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Frage 1386   Zungenreden        1391  Beliebig

Forumfrage: Bibelstudium Zungenrede von Liebi

Warum sagt dann Paulus in 1.Kor.14,4: ich will dass ihr alle in Zungen reden würdet...und in Vers 2: Er spricht mit Gott.
Warum soll das aufhören?
Wir alle haben es nötig uns innerlich aufzubauen um anderen besser dienen zu können. Oder seid ihr etwas schon vollkommen?
 
Manfred Bleile

28.03.2003

Lieber Manfred

<<Oder seid ihr etwas schon vollkommen?  <<

Würden wir schon so vollkommen sein wie Gott, dann wären wir unbiblisch, weil es das noch nicht gibt. Wir sind aber im geistlichen Sinn ein stückweit bereits vollkommen, nicht wegen uns, aber weil der HERR uns dort vollkommen macht. Nicht weil wir so gut wären, sondern wegen seiner Gnade. Auf der anderen Seite leben wir aber noch im Fleisch und die Sünde ist noch in uns, somit können wir noch gar nicht vollkommen sein...

<< Wir alle haben es nötig uns innerlich aufzubauen um anderen besser dienen zu können. <<

Nun, du spielst hier sicherlich auf innere Erbauung mittels einer Gabe an (z.Bsp. Sprachenrede). Nun, da habe ich erst kürzlich auf Soundwords einen wie mir scheint guten, biblischen und durchdachten Artikel zum Thema Sprachenreden gefunden. Im ersten Teil wird dort auch darauf eingegangen, was eine Gabe ist, innere Erbauung oder Erbauung der Geschwister. http://www.soundwords.de/ und dann der Artikel Zungenreden -heute noch.
Dann müsste man noch klären, ob dein Satz biblisch so stimmt, oder ob wir zu aller erst uns zum HERRN hinwenden sollen. Und nicht darum weil wir im Hinterkopf haben, das wir dann anderen auch besser diesen können (wäre mir ein gefährliches Denken, es macht das Dienen meinerseits wertvoller oder besser, wenn ich statt 5 Stunden 10 Stunden mache. Weil ich so noch besser werde, merkst du das Leistungsdenken?). Auf der anderen Seite müsste man noch klären, ob der HERR Defizite bei uns ausbügelt, damit wir anderen besser dienen können (ich meine nicht, das er das immer macht, aber ob er es tut, etc.)
Zu letzt noch, klar haben wir es immer wieder nötig, zurück zum Herrn zu gehen, uns unter sein Wort, seine Heiligkeit und seine Liebe zu stellen und uns nicht nur, wie du geschrieben hast, aufbauen zu lassen, sondern auch Tröstung, Führung, Ermahnung zu erlangen, sprich zu bekommen, soviel und in der Art, wie es dem HERRN gefällt!

<<Warum sagt dann Paulus in 1.Kor.14,4: ich will dass ihr alle in Zungen reden würdet...und in Vers 2: Er spricht mit Gott. 

Warum soll das aufhören?<<

Paulus sagt: "ich will dass ihr alle in Zungen reden würdet". Nun das heisst laut mir, dass er es will / möchte, das es gut so wäre (zur damaligen Zeit, dazu später mehr). Nicht, dass es laut Gott so sein muss oder dass immer alle so reden, die gläubig sind.
Dann ist auch immer die Frage, wie wichtig die Sprachenrede überhaupt ist im Gesamt-Kontext der Bibel ist? Für wenn ist sie gedacht? Was ist das Ziel dieser Gabe und was eben nicht? Hat sie heute noch Berechtigung? Wenn ja, wo und unter welchen besonderen Umständen? Gibt es überhaupt  Einschränkungen zum heutigen Gebrauch dieser Gabe?

Zudem wird ja im gleichen Vers auch noch gesagt, dass es besseres gibt als Sprachenrede, bitte genau lesen!

Auch verweise ich auf eine Forumsfrage, wo ich ein wenig über 1Kor14 geschrieben habe:
Forum/frage536.htm.

Gruss und alles Gute beim Schriftstudium
Michael / CH
 

Lieber Manfred

Wenn es jemand noch nicht wissen sollte, ja, ich bin vollkommen aber noch nicht vollendet.  (Hans Peter Wepf)
 

Phil 3,12 Nicht daß ich es {d.h. den Preis oder das Ziel} schon ergriffen habe oder schon vollendet {O. zur Vollkommenheit gebracht} sei; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, indem {O. weil, od. wozu} ich auch von Christo [Jesu] ergriffen bin.

Phil 3,13 Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, es ergriffen zu haben;

Phil 3,14 eines aber tue ich: Vergessend was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, {Eig. gegen das Ziel hin, zielwärts} hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben {O. Berufung Gottes droben} in Christo Jesu.

Phil 3,15 So viele nun vollkommen sind, laßt uns also gesinnt sein; und wenn ihr etwas anders gesinnt seid, so wird euch Gott auch dies offenbaren.

In IHM
Hans Peter


Lieber Michael / ch
 
Zum "Dauerbrenner Glossalie" habe ich noch folgende Fragen:
 
1Kor 14,22 Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden.
 
1Kor 14,2 Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht Menschen, sondern Gott; denn niemand versteht es, im Geiste aber redet er Geheimnisse.
 
Wenn Glossa - allgemein gesagt - die während der Anfangszeit der Gemeinde vorhandene Gabe war, in einer fremden Sprache zu Ungläubigen zu sprechen - wie kann dann zugleich gesagt werden, dass der Zungenredende nicht Menschen redet, sondern Gott?
 
1Kor 14,4 Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Versammlung.
 
