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Frage 1167         

Hoffnung für alle   Ebertsaeuser/tr.htm    Forum/frage196.htm    354

"Diese Kritik bezieht sich auf die unrevidierte HFA von 1983/1996. Unterdessen ist im Jahre 2002 eine revidierte Fassung erschienen, in der viele der hier kritisierten Stellen so geändert wurden, dass sie nun näher am Grundtext sind."

«Hoffnung für alle» in der Kritik – eine kurze Stellungnahme des Verlags

 

Guten Tag
Ihre Erläuterungen mögen gut und recht sein. In letzter Zeit wurde über dieses Thema auch sehr viel geschrieben.
Denken Sie bitte über folgende Punkte nach, die ich der "Hoffnung für alle" zugute halte:
- Es lesen, seit es diese Bibel gibt, weit mehr Aussenstehende die Bibel, weil sie in heutigem Deutsch geschrieben und somit von heutigen Menschen wieder verstanden wird.
- Auch Martin Luther war es eines der Haupt-Anliegen, eine Bibelübersetzung in der Sprache der damaligen Menschen zu bringen.
Es ist doch interessant, wie viel Energie in diese Kritiken gesteckt wird. Ich hätte dazu eine Alternative:
Wir wär's, wenn so viele Fachkundige zusammen eine bessere, nicht tendenziöse Übersetzung erarbeiten würden? Dann wäre die Kritik überflüssig...?
In diesem Sinn Grüsse ich Sie und wünsche ich Ihnen Gottes Segen
Pierre Sch:
Zürich

 


Lieber Pierre Sch.    31.10.03

Zugegebenermaßen stehen wir alle in der Gefahr zu polemisieren, wenn es um die Durchsetzung eigener Standpunkte geht. Deshalb haben Sie Recht, wenn gerade bei dieser Thematik die Sachlichkeit oftmals auf der Strecke bleibt. Nur Kritik zu üben, den eigenen Standpunkt aber nicht erklären können, ist natürlich falsch. Gleichfalls beteiligen sich an diesen Diskussionen oft Personen, die in der Regel keinen Einblick in die Hintergründe haben und somit auch kein fachgerechtes Urteil abgeben können.

Über die Berechtigung von "dynamischen" oder, wie Sie schreiben, "tendenziösen" Bibelübersetzungen gibt es schon lange kontroverse Auseinandersetzungen. Viele Argumente dafür und dagegen sind angebracht, sollten aber, wie schon erwähnt, eine Kompetenz nicht vermissen lassen. Nur zu argumentieren, dass dadurch viele Außenstehende zum Bibellesen animiert werden, bezweifele ich. Sie schreiben, ich zitiere:

 

"Es lesen, seit es diese Bibel gibt, weit mehr Außenstehende die Bibel, weil sie in heutigem Deutsch geschrieben und somit von heutigen Menschen wieder verstanden wird."

 

Unser Grundproblem liegt ganz woanders: Wer ist eigentlich heute von den jungen Menschen noch in der Lage, anständiges Deutsch zu sprechen und zu verstehen. Die Komplexität, die unsere deutsche Sprache einmal innehatte, ist nämlich ein großes Stück verloren gegangen. Ich erinnere hier an die Amerikanisierung der Sprache und frage mich dann, ob dieser Sachverhalt es rechtfertigt, das generelle Sprachniveau zu ändern und anzupassen.

Wer die Bibel wirklich lesen und verstehen will, hat auch keine Mühe mit schwierigeren Texten. Nur die "Faulheit" des Menschen zu bedienen, rechtfertigt sicher keine Bibelübersetzung in heutigem Deutsch. Soviel vielleicht zum Sprachniveau.

 

Ein ganz anderer Fall ist die Verständlichkeit in Bezug auf lehrmäßige Aussagen, die in alten Übersetzungen oft nicht deutlich und vielfach falsch interpretiert oder verstanden wird. Hierzu ist eine Übersetzung in heutigem Deutsch sinnvoll und angebracht. Allerdings sollte der Leser auch eine "wörtliche" zur Hand zu haben und parallel lesen oder vergleichen. Die von Ihnen angeführte HfA hat nämlich sehr viele Ungereimtheiten, die den Grundtexten diametral entgegenstehen bzw. ein ganz anderes Verständnis dieser provozieren. In den ganz krassen Fällen wird der Leser wirklich in die Irre geführt. Wenn Kritiker sich dazu äußern, hat das sicher seine Berechtigung. Es würde aber den Rahmen sprengen, hier ausführlicher darauf einzugehen.

