Frage: 1485
Lieber Valentin
Betreffend Appetit bin ich nun geradezu ein super Vorbild... Wir haben ja
bekanntlich 6 Kinder. Und eine Zeitlang haben wir alle am gleichen Tisch
gegessen. Und wenn so 8 Personen zusammen sind, dann spielte es auch keine
Rolle, wenn noch einige mehr dazukamen und mitgegessen haben. Da es für
Aussenstehende kaum merkbare Spielregeln bei unseren Essen gab, kam sogar ich
manchmal dazu, einige Worte in dir Runde zu werfen.-
Und das möchte ich nun einfach hinübernehmen zu Deinem Hinwies "Pt-4".
Zusammen geht's einfach besser. Eine Zeitlang hatte wir jeden Abend entweder
Hauskreis oder Versammlung, das war natürlich etwas zuviel und ich möchte
es auch gar niemandem zur Nachahmung empfehlen, aber das gemeinsame Lesen und
Gedanken austauschen über das Wort Gottes, das "bring`s" einfach!
Gott sei Dank hatten wir niemand dabei der immer seien Bekehrungsgeschichte zum Besten gab oder über seine völlige hochinteressanten Probleme mit seinen Arbeitskollegen oder den Kindern daherkam. Nein wir nahmen uns immer ein Thema vor. Mal haben wir etwa 10 Wochen nur die Stiftshütte durchgenommen. Etwa 10 x den Römerbrief 3-4 x Josua usw. usf. Wenn Du in eine Gemeinde gehst wo es biblisch, (entsprechend der NT Lehre + Praxis) her und zugeht, benütze dies und beteilige dich mit Voten die Du aus dem Worte Gottes genommen hast. Die besten Beiträge sind diejenigen die ca. 60" - 120" gehen.
Natürlich lesen wir im Worte Gottes zunächst mal wegen der eigenen Seele, aber nach einiger Zeit sollten wir ja uns auch einbringen mit guten Fragen und lehrgemässen Antworten. Wer etwas gibt, der hat..
Mit der Zeit habe ich übrigens dann durch Zufall herausgefunden, dass meine Frau sogar einen abwechslungsreichen Speisplan o-äh. hatte, den Sie Familiengerecht einsetzte. Also es gab da tatsächlich Lieblingsgerichte (für Gewisse) oder im Notfall as ein ein Kind Brot mit Oliven, (auch sehr gut!) wenn dem die Hauptmalzeit nicht schmeckte. Also was habe ich da von El gelernt? Beim Essen kommt es darauf an, was und wieviel gerne mag, dann kommt's nicht zu den idiotischen Familienszenen von wegen Spinat essen für Kinder was sowieso in der Regel unverdaut wieder in die Welt zurückgeht. (Bei Kindern) ==> Kinder können Spinat häufig noch gar nicht verdauen, und die Mär vom Eisen ist Quatsch. Die Anwendung auf Dein persönliches und gemeinschaftliches Studium ist nun klar, wenn nicht, da ein Speiseplan
Ich Empfehle Dir das ganze Menue ( Buch) zu kaufen oder Du
hast es wie auch auf
BWS. Dann
besorg Dir eine Durchschossenen Bibel und schreib das Buch mit System einfach
schnell ab. Ich habe die auch gemacht mir dem Buch von WJO "Die Zukunft der
Stadt des grossen Königs" . Habe dann alle 2000 Bibelstellen nachgelesen und mit
System in eine Bibel übertragen, hat mir schon oft geholfen. So habe ich
persönlich schon einige Studien "mitverdaut".
Das kann ich auch sehr Empfehlen:
Benedikt Peters
Das Buch der Richter
HLH Zukunft (Gleich auch abschreiben!
Worauf will ich hinaus : "Appetit kommt mit dem Essen!
Hans-Peter,
vielen Dank für deine Antwort und deine Offenheit - finde ich gut das Beispiel mit den Kindern und deiner Frau, die jedem Bedürfnis gerecht wird.
Lieber Valentin
==> Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, dass man zusammen am Web z.B. den Römerbrief , Vers für Vers durchnimmt. Dein Euer Fall ist doch schon bald der Normalfall. Der Versuchs wär's wert! Gib mir ein Mail und ich lasse mir was einfallen.
==> In gewissen Gemeinden ist es ja wirklich nicht möglich z.B. mangels Lokal oder zu grosser Distanzen o. äh: dass man sich häufiger trifft. In Israel gingen sie pro Jahr ca. 3 x in den Tempel...