1Kor 14,14 Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer.
 
1Kor 14,16 Sonst, wenn du mit dem Geiste preisen wirst, wie soll der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen sprechen zu deiner Danksagung, da er ja nicht weiß, was du sagst?
 
Wie kann einer sich selbst dadurch erbauen, dass er in einer fremden Sprache zu ungläubigen Israeliten spricht? Und wird nicht deutlich gesagt, dass Glossa als ein "Beten und Preisen des menschlichen Geistes" zu verstehen ist?
 
1Kor 14,18 Ich danke Gott, ich rede mehr in einer Sprache als ihr alle.
 
Wo in der Apostelgeschichte (oder sonst in der Schrift) gibt es ein Exempel, dass Paulus zu den Ungläubigen in einer ihm unbekannten Sprache geredet hat? Soweit mir bekannt, hat der Apostel innerhalb seines Wirkungskreises hebräisch, griechisch und Latein gesprochen.
 
p.s. Um Missverständnisse von vornherein auszuräumen: Dass die missbräuchliche "Zungenrede" auch in heidnischen Kulturen  vorkommt, ist selbst der Welt bekannt. Zitat:
 
Die Kulturanthropologin Felicitas Goodman erforscht seit über 25 Jahren veränderte Wachbewußtseinszustände, anfänglich die Glossalie als religiöses Tranceverhalten und der Besessenheit und später das Verhältnis zwischen rituellen Körperhaltungen und dem religiösen Erlebnis in Trance.
 
Im Voraus also besten Dank für die Belehrung und in Christo, Markus
29.03.2003

Lieber Markus

 

Danke für die Anfrage!

Leider begreife ich aber nicht ganz, was du von mir willst..?

Ich denke weiter, das du meine Links oberhalb gelesen hast. Sonst hier noch einmal:

http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage536.htm

http://www.soundwords.de/ und dann der Artikel Zungenreden -heute

 

<<Wo in der Apostelgeschichte (oder sonst in der Schrift) gibt es ein Exempel, dass Paulus zu den Ungläubigen in einer ihm unbekannten Sprache geredet hat?<<

 

Nun meinst du, das die 3 Mal in der Apg Gläubige waren? Ich verstehe deine Frage nicht?

 

Ich möchte dich bitten, dich einmal schlau zu machen was die folgenden Wörter im Deutsch bedeuten:

genos (plural: gene)                                           Arten

glossa (plural: glosson) / glohssä                   Sprache

phone

lalein                                                                     1Kor 14,34

 

Alle haben was mit Ton, Sprache zu tun! Nur gibt es aber gewichtige Unterschiede!

 

Und noch:

Kainos                   neu         Im Sinne: neu im Bezug auf / für eine Person / Sache; nicht neu im Sinne von noch nie

dagewesen -> neos            Mar 16,17

 

neos                       neu         Im Sinne: noch nie dagewesen, im Sinne von noch nie dagewesen in der Welt

 

Ich hoffe du kannst mir die Fragen, betreff "nicht verstehen" noch beantworten, DANKE!

 

Gruss Michael / CH

 


29.03.2004

Lieber Manfred 

Nach gewissen Kreisen sollen nur über diejenigen Christen Geist Gottes kommen, die in Zungen reden. (ich glaube man sprach von Pfingstlern) An einem Vortrag über Prophetie in St.Gallen machte der Referent aus Winterthur Werbung für sein Zungenreden-Seminar. Grosser Aufwand, wozu? Ist so was aufbauend, für Menschen, die die Nähe zum HERRN suchen und trotz Seminar die Zungenrede nie beherrschen? Jeder bekommt bestimmte Gaben vom HERRN. Diese zu erkennen und als Aufgabe im Zeichen christlicher Nächstenliebe einzusetzen (auch zuhören/Fürbitte ist eine Gabe) ist m.E. erbauender  für jeden Einzelnen.

 

Er spricht mit Gott….. Beten ist reden mit Gott. Viele Christen sprechen mit Gott, aber sie nehmen sich nur in der Stille Zeit um auf Gott zu hören. Er ist allgegenwärtig und ich tausche mich oft mit anderen Wiedergeborenen aus, die auch täglich spüren, wie sich die innere Freude mehrt, wenn man sich gegenseitig über Erfahrungen austauschen kann, die zeigen, wie schön es ist sich von Jesus Christus leiten zu lassen. Das ist Erbauung pur und motiviert ewig auf dem Weg mit IHM zu bleiben.

 

Was heisst Vollkommen? Michael/CH schreibt sogar, Vollkommen wie Gott……(Hans Peter Wepf)  ist vollkommen in IHM, aber nicht vollendet, (was der Unterschied ist, wäre eine Forum-Frage) Ich bin auch vollkommen……in Gottes Hand….und mein Ziel ist es Jesus Christus ähnlich zu werden….Gott suchte Arbeiter und er fragte mich, und ich sagte zu…wie im Gleichnis.

 

-          In Römer 3.29 steht, Wen Gott auserwählt hat, der ist nach seinem Willen auch dazu bestimmt, seinem Sohn ähnlich zu werden…. Jesus war Vollkommen

 

-          In Römer 5.1 Steht, da wir nun gerecht (Sünden bekannt, bereut, unterlassen) geworden sind, durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus 

 

-          Wenn wir wirklich Wiedergeboren sind, also den alten Menschen (Egoismus, Lüge, Hass, Verurteilung, Eigensinn etc) abgelegt haben ein neues Leben in und mit

IHM beginnen, weil das wahres Leben bedeutet,  können wir vollkommen werden, als Mensch, als Werkzeug Gottes, dafür müssen aber wir auch uns lieben, wie

Jesus uns geliebt hat. Bedingungslos.  (Der Geist ist willig und wo ein Wille ist, ist auch die Möglichkeit das Fleisch (den alten Menschen) zu überwinden.

