Allversöhnung = Irrlehre Blasphemie Gotteslästerung
Zur Allversöhnungsirrlehre
Allversöhnung die Irrlehre Satans und der
Satanisten.
https://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/bibel/allversoehnung.html
Als ich das letzte Buch
der Bibel, die Offenbarung Jesu Christi, las, stieß ich in
Kapitel 22 auf folgende Verse:
«Und er zeigte mir einen Strom vom Wasser des Lebens,
glänzend wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes
ausging, inmitten ihrer Straßen und zu beiden Seiten des
Stromes den Baum des Lebens, der zwölfmal Fruchte trägt und
jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes
dienen zur Heilung der Völker» (Of/ 22,1+2).
Das Endgericht (Off 20) ist vollzogen jeder nach seinen
Werken gerichtet), der neue Himmel und die neue Erde, das
neue Jerusalem erschaffen. Es ist alles neu ! Meine Frage
ist nun, warum die Blätter des Baumes zur Heilung der Völker
dienen, wenn ein jeglicher schon gerichtet ist und sein
Urteil empfangen hat? Gibt es demnach doch eine
Allversöhnung?
Ihre Schwierigkeiten ergeben sich daher, daß Sie die im Buch
der Offenbarung geschilderten Ereignisse streng
chronologisch fassen. Es ist aber so, daß die Offenbarung
aus mehreren Zyklen besteht, die je eine ganze zukünftige
Entwicklung bis ans Ende verfolgt. So gehen beispielsweise
die mit den sieben Posaunen verbundenen Gesichte (Kap. 8-10)
bereits bis ans Ende: «In den Tagen der Stimme des siebenten
Engels, wenn er posaunen wird, wird auch das Geheimnis
Gottes vollendet sein, wie er seinen eigenen Knechten, den
Propheten, die frohe Botschaft verkündigt hat» (10,7).
Danach gehen die Gesichte wieder zeitlich zurück, um einen
anderen Fragenkreis zu behandeln, nämlich das Schicksal
Jerusalems und Israels (Kap. 11-14) bis ans Ende.
Sodann greift der Seher in den Kapiteln 15 und 16 wieder
zeitlich zurück und schildert uns die letzte Zeit des Zornes
Gottes über die Menschheit, die wiederum bis zum Ende führt:
..Es ist geschehen» (16,17).
In einer Einblendung folgt dann eine detaillierte
Darstellung der Hure Babylons und auch ihres Endes, obwohl
schon längst gesagt worden ist, daß Babylon gefallen sei
(14,8).
Das Kapitel 19 nun zeigt das Ende wiederum von einer anderen
Seite: Der Herr kommt, aber zuerst hat er sich mit den
Seinen verbunden (Hochzeit des Lammes; 19,7-10), um zusammen
mit ihnen zum Gericht zu erscheinen (19,11-16).
Es wird jetzt der Faden chronologisch weitergeführt: die
Zerschlagung der Opposition des mit dem Satan verbündeten
Menschen gegen den Christus Gottes, darauf die Verbannung
Satans in sein tausendjähriges Gefängnis (20,1-3), sodann
die tausendjährige Herrschaft des Messias mit seinen
Erlösten (20,4-6), die letzte Verführung und endgültige
Verurteilung Satans nach dem Tausendjährigen Reich
(20,7-10).
Um aber die Entwicklung an ihr absolutes Ende zu führen,
fährt das Gesicht fort und schildert uns das letzte und
endgültige Gericht über die im Unglauben gestorbenen
Menschen (20,11-15) und geht von hier unmittelbar weiter zur
Beschreibung des neuen Himmels und der neuen Erde, das ist
die Ewigkeit (21,1-8).
In 21,9 geht aber der Seher zeitlich wieder zurück, um von
hier bis 22,5 die Herrlichkeit Jerusalems im messianischen
Friedensreich zu schildern (die für die Erlösten allerdings
in die Ewigkeit überführen wird, wie 22,5 zeigt); denn, wenn
uns in zwei Kapiteln die Greuel der großen Hure gezeigt
worden sind, dann sollen uns auch in aller Ausführlichkeit
die Herrlichkeiten der «Braut, des Weibes des Lammes»,
gezeigt werden.
