Prüfet Alles und das Gute behaltet:
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Der Tod Johannes des Täufers - Markus 6,14-29
Leitvers: Psalm 95, 7b-8a
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Psalm 95, 7b-8a Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand. Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tag von Massa in der Wüste,
In den Evangelien und der Apostelgeschichte wird von mehreren Gliedern der herodäischen Familie berichtet.
Es sind
1. Herodes der Große (374 v. Chr.), aus edomitischem Geschlecht, König von Roms Gnaden. Groß war er in seinem diplomatischen Geschick und der Errichtung prunkvoller Bauten (so auch des Tempels in Jerusalem), doch furchtbar und grausam in der Verfolgung und Vernichtung seiner wahren und vermuteten Feinde. Zahlreiche Angehörige der eigenen Familie fielen seinem Mißtrauen zum Opfer. Matth. 2,1-19.
2. Archelaus (4 v.-6 n. Chr.), Sohn Herodes’ des Großen, Volksfürst und Haupterbe des väterlichen Reiches. Wird von Kaiser Augustus wegen seiner Gewalttaten abgesetzt und nach Südfrankreich verbannt. Matth. 2,19-23. Judäa wird daraufhin römische Provinz unter einem Landpfleger (Praefekt oder Prokurator). Als solcher ist Pontius Pilatus bekannt geworden. Luk. 3,1; Matth. 27. Amtssitz war der Palast des Herodes in Caesarea am Meer, wo auch die römischen Hilfstruppen stationiert waren.
3. Herodes Antipas (4 v.-39 n. Chr.), Sohn Herodes’ des Großen, Bruder des Archelaus. Als Vierfürst von Galiläa und Peräa war er Jesu Landesherr. Hauptstadt: Tiberias am Galiläischen Meer. Luk. 3,1. Wird durch Kaiser Caligula ebenfalls nach Südfrankreich verbannt.
4. Philippus (4 v.-34 n. Chr.), Sohn Herodes’ des Großen, Halbbruder des Antipas; Vierfürst von Ituräa und Trachonitis. Ein milder und gerechter Herrscher, der Beste seines Geschlechts. Verheiratet mit Salome, der Tochter der Herodias. Matth. 14,6. Hauptstadt: Cäsarea Philippi. Luk. 3,1; Matth. 16,13. (Er ist nicht identisch mit dem in Matth. 14,3 erwähnten anderen Halbbruder Philippus, der als Privatmann in Jerusalem lebte.)
5. Herodes Agrippa 1. (37-44 n. Chr.), Sohn Aristobuls (ein von Herodes dem Großen hingerichteter Sohn), Bruder der Herodias. Matth. 14,3. Groß geworden durch Intrigen in Rom und Jerusalem, erhielt er die Königswürde und beherrschte in seinen letzten Jahren das gesamte Reich seines Großvaters. Apg. 12. Nach seinem Tode wird Judäa erneut römische Provinz. Als Landpfleger erwähnt die Apostelgeschichte: Felix (52-60) und Porcius Festus (60-62). Apg. 23-26.
6. Herodes Agrippa II. (48-93?), Sohn Agrippas I.; erhält die Gebiete seines Onkels Philippus und die Aufsicht über den Tempel in Jerusalem (z. B. Ein- und Absetzung des Hohen priesters); seine Schwestern waren Drusilla, Apg. 24,24 und Bernice. Apg. 25-26. Im jüdischen Aufstand (66-70) kämpfte er nach vergeblichen Vermittlungsversuchen auf römischer Seite und lebte nach der Zerstörung Jerusalems in Rom.
I. Johannes, ein von Gott abhängiger Prophet Johannes der Täufer und alle Propheten, die im Namen Gottes aufgetreten sind, führten
1. ein Leben, in dem Wirken und Reden bestimmt wurden
a) nicht vom eigenen Willen,
b) nicht vom Willen oder Auftrag anderer Menschen, sondern
c) allein von Gottes Wille und Auftrag; sie standen unter seiner absoluten Herrschaft und Führung.
