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Tithemi „etwas hinstellen, legen oder stellen, ,bestimmen/festsetzen‘
Tithemi Das griechische Wort tithemi ist für das Thema dieses Buches (1*) viel bedeutsamer, wenngleich nicht jede der 100 Begriffsverwendungen im Neuen Testament von gleicher Bedeutung ist. Die Grundbedeutung des Wortes ist „etwas hinstellen, legen oder stellen, ,bestimmen/festsetzen‘ (z.B. bei der Übertragung einer Position, also ernennen oder [für einen Dienst] bestimmen). Einige allgemeine Beispiele reichen aus, um den Grundgedanken des Wortes zu verdeutlichen. Anschließend wenden wir uns in einer ausführlicheren Erörterung 1. Petrus 2,7-8 und 1. Thessalonicher 5,9 zu. ● In Matthäus 5,15 lesen wir: „Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt [tithemi] es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind.“ Das Wort, das uns in diesem Zusammenhang interessiert, ist das kleine Wort setzen oder stellen, ein gebräuchliches Wort, das hier im allgemeinen Sprachgebrauch Verwendung findet. Es beinhaltet keine Zweideutigkeit. ● Auch bei Matthäus treffen wir auf das Wort: „Der Herr hat zu meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege [tithemi] als Schemel für deine Füße“ (22,44). Hier wird das Wort mit hinlegen übersetzt; die Revidierte Elberfelder 1985 übersetzt mit legen. ● In Matthäus 24,51 lehrt der Herr Jesus ein Gleichnis über seine Wiederkunft. Es beschreibt das Ende eines bösen Knechts, der von der Wiederkunft seines Herrn überrascht wird. In Vers 51 heißt es, dass der Herr ihm seinen Teil mit den Heuchlern geben [tithemi] wird. Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein.“ Während die Schlachter 2000 mit „sein Teil geben“ übersetzt, heißt es in der Revidierten Elberfelder 1985 „sein Teil fest setzen“ (NKJV appoint [festsetzen/festlegen]; NASB assign [zuweisen]). Der Sinn ist, dass der böse Knecht dazu bestimmt ist, seinen Platz bei den anderen Heuchlern einzunehmen. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass der Herr diesen Diener in irgendeiner Weise vorherbestimmt hat, böse zu sein, oder dass es der Wille des Herrn war, ihn zu verdammen. Es geht in diesem Zusammenhang nicht darum, dass der Einzelne für ein "BESTIMMT“ Schicksal vorherbestimmt ist. Vielmehr will das Gleichnis zeigen, was mit jenen geschieht und wozu jene vorherbestimmt sind, die sich für Bosheit und Heuchelei entscheiden. Weil der Herr den Knecht als untreu erfunden hatte, „wies“ er ihm seinen Anteil unter den anderen Ungläubigen "zu" er "setzte“ ihn unter die Ungläubigen, um die Frucht seiner eigenen bösen Entscheidungen zu ernten. ● Nach dem Tod von Johannes dem Täufer lesen wir: „Und als seine Jünger es hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten [tithemi] ihn in ein Grab“ (Mk6,29). Dies ist im Grunde die häufigste Übersetzung von tithemi in der Heiligen Schrift, und dasselbe Wort wird in Markus 16,6 in Bezug auf den Leichnam des Herrn, der in ein Grab gelegt wurde, verwendet. Das Wort wird ferner gebraucht in Markus 10,16, wo Jesus den Kindern die Hände auflegte, und in Lukas 6,48, wo Jesus von dem klugen Mann spricht, der tief in die Erde grub und den Grund seines Hauses auf den Felsen legte, damit es nicht erschüttert werden konnte. ● Johannes verwendet tithemi fünfmal in vier Versen in Kapitel 10 (V. 11.15.17 und zweimal in V. 18). Jede Verwendung ist insofern ähn- ich, als er durchgängig vom guten Hirten spricht, der sein Leben für die Schafe gibt oder lässt/niederlegt. ● Johannes 15,16 sagt uns: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt [tithemt], dass ihr hingeht und Frucht bringt.“ Dieser Vers ist bereits erörtert worden, und wir haben festgestellt, dass diese Textstelle die Erwählung der Gruppe von Jüngern bestätigt, die zu einem bestimmten Vorrecht (ihre einzigartige Stellung und Ausrüstung mit der notwendigen Vollmacht) und für eine besondere Bestimmung (die Erfüllung eines Auftrags sowie das Bezeugen des Evangeliums) auserwählt wurden. Wir kamen ferner zu dem Schluss, dass das Wort [tithemi] in diesem Kontext einfach bedeutet, dass Jesus die Jünger „einsetzte“ oder „bestimmte“, hinzugehen und Frucht zu bringen (V. 16). Wie bereits erwähnt, steht hier nicht die Definition des Wortes im Vordergrund, obwohl das wichtig ist, sondern es stellt sich die Frage: „Wozu sind sie bestimmt oder gesetzt? Der Vers erklärt deutlich, dass sie dazu bestimmt waren, Frucht zu bringen. Ein Hinweis darauf, dass sie zum Heil oder zum ewigen Leben bestimmt waren, liegt an dieser Stelle nicht vor. ● Paulus benutzt dieses Wort auch in 1. Korinther 12, wo er zeigt, dass „nun aber Gott die Glieder, jedes einzelne von ihnen, so im Leib eingefügt [tithemi] hat, wie er gewollt hat“ und wiederum: „Und Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt [tithemi], erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; sodann Wunderkräfte, dann Gnadengaben der Heilungen, der Hilfeleistung, der Leitung, verschiedene Sprachen“ (V. 28). Diese Verse weisen auf Gottes geordnete Setzung oder Anordnung eines jeden Gliedes innerhalb des Leibes Christi, der Gemeinde, hin, damit das einwandfreie Zusammenspiel des Ganzen sichergestellt ist. Die Textstelle sagt nicht aus, dass Gott jemanden erwählt, dem Leib Christi anzugehören, sondern vielmehr, dass Gott jedem, der Glied des Leibes Christi ist, einen Platz zuweist. ● In 1. Korinther 16,2 lesen wir: „An jedem ersten Wochentag lege [tithemi] jeder unter euch etwas beiseite und sammle, je nachdem er Gedeihen hat, damit nicht erst dann die Sammlungen durchgeführt werden müssen, wenn ich komme.“ Jeder Gläubige sollte entscheiden, was er jede Woche als Opfergabe für den Herrn beiseitelegen wollte. (1*) Vorbestimmung & Erwählung PA Kerr CMV |