Man beachte, wie deshalb dieser Abschnitt fast gleich
eingeleitet wird wie das Gesicht über die große Hure: «Und
es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben
Schalen hatten, ...komm, ich will dir zeigen...» (17,1 und
21,9). Diese Einleitung hebt die Episode auch vom großen
Zusammenhang 19,1 bis 21,8 ab, wo die verschiedenen Stadien
der aufeinanderfolgenden Ereignisse jeweils mit «und ich
sah» eingeleitet werden (19,11+17+19; 20,11; 21,1).
Während des messianischen Friedensreiches nun werden
«Nationen» sein, die sehr wohl der Heilung bedürfen (22,2),
kommen sie doch aus einer Zeit, in der die Sünde sie
verdorben hat. Zur segensreichen Regierung des Messias
gehört nun, daß sie leiblich und geistlich geheilt werden,
so, wie das unter anderen auch der Prophet Jesaja
vorausgesagt hat (35,1-10). Leider aber wird die Menschheit
auch nach der tausendjährigen segensreichen Herrschaft des
Messias sich erneut Satan anschließen. um sich gegen Gott zu
erheben (Off. 20,7-9). Hernach folgt das in Off. 20,11-15
beschriebene letzte Gericht. Und dieses läßt keine Zweifel
darüber zu, daß der seines Unglaubens und damit seiner
Rebellion gegen den Sohn Gottes wegen gerichtete Mensch ewig
verloren ist.
Die Bibel kennt also keine Allversöhnung. Darum versuchen
wir wie Paulus, «da wir den Schrecken des Herrn kennen, die
Menschen zu überzeugen ... denn die Liebe des Christus
drängt uns» (2. Kor. 5,11+14). B.P. - Updated: März
12, 2000
Lehrt
die Bibel die Versöhnung aller Menschen mit Gott?
Herr G. M.,
Georgen
Die Lehre
von der sogenannten Allversöhnung hat bei den Gnostikern
(von gnosis = Erkenntnis) ihre Wurzeln. Sie versuchten schon
zur der Zeit der Apostel die christliche Theologie mit
griechischer Philosophie zu verbinden und entwickelten dabei
unbiblische Ideen. Aufschwung aber bekam die Allversöhnung
durch den Kirchenlehrer Origenes (254 n. Chr. gest.), der
als Anhänger der neuplatonischen Philosophie auch die
Bekehrung und Begnadigung des Teufels und der gefallenen
Engel vertrat. Origenes wurde jedoch 553 n. Chr. von der
Kirche als Irrlehrer verdammt. Heute vertreten neben
verschiedenen Theologen auch spiritistische Gruppen die
Allversöhnung.
Wer sie in der Bibel wiederfinden will, kann sich nur auf
Interpretationen stützen, die klare Aussagen der Heiligen
Schrift ausblenden. Apg 3,13 spricht beispielsweise nicht
von einer Erlösung aller Geschöpfe, sondern wörtlich von
einer „Wiederherstellung" alles dessen, was Gott durch die
Propheten geredet hat. Auch Paulus sagt nicht in Rö 5,18,
dass alle Menschen gerechtfertigt werden, sondern dass die
Möglichkeit der Rechtfertigung für alle Menschen besteht.
Der Mensch aber muss die Gerechtigkeit Gottes im Glauben
annehmen. Nur dann wird sie für ihn gültig. Gott erbarmt
sich zwar aller (Rö 11,32), aber wenn der Mensch dieses
Erbarmen zurückweist oder nicht daran glaubt, erhält er laut
Paulus kein ewiges Leben (Rö 5,1.2; 10,10.11; Hbr 11,6).