==> "nicht so biblisch" habe ich noch etwas präzisiert. Eventuell könnt Ihr ja jemand einladen zum Lesen und dann z.B. folgendes durchnehmen: Unterscheidungen
==> "es wird viel gesungen" Ja ich weis, das ist eine Not heute, manchmal würde man am liebste alle Liederbücher aus dem Fensterschmeissen, aber es gibt tatsächlich noch gute Liederbücher. Weisst Du übrigens wo im NT Das Wotrt Halleluja vorkommt und in welchem Zusammenhang. Kannst Du mir erklären weshalb manche "Christliche " Songs praktische aus dem einen Wort bestehen...`? Der Herr Jesus hat übrigens auch gesungen, hast DU da schon mal gesehen?
==> Predigten mit biblischer Lehre länger als 40 Minuten sind kaum denkbar. Aber bei vielen "Predigten" hört man eh nur den Predigern und nicht das Wort Gottes. EIn probates Mittel gegen Geschnorr ist übrigens : Aufstehen, ohne Erklärung rausgehen, Cola trinken, Tag abhaken. Habe ich letztes mal 1 x machen müssen.
==> Eine durchschossene Bibel
ist eine Bibel die man entweder so kaufen kann oder im meinem Fall selber
macht. Das geht so:
Man kauft einen Rohbogen der Schlachter 2000 oder der unr-..
Elberfelder, andere Bibelübersetzungen in deutscher Sprache sind für das
Bibelstudium nicht zu empfehlen.
Dann öffnet man den Bogen und legt Luftpostpapier rein, und holt richtigen
Faden, bindet das Buch und besorgt sich einen Einband. Falls Interesse,
mache ich Dir Fotos und zeigst dir rudimentär. Einige aus der Versammlung
Frauenfeld haben einen gläubigen Buchbinder in Polen ausgemacht der dies rel.
günstig macht. Mehr Infos gefällig? Mail genügt.
==> Das Buch von Ryrie ist die Alternative dazu aber ich bin halt variabel..
In IHM
Hans Peter
Ps:
Lies folgendes durch:
Matthäusevangelium
Sicherheit
Haushaltung
und schreib mir die Fehler
oder Fragen dazu..
frage587.htm
..\LeeRobert\prediger.htm
Matthäus Synopsis JND (Darby)
01.06.04
Vers für Vers durchnimmt. wie soll das praktisch klappen??? Kannst du bitte etwas präzisieren?
2)
==>
"es wird viel gesungen" ...Weisst
Du übrigens wo im NT Das Wort Halleluja vorkommt und in welchem Zusammenhang.
Nein - kannst du mich bitte aufklären?
Der Herr Jesus hat übrigens auch gesungen, hast DU da schon mal
gesehen? Nein - wo kann ich das
nachsehen??
3) ==> Eine durchschossene
Bibel ist eine Bibel die man entweder so kaufen kann oder im meinem Fall
selber macht. Das geht so:
Man kauft einen Rohbogen der Schlachter 2000 oder der unrevidierter
Elberfelder ....usw
Warum macht man das? zu welchem Zweck? Was lernt man dabei?
Übrigens - habe erst vor kurzem Elberfelder Studienbibel gekauft für 79,00 Euro - die möchte ich
nicht unbedingt "auseinandernehmen"!
Gibt's vielleicht doch Alternativen?
Herzlicher Gruß
Valentin
01.06.04
Lieber Valentin
Zu 1. Man könnte versuchen, das erste Kapitel des Römerbriefes ins web zu legen dann zu jedem Vers Frage und Antwort reinschreiben, quasi eine virtuelle Studienbibel. Soll ich mal starten?
Zu 2.1 ==> Die Bibel
Offb 19,1 Nach diesem hörte ich wie eine laute Stimme einer großen Volksmenge in dem Himmel, welche sprach: Halleluja! das Heil und die Herrlichkeit und die Macht unseres Gottes!
Offb 19,2 denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat die große Hure gerichtet, welche die Erde mit ihrer Hurerei verderbte, und hat das Blut seiner Knechte gerächt an ihrer Hand.
Offb 19,3 Und zum anderen Male sprachen sie: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Offb 19,4 Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Throne sitzt, und sagten: Amen, Halleluja!
