Buch: Schritte durch die Bibel
Autor: Alfred P. Gibbs
Thema: Dad Land der Verheißung zur
Zeit der Patriarchen
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Prüfet Alles und das Gute behaltet:
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Bild 1 Das Land der Verheißung zur Zeit der
Patriarchen.
Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt,
der Allmächtige.
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Antonino.S
Genesis 1. Mose Eschatologie
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GENESIS
(1. MOSE) Eschatologie
Mose verfasste das erste nach
ihm benannte Buch als Teil des
Pentateuchs höchstwahrscheinlich
während der Wüstenwanderung
ca.1445-1405 v. Chr.
Das Wort genesis deutet
darauf hin, dass dies ein Buch
der Anfänge ist. Das erste Buch
Mose ist ein überaus
bemerkenswertes Dokument, weil
es weit in die Ewigkeit vor
aller Zeit zurückgeht und von
der Schöpfung berichtet. Im
weiteren Verlauf konzentriert
sich dieses Buch dann auf den
abrahamitischen Bund ( Kap.
12-17 )
und endet schließlich mit den
drei Generationen nach Abraham,
die Ägypten als vorübergehenden
Wohnsitz wählten.
Dass das Buch authentisch und
inspiriert ist, wird im Neuen
Testament von Christus und den
Aposteln vielfach bestätigt.
Während Jesus die Historizität
der Erschaffung des Menschen
bestätigt ( Mt
19,4 ),
zeigt der Apostel Paulus die
theologische Bedeutung Abrahams,
indem er häufig den
abrahamitischen Bund anführt.
Die Bundesschlüsse und
Haushaltungen des ersten Buches
Mose geben den
heilsgeschichtlichen Rahmen vor,
innerhalb dessen sich die
Weltgeschichte abspielte. Die in
diesem Buch gegebenen
Prophezeiungen sind Ehrfurcht
gebietend, wobei wir deren
Auswirkungen sogar noch heute
sehen können.
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GENESIS
(1. MOSE) Eschatologie
Die Bundesschlüsse
Es gibt eine tiefe Kluft
zwischen Bundestheologen und
Dispensationalisten, was das
Verständnis des ersten Buches
Mose betrifft.
Vertreter der Bundestheologie
sehen in diesem Buch einen Bund
der Werke und einen Bund der
Gnade. Hinsichtlich des Bundes
der Werke »bietet der Bericht
darüber, wie Gott mit Adam
umging, eindeutig alle
wesentlichen Elemente eines
Bundes« (A. A. Hodge). Die
»Parteien« waren Gott und Adam,
wobei dieser auch für seine
gesamte natürliche
Nachkommenschaft stand. »Obwohl
dies eine souveräne, von Gott
geschaffene Grundordnung war,
gibt es keinen Grund zu der
Annahme, dass Adam unfreiwillig
deren Teilhaber wurde« (A. A.
Hodge).
Dispensationalisten können Gott
problemlos als denjenigen sehen,
der Adam befahl, nicht von der
verbotenen Frucht zu essen ( 1Mo
2,16-17 ).
Auch stellt für sie die
Tatsache, dass Adams Ungehorsam
die Trennung der Menschheit von
Gott verursachte, kein Problem
dar, doch formal wird dieses
Ereignis in der Schrift nicht
»Bund« genannt.
Viele Bundestheologen bezeichnen
den mit Abraham geschlossenen
Bund als »Bund der Gnade«.
Doch Theologen wie Hodge
erweitern die Formulierung und
Absicht eines solchen Bundes (berith) .
Er gibt zwei calvinistische
Ansichten über den Bund der
Gnade wieder: »Die erste Ansicht
betrifft den Bund der Gnade, den
Gott mit erwählten Sündern
geschlossen hat ... Die zweite
Ansicht geht von zwei Bünden
aus, wobei der erste - »Bund der
Erlösung« genannt - vor aller
Zeit zwischen dem Vater und dem
Sohn als den beiden
Bundespartnern geschlossen
wurde. Der Sohn versprach,
gehorsam zu sein und zu leiden,
während der Vater ihm die
Verheißung eines Volkes gab.
