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Frage 1109 22,09,03
Liebe Geschwister
mehr oder weniger zufällig bin ich auf diese beiden Artikel über das sog. Zungenreden gestoßen.
A New Look At Tongues by Robert Zerhusen
http://www.christianity.com/partner/Article_Display_Page/0,,PTID307086|C
HID560462|CIID1415640,00.html
The Problem of Tongues in I Corinthians 14 by Robert Zerhusen
http://www.christianity.com/partner/Article_Display_Page/0,,PTID307086|C
Falls jemand von Euch diese Artikel kennt und die Zeit dazu findet, würde ich mich über eine Bewertung sehr freuen. Mein Englisch ist nicht so gut und außerdem finde ich diese Auslegung auf den ersten Blick überraschend plausibel und gut begründet...
Es gibt dazu wohl noch ein ausführliches Buch (Tongues Revisited: A Third Way, By Renton Maclachlan, 312 pages, is published by Clearsight, Porirua, 2000), welches ebenfalls diese Auslegung vertritt.
Herzlichen Dank schon im Voraus.
Liebe Grüße
Torsten Seiler
Lieber Thorsten Mitte Sept 03
Eventuell hilft Dir:
http://www.bibelkreis.ch/charism/Ps1.htm
http://www.bibelkreis.ch/Ebertsaeuser/leer.htm
http://www.bibelkreis.ch/WolfFritz/wolffr1.htm
http://www.bibelkreis.ch/benedikt/teleion.htm
In IHM
Hans Peter
Lieber Hans Peter,
herzlichen Dank für Deine Links.
Die Ausarbeitung von Roger Liebi habe ich vor längerer Zeit durchgearbeitet. Und die anderen Links bezüglich der Charismatischen Bewegung helfen mir in diesem Fall leider nicht...
Die Artikel beschreiben eben gerade nicht die typisch charismatische Interpretation - also unartikuliertes Zungenreden als Beweis der Geistestaufe. Ebensowenig die gängige "Brüderauslegung". Ich hätte das vielleicht noch in meiner Mail schreiben sollen.
Ganz kurz und ohne Garantie, dass ich alles richtig verstanden habe, geht es um folgende Auslegung:
1. Bei der Sprachenrede in Apg 2 handelt es sich um das Sprechen der Jünger in Griechisch bzw. Aramäisch, also in Sprachen, welche sie beherrschten.
2. Alle oder der größte Teil der Zuhörer verstand diese Sprache(n).
3. Diese beiden Sprachen sind bezeichnet mit die "anderen Sprachen" (Apg. 2,4), weil:
4. zur damaligen Zeit ein Zweisprachensystem (diglossia) vorherrschte. Einmal Hebräisch (in der Mishna als die "Heilige Sprache" bezeichnet;
sprachwissenschaftlich: Higher Language) und zum zweiten Griechisch/Aramäisch (Lower Language). HL vor allem als religiöse Sprache, LL als die Umgangssprache.
5. Die Aufregung, das Erstaunen und der Spott beim Pfingstfest resultieren aus der Verletzung der jüdischen Gepflogenheit, die Reden beim Pfingstfest (Gebete, Gesang, ...) in Hebräisch zu halten.
6. Dieser ungewöhnliche "Traditionsbruch" wurde vom Heiligen Geist bewirkt und stellt das eigentliche "Sprachwunder" dar.
Nun bleibt noch die Frage, wie diese Auslegung mit 1Kor 12-14 vereinbar ist. Das wird ausführlichst im zweiten Artikel beschrieben und würde zu weit führen, hier jetzt aufzuschreiben. Hier nur eine Tabelle aus dem Artikel übersetzt:
1. Die Sprache wurde vom Sprecher selbst beherrscht und verstanden:
ACTS 2 1 COR 14
Ja Ja
2. Das durch die Sprachen entstandene Problem?
ACTS 2 1 COR 14
Verletzung des Nicht übersetzte
Zweisprachensystems Sprachen
3. Kultureller geographischer Kontext:
ACTS 2 1 COR 14
Jüdische Volksmenge Griechische
in Jerusalem Hafenstadt
4. Notwendigkeit der Übersetzung der Sprache?
ACTS 2 1 COR 14
Nicht notwendig Absolut notwendig
5. Die Redner und Zuhörer hatten die gleiche Muttersprache?
ACTS 2 1 COR 14
Ja Nein
6. Die Sprache am Aufenthaltsort war die selbe, wie die eigene Muttersprache?
(Spoke "local languages" as native languages?)
