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Hiob

Das Buch Hiob

Schlüsselwort: Prüfung.

Schlüsselverse: Kap. l, 9. (Vergl. dazu Jak. 5,11.)

Leitgedanke: Prüfungen und Leiden dienen zu unserer Erziehung und sind nicht als Strafe anzusprechen.

Zeugnisse:

Nach der Meinung vieler ist Hiob das bemerkenswerteste Buch in der Heiligen Schrift. Tennyson nannte es «Das grösste Gedicht der alten und neuen Literatur». Luther hielt es für prächtiger und erhabener als irgend ein anderes Buch der Heiligen Schrift. Carlyle schrieb: «Ich nenne dieses (Hiob) eines der grossartigsten Werke, die je mit der Feder geschrieben worden sind».

Zeit:

Hiob ist das älteste bekannte Buch. Es muss ungefähr um die Zeit des Erzvaters Jakob geschrieben worden sein. Beachte:

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1. Das völlige Schweigen der Disputierenden über die Wunder beim Auszug Israels aus Aegypten.

2. Das hohe Lebensalter gibt Hiob seinen Platz in der Zeit der Patriarchen.

3. Hiob waltete als Hoherpriester in seiner Familie, was nach dem Auszug nicht mehr gestattet war.

Verfasser:

Der Schreiber des Buches Hiob ist unbekannt. Hiob 32,16-22 (beachte das «ich») scheint zu zeigen, dass Elihu es schrieb. Obwohl es in poetischer Sprache geschrieben ist (mit Ausnahme der beiden ersten Kapitel und eines Teiles des letzten, welche Prosa sind), waren Hiob und die anderen geschichtliche Persönlichkeiten. Das Buch ist also historisch, keine Dichtung.

Leitvermerke:

Gelegentlich zeigt es, wie bemerkenswert vollkommen die göttliche Erkenntnis und die geistige Kultur des patriarchalischen Zeitalters war. Fast jede wichtige Lehre finden wir in diesem Buche, dazu wissenschaftliche Wahrheiten. Der Hauptgegenstand des Buches aber ist das Geheimnis des Leidens. Man glaubte, dass alle Leiden eine Folge persönlicher Sünde sei. Doch das scheinbare Versagen Gottes, Seine Knechte zu belohnen und Seine Feinde zu bestrafen, wie sie es verdienten, war ein Problem, das den Glauben der alttestamentlichen Heiligen auf die Probe stellte. Weil Hiob so schwer litt, waren seine Freunde fiberzeugt, dass er furchtbar gesündigt haben müsste. Aber, wenn das Buch Hiob das Geheimnis von Leiden und Schmerz auch nicht völlig löst, so gibt es doch neues und vollkommenes Licht, indem es, wie Hiobs Fall zeigt, dass die Leiden nicht Strafe, sondern Prüfstein und Offenbarer des Charakters zur Erziehung und Unterweisung sind. Die Alten fragten: «Wie kann ein Mann gottes-fürchtig sein, wenn er leidet?» Wir Christen sagen: «Wie kann ein Mann Gott wohlgefällig sein, wenn er nichts von Leiden weiss?»

Gliederung: A. Hiob vor der Prüfung (Kap. l, 1-5)

1. Hiobs Wohnort war Uz, wahrscheinlich im heutigen Hauran, einem Teile des Gebietes, welches jenseits des Jordans dem halben Stamm Manasse zufiel

2. Hiobs Rechtschaffenheit (Kap. l, 1)

3. Hiobs Wohlfahrt (Kap. l, 2-4)

4. Hiobs Beliebtheit (siehe Kap. 29)

5. Hiobs Frömmigkeit (Kap. l, 5)

€. Aus Vers 4 sehen wir, dass die Söhne ihre eigenen Häuser gehabt

haben müssen (Kap. 1,4). 7. Beachte: Hiob suchte Zutritt zu Gott durch das Blut des Opfers.

(Kap. 1,5).