Die Bibel kennt also immer zwei Wege: Ewiges Leben durch den
Glauben an die Rechtfertigung des Menschen durch Christus
oder ewiger Tod. Gott ist nicht nur gnädig, er ist auch ein
gerechter Richter. Zahlreiche biblische Aussagen zeigen
deshalb, dass es am Ende Menschen geben wird, die kein
ewiges Leben erhalten, weil ihre eigene Gerechtigkeit sie
nicht erlöst oder weil sie Gottes Willen nicht befolgen (Mt
5,20; 7;21-23). Jesus sagt sogar, dass viele in die
„Verdammnis" gehen (Mt 7,13). In zahlreichen Gleichnissen
und Predigten spricht er über Gericht und ewigen Tod, weil
Menschen Gottes Angebot des ewigen Lebens ablehnen oder sich
gegen ihn wenden.In Offb 20,6-5 schildert Johannes
schließlich dieses Endgericht, in dem die Gottlosen aber
auch Satan und seine Engel den zweiten Tod sterben, weil ein
Feuer vom Himmel sie vernichtet. Alle diese Texte lassen
keine Allversöhnung zu.
Man kann also den Gedanken des Gerichts nicht als jüdische
Tradition und die Versöhnung aller mit Gott als original
christlichen Gedanken betrachten.Gott möchte zwar nicht,
dass jemand verloren geht, aber wenn der Mensch sich nicht
für Gott entscheidet, wird er kein ewiges Leben erhalten (2
Pt 3,9). Gott bietet uns das ewige Leben durch Christus an,
aber er zwingt es uns nicht auf, wenn wir es nicht wollen
(Hes 33,11). Auch das ist ein Zeichen seiner Liebe.Im
Gericht am Ende der Welt macht Gott alles wieder richtig,
was die Sünde zerstört hat (Offb 21,3-5). Deshalb muss er
sie ein für alle Mal beseitigen. Entweder der Mensch wendet
sich Gott zu und lässt sich durch Christus befreien oder er
muss als Träger der Sünde den zweiten Tod sterben. Diese
Entscheidung zwischen Leben und Tod nimmt ihm niemand ab.
Siegfried
Wittwer
Überrascht von der Entdeckerfreude
Eine Ermutigung zum Bibelstudium
von Wolfgang Klippert [ 1 ]
"Es
ist 6.30 Uhr. Ich bin wieder einmal zu
spät aufgestanden. Zum Kaffee aufbrühen
reicht es nicht mehr. Nur noch ein Glas
Instant-Kaffee kann mich retten: ein
Löffel Pulver, heißes Wasser, umrühren -
fertig!"In unserer stressigen Zeit
werden viele solcher Instant-Verfahren
entwickelt: schneller Erfolg bei
minimalem Aufwand. Wer wünscht sich das
nicht?! Leider entsteht dabei aber auch
eine Grundhaltung, die zur
Oberflächlichkeit neigt. Es fehlen dann
der Wille und die Kraft, mit Mühe und
Zeitaufwand eine Sache bis ins Detail zu
betreiben. Natürlich sind wir als
Christen von diesem Trend nicht
ausgenommen. Gerade unser Umgang mit dem
Wort Gottes ist allzu oft von der
Oberflächlichkeit bedroht: Kalenderblatt
kurz lesen, einige Gedanken bewegen -
fertig!Viele Christen haben solche
"InstantVerfahren" im Umgang mit der
Bibel zur Regel gemacht. Zu einem
wirklich intensiven Bibelstudium finden
nur noch wenige. Und das ist mehr als
bedauerlich. Die Freude am Umgang mit
der heiligen Schrift schwindet in dem
Maße, wie man durch schnelles
Hineinschauen eben gerade nichts mehr in
ihr entdeckt. Und aus dieser
unterschwelligen Verdrossenheit kann es
natürlich auch nur sehr begrenzt zu
einem geistlichen Wachstum des einzelnen
und der Gemeinde kommen. Dabei gäbe es
so viel in der Schrift zu entdecken!
