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Liebe Freunde, 29.04.05
jetzt also auch auf dem Bibelkreis diese "TR"
Auseinandersetzung!
Warum findet das überhaupt statt?
Welcher Sinn liegt
diesem Streit zu Grunde?
Man hätte diesen Streit vor weit über 130 Jahren
innerhalb der Brüderbewegung erwarten sollen, aber genau damals fand er
nicht statt.
Die damalige Situation:
Die Brüderbewegung in England benutzt die King
James Bibel, die auf dem TR basiert.
John Nelson Darby erstellt eine
französische Übersetzung, die auf "einem Mehrheitstext" basiert.
Die
Elberfelder Übersetzung (im englischsprachigen Raum "Mr. Darby's German
Version")
basiert auf dem Mehrheitstext und löst eindeutig die vorhandene
Lutherübersetzung, die auf dem TR basiert ab.
Es gibt ebenfalls die heute
noch weit verbreitete englische Darbyübersetzung,
sowie eine Übersetzung
von William Kelly, aus der er teilweise in der BT Anführungen macht, die
aber offensichtlich nie in nennenswerten Stückzahlen vervielfältigt wurde.
Auch gegen Ende des 20. Jahrhunderts benutzen
weite Kreise der englischsprachigen Brüderbewegung nach wie vor die King
James Version.
Als Deutscher war ich darüber sehr verwundert.
Auf
Nachfrage haben mir dann ältere Brüder glaubhaft versichert, dass Darby
selber gar nicht wollte, dass seine englische Übersetzung öffentlich
benutzt würde.
Gerade weil er die King James für den öffentlichen Gebrauch
für sehr gut geeignet und sprachlich sehr elegant hielt, hat er in seiner
englischen Übersetzung weniger Wert
auf gute und flüssige Lesbarkeit sowie
auf sprachliche Eleganz gelegt, und sich mehr auf weitgehende Worttreue
konzentriert.
Dass Darby sich sehr wohl kritisch mit den unterschiedlichen
Lesarten im Neuen Testament auseinandergesetzt hat,
kann man an dem Neuen
Testament mit "full notes" erkennen.
Da aber die ersten Brüder die
"Wahrheit" beim Studium der King James erkannt hatten, sah er ebenfalls
keine Notwendigkeit zum Einführen einer neuen englischen Übersetzung.
Die Konsequenz:
Es ist offensichtlich völlig unbedeutend, ob
sich jemand auf den TR oder den Mehrheitstext oder sonst eine fundierte
sorgfältige Textsammlung stützt.
Wichtig ist einfach die Gesinnung in der
gelesen und übersetzt wird.
Bei den heute weit verbreiteten "Sammlungen
biblischer Erzählungen" wie "Hoffnung für Alle" oder "Gute Nachricht", ist
es völlig gleichgültig welcher griechische Text als Basis genommen wird.
"Wir aber haben nicht den Geist der Welt
empfangen,
sondern den Geist, der aus Gott ist, auf dass wir die Dinge
kennen, die uns von Gott geschenkt sind;
welche wir auch verkündigen,
nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten,
gelehrt durch den Geist, mitteilend geistliche Dinge durch geistliche
Mittel" 1. Kor. 2,12-13
herzliche Grüße
Ulrich