18.9.2001
Wir haben in Westdeutschland seit über 50 Jahren
keine staatlich gelenkte Verfolgung, aber folgende Trends, Philosophien und
Ereignisse können den Druck auf uns erhöhen:
Das Feindbild sind die Fundamentalisten. Die
Weltführer sprechen von einer Kriegserklärung an die zivilisierte Welt durch den
Fundamentalismus, der neue Maßnahmen erfordert. Viele sind der Meinung, dass
dieses Ereignis die Welt verändert wird.
Auch Gläubige sind in den Augen der Welt
"Fundamentalisten", so werden z.B. alle evangelikalen Gruppen und Gemeinden von
den Großkirchen genannt und auch als solche bekämpft.
Man gilt als Fundamentalist, wenn man
Glaubenssysteme über den Menschen stellt. Den Kirchen ist es ein Dorn im Auge,
wenn wir uns auf die Bibel beziehen und in ihr das ganze Wort Gottes sehen und
dabei ihre menschlichen Traditionen ablehnen.
Es wird nicht immer zwischen "christlichem",
"jüdischen" bzw. "islamischen" Fundamentalismus unterschieden. Fundamentalismus
besteht da, wo absolute Wahrheitsansprüche vertreten werden, die nicht nur
individuell gelten, sondern allgemeingültig sind. Es ist für die weltlichen
Meinungsmachern auch gar nicht wesentlich, ob die Wahrheit nur verbal oder auch
mit Gewalt verbreitet wird, die verbale Verkündigung wird lediglich als Vorstufe
zur gewaltsamen Verbreitung betrachtet !
Waren früher eher Werte wie Fleiß, Ordnung,
Ehrlichkeit, Anstand und gegenseitger Respekt gefragt, so gibt es heute eine
alles überragende Tugend: Toleranz. Es wird nicht mehr zwischen formeller und
inhaltlicher Toleranz unterschieden. Akzeptable, gar von Gott geforderte
Toleranz ist die Annahme des Menschen, egal wie er ist. Gott lässt es regnen
über Böse und Gute, so sollen auch wir im Gutestun hier keine Unterschiede
machen. Der Herr Jesus hasst die Sünde, aber er liebt die Sünder und gab für sie
sein Leben am Kreuz. So sollen auch wir den Menschen so annehmen wie er ist und
nicht versuchen, ihn gewaltsam zu verändern.
Es wird jedoch auch inhaltliche Toleranz gefordert,
d.h. wir müssen nicht nur den Menschen akzeptieren, sondern haben auch seine
Ideen zu stützen und zu fördern, auch wenn wir sie persönlich nicht vertreten.
D.h. wir mögen zwar nicht homosexuell sein, werden aber aufgefordert, sie zu
unterstützen und ihnen die gleiche Entfaltungsmöglichkeit zugestehen wie auch
den Familien. Jeder soll so leben, wie es ihm danach ist wie mir jemand einmal
sagte: "Für den, der an Gott glaubt, gibt es Gott, für den, der nicht an Gott
glaubt, gibt es ihn nicht". Alle Denksysteme, Religionen, Philosophien und
Lebensstile sind nach der Toleranz gleichermaßen zu fördern.
In einer Zeitschrift des KEBs wurde ein schönes
Bild aufgezeigt, um die Philosophie des Relativismus zu beschreiben: Wir alle
sind in vielen verschiedenen Booten, jeder fährt kreuz und quer in eine andere
Richtung. Es gibt keinen Leuchtturm, keinen Hafen und kein festes Land. Jeder
baut sich seine eigene Wahrheit zusammen. So baut sich heute jeder seine eigene
Religion zusammen, es gibt nichts Verbindliches. Es gibt persönliche Werte,
Werte innerhalb einer Gruppe, aber einer der wenigen allgemeingültigen Werte ist
die Toleranz. Es sind alle Lebensanschauungen zu tolerieren und zu unterstützen
außer denen, die einen allgemeingültigen Anspruch haben - und dazu gehört das
Evangelium. So lange wir das Evangelium nur für uns pesönlich glauben, werden
wir in der Welt anerkannt und unterstützt, wenn wir aber sagen: "Was du glaubst
ist falsch" und "Wenn du dich nicht bekehrst, dann gehst du verloren", dann
bekommen wir Probleme.