Gottes Wort ist wie ein Schatz. Aber man
birgt ihn nicht im Schnellverfahren,
sondern nur im intensiven Bemühen des
ausdauernden Bibelstudiums. Dieses
Geheimnis gilt es neu zu entdecken und
sich überraschen zu lassen von der
Entdeckerfreude, die im Umgang mit dem
Wort entsteht.Bibelstudium ist
intensives Arbeiten an Gottes Wort
Wie
der Name Bibelstudium schon sagt, geht
es dabei um mehr als die tägliche
Bibellese. Bibelstudium ist ein
Sich-Mühen um den Text, das versucht,
bis in die Einzelheiten hinein dem Wort
nachzuforschen und biblische Linien und
Zusammenhänge zu entdecken. Im
Bewußtsein mancher Gläubigen ist das
Wort Gottes eher eine Sammlung einzelner
"Losungen" und Andachtsverse, eine
Aneinanderreihung einzelner Abschnitte.
Ein Verständnis der Zusammenhänge wird
trotz jahrelangen Umgangs mit dem Wort
oft kaum gewonnen. Um nicht falsch
verstanden zu werden: Kalenderblätter,
die Herrnhuter Losungen, Bibel lesen und
Andachtsbücher haben all( ihren Platz
und ihre Bedeutung. Aber wer nur von
solchen "Mini-Rationen(~ lebt, wird vor
dem gedeckten Tisch de: Wortes Gottes
sitzen und dennoch ver. hungern. Das
eigenständige Nachdenker über Gottes
Wort ist eben durch keine Kurzauslegung
zu ersetzen - und da! beabsichtigen
solche Schriften auch nicht!Wieviel mehr
sollten wir uns von der Freude der
Psalmisten anstecken lassen, Das Wort
Gottes ist ihnen "köstlicher ah Gold, ja
gediegenes Gold, und süßer als Honig und
Honigseim" (Ps. 19,11). "An deinen
Satzungen habe ich meine Lust", bekennt
der Schreiber des 119. Psalms. Und nicht
umsonst beginnt das Buch der Psalmen mit
einer Glücklichpreisung für den, der
"über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht"
(Ps. 1,2). Sich Zeit nehmen für das Wort
Gottes, mit ihm Zeit verbringen,
nachblättern und nachdenken,
"widerborstigen" Stellen nicht
ausweichen, sondern ihnen nachgehen,
Bekanntes neu entdecken, nach der
Tragweite für Lehre und Leben fragen -
das alles gehört zum Bibelstudium und
macht es so fruchtbar und unersetzlich.Bibelstudium
eröffnet ein vertieftes geistliches
Leben
Nun
herrscht leider bei vielen der Gedanke
vor, Bibelstudium sei etwas für den
gelehrten Fachmann. Der "einfache"
Christ brauche nicht so tief in das Wort
einzudringen und könne das auch wegen
mangelnder Fachkenntnisse,
beispielsweise der biblischen Sprachen,
nicht. Kindlicher Glaube allein genüge;
und auf den gelebten Glauben käme es
schließlich an. Offensichtlich hatten
die Apostel da eine ganz andere Meinung.
Glaube und Erkenntnis sind gerade keine
Gegensätze, sondern notwendige
Ergänzung. Wachstum im geistlichen Leben
ist unmittelbar abhängig von einem
vertieften Verständnis des Wortes (vgl.
Kol. 1,9-11; 2.Tim. 3,15f). Nein, nicht
nur der "Fachmann", jeder Glaubende ist
aufgefordert, sich in die Schrift
hineinzuvertiefen. In fünf verschiedenen
Bereichen möchte ich diese Notwendigkeit
des intensiven Betrachtens der Bibel
erläutern.a. Bibelstudium
hilft, gesunde Lehre zu erfassen
Ein
normales Gemeindeglied bekommt im Laufe
einer Woche eine Menge "Wort" geboten:
Gottesdienst, Mahlfeier, Bibelstunde und
manches mehr. Auch wenn dort biblische
Lehre vermittelt wird, und davon gehe
ich einmal aus, ist es doch
bemerkenswert, wie wenig oft behalten
und verinnerlicht wird. Gerade an dieser
Stelle ist der eigene Umgang mit dem
Wort wichtig: Parallelstellen werden
aufgeschlagen, die Konkordanz wird
gebraucht, ein Kommentar oder ein gutes
Buch wird zu Rate gezogen. Auf alle
Fälle wird nicht nur passiv gehört,
sondern aktiv erarbeitet und entdeckt.