B. Satan und das Geheimnis der Leiden (Kap. l, 6 bis Kap. 2,10)

1. Satans Zulassung in den Himmel (Kap. l, 6)

2. Satans Ruhelosigkeit (Kap. l, 7)

3. Satans Macht: Ihre Ausdehnung und ihre Begrenzung (Kap. l, 12)

4. Satans Einwand, dass Hiob nur so lange gottesfürchtig sein würde, als es ihm wohlgehe und dass Leiden seine ganze Frömmigkeit umstossen würde (Kap. l, 10.11).

5. Satans Einwände erwiesen sich als falsch.

Beachte: In Kap. 38,7 wird uns gezeigt, dass die «Söhne Gottes» in Kap. l, 6 Engel gewesen sind.

G. Ende der Geduld Hiobs (Kap. 2,11 bis Kap. 3)

Hier endet Hiobs Geduld und er beginnt mit seiner Beschwerde (Klage). Wenn er auch Gott nicht verwünschte, so verwünschte er doch den Tag seiner Geburt, indem er in seine Verwünschungen das hineinbringt, was Satan in Hiobs Segnungen gebracht hatte. Beachte: Die «sieben Tage und sieben Nächte* in Kap. 2,13 sind die Zeitdauer einer sehr grossen und umfassenden Trauer.

D. Die hitzige und fruchtlose Erörterung Ober das Geheimnis des Leidens zwischen Hiob und seinen Freunden (Kap. 4 bis Kap. 37)

1. Die Beweisgründe der drei Freunde Hiobs stimmen darin überein, dass alles Leiden die Folge persönlicher Sünde sei; deshalb bewiesen Hiobs grosse Leiden, dass er ein grosser Sünder und ein grosser Heuchler sein müsse.

2. In den ersten Reden der drei Freunde wird diese Feststellung zuerst hervorgehoben, und jede Rede endigt mit einer Ermahnung an Hiob, seine Sünde zu bereuen (Kap. 4-14).

3. In der zweiten Reihe der Reden beschäftigt sich jede ausschliesslich mit den schrecklichen Leiden und dem Ende des Bösen (Kap. 15-21).

4. Die dritte Reihe der Reden gleicht der ersten (Kap. 22-31).

5. Beachte, wie E l i p h a s seine Beweisgründe auf Lehren stützt, die er durch einen bemerkenswerten Traum oder eine Vision empfangen

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hatte; Bild ad auf alte Sprichwörter, die er gehört oder gelesen hatte (Kap. 8,8-10) und Z o p h a r auf Erfahrung und Vernunft.

6. Obwohl Hiob dieselben Ansichten hat, beteuert er doch seine Unschuld und in Kap. 21 bringt er einen neuen Grund vor, nämlich, dass die Bösen ihr Leben oft im Glück zubringen.

7. Der vierte Freund, Elihu, zeigt (Kap. 33), dass Leiden manchmal als Gottes Zucht anzusehen sind, um die Seele zurechtzubringen.

E. Jehora und das Geheimnis des Leidens (Kap. 38 bis 41)

1. Wir sind zunächst erstaunt über das, was Gott nicht sagt. Bisher ist das Buch ein langer Beweisversuch gewesen, die Leiden zu ergründen und zu erklären. Es ist als ob wir hieraus lernen sollten, dass die Geheimnisse göttlicher Vorsehung nicht durch den Verstand ergründet werden können. Ruhe kehrt nicht mittelst verstandesmässiger Erkenntnis in das Herz ein.

2. Wenn Hiob unfähig war, einfache und wohlbekannte Tatsachen (der Naturgeschichte und Wissenschaft) zu erklären, wie konnte er fähig sein, das Geheimnis der Wege Gottes zu erklären?

3. Der Umstand, dass Gott das Geheimnis der Leiden nicht erklärte, lehrt uns, dass wir Ihm vertrauen sollten.

F. Hiob and «das Ende des Herrn» (Kap. 42)

1. Was war der Zweck, den der Herr im Auge hatte, als Er Hiobs Leiden erlaubte ?

a) Hiobs Charakter zu offenbaren.

b) Gegenstand der Belehrung für andere.

c) Um eine verborgene Sünde ans Licht zu bringen, nämlich Selbstgerechtigkeit.

2. «Darum verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche» (Vers 6) ist stets die Sprache des wahrhaft Bussfertigen.

