Lied 87
1. Wir danken, treuer Heiland, dir, dass du uns nicht gelassen als unversorgte Waisen hier auf unbekannten Strassen. Bei fremdem Volk, in fremdem Land, wo alle Wege ungebahnt, da sehn wir deine Tritte. Wir stehen nie verlassen da, du bist uns allenthalben nah; du lebst in unsrer Mitte. 2. Du bist bei uns mit deinem Geist – o selge, heilge Nähe! – der so lebendig sich erweist, als ob man selbst dich sähe. Bist unser Licht im dunkeln Tal, erquickst durch deiner Liebe Strahl, bist Seelentrank und -speise; stehst uns mit Rat und Tat zur Seit und gibst uns selber das Geleit auf unsrer Pilgerreise. 3. Drum danken wir, o Heiland, dir für deine Lieb und Treue. O dass doch jedes Herz schon hier sich deinem Lob stets weihe! Das ist ja unsre Seligkeit, ist süsser Trost in allem Leid, solange wir hier wallen. Und wenn wir dort dein Antlitz sehn und völlig deine Lieb verstehn, wird ewges Lob erschallen. |