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00485 Mein Heiland, welche Huld und Liebe
Lied 134 Text
Melodie

1. Mein Heiland, welche Huld und Liebe und welch
Erbarmen wohnt in dir! Wer fasset deine Hirten- triebe, womit du pflegst die
Deinen hier, für welche du dein teures Leben aus freer Liebe hingegeben
2. Wenn ich ermüde, wenn ich leide, / dann bleibest
meine Zuflucht du; / du führest mich auf grüne Weide / und leitest mich zur
ewgen Ruh. / Und dürst ich - du bist meine Quelle, / du labst und stärkest meine
Seele.
3. Ja, du bist’s, der mich reichlich segnet; / du
bist und bleibst mein höchstes Gut; / du bist’s, der freundlich mir begegnet, /
bei dir mein Herz stets sicher ruht. / Wohin ich gehe, ich dich finde, / und
deine Lieb ich nie ergründe.
4. Von dieser Liebe will ich singen, / die mich so
reich, so glücklich macht; / Anbetung deiner Treue bringen, / die mich
beschützet Tag und Nacht. / O daß sich stet
„Mein Heiland, welche Huld und Liebe und welch Erbarmen wohnt in dir!
Wer fasset deine Hirtentriebe, womit du pflegst die Deinen hier,
für welche du dein teures Leben aus freier Liebe hingegeben.“
"Mein Heiland, welche Huld und Liebe" – hier klingt Titus 3,4–5 mit: „Als aber die Güte und Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien…“ Der Heiland ist der Offenbarer der Güte Gottes im Fleisch (vgl. Joh 1,14: „voll Gnade und Wahrheit“).
"Wer fasset deine Hirtentriebe" – Hier wird der Herr Jesus ausdrücklich als Hirte betrachtet:
Johannes 10,11: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“
Psalm 23,1: „Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“
Die "Hirtentriebe" sprechen von innerer Neigung, göttlicher Wesensart – nicht nur von einer Aufgabe, sondern von seinem Herzen (vgl. Markus 6,34: „Er ward innerlich bewegt über sie, denn sie waren wie Schafe ohne Hirten.“)
"womit du pflegst die Deinen hier" – Pflege, Speisung, Fürsorge:
Epheser 5,29: „Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, wie auch der Christus die Versammlung.“
Hebräer 4,15: Er ist nicht fern, sondern „Mitleid habend mit unseren Schwachheiten“.
"für welche du dein teures Leben aus freier Liebe hingegeben" – Das bringt uns direkt zum Kreuz:
Galater 2,20: „…der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“
Johannes 10,18: „Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst.“
Der Zusatz "aus freier Liebe" betont: es war nicht nur Gehorsam, sondern herzliche Hingabe (vgl. Psalm 40,8–9: „Deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich…“)
| Ausdruck aus dem Lied | Biblisches Gegenstück | Geistliche Bedeutung |
|---|---|---|
| Huld, Liebe, Erbarmen | Titus 3,4; Joh 1,14 | Christus offenbart das Wesen Gottes |
| Hirtentriebe | Joh 10; Ps 23 | Christus hat ein inneres Hirtenherz |
| Pflege der Seinen | Eph 5,29; Hebr 4,15 | Seine gegenwärtige Fürsorge im Himmel |
| Freie Liebe | Joh 10,18; Gal 2,20 | Sein Tod war freiwillige Liebestat |
„Wenn ich ermüde, wenn ich leide, / dann bleibest meine Zuflucht du;
du führest mich auf grüne Weide / und leitest mich zur ewgen Ruh.
Und dürst ich – du bist meine Quelle, / du labst und stärkest meine Seele.“
Das Lied erkennt offen: Der Gläubige kennt Müdigkeit und Leid auf dem Weg – das ist Pilgerschaftsbewusstsein, nicht Triumphgedanke.
Hebräer 12,3: „…damit ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet.“
Psalm 61,3: „Vom Ende der Erde rufe ich zu dir, da mein Herz verschmachtet: Führe mich auf einen Fels, der mir zu hoch ist.“
👉 Die Bibel zeigt Müdigkeit nicht als Unglaube, sondern als Gelegenheit zur Zuflucht in Christus.
