren Gott verlassend, huren sie.
13 Sie opfern auf den Gipfeln der Berge und räuchern auf den Hügeln, unter Eiche
und Pappel und Terebinthe, weil ihr Schatten gut ist; darum huren eure Töchter
und treiben eure Schwiegertöchter Ehebruch.
14 Ich werde es an euren Töchtern nicht heimsuchen, daß sie huren, und an euren
Schwiegertöchtern, daß sie Ehebruch treiben; denn sie selbst gehen mit den Huren
beiseite und opfern mit den Buhldirnen; und das Volk, das keinen Verstand hat,
kommt zu Fall.
15 Wenn du hurst, Israel, so verschulde sich Juda nicht! Und kommet nicht nach
Gilgal und ziehet nicht hinauf nach Beth-Awen, und schwöret nicht: So wahr
Jehova lebt!
16 Denn Israel ist widerspenstig geworden wie eine widerspenstige Kuh; nun wird
Jehova sie weiden wie ein Lamm in weitem Raume.
17 Ephraim ist mit Götzen verbündet; laß ihn gewähren!
18 Ihr Zechgelage ist ausgeartet: der Hurerei geben sie sich hin;
leidenschaftlich lieben seine Fürsten die Schande.
19 Der Wind hat ihn in seine Flügel geschlossen, und sie werden beschämt werden
wegen ihrer Opfer.
5,1 Höret dieses, ihr Heilige (e-r), und merket auf, Haus Israel! und ihr, Haus
des Königs, nehmet es zu Ohren! Denn euch gilt das Gericht; denn ihr seid eine
Schlinge zu Mizpa geworden und ein ausgebreitetes Netz auf Tabor;
2 und im Verderbthandeln haben es die Abtrünnigen weit getrieben. Ich aber werde
sie alle züchtigen.
3 Ich kenne Ephraim wohl, und Israel ist nicht vor mir verborgen; denn nun hast
du Hurerei getrieben, Ephraim, Israel hat sich verunreinigt.
4 Ihre Handlungen gestatten ihnen nicht, zu ihrem Gott umzukehren; denn der
Geist der Hurerei ist in ihrem Innern, und Jehova kennen sie nicht.
5 Und die Hoffart Israels zeugt ihm ins Angesicht, und Israel und Ephraim werden
fallen durch ihre Ungerechtigkeit; auch Juda fällt mit ihnen.
6 Mit ihrem Kleinvieh und mit ihren Rindern werden sie hingehen, um Jehova zu
suchen, und werden ihn nicht finden: er hat sich ihnen entzogen.
7 Sie haben treulos gegen Jehova gehandelt, denn sie haben fremde Kinder
gezeugt; nun wird sie der Neumond verzehren mit ihren Erbteilen.
8 Stoßet in die Posaune zu Gibea, in die Trompete zu Rama; rufet laut zu
Beth-Awen: Der Feind hinter dir her, Benjamin!
9 Ephraim wird zur Wüste werden am Tage der Strafe; über die Stimme Israels habe
ich Gewisses verkündigt.
10 Die Fürsten von Juda sind wie diejenigen geworden, welche die Grenze
verrücken; über sie werde ich meinen Grimm ausgießen wie Wasser.
11 Ephraim ist bedrückt, zerschlagen vom Gericht; denn willig wandelte es nach
Menschengeboten.
12 Und ich werde für Ephraim wie die Motte sein, und für das Haus Juda wie der
Wurmfraß.
13 Und Ephraim sah seine Krankheit, und Juda sein Geschwür; und Ephraim ging
nach Assyrien und sandte zu dem König Jareb; der aber vermag euch nicht zu
heilen und wird euer Geschwür nicht vertreiben.
14 Denn ich werde für Ephraim wie ein Löwe sein, und für das Haus Juda wie ein
junger Löwe. Ich, ich werde zerreißen und davongehen; ich werde wegtragen, und
niemand wird erretten.
15 Ich werde davongehen, an meinen Ort zurückkehren, bis sie ihre Schuld büßen
und mein Angesicht suchen. In ihrer Bedrängnis werden sie mich eifrig suchen.
6,1 “Kommt und laßt uns zu Jehova umkehren; denn er hat zerrissen und wird uns
heilen, er hat geschlagen und wird uns verbinden.
2 Er wird uns nach zwei Tagen wieder beleben, am dritten Tage uns aufrichten;
und so werden wir vor seinem Angesicht leben.