Demzufolge sollten in ihm die
Angehörigen des Volkes alle
geistlichen Segnungen und ewiges
Leben empfangen.« Nach Meinung
der meisten Bundestheologen wird
ein großer Plan sichtbar, und
zwar ohne bedeutsame
Unterscheidungen hinsichtlich
der Zeit sowie der Zielsetzungen
und insbesondere ohne
Unterschied zwischen Israel und
der Gemeinde. Verheißungen und
Prophetien bezüglich der Kinder
Abrahams treten in den
Hintergrund und verschwinden.
Zur alles entscheidenden Frage
wird die geistliche Erlösung
durch Christus. Unterschiedliche
Heilspläne und zeitalter der
Schrift verschmelzen miteinander
und verlieren ihre Bedeutung.
»Der Bund der Gnade und der Bund
der Erlösung umfassen zwei
Formen bzw. Phasen des einen,
auf das Evangelium hin
ausgerichteten Gnadenbundes« (L.
Berkhof).
Es gibt einige Punkte, in denen
Dispensationalisten und
Bundestheologen übereinstimmen.
Für beide ist im Protevangelium
die Erlösung prophezeit - in
jener geheimnisvollen
messianischen Verheißung, die
besagt, dass der Same der Frau
den Kopf der Schlange, also
Satans, zermalmt ( 1Mo
3,15 ).
Beide betrachten die Verheißung
an Noah als ewigen Bund. Der
Herr gibt im Bund mit Noah die
souveräne Zusage, dass weder
Menschen noch Tiere in ihrer
Gesamtheit mehr durch Wasser
vernichtet werden ( 1Mo
9,9-13.16 ).
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GENESIS
(1. MOSE) Eschatologie
Der abrahamitische Bund
Der abrahamitische Bund wird von
Dispensationalisten als
Triebfeder der biblischen
Geschichte angesehen. Ausgehend
von 1Mo
12 entfaltet
sich ein überaus großer Teil des
Wortes Gottes bis hin zum Buch
der Offenbarung. Der
abrahamitische Bund wird in V. 1-3 dieses
Kapitels eingeführt. Abraham
wird aufgefordert, sein Land,
seine Verwandschaft sowie das
Haus seines Vaters zu verlassen
und in das Land zu ziehen, das
Gott ihm zeigen wird. Der Herr
gibt ihm dafür die Verheißung,
ihn zu einer großen Nation zu
machen und ihn zu segnen.
Schließlich heißt es: »In dir
sollen gesegnet werden alle
Geschlechter der Erde.« Der Bund
spricht eindeutig
(1) von einer Nation (dem Volk
Israel);
(2) von einem Land (Kanaan und
die angrenzenden Gebiete); und
(3) von einem Segen, der
schließlich allen Geschlechtern
der Erde zuteil werden soll.
Diese Vereinbarung wird
eindeutig als »Bund« bezeichnet
( 1Mo
17,4 ).
(1) Sie ist eine Vereinbarung im
wörtlichen Sinne, weil Gott
Abraham anweist, das Land zu
durchziehen, das er und seine
Nachkommen erhalten werden ( 1Mo
13,15-17 ).
Außerdem spricht der Herr von
Kindern im wörtlichen Sinne. Es
werden so viele sein, dass man
sie nicht zählen kann ( 1Mo
16,10 ).
(2) Die Bundesverheißungen sind
außerdem ewiger Art. »Dir will
ich es [das Land] geben und
deinen Nachkommen für ewig« ( 1Mo
13,15 ).
(3) Die abrahamitischen
Verheißungen sind von Seiten
Gottes nicht an Bedingungen
geknüpft, was darin deutlich
wird, dass Gott Abraham
einschlafen ließ und ihm dann
die Zusicherung gab, dass er die
Vereinbarung erfüllen würde: »Da
fiel ein tiefer Schlaf auf
Abram« ( 1Mo
15,12 ).