Waren es früher konkurrierende Ideologien und
Religionen mit einem allgemeinen Heilsanspruch, die dem Evangelium
entgegenstehen, die zu einer Ablehnung des Evangeliums führten, so kann der
Relativismus bzw. die Neue Toleranz die heutige philosophische Grundlage bilden.
Gesellschaften und Regierungen, die von einer bestimmten Religion bzw. Ideologie
geprägt sind wie z.B. Kommunismus, Faschismus, Katholizismus, orthodoxes
Christentum oder Islam waren und sind Systeme, in denen die Christen verfolgt
werden, in der westlichen Welt war das bisher undenkbar. Demokratie und Freiheit
schlossen es aus, dass Menschen wegen einem bestimmten Glauben, und sei es das
Evangelium, verfolgt werden.
In der letzten Zeit wird jedoch mehr und mehr eine
philosophische Grundlage geschaffen, auf der die Christen verfolgt werden
können, ohne Grundsätze wie Freiheit und Demokratie zu verleugnen. Als Feind der
Demokratie gilt der Fundamentalist. Hierbei ist es immer unwesentlicher, ob es
sich hierbei um christlichen, jüdischen oder islamischen Fundamentalismus
handelt oder um eine radikale politische Ideologie wie der Nationalsozialismus.
Auf den ersten Blick mag es absurd erscheinen, wie man die Nachfolger des Herrn
Jesus mit den mordenden islamistischen Terroristen in einen Topf werfen kann.
Wohl evangelisieren die Gläubigen, jedoch nur mit Einladungen und Worten, aber
nie mit Gewalt. Aber viele Denker sehen in der Wortverkündigung lediglich eine
Vorstufe zu gewaltsamen Bekehrungen.
Der Dorn im Auge ist der allgemein verbindliche
Anspruch dieser Religionen sowie des Evangeliums. Solange ich das Evangelium
lebe, aber nie mein Gegenüber damit konfrontiere, dass er verlorengeht, wenn er
dem Herrn Jesus nicht glaubt, so lange wird mich die Welt unterstützen. Wenn ich
aber das ganze Evangelium verkündige, welches auch einschließt, dass der, der
nicht an den Herrn Jesus glaubt, verloren geht, dann wird das so interpretiert,
dass ich intolerant bin und andere bekehren will. Greife ich eine Lebensweise
an, so fühlt sich auch der Mensch persönlich angegriffen, der sie vertritt. In
der heutigen Zeit darf man alle Werte vertreten, wie einem beliebt, ich darf
aber nie sagen: „Ich liege richtig, du liegst verkehrt.“ Jedoch hat das
Evangelium den Anspruch, den einzig richtigen Weg zu Gott zu sein.
Ein jüdischer Rabbi schrieb einmal im Internet,
dass die Christen, indem sie das Evangelium verkünden und Juden auffordern, den
Herrn Jesus als Messias anzunehmen, das selbe Ziel wie Hitler verfolgen, nämlich
die Juden auszurotten. Wer sich zu Herrn Jesus bekehrt, ist nach Interpretation
dieses Rabbis sowie der meisten anderen Juden kein Jude mehr, sondern ein
Christ. Wenn nun alle Juden zu Christus bekehrt sind, so sind sie seiner Ansicht
nach alle Christen und das Judentum ist ausgerottet. Auch nichtjüdische Denker
setzen die Evangelisation von Eingeborenenstämme mit der Zerstörung deren Kultur
gleich und sehen den Weg nicht mehr weit zum Völkermord. So hatte ein Autor
eines Indianerbuches zwar die soziale Arbeit der Herrnhuter Brüder unter den
Eskimos gelobt, andererseits ihnen vorgeworfen, deren Kultur zerstört zu haben,
weil sie sie aufgerufen haben, sich zum Herrn Jesus zu wenden. So wurden viele
Christen und die animistische Religion verlor an Einfluss. Es wird immer wieder
der Mythos vom „glücklichen Heiden“ gepflegt, der ausgeglichen, glücklich und
zufrieden ist, bis der weiße Mann ihn mit der Zivilisation bzw. dem Christentum
konfrontiert. Aber Missionsgesellschaften, die unter Eingeborenen arbeiten wie
die New Tribes Mission versichern uns, dass dem nicht so ist. Die Naturvölker
leben in Angst und Schrecken vor den Geistern ihrer Religionen und erfahren im
Herrn Jesus Christus echte Befreiung.