Dabei werden auch Themen betrachtet
werden können, die vielleicht schon
lange nicht mehr in der Gemeinde
angesprochen wurden. Dieses
systematische und eigenständige Studium
der Bibel unter bestimmten thematischen
Gesichtspunkten und im Fragen nach der
Selbstentfaltung biblischer Texte gibt
einen notwendigen Einblick in gesunde
Lehre. Und ohne dies kann es kein
gesundes geistliches Wachstum geben.b.
Bibelstudium hilft, die Geister zu
unterscheiden
Unser
Glaube wird vielfältig herausgefordert,
sei es durch philosophische und
zeitgeistige Strömungen oder durch
Anfragen aus der Gemeinde selbst. Nicht
wenige Christen stehen hilflos vor
solchen Herausforderungen und lassen
sich sogar unbemerkt auf bibelfremde
Denk- und Handlungsmuster ein.
Verursacht ist das in vielen Fällen
durch einfache Unkenntnis der Schrift.
Man läßt sich von Ahnungen,
Halbwahrheiten oder von unreflektierten
Gemeindetraditionen leiten oder geht
eben einfach von der persönlichen
Meinung aus - jedenfalls nicht von
fundierter biblischer Lehre. Kann es da
wundern, daß viele ihren Glauben nicht
mehr vermitteln können oder gar selbst
falschen Lehren anheim fallen? Jeder
Christ sollte das Wort so kennen, daß er
Rede und Antwort stehen kann. Das kann
aber die Predigt allein nicht leisten.
Dazu gehört der engagierte Umgang mit
Gottes Wort im eigenen Studium.c.
Bibelstudium hilft, das Gebetsleben zu
vertiefen
Wir
haben es in unseren Gemeinden zur Regel
gemacht, keine festformulierten Gebete
zu sprechen. Selbst das Vaterunser
erscheint vielen schon zu "kirchlich".
Das Gebet als Herzenssache soll eben
direkt vom Herzen kommen. Oft erschrecke
ich aber über die Verarmung vieler
Gebete. Nicht daß es ihnen etwa an Länge
fehlen würde, aber oft am Inhalt. Und
auch meinem Gebet fehlen oft die Worte.
Stetig wiederkehrende Floskeln
beherrschen weithin unser Reden mit
Gott. Damit ich recht verstanden werde:
Ich maße mir nicht an, über irgend
jemandes Gebet zu Gericht zu sitzen! Der
Herr sieht das Herz an!Aber ist nicht
die Lebendigkeit des Gebets auch
Ausdruck der Verwurzelung im Wort? Das
Verständnis des dreieinigen Gottes,
seines Heilshandelns durch die
Geschichte von Abraham her über Israel
zur Gemeinde, die Sendung Jesu bis hin
zu neuem Himmel und neuer Erde ist
weithin so gering, daß auch die Worte
des Gebets zu flachen Formeln verkommen.
Und selbst wenn man alle diese
Zusammenhänge kennt, aber nicht durch
stetiges Forschen in der Schrift darin
lebt, kommt kein lebendiges Gebetsleben
zustande. Eine der eindrücklichsten
Zeiten meiner Christusnachfolge war die
Vorbereitung auf das bibelkundliche
Examen im Rahmen meiner theologischen
Ausbildung. Die konzentrierte
Beschäftigung mit dem Wort hat mein
Gebetsleben so bereichert, wie ich es
später kaum je wieder so erlebt habe.