 

Wem Zungenreden dienen soll, das frage ich mich sowieso. An einem Vortragsabend einer christlichen Gemeinschaft Rechobot lief der Veranstalter hin und her bewegte die Zunge sehr schnell (ohne ein Wort zu sagen….lälälälälä und andere schauten gebannt, wie dieser in Zungen redete  J )

Dank meiner Hingabe dem Herrn Jesus  wurden mir in heiklen Situationen,( Begleitung zu rechtlichen Gehören im Bildungswesen)  mehrfach überraschend Wörter auf die Zunge gelegt, die mir SEINE Anwesenheit zeigten. Meine Zunge sprach, was gerade erforderlich war (teils Fremdwörter, Fachausdrücke, die ich im Nachhinein nachsehen musste und selber staunte…über das was aus meinem Munde kam....und IHM dankte…..ohne IHN wäre ich –wie andere auch vor mir- ins Fettnäpfchen getreten….mit IHM fühle ich mich sicher…unterstützt

 

Esther


 
30.03.2004
Lieber Michael / ch
 
> Leider begreife ich aber nicht ganz, was du von mir willst..?
 
Von dir persönlich eigentlich nicht viel; aber ich dachte anhand deiner Stellungnahme gegenüber Manfred zu erkennen, dass du die klassische Sicht der Brüder vertrittst, die aufgrund der Schrift besagt, dass "Sprachen ein Zeichen für die Ungläubigen sind".
 
Darauf nun bezieht sich meine gesamte Fragestellung. Das Weitere dürfte aus dem umrissenen Zusammenhang evident sein. Oder um es nochmals kurz auszusprechen:
 
1Kor 14,2 Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht Menschen, sondern Gott; denn niemand versteht es, im Geiste aber redet er Geheimnisse.
 
1Kor 14,22 Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden.
 
Ergo wollte ich erfahren, wie du den gordischen Knoten auflösen würdest, wenn einerseits Sprachen (als ein Sprechen in "fremden Zungen") von den fremdsprachigen Zuhörern deutlich verstanden wurde (auch ohne "Ausleger", Apg.2,8-11); aber andererseits Paulus (der mehr in einer Sprache redet "als ihr alle", 1.Kor.14, 18-19) nicht Menschen redet, "sondern Gott". Wobei dieses Form des Redens dann assoziiert mit :
 
1Kor 14,14 Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer.
 
Dieses Beten des Geistes richtet sich vermutlich nicht an zuhörende Israeliten? -- Folglich gab es ein "Reden in Zungen" und ein "Beten in Zungen" mit unterschiedlichem Charakter Oder wie siehst du dies? Und bitte nicht auf Erklärungen "grosser Meister" verweisen, mir genügt eine kompakte, persönliche Stellungnahme.
 
In Christo Jesu, Markus

30.03.2004

Lieber Markus

Aha, jetzt begreife ich...

Nun, um diese zu "klären", müsste ich mich eingehender damit beschäftigen. Werde mal schauen, ob sich das in der nächsten Zeit machen lässt.

Ich kann dir da keine Antwort auf die Schnelle geben, weil mich das ganze auch nicht so beschäftigt (im Sinne von, das ich jeden Tag in einer anderen Sprache rede), bin ja kein Charismatiker.

Hoffe du hast noch ein wenig Geduld.

Gruss Michael / CH


 

Hallo Markus,

 

ich möchte eine kompakte Stellungnahme geben J, die versucht jenen Knoten zu lösen, den du berechtigter Weise vorgelegt hast. Vielleicht werden dazu weitere Fragen und Antworten nötig sein.

 

Erst mal soviel zu 1.Kor. 14,2: 

1Kor 14,2 Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht Menschen, sondern Gott; denn niemand versteht es, im Geiste aber redet er Geheimnisse. 

Ich würde hier die Betonung auf „niemand versteht es legen“. Die Korinther hatten ja die Probleme, daß sie Mißbrauch mit den Gaben trieben. Deshalb werden sie ja unter anderem auch ermahnt, wenn schon in Sprachen gebetet oder geredet werden sollte, dann doch bitte zu höchstens 2 oder 3 und das nacheinander – siehe Vers 27. Was wäre nämlich sonst das Ergebnis? Nun, nur Gott würde es verstehen und dem Menschen bliebe es ein Geheimnis – es sei denn es würde ausgelegt. Meines Erachtens will Vers 2 nicht sagen, daß es was Positives ist in Zungen zu reden, weil ja dann schließlich nur Gott es versteht (als wäre das irgendwie erstrebenswert). Auch ist das Zungenreden hier nicht als etwas Positives gemeint, weil man dann ja schließlich tolle Geheimnisse redet. Nein! Das Ergebnis würde sein, daß nur Gott es noch verstehen würde und es für die Menschen ein Geheimnis bliebe, wenn alle in Sprachen redeten, wovon die meisten keine Ausleger hätten. Vielleicht waren es tatsächlich fremde Sprachen die gesprochen wurden, aber keiner wurde dadurch erbaut (weil es keiner verstand), höchstens man selbst, insofern man selbst die Sprache verstand.