Psalm 62,8: „Bei Gott ist mein Heil und meine Herrlichkeit; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht ist in Gott.“
Hebräer 6,18 spricht von den „Zuflucht genommen Habenden“, die zu Christus gelaufen sind.
Christus ist nicht nur Erretter am Anfang, sondern Zuflucht auf dem Weg.
Deutliche Anspielung auf Psalm 23,2: „Er lagert mich auf grünen Auen…“
Grüne Weiden = das genährte Herz durch das Wort Gottes, nicht äußerer Trost.
Christus ist nicht nur der Hirte, sondern auch die Weide selbst, denn Er ist das Brot des Lebens (Joh 6,35).
👉 Der Herr führt nicht zuerst aus der Not, sondern hin zu sich selbst – und dort wird das Herz satt.
Der Weg des Gläubigen ist kein Kreislauf, sondern ein Zielweg.
Hebräer 4,9: „Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volke Gottes übrig.“
Johannes 14,3: „Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen…“
Christus führt nicht nur durch die Wüste, sondern aus der Wüste heraus – Heilsweg mit Ziel.
Johannes 4,14: „…das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt.“
Johannes 7,37–38: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke.“
Quelle bedeutet: nicht nur Versorgung von außen, sondern kraftspendendes Leben inwendig durch den Geist.
| Ausdruck aus dem Lied | Schriftverweis | Geistliche Linie |
|---|---|---|
| Ermüdung & Leid | Hebr 12,3 – Ps 61,3 | Realität des Glaubensweges |
| Zuflucht | Ps 62,8 – Hebr 6,18 | Christus als innerer Rückzugsort |
| Grüne Weide | Ps 23 – Joh 6,35 | Speisung durch Christus selbst |
| Ewige Ruhe | Hebr 4,9 – Joh 14,3 | Zielbewusste Führung des Herrn |
| Quelle | Joh 4 & 7 | Christus als Lebensquelle durch den Geist |
„Ja, du bist’s, der mich reichlich segnet; / du bist und bleibst mein höchstes Gut;
du bist’s, der freundlich mir begegnet, / bei dir mein Herz stets sicher ruht.
Wohin ich gehe, ich dich finde, / und deine Lieb ich nie ergründe.“
Das erinnert unmittelbar
an Psalm 16,5–6:
„Jehova ist das Teil
meines Erbteils und meines Bechers… ja, ein schönes Erbteil
ist mir geworden.“
Philipper 3,8: Paulus zählt alles für Verlust „um der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu willen“.
Nicht die Segnungen, sondern der Segnende selbst ist das Gut des Gläubigen (vgl. 1. Mose 15,1: „Ich bin dir ein sehr großer Lohn“).
👉 Christus ist nicht Mittel zum Segen – Er ist der Segen.
Das Wort „freundlich“ erinnert an Johannes 21,12 – nach Versagen und Tränen steht der Herr da und spricht: „Kommt her, frühstückt!“
Matthäus 11,28–29: „Kommt her zu mir… denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“
Begegnung mit Christus ist nicht richterlich, sondern zuwendend, seelsorgerlich, herzgewinnend.
👉 Viele kennen die Lehre des Herrn – aber diese Zeile spricht von der Begegnung mit Seinem Wesen.
Psalm 62,2: „Nur auf Gott vertraut still meine Seele.“
Johannes 13,23:
„Einer von seinen
Jüngern, den Jesus liebte, lag an Jesu Brust.“
– Das ist das Bild dieser Ruhe: nicht Diskussion am Tisch,
sondern Ruhe am
Herzen des Herrn.
Josua 1,9: „Jehova, dein Gott, ist mit dir, wohin du gehst.“
Lukas 24,15: „Und es geschah, indem sie sich unterredeten, da nahte Jesus selbst und ging mit ihnen.“
Hebräer 13,5: „Ich will dich nicht versäumen und dich nicht verlassen.“
👉 Das ist christliche Erfahrung: Nicht immer bewusst – aber immer wahr.