Gott hatte sie so mit Beschlag belegt, daß sie nicht anders konnten, als ihm zu gehorchen und seinen Willen zu tun, Luk. 1,17.76-80; 3,2-3; Jes. 6; Jer. 1,4-10; Amos 7,10-15; Jona 1,1-3; 3,1-3,
2. ein Leben der Absonderung, der Einsamkeit, des Unverstandenseins. Die Propheten hatten den Menschen eine Botschaft Gottes zu übermitteln, die in ihr bisheriges Leben eingriff und Forderungen an sie stellte, die ihrer sündigen Natur entgegen waren. Infolgedessen machten sich die Boten meist unbeliebt und mußten ihr Amt u. U. mit dem Leben bezahlen, Luk. 3,19-20; 1. Kön. 18,4; 19,10; 2. Chron. 24,17-22; 36,16; Jer. 15,10; 26,20-24; 37,11-38,13; Matth. 23,29-37; Luk. 4,24; 13,33; Apg. 7,37-39.52; Jak. 5,10-11; Offb. 16,6; 18,24,
3. ein Leben in der Kraft Gottes und seines Geistes.
Es war Gott, der sie aussonderte und mit dem Heiligen Geist ausrüstete für diesen Dienst, in dem sie oft große Taten vollbrachten. Die Menschen furcht wurde durch Gottesfurcht überwunden, die Gemeinschaft mit Gott und sein Segen wog die Ablehnung und den Haß ihrer Landsleute auf. Matth. 11,9-11; 5,12; 1. Kön. 17-19; Jer. 15,10-11.15-21; Hebr. 11,32-40.
II. Herodes, ein von Menschen abhängiger Fürst V. 14-27
Es ist auffallend, daß dieser Mann, der in gewisser Hinsicht nur Gott und den Kaiser in Rom zu fürchten hatte, doch in Furcht vor seinen Mitmenschen lebte.
In der hier berichteten Begebenheit zeigt er sich abhängig von allen erwähnten Personen,
1. von Herodias, seiner Frau, V 17,
2. von Johannes, seinem Gefangenen, V 20,
3. von der Volksmenge, Matth. 14,5,
4. von der Tochter der Herodias; eine Abhängigkeit, in die er sich ohne alle Notwendigkeit hineinbegibt, V. 22-23,
5. von seinen Tischgenossen. V 21.26.
Er fürchtete sie und mußte sie wohl auch fürchten, weil der Teufel nicht nur ihn, sondern auch seine Umgebung beherrschte. Mark. 8,15.
Es ist das Ergebnis eines Lebens, das um seines Ehrgeizes, seiner Lüste und Begierden willen die Gottesfurcht verleugnet und sich in die Knechtschaft der Sünde verstrickt hat. V 18.22.27.
III. Gottes Stunde im Leben des Herodes V 20; Hiob 33,14.29-30
Doch Gott will die Umkehr und Rettung des Sünders und redet auf mancherlei Weise zu ihm:
1. Johannes der Täufer straft Herodes um seines Ehebruchs willen. V 18.
2. Mit dem Wissen um die Gerechtigkeit und Heiligkeit des Johannes zeigt Herodes, daß ihn sein Gewissen mahnt und es ihm bewußt ist, daß seine eigenen Taten keineswegs gerecht und heilig sind. Röm. 2,15.
3. Herodes hatte Johannes auf Veranlassung der Herodias gefangengenommen, doch schenkte Gott in seiner Langmut ihm damit weitere Möglichkeiten, den Bußruf des Täufers ganz persönlich zu hören. Dan. 4-5.
4. Herodes hörte nicht nur, sondern er verstand auch den Ruf zur Umkehr, denn er geriet in große Verlegenheit. Johannes muß, so wie Paulus vor Felix und Agrippa, in überzeugender und zu Herzen gehender Weise gesprochen haben, denn Herodes hörte ihn trotz allem gern. Apg. 24, 24-26; 26,1-32.
5. Aber Herodes war ein willensschwacher Zauderer zum Guten, war ein Sklave seines sündigen Herzens und seiner Umgebung. Er schob die Entscheidung auf und verpaßte so Gottes Stunde.
IV. Des Teufels Stunde im Leben des Herodes V 21-28
Ein geeigneter Tag läßt nicht auf sich warten:
1. Herodes gibt anläßlich seines Geburtstages seinen Großen ein Gastmahl,
2. die ausgelassene Stimmung wird durch den Tanz der jungen Salome auf den Höhepunkt getrieben,
3. der König, wahrscheinlich im Rausch, führt sich wie ein großprotziger Herrscher auf. Esther 5,3.6 und bringt sich in die Abhängigkeit des Mädchens.
4. Damit hat er sich dem Feind ausgeliefert und wird als dessen Werkzeug zum Mörder an Johannes dem Täufer.
V. „Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet euer Herz nicht!" V 14.16; Ps. 95,7-8
Die Stunde der Gnade Gottes, die Stunde der Buße war für Herodes verstrichen und verpaßt.