ACTS 2 1 COR 14
Nein Ja
7. Problemsprachen?
ACTS 2 1 COR 14
Andere Sprachen Andere Sprachen als Griechisch
als Hebräisch (wenn sie unübersetzt blieben)
8. Die Sprache/das Reden war gerichtet an:
ACTS 2 1 COR 14
Menschen (Funktion Gott (Funktion
der Prophetie) der Anbetung)
9. Die Norm der Gemeinschaft, die durch die Sprachenrede verletzt wurde:
ACTS 2 1 COR 14
Verletzung des Verletzung des Prinzips:
Zweisprachensystems "Auferbauung der Gemeinschaft"
Soviel von mir. Mich würde eben eine vorurteilslose kritische Bewertung anhand der Bibel interessieren. Aus meiner Sicht wäre mit dieser Auslegung, wenn sie denn schlüssig und biblisch ist, vielleicht sogar die endlose Diskussion um die Zungenrede beendet.
Herzliche Grüße
Torsten
Lieber Hans Peter,
gerne kannst Du, was Du für wichtig hältst, auf www.bibelkreis.ch
einstellen. Möglichst aber mit Angabe der links zu den Original- artikeln.
Ich habe noch die behandelten Themen aus dem zweiten Artikel über- setzt (siehe unten). Grundsätzlich aber: alles ohne Gewähr.
Nebenbei: Zwei Fragen tauchen bei mir auf, nämlich 1. warum steht in
Apg 2 etwas von Mundart (Dialekt)? und 2. Warum ist es in 1Kor 12 eine besondere Geistesgabe, wenn die Sprachen sogar gelernt waren?
Ich werde dann jedenfalls ab und zu auf Deiner Site vorbeischauen.
Danke für Deine Mühe.
Viele Grüße
Torsten
Anhang:
Ganz kurz und ohne Garantie, dass ich alles richtig verstanden habe, geht es um folgende Auslegung:
1. Bei der Sprachenrede in Apg 2 handelt es sich um das Sprechen der Jünger in Griechisch bzw. Aramäisch, also in Sprachen, welche sie beherrschten.
2. Alle oder der größte Teil der Zuhörer verstand diese Sprache(n).
3. Diese beiden Sprachen sind bezeichnet mit die "anderen Sprachen" (Apg. 2,4), weil:
4. zur damaligen Zeit ein Zweisprachensystem (diglossia) vorherrschte. Einmal Hebräisch (in der Mishna als die "Heilige Sprache" bezeichnet;
sprachwissenschaftlich: Higher Language) und zum zweiten Griechisch/Aramäisch (Lower Language). HL vor allem als religiöse Sprache, LL als die Umgangssprache.
5. Die Aufregung, das Erstaunen und der Spott beim Pfingstfest resultieren aus der Verletzung der jüdischen Gepflogenheit, die Reden beim Pfingstfest (Gebete, Gesang, ...) in Hebräisch zu halten.
6. Dieser ungewöhnliche "Traditionsbruch" wurde vom Heiligen Geist bewirkt und stellt das eigentliche "Sprachwunder" dar.
Nun bleibt noch die Frage, wie diese Auslegung mit 1Kor 12-14 vereinbar ist. Das wird ausführlichst im zweiten Artikel beschrieben und würde zu weit führen, hier jetzt aufzuschreiben. Hier nur eine Übersicht der be- handelten Themen:
Der Artikel untersucht folgende Punkte:
1. Allgemeiner Bezug zu Apg 2
2. Der Text in 1Kor 14: einige Beobachtungen
3. Sprachen oder nicht-kognitive, keine Sprachen? (Languages or Non-cognitive, Non-languages) 4. Engelhafte/himmlische Sprachen oder menschliche Sprachen? 5. Sprachen, die der Sprechende selbst kannte und verstand? 6. Zweiteilige [gruppenorientierte] oder individualistische Persönlichkeiten [im ersten Jahrhundert] 7. [Viele verschiedene] Muttersprachen [die in der korinthischen Gemeinde unübersetzt verwendet wurden] 8. Das "Beratende Rhetorik"-Argument von Mitchell angewandt auf das Sprachenproblem 9. Apg 2 und 1Kor 14: Ähnlichkeiten und Unterschiede 10.Zusammenfassung
Ganz kurz und ohne Garantie, dass ich alles richtig verstanden habe, geht es um folgende Auslegung:
1. Bei der Sprachenrede in Apg 2 handelt es sich um das Sprechen der Jünger in Griechisch bzw. Aramäisch, also in Sprachen, welche sie beherrschten.
2. Alle oder der größte Teil der Zuhörer verstand diese Sprache(n).
3. Diese beiden Sprachen sind bezeichnet mit die "anderen Sprachen" (Apg. 2,4), weil:
4. zur damaligen Zeit ein Zweisprachensystem (diglossia) vorherrschte. Einmal Hebräisch (in der Mishna als die "Heilige Sprache" bezeichnet;
sprachwissenschaftlich: Higher Language) und zum zweiten Griechisch/Aramäisch (Lower Language). HL vor allem als religiöse Sprache, LL als die Umgangssprache.