Gerade im Zusammenhang mit den Terroranschlägen am
11.9. wird der Krieg der Zivilisation gegen den Fundamentalismus erklärt. Es ist
mehr und mehr vostellbar, dass wir Christen generell als eine Gefahr für den
Weltfrieden betrachtet werden, wenn wir absolute Maßstäbe vertreten und dies
auch so verkündigen. Sicherlich richtet sich der Zorn im Moment in erster Linie
gegen die islamistischen Terroristen, jedoch wird er sich auch mehr und mehr
gegen die richten, die deutlich machen, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das
Leben ist, und niemand zum Vater kommt als nur durch ihn. Es werden die Stimmen
zunehmen, dass die, die andere Religionen und Lebensweisen den anderen nicht
zugestehen, nicht mehr als schützenswert gelten. Wer aus Sicht der Neuen
Toleranz andere nicht toleriert, kann dann nicht mehr erwarten, toleriert zu
werden. Wird möglicherweise der "erste Krieg des 21. Jahrhunderts" gegen uns
geführt ?
Ist die Bibel intolerant, weil sie deutlich macht,
dass nur Jesus der Weg ist ? Das hört sich auf dem ersten Blick tatsächlich sehr
anmaßend an, und das wirft die Welt uns auch vor. Wäre es nicht viel einfacher,
wenn wir an Jesus glauben könnten, aber gleichzeitig auch andere Religionen als
einen Weg zu Gott akzeptieren könnten ? Sicherlich wären wir mit so einer
Lebensweise jedermanns Darling und müssten andere nicht herausfordern. Aber
warum ist Jesus der einzige Weg zu Gott ? Was haben die anderen Religionen
nicht, was das Evangelium lehrt ?
Wir müssen zurück an den Anfang: Durch die Sünde
ist der Mensch von Gott getrennt. Alle Religionen haben gemeinsam, dass die die
Gemeinschaft mit Gott bzw. Göttern herstellen will. Der Weg dazu sind i.A.
Werke, Riten, Sakramente, Liturgien und Traditionen. So gibt es im Islam die
fünf Säulen, d.h. jeder muss bestimmte Werke tun. Katholiken versuchen die 10
Gebote sowie die fünf Kirchengebote zu halten, auch Hinduisten und Buddhisten
haben ihren Weg zu ihren Göttern bzw. zu ihrer Erleuchtung. Aber keine dieser
Religionen gibt eine Garantie, wenn man bestimmte Dinge tut, man das Ziel
erreicht. Es bleibt in jeder Religion eine Ungewissheit, ob man, wenn man alles
getan hat, wirklich das Ziel erreicht. Ernsthafte Gläubige müssen sich immer
mehr und mehr überschlagen in ihrem Eifer und haben doch nie die Gewissheit, von
Gott bzw. ihren Göttern angenommen zu sein.
Nach der Bibel ist Gott ein heiliger, gerechter
Gott, der Böses nicht ertragen kann. Andererseits ist jedermann in den Augen
Gottes schuldig, so dass niemand gerecht gesprochen werden kann. Jeder Mensch
weiß im Herzen, dass er zu allem Bösen fähig ist. Gott müsste jeden schuldig
sprechen, so dass niemand eine Hoffnung hätte. Deshalb kam Gott selbst im Herrn
Jesus Christus auf diese Erde und hat die Strafe für uns getragen, die wir
hätten abbüßen müssen. Jesus Christus hat den Weg zu Gott wieder hergestellt. Es
gibt kein anderes Opfer, was Gott annehmen kann außer das, was der Herr Jesus
Christus auf Golgatha getan hat. Alle Religionen sind menschliches Bemühen, Gott
zu erreichen, aber keine führt zum Ziel. In Jesus Christus ist Gott zu uns
gekommen, Gott hat sich in ihm den Menschen geoffenbart. Somit kann auch nur er
den Weg zu Gott führen.