1. Wohl strafte ihn noch sein Gewissen beim Gerücht von Jesus, V 14.16; Luk. 9,7.9,
2. doch er suchte ihn zu töten. Luk. 13,31.
3. Der Herr charakterisiert ihn öffentlich als „Fuchs“, Luk. 13,32,
4. er läßt ihn seine Mißachtung wissen, Luk. 13,32-33,
5. er gibt ihm keine Gelegenheit einer Begegnung, Luk. 9,9; 13,32-33,
6. er vergleicht den Einfluß seines bösen Wesens mit dem sich in seiner Umgebung ausbreitenden Sauerteig, Mark. 8,15,
7. er hat bei der zwangsweisen Gegenüberstellung in Jerusalem kein einziges Wort für ihn. Luk. 23,4-10.
8. Die Herzensverhärtung des Herodes zeigt sich in Spott und Verachtung dem Herrn gegenüber und, obwohl er von der Grundlosigkeit der Anklage überzeugt ist, erscheint ihm eine noble Geste dem Römer und dem Hohen Rat gegenüber nützlicher als die Übernahme der Verantwortung für seinen unschuldigen Untertan, den er durch einen ihm rechtmäßig zustehenden Urteilsspruch hätte befreien können. Luk. 23,11-15. So machte er, der Mörder des Johannes, sich auch am Tode des Herrn Jesus Christus mitschuldig. Apg. 4,27.
„Wie oft habe ich gewollt... und ihr habt nicht gewollt!“ Luk. 13,34.
Ein Wort für Israel, für Herodes?
Ist es nicht auch von erschreckender Allgemeingültigkeit für jeden Menschen, der meint, den Ruf des Täufers, den Ruf Jesu Christi, den Ruf des Evangeliums: „Tut Buße und bekehret euch!“ Matth. 3,2; 4,17; Luk. 24,46-47; Apg. 2,38; 3,19; 17,30; 26,15-20 überhören oder äufschieben zu können? - Die Gefahr, in die er sich begibt, zeigt uns die Heilige Schrift in der Geschichte des Herodes Antipas; sie sollte darum im Sinne von Röm. 2,1-6 gelesen werden. Hebr. 3,7-11.
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Der Tod Johannes des Täufers - Markus 6,14-29
Leitvers: Psalm 95, 7b-8a
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Psalm 95, 7b-8a Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand. Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tag von Massa in der Wüste,
In den Evangelien und der Apostelgeschichte wird von mehreren Gliedern der herodäischen Familie berichtet.
Es sind
1. Herodes der Große (374 v. Chr.), aus edomitischem Geschlecht, König von Roms Gnaden. Groß war er in seinem diplomatischen Geschick und der Errichtung prunkvoller Bauten (so auch des Tempels in Jerusalem), doch furchtbar und grausam in der Verfolgung und Vernichtung seiner wahren und vermuteten Feinde. Zahlreiche Angehörige der eigenen Familie fielen seinem Mißtrauen zum Opfer. Matth. 2,1-19.
2. Archelaus (4 v.-6 n. Chr.), Sohn Herodes’ des Großen, Volksfürst und Haupterbe des väterlichen Reiches. Wird von Kaiser Augustus wegen seiner Gewalttaten abgesetzt und nach Südfrankreich verbannt. Matth. 2,19-23. Judäa wird daraufhin römische Provinz unter einem Landpfleger (Praefekt oder Prokurator). Als solcher ist Pontius Pilatus bekannt geworden. Luk. 3,1; Matth. 27. Amtssitz war der Palast des Herodes in Caesarea am Meer, wo auch die römischen Hilfstruppen stationiert waren.
3. Herodes Antipas (4 v.-39 n. Chr.), Sohn Herodes’ des Großen, Bruder des Archelaus. Als Vierfürst von Galiläa und Peräa war er Jesu Landesherr. Hauptstadt: Tiberias am Galiläischen Meer. Luk. 3,1. Wird durch Kaiser Caligula ebenfalls nach Südfrankreich verbannt.
4. Philippus (4 v.-34 n. Chr.), Sohn Herodes’ des Großen, Halbbruder des Antipas; Vierfürst von Ituräa und Trachonitis. Ein milder und gerechter Herrscher, der Beste seines Geschlechts. Verheiratet mit Salome, der Tochter der Herodias. Matth. 14,6. Hauptstadt: Cäsarea Philippi. Luk. 3,1; Matth. 16,13. (Er ist nicht identisch mit dem in Matth. 14,3 erwähnten anderen Halbbruder Philippus, der als Privatmann in Jerusalem lebte.)