Offb 19,5 Und eine Stimme kam aus dem Throne hervor, welche sprach: Lobet unseren Gott, alle seine Knechte, [und] die ihr ihn fürchtet, die Kleinen {d.h. die Geringen} und die Großen!
Offb 19,6 Und ich hörte wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Rollen starker Donner, welche sprachen: Halleluja! denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten.
da findest Du die 4 Verse im der Offenbarung 19. Das sind die einzigen Verse im NT, wo das Worte Hallelujah steht und immer in Zusammenhang mit Gericht!!
Was heute in vielen Fällen geschieht, ist dass die lausigen Dichter das Wort als Lückenfüller brauchen, wovon die singende Gemeinde keine Ahnung hat was, es bedeutet weil es ihr Wurst ist.
Zu 2.2.
Mt 26,30
Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Ölberg.Mk 14,26
Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Ölberg.
3. Du musst einen Rohbogen, also eine ungebunden Bibel haben. Dann kannst Du selber oder ein Buchbinder macht dir dies, zwischen Jedes Blatt ein Briefpostpapier "einschiessen". Dann wird erst gebunden. Soll ich Dir ein Foto machen?
Alternativen: Eine durchschossene Bibel kaufen.
Lieb Grüsse
Hans Peter
Tägliche Notwendigkeiten 15.01.04
Man findet hin und her
junge und alte Christen, die wenig befestigt sind in der Wahrheit. Man staunt
oft über die Antworten, die man auf die einfachsten Fragen bekommt. Das
veranlaßt den Schreiber dieser Zeilen, auf einige Dinge hinzuweisen, denen wir
in unserem täglichen Leben einen Platz einräumen müssen, wenn wir wünschen, mit
Gott zu wandeln.
Das erste finden wir in Apostelgeschichte 17, 10‑12
10 Die Brüder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach Beröa. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden.
11 Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte.
12 So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige
von den vornehmen griechischen Frauen und Männern.
E s i s t:
Es ist von höchster
Wichtigkeit für die Wohlfahrt unserer Seele, daß wir ein Verlangen nach dem
Wort Gottes haben und pflegen.
Doch dabei hängt alles von dem Geist und der Haltung ab, in denen wir an die
Heilige Schrift herangehen.
Es ist möglich, die Bibel wie ein Schulkind zu studieren und Gottesgelehrtheit
geradeso zu lernen wie Welt-geschichte und Pflanzenkunde. Hierzu möchte ich uns
nicht ermuntern; das gibt es leider schon zu viel.
Die Juden in Beröa untersuchten nicht nur die Schriften, sondern es wird uns
auch gesagt, warum und in weichem Geist sie das taten.
Sie hatten Paulus und Silas gehört und "nahmen mit aller Bereitwilligkeit
das Wort auf, indem sie täglich die Schriften untersuchten, ob dies sich also
verhielte" (Apg 17, 11). Wunderbares hatten sie gehört, und sie waren
weder zweifelsüchtig noch gleichgültig ‑ nein, sie nahmen vielmehr "mit aller
Bereitwilligkeit das Wort auf', und sie durchforschten die Schrift, weil sie die
Boten Gottes aufgenommen hatten.
Sie untersuchten sie nicht wie ein Altertumsforscher, der aus Neugier oder zu
wissenschaftlichen Zwecken ein altes Vermächtnis studiert, sondern wie jemand,
der die Kunde vernommen hat und glaubt, daß ihm darin ein großes Erbe vermacht
worden ist.
Ich danke Gott, daß viele
Leser die Botschaft von den wunderbaren Segnungen der Gnade angenommen haben,
aber ich fürchte, einige haben nicht ein hinreichendes Verlangen, die
Schriften täglich danach zu untersuchen.
Deshalb bist du nicht so fest, wie du es sein solltest und könntest,
und wenn man dich auffordern würde, über einige der Segnungen, die du empfangen
zu haben glaubst, Rechenschaft zu geben wegen der Hoffnung, die in dir ist (l.
Petr 3, 15), so würdest du hierzu kaum fähig sein.
“heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur
Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die
Hoffnung, die in euch ist,“
In Bezug auf
göttliche Dinge herrscht unter Kindern Gottes oft eine Unbekümmertheit, wie sie
in Sachen des täglichen Lebens undenkbar wäre.