Obwohl ein Bund zwischen zwei
Personen geschlossen wird, legte
sich Gott selbst in souveräner
Weise mit seinen Verheißungen
fest.
Der Herr bestätigte die
Verheißung gegenüber Abrahams
Sohn Isaak: »Ich werde mit dir
sein und dich segnen; denn dir
und deinen Nachkommen werde ich
all diese Länder geben, und ich
werde den Schwur
aufrechterhalten, den ich deinem
Vater Abraham geschworen habe« ( 1Mo
26,3 ).
Jakob gegenüber wurde der Bund
als zukunftsbezogene Verheißung
wiederholt, die seinen
Nachkommen gilt ( 1Mo
35, 10-12 ).
Der abrahamitische Bund wird als
ewige Vereinbarung im wörtlichen
Sinne bestätigt. Das erste Buch
Mose schließt mit einer
entsprechenden Bezugnahme
Josephs: »Ich sterbe nun; Gott
aber wird euch [die zur Sippe
gehörenden Familien] heimsuchen
und euch aus diesem Land
[Ägypten] hinaufführen in das
Land, das er Abraham, Isaak und
Jakob zugeschworen hat« ( 1Mo
50,24 ).
Zwei der auffälligsten
Sachverhalte des abrahamitischen
Bundes bestehen darin, dass er
als ewig geltende
Verheißung gesehen wird und auch
wörtlicher Art ist. Er kann
nicht vergeistigt oder
allegorisiert werden. Die
Patriarchen verstanden die
Verheißungen in einem wörtlichen
Zusammenhang: ein Land und
Nachkommen, also Kinder im
wörtlichen Sinne, die jene
Verheißungen empfangen sollten.
Einige behaupten, dass das Volk
Israel aufgrund seiner Sünde von
den Verheißungen abgeschnitten
sei. Dem muss man entgegnen,
dass zwar bestimmte Generationen
aus dem Land zerstreut ( 5Mo
28,64 ),
eine künftige Generation aber
vom Herrn in das verheißene Land
zurückgebracht werden wird. »Der
HERR, dein Gott, (wird) dein
Geschick wenden ... Und er wird
dich wieder sammeln aus all den
Völkern, wohin der HERR, dein
Gott, dich zerstreut hat ... Der
HERR, dein Gott, wird dich in
das Land bringen, das deine
Väter in Besitz genommen haben«
( 5Mo
30,3.5 ).
Diese Aussage kann nicht
zugunsten einer geistlichen
Generation aus den Nationen oder
für das Gemeindezeitalter
allegorisiert werden. Sie meint
eindeutig Abrahams Nachkommen
aus dem Volk Israel - Kinder im
wörtlichen Sinne, die in ein
irdisches Land zurückkehren!
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GENESIS
(1. MOSE) Eschatologie
Die Haushaltungen
Die Haushaltungen bilden einen
wichtigen Bestandteil des ersten
Buches Mose. Man erkennt hier
vier der sieben Haushaltungen.
In den ersten Kapiteln dieses
Buches werden zeitliche und
geschichtliche Abläufe
komprimiert dargestellt, wobei
man die Haushaltungen in diesem
Rahmen der ersten Anfänge
menschlicher Geschichte leicht
erkennen kann.
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GENESIS
(1. MOSE) Eschatologie
Die Haushaltungen
Haushaltung der Unschuld, 1Mo
1,28-3,6
Gott handelte mit Adam auf der
Grundlage der Sündlosigkeit. Ihm
wurde geboten, nicht von dem
Baum der Erkenntnis des Guten
und Bösen zu essen ( 2,16-17 ).
Adam versagte in dieser Prüfung
und aß zusammen mit Eva von der
Frucht
( 3,6 ).
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GENESIS
(1. MOSE) Eschatologie
1Mo 49
1Mo 49 beinhaltet
den letzten bedeutenden
prophetischen Teil dieses
Buches.
Jakob gibt hier auf nahe und
ferne Zukunft deutende
Prophezeiungen bezüglich seiner
Kinder weiter.