5. Herodes Agrippa 1. (37-44 n. Chr.), Sohn Aristobuls (ein von Herodes dem Großen hingerichteter Sohn), Bruder der Herodias. Matth. 14,3. Groß geworden durch Intrigen in Rom und Jerusalem, erhielt er die Königswürde und beherrschte in seinen letzten Jahren das gesamte Reich seines Großvaters. Apg. 12. Nach seinem Tode wird Judäa erneut römische Provinz. Als Landpfleger erwähnt die Apostelgeschichte: Felix (52-60) und Porcius Festus (60-62). Apg. 23-26.
6. Herodes Agrippa II. (48-93?), Sohn Agrippas I.; erhält die Gebiete seines Onkels Philippus und die Aufsicht über den Tempel in Jerusalem (z. B. Ein- und Absetzung des Hohen priesters); seine Schwestern waren Drusilla, Apg. 24,24 und Bernice. Apg. 25-26. Im jüdischen Aufstand (66-70) kämpfte er nach vergeblichen Vermittlungsversuchen auf römischer Seite und lebte nach der Zerstörung Jerusalems in Rom.
I. Johannes, ein von Gott abhängiger Prophet Johannes der Täufer und alle Propheten, die im Namen Gottes aufgetreten sind, führten
1. ein Leben, in dem Wirken und Reden bestimmt wurden
a) nicht vom eigenen Willen,
b) nicht vom Willen oder Auftrag anderer Menschen, sondern
c) allein von Gottes Wille und Auftrag; sie standen unter seiner absoluten Herrschaft und Führung.
Gott hatte sie so mit Beschlag belegt, daß sie nicht anders konnten, als ihm zu gehorchen und seinen Willen zu tun, Luk. 1,17.76-80; 3,2-3; Jes. 6; Jer. 1,4-10; Amos 7,10-15; Jona 1,1-3; 3,1-3,
2. ein Leben der Absonderung, der Einsamkeit, des Unverstandenseins. Die Propheten hatten den Menschen eine Botschaft Gottes zu übermitteln, die in ihr bisheriges Leben eingriff und Forderungen an sie stellte, die ihrer sündigen Natur entgegen waren. Infolgedessen machten sich die Boten meist unbeliebt und mußten ihr Amt u. U. mit dem Leben bezahlen, Luk. 3,19-20; 1. Kön. 18,4; 19,10; 2. Chron. 24,17-22; 36,16; Jer. 15,10; 26,20-24; 37,11-38,13; Matth. 23,29-37; Luk. 4,24; 13,33; Apg. 7,37-39.52; Jak. 5,10-11; Offb. 16,6; 18,24,
3. ein Leben in der Kraft Gottes und seines Geistes.
Es war Gott, der sie aussonderte und mit dem Heiligen Geist ausrüstete für diesen Dienst, in dem sie oft große Taten vollbrachten. Die Menschen furcht wurde durch Gottesfurcht überwunden, die Gemeinschaft mit Gott und sein Segen wog die Ablehnung und den Haß ihrer Landsleute auf. Matth. 11,9-11; 5,12; 1. Kön. 17-19; Jer. 15,10-11.15-21; Hebr. 11,32-40.
II. Herodes, ein von Menschen abhängiger Fürst V. 14-27
Es ist auffallend, daß dieser Mann, der in gewisser Hinsicht nur Gott und den Kaiser in Rom zu fürchten hatte, doch in Furcht vor seinen Mitmenschen lebte.
In der hier berichteten Begebenheit zeigt er sich abhängig von allen erwähnten Personen,
1. von Herodias, seiner Frau, V 17,
2. von Johannes, seinem Gefangenen, V 20,
3. von der Volksmenge, Matth. 14,5,
4. von der Tochter der Herodias; eine Abhängigkeit, in die er sich ohne alle Notwendigkeit hineinbegibt, V. 22-23,
5. von seinen Tischgenossen. V 21.26.
Er fürchtete sie und mußte sie wohl auch fürchten, weil der Teufel nicht nur ihn, sondern auch seine Umgebung beherrschte. Mark. 8,15.
Es ist das Ergebnis eines Lebens, das um seines Ehrgeizes, seiner Lüste und Begierden willen die Gottesfurcht verleugnet und sich in die Knechtschaft der Sünde verstrickt hat. V 18.22.27.