Beim Kauf eines Gutes gibt man sich nicht mit den Worten des Verkäufers
zufrieden, sondern prüft die Urkunden ganz genau, um über seine Rechtsansprüche
volle Gewißheit zu haben. Je wichtiger eine Sache ist, desto mehr wird man
Verlangen haben, darüber Gewißheit zu bekommen; und ich denke, wenn wir
ein rechtes Bewußtsein von der Unermeßlichkeit auch nur des kleinsten Teilchens
christlicher Segnungen bekommen hätten, würden wir wie die Beröer zum
Wort Gottes greifen, um ganz sicher zu sein, ob es sich also verhält.
Mir scheint, wo Gleichgültigkeit gegen Gottes Wort vorhanden ist, zeigt
dies, daß wir in unserem Herzen keinen rechten Begriff von der Größe
christlicher Segnungen haben, sonst würden wir ernstlicher und eifriger
nach ihnen forschen .
Diese Dinge sind so ungemein wichtig, und was auf dem Spiel steht,
ist so wesentlich, daß wir da nichts einfach in gutem Glauben hinnehmen
sollten, selbst wenn der, der es uns bringt,
ein Apostel wäre.
Staunen kann man oft, wie
Geschwister, die jahrelang dem Dienst am Wort Gottes zugehört
haben und das scheinbar mit Eifer und Aufmerksamkeit, so wenig von göttlichen
Dingen wissen. Sie scheinen Freude am Dienst zu haben und scheinen glücklich zu
sein; doch findet man, wenn man mit ihnen spricht, wie wenig davon in ihre Seele
gelangt ist. Sie hören wohl zu, schätzen aber das Gehörte so wenig, daß sie sich
nicht die Mühe nehmen, ihre Bibel daraufhin zu lesen, um es so für sich selbst
zu empfangen. Der Dienst hat seinen eigenen gesegneten und wichtigen Platz; doch
ich glaube nicht, daß irgendwelcher Dienst unseren Seelen von bleibendem
Nutzen ist, wenn ihm kein Forschen in der Schrift folgt.
Der Apostel ermahnt den
jungen Timotheus: "Halte an mit dem Vorlesen"; dann sagt er ihm:
"Bedenke dieses sorgfältig, lebe darin, auf daß deine Fortschritte allen
offenbar seien"
(l. Tim 4, 13. 15).
Im zweiten Brief sagt er: "Bedenke was ich sage; denn der Herr wird dir
Verständnis geben in allen Dingen" (2. Tim 2, 7). Als Diener sollte er
ein Arbeiter sein, der "sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit
recht teilt", und als Mensch Gottes sollte er in dem bleiben, was er gelernt
hatte, und wissen, daß alle Schrift von Gott eingegeben ist und nütze zur Lehre
usw.
(2. Tim 2, 15; 3, 16).
Hiermit in Verbindung steht eine Ermahnung in 2. Timotheus 1, 13, auf die wir
achten sollten:
"Halte fest das Bild (Umriß, Form, Muster) gesunder Worte."
Timotheus sollte einen Umriß der Wahrheit in seinem Gedächtnis haben, so
daß sie ihm
klar vor Augen stand. In der Schule haben wir wohl manchmal Landkarten
aus dem Gedächtnis aufzeichnen müssen; da kamen dann die wunderlichsten Umrisse
und Formen zustande, die jedem Kopfzerbrechen verursacht hätten, der sagen
sollte, welches Land das vorstellen solle.
Nun, angenommen, man bäte dich, einen Umriß der Wahrheit des Christentums zu
geben;
wärst du dazu in der Lage?
Es ist der Wille
Gottes, daß wir einen klaren Abriß der Wahrheit in unserer Seele haben;
das können wir aber nicht, ohne
in der Schrift zu forschen.
Sonst werden unsere Gedanken über göttliche Dinge verschwommen und unbestimmt
sein, und
wir werden leicht die Beute irgendeiner einleuchtenden Irrlehre, deren es heute
so viele gibt.
Wenn wir wünschen, die Wahrheit festzuhalten, dann ist es mehr denn je nötig,
daß wir täglich die Schriften untersuchen.
Das Wort "untersuchen" läßt
uns erkennen, daß es sich dabei um einen bestimmten Gegenstand handeln muß.
In vielen Fällen ist das Lesen der Bibel fast nutzlos, weil es ohne
bestimmten Zweck geschieht. Der Leser sucht nichts und findet deshalb auch
nichts.
Es gibt doch gewiß für jeden
manches, worüber er gern göttliches Licht haben möchte.