Beim Kauf einer so genannten "dynamischen" Übersetzung ist deshalb wichtig zu evaluieren, ob es sich um eine Übersetzung oder nur um eine Übertragung handelt. Letztere hat in der Regel nur bestehende deutsche Texte als Ausgangsbasis, die weiter auf ein bestimmtes Sprachniveau angepasst oder reduziert wurden und deshalb mit Vorsicht zu genießen sind.

 

 

Mitarbeiter Neue Genfer (Bibel) Übersetzung


 31.10.03

Lieber Pierre Sch

Ich kann dem Post von xyz  voll unterstützen.

Des weiteren einfach meinerseits ein paar Ergänzung dazu:

<<Es lesen, seit es diese Bibel gibt, weit mehr Aussenstehende die Bibel, weil sie in heutigem Deutsch geschrieben und somit von heutigen Menschen wieder verstanden wird.<<

Antwort:

a) Dieser Satz hat an und für sich keine Berechtigung. Denn darauf kommt es nicht an. Was bringt es den einzelnen Menschen, wenn sie in der Bibel lesen? Es bringt rein gar nichts!

b) Der Satz hätte seine Berechtigung, wenn durch das Lesen (vermehrtes lesen aufgrund dieser Übersetzung) mehr Leute zum Glauben kämen. Dies wag ich aber zu bezweifeln!

c) Es geht auch nicht nur um das Lesen! Denn ein natürlicher Mensch hat keine Erkenntnis über Gott. Gott muss sich zu ihm hin wenden und dann hat er Erkenntnis darüber. Wieviel sei einmal dahingestellt. Darum kann man zwar die Bibel lesen, aber sie nicht wirklich verstehen. Zudem weht der Geist wo er will! Und das er mehr weht, weil man die HfA liest, wage ich eben zu bezweifeln!

<<Auch Martin Luther war es eines der Haupt-Anliegen, eine Bibelübersetzung in der Sprache der damaligen Menschen zu bringen.<<

Antwort:

a) Sicher doch! Nur müsste man sich fragen, ob sich diese beiden Zustände vergleichen lassen? Ich sage NEIN! -> Siehe b)

b) Als Luther seine deutschsprachige Bibel schrieb, gab es meineswissens keine deutschsprachige Bibel. Nun, heute ist das ganz anders. Es gibt Bibeln in deutsch. Klar gibt es einfacher zu verstehende Übersetzungen und schwerere.

Ich wage einmal zu behaupten, dass wenn der Geist einen Menschen überführen will oder ihm Erkenntnis geben will, dann ist der Heilige Geist nicht abhängig von der Schwere der Übersetzung. Denn er ist ja allmächtig. Ein Klaks für Gott! Somit hat ein Mensch die Erkenntnis Gottes, welche ihm der Geist zugesteht, egal ob er nun eine "schwierige" Bibel liest oder eine Einfachere!

<< Wir wär's, wenn so viele Fachkundige zusammen eine bessere, nicht tendenziöse Übersetzung erarbeiten würden? Dann wäre die Kritik überflüssig...?<<

Nun, es gibt genug gute Bibeln. Und wie gesagt, wenn es darauf ankommt, wie einfach die Bibel zu lesen ist und sich nur dann ein Mensch bekehrt, dann sind wie bei Arianismus angelangt. Dann wird der Glaube bei einem Menschen und Evangelisation, Erweckung, etc. durch den Menschen machbar. Ist das biblisches Denken?

Gruss und schöner Abend

Michael / CH


1.12.03

Bin auf die Website gestossen, als ich eine neudeutsche Übersetzung der Bibel gesucht habe.

Meine Kinder lesen die HFA als Erstbibel, und das ist gut so. Was für eine Problem haben Sie, wenn schon jemand eine allgemein verständliche Bibel liest.
Ich kann Ihren enormen Aufwand nicht verstehen bzw. würde mich doch besser an die Übersetzter und Verlag wenden, als im www dermassen Meinungen zu streuen. Denke nicht, das dadurch jemand mehr zum Bibelleser wird.