3 So laßt uns Jehova erkennen, ja, laßt uns trachten nach seiner Erkenntnis!
Sein Hervortreten ist sicher wie die Morgendämmerung; und er wird für uns kommen
wie der Regen, wie der Spätregen die Erde benetzt.”
4 Was soll ich dir tun, Ephraim, was soll ich dir tun, Juda, da eure Frömmigkeit
wie die Morgenwolke ist und wie der Tau, der früh verschwindet?
5 Darum habe ich sie behauen durch die Propheten, habe sie getötet durch die
Worte meines Mundes; und mein Gericht geht hervor wie das Licht.
6 Denn an Frömmigkeit habe ich Gefallen und nicht am Schlachtopfer, und an der
Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern.
7 Sie aber haben den Bund übertreten wie Adam, haben dort treulos gegen mich
gehandelt.
8 Gilead ist eine Stadt von Übeltätern, voll Blutspuren.
9 Und wie ein Straßenräuber auflauert, so die Rotte der Heilige (e-r); sie
morden auf dem Wege nach Sichem, ja, sie verüben Schandtat.
10 Im Hause Israel habe ich Schauderhaftes gesehen: daselbst ist Ephraims
Hurerei, Israel hat sich verunreinigt.
11 Auch über dich, Juda, ist eine Ernte verhängt, wenn ich die Gefangenschaft
meines Volkes wenden werde.
7,1 Sobald ich Israel heilen will, werden die Ungerechtigkeit Ephraims und die
Bosheiten Samarias offenbar; denn sie üben Falschheit, und der Dieb dringt ein,
draußen raubt die Streifschar.
2 Und sie sprechen nicht in ihrem Herzen, daß ich all ihrer Bosheit gedenke; nun
haben ihre Handlungen sie umringt, sie stehen vor meinem Angesicht.
3 Mit ihrer Bosheit erfreuen sie den König und mit ihren Lügen die Fürsten.
4 Sie sind Ehebrecher allesamt, gleich einem Ofen, vom Bäcker geheizt, der zu
schüren aufhört vom Kneten des Teiges an bis zu seiner Gärung.
5 Am Tage unseres Königs machen sich die Fürsten krank von der Glut des Weines;
er streckt seine Hand aus mit den Spöttern.
6 Denn sie haben ihr Herz wie einen Ofen ihrer Arglist nahe gebracht; ihr Bäcker
schläft die ganze Nacht; am Morgen brennt jener wie ein flammendes Feuer.
7 Sie allesamt glühen wie ein Ofen und verzehren ihre Richter. Alle ihre Könige
sind gefallen; niemand unter ihnen ruft mich an.
8 Ephraim vermischt sich mit den Völkern; Ephraim ist wie ein Kuchen geworden,
der nicht umgewendet ist.
9 Fremde haben seine Kraft verzehrt, und er weiß es nicht; auch ist graues Haar
auf sein Haupt gesprengt, und er weiß es nicht.
10 Und die Hoffart Israels zeugt ihm ins Angesicht; und sie kehren nicht um zu
Jehova, ihrem Gott, und bei alledem suchen sie ihn nicht.
11 Und Ephraim ist wie eine einfältige Taube geworden, ohne Verstand; sie rufen
Ägypten an, sie gehen nach Assyrien.
12 Sobald sie hingehen, werde ich mein Netz über sie ausbreiten, wie das Gevögel
des Himmels werde ich sie herniederziehen. Ich werde sie züchtigen gemäß dem,
was ihrer Gemeinde verkündigt worden ist.
13 Wehe ihnen! Denn sie sind von mir geflohen; Zerstörung über sie! Denn sie
sind von mir abgefallen. Und ich möchte sie erlösen, sie aber reden Lügen über
mich.
14 Und sie schreien nicht zu mir in ihrem Herzen, sondern sie heulen auf ihren
Lagern; um Korn und Most scharen sie sich; sie weichen ab und wenden sich gegen
mich.
15 Und ich, ich hatte ihre Arme unterwiesen und gestärkt, aber sie ersinnen
Böses gegen mich.
16 Sie wenden sich um, doch nicht nach oben: sie sind wie ein trüglicher Bogen
geworden. Ihre Fürsten werden durchs Schwert fallen wegen der Wut ihrer Zunge:
das wird ihre Verspottung sein im Lande Ägypten.