Ob es sich um die Lehre der Schrift oder um Einzelheiten im Wandel handelt ‑
sicher hat jeder von uns seine Übungen bei seinen Seelenerfahrungen. Das alles
sollte uns anspornen, die Schriften zu untersuchen.
Und beachten wir, das
muß "täglich" geschehen!
Dringend möchte ich alle
hinweisen auf die Notwendigkeit des täglichen Studiums des Wortes Gottes.
Wir können in unserem Geist keine Leere aufrechterhalten; wenn das
Vakuum nicht
mit göttlichen Dingen ausgefüllt wird, wird es mit menschlichen, irdischen und
sündigen Dingen geschehen; nur das erstere kann wirklich befriedigen.
Die Gewohnheit, die Schriften zu untersuchen, festigt sich bei dir, je
mehr du sie ausübst. Vernachlässigst du das Wort, so wirst du bald den
Geschmack daran verlieren!
Wie oft liest du das
Wort? Wann liest du es?
Abends, wenn du müde, oder
morgens, wenn du am aufnahmefähigsten bist?
Wer die Bibel am meisten liest, wird sie auch am meisten genießen und sich mit
großer Freude
zu ihr wenden. Wenn du andererseits das Wort heute vernachlässigst, so wirst du
morgen weniger Geschmack daran finden, und es wird abnehmen von Tag zu Tag, bis
die Bibel dir ein trockenes, langweiliges Buch wird.
Laß dir daran gelegen sein, jeden Tag mit dem Wort zu verbringen;
dabei handelt es sich
nicht darum, recht viel zu lesen ‑ dazu fehlt dir vielleicht die Zeit ‑, du mußt
es aber täglich tun.
"Glückselig der Mensch, der auf mich hört, indem er an meinen Türen wacht Tag für Tag, die Pfosten meiner Tore hütet!"
Selbst beim täglichen Forschen in
der Schrift wird unsere Seele sehr wenig Segen empfangen
und keine geistlichen Fortschritte machen ohne das tägliche Wachen an der Tür
der Weisheit.
Die erhabene Gestalt, die der Mittelpunkt der Schrift ist ‑ die Weisheit
in Person, das ewige Wort ‑ muß der Gegenstand unseres Herzens sein, sonst
werden wir vom Lesen nur wenig Nutzen haben.
Mit einem Wort, Christus muß vor unserer Seele stehen, oder der Kernpunkt
jeder Wahrheit der Heiligen Schrift geht uns verloren.
Unseren Versen liegt die
Gepflogenheit an morgenländischen Höfen zugrunde, daß
einige besonders Bevorzugte das Vorrecht hatten, in der Nähe des Herrschers zu
weilen.
In Esther 1,14 lesen wir von sieben Fürsten, die "das Angesicht des Königs
sahen".
Andere mochten seine Befehle lesen oder in der Ferne von ihm hören, aber diese
standen
in seiner Gegenwart und hörten seine Stimme.
Ach, daß wir darauf Wert legen
möchten!
Der Herrliche,
der von Ewigkeit her „Tag für Tag" die Wonne des Herzens Gottes war,
hat Sein Herz auf uns gerichtet und hat sich uns als Der geoffenbart, der
Seine Wonne an uns gefunden hat
22 Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her.
23 Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.
24 Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen.
25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren,
26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens.
27 Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe,
28 als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe,
29 als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, daß sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte,
30 da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit;
31 ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern. Spr 8,22-31
Fesselt Er dein Herz derart und hast du solche Zuneigungen zu Ihm und solches Wohlgefallen an Ihm, daß dein ganzes inneres Leben darin besteht, Ihn zu hören, Tag für Tag an Seinen Türen zu wachen und die Pfosten Seiner Tore zu hüten?
Das Geheimnis geistlicher Frische und des Wachstums der Seele ist, die
Person Christi
so vor unserem Herzen zu haben, daß wir mit dem einzigen Verlangen, Ihn besser
kennen-zulernen, zu Ihm gezogen werden.
Ermuntern wir doch gegenseitig unsere Herzen hierzu!
Wünschen wir wirklich innigere Gemeinschaft mit Christus?
Der große Mangel des modernen Christentums ist, daß die Liebe zu Christus so
erkaltet ist.
Viele hören ein sogenanntes „klares Evangelium“, vertrauen dem Blut und dem Werk
Christi und gewinnen durch das Wort Gottes die Gewißheit, daß sie nicht verloren
gehen.
