Frage 1260
8.1.04
Lieber Hans Peter Wepf,
mit viel Interesse habe ich
Ihre Ausführungen zu Themen der Bibel gelesen. Auch wie sich Ihr Bibelkreis zu
den verschiedenen Strömungen in Kirchen und Gemeinden äußert finde ich
bemerkenswert.
Ich bin überzeugter
Siebenten-Tags-Adventist und kann vieles (auch Ihre Glaubensgrundsätze) bejahen.
Insgesamt entdecke ich bei Ihren Ausführungen viel baptistisches Gedankengut und
bin sehr überrascht auf eine Glaubensgruppe zu stoßen, die an einen
wiederkehrenden Christus glaubt und darauf wartet. Man erkennt bei Ihnen eine
tiefe, einfache, praxisnahe Glaubenshaltung bis ins Detail, wie z.B. Stellung
der Frau in der Gemeinde, Kleidung und anderes. All diese Dinge belegen Sie mit
der Heiligen Schrift.
Wie stehen Sie eigentlich zu
den 10 Geboten? Anmerkungen darüber konnte ich nicht finden, auch nicht in Ihren
Glaubensgrundsätzen. Sie sprechen von einem heiligen Gott. Hat er sich nicht in
den 10 Geboten vorgestellt? Schade dass Sie für das 4. Gebot keine Auslegung
haben (Sabbatgebot). Ist es wirklich egal ob wir den Samstag oder Sonntag
heiligen? Ich meine, Gott gibt uns da eine recht klare Antwort. Ich würde mich
freuen, wenn Sie mir darauf antworten würden.
Herzlichst
Matthias B.
Adventisten sind immer Antichristen
Lieber Matthias
Ich danke Dir für
Deine Anfrage. Ich selber bin durch die Gnade Gottes erretteter Christ
(COSB) und gehöre keiner Glaubensgemeinschaft
an versammle mich mit einigen anderen Gläubigen zu unseren Herrn und
Heiland dem Ewigen Gott der Mensch wurde, hin.
Zu den 10 Geboten,
einige Links, die ich mit:
gefunden habe:
http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage1090.htm
http://www.bibelkreis.ch/Dura/advent.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/engelmr.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage1081.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/engelmr.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage217.htm
http://www.bibelkreis.ch/WolfFritz/tanzfun.htm
http://www.bibelkreis.ch/Dura/verfue.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage176.htm
http://www.bibelkreis.ch/themen/stiftshu.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage1226.htm
http://www.bibelkreis.ch/themen/Frame101386.htm
http://www.bibelkreis.ch/Ariel/Freundesbr/RB_4_02.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage1072.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage574.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage359.htm
http://www.bibelkreis.ch/Schneeberg03/jechr.htm
http://www.bibelkreis.ch/Dura/sekten.htm
http://www.bibelkreis.ch/themen/gesemoch.htm
Dies ist eine
Auswahl von dem was ich gefunden habe mit "
Ich freu mich jetzt
schon auf Deine Antwort.
In Ihm, Jesus
Christus, der das ganze Werk vollbracht hat für die Glaubenden.
Hans Peter
ich habe den aktuellen Forumsbeitrag gelesen und
dachte mir, ich könnte Dir einen Teil einer Mail anführen, den ich kürzlich
einem Bruder schickte, der sich dieser Gruppe anschließt.
Viele Grüße Peter Ingolstadt
Bezüglich der 7-Tage-Adventisten kennst
Du sicherlich meine Bedenken darüber, die außerbiblischen Visionen von E.
White anzuerkennen, zumal Frauen nach Gottes Wort nicht lehren dürfen,
sondern in der Gemeinde und in Bezug auf die Lehre schweigen sollen. Hätte
sich E. White und ihre damalige Gemeinde daran gehalten, müssten wir uns
heute nicht über dieses Thema auseinandersetzen und es gäbe einen strittigen
Punk weniger in der Christenheit.
Bitte lies doch den Galaterbrief, der
analog zur Sabbatheiligung, die Lehre behandelt, ein Spezifikum des AT
-nämlich die Beschneidung - für die NT-Gemeinde als verbindlich zu erklären.
Wenn Du meinst, der Sabbat ist eine
Verordnung für die Gemeinde Jesu, müsstest Du dann nicht auch die Sanktion
für das Brechen des Sabbats beachten (Todesstrafe) ? Warum erklärst Du den
Sabbat für verbindlich und andere Anweisungen des Bundesschlusses zwischen
dem jüdischen Volk und Gott beachtest Du nicht (Tieropfer, Tempeldienst,
Priesterdienst, Speisevorschriften) ? Diese Anordnungen sind genauso
verbindlicher Bestandteil vom Sinai-Bund!
Die Lehre des NT ist jedoch
(Römer/Galater), dass dieser Bund:
1) Zwischen dem jüdischen Volk und Gott
- von Mose vermittelt und durch Tieropfer begründet- geschlossen wurde. Der
Neue Bund wurde durch den Hernn Jesus in seinem Blut begründet.