 

Nun zu 1.Kor 14,22:

 

Hier heißt es, daß die Sprachen nicht zum Zeichen für den Glaubenden sind. Kann es sein, daß es zwar nicht zum Zeichen dient, aber dennoch zur Auferbauung dienen kann (wenn es geistlich gehandhabt wurde?), wenn ein Ausleger da ist? Hingegen konnten die Sprachen sehr wohl ein Zeichen für einen Ungläubigen sein, ob jüdisch oder nicht, ist mir eigentlich egal. Aber wenn die Gabe des Sprachenredens in der Zusammenkunft überhand gewinnt, dann bringt sie auch dem Ungläubigen nichts mehr, weil er in der Regel nur eine Sprache verstehen wird und wenn alle in Sprachen reden – dann wird er das allermeiste nicht verstehen, weil es eben nicht seine Sprache ist. Deshalb auch Vers 23: „Wenn nun die ganze Versammlung an einem Ort zusammenkommt und alle in Sprachen reden…“ – das war das Problem!!!! Nicht das die Zungengabe nicht für Ungläubige wäre, will Paulus sagen, sondern wenn ALLE, diese Gabe ausübten, dann würde sie unterm Strich nur dazu führen, daß die Ungläubigen sagen, die sind ja von Sinnen hier – ich gehe wieder….

 

Man muß die ganzen Verse in Kapitel 14 vielleicht vielmehr auf dem Hintergrund sehen, daß die Korinther hier einen eklatenten Mißbrauch mit dieser Gabe betrieben haben, dann könnte der Knoten ansatzweise gelöst werden, oder?

 

Liebe Grüße

Stephan


1.4.04 

Hallo Hans-Peter, hallo Forum-Teilnehmer,

 

ich habe mir noch mal zur Selbstprüfung alle Verse des 14. Kapitels vorgenommen, um diese im Zusammenhang und unter Gebet zu studieren. Es bleiben sicher noch einige Fragen offen, und sicher ist es nicht das letzte Wort in dieser Sache, aber vielleicht kann folgende Tabelle doch für den ein oder anderen eine Hilfe sein, einen Schritt weiter zu kommen in dieser Sache. Zu Ende gekommen bin ich jedenfalls mit dem Thema auch noch nicht….

 

 

Bibelstelle

Kommentar

[1Kor 14,1] Strebet nach der Liebe; {O. Jaget der Liebe nach} eifert aber um die geistlichen Gaben, vielmehr aber, daß ihr weissaget.

Bereits im ersten Vers dieses 14. Kapitels, weiß der Apostel Paulus die Richtung an und stellt die Prioritäten und Stellenwerte fest. Das wollen wir gleich zu Beginn deutlich festhalten.

[1Kor 14,2] Denn wer in einer Sprache {O. Zunge} redet, redet nicht Menschen, sondern Gott; denn niemand versteht {W. hört} es, im Geiste aber redet er Geheimnisse.

 

Paulus sagt nicht, daß es erstrebenswert wäre mit der Sprachengabe „nur“ Gott zu reden. Gott gibt eine Gabe nicht in erster Linie für sich, sondern für die Gemeinde – siehe 1.Kor. 12; Eph. 4! Paulus verurteilt den übermäßigen Gebrauch der Sprachengabe, denn dann würde sie ihren Sinn verfehlen – siehe Vers 23: „wenn nun die ganze Versammlung an einem Orte Zusammenkommt und alle in Sprachen reden…“. Es wird hier gerade verurteilt, daß ALLE in Sprachen reden. Das Sprachenreden war nicht das Problem, aber das es ALLE taten, daß war ein großes Problem in Korinth!

[1Kor 14,3] Wer aber weissagt, redet den Menschen zur Erbauung und Ermahnung {O. Ermunterung} und Tröstung.

 

Hier wird deutlich, was Paulus wirklich wollte. Er wollte, daß die Gemeinde Erbauung, Ermahnung und Tröstung empfing. Und das konnte man mit Weissagung viel besser sicher stellen.

[1Kor 14,4] Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Versammlung.

 

Paulus sagt nicht, daß das erstrebenswert wäre sich selbst zu erbauen! Er zeigt nur auf, was die Folge ist, wenn man in einer Sprache spricht, die jedoch keiner versteht! Hier geht es also nicht darum, daß die Sprachengabe für die Selbstauferbauung gegeben worden ist. Bei den Gaben geht es immer zuerst um die Erbauung anderer – siehe Vers 3 und 5 und auch 1.Kor. 12!

[1Kor 14,5] Ich wollte aber, daß ihr alle in Sprachen redetet, vielmehr aber, daß ihr weissagtet. Wer aber weissagt, ist größer, als wer in Sprachen redet, es sei denn, daß er es auslege, auf daß die Versammlung Erbauung empfange.

 

In diesem Vers wird deutlich, daß es eben viele gab, die in Sprachen redeten ohne Ausleger. Deshalb fordert der Apostel dies hier ein „es sei denn, daß er es auslege“. Auch hier wird der Stellenwert und das Ziel der Sprachengabe deutlich, nicht Selbstauferbauung, sondern Erbauung der Gemeinde ist das Hauptziel.

[1Kor 14,6] Jetzt aber, Brüder, wenn ich zu euch komme und in Sprachen rede, was werde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch rede, entweder in Offenbarung oder in Erkenntnis oder in Weissagung oder in Lehre?

 

Hier geht es auch um den Nutzen der Sprachengabe, denn Paulus sagt, daß es nutzlos wäre, würde er kommen und in einer Sprache sprechen, die keiner verstand. Denn Paulus konnte in vielen Sprachen sprechen – Vers 18! Auch hier sieht man den untergeordneten Stellenwert, den Paulus der Sprachengabe beimißt.