Gäbe es einen Weg, den die Menschen beschreiten
können, um zu Gott zu kommen, hätte Jesus nicht am Kreuz zu sterben brauchen.
Aber der Mensch ist nicht in derr Lage, aus eigener Kraft Gottes Maßstab zu
erfüllen. Um das zu beweisen, hat der dem Volk Israel ein Gesetz gegeben. Das
Gesetz ist dermaßen anspruchsvoll, dass niemand es wirklich halten kann. Somit
ist das Gesetz gegeben worden, um uns von unserer Sündhaftigkeit und daurch auch
von unserer Unfähigkeit Gott zu nahen, zu überzeugen.
Wenn es nur einen Weg gibt, der auf den Berg
hinaufführt, dann ist es nicht intolerant zu behaupten, dass dem so ist. Alle
anderen Religionen sind versuche, auf anderen Wegen auf den Berg zu gelangen,
doch man wird dort nie ankommen. Die Religionen selbst geben auch keine Garantie
ab, dass man das Ziel erreicht, wenn man den vorgeschlagenen Weg beschreitet.
Wir können die Menschen jedoch nur auf den Weg hinweisen, gehen müssen die
Menschen ihn jedoch selbst.
Joh. 15;18-16;4, 2. Tim. 3;12, Phil. 1;29
Wir haben keine Verheißung für Frieden, Wohlstand,
Sicherheit und Anerkennung in dieser Welt, wenn wir dem Herrn Jesus folgen. Wir
müssen neben unseren Alltagsproblemen, die wir mit unseren Nachbarn teilen wie
z.B. Probleme im Beruf, finanzielle Engpässe, Beziehungsprobleme, Krankheit,
usw. noch zusätzlich damit rechnen, dass wir von unserer Umwelt verachtet,
benachteiligt, verleumdet oder gar verfolgt werden. Wenn wir einem Ungläubigen
versprechen, dass Jesus ihm ein problemarmes Leben schenkt, nachdem er sich
bekehrt, der lügt ihn glatt an. Paulus geht in 1. Kor. 15 sogar so weit, dass
wenn wir allein in diesem Leben auf Chistus hoffen, wir die Elendsten unter den
Menschen sind.
Bleibt Verfolgung auf Dauer aus, so sollten wir uns
nach der Schrift gar fragen, ob unsere Beziehung mit Jesus in Ordnung ist (Lk.
6;26). Wir fragen uns zwar, ob wir der Welt gefallen, wir genug "seriös" sind.
Akzeptiert uns die Welt, so haben wir kein Grund zur Zufriedenheit, sondern
sollten uns im Gegenteil ernsthaft fragen, ob wir im Sinne Gottes leben.
Johannes schreibt in seinem ersten Brief im zweiten Kapitel, dass wer der Welt
Freund sein will, der wird Gottes Feind sein. Viele von uns bemühen einzelne
Prominente, die ein halbherziges Bekenntnis zum Herrn ablegen, um sie als einen
von uns zu zählen. Wollen sie damit sagen, das das Evangelium doch nicht nur für
Einfaltspinsel ist ? Aber wir beachten nicht, dass Gott gerade das Schwache
erwählt hat, um das Starke zuschanden zu machen. Es mag vereinzelt
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geben, die dem Herrn Jesus folgen, aber
dennoch sind nicht viele Edle nach dem Fleisch berufen. Die "Meinungsmacher" der
heutigen Zeit richten ihr Leben kaum nach der Bibel aus, und folgen wir dem
Herrn, so werden wir auf keinem Fall "trendy" sein.