Damit geben sie sich zufrieden, bleiben dabei stehen und fangen an
einzuschlafen.
Da ist kein ernstes Verlangen nach Ihm Selbst, kein tägliches "Wachen an Seinen
Türen".
Hast du je daran gedacht, daß der Herr deine Liebe schätzt?
Du gehörst Ihm, bist der Gegenstand Seiner Liebe, bist Sein Eigentum.
Dein Herz gehört dem Herrn; ist es auch Seine Wohnstätte? Seine
Liebe rechnet damit,
daß du Ihm in deinem Herzen den ersten Platz einräumst, so daß Er durch den
Glauben darin wohnt. Wohnt Er darin, so kannst du sicher sein, daß du Tag
für Tag an Seinen Türen wachst. Dann suchst du nicht nur Wohltaten von Ihm zu
empfangen, sondern verlangst nach Ihm Selbst und findest selige Freude daran,
zum persönlichen Verkehr mit Ihm zugelassen zu sein.
Wenn man hier und da von
dem Wandel und Dienst der alten Brüder erzählen hört, dann staunt man, wie ihre
Herzen von dem Durst nach Christus erfüllt waren. Sie waren von Seiner Person
ganz hingerissen, Er war der lichte und erhabene Gegenstand, nach dem ihre
Herzen verlangten. Oh, daß das auch bei uns mehr gefunden würde!
Welch ein schönes Beispiel
von dieser herzlichen Zuneigung zum Herrn war Maria Magdalene in jenen Tagen!
Die Apostel konnten ihr Herz nicht beeindrucken, sie ließ sie ruhig wieder
heimgehen. Engel, groß an Gewalt und Kraft, redeten zu ihr, aber auch sie
konnten sie nicht befriedigen.
Den vermeintlichen Gärtner sah sie sich kaum näher an, als sie zu ihm sagte:
"Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich
werde ihn wegholen" (Joh 20, 15).
Sie vergaß sich selbst ‑ vergaß, was für eine schwache und hilflose Frau sie
war.
Er Selbst war es, nach dem ihr Ihm ergebenes Herz mit der ganzen Kraft
seiner Zuneigung verlangte.
Sie wachte an Seinen Türen" und "hütete die Pfosten Seiner Tore". Hat sie dabei
etwa kein "Wohlgefallen erlangt von Jehova"?
“Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN.“ (Spr
8,35)
Nie zuvor war menschlichen
Lippen eine derartige Botschaft göttlicher Liebe anvertraut worden,
wie die, die sie überbringen durfte.
Auch die beiden Jünger in
Johannes 1, 35 kannten etwas von dem, was uns hier beschäftigt, als das
Verlangen ihrer Herzen in der Frage zum Ausdruck kam: "Rabbi, wo hältst du dich
auf?"
(Vers 38). Sie wünschten in Seiner Gesellschaft zu sein und wurden so in ihren
Tagen "an Seinen Türen wachend" erfunden und "hüteten die Pfosten Seiner Tore".
Und welch eine Gunst erlangten sie! Er spricht zu ihnen: "Kommet und sehet!"
"Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm."
Welch ein köstlicher Tag mag das für sie gewesen sein!
Ob sie ihn wohl je vergessen haben? ‑ Oh, das ist ein herrlicher Tag für
das Herz, wenn es die persönliche Bekanntschaft mit Christus macht.
Auch Paulus sagt, daß er
alles für Verlust achtet wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu,
seines Herrn, und daß er alles für Dreck achtet, um Christus zu gewinnen und Ihn
zu erkennen (Phil 3, 7‑10). So steht er vor uns als einer, der völlig von dieser
einen Person erfüllt war. Er wachte „Tag für Tag an Seinen Türen und hütete die
Pfosten Seiner Tore".
Hat er etwa kein "Wohlgefallen erlangt von Jehova"? War es etwas Geringes, in
Wahrheit sagen
zu können: "Unser Bürgertum ist in den Himmeln", oder "ich habe gelernt, worin
ich bin, mich zu begnügen", oder "alles vermag ich in dem, der mich kräftigt"?
(Phil 3, 20; 4, 11. 13).
Er machte sich in Wahrheit die Segnung zu eigen, von der in Sprüche 8, 34f. die
Rede ist.
Möchten unsere Herzen mehr,
d. h. Tag für Tag, zu der gesegneten Person in der Herrlichkeit gezogen werden,
damit auch wir dieses Segens teilhaftig werden!