III. Gottes Stunde im Leben des Herodes V 20; Hiob 33,14.29-30
Doch Gott will die Umkehr und Rettung des Sünders und redet auf mancherlei Weise zu ihm:
1. Johannes der Täufer straft Herodes um seines Ehebruchs willen. V 18.
2. Mit dem Wissen um die Gerechtigkeit und Heiligkeit des Johannes zeigt Herodes, daß ihn sein Gewissen mahnt und es ihm bewußt ist, daß seine eigenen Taten keineswegs gerecht und heilig sind. Röm. 2,15.
3. Herodes hatte Johannes auf Veranlassung der Herodias gefangengenommen, doch schenkte Gott in seiner Langmut ihm damit weitere Möglichkeiten, den Bußruf des Täufers ganz persönlich zu hören. Dan. 4-5.
4. Herodes hörte nicht nur, sondern er verstand auch den Ruf zur Umkehr, denn er geriet in große Verlegenheit. Johannes muß, so wie Paulus vor Felix und Agrippa, in überzeugender und zu Herzen gehender Weise gesprochen haben, denn Herodes hörte ihn trotz allem gern. Apg. 24, 24-26; 26,1-32.
5. Aber Herodes war ein willensschwacher Zauderer zum Guten, war ein Sklave seines sündigen Herzens und seiner Umgebung. Er schob die Entscheidung auf und verpaßte so Gottes Stunde.
IV. Des Teufels Stunde im Leben des Herodes V 21-28
Ein geeigneter Tag läßt nicht auf sich warten:
1. Herodes gibt anläßlich seines Geburtstages seinen Großen ein Gastmahl,
2. die ausgelassene Stimmung wird durch den Tanz der jungen Salome auf den Höhepunkt getrieben,
3. der König, wahrscheinlich im Rausch, führt sich wie ein großprotziger Herrscher auf. Esther 5,3.6 und bringt sich in die Abhängigkeit des Mädchens.
4. Damit hat er sich dem Feind ausgeliefert und wird als dessen Werkzeug zum Mörder an Johannes dem Täufer.
V. „Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet euer Herz nicht!" V 14.16; Ps. 95,7-8
Die Stunde der Gnade Gottes, die Stunde der Buße war für Herodes verstrichen und verpaßt.
1. Wohl strafte ihn noch sein Gewissen beim Gerücht von Jesus, V 14.16; Luk. 9,7.9,
2. doch er suchte ihn zu töten. Luk. 13,31.
3. Der Herr charakterisiert ihn öffentlich als „Fuchs“, Luk. 13,32,
4. er läßt ihn seine Mißachtung wissen, Luk. 13,32-33,
5. er gibt ihm keine Gelegenheit einer Begegnung, Luk. 9,9; 13,32-33,
6. er vergleicht den Einfluß seines bösen Wesens mit dem sich in seiner Umgebung ausbreitenden Sauerteig, Mark. 8,15,
7. er hat bei der zwangsweisen Gegenüberstellung in Jerusalem kein einziges Wort für ihn. Luk. 23,4-10.
8. Die Herzensverhärtung des Herodes zeigt sich in Spott und Verachtung dem Herrn gegenüber und, obwohl er von der Grundlosigkeit der Anklage überzeugt ist, erscheint ihm eine noble Geste dem Römer und dem Hohen Rat gegenüber nützlicher als die Übernahme der Verantwortung für seinen unschuldigen Untertan, den er durch einen ihm rechtmäßig zustehenden Urteilsspruch hätte befreien können. Luk. 23,11-15. So machte er, der Mörder des Johannes, sich auch am Tode des Herrn Jesus Christus mitschuldig. Apg. 4,27.
„Wie oft habe ich gewollt... und ihr habt nicht gewollt!“ Luk. 13,34.
Ein Wort für Israel, für Herodes?
Ist es nicht auch von erschreckender Allgemeingültigkeit für jeden Menschen, der meint, den Ruf des Täufers, den Ruf Jesu Christi, den Ruf des Evangeliums: „Tut Buße und bekehret euch!“ Matth. 3,2; 4,17; Luk. 24,46-47; Apg. 2,38; 3,19; 17,30; 26,15-20 überhören oder äufschieben zu können? - Die Gefahr, in die er sich begibt, zeigt uns die Heilige Schrift in der Geschichte des Herodes Antipas; sie sollte darum im Sinne von Röm. 2,1-6 gelesen werden. Hebr. 3,7-11.