Der beste Schutz vor Verfolgung ist, dass wir
unsere Mund halten. Vor einigen Tagen las ich im Andachtskalender eine
Geschichte eines Christen, der in eine Waldarbeitertrupp arbeitete, der für
seine Gottlosigkeit berüchtigt war. Sein Freund warnte vor diesen, bevor er
seine Arbeit antrat. Nach einem Jahr fragte ihn sein Freund, wie es ihm bei
diesen ergangen ist. Er meinte, dies war kein Problem, sie haben nicht einmal
gemerkt, dass er ein Christ sei. Wie viele unter uns schweigen in unserem Umfeld
? Wie viele legen von uns ein Bekenntnis ab, das unser Gegenüber nicht
herausfordert ? Niemand wird uns angreifen, wenn wir unsere Beziehung zu Gott in
den schillernsten Farben schildern, aber wehe, wir sagen, dass jeder, der nicht
an Jesus glaubt, verloren geht !
Es ist so einfach, in einer immer schlimmer
werdenden Welt dennoch problemlos als Christ leben zu können: Wir brauchen nur
zu schweigen und uns in unserem Umfeld ein wenig millieugerecht zu verhalten
ohne grobe Sünden zu begehen. Es ist sogar modern, sich nur in Gruppen unter
Gleichgesinnten aufzuhalten (Cocoonism), so dass man durchaus eine
stockkonservative Meinung vertreten kann, wenn man sich nur außerhalb seiner
Gruppe zurücknimmt. Auch ist es modern, sich jedesmal seiner Umgebung
entsprechend anzupassen: In der Gemeinde ist man fromm, zu Hause der Pascha, in
der Firma der angepasste Karrieretyp und in dem Verein der Possenreißer - alles
kein Problem in der heutigen Zeit ! Es ist durchaus überlich, je nach Umgebung
einander widersprechende Lebensweisen zu vertreten. Auch wir sollten uns
unbedingt vor dem „Sonntagschristentum“ hüten, das nur in der Gemeinde fromm
ist. Wie ernst unsere Nachfolge ist, zeigt sich eher in einem nicht frommen
Umfeld z.B. am Arbeitsplatz.
Aber gefallen wir auf diese Weise dem Herrn, wenn
wir draußen schweigen und uns anpassen ? Jesus sagt: „Wer mich verleugnet, den
werde ich auch verleugnen“. Jesus erwartet, dass wir in jeder Lebenssituation zu
ihm stehen. Er hat alles für uns am Kreuz gegeben, um so mehr sollte es uns wert
sein, um seines Namens willen Schmach zu leiden ! Wir haben eine ewige Hoffnung,
unvorstellbare Herrlichkeit wartet auf uns in der Ewigkeit, so werden die Leiden
der Jetztzeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der überschwänglichen
Herrlichkeit, die auf uns wartet. Wer sein Leben erhalten wil, wird es velieren,
wer sein Leben verliert um seinetwillen, wird es zum ewigen Leben bewahren !
Die Welt trennt nicht zwischen dem Menschen und der
Lebensweise, die er vertritt. Wende ich mich z.B. gegen die Homosexualität, so
fühlt sich der Homosexuelle persönlich angegriffen und verletzt. Wenn wir
Homosexualität als Sünde bezeichnen, dann gelten wir als fanatisch und
intolerant. Es ist kaum möglich, mit logischen Argumenten dieser neuen Toleranz
zu begegnen, weil jede Erwiderung als Angriff auf die persönliche Integrität
interpretiert wird, auf die das Gegenüber verletzt reagiert. Die logische
Konsequenz: Leben und leben lassen.
Ist das jedoch Liebe ? Wenn wir nicht sagen, dass
der, der nicht an Jesus glaubt verlorengeht, ändert das nicht an der Tatsache,
dass dem trotzdem so ist. Lieben wir die Menschen, wenn wir sie sehend ins
Verderben gehen lassen ? Wir haben ja nicht erfunden, dass nur Jesus der Weg,
die Wahrheit und das Leben ist. Die Welt wirft uns vor, dass wir meinen, die
Weisheit mit den Löffeln gefressen zu haben, wenn wir meinen, dass nur Jesus zum
Heil führt. Das lassen wir uns nicht gerne sagen, so sind wir lieber still. Wenn
wir nicht auf Jesus hinweisen, dann weisen wir nicht auf den einzigen Weg hin,
der zum Leben führt. Wenn wir auf den Weg nicht hinweisen, und ein anderer das
auch nicht tut, dann kann er den Weg auch nicht finden, denn der Glaube kommt
aus der Predigt. Dann geht dieser auch verloren.