8,1 Die Posaune an deinen Mund! Wie ein Adler stürzt er auf das Haus Jehovas,
weil sie meinen Bund übertreten und gegen mein Gesetz gefrevelt haben.
2 Sie werden zu mir schreien: Mein Gott, wir kennen dich, wir, Israel! …
3 Israel hat das Gute verworfen: der Feind verfolge es!
4 Sie haben Könige gemacht, aber nicht von mir aus; sie haben Fürsten
eingesetzt, und ich wußte es nicht. Von ihrem Silber und von ihrem Golde haben
sie sich Götzenbilder gemacht, damit es vernichtet werde.
5 Er hat dein Kalb verworfen, Samaria: mein Zorn ist wider sie entbrannt. Bis
wann sind sie der Reinheit unfähig?
6 Denn auch dieses ist von Israel; ein Künstler hat es gemacht, und es ist kein
Gott, denn das Kalb Samarias wird zu Stücken werden.
7 Denn Wind säen sie, und Sturm ernten sie; Halme hat es nicht, das Ausgesproßte
bringt kein Mehl; wenn es auch Mehl brächte, so würden Fremde es verschlingen.
8 Israel ist verschlungen; nun sind sie unter den Nationen wie ein Gefäß
geworden, an welchem man kein Gefallen hat.
9 Denn sie sind nach Assyrien hinaufgezogen. Der Wildesel bleibt für sich
allein, aber Ephraim hat Buhlen gedungen.
10 Ob sie auch unter den Nationen dingen, nun will ich sie sammeln; und sie
werden anfangen, sich zu vermindern wegen der Last des Königs der Fürsten.
11 Denn Ephraim hat die Altäre vermehrt zur Versündigung, und die Altäre sind
ihm zur Versündigung geworden.
12 Ich schreibe ihm zehntausend Satzungen meines Gesetzes vor: wie Fremdes
werden sie geachtet.
13 Als Schlachtopfer meiner Opfergaben opfern sie Fleisch und essen es; Jehova
hat kein Wohlgefallen an denselben. Nun wird er ihrer Ungerechtigkeit gedenken
und ihre Sünden heimsuchen: sie werden nach Ägypten zurückkehren.
14 Und Israel hat den vergessen, der es gemacht, und hat Paläste gebaut, und
Juda hat die festen Städte vermehrt; aber ich werde ein Feuer in seine Städte
senden, welches seine Schlösser verzehren wird.
9,1 Freue dich nicht, Israel, bis zum Frohlocken, wie die Völker; denn du hast
von deinem Gott weg gehurt, hast Buhlerlohn geliebt auf allen Korntennen.
2 Tenne und Kelter werden sie nicht ernähren, und der Most wird sie täuschen.
3 Sie werden nicht im Lande Jehovas bleiben, sondern Ephraim wird nach Ägypten
zurückkehren, und sie werden Unreines essen in Assyrien.
4 Sie werden Jehova keinen Wein spenden, und ihre Schlachtopfer werden ihm nicht
angenehm sein: wie Trauerspeise wird es ihnen sein; alle, die davon essen,
werden sich verunreinigen; denn für ihren Hunger wird ihre Speise sein, in das
Haus Jehovas wird sie nicht kommen.
5 Was werdet ihr tun am Tage der Feier und am Tage des Festes Jehovas?
6 Denn siehe, sie sind weggezogen wegen der Zerstörung; Ägypten wird sie
sammeln, Moph sie begraben; ihre Kostbarkeiten an Silber werden die Nesseln in
Besitz nehmen, Dornen werden in ihren Zelten sein.
7 Gekommen sind die Tage der Heimsuchung, gekommen die Tage der Vergeltung;
Israel wird es erfahren. Der Prophet wird närrisch, der Mann des Geistes
wahnsinnig, wegen der Größe deiner Ungerechtigkeit und der großen
Feindseligkeit.
8 Ephraim schaut nach Offenbarungen aus neben meinem Gott; der Prophet, eines
Vogelstellers Schlinge ist auf allen seinen Wegen, Feindseligkeit ist im Hause
seines Gottes.
9 Tief haben sie sich verderbt wie in den Tagen von Gibea. Er wird ihrer
Ungerechtigkeit gedenken, er wird ihre Sünden heimsuchen.
10 Ich fand Israel wie Trauben in der Wüste; wie eine Frühfrucht am Feigenbaum,
in seinem ersten Triebe, ersah ich eure Väter. Sie aber gingen nach Baal-Peor
und weihten sich der Schande, und sie wurden Greuel wie ihr Buhle.
