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Frage 1377                  

Fortsetzung von
  395 Elberfelder Bibel okkult?

Der Vorwurf, die Elberfelderbibel sei okkult, entbehrt bei sachlicher Prüfung jeglicher Grundlage. Um eine Übersetzung des Grundtextes in die jeweilige Sprache eines Volkes zu beurteilen, genügt es nicht, sich nur auf allfällige, kleinere Textunstimmigkeiten zu berufen (die allen Übersetzungen anhaften -- selbst den Texttreuen!). Es muss auch der Werdegang, die Gesinnung und Triebfeder der Übersetzer miteinbezogen werden.
 
Eine gute Einführung (die auch für den wissenschaftlichen Laien leicht nachvollziehbar ist) findet sich u.a. in den Schriften "200 Jahre John Nelson Darby" (Edition Wiedenest) sowie der Biografie "Julius Anton von Poseck" von August Jung (TVG, R. Brockhaus).
 
Wenn man erkennt, mit welchem heiligen Ernst die Brüder ans Werk gegangen sind, kann der Vorwurf des Okkultismus nicht länger bestehen. Im Gegenteil entpuppt sich diese schon beinahe lästerliche Aussage als böswillige Behauptung aus dem King-James-Only-Lager. Diese Puristen begehen denselben Fehler wie der Lutherbibel-Fanatiker Bolsiger, indem sie nur gelten lassen, was durch ihre dazu präparierte Selektionsbrille für authentisch befunden wurde. Stichhaltige Widerlegungsgründe werden dabei einfach ignoriert oder im Extremfall durch Schimpftiraden beantwortet. Wessen Geist aus einer solchen Haltung spricht, muss deshalb nicht näher erläutert werden.
 
Doch selbst der für die Verfechter des unverfälschten Gotteswortes benutzte Textus Receptus stellt lediglich eine willkürlich (!) vorgenommene Auswahl aus dem byzantinischen Mehrheitstext dar und ist dadurch nicht absolut repräsentativ für eine angeblich inspirierte Textgrundlage. Denn inspiriert (dh. gott-gehaucht) ist allein der verschollene Urtext. Dass der Mehrheitstext bis zur Reformation die einzige verlässliche Handschriftensammlung darstellt ist nur allzu logisch, wenn man bedenkt, dass der einiges ältere Sinaiticus erst 300 Jahre später durch Tischendorf am Sinai aufgefunden wurde. Deshalb entbehren solche Argumentationsmethoden einer nüchternen Basis und gehören ins Reich der Polemik und Fabeln.
 
Damit soll nicht erneut der TR gegen NA ausgespielt werden, wie solches bald zum Steckenpferd von einigen geworden ist. Denn beide Überlieferungen bzw. Textausgaben besitzen ihre spezifische Berechtigung (wie auch schon Tregelles und andere Brüder vorausnehmend richtig erkannten). Es fällt einigen Leuten aber sehr schwer, über den eigenen Schatten zu springen und solches auch nur in Erwägung zu ziehen. Für mich persönlich hat die TR-Debatte immerhin das Gute gebracht, dass ich mich näher mit der Thematik befassen musste. Aus diesem Grunde bleibe ich bei der bewährten alten Elberfelder in Kombination mit der Schlachter 2000. Und dabei gilt für mich:
 
Gal 5,10 Ich habe Vertrauen zu euch im Herrn, daß ihr nicht anders gesinnt sein werdet; wer euch aber verwirrt, wird das Urteil tragen, wer er auch sei.
 
Phil 3,15 So viele nun vollkommen sind, laßt uns also gesinnt sein; und wenn ihr etwas anders gesinnt seid, so wird euch Gott auch dies offenbaren.
 
In Christo Jesu, Markus
 

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749
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