[1Kor 14,7] Doch auch die leblosen Dinge, die einen Ton von sich geben, es sei Pfeife oder Harfe, wenn sie den Tönen keinen Unterschied geben, wie wird man erkennen, was gepfiffen oder geharft wird?

Der Apostel will deutlich machen, daß es unbedingt bei der Sprachengabe und eigentlich bei jeder Gabe darum geht, daß die Gemeinde die Botschaft versteht, die ausgedrückt werden soll.

[1Kor 14,8] Denn auch wenn die Posaune {O. Trompete} einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampfe rüsten?

 

Wenn keiner versteht, was jemand sagt, kann er sein Leben nicht ändern oder Gott in irgendeiner Weise dienen. Wir brauchen klare Botschaften, die in der Kraft Gottes weitergegeben werden – übrigens nicht nur im Bereich der Sprachengabe!

[1Kor 14,9] Also auch ihr, wenn ihr durch die Sprache {O. Zunge} nicht eine verständliche Rede gebet, wie wird man wissen, was geredet wird? denn ihr werdet in den Wind reden.

Hier bringt der Apostel Paulus, daß Vorhergesagte auf den Punkt. Wenn die Gemeinde nichts versteht, kann man auch gleich in den Wind reden…

[1Kor 14,10] Es gibt vielleicht so und so viele Arten von Stimmen in der Welt, und keine Art ist ohne bestimmten Ton.

 

Durch diesen Vers wird sehr schön deutlich, daß es sich bei den Sprachen immer um tatsächliche Sprachen oder Dialekte handelte und nicht um irgendein Kauderwelsch. Siehe auch Apg. 2!

[1Kor 14,11] Wenn ich nun die Bedeutung {W. Kraft} der Stimme nicht weiß, so werde ich dem Redenden ein Barbar {S. die Anm. zu Apg. 28,2} sein, und der Redende für mich ein Barbar.

Auch hier wird wieder deutlich, daß eine bestimmte Sprache verstanden werden sollte und das sie nicht in erster Linie für einen selbst ist, oder um zu Gott zu reden oder irgendwelche großartigen Geheimnisse von sich zu geben!

[1Kor 14,12] Also auch ihr, da ihr um geistliche Gaben {W. um Geister} eifert, so suchet, daß ihr überströmend seid zur Erbauung der Versammlung.

Geistliche Gaben sind sehr gut, auch der Eifer darum ist gut, aber das Ziel muß die Erbauung der Gemeinde sein. Deshalb ist der Stellenwert der Weissagung bei Paulus auch viel höher, da hier die Erbauung der Gemeinde auf jeden Fall gewährleistet ist – wenn sie in der Kraft des Geistes ausgeübt wird.

[1Kor 14,13] Darum, wer in einer Sprache redet, bete, auf daß er es auslege.

 

Bei der Sprachengabe ist die Erbauung nur gewährleistet, wenn ein Ausleger vorhanden ist und wenn nicht alle anfangen, um in Sprachen zu reden – siehe Vers 24 + 27! Eine Gemeinde, in der hauptsächlich in Sprachen geredet wird, empfand der Apostel als abschreckend und überzogen – siehe Vers. 23.

[1Kor 14,15] Was ist es nun? Ich will beten mit dem Geiste, aber ich will auch beten mit dem Verstande; ich will lobsingen mit dem Geiste, aber ich will auch lobsingen mit dem Verstande.

In diesen Versen zeigt sich, daß reine Emotionen für die Anbetung gänzlich ungenügend sind. Wenn der Verstand fruchtleer bleibt, so ist auch die Anbetung, das Lobsingen, das Beten zu wenig nütze. Echte Anbetung ist in Geist und Wahrheit, wobei das Herz und der Verstand gleichermaßen beteiligt ist.

[1Kor 14,14] Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer.

[1Kor 14,16] Sonst, wenn du mit dem Geiste preisen wirst, wie soll der, welcher die Stelle des Unkundigen {O. Ungelehrten, Einfältigen; so auch V.23. 24.} einnimmt, das Amen sprechen zu deiner Danksagung, da er ja nicht weiß, was du sagst?

 

Immer wieder macht Paulus deutlich, daß der Unkundige, Ungläubige, Ungelehrte, daß gesprochene verstehen muß, um einen Nutzen davon zu haben. Es wird immer deutlicher, daß die Sprachengabe eine untergeordnete Rolle spielt, daß sie zwar zur Erbauung dienen kann, aber nur dann, wenn auch verstanden wird, was gesagt wird. Den Focus heute auf die Sprachengabe zu legen und oftmals auch noch so, daß kaum einer versteht was gesagt wird, ist vom Grundsatz her verkehrt!

[1Kor 14,17] Denn du danksagst wohl gut, aber der andere wird nicht erbaut.

Paulus scheint sich hier im Kreis zu drehen. Die Aussagen sind immer wieder die gleichen, nur benutzt er andere Worte. Warum? Weil der Mißbrauch in Korinth so eklatant war. Die Korinther sollten den Hauptpunkt verstehen: Es geht zuerst und vor allen Dingen, um die Auferbauung der Gemeinde – bei jeglicher geistlichen Gabe!

[1Kor 14,18] Ich danke Gott, ich rede mehr in einer Sprache als ihr alle.

Paulus will die Sprachengabe nicht unterbinden. Er will nur vor dem Mißbrauch warnen. Es scheint fast so, daß die Sprachengabe außerhalb der Gemeinde eine größere Rolle spielte als in der Gemeinde selbst. Zwar verbietet Paulus nicht die Sprachengabe in der Gemeinde, aber setzt den Focus eindeutig auf die Worte mit Verstand! Also jene, die von allen verstanden werden konnten.