Dem Erstgeborenen,
Ruben,
wird zunächst Positives gesagt,
da er an Hoheit und Macht alle
übertrifft (V. 3 ).
Doch sein Lob wird vorzeitig
beendet, als die Tatsache
erwähnt wird, dass er das Bett
seines Vaters befleckt hatte.
»Du sollst keinen Vorrang haben,
denn du hast das Lager deines
Vaters bestiegen« (V. 4 ).
Simeon und Levi werden in Jakobs
Prophezeiungen zusammen gesehen
(V. 5-7 ).
Sie werden als gewalttätig und
als solche charakterisiert, die
in ihrem Zorn Männer erschlugen
(V. 6 ).
Juda
steht für ein Hauptthema in der
Prophetie (V. 8-12 ).
Juda sollte ein starker Löwe
sein (V. 8-9 ).
Der Messias (das Zepter) sollte
aus seinen Reihen kommen (V. 10 ).
Dies ging mit Christus wörtlich
in Erfüllung ( Offb
2,27 ).
Im Blick auf
Sebulon sagte Jakob voraus, dass
er an der Küste der Meere wohnen
und zu einem Hafen für Schiffe
werden würde (V. 13 ).
Betreffs Issaschar heißt es: Er
wird ein knochiger Esel sein,
der zwischen den beiden
Sattelkörben liegt (V. 14; vgl.
Anmerkung Revidierte
Elberfelder). Dan entsprach
später nicht den Erwartungen,
die man mit dem Richteramt
verknüpfte (V. 16-17 ).
Einige Ausleger glauben, dass
der Götzendienst unter den
Nachkommen Jakobs zuerst im
Stamm
Dan auftrat ( Ri
18,30 ),
und dass der Stammesname daher
in der Beschreibung der 144000
Versiegelten Israels in Offb
7,4-8 weggelassen
wird. Gad wird angreifen und
ebenso als Angreifer angesehen
werden. Einige sind der Meinung,
dass sich 1Chr
5,18-19 darauf
bezieht. Von
Asser sagte Jakob, dass Fettes
sein Brot sein wird ( 49,20 ).
Weil der Stamm in einem Gebiet
mit fruchtbaren Böden lebte,
sorgte er für Nahrung im
Überfluss.
Naftali
ist eine losgelassene (vgl.
hier und im Folgenden Anmerkung
Revidierte Elberfelder)
Hirschkuh, die schöne Kälber
wirft (V. 21 ).
Dies könnte sich auf die
Tatsache beziehen, dass sich der
Stamm nordwestlich des
Galiläischen Meeres in einer
bergigen Gegend ansiedelte und
demzufolge hier als frei
umherstreifende Hirschkuh
dargestellt wird. Eine
umfangreiche Voraussage findet
sich im Blick auf Joseph, der
ein Fruchtbaum mit Zweigen sein
würde, die über die Mauer ranken
( 49,22 ).
Er wird als stark beschrieben -
imstande, sich gegen alle
Angriffe zu verteidigen, weil er
ein Gesegneter Gottes ist.
Jakob schließt mit einer
Prophezeiung im Blick auf
Benjamin, der einem reißenden
Wolf gleicht (V. 27 ).
Die Benjaminiter waren
Kriegsmänner und werden daher
hier als Wölfe beschrieben
(Walvoord).
Man sieht also, dass die
wichtigsten prophetischen
Heilspläne der Schrift im Keim
schon im ersten Buch Mose
angelegt sind.
Siehe auch: Abrahamitischer
Bund ; Dispensationalismus .
Mal Couch
L. Berkhof, Systematic
Theology (Grand
Rapids: Eerdmans, 1962); Mal
Couch, God´s
Plan in the Ages (Ft.
Worth, Tex.: Tyndale Seminary
Publications, 1994); A. A.
Hodge, Outlines
of Theology (Carlisle,
Pa.: The Banner of Truth Trust,
1991); John F. Walvoord, The
Prophecy Knowledge Handbook (Wheaton:
Victor Books, 1990).
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