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Frage 1089

Hallo Hans-Peter,

ich habe im Urlaub "Nachfolge" von Dietrich Bonhoeffer gelesen. Die ersten zwei Drittel, wo es hauptsächlich um die konkrete Nachfolge Jesu geht, haben mich sehr angesprochen, vor allem weil Bonhoeffer hier einen äußerst kompromißlosen Umgang mit Gottes Wort vertritt, insbesondere mit den Worten, die der Herr Jesus im NT selbst sagt. Weiter hinten, wo es dann um die Taufe und "die Kirche" geht, wird es dann streckenweise sehr bis extrem abstrus.

Im Internet habe ich auf einer amerikanischen fundamental-baptistischen Website einen Artikel über ihn gefunden, der ihn - insbesondere wohl aufgrund später Schriften, wie den Briefen aus dem Gefängnis - praktisch als Irrlehrer in allen wichtigen Fragen des christlichen Glaubens darstellt.

Frage 1.: Was kann man objektiv über Bonhoeffer in geistlicher Hinsicht sagen, bzw.: hat er hier etwa eine negative Entwicklung durchgemacht?

Frage 2.: Was mich fast noch mehr beschäftigt: Wie kann jemand 140 Seiten lang außergewöhnlich gut und treffend (mein persönlicher Eindruck) über die Nachfolge Jesu schreiben, während man die restlichen 80 Seiten des gleichen Buches oder aber gar andere Werke der gleichen Person (angeblich - ich habe keines selbst gelesen) besser nicht liest?

Martin /BRD/7


Lieber Martin   08,09,03

Zu 1.:

Ich habe  selber nur wenig von Dietrich Bonhoeffer gelesen. Ich fand kein Zugang zu ihm, und habe ja auch nur beschränkte Zeit zur Verfügung. Staunen muss ich einfach immer wieder wie selbst in unserer Versammlung, (Brüderversammlung die ja sonnst alles so genau nehmen wollen...)  das Bonhoeffer Lied, "Von guten Mächten umgeben" vorgeschlagen und gesungen wird.  Da bete ich dann jeweils, aber nicht zu Mächten sondern zum lebendigen Gott,  dass er mir Gnade gibt, nicht herauszulaufen.

Handkerum wird dann geschrieben,  dass  D.B kein wiedergeborenen Christ sei. Ich kann das nicht letztendlich unterschreiben weil ich einfach zu wenig über D.B weiss.
 Da bete ich dann jeweils, aber nicht zu Mächten sondern zum lebendigen Gott,  dass er mir Gnade gibt, nicht herauszulaufen.  Aber es gibt ja auch Brüder die Kirkegaard J.S Lewis , Tolkien usw. problemlos lesen. Ich hab's auch mal versucht, ich komme da nicht weiter.  Also kann ich nichts objektives über D.B. schreiben. Warten wirs mal ab.

Zu . 2.
Das macht mir natürlich auch sehr viel Mühe aber nicht bei D.B. weil ich da zu wenig weiss, aber allgemein. Wie könne wirklich gute Lehrer zum Beispiel auf so einen Unsinn wie den Calvinismus reinfallen und z.B. wie  ein Spurgeon,  dann trotzdem  das Evangelium verkündigen?  Kannst Du mir da helfen? Und wie können wirklich geistliche , wiedergeborene Christen auf eine Antisemiten und Mörder, Irrlehrer (Kindertaufe  = Wiedergeburt + trotzdem noch Rechtfertigungslehre, (für was denn noch) und contranssubstantinationsirrlehrer,    Martin Luther reinfallen?

Meine   Empfehlung; Bibel lesen und Bücher die uns wirklich weiterbringen in der Erkenntnis  des Wortes Gottes. Dann sehen wir auch, wie die bösen Mächte  vorgehen:
 

2Kor 11,13 Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, welche die Gestalt von Aposteln Christi annehmen.

2Kor 11,14 Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an;

2Kor 11,15 es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener die Gestalt als Diener der Gerechtigkeit annehmen, deren Ende nach ihren Werken sein wird.

Mit diesen 3 Versen schenkt Gott uns Licht zum Verständnis was läuft in der religiösen Welt,  die eben nicht vor den Versammlungstüren halt macht.
-> Alllversöhnung, Charismatik x Pfingstirrlehre +

Hans Peter


Lieber Hans-Peter,   15.09.03
 
zur Frage 1089 "Bonhoeffer"
 
Du hast es schon erwähnt "Von guten Mächten wunderbar geborgen" - dieser Liedtitel entlarvt Bonhoeffer, als jemanden, den nicht der HERR gesandt hat. Denn "gute Mächte" sind nirgends in der Bibel als Name und Bezeichnung für Gott zu finden. Und da es im geistigen Bereich keine Grauzone gibt, sind die "guten Mächte", die Herrn Bonhoeffer solche Geborgenheit vermittelten dämonischer Natur.
 
Eigentlich nicht zu fassen, daß bibelgläubige Christen in ihren Versammlungen diese Lied anstimmen und sich diesen Mächten hingeben. Ich selbst, ich war damals noch nicht allzu lang bekehrt, sang da auch mal mit, als ich zu Gast war in einer FEG (Freien Ev. Gemeinde). Exzellente Klavierbegleitung, Kerzenschein, "hingegebene" Christen vermittelten eine Art emotionaler Geborgenheit ... und man dachte "oh wie nah ist mir jetzt Gott".  ... 
 
Doch später dann hab ich mir schon auch mehr Gedanken über den Titel und den Text des Liedes gemacht. Und wenn es doch einmal dazu käme, daß jemand bei uns in der Versammlung dieses Lied zu singen vorschlägt, würde ich dagegen vorgehen.
 
Dazu fragte ich mich auch im Hinblick auf Röm.13,1 "Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind", wie es eigentlich möglich ist, daß ein "Vorzeige-Christ" wie Bonhoeffer an den Vorbereitungen für einen Mord (Attentat auf Hitler) beteiligt gewesen war. Welcher Geist hat Bonhoeffer solch ein Vorhaben eingegeben? Wir wissen zwar aus der Schrift, daß Gott im Verlauf der Geschichte auch Menschen und Attentate benutzt hat, um Gewaltherrscher abzusetzen, doch dazu wird er nicht seine Kinder benutzen, denn wer Jesus nachfolgt, weiß um die Weisung Jesu "Liebet eure Feinde".
 
Da Bonhoeffer ein Buch über "Nachfolge" geschrieben hat, aber genau diese entscheidende und wichtige Aussage Jesu radikal umgeht, - also planmäßig genau das Gegenteil von der Lehre Jesu praktiziert -, kann er mit seiner Nachfolge nicht wirklich Jesus Christus gemeint haben. Und auch hier gibt es keine Grauzone ....
 
Herzlich grüßt Dich
Eberhart