Mit freundlichen Grüssen
 
titus

1.12.03

Lieber Titus

<<Was für eine Problem haben Sie, wenn schon jemand eine allgemein verständliche Bibel liest.<<

Nun, so wie es scheint, sind diese klaren Dokumente eben zu wenig klar... Es geht auch nicht um die Verständlichkeit. Diese mag durchaus bei einigen, bzw. vielen (je nach Ansicht) Stellen besser sein, aber sie wird bei weitem durch die schlechte Übersetzung bzw. schon Auslegung der Bibel zu Nichte gemacht. Wenn sie sich auf dieser Homepage erkundigen, dann sollte es eigentlich klar sein.

Noch was zur Verständlichkeit:

Ihre Kids mögen die Geschichten der Bibel begreifen, aber Erkenntnis über die Bibel und Überführung geschieht ALLEINE durch den Geist, der weht wo er will...

Denn geistliche Dinge können nicht mit dem Fleisch beurteilt werden. Und glauben sie mir, wenn ihr Kids vom Geist überführt sind (wäre wunderbar!!!), dann haben sie ABSOLUT keine Mühe mit einer "schwierigen", dafür sehr genauen Übersetzung! Bzw. der Geist hat ABSOLUT keine Mühe, ihnen mittels dieser Bibelübersetzung Erkenntnis zu geben.

<<Denke nicht, das dadurch jemand mehr zum Bibelleser wird.<<

Auch darum geht es nicht. Sondern es ist an Gläubige geschrieben und nicht an Ungläubige...!

Gruss und Gottes Segen

Michael / CH


Lieber Pierre (und lieber Titus)
 
Ich denke, dass es schon wichtig ist, ob eine Bibelübersetzung möglichst nahe an den Grundtext herankommt.
 
Angenommen, du bekommst von deiner Verlobten in Philadelphia/USA einen Brief: doch dein Problem wäre, dass du nicht sehr gut Englisch verstehst. Da ist es doch naheliegend, dass du den Brief von jemandem ins Deutsche übersetzen lässt, der dieser Sprache mächtig ist (noch besser wäre natürlich, selbst Englisch zu können). Und nun möchte ich dich fragen: spielt es überhaupt keine Rolle, ob derjenige möglichst gut und genau übersetzt oder genügt es dir, wenn es nur einigermassen in etwa mit dem Original übereinstimmt? Persönlich bin ich überzeugt, dass dies eine Frage der Liebesbeziehung ist. Bei einer oberflächlichen Verbindung spielt es naturgemäss keine grosse Rolle, wie die Übersetzung ausfällt.
 
Bei Gottes Wort an den Menschen ist es ganz ähnlich. Die Sprachen, die der Heilige Geist benutzte, waren Hebräisch, Aramäisch und Griechisch. Das ist nicht einfach zufällig, wie es auf den ersten Blick scheint. Sonst wäre ja auch Phönizisch, Etruskisch und Lateinisch möglich gewesen. Doch es hat dem Heiligen Geist gefallen, diese Sprachen zu verwenden, weil insbesondere das Hebräische wie auch das Griechische besonders geeignet sind, Gottes Worte präzise und anschaulich zu vermitteln.
 
Und nun darf man doch nicht einfach sagen: ist doch egal, ob urtextgenau oder nur einfach sinngemäss bzw. tendenziös-dynamisch. Das würde bedeuten, dass wir den Brief der Verlobten nicht ernst nähmen. Deshalb ist es mein Dafürhalten, dass der Geist Gottes einen Menschen um so tiefer in die Geheimnisse Gottes einzuführen vermag, je genauer eine Übersetzung ist. Wir wollen hier nicht darüber streiten, ob der TR oder der Sinaiticus die bessere Wahl wäre, sondern welcher Methode sich der Übersetzer oder das Übersetzerteam bedient.
 
Persönlich bin ich der Meinung, dass - wenn Luther noch bessere Textzeugen und vor allem mehr Zeit zur Verfügung gehabt hätte (er befand sich ja mehr oder weniger unfreiwillig auf der Wartburg) - seine Bibel für das deutsche Volk genauer ausgefallen wäre. Und das wäre ein grosser Gewinn für die Nachreformation gewesen. Weil dem aber nicht so war, hat bereits Albrecht Bengel (Pietismus) im 17. Jahrhundert nach genaueren Grundlagen gesucht. Und als dann von Tischendorf der Sinaiticus gefunden wurde, waren viele bestrebt, die offenbaren Mängel der Lutherbibel zu überwinden. So die Elberfelder -Brüder, welche zusammen mit Darby aufgrund gewissenhafter Kriterien eine noch heute empfehlenswerte Übersetzung erarbeiteten.
 
