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Rechtfertigung

Rechtfertigung           Einführung in den Römerbrief

n: Kautz:
δικαίωσις (dikaiosis) : rechtfertigen
Importantia
δικαιοω dikaióo
Übersetzung: rechtfertigen
Anzahl: 2
Grammatik: N f
Herkunft: Tät. und Zustandekommen von G1344 δικαιοω dikaióo rechtfertigen

Kautz
Gräz. als jurist. t.t.: d. Geltendmachung d. Rechts; d. Rechtsanspruch, d. gerichtl. Verteidigung; d. Bestrafung, d. Verdammung; d. Art und Weise wie über Recht und Unrecht geurteilt wird.
LXX: d. Recht. 3Mo 24,22; Ps 35,23;
Bedeutung


  1. d. Rechtfertigung


  1. d. Akt d. Gerechterklärung d. Gläubigen seitens Gottes; als Ergebnis: d. göttliche Freispruch für d. Gläubigen. Diese Rechtfertigung ist d. rechtsgültige und formale Freisprechung des Sünders von seiner Schuld durch Gott als Richter, - der Sünder wird als gerecht erklärt. Röm 4,25; 5,18;

Statistik
Vorkommen: 2; Stellen: 2; Übersetzungen: 1


  • Rechtfertigung (2x in 2 Stellen)




I. Die Rechtfertigung
Die Rechtfertigung ist nicht nur eine wesentliche >>Segnung aufgrund des Todes Christi, sondern zugleich ein Eckpfeiler des Christentums,
Gnade und Glauben nämlich sind 2 Säulen der Rechtfertigungslehre.
A. Die Bedeutung der Rechtfertigung

Rechtfertigen bedeutet: für gerecht erklären.
Sowohl das hebräische Wort (zadak) als auch das griechische (dikaioo) bedeuten soviel wie freisprechen, für gerecht erklären.

→→→ Sie bedeuten nicht gerecht machen, sondern für gerecht erklären.

Der Begriff stammt aus dem gerichtlichen Bereich, Rechtfertigung bedeutet also "Freispruch".
Beachte den Unterschied zwischen gerecht und schuldig sprechen in


5. Mo 25,1: Wenn ein Hader zwischen Männern entsteht, und sie vor Gericht treten, und man richtet sie, so soll man den Gerechten gerecht sprechen und den Schuldigen schuldig.


1. Kö 8,32: so höre du im Himmel und handle und richte deine Knechte, indem du den Schuldigen schuldig sprichst, daß du seinen Weg auf seinen Kopf bringst, und indem du den Gerechten gerecht sprichst, daß du ihm gibst nach seiner Gerechtigkeit.


So wie ein Mensch nicht böse wird, weil er für schuldig befunden wird,
macht die Rechtfertigung ihn nicht schuldlos.

Schuldspruch und Freispruch bestätigen nur den wahren und tatsächlichen Zustand eines Menschen.

Der Verbrecher ist bereits schuldig, wenn das Urteil über ihn gefällt wird.
So ist auch der Gerechte bereits gerecht, wenn er freigesprochen wird.

B. Das Problem der Rechtfertigung

Weil dieser Begriff aus dem Rechtsvokabular stammt, sieht die Rechtfertigungslehre Gott als Richter.
Dieses Thema finden wir in der gesamten Bibel.
Abraham kannte Gott als Richter der ganzen Erde, der tun muß, was recht ist

>>>> 1. Mo 18,25: Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Gesetzlosen zu töten, so daß der Gerechte sei wie der Gesetzlose; fern sei es von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?

Das Lied Moses bekräftigt die Gerechtigkeit Gottes

(5. Mo 32,4: Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!
Paulus nennt Gott den gerechten Richter
2. Tim 4,8: fortan liegt mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, welche der Herr, der gerechte Richter, mir zur Vergeltung geben wird an jenem Tage; nicht allein aber mir, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieben.

Im Hebräerbrief wird Gott als Richter aller bezeichnet,
Hebr 12,23: der allgemeinen Versammlung; und zu der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten;


und Jakobus erinnert seine Leser daran, daß der Richter vor der Tür steht Jak 5,9: Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Siehe, der Richter steht vor der Tür.

Wenn Gott als Richter keine Ungerechtigkeit zulassen kann und in allen Entscheidungen vollkommen gerecht handelt, wie kann er dann einen Sünder gerechtsprechen?
Und Sünder sind wir alle.

Gott hat nur 3 Möglichkeiten, wenn Sünder in seinen Gerichtssaal treten.

+ Er kann sie verurteilen,
+ er kann seine eigene Gerechtigkeit verleugnen, um sie anzunehmen, wie sie sind,
+ oder er macht sie gerecht.

Nur wenn er die 3.Möglichkeit wahr-machen kann, darf er sie gerechtsprechen, also rechtfertigen.
Die Gerechtigkeit des Sünders muß aber tatsächliche, nicht vorgespiegelte Gerechtigkeit sein, sie muß wirklich sein statt eingebildet, Gottes Maßstab vollkommen entsprechen, nicht nur ungefähr.
Dann und nur dann kann Gott Menschen rechtfertigen.
Hiob sieht dem Problem klar ins Auge, indem er fragt: "Wie könnte ein Mensch vor Gott gerecht sein?"
Hi 9,2: Wirklich, ich weiß, dass es so ist; und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott?


