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"die Gabe Gottes anzufachen, die in dir ist..." (2.Tim1:6)


Benedikt Peters, CH- Arbon    Home 

 

Wir wollen an Timotheus sehen, wie er zu seinem Dienst kam und seinen Dienst ausübte. Bevor wir uns Timotheus zuwenden, merken wir uns

Drei wichtige Wahrheiten

1. Entweder förderst oder hinderst Du das Werk des Herrn.
Es gibt in der Nachfolge des Herrn Jesus keinen neutralen Boden. Du wirst in der örtlichen Versammlung das Zeugnis entweder fördern oder aufhalten. Der Herr sagt in Mt 12:30:

 

2. Jeder zählt gleich viel.
Das ist die Lektion aus 1Kor 12: 12­27. Niemand hat Grund zu denken, er sei nicht wichtig.

3. Jeder hat eine Gabe und damit einen Dienst.
Das gilt für jeden Christen ohne Ausnahme, sei er ein Mann, sei er eine Frau, handle es sich um einen öffentlichen oder um einen verborgenen Dienst; sei es eine Wortgabe oder eine Tatgabe.

(Eph 4:7).

Aus diesen drei Grundwahrheiten folgt, daß es einzig und allein an Dir liegt, ob Dein Leben überströmend ist zur Ehre des Herrn und zum Segen der Geschwister oder nicht. Alle Voraussetzungen sind gegeben, wenn Du ein Kind Gottes bist. Wenn Du wirklicht willst, was Er will, dann wird Er dich zu einem Gefäß des Segens für das ganze Volk Gottes machen.

(2Chr 16:9).

Drei Gründe, warum es recht ist, daß wir dem HERRN dienen:

1. Er hat uns erschaffen: Off 4:11
2. Er hat uns erkauft: 1Kor 6:19,20
3. Gott hat uns vom Gericht verschont, damit wir Ihm dienen: 4Mo 3:11­13.

Die Berufung des Timotheus in den Dienst
InApg 16:1-3 wird beschrieben, wie Paulus Timotheus in die Mitarbeit berief. Wie kam Paulus dazu, gerade Timotheus mitzunehmen? Welche Voraussetzungen fanden sich in Timotheus? Es lassen sich vier Eigenschaften nennen, die von allgemeinder und grundlegenden Bedeutung sind:

1. Er hatte ein gutes Zeugnis. Er hatte sich über die Jahre durch Treue bewährt; Treue in den in Apg 2:42 genannten Dingen:
(Apg 2:42).

Die älteren Brüder am Ort achten darauf, ob die jüngeren Geschwister treu sind, und sie haben ein Auge auf Junggläubige, die beständig sind, auf die man sich verlassen kann. Timotheus hatte gelernt

o nicht aus Gefühl zu handeln, sonder aus Pflicht­ und Verantwortungsbewußtsein zu handeln;
o nicht von Stimmungen, sondern vom Wort Gottes abhängig zu sein.

2. Er kannte die Schriften
Wir lesen von ihm im 2.Timotheusbrief:

(2Tim 3:15).

Wir lernen sehr viel in den Zusammenkünften. Aber wir müssen die Schriften auch durch persönliches Arbeiten kennenlernen. Wenn Du ein tüchtiger Diener des Herrn werden willst, dann kommst Du nicht darum herum ein Mann, eine Frau des Wortes Gottes zu werden. Alle Männer Gottes in der gesamten Kirchengeschichte waren ohne Ausnahme überaus fleißige Bibelleser.
Im Wort Gottes erkennen wir den Sohn Gottes, und so wächst unsere Liebe zu Ihm. Hier lernen wir Gottes herrlichen Absichten mit Seinen Erwählten kennen, und das spornt uns an, Ihm und der Ewigkeit zu leben. In der Bibel gewinnen wir Verständnis über Gottes Willen und Seinen Auftrag an die Seinen in der Gemeinde und in der Welt. Ohne Kenntnis Seines Willens aber können wir Ihm nicht dienen.
Natürlich kostet es ein Opfer, wenn wir (Apg18:24) werden wollen. Ich werde auf Schlaf verzichten, um am Morgen früh etwas länger in der Bibel lesen zu können; ich lege die Illustrierte bei Seite und lese stattdessen in der Bibel. Ich weigere mich, meine Zeit vor dem Fernseher zu verbringen und vertiefe mich stattdessen lieber in Gottes unvergängliches Wort. Ich vertue Zeit nicht mit unnötigen Zerstreuungen.

3. Ungeheuchelter Glaube
Timotheus war ein Mann des Glaubens, von dem Paulus sagen konnte:

(2Tim 1:5).

Dieser Glaube ist die Ursache, die Paulus nennt, warum Timotheus seine Gnadengabe anfachen soll. Der Glaube ist es, der uns zum Dienst willig macht, der uns den Anstoß gibt, uns dem Herrn auszuliefern, der uns zum Dienst anspornt und uns zum Dienst befähigt. Der Glaube verbindet uns mit Gott, verbindet uns mit Seinem Willen, gibt uns große Gewißheit. Bei allen Zweifeln und Rückschlägen, ist es der Glaube, der uns tröstet, stärkt, ermuntert, trägt. Das lehrt uns das Beispiel der Männer und Frauen des Glaubens von Hebräer 11, das lehrte der Herr Seine Jünger:

(Mk 9:23).

