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Lukas

 Schüsselwort: "Sohn des Menschen". Schlüsselvers: Kap. 23,4:7. Botschaft: Jesus, der vollkommene Mensch. Schreiber:

Lukas, der Schreiber dieses Evangeliums, war nach Eusebius aus

Antiochien in Syrien gebürtig; er war also aus den Nationen. Manche glauben, dass er ein Grieche war, weil sein Name die Abkürzung des griechischen Namens Lukanus ist. Völlig sicher ist es allerdings nicht, da auch die meisten alt jüdischen Namen im Neuen Testament griechische Form haben, mehrere Juden, z. B. Philippus, sogar ganz griechische Namen trugen. Lukas war ein gebildeter Mann, von Beruf Arzt. Später war er ein Mitarbeiter des Apostels Paulus.

Zweck:

Das Evangelium wurde für griechische Leser geschrieben -in erster Linie einem persönlichen Freund gesandt. Nach erschöpfenden Quel- lenforschungen sollte es die Verbreitung unechter Evangelien und falscher Darstellungen des wahren Lebens Christi verhindern. Da Lukas Begleiter des Apostels Paulus war, vermutet man, dass er

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in diesem Buche den Kerninhalt der Predigten des grossen Apostels aufgenommen habe.

Botschaft:

1. Renan, der Skeptiker, nennt es das schönste Buch der Welt. Es ist eine Fundgrube für Künstler. Mehr Bilder sind nach ihm gemalt worden als nach irgend einem andern.

2. Dass dieses Buch für griechische Leser bestimmt war, ist wichtig für

sein Verständnis. Das griechische Ideal der vollkommenen Männlich- keit unterschied sich sehr vom römischen. Während die Römer es für ihre Aufgabe hielten, zu herrschen, sahen die Griechen die ihre darin, die Menschen zu erziehen, zu veredeln und zu vervollkommnen. Das Ideal der Römer war militärischer Ruhm und Herrschermacht, das der Griechen Weisheit und Schönheit.

3. Das Bild, das Lukas von Jesus zeichnet, ist das des vollkommenen Menschen, des Einen, der die höchsten Ideale der Griechen mehr als erfüllt. Während er von der Gottheit Christi redet, wird doch der Nachdruck auf die vollkommene Menschheit gelegt. Sein Charakter, wie Er in diesem Evangelium geoffenbart wird, ist intensiv mensch- lich, wie wir in der nachfolgenden Studie sehen werden. Er ist der "Sohn des Menschen" sowohl als der "Sohn Gottes".

Gliederung:

1. Der Mensch, «seinen Brüdern gleichgeworden- (Hehr. 2, 17) Kap. 1-3 1. Eins mit uns in Seiner Abstammung von Adam, dem Urvater der

Menschheit (Kap. 3,23-38).

2. Eins mit uns in menschlichen Verwandtschaftsverhältnissen und allen damit verbundenen Pflichten und Verantwortlichkeiten. Die beiden ersten Kapitel handeln von Marias Verwandtschaft.

Beachte: Hier sind uns die ersten kostbaren Anfänge des christlichen Gesanges erhalten (Kap. 1,47-55, 68-79; 2,14. 29-32).

2. Der Mensch, «versucht wie wir- (Hehr. 4,15) Kap. 4,1-13

Lukas betrachtet die Versuchung vom menschlichen Standpunkt aus: Der Teufel stürzte den ersten Menschen; der Teufel wurde von dem

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Menschen Christus geschlagen. Der erste Adam zog das ganze Men-

schengeschlecht in seine Niederlage hinein, der letzte Adam schloss es

 mit in Seinen Sieg ein. Der erste Adam war im reichen Garten Eden

und hatte alles, was er bedurfte und wünschen konnte, und fiel in

die Sünde, noch mehr zu wollen. Christus, der letzte Adam, war in

 der Wüste, hatte somit gar nichts zur Verfügung, blieb aber durchaus

 abhängig von Gott.

3. Der Mensch, "der Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten"

 (Hebr. 4, 15) Kap. 4, 14 bis Kap. 19,27

Der Herr Jesus als:

1. Der Mensch mit weltumfassenden Interessen. Dieses Evangelium

zeigt uns solche Begebenheiten im Leben des Herrn, die uns Sein

Interesse an der ganzen Menschheit, nicht nur der Juden, beweisen

 (Kap. 2,10.31-32; 17,18).

2. Der Mensch der Weisheit in Seinen Reden, der weiseste aller Lehrer

(Kap. 4, 15).

3. Der Mensch, der Gewalt hat (Kap. 4,33-37; 5,8.9).

 

4. Der Mensch voller menschlichen Mitgefühls:

a) für die Gefallenen und Verachteten (Kap. 5,27-39; 7,36-37),

b) für die Einsamen und Verlassenen (Kap. 7,12; 8,42; 9,38)

Beachte hier den Ausdruck "eingeborener".

c) für die Hoffnungslosen (Kap. 7,19)

d) für die Kranken (Kap. 4,38-41; 5,12; 7,2)

Beachte den streng menschlichen Zug in allen Gleichnissen des Lukas-Evangeliums!

5. Der Mann des Gebets. Wir sehen Seine unbedingte Abhängigkeit in

 allen grossen Krisen Seines Lebens (Kap. 3, 21; 5, 16; 6, 12; 9, 18. 29; 11,1.2).

6. Der Menschenfreundliche (Kap. 7, 36; 11, 37; 14, 1; 19, 7)

7. Der Mensch voll Schönheit und Herrlichkeit (Kap. 9, 28-36)

4. Der Mensch, der als unser Blutsverwandter uns erlöst hat (Kap. 19, 28 bis Kap. 23)

1. Voll inniger Liebe zu Seinem Volk weint Er über Jerusalem (Kap. 19,41).

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2. Als Blutsverwandter, der seine verwandtschaftlichen Pflichten erfüllt,

gemäss 3. Mose 25,47-55; Ruth 2; 3,10-18; 4,1-10.

5. Der Mensch auch in Auferstehung und Herrlichkeit (Kap. 24)

1. Der auferstandene Herr ist immer noch Mensch.

2. Als Mensch geht Er mit zwei Menschen nach Emmaus.

3. Segnend fährt Er auf zum Himmel.

Beachte: Das Buch beginnt und schliesst mit Freude, und diese Freude steht in Verbindung mit Jesu.