2) Dieser Bund befristet war - bis zum
Kommen des Messias
3) Dass das NT sehr scharf gegen den
Rückfall in die Dinge schreibt, die Schattenbilder auf Christus hin sind (Kol
2,16f dazu gehören die jüd. Feste und auch der Sabbat-V.18 redet dabei auch
von vermeintlichen Visionen)
4) Die Versammlungen der NT-Gemeinde (im
Gegensatz zur jüd. Synagoge) fanden von Anfang an am Sonntag (erster Tag der
Woche = Auferstehungstag des Herrn) statt (Apg 20,7 1.Kor 16,2).
5) Im NT wird ethisch vom Gläubigen, der
den Heiligen Geist hat, weit mehr erwartet als vom jüd. Volk unter dem AT.
Z.B. er soll nicht nur nicht lügen, sondern aktiv die Wahrheit verbreiten,
er soll nicht nur nicht ehebrechen, sondern seine Frau lieben, wie Christus
die Gemeinde, wir sollen nicht nur nicht stehlen, sondern mit unserem Besitz
Gott dienen (zudem beginnt die Sünde nicht erst in den konkreten Handlungen,
sondern schon im Herzen Mat 5,27f ) etc. - Warum ? Weil wir nicht unter
Gesetz, sondern unter der Gnade stehen (Römer 6,14), die Christus uns
erworben hat? Die Zehn-Gebote etwa sind im Neuen Bund bei weitem ethisch
nicht mehr ausreichend, da wir nicht unter dem Gesetz Mose, sondern unter
dem Gesetz Christi stehen (1.Kor 9,21, Gal 6,2).
Viele Grüße Peter Ingolstadt
10.01.2004
Beitrag zu Frage 1260: (Kommentar zu
Peter/Ingolstadt)
Hallo allerseits.
Als ehemaliger Adventist muss ich sagen: so
einfach ist es leider nicht.
Von adventistischer Seite wird gern ins Feld
geführt, dass der Sabbat eben Teil der zehn Gebote ist, die von Jesus in ihrer
Gültigkeit bestätigt wurden.
Im jüdischen Gesetz wurde unterschieden zwischen
den zehn Geboten, die auf Steintafeln in der Buindeslade lagen, und dem
übrigen Gesetz, das auf einer Schriftrolle festgehalten neben der Bundeslade
lag. Auf dieser Rolle waren auch die jährlichen "Sabbate" verzeichnet, die
bewegliche Feste waren, aber dennoch mit Arbeitsruhe belegt waren, darunter
das Passahfest, der große Versöhnungstag und das Laubhüttenfest (siehe 3. Mose
23).
Diese "Sabbate" seien in Kol.2, 16 gemeint.
Viele christliche Kirchen haben das Prinzip von
sechs Tagen Arbeit und einem Tag Ruhe und Anbetung ja beibehalten. Aber nicht
mehr in sklavischer Weise unter Androhung von Todesstrafe, sondern als
Erinnerung an die Auferstehung Jesu.
Viel brennender ist für mich da schon die Frage
der Speisegebote, die eindeutig Teil des mosaischen Gesetzes sind und dennoch
noch heute von den Adventisten als verbindlich betrachtet werden. In dem Punkt
gerät man als Adventist leicht in Erklärungsnotstand, weil alle Argumente eher
konstruiert wirken und nicht wirklich übrzeugen.
Seltsamer Weise halten sich diese Essgewohnheiten
aber zäh im eigenen Hirn, auch dann, wenn man zu dieser Gemeinschaft schon
innerlich etwas auf Distanz gegangen ist. Die Vorstellung, etwas "Unreines" zu
essen, hat schon eine starke psychologische Wirkung.
Heute bin ich Dank Gottes Hilfe frei von diesen
Bindungen. Aber: allein aus theoretischer Diskussion heraus hätte ich es nie
geschafft, davon los zu kommen. Es war direktes Eingreifen Gottes, das mich
aus dieser pseudo - neutestamentlichen Neo - Gesetzlichkeit befreite.
Liebe Grüße
Kassander
10.01.04Hallo Kassander
>Was meinst Du, kann ein 7dA auch ein Kind Gottes sein?
Gruss
HP
Hallo Hans Peter
Ja, das denke ich schon.
Ich habe selber ja auch in dieser Gemeinschaft zu Christus gefunden. Danach
hat es etwa 20 Jahre gedauert, bis der Herr mich dort heraus geführt hat.
Als ich gemeinsam mit einigen Anderen die Diskussion über die Gerechtigkeit
durch den Glauben vom Zaun brach, ernteten wir nicht nur Wohlwollen. Dennoch
habe ich auch dort ernste Christen kennen gelernt, die im Sinn hatten,
Christus zu dienen, so gut sie konnten.
Ich halte es sogar für möglich, dass Christus auch in solche Gemeinden
seine Jünger hinein stellt, um den Menschen dort zu dienen. Wann dann der
Zeitpunkt gekommen ist, zu gehen, scheint allein ER zu bestimmen.
Liebe Grüße
Kassander
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