Der moderne Mensch sehnt sich nach Liebe, wie das
auch die Ereignisse in den USA gezeigt habe. Vor dem Tod war die Aussage: "Ich
liebe dich" oftmals der letzte Gruß der Menschen, die kurz dsarauf in den
Flugzeugen starben. Der Mensch sehnt sich nach dieser Liebe, doch in der "Neuen
Toleranz" ist sie nicht zu finden. Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass,
sondern Gleichgültigkeit. Leben und leben lassen ist eigentlich ein Ausdruck von
Gleichgültigkeit, denn man lässt jedem seiner Lebensweise und somit seinem
Schicksal. Wahre christliche Liebe zeigt sich wie es in 1. Kor. 13 heißt: "Die
Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, sie neidet nicht, die Liebe tut nicht
groß, sie bläht sich nicht auf. Sie benimmt sich nicht unanständig, sie lässt
sich nicht erbittern, sie sucht nicht das Ihre, sie rechnet das Böse nicht zu.
Sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber mit der Wahrheit."
Insbesondere mit dem letzten Kriterium haben wir
ein Problem, denn wir verbinden mit Liebe eher ein "Friede, Freude,
Eierkuchen"-Harmoniebedürfnis. Es werden folgende Auswirkungen der Liebe
deutlich:
•
Die Bedürfnisse des anderen haben eine höhere
Priorität als die eigenen.
•
Sie stellt sich nicht in den Vordergrund, sondern
in den Hintergrund
•
Sie ist wahrhaftig
•
Liebe liebt nicht nur mit Worten, sondern in der
Tat und in der Wahrheit.
Liebe trennt zwischen den Menschen und der
Lebensweise, die er vertritt. Josh McDowell erzählte einmel in seinem Buch: "Die
neue Toleranz" von einer Gruppe christlicher Frauen, die demonstrierende
Homosexuelle mit Kaffee und Kuchen versorgten. Die Homosexuellen waren völlig
perplex, weil die Christen in ihren Augen doch die "fundamentalistischen Feinde"
waren. Sie konnten nicht verstehen, dass sie als Menschen angenommen wurden.
Echte Liebe ist die effektivste Erwiderung auf die Neue Toleranz und öffnet
Türen.
Wenn wir nun hören von arabischen Terroristen, die
im Eifer für deren Gott Tausende von Menschen in den Tod rissen, so sollten wir
uns ernsthaft die Frage stellen, ob wir es nicht versäumt haben, so einem
Menschen vom Herrn Jesus zu zeugen. Wenn dieser Terrorist sich bekehrt hätte und
hätte seinen Eifer für die Verbreitung des Evangeliums eingesetzt, wie viele
Menschen wären vom Tod bewahrt geblieben und möglicherweise hätten sich dazu
noch viele durch den Dienst des ehemaligen Terroristen bekehrt ! Das Beste, was
wir tun können, ist Menschen durch die Verkündigung des Evangeliums aus den
Klauen Satans zu entreißen. So können wir sogar durchaus Anschläge dieses
Ausmaßes, wie wir es am 11.9.2001 erlebt haben, verhindern.
Wir sollen reden und nicht schweigen, aber es ist
ebenso wichtig, die Wahrheit in Demut weiterzugeben. Gott wird nur sein Wort
bestätigen, niemals deines ! Es ist gut und wichtig, die Bibel, insbesondere
wichtige Schlüsselverse zu kennen, um sie im rechten Moment zitieren zu können.