[1Kor 14,19] Aber in der Versammlung will ich lieber fünf Worte reden mit meinem Verstande, auf daß ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in einer Sprache.

 

[1Kor 14,20] Brüder, werdet nicht Kinder am Verstande, sondern an der Bosheit seid Unmündige, am Verstande aber werdet Erwachsene. {W. Vollkommene; im Griech. für "Erwachsene" gebraucht}

Dieser Vers scheint Vers 8 in Kapitel 13 zu unterstützen, wo es heißt, daß die Sprachen allmählich aufhören sollten. So wie ein Kind langsam erwachsen wird und bestimmte kindliche Eigenschaften ablegt. So sollten auch die Christen in Korinth langsam erwachsen werden. Könnte das ein Hinweis sein, daß diese Gabe in vielen Gemeinden heute keine Rolle mehr spielt? Und dies auch richtig und normal so ist?

[1Kor 14,21] Es steht in dem Gesetz geschrieben: "Ich will in anderen Sprachen {Eig. durch Leute anderer Zunge} und durch andere Lippen zu diesem Volke reden, und auch also werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr." {Jes. 28,11. 12.}

Dieses Zitat ist erst mal überraschend an dieser Stelle, weil man sich nach dem Bezug zum Vorhergehenden fragt. Jedenfalls sollten die Ungläubigen Juden - allein dieser Gabe wegen – aufmerken, denn es erfüllte sich AT-Prophetie vor ihren Augen.

[1Kor 14,22] Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden.

 

Diese Stelle macht deutlich, daß die Sprachen den Ungläubigen zum Zeichen dienen sollten. Nebenbei wollen hier viele allein ungläubige Juden sehen, die Schrift spricht hier jedoch allgemein von Ungläubigen. Wenn auch nicht abzustreiten ist, daß natürlich die ungläubigen Juden hier besonders betroffen sind, da sie die AT-Schriften hätten kennen sollen. Im weiteren steht hier nicht, daß nicht die Sprachen auch für die Glaubenden eine wichtige Rollen spielen könnten, siehe vorherigen Verse, wo es ja deutlich heißt, daß die Sprachen sehr wohl zur Erbauung dienen können, wenn sie verantwortlich eingesetzt würden. Hier wird allein deutlich gesagt, daß die Sprachen nicht als ZEICHEN für die Glaubenden sind. Das ist aber eben etwas ganz anderes als ERBAUUNG! Das mögen alle jene Bedenken, die die Sprachen – wegen dieses Verses - nur im Blick auf Ungläubige anwenden wollen!

[1Kor 14,23] Wenn nun die ganze Versammlung an einem Orte zusammenkommt und alle in Sprachen reden, und es kommen Unkundige oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen, daß ihr von Sinnen seid?

Das scheint ja nun ein Widerspruch zu sein. Eben noch sagt der Apostel Paulus, daß die Sprachen für die Ungläubigen sind und nun sagt er das glatte Gegenteil. Was meint Paulus damit? Das Problem löst sich nicht nur, wenn man in Vers 22 ungläubige Juden sehen will und in Vers 23 ungläubige aus den Nationen. Dann hätte man zwar eine Lösung, ob sie jedoch befriedigend ist, überlasse ich dem Leser.
Wenn wir das Wort Ungläubige jedoch einfach so nehmen, wie es ist und nicht zwanghaft versuchen, diese Ungläubigen in Juden und Nationen zu trennen, dann werden wir offen für eine zweite Variante. Das Problem der Korinther war, daß sie die geistlichen Gaben mißbrauchten und überstrapazierten, jedenfalls war es mit der Sprachengabe so, was Paulus in 22 Versen zuvor versucht hat darzulegen. Hier bringt der Apostel den Mißbrauch nun auf den Punkt, indem er schreibt: „Wenn nun die ganze Versammlung an einem Orte zusammenkommt und alle in Sprachen reden,…“ – Das war das eigentliche Problem der Korinther. Nicht das man in fremden Sprachen redete und betete war verkehrt, sondern das es alle taten und damit eine Situation eintrat, wo viele das Gesagte nicht mehr verstanden und das war besonders für Ungläubige ein großes Hindernis, um zu erkennen, daß Gott wirklich unter ihnen war. Dieses durcheinander war einfach nicht tragbar. Nimm einmal an, du wärst in einer Gemeinde, wo man während der Stunde in ca. 15 Sprachen spricht, manche werden ausgelegt und manche nicht. Was hättest du für einen Eindruck von solch einer Zusammenkunft. Nebenbei ist es für uns schon wahnsinnig anstrengend wenn ein z.B. englischer Bruder einen Dienst in einer deutschen Gemeinde tut, der dann noch übersetzt werden muß. Und nun stelle man sich vor, es kommen noch weitere 15 Sprachen dazu. Was muß das für eine abstoßende Zusammenkunft sein, für jemand, der so etwas noch nie miterlebt hat. Das aber mal nur aus rein pragmatischen Überlegungen heraus! Aber gerade diese pragmatischen Gründe scheint Paulus dann in Vers 27 aufzugreifen…

[1Kor 14,24] Wenn aber alle weissagen, und irgend ein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt;

Diese Stelle scheint auch wieder mit Vers 22 zu kollidieren, wo es hieß, daß die Weissagung eben für die Glaubenden und nicht zum Zeichen für die Ungläubigen wäre. Hier steht nun, daß wenn alle weissagen gerade dadurch die Ungläubigen überführt würden. Das scheint sich zu widersprechen.