Wer Gott anbeten und loben will, muß
wissen wofür. Ohne Forschen in der
Schrift bleiben wir stumm.d.
Bibelstudium hilft, den Willen Gottes zu
erkennen
In die
Nachfolge treten, bedeutet, seinen
Eigenwillen aufzugeben und nach Gottes
Willen zu fragen. So schwer das im
Einzelfall vollzogen wird, so würden wir
doch alle zustimmen. Die oft aus innerer
Not gestellte Frage aber lautet: "Was
will Gott denn eigentlich von mir?" Wenn
auch die komplexe Frage der
Lebensführung hier nicht entfaltet
werden kann, so glaube ich doch, daß oft
ein gründliches Studium der Schrift für
die Beantwortung dieser Frage zentral
wäre. Viele greifen zu sehr
problematischen Methoden der
"Schriftauslegung" und lassen sich auf
irgend eine Weise "ein Wort schenken"
oder "einen Weg zeigen". Dabei ist die
Schrift voller klarer Gebote und
geistlicher Prinzipien, die unser
vielfältiges Leben abdecken und es
leiten sollen.Paulus fordert uns zum
aktiven Tun heraus: "Prüft, was der
Wille Gottes ist..." (Röm. 12,2b). Und
als wesentliche Voraussetzung dazu
fordert er eine Erneuerung des Denkens
(V.2a). Diese Erneuerung kann nur
geschehen, wenn wir uns gründlich in das
Wort "eindenken" und uns auch infrage
stellen lassen. Mancher Ruf nach dem
Willen Gottes wäre längst beantwortet,
wenn der in der Schrift niedergelegte
Wille Gottes durch ernsthaftes
Bibelstudium erfaßt worden wäre.
Intensives Bibelstudium ist daher die
Voraussetzung eines erneuerten Denkens,
das im Sinne des Herrn und in
Verantwortung vor ihm christliches Leben
aktiv gestaltet. Wer dagegen nur in
akuter Not verzweifelt in der Schrift
blättert, vermag meist keine Hilfe zu
erfahren und fördert geradezu geistliche
Unreife. Wer dagegen kontinuierlich in
Gottes Wort lebt, lernt den Willen
seines Herrn kennen.e.
Bibelstudium hilft, das Gemeindeleben zu
bereichern
"Man
kann nicht mehr geben, als man hat",
lautet eine alte Wahrheit. Gerade dort,
wo ein biblisches Gemeindeverständnis
vertreten wird, das bewußt am
allgemeinen Priestertum orientiert ist,
kommt es auf den einzelnen an. Die
Qualität der Zusammenkünfte
beispielsweise, in denen der Beitrag des
einzelnen erwartet wird, hängt
wesentlich von der Qualität ab, mit der
sich jeder mit dem Wort beschäftigt.
Nicht nur im Bereich des Gebets finden
wir oft eine Verarmung, auch im Bereich
des Wortes, das als Zeugnis oder
Verkündigung gegeben wird. Geistliche
Tiefe wird nur dort gewonnen, wo jeder
aktuell und frisch am Wort Gottes
arbeitet und aus diesem gewonnenen
Schatz dann weitergibt."Wer kärglich
sät, wird kärglich ernten." Ohne Studium
der Schrift verarmt nicht nur der
einzelne, sondern auch die Gemeinde.
Deshalb blieb die erste Gemeinde neben
Gebet, Gemeinschaft und Brotbrechen fest
in der Apostellehre.Bibelstudium
ist durch nichts zu ersetzen
Nun
will ich nicht den Eindruck erwecken,
als sei Bibelstudium das Allheilmittel
für den Christen und die Gemeinde. Aber
es ist doch ein ganz wesentlicher
Faktor. Die Verankerung im Wort, wie
unsere Väter aus der Zeit der Erweckung
sie hatten, ist uns zum Teil verloren
gegangen. Sollte es wirklich nur an der
notwendigen Zeit mangeln oder an
fehlender Anleitung?Es ist entscheidend
wichtig, das Wort zu studieren und
unseren Herrn selbst darin zu entdecken.