3. Beachte die Kraft des Verses 10: Gott segnet den Bussfertigen.

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HIOB
Eschatologie

Da Hiob im Zeitalter der Patriarchen lebte, kann das nach ihm benannte Buch das älteste im Alten Testament sein. Der Verfasser des Hiobbuches ist unbekannt. Es gibt jedoch viele Vorschläge dazu, die über Hiob selbst bis zu Elihu, Mose, Salomo, Jesaja, Hiskia, Jeremia, Baruch und Esra reichen.

Mit dem Hiobbuch beginnt die Reihe der fünf Bücher, die als poetische Bücher bekannt sind (Hiob, Psalmen, Sprüche, Prediger und Hohes Lied). Sie verbinden die historischen Bücher mit den prophetischen. Die poetischen Bücher stellen einen gottgemäßen Lebensstil vor. Im Gegensatz zum Pentateuch und den zwölf geschichtlichen Büchern vertiefen sie nicht die historische Entwicklung des Volkes Israel. Stattdessen beschäftigen sie sich eingehend mit den entscheidenden Gegenwartsfragen wie dem Leid, Gott, der Weisheit, dem Leben und der Liebe.

Der herausragende prophetische Text in Hiob ist für viele jene bekannte Stelle in Kapitel 19 , wo Hiob ausruft: »Doch ich weiß: Mein Erlöser lebt!« (V. 25 ) - Worte, die offenbar den Tod und die Auferstehung des Messias andeuten. Der unmittelbare Zusammenhang von Vers 23 und 24 sowie der durchgängige Ton seiner Reden heben jedoch mehr die Rechtfertigung als die Erlösung hervor. Das hebräische Substantiv go´al und der folgende Satz sollten daher so übersetzt werden: »Ich weiß, dass mein Verteidiger lebt.« Und diese Fassung steht auch mit dem Kontext der nachfolgenden Verse in Einklang.

Hiob, obwohl anscheinend verlassen, ist im Glauben an seinen Verteidiger, den lebendigen Gott, unerschütterlich. Dieser Gott wird als der dastehen, der sich der Sache eines anderen annimmt. Barnes erklärt dazu: »Das Wort »stehen« weist nicht unbedingt auf die Auferstehung hin. Die einfache Bedeutung ist vielmehr: Er wird als der Verteidiger meiner Sache erscheinen oder offenbar werden.«

Zu Vers 26 sagt Zuck: »Es sollte besser heißen: »... nachdem meine Haut abgezogen worden ist« - d.h. nachdem Hiob gestorben ist - »werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen.« Doch wie konnte er sagen, dass er den Herrn in seinem Fleisch schauen würde, nachdem er eben gesagt hatte, dass er sterben würde? Die Antwort findet sich in dem hebräischen Begriff min .« Zuck erklärt: »Vielleicht meinte Hiob aber auch, dass er Gott »außerhalb« seines Fleisches sehen würde (min bedeutet häufig »außerhalb, jenseits von, ohne«; vgl. 11,15 b), d.h. während der Zeit seiner bewussten Existenz nach dem Tod, aber vor der Auferstehung des Fleisches.«

Dieser Punkt wird von Hiob in Vers 27 erneut hervorgehoben: »Ich werde ihn für mich sehen«, wörtlich: »ich, ja ich, erkenne und ich, ja ich, werde ihn sehen.« Somit wird er Gott in alle Ewigkeit mit seinen eigenen Augen schauen (d. h. mit den Augen seines Auferstehungsleibes oder im übertragenen Sinn mit den Augen seiner Seele).

Alden Gannett

Albert Barnes, »Job 19:25-29« und Roy B. Zuck, »The Certainty of Seeing God: A Brief Exposition of Job 19:23-29« in Sitting with Job: Selected Studies on the Book of Jo b, Hg. Roy B. Zuck (Grand Rapids: Baker, 1992); Bruce Wilkinson und Kenneth Boa, Hg., Talk Thru the Bible (Nashville: Thomas Nelson, 1983).