11 Ephraim, dem Vogel gleich wird ihre Herrlichkeit wegfliegen. Kein Gebären und
keine Schwangerschaft und keine Empfängnis:
12 ja, wenn sie auch ihre Söhne groß ziehen, so werde ich sie doch derselben
berauben, so daß kein Mann mehr bleibt; denn wehe ihnen, wenn ich von ihnen
weichen werde!
13 Ephraim, wie ich hinschaute, war ein Tyrus, auf der Aue gepflanzt; aber
Ephraim muß seine Söhne zum Würger hinausbringen.
14 Gib ihnen, Jehova; was wirst du ihnen geben? Gib ihnen einen unfruchtbaren
Mutterleib und trockene Brüste!
15 Alle ihre Bosheit ist zu Gilgal, denn daselbst habe ich sie gehaßt. Wegen der
Bosheit ihrer Handlungen werde ich sie aus meinem Hause vertreiben; ich werde
sie nicht mehr lieben; alle ihre Fürsten sind Abtrünnige.
16 Ephraim ist geschlagen: ihre Wurzel ist verdorrt, sie werden keine Frucht
bringen; selbst wenn sie gebären, werde ich die Lieblinge ihres Leibes töten.
17 Mein Gott verwirft sie, weil sie nicht auf ihn gehört haben; und sie sollen
Flüchtlinge sein unter den Nationen.
10,1 Israel ist ein wuchernder Weinstock, der seine Frucht ansetzte; nach der
Menge seiner Frucht hat er die Altäre vermehrt, nach der Güte seines Landes
haben sie die Bildsäulen verschönert.
2 Gleißnerisch war ihr Herz, nun werden sie es büßen: er wird ihre Altäre
zertrümmern, ihre Bildsäulen zerstören.
3 Ja, nun werden sie sagen: Wir haben keinen König; denn wir haben Jehova nicht
gefürchtet, und der König, was wird er für uns tun?
4 Sie haben eitle Worte geredet, falsch geschworen, Bündnisse geschlossen: so
wird das Gericht sprossen wie Giftkraut in den Furchen des Feldes.
5 Sie Bewohner von Samaria werden bange sein für das Kalb von Beth-Awen; ja,
sein Volk wird über dasselbe trauern, und seine GötzenHeilige (e-r) werden
seinetwegen beben, wegen seiner Herrlichkeit, weil sie von ihm fortgezogen ist;
6 auch dieses wird nach Assyrien gebracht werden als Geschenk für den König
Jareb. Scham wird Ephraim ergreifen, und Israel wird zu Schanden werden wegen
seines Ratschlags.
7 Dahin ist Samaria und sein König, wie ein Splitter auf des Wassers Fläche.
8 Und die Höhen von Awen, die Sünde Israels, werden vertilgt werden; Dornen und
Disteln werden über ihre Altäre wachsen. Und sie werden zu den Bergen sagen:
Bedecket uns! und zu den Hügeln: Fallet auf uns!
9 Seit den Tagen von Gibea hast du gesündigt, Israel: dort sind sie stehen
geblieben; nicht erreichte sie zu Gibea der Streit wider die Kinder des Frevels.
10 Nach meiner Lust werde ich sie züchtigen, und Völker werden gegen sie
versammelt werden, wenn ich sie an ihre beiden Sünden binden werde.
11 Und Ephraim ist eine ans Joch gewöhnte junge Kuh, die zu dreschen liebt; und
ich, ich bin über die Schönheit ihres Halses hergefahren: ich werde Ephraim
einspannen, Juda soll pflügen, Jakob soll eggen.
12 Säet euch zur Gerechtigkeit, erntet der Güte gemäß; pflüget euch einen
Neubruch: denn es ist Zeit, Jehova zu suchen, bis er komme und euch
Gerechtigkeit regnen lasse.
13 Ihr habt Gesetzlosigkeit gepflügt, Unrecht geerntet, die Frucht der Lüge
gegessen; denn du hast auf deinen Weg vertraut, auf die Menge deiner Helden.
14 Und es wird sich ein Getümmel erheben unter deinen Völkern, und alle deine
Festen werden zerstört werden, wie Schalman Beth-Arbel zerstörte am Tage des
Krieges; die Mutter samt den Kindern wurde zerschmettert.
15 Also hat Bethel euch getan um der Bosheit eurer Bosheit willen: mit dem
Morgenrot wird Israels König gänzlich vernichtet sein.