Wir sollten unserem Gegenüber nicht das Gefühl der eigenen Überlegenheit
vermitteln. Wir sind nicht besser, aber wir haben es besser. Der Herr Jesus ist
nicht nur unser Privat-Gott, sondern er ist der Herr des Universums. Sein
Anspruch ist allgemeingültig, als Schöpfer hat er Anspruch an jedem Geschöpf.
Gerne würden wir wie Jona nach Tarsis flüchten
anstatt nach Ninive zu gehen. Klammheimlich denken wir, dass die große böse
Stadt das Gericht eigentlich verdient hat. Haben wir das Gericht nicht auch
verdient ? Was haben wir den anderen eigentlich voraus ? Wir sind begnadigte
Sünder, aber der Himmel ist nicht unser Privateigentum, sondern für jedem, der
sich dem Herrn Jesus übergibt. Jesus hat sich nicht geschont, um sein Leben für
uns zu lassen, die wir Feinde des Evangelium waren. So soll auch seinetwegen
unsere Haltung die sein, um Seelen zu ringen, auch wenn wir nur Spott und
Verachtung ernten oder gar einmal mit ernsthafter Verfolgung konfroniert werden.
Wir sollen aber die Wahrheit in Demut weitergeben, nicht als solche, das wir sie
aufgestellt haben. Nicht wir müssen unseren Gott tragen, sondern Gott trägt uns.
Unsere Verantwortung ist es, Zeugen zu sein, alles andere sollen wir ihm
überlassen.
Wir sollten aber den ganzen Ratschluss verkündigen,
nicht unangenehme Teile davon auslassen. Wir haben das Evangelium nicht als
Werbeprodukt anzubieten, bei denen wir die Segnungen anbieten wie ein
Werbemanager sein Produkt. Die unangenehmen Teile verschweigen wir dann lieber.
Wir dürfen nicht vergessen, dass das Evangelium kein Werbeprodukt ist, sondern
Botschaft Gottes an die Menschen: . Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das ewige
Leben, wer dem Sohn Gottes nicht gehorcht, hat das erwige Leben nicht. Wir
sollten viel stärker wieder dadurch motiviert werden, dass der Mensch ohne den
Herrn Jesus verlorengeht !
... denn eure Erlösung ist nahe ! Hoffen wir
alleine in diesem Leben auf Christus, so sind wir die Elendsten unter den
Menschen. Gibt es keine Auferstehung bzw. keine Hoffnung auf die ewige
Herrlichkeit, dann lasst uns essen und tricken, denn morgen sind wir tot. Unser
Ziel und unsere Veheißung sind nicht auf das Leben auf dieser Erde bezogen,
sondern auf die ewige Herrlichkeit. Wir können es kaum fassen, wie es im Himmel
sein wird.
Dort wird es kein Leid, kein Schmerz und kein
Geschrei mehr geben, auch wird das Böse seine schreckliche Fratze nicht mehr
zeigen können. Denn dort wird Gerechtigkeit wohnen. Das einzig schlechte an
einer schönen Zeit auf der Erde wie z.B. Urlaub ist, dass er irgendwann einmal
zu Ende ist. Das wird im Himmel nicht mehr sein. Im Himmel werden wir uns nie
mehr verabschieden müssen. Im Himmel wird niemand mehr krank und es wird niemand
sterben müssen. Leid, Not und Schmerz sind dort unbekannt. Wir können uns nicht
vorstellen, wie es im Himmel einmal sein wird, jedenfalls sagt Paulus, der alle
Arten von Leid und Verfolgung durchmachte, dass die Leiden der Jetztzeit nicht
ins Gewicht fallen gegenüber die überschwängliche Herrlichkeit in der Ewigkeit.
Überhaupt sollte unser Leben mehr ewigkeitsbezogen
sein. Das Leben ist wie die Blume auf dem Feld, das heute steht und morgen
verwelkt ist. Wie ein Rauch geht unser Leben dahin. So sollten wir auch die
Sorgen des Lebens entsprechend einordnen, unterm Strich wird es sich lohnen, auf
der Erde Opfer zu erbringen, um den Lohn in der Herrlichkeit zu empfangen.
Alles, was wir hier anfassen können, wird vergehen.