Epheser 3,18–19: „…die Liebe des Christus zu erkennen, die doch die Erkenntnis übersteigt.“
Römer 11,33: „O Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes!“
Die Liebe Christi ist erfahrbar – aber nie ausschöpfbar.
| Ausdruck aus dem Lied | Schriftverweis | Geistlicher Gedanke |
|---|---|---|
| Höchstes Gut | Ps 16; Phil 3,8 | Christus selbst als Erbteil |
| Freundliche Begegnung | Joh 21; Mt 11,28 | Der Herr wendet sich dem Herzen zu |
| Ruhe | Joh 13,23; Ps 62 | Ruhe am Herzen Christi |
| Begleiter | Lk 24; Hebr 13,5 | Der Herr ist stets gegenwärtig |
| Liebe unergründlich | Eph 3,18–19 | Christus ist unerschöpflich reich |
„Von dieser Liebe will ich singen, / die mich so reich, so glücklich macht;
Anbetung deiner Treue bringen, / die mich beschützet Tag und Nacht.
O daß sich stet …“ (– hier bricht der Liedtext im Abdruck ab, vermutlich folgt: „mein Herz dir neig’ / zu dir sich stets in Liebe steig’“ oder ähnlich)
Psalm 89,2: „Von der Gnade Jehovas will ich ewig singen.“
Hohelied 1,4: „Deine Liebe ist besser als Wein.“ – Die Erfahrung der Liebe treibt das Herz zur Lobpreisbewegung.
Wer die Liebe Christi erlebt, kann nicht schweigen (vgl. 2. Korinther 5,14: „Die Liebe des Christus drängt uns.“).
👉 Das Lied wechselt hier von persönlicher Zuflucht zu öffentlicher Anbetung – eine geistliche Bewegung!
Psalm 121,4: „Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht.“
Klagelieder 3,22–23: „Die Gnadenerweisungen Jehovas sind’s, daß wir nicht gänzlich aufgerieben sind… groß ist deine Treue!“
Es ist bemerkenswert: Nicht meine Treue, sondern seine Treue ist Grund der Anbetung.
👉 Ein reifer Sänger singt nicht von seiner Hingabe, sondern von Christi Bewahrung.
Dieser unvollendete Satz öffnet den Raum des Verlangens:
Psalm 27,4: „Eines habe ich von Jehova erbeten… daß ich wohne im Hause Jehovas alle Tage.“
Psalm 73,28: „Gott aber zu nahen ist mir gut.“
Hebräer 13,15: „…laßt uns nun durch ihn Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen…“
Der Wunsch ist: Nicht nur gelegentliche Ergriffenheit, sondern bleibende Ausrichtung.
| Ausdruck | Schriftbezug | Geistliches Ziel |
|---|---|---|
| Singen von Liebe | Ps 89,2 – 2Kor 5,14 | Liebe führt zum Lob |
| Treue bringt Sicherheit | Klagelieder 3 – Ps 121 | Anbetung der Treue Christi |
| „O daß…“ Wunsch des Herzens | Ps 27,4 – Hebr 13,15 | Dauernde Hingabe des Herzens |
| Strophe | Thema | Christus-Offenbarung |
|---|---|---|
| 1 – Der Hirte | Er gibt Leben und Hingabe | „Der gute Hirte lässt sein Leben…“ – Joh 10 |
| 2 – Der Führer auf dem Weg | Er gibt Speise und Ruhe | „Er lagert mich…“ – Ps 23 |
| 3 – Der Erbteil des Herzens | Er ist mein höchstes Gut | „Jehova ist mein Teil…“ – Ps 16 |
| 4 – Die Antwort der Seele | Er empfängt Anbetung und Lob | „Von der Gnade will ich singen…“ – Ps 89 |
🌾 Vom Werk des Hirten – über die Erfahrung des Weges – hin zur Ruhe am Herzen Christi – bis zur Anbetung seiner Liebe.