11,1 Als Israel jung war, da liebte ich es, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn
gerufen.
2 So oft sie ihnen riefen, gingen sie von ihrem Angesicht hinweg: sie opferten
den Baalim und räucherten den geschnitzten Bildern.
3 Und ich, ich gängelte Ephraim, er nahm sie auf seine Arme aber sie erkannten
nicht, daß ich sie heilte.
4 Mit Menschenbanden zog ich sie, mit Seilen der Liebe; und ich ward ihnen wie
solche, die das Joch auf ihren Kinnbacken emporheben, und sanft gegen sie, gab
ich ihnen Speise.
5 Es wird nicht nach dem Lande Ägypten zurückkehren; sondern der Assyrer, der
wird sein König sein, weil sie sich geweigert haben umzukehren.
6 Und das Schwert wird kreisen in seinen Städten und seine Riegel vernichten,
und wird fressen um ihrer Ratschläge willen;
7 denn mein Volk hängt an dem Abfall von mir, und ruft man es nach oben, keiner
von ihnen erhebt sich.
8 Wie sollte ich dich hingeben, Ephraim, dich überliefern, Israel? Wie sollte
ich dich wie Adama machen, wie Zeboim dich setzen? Mein Herz hat sich in mir
umgewendet, erregt sind alle meine Erbarmungen.
9 Nicht will ich ausführen die Glut meines Zornes, nicht wiederum Ephraim
verderben; denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte,
und ich will nicht in Zornesglut kommen.
10 Sie werden Jehova nachwandeln: wie ein Löwe wird er brüllen; denn er wird
brüllen, und zitternd werden die Kinder herbeieilen vom Meere;
11 wie Vögel werden sie zitternd herbeieilen aus Ägypten und wie Tauben aus dem
Lande Assyrien; und ich werde sie in ihren Häusern wohnen lassen, spricht
Jehova.
12,1 Mit Lüge hat Ephraim mich umringt, und das Haus Israel mit Trug; und Juda
ist immer noch zügellos gegen Gott und gegen den Heiligen, der treu ist.
2 Ephraim weidet sich an Wind und jagt dem Ostwinde nach; den ganzen Tag mehrt
es Lüge und Gewalttat; und sie schließen einen Bund mit Assyrien, und Öl wird
nach Ägypten gebracht.
3 Auch mit Juda hat Jehova einen Rechtsstreit; und er wird Jakob heimsuchen nach
seinen Wegen, nach seinen Handlungen ihm vergelten.
4 Im Mutterleibe hielt er seines Bruders Ferse, und in seiner Manneskraft
kämpfte er mit Gott:
5 er kämpfte mit dem Engel und überwand, er weinte und flehte zu ihm; zu Bethel
fand er ihn, und daselbst redete er mit uns.
6 Und Jehova, der Gott der Heerscharen, Jehova ist sein Gedenkname.
7 Du denn, kehre um zu deinem Gott; bewahre Güte und Recht, und hoffe beständig
auf deinen Gott.
8 Ein Kaufmann ist er; in seiner Hand ist eine Waage des Betrugs, er liebt zu
übervorteilen.
9 Und Ephraim spricht: ich bin doch reich geworden, habe mir Vermögen erworben;
in all meinem Erwerb wird man mir keine Ungerechtigkeit nachweisen, welche Sünde
wäre.
10 Ich aber bin Jehova, dein Gott, vom Lande Ägypten her; ich werde dich wieder
in Zelten wohnen lassen wie in den Tagen der Festfeier.
11 Und ich habe zu den Propheten geredet, ja, ich habe Gesichte vermehrt und
durch die Propheten in Gleichnissen geredet.
12 Wenn Gilead Frevel ist, so werden sie nur Nichtiges werden. In Gilgal
opferten sie Stiere; so werden auch ihre Altäre wie Steinhaufen sein auf den
Furchen des Feldes.
13 Und Jakob entfloh nach dem Gefilde von Aram, und Israel diente um ein Weib
und hütete um ein Weib.
14 Und Jehova führte Israel durch einen Propheten aus Ägypten herauf, und durch
einen Propheten wurde es gehütet. Ephraim erzürnte ihn bitterlich, und sein Herr
wird seine Blutschuld auf ihm lassen und seine Schmähung ihm vergelten.
13,1 Wenn Ephraim redete, war Schrecken; es erhob sich in Israel. Aber es
verschuldete sich durch Baal und starb.