Das Beispiel des Evangelisten Moody ist eindrücklich: Er hatte den Wunsch, daß sein Glaube wachse, weshalb er den Herrn darum bat, ihm den Glauben zu mehren. Dann las er eines Tages Röm 10:17 und begriff, daß das die Antwort auf seine Gebete war. Wenn er wünschte, daß sein Glaube wachse, dann müsse er zusehen, daß das Wort Gottes beständig zu ihm reden könne. Von dem Tag an wurde Moody ein systematischer Bibelleser ­ und das blieb nicht ohne Auswirkungen.

Wie erkenne ich meinen Dienst?
Man kann den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tun. Im Buch der Sprüche lesen wir:
(Spr 17:24)

Viele träumen von großen Diensten und Unternhmungen in fernen Ländern. Wir finden unseren Dienst, indem wir das tun, was wir tun können. Was können wir vom ersten Tag unserer Bekehrung an?

1.Bereitschaft zu tun, was der Herr sagt
Aus der grundsätzlichen Bereitschaft, nichts zu wollen als Gottes Willen, wächst die Erkenntnis Seines Willens und damit meines Dienstes. Röm 12:1­3 ist eine Zusammenfassung alles Gesagten: Geben wir uns dem Herrn hin, wird unser Denken verwandelt; und dann lernen wir den Willen Gottes zu erkennen; und daraufhin finden wir unsen Dienst erkennen. Welch ein Vorrecht, Ihm dienen zu dürfen!
Der indische Gottesknecht Bakht Singh sagte einmal: man mich nach vierzig Jahren Christensein fragt, was das größte Vorrecht des Kindes Gottes ist, dann sage ich: den Willen Gottes kennen und tun zu dürfen.

Wenn wir seinen Willen tun wollen, dann werden wir ihn zu seiner Zeit auch erkennen:

jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede (Joh 7:17).

Georg Müller schrieb in seinem Tagebuch zur Frage, wie man den Willen Gottes erkennen kann:

«Als erstes trachte ich danach, in einer gerade anstehenden Sache keinen Eigenwillen zu unterhalten. Neun Zehntel aller Schwierigkeiten liegen nämlich gerade da; neun Zehntel aller Schwierigkeiten sind überwunden, wenn unsere Herzen bereit sind, Gottes Willen zu tun, was dieser auch sein sollte. Wenn wir einmal in dieser Verfassung sind, ist es gewöhnlich nur noch ein kleiner Schritt zur Erkenntnis Seines Willens.»

Drei Verse zum Verlangen, Gottes Willen und Gottes Wege zu verstehen:

(2Mo 33:13).
(Ps 25:4).
(Ps 143:10).

2 Bibellesen. Diesen ersten Schritt mußt du tun; treu; lies systematisch. Wenn Du das nicht tust, hast du den ersten Schritt ausgelassen; wie willst Du dann Deinen Dienst finden? Auf diesem Weg füllt sich unser Sinnen und Urteilen mit den Gedanken Gottes, mit dem Wot gottes, mit dem Sohn gottes an.

3. Fürbitte. Lerne es, der Aufforderung des Apostels an Timotheus ernstzunehmen: Vor allen dingen zu beten: 1Tim 2:1,8. Beginne ein regelmäßiges Gebetsleben zu führen.

4. Den Herrn bekennen:
(1Tim 6:12).

5. Regelmäßiger Versammlungsbesuch. Siehe Heb 10:25; Ps 122:1.
6. Aufgaben annehmen.
Die leitenden Brüder werden auf dich aufmerksam werden und dir Aufgaben geben (Apg 16; Ph 2:19­22; 1Tim 1:3). Beispiel eines Bruders aus unserer Versammlung: Er bekam die Aufgabe, Ordnung zu bringen in die Cassetten. Er tat den Dienst ohne Murren; wuchs im Dienst: Teilnahme bei Traktateinsätzen; Büchertisch. Begann evangelistischen Hauskreis; Menschen bekehrten sich. Seit anderhalb Jahren ist er Ältester.

Schulung und Erprobung im Dienst
Meistens machen uns andere Brüder auf unseren Dienst aufmerksam. So war es auch bei mir. Nachdem ich fünf, sechs Jahre gläubig gewesen war, baten mich andere Brüder, Lehrdienste zu tun. So kam ich langsam dahinter, wo mein Dienst und wo meine Gabe war. Timotheus wurde von Paulus gerufen; er hatte ein gutes Zeugnis bei den Brüdern. Paulus fragte die Brüder über Timotheus aus, und diese gaben ihm Auskunft über seinen Wandel, seine Gesinnung, seine Begabungen. Dann wurde er von den Ältesten bestätigt. Sie legten ihm als Zeichen der Identifikation die Hände auf (1Tim 4:14). Sodann wurde er durch einen Apostel :

(1Tim 1:3).

