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Fakten zur Bibel
Frage: 1499 1041
Hallo Hans-Peter,
ich habe bereits in den Fragen
620,
848,
1041 und
1427
geschaut, bin aber zu meinem Problem nicht fündig geworden.
Wie kann ich (oder: kann ich überhaupt) jemandem etwas vergeben, wenn
er sich seiner Schuld gar nicht bewusst ist, bzw. die Schuld gar nicht
eingesteht?
Wir hatten gestern in einem kleinen Hauskreis darüber gesprochen
und waren unterschiedlicher Auffassung.
Fall 1: ich vergebe so lange nicht, bis mein Mitmensch die Schuld
eingestanden hat. Denn: was soll ich ihm denn vergeben, wenn es quasi keine
Schuld gibt? Da gibt´s doch nix zu vergeben, wenn keine Sündenerkenntnis da ist.
(1.Joh 1,9 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und
gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller
Ungerechtigkeit.)
Nachteil: ich versuche die Sache hin und wieder mal behutsam anzusprechen, bin
dadurch aber nachtragend.
Fall 2: ich vergesse die Sache einfach (bzw. vergebe das, was gar nicht
als Schuld erkannt wurde) und man redet darüber einfach nicht mehr.
Nachteil: Ein nicht gerade offenes Verhältnis zu dieser Person, weil es etwas
gibt, worüber man nicht miteinander redet.
Wie sollte man als aufrichtiger Christ handeln? Fall 1 oder Fall 2 ?
freundliche Grüße
Peter/i.net
Lieber Peter/i.net 10.06.04
Ich nehme an, dass es sich nicht um einen theoretischen Fall handelt, sondern um einen Wiedergeborenen, der in irgendeiner Weise tatsächlich gesündigt hat. Nun ist es ja nicht normal, dass ein Christ sündigt und es nicht merkt, aber es gibt so Fälle. Nehmen wir mal David, er war zwar kein Christ sondern gläubiger Israelit. Er wurde durch den Propheten Nathan überführt. Nathan ist heute für uns das Wort Gottes, das wir lesen oder uns gepredigt wird. Wenn man das Wort Gottes liest, / hört dass wird das Gewissen / Herz /Verstand? durch den Heiligen Geist uns betrüben und wir tun Busse. Da Du aber von Vergebung sprichst, nehme ich an dass es sich um eine Sünde Dir gegenüber handelt. Ich rate Dir für diese Person zu beten und aber auch für Dich, dass bei Dir keine Wurzel der Bitterkeit aufsteigt, denn solche Versuchungen Jakobus 1,3 können tatsächlich von Gott kommen, DER uns zeigt, wie weit unsere geistliches Leben, Denken Handeln und Fühlen ist.
Vergiss Fall 2, das schafft kein Mensch!...
in IHM
Hans Peter
Hallo Peter/i.net
<<was soll ich ihm denn vergeben, wenn es quasi keine
Schuld gibt?<<
Nun, sicher ist Schuld geschehen! Schuld ist ja nicht abhängig davon, ob sie
eingesehen wird. Sonst wäre der Mensch der seine Schuld vor Gott nicht einsieht
auch unschuldig!
Schuld ist entweder da oder nicht da, es braucht nur einen Massstab um das zu
messen. Und dieser Massstab ist der HERR!
<< ich vergebe so lange nicht, bis mein Mitmensch die Schuld eingestanden hat.
<<
Würde ich nicht tun. Wenn es ein Ungläubiger ist, dann musst du damit rechnen,
dass er seine Schuld nie einsieht. Und auch wenn er gläubig ist, kann das so
sein. Vielleicht gesteht er es sich nur selbst und dem HERR, die aber nicht,
vielleicht wegen Stolz...? Was machst du dann...?
Willst du ehrlich während Jahrzehnten so leben...? Ich nicht... Ich denke, man
soll, muss vergeben... Heisst es nicht irgendwo von Jesus: "Soviel ihr anderen
vergebt, soviel wird euch vergeben werden." Oder ist dort ein anderer Sinn...?
Sicher kannst du deinem Schuldner vergeben.
Er wird froh darüber sein und sich freuen, wenn er erfährt, wenn er dir dann
doch einmal sagen sollte: "Du das damals, das tut mir leid und war falsch,
kannst du mir verzeihen? Ich habe es immer mit mir herumgetragen und es hat mich
belastet..." Und du ihm antworten kannst: "Ist schon lange vergeben und
verziehen, das ist schon vor Jahren geschehen..! Aber gut kommst du zu mir
heute..."
Gruss
Michael / CH
Hallo Michael / CH,
du schriebst:
Schuld ist ja nicht abhängig davon, ob sie eingesehen wird. Sonst wäre der
Mensch der seine Schuld vor Gott nicht einsieht auch unschuldig!
Schuld ist entweder da oder nicht da, es braucht nur einen Massstab um das zu
messen. Und dieser Massstab ist der HERR!
stimmt. Die Aussage <<was soll ich ihm denn vergeben, wenn
es quasi keine Schuld gibt?<< war etwas unglücklich formuliert von mir.
mein << ich vergebe so lange nicht, bis mein Mitmensch die
Schuld eingestanden hat. << hört sich sicherlich danach an, als würde bei
mir eine Wurzel der Bitterkeit aufsteigen.
Wenn jemand im Unrecht ist und gegen mich gesündigt hat, dies aber nach mehreren
Gesprächen gar nicht einsieht, dann trage ich das nicht Jahrzehnte
lang mit mir herum. Es kommt natürlich auf die Art der Sünde an. Wenn ich z.B.
gerade gestern um 1000 € betrogen wurde, dann werde ich bestimmt nicht heute
schon so weit sein und denken: "ach, ich vergeb´ ihm einfach, er hat es zwar
nicht als Schuld erkannt, aber egal..." (das wäre natürlich irgendwie
merkwürdig)
Ich bitte den Herrn einfach darum, dass ich mir die Sünde eines anderen gegen
mich nicht zum Problem mache. Schliesslich muss dieser Mensch
damit leben, dass er mir Unrecht getan hat.
freundliche Grüße
Peter