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Johannes  20.23

Joh 20,23 Welchen irgend ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben, welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten.

 . Es hat Gott wohlgefallen, die herrliche Botschaft des Evangeliums nicht Engeln aufzutragen, sondern Menschen sollen es verkündigen, und zwar solche, die versetzt sind in das Reich des Sohnes Seiner Liebe (Kol. 1,13).

 Der Diener Christi darf, gebunden an das Evangelium, an die Zusicherungen des Wortes, die Vergebung der Sünden verkündigen

2. Kor 5,20 So sind wir nun Gesandte für Christum,
als ob Gott durch uns ermahnte;
wir bitten an Christi Statt: Laßt euch versöhnen mit Gott!

2. Kor 5,21 Den, der Sünde nicht kannte,
hat er für uns zur Sünde gemacht,
auf daß wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.

 

Wer nun diese Botschaft annimmt, hat damit Vergebung oder Erlaß seiner Sünde.
Wer dagegen diese Botschaft nicht annimmt, behält damit seine Sünde.

Der Diener Christi wird auch das letztere zum Ausdruck bringen müssen, und der Ausdruck auch dieser schrecklichen Botschaft wird zur Wahrheit bezw. zur Tatsache bei den Ungläubigen

Joh 3,36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben;
wer aber dem Sohne nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen,
sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.




 Des weiteren redet 1. Kor. 5,13 davon, daß der Böse hinausgetan werden soll:

1. Kor 5,13 Die aber draußen sind, richtet Gott; tut den Bösen von euch selbst hinaus.

 und:

2. Korinther

2. Kor 2,6 die von den vielen ist,

2. Kor 2,7 so daß ihr im Gegenteil vielmehr vergeben und ermuntern solltet, damit nicht etwa ein solcher durch übermäßige Traurigkeit verschlungen werde.

2. Kor 2,8 Darum ermahne ich euch, Liebe gegen ihn zu betätigen.

2. Kor 2,9 Denn dazu habe ich auch geschrieben, auf daß ich eure Bewährung kennen lerne, ob ihr in allem gehorsam seid.

2. Kor 2,10 Wem ihr aber etwas vergebet, dem vergebe auch ich; denn auch ich, was ich vergeben, wenn ich etwas vergeben habe, habe ich um euretwillen vergeben in der Person Christi,

von der Wiederaufnahme eines solchen:
„Wem ihr aber etwas vergebet, dem vergebe auch ich“ usw.
 - Dieser Ausschluss und diese Aufnahme in Gebundenheit an das Wort und unter der Leitung des Geistes sind vor dem HERRN gültig (vgl. hierzu auch: →

2. Thes 3,6 Wir gebieten euch aber, Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr euch zurückziehet von jedem Bruder, der unordentlich wandelt, und nicht nach der Überlieferung, die er von uns empfangen hat.

Tit 3,10 Einen sektiererischen Menschen weise ab nach einer ein- und zweimaligen Zurechtweisung,

Tit 3,11 da du weißt, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, indem er durch sich selbst verurteilt ist.

1. Tim 1,20 unter welchen Hymenäus ist und Alexander, die ich dem Satan überliefert habe, auf daß sie durch Zucht unterwiesen würden, nicht zu lästern.



 Diese Stelle wird häufig so ausgelegt, als ob sie sich nur auf die Apostel bezöge und keine Beziehung habe zu den Kindern Gottes im allgemeinen.
Ist dem so?
1. Vor allen Dingen ist es gut und wichtig, festzustellen, daß es sich in dieser Stelle keineswegs um ewige Vergebung handelt
aus dem einfachen Grunde, weil eine solche niemals von irgend einem Menschen, auch nicht von einem Apostel in seiner ihm vom HERRN  gegebenen Autorität,
anderen Menschen erteilt werden konnte.

 Das Wort Gottes sagt uns im Gegenteil,
dass nur Gott Sünden vergeben kann.

Der Herr Jesus vergab Sünden; dadurch offenbarte Er, dass in Seiner Person Jehovah in Gnade dem Menschen nahe gekommen war.
 Er war Gott geoffenbart im Fleische.

(Vgl

Ps 103,3 Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krankheiten;


 mit

Lu 7,48 Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben.