Die Vielfalt der biblischen Aussagen,
die Vorbilder des Glaubens, die
Geschichte Gottes mit Israel und der
Gemeinde, die Gestaltung des geistlichen
Lebens - das alles zu entdecken, bringt
wirklichen Gewinn und weckt ungeahnte
Entdeckerfreuden. Die Mühe lohnt sich.
Wir sollten uns ermutigen lassen, zu
beginnen. Um eine praktische Anleitung
zu geben, wie Bibelstudium gestaltet
werden kann, verweise ich auf den
folgenden Artikel "Praktische Hilfen zum
Bibelstudium" auf Seite 6.© 1989
Wolfgang Klippert. Alle Rechte
vorbehalten.
Praktische Hilfe zum Bibelstudium
Der
Hauptartikel "Zum Thema" (Seite 4)
sollte dazu motivieren, selbständiges
Bibelstudium zu betreiben. Sicherlich
haben sich schon viele einmal daran
gewagt. Aber es fehlt oft konkrete
Anleitung, wie man Bibelstudium
betreiben kann. Im Folgenden möchte ich
einige Grundprinzipien vorstellen und
verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten
nennen. Es handelt sich dabei nur um
Anregungen, keinesfalls um eine
abgeschlossene Darstellung.
1. Allgemeine Grundsätze für
das Bibelstudium
a.
Verschaffen Sie sich möglichst einen
guten zeitlichen Freiraum zum Studieren
der Bibel. Einmal in der Woche neben der
täglichen Bibellese ist beispielsweise
besser als keinmal
b. Arbeiten Sie mit Papier und
Bleistift, um Ergebnisse festzuhalten
und spontane Gedanken nicht zu
vergessen. Auf die Dauer eignen Sie sich
somit einen Schatz von Bibelwissen an.
Außerdem sind Sie so gezwungen,
Ergebnisse konkret zu formulieren.
c. Lesen Sie einen Textabschnitt immer
im Zusammenhang (Kontext). Selbst wenn
beispielsweise Parallelstellen
aufgeschlagen werden, fragen Sie, was
sie im Kontext konkret aussagen. Wer das
nicht beachtet, wird schnell
zu"interessanten" aber falschen
Ergebnissen kommen!
d. Fragen Sie nicht gleich: "Was sagt
der Text für mich?" Zunächst ist wichtig
zu entdecken, was eigentlich dasteht und
was der Autor dieses biblischen
Abschnitts damals sagen wollte. Die
Anwendung kommt später!
e. Stellen Sie die wichtigen "W"-Fragen:
Wer hat was, warum, womit, wo, wie und
wozu wann getan? Es gibt wohl kaum eine
Stelle der Bibel, die man nicht anhand
dieser Fragen klar und gezielt
überblicken kann.
f. Gehen Sie auch schwierigen Stellen
nach, aber verbeißen Sie sich nicht
darin. Vielleicht verstehen Sie es beim
nächsten Mal besser.
g. Benutzen Sie Hilfsmittel zum Studium.
Keiner kann alles von sich aus wissen.
Es wäre geradezu vermessen zu glauben,
den Schatz dessen, was in den
vergangenen Jahrhunderten der Gemeinde
Jesu gegeben wurde,
nicht zu benötigen. Natürlich muß mit
Hilfsmitteln kritisch umgegangen werden
(bis hin zur Verseinteilung, die auch
nicht immer sinnvoll getroffen scheint).
Aber zu keiner Zeit hat es derart gute
Studienliteratur für jedermann gegeben!
Kaufen Sie aber nicht alles, sondern
ausgewählt (oder lassen Sie es sich
schenken)!
Wichtige Hilfsmittel sind eine
Konkordanz, ein Bibellexikon (das neue
"Große Bibellexikon" aus dem R.