Roger Liebi "Hiob" >>> >> https://www.youtube.com/results?search_query=roger+liebi+hiob+Hiob

Poetische Bücher
Die poetischen Bücher
An die Sammlung der zwölf historischen Bücher Josua bis Esther schließen sich
Hiob, Psalmen, Sprüche, Prediger und Hohelied an,
die man ihrer literarischen Form wegen gern „die poetischen Bücher" nennt.
Ein besonderes Merkmal Die historischen Bücher hatten das Schicksal der ganzen Nation zum Gegenstand.

Wohl kommen zahlreiche Einzelgestalten darin vor, deren Leben und Taten ausführlich beschrieben sind.
 Allerdings werden sie nur darum und insofern geschildert, als sie für das Ergehen des ganzen Volkes wichtig waren.

Das gilt für Josua, für jede der verschiedenen Richtergestalten, für Saul und David, sogar für Ruth und Boas.
Diese Bücher lehren uns, dass der Einzelne immer auch Teil einer Gemeinschaft ist, und dass er das Schicksal dieser Gemeinschaft teilt.

 Als Israel unter Josuas vorbildlicher Führung das Land der Verheißung eroberte, kam jeder einzelne Israelit In den Genuss dieser Großtat.

Und als Jerusalem zerstört und Juda nach Babylon in die Verbannung verschleppt wurde, war jeder Jude davon betroffen,
wie groß auch seine persönliche Frömmigkeit und wie geringfügig auch seine Schuld an diesem bitteren Los gewesen sein mögen.
Die poetischen Bücher heben nun die genauso wichtige komplementäre Wahrheit hervor,
dass nämlich der Einzelne in seinem Glauben und damit letztlich auch in seinem persönlichen Ergehen nicht vom Volk,
in dem er lebt, sondern einzig von Gott abhängig ist.

Die poetischen Bücher zeigen uns, wie der Einzelne mit seinem Gott lebte, während das Volk als Ganzes immer tiefer in Unglauben
und Götzen dienst versank.

Wir erleben mit, wie der Einzelne in der Zwiesprache mit Gott seine Nöte und Befürchtungen, seine Ängste und Schicksalsschläge bewältigte,
 wie er auf diese Weise mit den mannigfaltigen Herausforderungen des Lebens fertig wurde und immer wieder Gewissheit und Freude
 durch den Glauben an seinen treuen Herrn und Gott fand.

Es ist diese persönliche Note, die diese Bücher so kostbar macht.

Ich übertreibe wohl nicht, wenn ich sage, dass die poetischen die meistgelesenen und am besten gekannten Bücher des ganzen Alten Testaments sind.
Eine kurze Übersicht
 Bevor wir uns den Büchern Im Einzelnen zuwenden, wollen wir uns eine Gesamtübersicht verschaffen.
Die fünf Bücher haben je einen besonderen Schwerpunkt; zusammen bilden sie ein vollständiges, abgerundetes Ganzes:

Hiob
Im Buch Hiob geht es um Leiden, und zwar um das Leiden des Gerechten.
Darum ist der Name des Buches eben Ijjob:
 „Wo ist der Vater?"
Womöglich war Hiob als Halbwaise zur Welt gekommen, so dass man ihm in der für jene Zeit typischen Weise einen Namen gab,
der an die Umstände seiner Geburt erinnerte.
Wir übertragen Hiobs Geschick auf jeden Erlösten, der im Leiden tatsächlich wie Hiob die Frage stellen mag,
wo denn der (himmlische] Vater geblieben sei.
So fragt der Erlöste; der Gottlose hingegen schleudert die vorwurfsvolle Frage zum Himmel:
 „Wo ist jetzt Gott?"
Wohl muss der Erlöste leiden, aber Leiden haben nicht das letzte Wort.
Vielmehr gibt uns das Buch Hiob eine Antwort auf das Woher (Kap. 1 und 2) und vor allem auf das Wozu des Leidens.
 Es sagt uns, dass das Ende weit herrlicher sein wird als alles, was man durch Leiden verloren haben mag (Kap. 42; vgl. Jak 5,11).
 Darum ist die zentrale Aussage des Buches Hoffnung.
Die Hoffnung auf die kommende Herrlichkeit ist im Neuen Testament stets die Antwort auf das Leiden in der Jetztzeit (Röm 8,17-25).

BePe.
Hiob