Mk 2,5 Als Jesus aber ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gelähmten: Kind, deine Sünden sind vergeben.

Mk 2,6 Etliche aber von den Schriftgelehrten saßen daselbst und überlegten in ihren Herzen:

Mk 2,7 Was redet dieser also? er lästert. Wer kann Sünden vergeben, als nur einer, Gott?

Mk 2,8 Und alsbald erkannte Jesus in seinem Geiste, daß sie also bei sich überlegten, und sprach zu ihnen: Was überleget ihr dies in euren Herzen?

Mk 2,9 Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Stehe auf, nimm dein Ruhebett auf und wandle?

Mk 2,10 Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben... spricht er zu dem Gelähmten:



 2. Ferner ist wichtig,

das diese Worte nicht an die Jünger in dem Charakter als Apostel gerichtet wurden. Dies geht sehr klar aus dem Johannes Evangelium . hervor, denn in demselben werden dieselben niemals Apostel genannt, sondern einfach „Jünger“, die durch Glauben Leben empfangen wie jeder andere Gläubige.

Nicht die Vorzüge der Apostel, sondern das gemeinsame Gut aller Glaubenden finden wir hier, nämlich: ewiges Leben.

3. Wir finden Vers 22, dass der HERR, der Auferstandene, in sie hauchte.
 Er gab ihnen den Heiligen Geist und damit gewissermassen Auferstehungsleben.
Dies haben nicht nur die Apostel, sondern jeder, der mit Ihm, dem Auferstandenen, in Beziehung steht.

Wie einst Jehovah dem Adam den Odem des Lebens einhauchte (1. Mose 2,7), so hauchte der HErr in sie, sie wurden die Empfänger des Auferstehungslebens in Ihm.
Wir sollten hienieden von diesem Leben, welches Christus ist, gekennzeichnet sein. In diesem Lebensbande sind wir vereinigt.
Leider kann durch Unwachsamkeit selbst ein Kind Gottes tief fallen, d. h. es verleugnet, was es besitzt: die Kraft des Auferstehungslebens in Christo.

Daher liegt uns ob, nach dem hier niedergelegten Worte des HERRN  uns mit der Sünde auch des Bruders zu beschäftigen.
 Die Stelle 1. Kor. 5,13 (vgl. 2. Kor. 2,6-11) kann hier wohl herangezogen werden.

- Es ist ein sehr ernster Schritt; wir alle sollten sehr wachsam sein im Aufblick zum HErrn, durch Ihn bewahrt zu bleiben vor Sünden, die uns der Vorrechte der Gemeinschaft mit Ihm und den Seinen berauben.
So, glaube ich, ist das „Vergeben“ und „Behalten“ zu verstehen. Es ist keine ewige Vergebung noch ewiges Behalten der Sünden hier in Frage, sondern es bezieht sich auf den irdischen Zustand und trägt daher einen zeitlichen Charakter.
 



Die  Schwierigkeit dieser Stelle beruht unseres Erachtens auf der Nichtbeachtung des Zusammenhanges und des Wortlauts.
Es ist schon gesagt, zu wem diese Worte gesprochen werden: zu den Jüngern!

Das Wort steht ferner in engster Beziehung zum Geistempfang, gilt daher jedem, in dem der Heilige Geist wohnt und wirkt.

Das Wort ist ferner kein Auftrag, sondern es ist eine Aussage betr. des Geistgewirkten Tuns der Jünger, wie es sein würde in der Zukunft.

- Sehen wir uns einmal zwei Worte der Jünger an, die vor dem Geistempfang geredet sind: Matth. 18,21!

 In der Frage liegt, daß es dem Petrus schwer ist, zu vergeben.

Dann Luk. 9,54; sie konnten nicht vergeben, sie wollten ohne Gnade handeln! Und demgegenüber sehen wir Jesus! Er hatte Seine Jünger gelehrt, zu beten „... wie wir vergeben unsern Schuldnern“ (Matth. 6,12);

Er verwies ihnen das Zürnen (vergl. Luk. 9,52-55),
und Er betete für Seine Feinde am Kreuz (Luk. 23,34).
- Er handelte in Gnade, d. h. Er konnte in Gnade handeln.