Aber selbst wenn viele Fachkundige - wie du schreibst - zusammenkämen, bedeutet das noch nicht, dass auch die Übersetzung gut wird. Ohne Geist Gottes, welcher im Übersetzer wesen und wirken muss, kann nichts Gescheites dabei rauskommen. Aus diesem Grund liest meine 17-jährige Tochter in der Schlachter2000, und sie hat nicht etwa den Eindruck, dass sie diese Bibel nicht verstünde. Solches hängt in der Tat nicht unwesentlich mit dem Zeitgeist zusammen, welcher stets verneint. Denn sage und schreibe über 50% der für das Militär auszuhebenden Jugendlichen (und ich bin nicht etwa Militarist, sondern stütze mich lediglich auf entsprechende Zahlen) sind nicht mehr in der Lage, einen einigermassen anständigen Aufsatz zu schreiben! Ist auch kein Wunder im Zeitalter von SMS und Internet(sub)kultur, wo alles schnell und dementsprechend oberflächlich geschehen muss.
 
Deshalb sage ich: Geht zu den genauen Übersetzungen zurück. Dann gibt es weniger Scheinbekehrte und dafür um so mehr echte Zeugen Jesu.
 
p.s. Die vorliegende Thematik hängt konsequenterweise mit zahlreichen weiteren Auswirkungen (siehe Linkliste) zusammen und betrifft das gesamte Leben des bekennenden Christen. War es im Übergang zum 20. Jahrhundert die Textkritik (und daraus folgend die Bibelkritik), welche als gefährlicher Feind in Erscheinung trat, ist es heute die Moderne mit dem zunehmend antichristlichen Geiste, welcher erneut einen raffinierten Weg gefunden hat, um Gläubige irre zu machen. Nebst in meinen Augen "oberflächlichen Bibeln" sind es parallel dazu "Alpha-Kurse" und Ökumenebestrebungen der Evangelischen-Allianz, denen wir in vielen Gemeinschaften begegnen.  Um diesen Strömungen des "spiritus mundi" in geistlichem Sinne zu widerstehen, benötigen wir kompromisslose und nicht-zeitgemässe Übersetzungen (auch wenn wir als Fundamentalisten und ewig-gestrige abgestempelt werden):
 
http://www.bibelbund.christen.net/htm/2002-3-01.htm (Karl-Heinz Vanheiden)
 
http://www.bibelbund.christen.net/htm/2000-2-081.htm (Karl-Heinz Vanheiden)
 
http://www.bibelbund.christen.net/htm/2001-3-00.htm (Karl-Heinz Vanheiden)
 
http://www.bibelbund.christen.net/htm/2002-1-23.htm (Benedikt Peters)
 
http://www.bibelbund.christen.net/htm/2001-3-19.htm (Noel Kachouh)
 
http://www.bibelbund.christen.net/htm/2001-3-59.htm (Arno Hohage)
 
http://www.bibelkreis.ch/themen/hfa.htm (Mark Schibli)
 
http://www.bibelkreis.ch/themen/hfamkr.htm (mehrere Verfasser)
 
Weitere, durchaus empfehlenswerte Schriften zum Kernthema finden sich im Trachsel-Verlag (CH-3714 Frutigen).
 
In IHM, Henri P.

Lieber Hans Peter,

auf der Seite http://www.bibeluebersetzungen.ch

sind PDF-Dateien von drei Vortragsabenden zum Thema Bibelübersetzungen nach der Methode Eugene A.Nidas abgelegt. Nach Mitteilung von Pfr. Dr. Bernhard Rothen bernhard.rothen@erk-bs.ch liegen die Vorträge auch in einer schlichten Form auf Papier vor. Es kann zu einem Unkostenbeitrag von ca. Fr. 10,- plus Versandkosten über

bibel@muensterbasel.ch; h.p.wepf@bibelkreis.ch +41 61 262 22 05

bezogen werden.

Die Beitragreihe zum gleichen Thema wird fortgesetzt.

In IHM

Dein Rainer

Danke!

Liebe Grüße,

auch an deine Frau und Tochter.

Ich träume immer noch von der Kürbissuppe.


Rainer M.


Lieber Rainer

ja ich weiss, wie es mir gut geht, und dies nicht nur beim Essen!

in IHM
Hans Peter