5. Die Aufregung, das Erstaunen und der Spott beim Pfingstfest resultieren aus der Verletzung der jüdischen Gepflogenheit, die Reden beim Pfingstfest (Gebete, Gesang, ...) in Hebräisch zu halten.
6. Dieser ungewöhnliche "Traditionsbruch" wurde vom Heiligen Geist bewirkt und stellt das eigentliche "Sprachwunder" dar.
Nun bleibt noch die Frage, wie diese Auslegung mit 1Kor 12-14 vereinbar ist. Das wird ausführlichst im zweiten Artikel beschrieben und würde zu weit führen, hier jetzt aufzuschreiben. Hier nur eine Übersicht der be- handelten Themen:
Der Artikel untersucht folgende Punkte:
1. Allgemeiner Bezug zu Apg 2
2. Der Text in 1Kor 14: einige Beobachtungen
3. Sprachen oder nicht-kognitive, keine Sprachen? (Languages or Non-cognitive, Non-languages) 4. Engelhafte/himmlische Sprachen oder menschliche Sprachen? 5. Sprachen, die der Sprechende selbst kannte und verstand? 6. Zweiteilige [gruppenorientierte] oder individualistische Persönlichkeiten [im ersten Jahrhundert] 7. [Viele verschiedene] Muttersprachen [die in der korinthischen Gemeinde unübersetzt verwendet wurden] 8. Das "Beratende Rhetorik"-Argument von Mitchell angewandt auf das Sprachenproblem 9. Apg 2 und 1Kor 14: Ähnlichkeiten und Unterschiede 10.Zusammenfassung
Hier noch eine Tabelle unter der Überschrift von Punkt 9:
1. Die Sprache wurde vom Sprecher selbst beherrscht und verstanden: | 1. Die Sprache wurde vom Sprecher selbst beherrscht und verstanden: |
ACTS 2 | 1 Kor 14 |
Ja | JA |
2. Das durch die Sprachen entstandene Problem? | 2. Das durch die Sprachen entstandene Problem? |
ACTS 2 | 1 COR 14 |
Verletzung des Zweisprachensystems | Nicht übersetzte Sprachen
|
3. Kultureller geographischer Kontext: | 3. Kultureller geographischer Kontext: |
ACTS 2 Jüdische Volksmenge in Jerusalem | 1 COR 14 Griechische Hafenstadt |
4. Notwendigkeit der Übersetzung der Sprache? | 4. Notwendigkeit der Übersetzung der Sprache? |
ACTS 2 Nicht notwendig | 1 COR 14 Absolut notwendig
|
5. Die Redner und Zuhörer hatten die gleiche Muttersprache? | 5. Die Redner und Zuhörer hatten die gleiche Muttersprache? |
ACTS 2 Ja | 1 COR 14 |
6. Die Sprache am Aufenthaltsort war die selbe, wie die eigene Muttersprache? (Spoke "local languages" as native languages?) | 6. Die Sprache am Aufenthaltsort war die selbe, wie die
eigene Muttersprache? (Spoke "local languages" as native languages?)
|
ACTS 2 Nein | 1 COR 14 Ja |
7. Problemsprachen? | 7. Problemsprachen? |
ACTS 2 Andere Sprachen als Hebräisch | 1 COR 14 Andere Sprachen als Griechisch (wenn sie unübersetzt blieben) |
8. Die Sprache/das Reden war gerichtet an: | 8. Die Sprache/das Reden war gerichtet an: |
ACTS 2 Menschen
(Funktion der Prophetie) |
1 COR 14 (Funktion Gott der Anbetung) |
9. Die Norm der Gemeinschaft, die durch die Sprachenrede verletzt wurde: | 9. Die Norm der Gemeinschaft, die durch die Sprachenrede verletzt wurde: |
ACTS 2 Verletzung des Zweisprachensystems | 1 COR 14 Verletzung des Prinzips: "Auferbauung der
Gemeinschaft"
|
22,09,03
Lieber Thorsten
ich danke Dir für die ausführliche Zusammenstellung. Den Gedanken des 2 Sprachen - Systems habe ich schon mal gehört / gelesen. Ich habe immer gedacht, dass in Apg 2 zur Zeit von Pfingsten Israeliten aus der Zerstreuung nach Jerusalem gekommen seien. JA schon vorher zum Passah, weil ja das Passah nicht an jedem Ort gefeiert werden durfte. Diese haben die Sprache der Nationen angenommen. Nun haben sie das Evangelium in Ihrer Sprache, Mundart, wie auch immer, vernommen. Einige haben sogar in Apg 2 ein Hörwunder sehen wollen und in 1. Kor 14 ein Sprachwunder.
In IHM
Hans Peter