Es gab andere Gelegenheiten, da handelte oder sprach Er nicht in Gnade, (vgl. Matth. 23 und Matth. 11,20-24)!

- Und nach Jesu Himmelfahrt?
Woher konnte ein Stephanus vergeben? (Apg. 7,60.)

Woher Paulus in 2. Timoth. 4,16 u. a. m.

Woher aber auch hatte Petrus die geistige Kraft, die Sünde zu behalten in Apg. 5 und Paulus in 2. Tim. 4,14?

Nur durch den Geist, durch den Er sie in innere Lebensverbindung mit Sich Selbst gebracht hatte. Wer in dieser Verbindung mit dem HErrn steht, kann denken wie Er und handeln wie Er, wenn auch in Schwachheit. Und Er erkennt an, was die Seinen in Abhängigkeit von Seinem Geist tun. („Denen sind sie vergeben usw.“) Dies ist höchst kostbar und wichtig. Sehen wir uns die praktische Folge an! In verschiedenen Kapiteln des Alten Testaments haben wir Vorbilder für dieses Vergeben, z. B. 4. Mose 12. Wir sehen, wie Mirjam und Aaron gegen Moses murrten.

Die Folge war der Zorn Jehovahs (V. 9), Mirjam ward aussätzig. Nunmehr wird die Sünde bekannt (V. 11),
und dann schreit Mose zu Jehovah, und Jehovah hört, und wenn auch Mirjam sieben Tage lang ihre Strafe tragen muß, so ist ihr doch vergeben.

Wie kam's zu dieser Vergebung ?
Moses betete für sie. Das hätte er nicht gekonnt, wenn er nicht zuvor selbst vergeben hätte. Sein Vergeben hat zur Folge, daß Gott wieder in Gnade handelt mit Mirjam. Dieselben Grundsätze gelten noch heute. Wenn wir vergeben (ob nach vorausgegangenem Sündenbekenntnis des anderen, also einem Kinde Gottes gegenüber - vgl. 1. Joh. 1,9 - oder nicht, also Unbekehrten gegenüber - vgl. Jesu Gebet am Kreuz und Stephanus (Apg. 7), die Folge ist, daß Gott vergeben und wieder in Gnade walten kann. Jesu Gebet am Kreuz, das davon zeugte, daß Er Selbst vergeben hatte, hatte zur Folge, daß Jehovah durch die Predigt der Zwölfe Gnade verkünden ließ. Wir lesen aber nichts davon, daß z. B. Kapernaums Gerichtsandrohung zurückgenommen wurde: Jesus hatte da nicht vergeben - Gott also handelte nicht mehr in Gnade. In Apg. 5 handelt es sich um Gläubige, die ewig errettet waren, aber in zeitlicher Hinsicht wurde ihre Sünde von Petrus behalten, und Gott handelte in Gericht mit ihnen. Ebenso hat Paulus - geleitet vom Geist, gemäß Gottes Gedanken - dem Alexander nicht vergeben (2. Tim. 4,14);
und als inspirierter Schreiber spricht er aus, was geschehen wird: der HErr wird ihm vergelten nach seinen (bösen) Werken. Dies sind sehr ernste Dinge, und es ist ersichtlich, daß das Nichtvergeben größere Kraft (Abhängigkeit vom HErrn, Leben mit Ihm) erfordert als das Vergeben. Jedoch meinen wir nicht etwa das Nichtvergeben auf Grund von Unversöhnlichkeit, das ist ja Sünde! sondern das vom Geist gewirkte Nichtvergeben. Unser Vergeben räumt das Hindernis fort, damit Gott wieder in Gnade waltet, aber unser Nichtvergeben bindet Gott gleichsam die Hand. Welche VerAntwortung liegt auf uns! Und wie ernst, wenn du und ich nicht vergeben, wo Gott vergeben will; wenn wir also Seine Gnade hindern wollen! Wir werden uns unter Zucht bringen! Aber auch wie kostbar, wenn der Geist der Gnade ungehindert in uns wirken kann und wir in Gnade handeln können, z. B. mit dem Bruder, so daß Gott ihn und uns segnen kann! Wer sind wir, daß der HErr uns so Großes anvertraut hat!

 Er gebe uns und all den Seinen Gnade, sich zu bewähren in der praktischen Betätigung dieser Stelle!