Zum Finden des Dienstes gehört auch Korrektur durch die Brüder. Mir sagten einmal die Brüder am Ort, ich sei zu viel abwesend von der Versammlung und von der Familie. Ich nahm den Rat an, und das erwies sich als segensreich.
Timotheus hatte ein Vorbild (2Tim 3:10-12). Wir werden in 1Kor 11:1; Phil 3:17; Heb 13:7 aufgefordert, uns an Vorbildern zu orientieren. Wir lernen viel von den Biographien von Knechten Gottes. Schaue Dich nach persönlichen Vorbildern um. Wie viel habe ich von reifen Brüdern gelernt!
Persönliche Betreuung durch Paulus: (2Tim 1:6). Die Handauflegung bedeutet, daß Paulus identifiziert sich mit Timotheus identifizierte, indem er sich seiner annahm und ihn persönlich betreute. Es bedeutet aber auch, daß Timotheus sich gernte unter die Führung des Apostels stellte.

Bewährung im Dienst
Das Ergebnis des Weges, den Timotheus gegangen war, war die Bestätigung und Bewährung: 2Kor 8:22; Phil 2:19­22. Die beiden an Timotheus gerichteten Briefe beweisen, daß er ein treuer Diener geworden war.

 

 

Drei praktische Ratschläge
1. Schiele nicht auf andere. (Joh 21:19­22.) Auf andere Schielen verleitet uns dazu,

o es in der Nachfolge nicht so ernst zu nehmen
o auf andere neidisch zu werden
o eingebildet zu werden
o uns über andere zu empören

Meistens täuschen wir uns in unserem Urteil der andern; und wenn wir auf andere schielen und uns an andern messen, täuschen wir uns auch in unserem Urteil über uns selbst. Siehe Jer 17:9; 1Kor 4:3,4; 2Kor 10:12

2. Wage es. Ohne Glaubensmut werden wir nie etwas tun. Wir müssen einmal aus dem Schiff steigen und auf das Wasser treten. Ulrich Zwingli:

(2Tim 1:7).

Beispiel für das Wagnis des Glaubens: 1Sam 14:6:

3. Laß dich nicht entmutigen. Wahrscheinlich hatte Timotheus sich entmutigen lassen; darum die Aufforderung von 2Tim 1:6,7. Das stand auch hinter der Aufforderung an Archippus (Kol 4:17).
Entmutigung kann geschehen
o durch die Welt
o durch den Teufel
o durch mißgünstige Geschwister
o durch die Trägheit der Geschwister
o durch sich selbst; Elia schaute auf sich selbst und verlor allen Mut (1Kö 19:4)

Drei Ermunterungen
1. Gott hat mich begabt; Gott wird mich auch befähigen (Phil 2:13). Warum konnte Petrus auf dem Wasser gehen? Weil der Herr ihm befohlen hatte, zum Herrn zu kommen (Mt 14:29) Warum können wir dem Herrn nachfolgen? Weil Er uns gerufen hat. Sonst könnten wir Ihm weder nachfolgen noch dienen.

2. Gott hat das Maß des Dienstes bestimmt. Gott heißt (2Kor 10:13)

3. Gott belohnt uns. Das ist so gewaltig, daß wir das kaum fassen können. Zuerst hat er uns geschaffen; und nachdem wir von Ihm abgefallen sind, hat Er uns erlöst. Dann dürfen wir, ehemalige Abgefallene und Rebellen, Ihm sogar dienen, und zum Schluß beloht Er uns obendrein: 1Kor 4:5.
(Der Vergleich des indischen Bruders Kurut: )

Eine dreifache Richtschnur
1. Joh 7:24
2. 1Kor 4:5
3. Luk 16:10

Drei kleine Dinge
1. (Jer 45:5).
Der Herr war daran, eine ganze Zivilisation umzukehren und auszureißen (V.4), und da hatte Baruch seine Seele zur Beute bekommen. Wir leben in einer Zivilisation, die davor steht, in Gottes Gerichten hinweggefegt zu werden. Sollten wir da nach großen Dingen in dieser Welt trachten?

2. (Sach 4:10).
Die Alten, die den Tempel Salomos in sein Pracht gesehen hatten, weinten, als der Tempel Esras entstand, denn er war so klein in ihren Augen, er war wie nichts verglichen mit jenem (Hag 2:). Auch uns ist oft ums Weinen zumute, wenn wir daran denken, wie die Herrlichkeit Gottes sich in den Tagen der Apostel, der Reformation und der Erweckungen des 18. und 19. Jahrunderts manifestierte und wie klein und kraftlos heute alles ist.

3. (Off 3:8).
Heute wird gefordert; es wird viel von geistlicher gesprochen. Worin liegt denn unsere Kraft? Im Glauben an den Herrn und in der Treue zu Seinem Wort. Gott gebe, daß wir das suchen und uns damit begnügen lassen.