Brockhaus Verlag ist sehr
empfehlenswert), ein Begriffswörterbuch,
einen Kommentar.
Das könnte zur Grundausstattung gehören.
Natürlich können Sie getrost auch ohne
diese Hilfsmittel beginnen! Ihre Bibel
sollte möglichst eine wortgetreue
Übersetzung sein
(z.B. Revidierte Elberfelder) und durch
eine sinngetreue (z.B. Menge) ergänzt
werden; Übertragungen eignen sich nicht
zum Studium.
Es gibt natürlich noch eine Menge
anderer Studienliteratur, aber die
lassen Sie sich am besten einmal an
einem Büchertisch zeigen.
h. Ziehen Sie konkrete Anwendungen aus
dem bearbeiteten Text.Folgende Fragen
sind sehr hilfreich:Gibt es...
-
- eine Lehre, die ich mir einprägen
soll?
- eine Verheißung, auf die ich mich
stützen kann?
- eine Sünde, die ich meiden soll?
- einen Irrtum, den ich ablegen muß?
- ein Vorbild, dem ich nachfolgen kann?
- ein Gebot, das ich einhalten soll?
Fassen
Sie konkrete Schlüsse aus dem
Bearbeiteten!i. Studieren Sie ihre Bibel
betend!
2. Verschiedene Möglichkeiten
des Bibelstudiums
Jede
noch so große Freude am Bibelstudium
vergeht auf die Dauer, wenn man monoton
immer nach der gleichen Weise vorgeht.
Abwechslung ist wichtig, um die Freude
nicht zu verlieren. Und da kann man beim
Bibelstudium viel tun!
a. Die Buchbetrachtung
Suchen
Sie ein biblisches Buch, das Sie
bearbeiten wollen. Machen Sie sich
zunächst mit den einleitenden Fragen
(wer schrieb wann, an wen...) vertraut.
Verschaffen Sie sich einen knappen
Überblick über das Buch und gehen Sie
dann Abschnitt für Abschnitt vor. Das
Ergebnis könnte ein eigener
Kurzkommentar sein.
b. Die Lebensbildbetrachtung
Personen, die in der Schrift vorkommen,
werden genau betrachtet. Man wird
versuchen, ihre Lebens- und
Glaubensgeschichte zu verstehen. Über
manche Personen ist nur an einer Stelle
der Schrift die Rede, andere treten an
vielen Stellen der Bibel auf. Gerade
relativ unbekannte Personen lassen
Freiraum für erstaunliche Entdeckungen.
c. Die Themenbetrachtung
Eine
Thema wird durch die ganze Bibel
verfolgt, z.B. Engel oder Babel/Babylon.
Hier kommt man ohne Konkordanz nicht
aus. Ein Themenstudium erschließt
besonders gut heilsgeschichtliche
Zusammenhänge.
d. Die Begriffsbetrachtung
Sie
ist in einem gewissen Sinne auch eine
Themenbetrachtung, nur, daß sie den
Gebrauch eines bestimmten Wortes in der
Schrift erhellen will. Was ist z.B.
Sühne? Ein Begriffswörterbuch hilft, das
Ergebnis zu überprüfen.
e. Andere Möglichkeiten sind
das Arbeiten mit Parallelstellen.
Auch
das zunächst ungezielte Arbeiten führt
in erstaunliche Zusammenhänge. Sie
sehen: Bibelstudium kann äußerst
vielfältig gestaltet sein.Versuchen Sie
nicht, alles auf einmal zu wollen. Sind
Sie nicht enttäuscht, wenn es anfänglich
viel Mühe macht und vielleicht schmale
Ergebnisse abwirft. Dranbleiben ist
entscheidend! Lassen Sie sich
überraschen und erwarten Sie bewußt
Gottes Segen - er hat ihn zugesagt! Nach
2.Tim. 3,15 haben die "Heiligen
Schriften die Kraft, dich weise zu
machen zum Heil..."© 1989 Wolfgang
Klippert. Alle Rechte vorbehalten.
|
|