2 Und nun fahren sie fort zu sündigen und machen sich von ihrem Silber gegossene
Bilder, Götzenbilder nach ihrem Verstande, allesamt ein Werk der Künstler; von
eben diesen sagt man: Die Menschen, welche opfern, küssen die Kälber!
3 Darum werden sie sein wie die Morgenwolke und wie der Tau, der früh
verschwindet, wie Spreu, welche von der Tenne dahinfliegt, und wie Rauch aus dem
Gitter.
4 Ich aber bin Jehova, dein Gott, vom Lande Ägypten her; und du kennst keinen
Gott außer mir, und da ist kein Retter als ich.
5 Ich habe dich ja gekannt in der Wüste, in dem Lande der Gluten.
6 Ihrer Weide gemäß wurden sie satt, sie wurden satt, und ihr Herz erhob sich;
darum haben sie mich vergessen.
7 Und so wurde ich ihnen wie ein Löwe; wie ein Pardel laure ich am Wege;
8 ich werde sie anfallen wie eine Bärin, welche der Jungen beraubt ist, und
werde den Verschluß ihres Herzens zerreißen; und ich werde sie daselbst
verzehren wie ein Löwe; die Tiere des Feldes werden sie zerfleischen.
9 Es hat dich zu Grunde gerichtet, Israel, daß du wider mich, wider deine Hilfe,
bist.
10 Wo ist nun dein König, daß er dich rette in allen deinen Städten, und wo
deine Richter, von welchen du sagtest: Gib mir einen König und Fürsten?
11 Ich gab dir einen König in meinem Zorn, und nahm ihn weg in meinem Grimm.
12 Die Ungerechtigkeit Ephraims ist zusammengebunden, aufbewahrt seine Sünde;
13 Wehen einer Gebärenden werden ihn ankommen. Er ist ein unweiser Sohn; denn
wenn es Zeit ist, tritt er nicht ein in den Durchbruch der Kinder.
14 Von Gewalt des Scheols werde ich sie erlösen, vom Tode sie befreien! Wo sind,
o Tod, deine Seuchen? Wo ist, o Scheol, dein Verderben? Reue ist vor meinen
Augen verborgen.
15 Denn er wird Frucht tragen unter den Brüdern. Ein Ostwind wird kommen, ein
Wind Jehovas, vonder Wüste heraufsteigend, und sein Born wird vertrocknen und
sein Quell ver siegen; er wird die Schatzkammer aller kostbaren Geräte plündern.
16 Samaria wird büßen, denn es ist widerspenstig gewesen gegen seinen Gott; sie
werden durchs Schwert fallen, ihre Kinder werden zerschmettert und ihre
Schwangeren aufgeschlitzt werden.
14,1 Kehre um, Israel, bis zu Jehova, deinem Gott, denn du bist gefallen durch
deine Ungerechtigkeit.
2 Nehmet Worte mit euch und kehret um zu Jehova; sprechet zu ihm: Vergib alle
Ungerechtigkeit, und nimm an, was gut ist, daß wir die Frucht unserer Lippen als
Schlachtopfer darbringen.
3 Assyrien wird uns nicht retten; auf Rossen wollen wir nicht reiten, und zu dem
Machwerk unserer Hände nicht mehr sagen: Unser Gott! Denn die Waise findet
Erbarmen bei dir.
4 Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen, will sie willig lieben; denn mein Zorn hat
sich von ihm abgewendet.
5 Ich werde für Israel sein wie der Tau: blühen soll es wie die Lilie, und
Wurzel schlagen wie der Libanon.
6 Seine Schößlinge sollen sich ausbreiten, und seine Pracht soll sein wie der
Olivenbaum, und sein Geruch wie der Libanon.
7 Die unter seinem Schatten Wohnenden sollen wiederum Getreide hervorbringen,
und blühen wie ein Weinstock, dessen Ruf wie der Wein des Libanon ist.
8 Ephraim wird sagen: Was habe ich fortan mit den Götzen zu schaffen? Ich, ich
habe ihn erhört und auf ihn geblickt. Ich bin wie eine grünende Zypresse. Aus
mir wird deine Frucht gefunden.
9 Wer weise ist, der wird dieses verstehen; wer verständig ist, der wird es
erkennen. Denn die Wege Jehovas sind gerade, und die Gerechten werden darauf
wandeln; die Abtrünnigen aber werden darauf fallen.