Lied 158

1. Aufgeschaut!
Nacht entflieht, der Morgen graut.
Kummertränen, nachts geweinet,
glänzen, wenn der Morgen scheinet;
alles freut sich dort im Licht
vor des Heilands Angesicht.
Aufgeschaut,
selge Braut!

2. Nicht mehr fern
bist du, heller Morgenstern!
Bald wird die Posaune schallen
deinen gläubgen Streitern allen,
sie zu rufen aus der Welt,
die sie feindlich noch umstellt.
Bist nicht fern,
Morgenstern!

3. Teurer Herr!
Unser Sehnen stets vermehr,
bis nach kurzem Morgengrauen
wir dein Antlitz droben schauen,
und dein Anblick unverhüllt
unser Sehnen völlig stillt.
Teurer Herr,
dir sei Ehr!