C. Der Vorgang der Rechtfertigung

Hi 9,2: Wirklich, ich weiß, dass es so ist; und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott?

Gott führt die dritte Möglichkeit aus:

Er macht den Sünder gerecht.

Wie? Indem er uns in Christus zu Gottes Gerechtigkeit macht ( 2.Kor 5,21 ),
indem er viele gerecht macht (Röm 5,19), indem er den Gläubigen die Gabe der Gerechtigkeit gibt (V17 ).

In der Kernstelle über Rechtfertigung
Röm 3,21: Jetzt aber ist, ohne Gesetz, Gottes Gerechtigkeit offenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten:
Röm 3,22: Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus gegen alle [und auf alle], die glauben. Denn es ist kein Unterschied,
Röm 3,23: denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes
Röm 3,24: und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist;
Röm 3,25: den Gott dargestellt hat als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden
Röm 3,26: unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, <der> des Glaubens an Jesus <ist>.


vollzieht sich diese Gerechtmachung in 5 Schritten.

1. Der Plan ( Röm 3,21 ).
Gottes Plan, um Gerechtigkeit zu schaffen, geht von Jesus Christus aus.
Er läßt das Gesetz beiseite.
"Gesetz" steht hier ohne Artikel, bezieht sich also nicht nur auf das mosaische Gesetz, das keine Gerechtigkeit bewirken konnte (Apg 13,39), sondern auf alle anderen Rechtsgebilde.
Gottes Gerechtigkeit ist offenbart worden (ein Perfekt Passiv) bei der Menschwerdung Christi und wirkt sich bis heute aus. Sie ist bezeugt durch das Gesetz und die Propheten, die vom Messias sprechen
(1.Petr 1,11).
Der Plan der Rechtfertigung bezieht sich also auf eine Person.

2. Die Vorbedingung ( Röm 3,22 ). Gerecht wird man durch den Glauben an den offenbarten Jesus Christus.
Das Neue Testament behauptet nie, wir seien wegen unseres Glaubens gerettet
(das würde die Präposition dia mit Akkusativ erfordern).
Immer ist der Glaube der Kanal, durch den wir die Errettung empfangen (dia mit Genitiv). Natürlich kann nur der Glaube an Jesus Christus die Rechtfertigung bewirken.

3. Der Preis ( Röm 3,24-25 ).
Der Preis der Errettung ist eindeutig das Blut Christi. Die Errettung kostete ihn alles. Wir empfangen die Segnungen seines Todes umsonst
(dasselbe Wort bedeutet in Joh 15,25 "ohne Ursache" ), also ohne eigenen Verdienst durch seine Gnade.

4. Die neue Stellung.
Wenn jemand Christus annimmt, wird er in Christus eingepflanzt. Das macht ihn gerecht. Wir sind in ihm zur Gerechtigkeit Gottes geworden. Diese Gerechtigkeit allein überwindet unseren hoffnungslosen, in der Sünde gefangenen Zustand, und erfüllt alle Forderungen der Heiligkeit Gottes.

5. Der Freispruch ( Röm 3,26 ).
Die Gerechtigkeit Christi, die wir nun haben, erfüllt nicht nur die Forderungen Gottes, sondern führt zugleich zwingend zum Freispruch durch Gott.
Wir sind tatsächlich, nicht eingebildet, gerecht. Darum kann der heilige Gott gerecht bleiben und den rechtfertigen,
der an den Herrn Jesus glaubt.
Darum kann niemand die Auserwählten Gottes beschuldigen, denn wir sind in Christus gerecht vor Gott. Darum kann Gott uns gerecht sprechen.

D. Der Beweis für die Rechtfertigung
Unsere Rechtfertigung beweisen wir durch persönliche Reinheit.
"Wer gestorben ist, ist freigesprochen [wörtlich: gerechtfertigt] von der Sünde"
Röm 6,7: Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.


Wir sind von der Sünde freigesprochen, darum hat sie keine Herrschaft mehr über uns.
Die Rechtfertigung vor dem Gericht Gottes erweist sich in heiliger Lebensführung hier auf der Erde, vor dem Gericht der Menschen.
Darum schreibt Jakobus, wir würden aus Werken gerecht Jak 2,24: Ihr seht <also>, dass ein Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein.

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Fruchtloser Glaube ist kein echter Glaube; darum wird sich vor den Menschen zeigen, was wir in Christus sind.
Glaube und Werke sind wie 2 Schlüssel zum Tor des Himmels.
Die Werke allein genügen nicht, um hineinzukommen, und der Glaube ist wertlos, wenn er keine Werke hat.

Ein abschließender Gedanke:

Rechtfertigung sichert uns den Frieden mit Gott Röm 5,1: Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, <so> haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus,

.
Unsere Beziehung zu ihm ist geordnet, geklärt und auf ewig sicher.
Das ist eine zuverlässige Grundlage für den Frieden mit Gott.
CCR


>>Einführung in den Römerbrief