Dieses Problem läßt sich eigentlich nur dann lösen, wenn man in Vers 22 den Focus auf das Wort „Zeichen“ legt. Als Zeichen – was immer damit gemeint war – war die Weissagung für den Glaubenden bestimmt und die Sprachen für den Ungläubigen (Vers 22), wie gesagt, wenn es um das Zeichen ging! Aber in Bezug auf das Annehmen des Evangeliums diente die Weissagung genauso dem Ungläubigen(zur Bekehrung) wie dem Gläubigen (zur Erbauung). Paulus sagt hier übrigens auch nicht, daß das Sprachenreden, während Ungläubige anwesend sind, untersagt wäre. Paulus sagt nur, daß beim Weissagen jedenfalls gewährleistet wäre, daß der Ungläubige etwas versteht. Wenn die Sprachengabe hingegen in Maßen ausgeübt würde – siehe Vers 27 – hätte Paulus nichts dagegen. Aber wenn es denn eine Wahl gäbe zwischen ALLE weissagen oder ALLE in Sprachen reden, dann würde Paulus sich für ALLE weissagen entscheiden.

[1Kor 14,25] das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und also, auf sein Angesicht fallend, wird er Gott anbeten und verkündigen, daß Gott wirklich unter euch ist.

 

[1Kor 14,26] Was ist es nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommet, so hat ein jeder [von euch] einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.

Nun zeigt der Apostel aber einen Mittelweg auf zwischen den beiden Extremen. Auch hier dienen die Sprachen nicht zur Selbstauferbauung, noch um Geheimnisse zu reden, die keiner versteht, noch um allein Gott etwas mitzuteilen. Auch hier legt Paulus sehr großen wert darauf das ALLES zur Erbauung geschehen solle.

[1Kor 14,27] Wenn nun jemand in einer Sprache redet, so sei es zu zwei oder höchstens drei und nacheinander, und einer lege aus.

Hier gibt der Apostel nun an, wie dieser Mittelweg im Einzelnen auszusehen hat. Erste Bedingung zum Sprachenreden: höchstens 2 oder 3. Zweite Bedingung zum Sprachenreden: Es muß ein Ausleger da sein. Dritte Bedingung: Es sollte keine Schwester sein in der Gemeindezusammenkunft – Vers 34.

[1Kor 14,28] Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Versammlung, rede aber sich selbst und Gott.

 

Hier wird deutlich dokumentiert, daß jegliches Sprachenreden, welches nicht ausgelegt wird, in der Zusammenkunft nichts zu suchen hat. Der zweite Teil des Verses legt nahe, daß es tatsächlich ein Sprachenreden geben kann, welches sich „nur“ an Gott richtet und zur eigenen Erbauung dient – wie ja auch der Vers 2 nahelegen könnte. Aber das ist auf keinen Fall für die Gemeinde erstrebenswert und nach den 27 Versen vorher nicht das Hauptziel der Sprachengabe. Wenn man auch diese Nebenwirkung nicht ganz leugnen kann. Jedenfalls läßt die Schrift sowohl in diesem Vers, als auch in Vers 2 und vielleicht auch Vers 15 dazu einigen Spielraum. Ob dies allerdings für heute noch genauso gilt, wie damals dürfte wegen Vers 19+20 und Kapitel 13,8 angezweifelt werden. Es scheint eher so, als würde die Bedeutung dieser geistlichen Gnadengabe mehr und mehr abnehmen, bis das Vollkommene gekommen ist, wovon in Kapitel 13 gesprochen wurde. Ich drücke mich hier bewußt vorsichtig aus, weil es auch über „das Vollkommene“ unterschiedliche Ansichten gibt – gerade unter sehr bibeltreuen Auslegern.

 

Das Kapitel 14 ist zwar noch nicht zu Ende, aber hier enden die Verse, in denen die Sprachengabe eine Rolle spielt. Ich weise noch darauf hin, daß die Sprachengabe in keinem der Briefe eine Rolle spielt und im NT nur noch in der Apostelgeschichte und am Ende des Markus-Evangeliums zu finden ist (hab ich noch was übersehen??). Das sollten wir zu Herzen nehmen, vor allem dann, wenn wir den Wert dieser Gabe vielleicht zu hoch bewerten. Die Schrift sagt an keiner Stelle [klar und unmißverständlich], daß es diese Gabe heute nicht mehr geben könnte [es sei denn man hat eine ganz bestimmte Auslegung von Kapitel 13 über „das Vollkommene“!], aber sie erweckt den deutlichen Eindruck, daß sie mehr und mehr an Bedeutung verlieren sollte, bis sie dann zum Schluß ganz aufhören wird.

 

Gruß, Stephan


 Lieber Stefan

Genau solche Ausarbeitungen bringen uns weiter in der Erkenntnis der Offenbarungen Gottes. Ich habe schon oft erleben dürfen, dass ein einfaches Lesen und vertrauensvolles Gebet der Herr segnet  mit mehr Einsicht in sein Wort, danke.

In IHM
Hans Peter


 02.04.2004

Ich möchte hier bei dem vielen Aussagen zum Zungenreden folgenden Gedanken anmerken:
Chris meinte, (Forumfrage 1394)
 

a) Damit er keinen Schaden verursacht, wenn er es schon nicht unter Kontrolle hat und einfach nicht lassen kann, dann wenigstens allein und nicht öffentlich ohne Ausleger

Nett gedacht, aber nicht im Wort begründet:

1Kor 14,32 Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan.

Folglich beweist die unkontrollierte Ausübung, wessen Gabe hier praktiziert wird, geistliche Gaben, vom Heiligen Geist gegebene Gaben geschehen in Ordnung nicht im Chaos und in Unbeherrschtheit.
 
Ich will aber auf ein anderes grundsätzliches Problem hinweisen:
 
In einer Versammlung reden 10 Personen ohne Ausleger in Zungen. Nun gebietet aber Paulus, dass es nicht mehr als 2 oder 3 sein dürfen, und dann auch nur mit Auslegern. Das ist aber nicht das Gebot eines Menschen Paulus, sondern vom Heiligen Geist inspiriertes Wort und daher bindend. Wenn aber nun mehr als 3 Personen mit Ausleger oder überhaupt ohne Ausleger in der Gemeinde in Zungen sprechen, von wem wird diese Gabe dann bewirkt? Wenn es der Heilige Geist wäre, würde er doch durch sein Tun, direkt gegen sein Wort handeln. Wenn die Menschen aber aus sich heraus dieses Sprachenreden benutzen, ist es keine Geistesgabe. Folglich beweist doch jeder Gabenträger allein durch diesen Umstand, wessen Kind seine Gabe ist. Wenn also wirr in der Gemeinde gesprochen wird, ist dies nicht Geistesgabe, da der Heilige Geist nicht gegen sein Wort handeln kann. Da das Wort (1. Kor. 14) keine Differenzierung macht zwischen verschiedenen Formen des Sprachenredens (manche meinen, es gäbe auch die Form des Zungensingens) ist alles Zungenreden betroffen.
 
Da aber in den charismatischen-pfingstlerischen oder sonst welchen Kreisen das Zungenreden zumeist oder häufig entgegen dieser Vorgabe des Wortes erfolgt, beweist sich doch schon von selbst, dass dieses Zungenreden nicht vom Heiligen Geist kommen kann.
 
Liebe Grüße
 
Martin H. (Bayern)
 Lieber Martin

Wenn man den 1. Korinther- Brief  ca. 4 x durchgelesen und gebeten  hat, dann merkt jeder Christ, dass es hier um Korrekturen geht. Dir Korinther waren aus der okkulten Welt bekehrt, bekamen dann einige die damalige Gerichtszeichen -Gabe "Zungenrede" und diese wurde vermischt in der Gemeinde ausgeübt. Durch die Belehrung des Apostels hat dann sofort jeder Wiedergeborene unter den Korinthern gemerkt, was von Gott und was von unten war. Als dann diese Zeichengabe ihr Zeichendienst erfüllt  hatten an den Ungläubigen,  (und wie ich aus dem Zusammen hang des 1.Kor 14 sehe, waren das die ungläubigen aus den  Juden, denn die ungläubigen aus den Nationen brauchen keine Zeichen  (1.. Kor.1 ) )  Da das Volk der Juden als Volk gesehen, dem Glauben nicht Gehorsam wurden, (geniales Wortspiel....), blieb ihnen die Decke und bei den Korinthern und in allen Gemeinden hörte die Zungenzeichenrede auf.  Interessanterweise sprechen heute die Ungläubigen in Zungen oder falls sich doch wiedergeboren sind, lügen sie sich einfach die Zunge voll. Einzelne werden Heidenreich dabei. Mit Betonung auf Heide..

 

In IHM
Hans Peter


02.04.04

Zum Beitrag von Markus:
Ergo wollte ich erfahren, wie du den gordischen Knoten auflösen würdest, wenn einerseits Sprachen (als ein Sprechen in "fremden Zungen") von den fremdsprachigen Zuhörern deutlich verstanden wurde (auch ohne "Ausleger", Apg.2,8-11); aber andererseits Paulus (der mehr in einer Sprache redet "als ihr alle", 1.Kor.14, 18-19) nicht Menschen redet, "sondern Gott". Wobei dieses Form des Redens dann assoziiert mit :
 

Lieber Markus und andere Beteiligte dieses Punktes,
 
die Bibel ist ein Buch, das sich selbst auslegt. Wer jetzt einfach in dem Korinther Brief anfängt, irgendetwas in diese Begriffe hineinzulegen und damit experimentiert, wird nicht in die Wahrheit des Wortes kommen. Nehmt einfach die Bücher über das Zungenreden her, seht nach, wo die Argumentation einsetzt und welche Reihungen gemacht werden. Bereits dieses Studium zeigt auf, dass die meisten Bücher über das Zungenreden irreführend und falsch sind, da sie zumeist bei Markus und der  Apostelgeschichte ansetzen und die aufgrund des falschen Bibelstudiums gewonnen Erkenntnisse auf die Stelle vom 1. Kor. Brief anwenden.
Das Wort legt sich selbst aus. Paulus baut hier sogar durch das Zitat aus Jes. 28 eine direkte Brücke. In dieser Stelle aus Jes. sind alle wesentlichen Aussagen und Inhalte über das Zungenreden enthalten. Im Neuen Testament werden diese fortgeschrieben und ergänzt.
Ich will dies hier nur kurz anreißen, da eine ausführliche Stellungnahme bereits existiert ("Zungensprache -höchste Anbetung Gottes oder babylonische Sprachverwirrung").
Mit diesen Aussagen der Bibel aus Jes. 28 wird auch der Bezug der 2 unterschiedlichen Ungläubigen aus 1. Kor. 14 erklärbar.
Grundsätzlich fehlt mir bei allen Beiträgen zum Zungenreden der in Jes. so deutlich erkennbare Aspekt des Gerichts über das Volk Israel im Zusammenhang mit dem Zungenreden. Unter diesem Aspekt erscheint die Zungensprache bei weitem nicht mehr so attraktiv und positiv, wie vielerorts falsch dargestellt.
 
Liebe Grüße